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ID1801208600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Oh, schnell noch einen Schluck Wasser zu trinken,

    wird schon auf meine Redezeit angerechnet. Schade,
    hätte ich das gewusst!


    (Heiterkeit)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Ich glaube, dass sich nur wenige andere Abge-
    ordnete so intensiv mit dem Koalitionsvertrag befasst
    und auch dafür geworben haben wie die Abgeordneten
    der SPD-Fraktion.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn es war eine wirklich gute, aber auch mutige Idee
    des Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, den Mitgliedern
    der SPD die Entscheidung über den Koalitionsvertrag in
    die Hand zu geben. Das hat dazu geführt, dass wir in
    ganz vielen Veranstaltungen nicht nur mit Mitgliedern
    der SPD, sondern auch mit Nichtmitgliedern den Koali-
    tionsvertrag diskutiert haben. Ich habe das als ungeheuer
    mobilisierend und motivierend erlebt. Es waren offene
    Diskussionen.

    Nicht nur das Erlebnis der Mobilisierung ist positiv.
    Wir haben, glaube ich, auch eine sehr gute Wahrneh-
    mung bekommen, liebe Kollegin Gohlke, was für die
    Menschen an diesem Koalitionsvertrag wichtig ist. Da-
    bei hatte ich eine andere Wahrnehmung als Sie. Daher
    teile ich das, was Sie gerade vertreten haben, nicht; das
    will ich Ihnen deutlich sagen.

    Klar ist, dass es ohne bestimmte Abschnitte in diesem
    Koalitionsvertrag die Zustimmung der SPD nicht gege-
    ben hätte. Der Mindestlohn oder das, was Andrea Nahles
    jetzt mit der Rente ab 63 auf den Weg bringt, waren defi-
    nitiv ganz wichtig. Ohne diese Punkte hätte es keine Zu-
    stimmung gegeben.

    Die Mitglieder und auch viele andere Menschen wa-
    ren sehr begeistert, dass wir das fortsetzen, was 1998 in
    diesem Haus von einer rot-grünen Koalition begonnen
    worden ist, nämlich endlich wieder einen Schwerpunkt
    auf Bildung und Forschung in diesem Land zu setzen
    und auch mehr Geld in die Hand zu nehmen. Es ist gut,
    dass alle Regierungen danach, die Große Koalition, aber
    auch Schwarz-Gelb, diesen Weg fortgesetzt haben. Da-
    rüber sind alle froh.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dieser Konsens in Deutschland unterscheidet uns mitt-
    lerweile von anderen Ländern und hat uns auch nach
    vorne gebracht.

    Gar nicht glücklich waren unsere Mitglieder darüber,
    dass es nicht noch mehr Geld gegeben hat. Denn mit
    9 Milliarden Euro ist weniger Geld als in der letzten Le-
    gislaturperiode vorgesehen. Aber das lag auch daran,
    dass leider mit dem Koalitionspartner in Sachen Steuer-
    gerechtigkeit nicht mehr möglich war. Aber das ist ein-
    fach so.

    Ganz unzufrieden – auch das gehört dazu – waren die
    Mitglieder gerade in meiner Heimatregion, dem Ruhrge-
    biet, aber auch in vielen anderen Städten darüber, dass
    wir die Union nicht davon überzeugen konnten, dass die
    Schulsozialarbeit weiter eine Leistung des Bundes
    bleibt. Denn das ist unerhört wichtig für die Schulen.
    Aber wir werden einfach weiter darüber reden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden reicht aber nicht!)


    – Wir werden versuchen, das zu ändern. Dafür haben wir
    noch vier Jahre. Aber der Koalitionsvertrag gibt es erst
    einmal nicht her. Das ist definitiv so.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um Moos! Sie müssen Geld reinstecken!)


    Ich will mich in der restlichen Redezeit auf den Be-
    reich Forschung konzentrieren – der Kollege Kaczmarek
    wird gleich noch detaillierter auf die Bildung eingehen –
    und sagen, warum der Forschungsteil in allen Diskussio-
    nen, die wir geführt haben, sehr gut weggekommen ist.
    Das will ich an einigen Punkten deutlich machen.

