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ID1801502900

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    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Aber gerne.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kollegin, danke, dass Sie die Frage zulassen. –
    Wir haben – darauf ist hingewiesen worden – leider sehr
    wenig Zeit, das Thema zu beraten. Auch im Rechtsaus-
    schuss haben wir es nur anberaten können. Deshalb
    stelle ich Ihnen hier noch einmal die Frage, die ich schon
    im Ausschuss gestellt habe. „Aufträge und Weisungen“,
    wie es im Grundgesetz heißt, haben ja zunächst nichts
    mit Strafbarkeit zu tun. Sie haben dieses Merkmal jetzt
    wieder in den Gesetzentwurf aufgenommen. Es stand
    auch schon in früheren Gesetzentwürfen, sogar einmal in
    einem von uns; aber wir haben das nachher nicht mehr
    hineingenommen. Denn es gibt Fälle, bei denen es sich
    ganz offensichtlich um Bestechung handelt, denen keine
    Aufträge oder Weisungen vorausgehen, zum Beispiel
    wenn der Abgeordnete oder die Abgeordnete selber zu
    irgendeinem Unternehmer geht und sagt: Möchtest du
    nicht für mich diese oder jene Leistung erbringen, wenn
    ich mich so und so verhalte? – Da gibt es keinen Auftrag
    und keine Weisung, sondern lediglich den Wunsch des
    Abgeordneten selber. Sie wissen, dass das ein großes un-
    bestimmtes Feld ist, das sehr schwer zu regeln ist. Wie,
    meinen Sie, können Sie dieses Problem lösen, wenn es
    bei Ihrer Formulierung bleibt? Wir haben ja eine andere
    Formulierung vorgeschlagen, die unserer Ansicht nach
    besser ist. Darüber werden wir uns im Rechtsausschuss
    unterhalten. Aber das ist doch ein ganz offensichtliches
    Problem.



Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Vielen Dank für die Frage. Die Formulierung „Auf-

träge und Weisungen“ ist ja Art. 38 Grundgesetz ent-
nommen. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie ein Problem
mit der Formulierung des Grundgesetzes haben. Wir
müssen uns Gedanken darüber machen, welche Tatbe-
stände bzw. welche Sachverhalte darunterfallen sollen.
Sie nennen ein Beispiel, das nach meiner Bewertung
ganz klar unter „Aufträge und Weisungen“ fällt.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


Denn man kann Aufträge und Weisungen auch einwer-
ben. Wer hingeht und sagt: „Ich würde für einen gewis-
sen Vorteil dieses und jenes machen; wäre das nicht in
deinem Interesse?“, der lässt sich einen Auftrag bzw.
eine Weisung geben, die an einen Vorteil geknüpft ist.
Das ist ein ganz klassischer Anwendungsfall der Vor-
schrift, die wir Ihnen zur Abstimmung vorlegen.


(Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Genau!)


Im Gegensatz dazu ist das, was Gegenstand des Ent-
wurfs der Grünen war, uferlos und wabernd und geht
wirklich auf krasse Weise am Bestimmtheitsgebot vor-
bei. Das haben wir auch der Anhörung im Rechtsaus-
schuss, die im Herbst 2012 stattgefunden hat, entnom-
men. Der von uns heute vorgelegte Gesetzentwurf ist
dahin gehend eine deutliche Verbesserung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich komme zurück zu den zwei Ansätzen, mit denen
wir Verbesserungen des Gesetzentwurfes erreichen wol-
len. Zentral für eine richtige Bewertung von strafwürdi-
gem Verhalten einerseits und legitimer Ausübung des
freien Mandates andererseits ist die Kenntnis der parla-
mentarischen Zusammenhänge und Abläufe. Die Frage
ist, ob das bei der Staatsanwaltschaft und bei den Ge-
richten bereits in dem Maße verankert ist, wie es nötig
wäre. Deshalb plädiere ich dafür, sich einmal anzu-
schauen, wie wir die Kenntnis, die im Parlament selbst
vorhanden ist – beim Bundestagspräsidenten, den Gre-
mien, der Rechtsstellungskommission, dem 1. Ausschuss
und dergleichen –, noch verbindlich in das Verfahren
einbinden können, sowohl was einen Verfahrensschritt
als auch die materielle Beurteilung angeht. Ich denke,
das könnte eine echte Qualitätsverbesserung bringen, die
auch die Schwierigkeiten in Hinblick auf das Bestimmt-
heitsgebot ein Stück weit ausgleichen könnte.

