Rede:
ID1801208800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Als: 1
    2. Nächster: 1
    3. erteile: 1
    4. ich: 1
    5. das: 1
    6. Wort: 1
    7. der: 1
    8. KolleginPatricia: 1
    9. Lips,: 1
    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Koalitionsvertrag von Union und SPD trägt die Über-
    schrift „Deutschlands Zukunft gestalten“.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwarten! Er ist noch nicht mit dem Satz zu Ende!)


    Das klingt ähnlich gut wie viele andere Überschriften,
    auch im Bildungs- und Forschungskapitel. – Sie sind
    leicht zufriedenzustellen, meine Damen und Herren von
    der Koalition.

    Schaut man aber hinter die Zukunftsprosa von besse-
    rer Grundfinanzierung der Hochschulen, Innovations-
    strategie und Bioökonomie, dann fällt auf: Gerade Ihrem
    Bildungs- und Forschungskapitel fehlen ambitionierte
    und ausfinanzierte Konzepte. Es fehlen vor allem
    Schritte zur konkreten Umsetzung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt dürft ihr mitklatschen, liebe Kollegen von der Union!)


    Sehr konkret wird es dagegen bei den beiden Schwer-
    punkten dieser Regierung. Mit Ihren Eckpunkten zur
    Energiewende bremsen Sie die Ausbaudynamik der er-
    neuerbaren Energien aus. Damit verzögern Sie Innova-
    tionen und neue Technologien für eine emissionsarme
    und ressourcensparende Wirtschaftsweise, die dem Kli-
    maschutz dient. Da droht viel Rückschritt und wenig
    Fortschritt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Schwerpunkt, Ihr Rentenpaket. Pro Jahr
    gehen zusätzlich 10 Milliarden Euro an einzelne, wenige
    Rentnergruppen.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Forschung und Bildung ist jetzt dran! – Weiterer Zuruf des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Trotz dieser großen Summe lösen Sie das große Problem
    der Altersarmut nicht. Herr Rossmann, im Vergleich dazu
    sind die pro Jahr vorgesehenen zusätzlichen 2,25 Milliar-
    den Euro für die gesamte Bildungskette – für Kitas,
    Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, Weiterbildung
    und Forschung – geradezu mickrig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)






    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das zeigt doch, dass Sie in die junge Generation kaum
    investieren. Das ist zukunftsvergessen.

    Schauen wir uns Ihren Koalitionsvertrag genauer an.
    Darin fehlen Initiativen gegen Kinderarmut und Bil-
    dungsarmut. Chancen dürfen aber nicht vom Konto oder
    von der Postleitzahl des Elternhauses abhängen. Wir
    wollen endlich Klarheit, wie Sie die Qualität der Kitas
    verbessern und die entsprechende Finanzierung sicher-
    stellen wollen.

    Wir halten es weiterhin für falsch, dass Sie an der Bil-
    dungsfernhalteprämie Betreuungsgeld festhalten.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Wir halten das nicht für richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dem bundesfinanzierten Programm Schulsozial-
    arbeit haben Sie keine Zukunftsperspektive geschaffen.
    Das geht zulasten vieler Schülerinnen und Schüler. Das
    alles ist bildungspolitisch kontraproduktiv und für die
    Mehrheit der Familien in unserem Land enttäuschend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In Ihrem Vertrag fehlt ein Vorschlag für ein Ende des
    Kooperationsverbotes. Ich hatte wirklich gehofft, dass
    eine Große Koalition, die uns diese Bildungs- und Wis-
    senschaftsblockade im Grundgesetz vor acht Jahren ein-
    gebrockt hat, die Kraft aufbringt, sie auch wieder einzu-
    reißen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn sich das nicht ändert, fällt ein dringend notwendi-
    ges neues Ganztagsschulprogramm wohl aus.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Reden Sie mal mit Herrn Kretschmann über dieses Thema!)


    – Wir reden mit Herrn Kretschmann, Sie reden mit Ihren
    Ministerpräsidenten.