    Wir sind und waren uns in diesem Land sicherlich alle
    einig – Frau Wanka hat das vorhin auch betont –, dass
    die Stärke, der Wohlstand und der wirtschaftliche Erfolg
    dieses Landes sich daran bemessen lassen müssen, dass
    die Menschen in diesem Land gute Arbeit verrichten.
    Dass vieles nicht in Ordnung ist und dass der Arbeits-
    markt wieder in Ordnung gebracht werden muss, ist das
    eine. Das wird Arbeitsministerin Andrea Nahles in den
    nächsten Jahren auch richten.

    Aber das andere ist, in die Zukunft zu blicken und zu
    überlegen, wie wir es sicherstellen können, dass in
    Deutschland weiterhin gute Produkte unter vernünftigen
    Arbeitsbedingungen und möglicherweise innovativen
    Arbeitsmodellen hergestellt werden, die es zum Beispiel
    auch ermöglichen, Familie und Beruf zu vereinbaren. In
    diesem Zusammenhang ein Wort zu einer anderen De-
    batte: Ich fand den Vorschlag von Manuela Schwesig zu
    dem, was da überhaupt möglich ist, höchst interessant.
    Dem sollten wir uns noch einmal widmen.

    Ein wichtiger Punkt, den wir in den letzten Jahren im-
    mer wieder gefordert und jetzt in den Koalitionsvertrag
    hineingebracht haben, ist, dass wir den Bereich der Ar-
    beitsforschung, Dienstleistungsforschung und Produk-
    tionsforschung wieder stärken und in Verbindung und
    enger Abstimmung mit den Sozialpartnern unseren Bei-
    trag zu einer Humanisierung der Arbeitswelt leisten.
    Auch dieser Bereich wird in Zukunft sicherlich den
    Wohlstand in Deutschland sichern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Genera-
    tionengerechtigkeit, nämlich die Frage, wie wir diesen
    Planeten an unsere Kinder und Kindeskinder übergeben.





    René Röspel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dabei spielt die Energie- und Klimaforschung eine zen-
    trale Rolle. Ich hätte mir gewünscht, dass schon vor vier
    Jahren der Satz im Koalitionsvertrag gestanden hätte,
    den wir nun hineingeschrieben haben, nämlich dass wir
    die Energieforschung konsequent an der Energiewende
    ausrichten werden. Ich freue mich, Frau Wanka, dass Sie
    das schon in allen Medien so deutlich vertreten; das ist
    dringend erforderlich. Ich hätte mir nur gewünscht, dass
    das schon früher der Fall gewesen wäre.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiterer Bereich, der uns am Herzen liegt, ist das,
    was wir als Forschung für die Gesundheit des Menschen
    bezeichnen. Wir wollen nicht nur schwerpunktmäßig die
    Entwicklung von Medikamenten, Arzneimitteln und
    Technologien in den Vordergrund stellen. Gesundheits-
    forschung ist mehr. Da geht es um Prävention und die
    Gesunderhaltung des Menschen. Es geht nicht nur da-
    rum, Menschen gesund zu machen, wenn sie krank sind,
    sondern auch darum, die Arbeits- und Lebensbedingun-
    gen so zu gestalten, dass Menschen erst gar nicht krank
    werden. Das umfasst auch eine Altersforschung, die sich
    mit den Bedingungen befasst, unter denen Pflegende ar-
    beiten und Pflegebedürftige leben müssen. Das ist ein
    breiterer Begriff von Gesundheitsforschung als in den
    letzten Jahren. Ich bin froh, dass wir das so im Koali-
    tionsvertrag niedergeschrieben haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Auch beim letzten Punkt bin ich mit Herzblut dabei,
    und zwar nicht nur weil gestern Abend die Kollegin
    Hübinger und die Exkollegin Roth den Preis für das En-
    gagement gegen vernachlässigte Krankheiten in der Ka-
    tegorie „Politischer Wille“ – ich gratuliere dazu – erhal-
    ten haben. Als eines der reichsten Länder der Welt, das
    über eine hervorragende Forschung verfügt, haben wir
    auch Verantwortung gegenüber jenen Ländern, die nicht
    in der Lage sind, sich hier stabil aufzustellen. 3 Milliar-
    den Menschen, die an sogenannten vernachlässigten, ar-
    mutsassoziierten Krankheiten leiden, ohne dass es nötig
    wäre, weil es längst entsprechende Medikamente gibt,
    warten darauf, dass wir ihnen helfen. Deswegen bin ich
    froh, dass wir in den Koalitionsvertrag hineingeschrie-
    ben haben, dass wir die Forschung betreffend die ver-
    nachlässigten Krankheiten stärken wollen, um in Ent-
    wicklungs- und Schwellenländern unseren Beitrag zu
    leisten.

