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ID1801501900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Mit dem vorliegenden Entwurf eines Gesetzes zur
    Erweiterung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe-
    stechung scheint es so, als würde eine Never-ending
    Story tatsächlich noch ein Ende finden.


    (Beifall der Abg. Dr. Eva Högl [SPD])


    In der letzten Legislaturperiode hatten die drei Oppo-
    sitionsfraktionen jeweils einen Gesetzentwurf vorgelegt.
    Mit dem damaligen Vorsitzenden des Rechtsausschus-
    ses, Siegfried Kauder, wurde sogar ein gemeinsamer
    Kompromissentwurf erarbeitet, der hier aber leider nicht
    durchsetzungsfähig war. Insofern finde ich es schon et-






    (A) (C)



    (D)(B)

    Halina Wawzyniak

    was schade, dass bei dem vorliegenden Gesetzentwurf
    nicht versucht worden ist, alle Fraktionen mit ins Boot
    zu nehmen. Das wäre wahrscheinlich an dem Verdikt
    von Herrn Kauder gescheitert.

    Diskussionswürdig ist Ihr Gesetzentwurf allemal;
    denn er sieht die Bestrafung von Abgeordneten vor, die
    einen rechtswidrigen Vorteil für sich selbst oder Dritte
    als Gegenleistung fordern, sich versprechen lassen oder
    annehmen. Das Wort „Gegenleistung“ macht schon
    deutlich: Es muss eine Handlung oder eine Unterlassung
    im Parlament im Zusammenhang mit dem Mandat erfol-
    gen, um diesen Tatbestand zu erfüllen.

    Nun schreiben Sie im Gesetzentwurf, dass die Gegen-
    leistung für den Vorteil eine Handlung oder Unterlas-
    sung „im Auftrag oder auf Weisung“ sein muss. Ich
    persönlich würde es besser finden, wenn wir die Formu-
    lierung „Handlung oder Unterlassung im Zusammen-
    hang mit dem Mandat“ statt dieser Formulierung wählen
    würden. Ich will aber auch deutlich darauf hinweisen,
    weil ich die Kritik an dem Ausdruck „im Auftrag oder
    auf Weisung“ kenne, dass eine Gegenleistung, die ja Be-
    standteil dieser Regelung ist, irgendwie vereinbart sein
    muss. Wenn man jetzt Auftrag und Weisung nicht klas-
    sisch im rechtstechnischen Sinne versteht, ist es tatsäch-
    lich so, dass das irgendwie verabredet sein muss.

    Der Vorteil dieses Gesetzentwurfs ist, dass er den Ge-
    setzentwurf der SPD aus der letzten Legislaturperiode
    um den zentralen Kritikpunkt bereinigt. Es ist nämlich
    nicht mehr davon die Rede, dass ein ungerechtfertigter
    Vorteil dann vorliegt, wenn er den parlamentarischen
    Gepflogenheiten nicht entspricht, sondern es ist jetzt ge-
    regelt, dass kein ungerechtfertigter Vorteil vorliegt,
    wenn die Annahme eines Vorteils im Einklang mit den
    für die Rechtsstellung des Mitgliedes maßgeblichen Vor-
    schriften steht. Das haben wir Linke immer gefordert.
    Sie haben von uns gelernt. Weiter so!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Vorschlag entspricht dem Prinzip der Normen-
    klarheit und verhindert Richterrecht. Dass wir als Linke
    durchaus Probleme mit der einen oder anderen Verhal-
    tensmaßregel haben, zum Beispiel, dass wir es nicht gut
    finden, dass Abgeordnete Spenden entgegennehmen
    können, steht auf einem anderen Blatt. Das können wir
    mit diesem Gesetz nicht regeln; das will ich sehr deutlich
    sagen.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: So ist es!)


    Das müssen wir an anderer Stelle regeln. Aber noch ein-
    mal ein großes Lob an Sie von der SPD, dass Sie uns an
    dieser Stelle gefolgt sind und eine Klarstellung vorge-
    nommen haben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich hoffe, wir können eine ernsthafte Debatte führen.

