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ID1801503300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    finde, das ist ein besonderer Augenblick. Wir haben ges-
    tern den neuen Ausschuss Digitale Agenda eingesetzt.
    Meine Kollegen von der Arbeitsgruppe Innen, vor allem
    Clemens Binninger, haben sich spontan entschieden, als
    ersten Redner der Fraktion ein Mitglied unseres neuen
    Ausschusses, nämlich mich, zu wählen. Dafür bedanke
    ich mich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mal abwarten, was du sagst!)


    Ich finde, das ist ein tolles Signal. Ich denke, das könn-
    ten die anderen Fraktionen künftig gut in ähnlicher
    Weise handhaben.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Wir machen das von vornherein!)







    (A) (C)



    (D)(B)

    Thomas Jarzombek

    Sie haben heute einen Antrag zum Thema „Demokra-
    tie im digitalen Zeitalter“ eingebracht. Wir haben in der
    Enquete-Kommission – ich sehe hier vorne Konstantin
    von Notz – lange über die Chancen des Digitalen für die
    Demokratie geredet, über Formen der Bürgerbeteiligung,
    von mehr Transparenz, von mehr Teilhabe. Dass Sie das
    alles in Ihrem vorliegenden Antrag überhaupt nicht fo-
    kussieren, finde ich schade. Die Risiken, die Sie betrach-
    ten, sind nur ein Ausschnitt des Themas.

    Die Zielsetzung Ihres Antrags – das macht auch der
    Appell der 562 Schriftsteller deutlich – ist richtig. Die
    Frage ist nur, ob die Konsequenzen, die daraus gezogen
    werden, die passenden sind. Denn eines muss man fest-
    stellen: Wir wissen durch Edward Snowden viel darüber,
    was die USA und auch Großbritannien machen. Wir wis-
    sen aber sehr wenig darüber, was in Russland und in
    China passiert.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja! – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht es nicht besser!)


    Ich glaube, es ist naiv, anzunehmen, wir könnten durch
    ein einziges Abkommen mit den USA die gesamte Pro-
    blematik lösen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu einem weiteren Thema, den Unternehmen. Ich
    glaube, dass die Situation hier möglicherweise viel gra-
    vierender ist. Schon vor Jahren habe ich verschiedentlich
    darüber gebloggt und geschrieben, dass Google alle Ein-
    gaben personalisiert: die Suchanfragen der letzten neun
    Monate, alle meine E-Mails, alle meine Kalenderein-
    träge. Das erlaubt einen Einblick in das persönliche Le-
    ben, der schon ziemlich enorm ist, und wir haben es mit
    einem privaten Unternehmen zu tun, das von keiner öf-
    fentlichen Stelle in irgendeiner Art und Weise kontrol-
    liert wird. Wir können auch nur Mutmaßungen darüber
    anstellen, wie sicher die Daten dort sind und mit wem
    die Daten ausgetauscht werden.

    Appelle helfen hier nicht weiter; denn das konstitu-
    tive Merkmal ist, dass die Menschen selbst ihre Daten
    eingeben. Das ist vielleicht auch der Unterschied zu den
    Vorgängen im Unrechtsstaat DDR, Frau Göring-Eckardt,
    auf die Sie eben eingegangen sind. Die Daten werden
    selbst eingestellt.

    Lassen Sie mich heute die Gelegenheit nutzen, drei
    sehr konkrete Bereiche anzusprechen, die Schwerpunkte
    der Arbeit des Ausschusses Digitale Agenda bilden wer-
    den. Es ist wichtig, dass wir insgesamt aufrüsten.

    Erstens. Die Frage ist: Wie sicher sind unsere Daten
    unterwegs? Kann ich als Einzelperson wie als Unterneh-
    men Privates privat halten? Als Stichworte sind hier „IT-
    Airbus“ und „Schengen-Routing“ zu nennen. Doch diese
    allein werden das Problem nicht lösen können, dafür
    sind die Netze viel zu komplex.

    Vergleichen wir die Situation im Internet mit der Si-
    tuation im Straßenverkehr. Auf unseren Straßen fahren
    durchaus auch Kriminelle, Terroristen und Bankräuber,
    aber der Einzeltransporter muss gesichert sein. Im Stra-
    ßenverkehr ist das der Fall, im Internet allerdings nicht.
    Deswegen müssen wir uns des Themas Verschlüsselung
    annehmen.

