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ID1801501300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christine Lambrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sie haben im Endeffekt schon die Begründung dafür

    geliefert, warum dieses völlige Umschwenken in ein an-
    deres System für den Steuerzahler zumindest nicht güns-
    tiger, sondern im Gegenteil sogar teurer wäre.

    Wir haben uns in unserer Fraktion die Mühe gemacht,
    auch mit den Kommissionsmitgliedern zu diskutieren,
    und wir haben das ausführlich beraten. Sie haben das an-
    dere System genau beschrieben. Diejenigen, die für die-
    ses Baukastensystem plädiert haben, sagen auch: Ja, die
    Anrechnung in der gesetzlichen Rentenversicherung
    wäre geringer. Deswegen müsste dafür ein Ausgleich ge-
    zahlt werden – wozu sie auch bereit wären.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie doch einmal genau nach!)


    – Diskutieren Sie vielleicht einmal mit den Kommis-
    sionsmitgliedern. Dann erhalten Sie solche Hintergrund-
    informationen. – Dadurch wäre die Alterssicherung ge-
    nauso teuer.

    Das heißt, um bei dem Baukastensystem auf den jetzi-
    gen Altersversorgungsanspruch zu kommen, müsste es
    neben den Zahlungen in die gesetzliche Rentenversiche-
    rung noch etwas anderes geben, wodurch diese Differenz
    kompensiert wird. Das würde dieses System teurer ma-

    (B)







    (A) (C)



    (D)(B)

    Christine Lambrecht

    chen. Deswegen entschließen wir uns, bei dem bisheri-
    gen System zu bleiben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Für einen Systemwechsel, der weder einfacher noch
    günstiger für den Steuerzahler ist – jetzt einmal im
    Ernst –, sind wir in der Großen Koalition nicht zu haben.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich möchte
    zum Schluss noch auf einen Punkt eingehen, um den es
    hier neben der Diätenerhöhung und den Einschränkun-
    gen bei der Altersversorgung auch geht.

    Ich freue mich als Sozialdemokratin, die in der letzten
    Legislaturperiode gerade auch an der Erarbeitung des
    einen heute vorliegenden Gesetzentwurfes maßgeblich
    beteiligt war, dass es uns nun endlich gelingt, die Be-
    kämpfung der Abgeordnetenbestechung und der -be-
    stechlichkeit gesetzlich zu normieren. Seit 2003 waren
    wir aufgefordert, an dem bisherigen Zustand etwas zu
    ändern; denn 2003 wurde die UN-Konvention gegen
    Korruption unterzeichnet – auch von der Bundesrepublik
    Deutschland. Bis heute ist nichts geschehen.

    Wir haben in der letzten Legislaturperiode – ich weiß
    gar nicht, in welchem Rhythmus; wahrscheinlich war es
    alle paar Wochen – häufig über dieses Thema diskutiert,
    weil wir nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den
    Stein“ immer wieder versucht haben, gerade in den Rei-
    hen der Union, aber insbesondere auch der FDP um Un-
    terstützung dafür zu werben. Es ist uns nicht gelungen,
    immer mit dem Hinweis darauf, es sei so kompliziert.

    Es ist kompliziert, und die Umsetzung ist auch
    schwierig; aber ich glaube, wir Abgeordnete entscheiden
    über noch viel schwierigere Sachverhalte. Deswegen
    trauen wir uns auch zu, einen entsprechenden Straftatbe-
    stand in § 108 e StGB zu normieren, sodass in Deutsch-
    land in Zukunft nicht nur der Stimmenkauf unter Strafe
    gestellt werden kann – das heißt das, was hier im Parla-
    ment rein theoretisch stattfinden könnte –, sondern auch
    die Bestechung und die Bestechlichkeit von Abgeordne-
    ten.

    Endlich kommen wir damit aus einer Reihe von Staa-
    ten heraus, die diese Konvention bisher noch nicht um-
    gesetzt haben, wie Nordkorea, Syrien und andere, und
    mit denen man eigentlich nicht in einem Zusammenhang
    genannt werden will.

    Es freut mich, dass unser Vorschlag trotz der Kritik,
    dass wir nicht weit genug gehen, immerhin von Verbän-
    den wie Transparency International oder LobbyControl
    wahrgenommen und begrüßt wird. Es wird anerkannt,
    dass sich in dieser Frage endlich etwas bewegt, dass sich
    Deutschland wie auch andere Staaten endlich aufrafft,
    diese Konvention umzusetzen.

    Wir unterbreiten Ihnen also auch diesen Vorschlag. Es
    geht um ein Gesamtpaket, bei dem wir der Meinung
    sind: Es ist ausgewogen. Es geht in die richtige Rich-
    tung. Es nimmt ganz viele Vorschläge aus einer von uns
    eingesetzten Unabhängigen Kommission auf.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht nun

die Kollegin Britta Haßelmann.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Sehr geehrter Herr Präsident! Wir reden
    heute in erster Lesung über eine Änderung des Abgeord-
    netengesetzes. Das Verfahren, das Sie wählen, ist formal
    nicht zu beanstanden, um das von vornherein zu sagen.