    Lassen Sie mich an dieser Stelle anmerken: Der Se-
    riosität des gesamten Vorhabens hilft es nicht, innerhalb
    einer Woche eine Anhörung zu einem Gesetzentwurf so-
    wie dessen zweite und dritte Lesung durchzuführen. Wir
    haben nicht einmal die Chance, diese Anhörung ver-
    nünftig auszuwerten. Das geplante Vorgehen ist auch
    nicht ganz sauber – um es einmal vorsichtig zu formulie-
    ren –; denn im Gesetzentwurf steht „Erweiterung des
    Straftatbestandes der Abgeordnetenbestechung“. Bisher
    gibt es den Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung
    nicht.

    Ich hoffe, wir finden genügend Zeit, das vernünftig
    miteinander zu diskutieren,


    (Thomas Oppermann [SPD]: Wir haben jetzt zehn Jahre gewartet, Frau Kollegin! – Christine Lambrecht [SPD]: Zehn Jahre haben wir das diskutiert!)


    sodass Sie weitere Änderungsvorschläge aufnehmen, da-
    mit die Never-ending Story nicht irgendein Ende findet,
    sondern tatsächlich ein gutes.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Eva Högl ist die nächste Rednerin für die SPD-Frak-

tion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Eva Högl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Guten Morgen, sehr geehrter Herr Präsident! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren!
    Liebe Frau Wawzyniak, ich nehme Ihr Lob sehr gerne
    an. Das gilt natürlich auch für die gesamte SPD-Fraktion
    und für alle Kolleginnen und Kollegen, die sich dafür
    einsetzen, dass wir endlich einen Straftatbestand Abge-
    ordnetenbestechung bekommen. Ich habe Ihre Rede so
    verstanden, dass Sie sich mit uns freuen, dass wir kurz
    davor sind, endlich einen Straftatbestand Abgeordneten-
    bestechung einzuführen. Herzlichen Dank für diese
    Übereinstimmung!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Wir haben jetzt mehr als zehn Jahre lang diskutiert.
    Am 9. Dezember 2003 hat Deutschland die UN-Konven-
    tion gegen Korruption unterzeichnet.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wir nicht! Die Regierung!)


    Natürlich sind die rechtlichen Detailfragen kompliziert.
    Aber wir haben jetzt zehn Jahre lang intensiv diskutiert.
    Wir hatten Anhörungen. Wir haben verschiedene Ge-
    setzentwürfe diskutiert. Wir haben alles ausführlich mit-
    einander besprochen. Deswegen ist es sehr richtig, dass
    wir am Anfang dieser Legislaturperiode endlich diesen
    Straftatbestand einführen. Die SPD-Fraktion hat sich
    lange dafür eingesetzt. Ich bin sehr froh, dass die Große
    Koalition das im Koalitionsvertrag vereinbart hat.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Da sehen Sie mal, was alles möglich ist!)







    (A) (C)



    (D)(B)

    Dr. Eva Högl

    Ganz am Anfang dieser Legislaturperiode ist diese Ver-
    einbarung ein Bestandteil dieses Gesamtpaketes. Sie ge-
    hört nämlich in dieses Paket, weil sie unsere Rechtsstel-
    lung als Abgeordnete betrifft. Dies ist ein guter Tag, und
    es ist eine gute Nachricht, dass wir als Große Koalition
    jetzt endlich handeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Worum geht es? Korruption ist ein ernstes Problem.
    Sie führt zu wirtschaftlichem, politischem und gesell-
    schaftlichem Schaden, und sie führt – das betrifft uns
    alle hier im Deutschen Bundestag – zu einem Verlust des
    Vertrauens in staatliche Organe und zu einem Verlust des
    Vertrauens in das gesamte politische System. Es muss
    uns Abgeordnete alle miteinander sehr besorgen, wenn
    die Bürgerinnen und Bürger uns nicht mehr vertrauen
    und unseren demokratischen Institutionen mit diesem
    Misstrauen begegnen und damit letztlich unserer Demo-
    kratie schaden.