Der andere Punkt ist, dass wir uns wirklich Gedanken
darüber machen sollten, ob wir die Zuständigkeit bei der
Strafverfolgung konzentrieren, damit mit der Zeit die
entsprechende Expertise entsteht.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Das hatten die Linken in ihrem Gesetzentwurf netter-
weise bereits vorgeschlagen. Daran könnte man even-
tuell anknüpfen. So ist auch im Prozessrecht für andere
Bereiche eine Konzentration bei den OLGs geregelt.

Unsere Aufgabe ist es jetzt, hier eine praktikable und
sachgerechte Regelung zu finden. Es ist dann Aufgabe
der Staatsanwaltschaften und Gerichte, diese Regelung
mit Gespür für die parlamentarischen Besonderheiten
und für das freie Mandat umzusetzen. Diesen Appell
richte ich ganz bewusst auch an die Medien, die manch-
mal etwas vorschnell dabei sind, wenn irgendwo ermit-
telt wird. Denn dann und nur dann ist die Regelung ein
Gewinn für die Demokratie und für das freie Mandat.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich schließe die Aussprache.

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Gesetzent-
    würfe auf den Drucksachen 18/477, 18/476 und 18/478
    an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
    überweisen. Gibt es andere Vorschläge? – Das ist nicht
    der Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 14 auf:

    Beratung des Antrags der Fraktion BÜND-
    NIS 90/DIE GRÜNEN






    (A) (C)



    (D)(B)

    Präsident Dr. Norbert Lammert

    Die Demokratie verteidigen im digitalen Zeit-
    alter

    Drucksache 18/182
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
    Ausschuss für Kultur und Medien
    Ausschuss Digitale Agenda

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    diese Aussprache 96 Minuten vorgesehen. – Auch hierzu
    höre und sehe ich keinen Widerspruch. Also können wir
    so verfahren.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der
    Kollegin Katrin Göring-Eckardt.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    „Lass uns lieber spazieren gehen, das können wir hier
    drin nicht besprechen. Wir wissen nicht, ob es eine
    Wanze gibt: in der Lampe oder im Telefon.“ – So war es
    zu DDR-Zeiten. „Das sage ich Ihnen nicht am Telefon.
    Lassen Sie uns mal lieber spazieren gehen“, schieb ges-
    tern ein Journalist über ein Telefonat mit einem Mitar-
    beiter des Bundeskanzleramtes. Nein, natürlich sind
    diese beiden Dinge überhaupt nicht miteinander zu ver-
    gleichen. Natürlich ist es gut, dass wir nicht in einer Dik-
    tatur, sondern in einer Demokratie leben, wo solche
    Dinge öffentlich werden und gesagt werden.

    Ja, meine Damen und Herren, die digitale Revolution
    hat unser Leben, hat unseren Alltag verändert wie viel-
    leicht keine andere Entwicklung. Wir leben, wir kommu-
    nizieren, wir streiten online. Wir alle schätzen auf der ei-
    nen Seite diese Chancen, diese Freiräume, diese
    Möglichkeiten, die uns das Netz bietet. Auf der anderen
    Seite sind wir seit mindestens einem Dreivierteljahr Zeu-
    ginnen und Zeugen des größten Geheimdienstskandals,
    den die westlichen Demokratien je erlebt haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Die Ausmaße der Überwachung nehmen Dimensionen
    an, die wir bisher nicht für möglich gehalten haben. Hier
    wird die Axt direkt an die Wurzel unseres Rechtsstaates
    gelegt. Genau das ist die Katastrophe.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Das kann und darf niemandem gleichgültig sein. Ge-
    nau deswegen haben 562 Schriftstellerinnen und Schrift-
    steller weltweit ihre Stimme erhoben und fordern, die
    Demokratie im digitalen Zeitalter zu verteidigen. Um
    nicht weniger geht es, meine Damen und Herren.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Dr. Karl-Heinz Brunner [SPD])