    Aber ich finde das Verfahren in der Sache nicht ange-
    messen. Die beiden Gesetzentwürfe, die heute erstmals
    im Bundestag beraten werden – zum einen zur Änderung
    des Abgeordnetengesetzes und zum anderen zur Abge-
    ordnetenbestechung –, sollen am Montag in einer sehr
    kurzfristig anberaumten Anhörung vertieft und schon
    nächsten Freitag in zweiter und dritter Lesung verab-
    schiedet werden. Ich halte es angesichts des Umfangs
    der beiden Gesetze und der inhaltlich wirklich komple-
    xen Fragen für politisch nicht in Ordnung, das so zu ma-
    chen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Die Unabhängige Kommission, auf die hier mehrfach
    Bezug genommen wurde, wurde am 24. November 2011
    eingerichtet und hat sich bis zum 31. März 2013 mit fol-
    genden Fragen befasst: Wie soll eigentlich die Abgeord-
    netenentschädigung, die Besoldung von Abgeordneten,
    aussehen? Wie soll künftig die Altersversorgung ausse-
    hen? Wie ist die Kostenpauschale zu bewerten? Wie
    sieht es mit der Ausstattung der Abgeordneten aus?
    Diese Fragen waren aus der Kritik hervorgegangen – das
    wurde von außen an uns herangetragen –, dass wir als
    Abgeordnete unsere Bezüge, die von einigen als zu hoch
    empfunden werden, immer selbst festlegen und darüber
    entscheiden.

    Wir als Fraktion halten eine grundsätzliche Orientie-
    rung an der Besoldungsgruppe R 6 für angemessen; das
    haben wir auch in der Kommission immer vertreten. Ob
    man allerdings die Anhebung der Bezüge um 10 Prozent
    innerhalb eines halben Jahres in zwei Schritten machen
    sollte, darüber hätten wir einmal in Ruhe diskutieren sol-
    len. Eine solche Anpassung hätten wir doch auch über
    die Legislaturperiode strecken können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sie hätten mit den Fraktionen intensiv darüber reden
    können.

    Wir hätten sagen können: Eine grundsätzliche Orien-
    tierung an der Besoldungsstufe R 6 ist richtig. Denn es
    gibt das unabhängige Mandat. Es gibt einen riesigen
    Entscheidungsrahmen. Wir wirken an Gesetzen mit. Es
    gibt das freie Mandat. Jeder und jede soll es ausüben
    können, auch wenn er oder sie nicht sozial abgesichert
    ist. Wir müssen unbestechlich sein. Es gibt viele Gründe
    für die Orientierung an der Besoldungsstufe R 6. Aber
    das Verfahren, das Sie jetzt dafür wählen, ist nicht in
    Ordnung. Das ist das Problem der heutigen Diskussion.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (D)(B)

    Britta Haßelmann

    Der weitaus wichtigere Punkt, der hier auch hätte dis-
    kutiert werden müssen, gerade mit den neuen Abgeord-
    neten, ist der der Altersversorgung und der Altersent-
    schädigung. Das ist im Kern unser Kritikpunkt, den wir
    in der Grünenfraktion diskutiert haben. Es gab kein Ein-
    vernehmen in der Kommission. Das Votum fiel fünf zu
    fünf aus, was die Frage der Beibehaltung des jetzigen
    Systems mit kleinen Änderungen oder des Schwenks in
    ein neues Baukastensystem auf der Grundlage der Ein-
    beziehung in die gesetzliche Rentenversicherung angeht.

    Angesichts eines so knappen Ergebnisses muss man
    sagen: Die Abgeordneten des 18. Deutschen Bundesta-
    ges hatten noch in keinem Ausschuss, in keiner Rechts-
    stellungskommission die Gelegenheit, diese beiden Mo-
    delle einmal in Ruhe zu bewerten; das ist das Problem.
    Denn wir müssen uns insbesondere mit dem Thema der
    Altersversorgung und Altersentschädigung der Abgeord-
    neten beschäftigen. Es wird in der Öffentlichkeit als zu-
    tiefst ungerecht empfunden, dass wir im Gegensatz zu
    anderen in sehr kurzer Zeit sehr hohe Rentenbezüge er-
    werben können. Das ist im Kern der kritische Punkt,
    über den wir jetzt leider in der kurzen Zeit von einer Wo-
    che nicht diskutieren können. Das ist ein Problem.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich glaube, es ist wichtig, dass wir die ganzen Fragen
    von Nebeneinkünften und Transparenz auch in diesem
    Kontext mit diskutieren. Von daher hätten wir uns für
    diese Reform mehr Zeit nehmen sollen. Was zum Bei-
    spiel die kurzfristig anberaumte Anhörung angeht, kann
    es unser Experte aus der Kommission, der jahrelang da-
    ran mitgewirkt hat, nicht innerhalb einer Woche einrich-
    ten, zu dieser Anhörung zu kommen. Das ist ein Pro-
    blem.

    Ich halte also fest: grundsätzliche Orientierung an R 6
    ja, aber keine so schnelle Anpassung von 10 Prozent in
    einem halben Jahr. Vor allen Dingen ist aber die Alters-
    versorgung grundsätzlich neu zu regeln, damit sie ge-
    rechter wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)