Rede:
ID1801501700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 13
    1. Ich: 1
    2. erteile: 1
    3. das: 1
    4. Wort: 1
    5. nun: 1
    6. der: 1
    7. Kollegin: 1
    8. HalinaWawzyniak: 1
    9. für: 1
    10. die: 1
    11. Fraktion: 1
    12. Die: 1
    13. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Max Straubinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Wir diskutieren die beiden von den Fraktionen CDU/
    CSU und SPD eingebrachten Gesetzentwürfe zum einen
    zur Bezahlung der Abgeordneten und zum anderen zur
    Erweiterung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe-
    stechung. Ich glaube, dass es sehr gute Vorschläge sind,
    die es wert sind, dass in aller Sachlichkeit darüber disku-
    tiert wird.
    Deshalb, Frau Kollegin Sitte, sollte man keine fal-
    schen Zusammenhänge herstellen – ich werde später
    noch darauf eingehen –, wie Sie es in der Diskussion ge-
    macht haben. Denn es geht letztendlich darum, die
    Rechtsstellung des Abgeordneten zu sichern – das haben
    Sie bejaht – und natürlich auch die die Unabhängigkeit
    wahrende Abgeordnetenentschädigung nicht infrage zu
    stellen. Die Kollegin Haßelmann findet die Vorschläge
    auch in der Höhe gerechtfertigt, und ich habe den Ein-
    druck, dass auch Sie sie in der Höhe gerechtfertigt fin-
    den. Somit haben wir eigentlich eine große Gemeinsam-
    keit, die wir dann aber auch nach außen vertreten sollten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Von daher geht es darum, diese Unabhängigkeit und
    die besondere Stellung des Abgeordneten nach außen zu
    vertreten, aber auch zu sichern. Das wollen wir mit den
    beiden Gesetzentwürfen, die wir aufgrund der Ergeb-
    nisse der Kommission, die in der letzten Legislatur-
    periode eingesetzt worden ist, seit 2011 getagt hat und
    2013 ihre Ergebnisse vorgelegt hat, eingebracht haben.
    Wir orientieren uns sehr eng an diesen Vorschlägen. Man
    könnte sicherlich über viele Bereiche noch diskutieren.
    Aber, Frau Kollegin Haßelmann, wenn Sie schon fest-
    stellen, dass die Orientierung an R 6 bzw. das Äquiva-
    lent der Bezahlung eines Landrats oder Bürgermeisters
    einer mittleren Stadt für die Entschädigung eines Abge-
    ordneten gerechtfertigt ist, dann muss man das auch um-
    setzen, statt zu sagen, der in dem Gesetzentwurf für die
    Anpassung angestrebte Zeitraum sei zu kurz. Wenn man
    davon überzeugt ist, dass etwas richtig ist, dann gilt es,
    dies auch umzusetzen, verehrte Kolleginnen und Kolle-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir uns jetzt über die Angemessenheit der Ab-
    geordnetenentschädigung einig sind, dann geht es um
    die weitere Frage der Angemessenheit einer Altersent-
    schädigung. Ich glaube, dass wir trotz der unterschiedli-
    chen Auffassung in der Kommission einen guten Weg
    gefunden haben, darzustellen, dass die Abgeordnetentä-
    tigkeit nicht alleine damit endet, dass man eine, zwei
    oder drei Legislaturperioden in diesem Hohen Haus Ver-
    antwortung getragen hat, sondern dass daraus auch eine
    Altersentschädigung abzuleiten ist, die dem damaligen
    Stand als Abgeordneter gerecht wird.

    In diesem Sinne bin ich überzeugt davon, dass das
    System, das wir derzeit haben und das sich vielleicht mit
    dem der Beamten vergleichen lässt – auch wenn wir
    keine Beamten sind –, richtigerweise anzuwenden ist.
    Das System der gesetzlichen Rentenversicherung, in das
    ein Arbeitnehmer einzahlt, kann deshalb nicht für uns
    herangezogen werden.