    Mein Dank geht an den Kollegen Helge Braun, der
    bei den Koalitionsverhandlungen auf der anderen Seite
    saß. Wir haben offene Türen eingerannt. Wir haben hier
    eine Verpflichtung.

    Mit unserem Forschungsprogramm können wir nicht
    nur Deutschland, sondern die ganze Welt vielleicht ein
    bisschen besser machen. Ich lade Sie alle dazu ein, daran
    konstruktiv mitzuarbeiten.

    Vielen Dank und ein schönes Wochenende, Herr Prä-
    sident.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Präsidium hat ausnahmsweise dem Kollegen

Röspel die Wassertrinkzeit am Anfang seiner Rede wie-
der an das Ende drangehängt, sodass er zu seinem Recht
gekommen ist.


(Heiterkeit)


Als Nächstem gebe ich das Wort dem Kollegen Kai
Gehring, Bündnis 90/Die Grünen. – Bitte.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Koalitionsvertrag von Union und SPD trägt die Über-
    schrift „Deutschlands Zukunft gestalten“.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwarten! Er ist noch nicht mit dem Satz zu Ende!)


    Das klingt ähnlich gut wie viele andere Überschriften,
    auch im Bildungs- und Forschungskapitel. – Sie sind
    leicht zufriedenzustellen, meine Damen und Herren von
    der Koalition.

    Schaut man aber hinter die Zukunftsprosa von besse-
    rer Grundfinanzierung der Hochschulen, Innovations-
    strategie und Bioökonomie, dann fällt auf: Gerade Ihrem
    Bildungs- und Forschungskapitel fehlen ambitionierte
    und ausfinanzierte Konzepte. Es fehlen vor allem
    Schritte zur konkreten Umsetzung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt dürft ihr mitklatschen, liebe Kollegen von der Union!)


    Sehr konkret wird es dagegen bei den beiden Schwer-
    punkten dieser Regierung. Mit Ihren Eckpunkten zur
    Energiewende bremsen Sie die Ausbaudynamik der er-
    neuerbaren Energien aus. Damit verzögern Sie Innova-
    tionen und neue Technologien für eine emissionsarme
    und ressourcensparende Wirtschaftsweise, die dem Kli-
    maschutz dient. Da droht viel Rückschritt und wenig
    Fortschritt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Schwerpunkt, Ihr Rentenpaket. Pro Jahr
    gehen zusätzlich 10 Milliarden Euro an einzelne, wenige
    Rentnergruppen.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Forschung und Bildung ist jetzt dran! – Weiterer Zuruf des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Trotz dieser großen Summe lösen Sie das große Problem
    der Altersarmut nicht. Herr Rossmann, im Vergleich dazu
    sind die pro Jahr vorgesehenen zusätzlichen 2,25 Milliar-
    den Euro für die gesamte Bildungskette – für Kitas,
    Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, Weiterbildung
    und Forschung – geradezu mickrig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)






    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das zeigt doch, dass Sie in die junge Generation kaum
    investieren. Das ist zukunftsvergessen.

    Schauen wir uns Ihren Koalitionsvertrag genauer an.
    Darin fehlen Initiativen gegen Kinderarmut und Bil-
    dungsarmut. Chancen dürfen aber nicht vom Konto oder
    von der Postleitzahl des Elternhauses abhängen. Wir
    wollen endlich Klarheit, wie Sie die Qualität der Kitas
    verbessern und die entsprechende Finanzierung sicher-
    stellen wollen.