    Dass sich aber eine 80-Prozent-Mehrheit des Deut-
    schen Bundestages hinter Herrn Kretschmann versteckt,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Es gibt auch einen Bundesrat!)


    ist auch putzig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Greifen Sie doch endlich unseren Vorschlag auf, einen
    Reformkonvent einzurichten, in dem sich Bund und
    Länder zusammensetzen. Wir sollten eine gemeinsame
    Lösung finden; ich halte sie für möglich. Weil Sie, Herr
    Heil, das Kooperationsverbot nicht abschaffen,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ist Herr Kretschmann schon in der CSU?)


    können Sie nämlich Ihr Versprechen eines Masterplans
    in Höhe von 8 Milliarden Euro für Ganztagsschulen, ein
    SPD-Versprechen, das Sie im Parlament und im Wahl-
    kampf gegeben haben, wohl nicht einlösen. Das ist fatal;
    denn der Ganztagsschulausbau ist wichtig, um allen
    Chancen zu eröffnen. Den Ausbau zu drosseln, ist fahr-
    lässig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe mir eben die Äußerungen von Frau Wanka
    zum BAföG mit großem Interesse angehört. Ich hoffe,
    dass ihren Ankündigungen im Plenum und auch in den
    vielen Interviews wirklich Taten folgen;


    (Beifall der Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    denn im Koalitionsvertrag fehlt jede Aussage zum
    BAföG, und das ist schlicht peinlich. Der BAföG-Be-
    richt, der diese Woche im Kabinett behandelt wurde, hat
    sehr deutlich gemacht, wie dringend notwendig der
    Handlungsbedarf ist. Der Reformdruck steigt. Deshalb
    sage ich: Das BAföG muss noch in diesem Jahr erhöht
    werden. Das ist extrem wichtig für eine neue soziale
    Öffnung unserer Hochschulen und für die Studierenden
    in unserem Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Nicole Gohlke [DIE LINKE])


    Frau Wanka, Sie haben vorhin viel über Innovationen
    gesprochen. Aber was in Ihrem Koalitionsvertrag auch
    fehlt, ist die steuerliche Forschungsförderung für KMU.
    Das heißt, die Große Koalition behält bei, dass staatliche
    Forschungs- und Innovationsförderprogramme an klei-
    nen und mittleren Unternehmen weitestgehend vorbeige-
    hen. Das bremst Innovationen. Das halten wir für falsch.
    Wir halten die steuerliche Forschungsförderung weiter
    für richtig.


    (René Röspel [SPD]: Dazu sagen die Mittelständler etwas ganz anderes!)


    In Ihrem Vertrag fehlt die Klarheit, wie Sie die Ener-
    gieforschung ganz konkret auf die Energiewende aus-
    richten wollen. Wir sehen durchaus richtige Ansätze,
    wie die Stärkung der Klimaforschung oder auch der
    Meeres- und Polarforschung – das ist gut –, wir wollen
    aber kein öffentliches Geld für Hochrisikotechnologien
    wie die atomare Fusionsforschung oder CCS. Das wären
    Fehlinvestitionen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Ralph Lenkert [DIE LINKE])


    Zu den Lücken in Ihrem Koalitionsvertrag kommen
    noch sehr viele offene Fragen, bei denen Sie sich als
    Union und SPD offensichtlich nicht einigen konnten.
    Deshalb frage ich Sie: Wie wollen Sie denn das Dickicht
    an Warteschleifen des Übergangssektors lichten, um al-
    len Jugendlichen wirklich gute Ausbildungschancen zu
    geben?


    (Willi Brase [SPD]: Wird kommen!)


    Wie geht es denn konkret weiter mit dem Hochschulpakt
    zur Schaffung der Studienplätze auch nach 2020? Wo ist
    denn die Antwort der Regierung auf die richtige Forde-
    rung nach Erhöhung der Programmpauschale? Keine
    Aussage dazu im Vertrag.





    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wie genau wollen Sie denn Hochschulen das Geld für
    die Grundfinanzierung überhaupt zur Verfügung stellen,
    wenn sich im Grundgesetz nichts ändert? Wie gehen Sie
    eigentlich das konkrete Problem der sehr unsicheren Per-
    spektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses und der
    prekären Arbeitsverhältnissen an den Hochschulen an?