    Wir haben diesen Appell – und das ist er im wahrsten
    Sinne des Wortes – zum Gegenstand unseres Antrags für
    diese Debatte gemacht. Ich begrüße einige Unterzeich-
    nerinnen und Unterzeichner heute hier im Plenum.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dagmar Schmidt [Wetzlar] [SPD] und Dr. Petra Sitte [DIE LINKE])


    Die Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger ist im-
    mens. Es sind nicht nur einige wenige, die sagen: Wir
    haben ein Problem. Zugleich ist es so, dass die Bundes-
    regierung, dass die Bundeskanzlerin immer noch nicht
    aufgewacht sind und immer noch nichts tun, um die
    Grundrechte der Menschen in diesem Land, in dieser
    Republik zu schützen und zu sichern. Das ist der Skan-
    dal, über den wir in diesem Parlament reden müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nein, es geht nicht darum, den Hashtag „#Neuland“
    in dieser Debatte fortzuführen, und zwar auch deswegen,
    weil es überhaupt nichts mehr mit Ironie zu tun hat und
    weil es überhaupt nicht lustig ist. Wir erleben, wie atem-
    beraubend leichtfertig, wie atemberaubend oberflächlich
    mit Grundrechten von Individuen, der Bürgerinnen und
    Bürger umgegangen wird, aber auch mit den Rechten
    der Unternehmen, der Wirtschaft, die sich heute fragen:
    Sind eigentlich unsere Daten, ist unsere Unternehmens-
    kommunikation in irgendeiner Weise sicher? Wenn Sie
    sich schon nicht für die Individuen interessieren, dann
    vielleicht doch für die Unternehmen in diesem Land, die
    zutiefst verunsichert sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was erleben wir? Wir sollen darauf vertrauen, dass
    der ehemalige Kanzleramtsminister die Affäre für been-
    det erklärt hat. Pofalla beendet Dinge, das kennen wir
    alle. Wir erleben erfolglose Reisen in die USA und hö-
    ren, dass Geheimdienstler mit Geheimdienstlern Gehei-
    mes besprechen. Wir sind im Gegensatz zu Ihnen nicht
    so überrascht, dass das No-Spy-Abkommen nicht zu-
    stande kommt. Dennoch war es das Einzige, was Sie als
    Antwort vorweisen konnten. Wo sind wir denn, wenn
    eine Bundesregierung es nicht für nötig hält, dafür zu
    kämpfen, dass die Grundrechte der Bürgerinnen und
    Bürger gegenüber ausländischen Geheimdiensten ge-
    wahrt werden?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    „Ausspähen von Freunden, das geht gar nicht.“ Deut-
    liche Worte immerhin. Hier ging es um das eigene
    Handy. Aber wenn es um die Handys, um die E-Mail-
    Postfächer, um die Verbindungsdaten und die digitalen
    Privaträume von Bürgerinnen und Bürgern geht, dann ist
    Fehlanzeige. Ich finde das ignorant, ich finde das verant-
    wortungslos, und ich finde, das verändert unseren Staat
    und unsere Gesellschaft. Wenn eine Bundesregierung
    nicht dafür eintritt, dass Bürgerinnen und Bürger Ge-






    (A) (C)



    (D)(B)