    Insofern ist es so wichtig, die Bestechung von Abge-
    ordneten endlich unter Strafe zu stellen; wir haben uns
    lange dafür eingesetzt. Als SPD-Fraktion haben wir auch
    weiter gehende Vorschläge gemacht, von denen ich
    hoffe, dass sie hier irgendwann weiterverfolgt werden.
    Ich denke zum Beispiel an die Einführung eines Lobby-
    registers und die sogenannte legislative Fußspur.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Wir haben heute Morgen hier darüber diskutiert, dass
    wir finanziell unabhängige Abgeordnete benötigen.
    Dazu ist einiges gesagt worden. Wir haben auch darüber
    gesprochen – das ist wichtig in diesem Zusammenhang –,
    dass wir mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Lobby-
    istinnen und Lobbyisten selbstverständlich im Austausch
    sind, dass wir auf Informationen und diesen Meinungs-
    austausch angewiesen sind. Aber wir dürfen uns niemals
    von einzelnen Positionen abhängig machen, und wir dür-
    fen uns niemals – deswegen haben wir das aufgegriffen,
    Frau Wawzyniak – an Aufträge und Weisungen gebun-
    den fühlen. Das besagt Art. 38 unseres Grundgesetzes.
    Genau so haben wir es in unseren Gesetzentwurf ge-
    schrieben: dass wir uns an Aufträge und Weisungen
    nicht gebunden fühlen und dass wir daran nicht gebun-
    den sein dürfen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Unser Gesetzentwurf setzt eine ganz konkrete Un-
    rechtsvereinbarung voraus: Der Vorteil muss für eine
    Gegenleistung gewährt werden. – Bestraft wird nur,
    wenn es eine konkrete Gegenleistung gibt und wenn sich
    daraus ein ungerechtfertigter Vorteil ableitet. Wir defi-
    nieren diesen ungerechtfertigten Vorteil; ich habe das
    diesbezügliche Lob selbstverständlich schon entgegen-
    genommen. Wir schaffen mit diesem Gesetzentwurf eine
    klare Regelung, nämlich dass der Vorteil dann nicht un-
    gerechtfertigt ist, wenn er im Einklang mit den Regelun-
    gen steht, die für Abgeordnete gelten. Für uns sind das
    selbstverständlich die Verhaltensregeln hier im Deut-
    schen Bundestag. Das gilt aber in gleicher Weise auch
    für die Kolleginnen und Kollegen in den Landtagen und
    in den kommunalen Gebietskörperschaften.

    Deswegen darf ich hier alle dazu auffordern: Lassen
    Sie uns gemeinsam – gemeinsam! – diesen Gesetzent-
    wurf auf den Weg bringen! Ich darf das so sagen: Wir
    haben als Große Koalition jetzt einen exzellenten Ge-
    setzentwurf vorgelegt. Wir haben alle rechtlichen Un-
    klarheiten, so denke ich jedenfalls, beseitigt. Wir haben
    einen praktikablen Gesetzentwurf vorgelegt. Wir können
    das Unbehagen natürlich nicht gänzlich ausräumen, aber
    es gibt selbstverständlich auch engagierte Staatsanwäl-
    tinnen und Staatsanwälte, die ganz genau hinschauen
    werden.

    Die Regelungen, die wir jetzt schaffen werden – ich
    hoffe, dass sie so in Kraft treten –, sind auf jeden Fall
    klar. Es sind klare Handlungsanweisungen. Wir haben
    einen praktikablen Gesetzentwurf vorgelegt; daran müs-
    sen wir als Abgeordnete ein Interesse haben. Deswegen
    spreche ich ganz gezielt noch einmal die Kolleginnen
    und Kollegen von der Opposition an: Lassen Sie es uns
    doch schaffen, dass wir gemeinsam als Deutscher Bun-
    destag ein Signal senden, die Bestechlichkeit und die
    Bestechung von Abgeordneten unter Strafe stellen und
    der Korruption damit eine deutliche Absage erteilen! Es
    wäre ein wirklich gutes Signal zu Beginn dieser Legisla-
    turperiode, wenn uns das gelänge. Wir haben mit dem
    Gesetzentwurf einen guten Vorschlag gemacht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)