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Ist ausführlich im Koalitionsvertrag dargestellt!)


    – Ja, dann lassen Sie uns doch schnell eine Novelle zum
    Wissenschaftszeitvertragsgesetz erarbeiten, wie es Rot-
    Grün im Bundesrat vorgeschlagen hat. Das können wir
    hier zusammen machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was auch nicht im Koalitionsvertrag steht, ist, wie Sie
    den Pakt für Forschung und Innovation fortsetzen wol-
    len: Welche Steigerungsraten sollen es denn sein? Wie
    soll das denn mit den Ländern gemeinsam gehen? Wie
    führen Sie die Exzellenzinitiative weiter? Ich fände auch
    sehr spannend, zu erfahren, ob Sie die dritte Säule – wer
    wird Deutschlands Eliteuni? – endlich auslaufen lassen,
    so wie wir es für richtig halten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist sehr wichtig, dass Sie all diese Fragen schnell
    beantworten, weil das extrem wichtig für die Planungssi-
    cherheit und Verlässlichkeit in der Ausbildungs- und
    Wissenschaftspolitik ist. Die Fragen waren auch schon
    lange vor den Koalitionsgesprächen bekannt. Ihr Vertrag
    benennt sehr viele Baustellen; er beinhaltet aber keinen
    Bauplan für eine Wissensrepublik oder ein Bildungsauf-
    steigerland. Hier sieht man einmal mehr, dass Große Ko-
    alitionen offenbar keine großen Lösungen liefern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich nenne noch einen ganz wichtigen Punkt: Bei der
    Finanzierung des Bildungs- und Wissenschaftssystems
    muss sich Deutschland endlich zu einem Vorreiter entwi-
    ckeln; denn sonst riskieren wir tatsächlich Teilhabe, und
    wir riskieren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
    Jährlich wären fast 20 Milliarden Euro zusätzlich nötig,
    um endlich 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für
    die Bildung und das 3,5-Prozent-Ziel für die Forschung
    – die Republik redet über ein 3,5-Prozent-Ziel – zu errei-
    chen und entsprechend zu investieren.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Wir haben das 3-Prozent-Ziel erreicht!)


    Wir brauchen ehrgeizige Ziele, weil wir sonst bei Bil-
    dung, Forschung und Innovation zurückfallen.

    Deshalb möchte ich an Sie alle dringend appellieren:
    In dieser Wahlperiode starten die Debatten über die Neu-
    ordnung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und
    Ländern. Ohne ein Gesamtkonzept für eine zukunftsfä-
    hige Finanzarchitektur bei Bildung, Wissenschaft und
    Forschung rutschen diese Bereiche in die generellen
    Neuordnungsdebatten hinein, und dann laufen Sie alle
    Gefahr, dass letztlich wieder keine bildungs- und wis-
    senschaftsadäquaten Lösungen dabei herauskommen.
    Das hat man bei der Föderalismusreform gesehen.


    (Zurufe von der SPD)

    Wir hoffen daher, dass Sie sich aus dem engen Kor-
    sett Ihres Koalitionsvertrags befreien, eine Finanzarchi-
    tektur für Bildung und Wissenschaft auf den Tisch legen
    und das mit den Ländern verabreden. Falls Ihnen das
    doch glücken sollte, dann kriegen Sie sogar einmal von
    uns Applaus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD] – René Röspel [SPD]: Darauf freuen wir uns schon!)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als Nächster erteile ich das Wort der Kollegin

Patricia Lips, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Patricia Lips


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Meine

    sehr geehrten Damen und Herren! Investitionen in Bil-
    dung und Forschung sind zumeist nicht tagesaktuell zu
    messen; es sind vor allem Investitionen in die Zukunft
    unseres Landes und seiner Menschen. Die im Vergleich
    niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland, um die
    uns viele beneiden, ist an sich schon – das richtet sich
    ein bisschen an meine Vorredner – der beste Beweis für
    die Qualität unseres Bildungssystems.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Darüber hinaus – die Ministerin hat es bereits erwähnt –
    gehen Milliarden an die Länder, an die anderen politi-
    schen Ebenen, um sie zu entlasten, damit sie eigene In-
    vestitionen tätigen können.