    Unter diesen Gesichtspunkten ist eine Regelung zu
    finden, die berücksichtigt, dass wir Abgeordnete nicht
    früher abschlagsfrei in Rente gehen können als diejeni-
    gen, die Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung
    sind – Frau Kollegin Lambrecht hat das ausdrücklich
    dargelegt –, und die gleichzeitig einen Bezug zur verant-
    wortungsvollen Tätigkeit des Abgeordneten herstellt.






    (A) (C)



    (D)(B)

    Max Straubinger

    Das bedeutet, dass eine gewisse Höhe der Abgeordne-
    tenentschädigung letztendlich die Grundlage für eine
    entsprechende Altersentschädigung bildet. Das könnte
    man in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht errei-
    chen, Herr Kollege Strengmann-Kuhn. Wenn wir Ihrem
    Vorschlag folgen wollten, müssten wir zusätzliche pri-
    vate Vorsorge gewährleisten und die Abgeordneten ent-
    sprechend in die Lage versetzen. Aufgrund der Höhe der
    Diäten sind wir als Abgeordnete aber steuerlich stärker
    belastet als der Durchschnitt der Bevölkerung; auch das
    gehört zur Wahrheit. Darüber hinaus müssen entspre-
    chende Krankenversicherungsbeiträge abgeführt wer-
    den; das wird in der Regel vergessen.

    Vor diesem Hintergrund bin ich der Meinung, dass die
    Altersentschädigung im nun vorliegenden Abgeordne-
    tengesetz angemessen zu berücksichtigen ist. Ich bitte,
    dies nochmals zu bedenken und aufzunehmen.

    Werte Frau Kollegin Sitte, das Abgeordnetengesetz
    hat nicht zu berücksichtigen, ob einzelne Abgeordnete
    Kapitaleinkünfte haben.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Natürlich! Das gehört doch mit dazu!)


    Es geht einzig und allein darum, ob ein Abgeordneter
    unabhängig tätig sein kann. Es gibt sparsame Abgeord-
    nete, die später möglicherweise Kapitaleinkünfte haben.
    Es mag auch Abgeordnete geben, die vielleicht nicht
    ganz so sparsam sind und deshalb nicht über Kapitalein-
    künfte verfügen. Somit geht der Vergleich, den Sie gezo-
    gen haben, meines Erachtens fehl.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Festgestellt wurde auch, dass die Kostenpauschale in
    der jetzigen Form richtig ist. Sie dient dazu, Einheitlich-
    keit herzustellen und die Abgeordneten im Hinblick auf
    ihre Arbeit und Aufwendungen zu unterstützen. Das al-
    les ist mittlerweile gerichtlich überprüft. Ich glaube, da-
    rüber brauchen wir uns nicht mehr zu streiten.