    Man könnte sagen – in Anlehnung an ein Zitat von
    Ron Sommer zur CeBIT-Eröffnung –, dass es sich mit
    dem Thema E-Mail-Verschlüsselung ähnlich verhält wie
    mit dem Thema Teenagersex: Alle reden darüber, kaum
    einer tut es, und diejenigen, die es machen, die haben
    meistens auch noch Schwierigkeiten damit.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Wir müssen erst einmal daran arbeiten, dass wir das
    Thema E-Mail-Verschlüsselung einfacher machen. Wir
    müssen es für die Menschen greifbarer machen. Wir
    müssen Anreize setzen. Wir müssen uns überlegen, ob
    man das Thema nicht auch gesetzlich flankiert: Ich
    meine damit eine Pflicht zur verschlüsselten Verbindung
    zwischen Clients und Servern, was einige Provider
    schon einführen.

    Die Initiative „E-Mail made in Germany“ ist eine
    gute Initiative, weil sie dafür sorgt, dass sich die Menge
    der verschlüsselten Daten insgesamt erhöht. Das muss
    ein wesentliches Ziel sein. Letztendlich können Sie
    heute alles knacken, aber diese Fähigkeit ist eine knappe
    Ressource, und je mehr verschlüsselte Verkehre es gibt,
    umso knapper wird die Ressource, diese zu dechiffrie-
    ren. Insofern brauchen wir möglichst viel verschlüssel-
    ten Verkehr. Um den Verkehr zu verschlüsseln, brauchen
    wir mehr Algorithmen, für die andere Dienste oder Län-
    der keinen Zweitschlüssel haben. Das ist ein ganz wich-
    tiger Punkt. Wir müssen auf deutsche Forschung und
    deutsche Algorithmen setzen.

    Nicht zuletzt ist es so: Wenn Sie als Endanwender
    eine E-Mail verschlüsseln wollen, dann brauchen Sie ein
    E-Mail-Zertifikat. Wenn Sie das kostenlos bekommen
    wollen, gehen Sie in der Regel zu einem amerikanischen
    Provider. Das ist dann wie bei der Haustür: Sie bekom-
    men zwar Ihren eigenen Schlüssel, aber wer noch eine
    Kopie davon hat, das wissen Sie nicht. Deshalb sollte
    sich der Ausschuss als Erstes darauf fokussieren, durch
    eine Initiative dafür zu sorgen, dass jeder Bürger unseres
    Landes kostenfreie E-Mail-Zertifikate von einer deut-
    schen Stelle – das kann die Bundesdruckerei oder eine
    Unternehmensinitiative sein – erhält. Das ist ein wichti-
    ges Ziel.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zum Zweiten ist es sehr wichtig – auch da müssen wir
    konkret etwas machen –, dass sich die Plattformen ein
    Stück weit wieder stärker an den europäischen Gesetzen
    und dem europäischen Verständnis orientieren. Was hel-
    fen mir sichere Netze und Abkommen mit irgendwel-
    chen Staaten, wenn jeder seine intimsten Daten bei
    Google speichert oder sucht, wenn jeder seine privaten
    Dateien bei Dropbox hochlädt und bei Facebook seine
    gesamte soziale Kommunikation stattfinden lässt?






    (A) (C)



    (D)(B)

    Thomas Jarzombek

    Daran wird eine klare Schwäche des Standorts
    Deutschland deutlich: Hinter all diesen Plattformen ste-
    hen de facto keine europäischen Unternehmen. Selbst
    die in Deutschland gegründeten Unternehmen sind mitt-
    lerweile keine europäischen Unternehmen mehr. Ich ma-
    che das an einem ganz konkreten Beispiel deutlich: Es
    gibt ein Unternehmen aus – ich mag es als Düsseldorfer
    kaum aussprechen – Köln. Diese Firma ist sehr erfolg-
    reich. Sie hat eine Menge Algorithmen entwickelt, um
    große Datenbestände – Big Data – untersuchbar zu ma-
    chen. Diese Firma besitzt eine Reihe von Patenten. Sie
    wurde in der ersten Stufe in Deutschland finanziert. Als
    dieses Unternehmen auf den Weltmarkt wollte – dieses
    Unternehmen hat inzwischen eine Finanzierung von
    13,6 Millionen Dollar –, bekam es Finanzierungsmittel
    fast ausschließlich im Silicon Valley, weil es hier keine
    Investoren gibt. Die Entwicklungsabteilung dieses Un-
    ternehmens befindet sich zwar immer noch in Köln, aber
    inzwischen hat es auch ein Büro mit 30 Mitarbeitern in
    Palo Alto, und es gründet ein weiteres Büro in Boston.
    Was ist das jetzt für eine Firma? Ist das eine deutsche,
    eine europäische oder eine amerikanische Firma? Wie
    verhält man sich in dieser Firma, wenn die NSA anklopft
    und sagt: „Wir wollen gerne mit euch über Schnittstellen
    reden“?