    Katrin Göring-Eckardt

    heimnisse haben dürfen, dass sie Geheimnisse haben
    dürfen sollen, wenn sie nicht dafür eintritt, zwischen
    Terrorismusbekämpfung, die natürlich notwendig ist,
    und massenhafter Ausspähung zu unterscheiden, dann
    verändert das unsere Gesellschaft auf eine Weise, die wir
    nicht zulassen wollen; denn hier muss die Demokratie
    im Kern verteidigt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Dann sind wir natürlich ganz schnell bei der europäi-
    schen Ebene. Sie hängen sich da nicht rein, Sie vermei-
    den sogar, das Thema auf EU-Ebene anzusprechen. Mit
    der EU-Datenschutzverordnung wäre eine grundlegende
    Veränderung auch zügig möglich gewesen. Doch stär-
    kere Reformen und Veränderungen sind eben gerade auf
    Treiben Deutschlands, der deutschen Bundesregierung
    hin auf Eis gelegt worden – ein weiterer Skandal, ein
    weiteres Nicht-hinsehen- und Nicht-handeln-Wollen,
    meine Damen und Herren. Ein weiteres Mal sind hier die
    Interessen der Bürgerinnen und Bürger nicht geschützt
    worden; sie sind zum Freiwild für Überwachung gewor-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Mängel beim Grundrechtsschutz für 80 Millionen Bür-
    gerinnen und Bürger und für Wirtschaftsunternehmen
    können und dürfen nicht ausgesessen werden. Hier muss
    man aktiv werden.

    Sie halten die anlasslose Massenüberwachung der Be-
    völkerung weiterhin für ein geeignetes Instrument. Die
    Vorratsdatenspeicherung soll in Deutschland kommen.
    Ich sage Ihnen ganz klar:

    Erstens. Wir werden alles tun, damit es nicht ge-
    schieht.

    Zweitens sage ich an die Adresse von Herrn Maas:
    Ihre Vorgängerin hat diese Sache ausgesessen. Das reicht
    jetzt nicht mehr. Jetzt muss man aktiv werden und dafür
    sorgen, dass das nicht passiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Er plant das Gegenteil!)


    Wenn sich die Bundesregierung in diesem Skandal
    der Wahrung der Grundrechte und der Menschenrechte
    der Bürgerinnen und Bürger verpflichtet fühlt, dann gibt
    es doch nur eine wirkliche Antwort, und das ist in einem
    ersten Schritt die umfassende Aufklärung ohne jedes
    Wenn und Aber sowie Schluss mit der Überwachung.
    Ich sehe, dass Sie sich immer noch wegducken. Wer
    musste denn den Untersuchungsausschuss beantragen?
    Das waren die Oppositionsfraktionen in diesem Haus.
    Wer musste denn dafür sorgen, dass es einen umfassen-
    den Untersuchungsauftrag gibt? Das waren die Opposi-
    tionsfraktionen in diesem Haus. Ja, natürlich, wir wollen
    auch wissen, inwiefern die deutschen Dienste an diesem
    Überwachungsskandal beteiligt sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

    Deswegen ist es gut, dass der Untersuchungsausschuss
    endlich eingesetzt wird.

    Meine Damen und Herren, ich bin froh, dass die Zi-
    vilgesellschaft wach ist, dass sie den Schutz der Bürge-
    rinnen und Bürger einfordert. Es liegt eine Klage beim
    Generalbundesanwalt gegen die Bundesregierung vor –
    so weit ist es schon gekommen.

    Wenn es um den Grundrechtsschutz geht, sollte man
    wissen:

    Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei …

    So steht es in dem Appell der Schriftstellerinnen und
    Schriftsteller. Ich kann nur sagen: Ja, genau so ist es.

    Man hat als Mensch das Recht, etwas zu verbergen,
    man hat als Mensch das Recht, bestimmte Dinge unver-
    fügbar zu halten. Wir wollen nicht, dass sich unser
    Schreiben und unser Reden, am Ende womöglich sogar
    unsere Gedanken verändern, weil wir immer damit rech-
    nen müssen, dass wir abgehört oder beobachtet werden.
    Das verändert uns als Individuen. Ich sage klar und deut-
    lich: Das können wir nicht zulassen; das wollen wir nicht
    zulassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, ich gehe sehr gern spazieren. Aber ich telefoniere
    auch unheimlich gern mit meiner Freundin, und dann
    tauschen wir Geheimnisse aus. Und darauf, verdammt
    noch mal, haben wir ein Recht. Dieses Recht muss ga-
    rantiert sein, nicht nur für mich, sondern für alle Bürge-
    rinnen und Bürger.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)