    In den vergangenen Jahren haben so viele junge Men-
    schen ein Studium aufgenommen wie nie zuvor. Allein
    innerhalb von zehn Jahren gab es fast 15 Prozent mehr
    Berechtigungen für ein Hochschulstudium. Das ist ein
    Erfolg, den wir nicht schmälern wollen. Das deutsche
    Wissenschaftssystem leistet in unserem Land einen ent-
    scheidenden Beitrag, auch für die Zukunftsfähigkeit.
    Nicht zuletzt deshalb müssen die guten Initiativen – sie
    wurden in verschiedenen Beiträgen bereits genannt: Ex-
    zellenzinitiative, Hochschulpakt und anderes mehr –
    fortgesetzt und, wo nötig, weiterentwickelt werden.

    Aber, Kolleginnen und Kollegen, darüber dürfen wir
    einen anderen Bereich nicht vergessen, der schon im
    Mittelpunkt unserer Diskussion im Ausschuss stand: die
    berufliche Bildung in ihrer ganzen Breite und mit ihren
    Chancen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Gerade nach der Krise fragen uns nicht wenige Länder
    genau an dieser Stelle: Wie macht ihr das? Wie funktio-
    niert das? Verbände, Handwerkskammern, das Ministe-
    rium – viele sind bereits unterwegs, um Hilfestellung zu
    leisten oder auch betroffene Jugendliche in unserem
    Land entsprechend vorzubereiten. Genau wie wir haben
    diese Länder erkannt, dass nicht allein die akademische





    Patricia Lips


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ausbildung ein Gradmesser für den Erfolg eines Landes
    ist,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber auch!)


    sondern ebenso – das ist ein Zweiklang – die berufliche
    Bildung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ein Land, das in Wissenschaft und Forschung hohe Ach-
    tung genießt, wie das bei uns der Fall ist, das im Gegen-
    satz zu vielen anderen Ländern noch einen erfreulich ho-
    hen Anteil an Industrialisierung aufweist und vor allem
    einen gesunden, stabilen und innovationsfreudigen Mit-
    telstand hat, braucht beides: junge Menschen, die sich
    für ein Hochschulstudium qualifizieren und den akade-
    mischen Weg beschreiten, aber ebenso solche, die sich
    für eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb begeis-
    tern können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Beides trägt zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes
    bei. Am Ende sollte es kein Ranking und keine Wertung
    des gewählten Weges geben. Eine Berufsausbildung ist
    immer die Basis für ein selbstbestimmtes Leben. Dies
    betrifft gleichermaßen die Weiterbildung in einer Welt,
    in welcher der technische Fortschritt immer rasanter Ein-
    zug hält.

    Wir erleben zurzeit eine Verschiebung zugunsten ei-
    nes akademischen Weges, unabhängig davon, ob dieser
    Weg von Anfang an oder im Anschluss an eine Ausbil-
    dung eingeschlagen wird. Man muss dies im Zusammen-
    hang mit der demografischen Entwicklung in unserem
    Land sehen. Aus Gesprächen kennt jeder von uns die Er-
    fahrungen, die IHKn und Handwerkskammern machen.
    Den Betrieben fällt es immer schwerer, Nachwuchs zu
    finden.

    Wir stellen fest: Die Zahl der Bewerber, die keinen
    Ausbildungsplatz erhalten haben, ist gestiegen, aber
    auch die Anzahl der unbesetzten Ausbildungsstellen. Sie
    haben vor allem in kleineren und mittelständischen Be-
    trieben einen Höchststand erreicht. Ganz offensichtlich
    kommen Wunsch und Angebot nicht mehr so recht zu-
    sammen. Wir müssen uns deshalb die Frage stellen: Be-
    nötigen junge Menschen mehr als in früheren Jahren
    eine stärkere Orientierungshilfe bei ihrer Berufswahl?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)