    Ich bin sehr dankbar, dass die Kommission ein weite-
    res Thema aufgegriffen hat, nämlich den Fall, in dem ein
    Abgeordneter bereits im Rentenalter ist und aufgrund
    früherer beruflicher Tätigkeit Beiträge in die gesetzliche
    Rentenversicherung eingezahlt hat. Wir alle sind uns in
    diesem Haus einig, dass Anwartschaften in der gesetzli-
    chen Rentenversicherung Eigentumscharakter haben und
    Eigentumsschutz genießen. Deshalb sage ich ganz offen
    – das haben mehrere Kolleginnen und Kollegen in der
    vergangenen Legislaturperiode nicht verstanden –: Wenn
    Sie im Rentenalter und zugleich aktiver Abgeordneter
    sind, wurden Ihnen bislang 80 Prozent Ihrer Renten-
    anwartschaften zumindest während der Dauer der Abge-
    ordnetentätigkeit gestrichen. Die Kommission hat das
    aufgegriffen und schlägt vor, nur noch um 50 Prozent zu
    kürzen. Ich bin aufgrund meines Rechtsverständnisses
    der Meinung, dass überhaupt keine Kürzung erfolgen
    sollte. Wenn Renten Eigentumscharakter haben, dürfte
    eigentlich gar nicht gekürzt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Aber der Vorschlag der Kommission stellt nun einmal ei-
    nen Kompromiss dar. Diesen wollen wir umsetzen.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, dass
    der Gesetzentwurf zur Änderung des Abgeordnetenge-
    setzes sehr ausgewogen ist. Ich bitte die Oppositions-
    fraktionen von Linken und Grünen, sich durchzuringen,
    die positiven Aspekte zu sehen, damit wir gemeinsam
    der Verunglimpfung entgegenwirken können – dieser
    Eindruck wird besonders dann erweckt, wenn über eine
    Erhöhung der Diäten gesprochen wird –, Abgeordnete
    seien Selbstbediener. Es geht darum, dass wir einen gu-
    ten Anpassungsmechanismus für die Diäten finden. Der
    soll darin bestehen, dass der Durchschnitt der Lohnstei-
    gerung aller Lohnempfänger in diesem Lande zugrunde
    gelegt wird. Ich glaube, das ist gerechtfertigt. Damit
    werden künftige Diskussionen über die Steigerung der
    Diäten, die dem Ansehen der Abgeordneten abträglich
    sind, vermieden.

    Frau Kollegin Sitte, ich habe gelesen, Sie würden die
    Steigerungsraten der Diäten am liebsten an die Steige-
    rungsraten des kommenden Mindestlohns koppeln. Las-
    sen Sie uns doch einmal die Gewerkschaftsforderungen
    bei Lohnverhandlungen betrachten. Dort wird darauf ge-
    achtet, dass die niedrigeren Einkommen etwas stärker
    als die höheren angehoben werden. Wir würden, wenn
    wir Ihrem Vorschlag folgen würden, eine höhere Diäten-
    anpassung erzielen. Das würde jedoch nicht in Ihrem
    Sinne sein, nehme ich an.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Zurufe von der LINKEN)


    Unter diesem Gesichtspunkt ist der Anpassungsmecha-
    nismus, den wir gewählt haben und der sich auf den
    Durchschnitt aller Lohnempfänger in Deutschland be-
    zieht, sicherlich das bessere System.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In diesem Sinne bedanke ich mich sehr herzlich für
    die Aufmerksamkeit und wünsche uns gute Beratungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun der Kollegin Halina

Wawzyniak für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Mit dem vorliegenden Entwurf eines Gesetzes zur
    Erweiterung des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe-
    stechung scheint es so, als würde eine Never-ending
    Story tatsächlich noch ein Ende finden.


    (Beifall der Abg. Dr. Eva Högl [SPD])


    In der letzten Legislaturperiode hatten die drei Oppo-
    sitionsfraktionen jeweils einen Gesetzentwurf vorgelegt.
    Mit dem damaligen Vorsitzenden des Rechtsausschus-
    ses, Siegfried Kauder, wurde sogar ein gemeinsamer
    Kompromissentwurf erarbeitet, der hier aber leider nicht
    durchsetzungsfähig war. Insofern finde ich es schon et-






    (A) (C)



    (D)(B)

    Halina Wawzyniak

    was schade, dass bei dem vorliegenden Gesetzentwurf
    nicht versucht worden ist, alle Fraktionen mit ins Boot
    zu nehmen. Das wäre wahrscheinlich an dem Verdikt
    von Herrn Kauder gescheitert.

    Diskussionswürdig ist Ihr Gesetzentwurf allemal;
    denn er sieht die Bestrafung von Abgeordneten vor, die
    einen rechtswidrigen Vorteil für sich selbst oder Dritte
    als Gegenleistung fordern, sich versprechen lassen oder
    annehmen. Das Wort „Gegenleistung“ macht schon
    deutlich: Es muss eine Handlung oder eine Unterlassung
    im Parlament im Zusammenhang mit dem Mandat erfol-
    gen, um diesen Tatbestand zu erfüllen.