    Hier wird eine Schwäche ganz deutlich. Ich finde es
    gut, dass Unternehmen aus Deutschland wachsen. Ich
    finde es auch gut, dass sie den Sprung auf den amerika-
    nischen Markt schaffen. Aber dass wir selbst kein
    Wachstumskapital zur Verfügung stellen können, ist eine
    eklatante Schwäche, ein Nachteil. Daran müssen wir ar-
    beiten.

    Beim dritten Punkt geht es um die Frage, welche
    schützenswerten Infrastrukturen und Technologien wir
    hier noch haben. Führen wir uns noch einmal die Dis-
    kussion über den IT-Airbus und das Problem, dass die
    Schnittstellen des Netzes, die Router, mittlerweile fast
    alle von amerikanischen und chinesischen Unternehmen
    kommen, vor Augen. Es gibt eine letzte Nische, in der es
    noch deutsche Anbieter gibt. Es geht um die Endgeräte,
    die Router, die bei Ihnen zu Hause stehen. Diese Geräte
    haben eine besondere Bedeutung, nicht nur, weil sie die
    erste und letzte Linie Ihrer Verteidigung sind, sondern
    auch, weil diese Geräte bei Ihnen im Wohnzimmer ste-
    hen und weil sie die neue Schnittstelle für alles sind, was
    in der Heimautomation stattfindet. Google hat nicht ganz
    ohne Grund gerade für Milliarden von Dollar die Firma
    Nest gekauft: um jetzt auf Ihre Thermostate und ich weiß
    nicht was sonst noch alles zugreifen zu können.

    Wenn wir nicht auch noch diesen, wie ich finde, da-
    tenschutzrechtlich extrem sensiblen Bereich verlieren
    wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass die beiden
    letzten deutschen mittelständischen Unternehmen, die
    Endgeräte liefern, zumindest nicht kaputtgemacht wer-
    den. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag klar festge-
    schrieben, dass wir uns auch gesetzlich für das Thema
    Routerfreiheit starkmachen wollen. Wir wollen, dass
    niemand, insbesondere keine Kommunikationsunterneh-
    men, Kunden am Ende zwingen kann, amerikanische
    oder chinesische Endgeräte einzusetzen. Das ist, glaube
    ich, ein wichtiges Thema, das wir gerade jetzt als Erstes
    adressieren müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich freue mich, dass wir die Chancen, die sich durch
    unseren neuen Ausschuss ergeben, nutzen können. Wir
    werden einen guten Dialog mit den Kollegen in den an-
    deren Ausschüssen, insbesondere im Innenausschuss,
    führen. Ich glaube, dass wir, wenn wir an diesen Themen
    arbeiten, einen substanziellen Sprung nach vorne ma-
    chen werden. Was mich an der Diskussion stört, ist, dass
    wir zwar sehr lange über die Themen reden, bisher aber
    nur sehr wenig über konkrete Lösungen. Das möchten
    wir gerne in Angriff nehmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Kollegin Wawzyniak hat nun das Wort für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Linke unter-
    stützt den vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/
    Die Grünen in allen Punkten.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das finden wir gut!)


    Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit, weil wir Frei-
    heit und Gerechtigkeit miteinander verbinden wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Appell der Schriftstellerinnen und Schriftsteller
    ist – das ist außerordentlich begrüßenswert – nicht der
    einzige Appell geblieben. Mittlerweile gibt es zum Bei-
    spiel auch einen Aufruf von Wissenschaftlerinnen und
    Wissenschaftlern gegen Überwachung. Der Appell der
    Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat aus unserer
    Sicht einen ganz zentralen Vorteil: Er macht deutlich,
    dass die Überwachung nicht allein auf das Handeln der
    NSA reduziert werden kann. Im Überwachungsboot
    sitzen Konzerne wie Staaten. Die Kapitäne im Überwa-
    chungsboot sind die Geheimdienste. Diese werden lo-
    gischerweise immer alle technischen Möglichkeiten nut-
    zen, um ihre Informationen zu bekommen. Das liegt im
    Wesen von Geheimdiensten. Dagegen helfen keine Ab-
    kommen oder gesetzlichen Regelungen, dagegen hilft
    nur die Auflösung von Geheimdiensten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Aufruf der Schriftstellerinnen und Schriftsteller
    gibt uns als Parlament aber auch einen Auftrag mit. Ich
    bin davon überzeugt, dass allein der Aufruf an Staaten
    und Konzerne, das Recht auf Privatsphäre, die Gedan-
    ken- und Meinungsfreiheit und die Unschuldsvermutung
    zu respektieren, nicht zu einer Verhaltensänderung führt.






    (A) (C)



    (D)(B)

    Halina Wawzyniak

    Wir als Gesetzgeber müssen unserer Aufgabe nachkom-
    men, Staaten und Konzerne mit gesetzlichen Regelungen
    zu zwingen, diese genannten Rechte einzuhalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb ist es vollkommen richtig und unterstützens-
    wert, wenn die Grünen in ihrem Antrag fordern, Maß-
    nahmen zur Wiederherstellung der benannten Rechte zu
    ergreifen.

    Im Übrigen – das kann nicht oft genug gesagt wer-
    den –: Der Vorratsdatenspeicherung ist eine endgültige
    Absage zu erteilen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt wird es für die Genossinnen und Genossen der So-
    zialdemokratie interessant: Es ist ein wenig absurd,
    wenn der Justizminister im Rechtsausschuss ankündigt,
    er werde, selbst wenn der EuGH die Richtlinie zur Vor-
    ratsdatenspeicherung für unzulässig erklärt, einen Ge-
    setzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung in Deutsch-
    land vorlegen und damit präventiv Druck für eine neue
    Richtlinie entfalten. – Demokratie bedeutet eben gerade
    auch, dass es keinen Generalverdacht gibt und dass eine
    Totalüberwachung der Kommunikation der Einwohne-
    rinnen und Einwohner nicht stattfindet. Vorratsdaten-
    speicherung ist das Gegenteil von Demokratie im digita-
    len Zeitalter.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zur Verteidigung der Demokratie im digitalen Zeital-
    ter sind mehr Maßnahmen erforderlich als die im Antrag
    genannten, die sich weitgehend auf die Ausspähaffäre
    konzentrieren. Das Recht auf Anonymität und damit die
    Möglichkeit der anonymen Kommunikation darf nicht
    infrage gestellt werden. Ein höchstmögliches Daten-
    schutzniveau in den Voreinstellungen technischer Geräte
    und sozialer Netzwerke muss Standard werden.

    Ein Generalverdacht und ein in unseren Augen nicht
    zu rechtfertigender Eingriff in die Privatsphäre sowie die
    Kommunikationsfreiheit ist im Übrigen auch die nichtin-
    dividualisierte Funkzellenabfrage. Auch dieses Überwa-
    chungsinstrument gehört abgeschafft.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Demokratie im digitalen Zeitalter bedeutet aber auch,
    dass Menschen verstehen, wie das Internet und Compu-
    ter funktionieren. Nur wer versteht, wie etwas funktio-
    niert, kann auch emanzipiert und selbstbestimmt damit
    umgehen. Wir brauchen also sowohl in Schulen als auch
    in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und
    Lehrern, Polizistinnen und Polizisten, Richterinnen und
    Richtern sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälten
    Medienbildung als integralen Bestandteil.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das eine oder andere Kopfschütteln hervorrufende Urteil
    der vergangenen Tage wäre uns so möglicherweise er-
    spart geblieben.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)