    Nun schreiben Sie im Gesetzentwurf, dass die Gegen-
    leistung für den Vorteil eine Handlung oder Unterlas-
    sung „im Auftrag oder auf Weisung“ sein muss. Ich
    persönlich würde es besser finden, wenn wir die Formu-
    lierung „Handlung oder Unterlassung im Zusammen-
    hang mit dem Mandat“ statt dieser Formulierung wählen
    würden. Ich will aber auch deutlich darauf hinweisen,
    weil ich die Kritik an dem Ausdruck „im Auftrag oder
    auf Weisung“ kenne, dass eine Gegenleistung, die ja Be-
    standteil dieser Regelung ist, irgendwie vereinbart sein
    muss. Wenn man jetzt Auftrag und Weisung nicht klas-
    sisch im rechtstechnischen Sinne versteht, ist es tatsäch-
    lich so, dass das irgendwie verabredet sein muss.

    Der Vorteil dieses Gesetzentwurfs ist, dass er den Ge-
    setzentwurf der SPD aus der letzten Legislaturperiode
    um den zentralen Kritikpunkt bereinigt. Es ist nämlich
    nicht mehr davon die Rede, dass ein ungerechtfertigter
    Vorteil dann vorliegt, wenn er den parlamentarischen
    Gepflogenheiten nicht entspricht, sondern es ist jetzt ge-
    regelt, dass kein ungerechtfertigter Vorteil vorliegt,
    wenn die Annahme eines Vorteils im Einklang mit den
    für die Rechtsstellung des Mitgliedes maßgeblichen Vor-
    schriften steht. Das haben wir Linke immer gefordert.
    Sie haben von uns gelernt. Weiter so!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Vorschlag entspricht dem Prinzip der Normen-
    klarheit und verhindert Richterrecht. Dass wir als Linke
    durchaus Probleme mit der einen oder anderen Verhal-
    tensmaßregel haben, zum Beispiel, dass wir es nicht gut
    finden, dass Abgeordnete Spenden entgegennehmen
    können, steht auf einem anderen Blatt. Das können wir
    mit diesem Gesetz nicht regeln; das will ich sehr deutlich
    sagen.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: So ist es!)


    Das müssen wir an anderer Stelle regeln. Aber noch ein-
    mal ein großes Lob an Sie von der SPD, dass Sie uns an
    dieser Stelle gefolgt sind und eine Klarstellung vorge-
    nommen haben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich hoffe, wir können eine ernsthafte Debatte führen.

    Lassen Sie mich an dieser Stelle anmerken: Der Se-
    riosität des gesamten Vorhabens hilft es nicht, innerhalb
    einer Woche eine Anhörung zu einem Gesetzentwurf so-
    wie dessen zweite und dritte Lesung durchzuführen. Wir
    haben nicht einmal die Chance, diese Anhörung ver-
    nünftig auszuwerten. Das geplante Vorgehen ist auch
    nicht ganz sauber – um es einmal vorsichtig zu formulie-
    ren –; denn im Gesetzentwurf steht „Erweiterung des
    Straftatbestandes der Abgeordnetenbestechung“. Bisher
    gibt es den Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung
    nicht.

    Ich hoffe, wir finden genügend Zeit, das vernünftig
    miteinander zu diskutieren,


    (Thomas Oppermann [SPD]: Wir haben jetzt zehn Jahre gewartet, Frau Kollegin! – Christine Lambrecht [SPD]: Zehn Jahre haben wir das diskutiert!)


    sodass Sie weitere Änderungsvorschläge aufnehmen, da-
    mit die Never-ending Story nicht irgendein Ende findet,
    sondern tatsächlich ein gutes.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)