    Demokratie im digitalen Zeitalter zu verteidigen,
    heißt, Einwohnerinnen und Einwohnern überhaupt Zu-
    gang zum digitalen Zeitalter zu ermöglichen. Demokra-
    tie hat auch immer etwas mit Informiertheit zu tun. Die
    Bereitschaft, etwas zu verteidigen, was man nicht kennt,
    dürfte nicht sehr ausgeprägt sein. Da bleibt der Koali-
    tionsvertrag auf einer ziemlich abstrakten Ebene.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Zwar wird noch erkannt, dass der Breitbandausbau total
    wichtig ist, aber die Große Koalition schreibt nicht, wie
    sie ihn realisieren will. Sie hat ja sogar die entsprechen-
    den Mittel aus dem Koalitionsvertrag gestrichen. Es fin-
    det sich kein Wort darüber, dass, wenn jede und jeder an
    der Möglichkeit des Internets teilhaben können soll, ein
    Computer notwendig ist und dass deshalb ein Computer
    zum soziokulturellen Existenzminimum gehören muss;
    andernfalls schließt man Menschen von der Demokratie
    im digitalen Zeitalter aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Demokratie und Teilhabe am digitalen Zeitalter be-
    deuten auch, Netzneutralität gesetzlich festzuschreiben;
    denn nur die gesetzliche Festschreibung der Netzneutra-
    lität verhindert ein Zweiklasseninternet. Das, was gerade
    auf europäischer Ebene verhandelt wird, lässt vermuten,
    dass dort, wo Netzneutralität drauf steht, am Ende nicht
    Netzneutralität drin ist.

    Ein wesentlicher Bestandteil von Demokratie ist
    Klarheit der Rechtsnormen. Insofern sind klare, an das
    digitale Zeitalter angepasste Normen des Urheberrechts
    für alle von Nutzen. Denn durch klare Gesetzgebung ist
    allen erkennbar, was erlaubt ist und was nicht. Das Urhe-
    berrecht ist an das digitale Zeitalter anzupassen. Um Ur-
    heberrinnen und Urhebern zu ermöglichen, von ihrer Ar-
    beit zu leben, und gleichzeitig den Zugang zu Wissen
    und Kultur für Nutzerinnen und Nutzer zu ermöglichen,
    brauchen wir ein verändertes Urhebervertragsrecht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir Linke haben in der letzten Legislaturperiode einen
    umfangreichen Vorschlag zur Novellierung des Urheber-
    vertragsrechts unterbreitet, der genau das gewährleisten
    würde. Wenn Sie mir zustimmen, dass zur Demokratie
    auch die Möglichkeit gehört, sich zu informieren, dann
    schaffen Sie endlich die Depublizierungspflicht im öf-
    fentlich-rechtlichen Fernsehen ab! Wir können es auf
    eine ganz einfache Formel bringen: Was mit öffentlichen
    Geldern finanziert wurde, soll auch für alle öffentlich
    zugänglich sein.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das müsste dann übrigens auch für die Gutachten des
    Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages
    gelten.

    Beim Aufruf der Schriftstellerinnen und Schriftsteller
    gerät ein wenig aus dem Blick, dass es auch im Internet
    um die Eigentumsfrage geht. Es sind nicht nur Staaten
    und ihre Geheimdienste, die die Freiheit des Internets






    (A) (C)



    (D)(B)

    Halina Wawzyniak

    bedrohen, sondern auch Monopole, die sich ihre eigenen
    Gesetze machen und ihre marktbeherrschende Stellung
    ausnutzen. Sie sammeln Daten und können ebenso Be-
    wegungsprofile erstellen wie staatliche Behörden. Wir
    müssen für eine rechtliche Einhegung der Monopole sor-
    gen. Deshalb fänden wir es gut, wenn genossenschaftli-
    che und commonsbasierte Initiativen unterstützt würden.
    Es wäre auch gut, wenn bei der Auftragsvergabe durch
    öffentliche Stellen konsequent auf Open Source gesetzt
    würde.

    Der Titel des Antrages der Grünen lautet: Die Demo-
    kratie verteidigen im digitalen Zeitalter. – Ich habe be-
    reits gesagt, dass wir diesen Antrag befürworten. Wenn
    wir es alle ernst meinen mit der Verteidigung der Demo-
    kratie auch im digitalen Zeitalter, dann sollten wir als
    Allererstes bei allen Gesetzen, die hier verabschiedet
    werden, eine Demokratievereinbarkeitsprüfung vorneh-
    men. Gerechtigkeit und Freiheit zusammenzudenken, ist
    eine lohnenswerte Aufgabe, der sich die Linke widmen
    wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)