    Wir halten es weiterhin für falsch, dass Sie an der Bil-
    dungsfernhalteprämie Betreuungsgeld festhalten.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Wir halten das nicht für richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dem bundesfinanzierten Programm Schulsozial-
    arbeit haben Sie keine Zukunftsperspektive geschaffen.
    Das geht zulasten vieler Schülerinnen und Schüler. Das
    alles ist bildungspolitisch kontraproduktiv und für die
    Mehrheit der Familien in unserem Land enttäuschend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In Ihrem Vertrag fehlt ein Vorschlag für ein Ende des
    Kooperationsverbotes. Ich hatte wirklich gehofft, dass
    eine Große Koalition, die uns diese Bildungs- und Wis-
    senschaftsblockade im Grundgesetz vor acht Jahren ein-
    gebrockt hat, die Kraft aufbringt, sie auch wieder einzu-
    reißen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn sich das nicht ändert, fällt ein dringend notwendi-
    ges neues Ganztagsschulprogramm wohl aus.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Reden Sie mal mit Herrn Kretschmann über dieses Thema!)


    – Wir reden mit Herrn Kretschmann, Sie reden mit Ihren
    Ministerpräsidenten.

    Dass sich aber eine 80-Prozent-Mehrheit des Deut-
    schen Bundestages hinter Herrn Kretschmann versteckt,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Es gibt auch einen Bundesrat!)


    ist auch putzig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Greifen Sie doch endlich unseren Vorschlag auf, einen
    Reformkonvent einzurichten, in dem sich Bund und
    Länder zusammensetzen. Wir sollten eine gemeinsame
    Lösung finden; ich halte sie für möglich. Weil Sie, Herr
    Heil, das Kooperationsverbot nicht abschaffen,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ist Herr Kretschmann schon in der CSU?)


    können Sie nämlich Ihr Versprechen eines Masterplans
    in Höhe von 8 Milliarden Euro für Ganztagsschulen, ein
    SPD-Versprechen, das Sie im Parlament und im Wahl-
    kampf gegeben haben, wohl nicht einlösen. Das ist fatal;
    denn der Ganztagsschulausbau ist wichtig, um allen
    Chancen zu eröffnen. Den Ausbau zu drosseln, ist fahr-
    lässig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe mir eben die Äußerungen von Frau Wanka
    zum BAföG mit großem Interesse angehört. Ich hoffe,
    dass ihren Ankündigungen im Plenum und auch in den
    vielen Interviews wirklich Taten folgen;


    (Beifall der Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    denn im Koalitionsvertrag fehlt jede Aussage zum
    BAföG, und das ist schlicht peinlich. Der BAföG-Be-
    richt, der diese Woche im Kabinett behandelt wurde, hat
    sehr deutlich gemacht, wie dringend notwendig der
    Handlungsbedarf ist. Der Reformdruck steigt. Deshalb
    sage ich: Das BAföG muss noch in diesem Jahr erhöht
    werden. Das ist extrem wichtig für eine neue soziale
    Öffnung unserer Hochschulen und für die Studierenden
    in unserem Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Nicole Gohlke [DIE LINKE])


    Frau Wanka, Sie haben vorhin viel über Innovationen
    gesprochen. Aber was in Ihrem Koalitionsvertrag auch
    fehlt, ist die steuerliche Forschungsförderung für KMU.
    Das heißt, die Große Koalition behält bei, dass staatliche
    Forschungs- und Innovationsförderprogramme an klei-
    nen und mittleren Unternehmen weitestgehend vorbeige-
    hen. Das bremst Innovationen. Das halten wir für falsch.
    Wir halten die steuerliche Forschungsförderung weiter
    für richtig.


    (René Röspel [SPD]: Dazu sagen die Mittelständler etwas ganz anderes!)


    In Ihrem Vertrag fehlt die Klarheit, wie Sie die Ener-
    gieforschung ganz konkret auf die Energiewende aus-
    richten wollen. Wir sehen durchaus richtige Ansätze,
    wie die Stärkung der Klimaforschung oder auch der
    Meeres- und Polarforschung – das ist gut –, wir wollen
    aber kein öffentliches Geld für Hochrisikotechnologien
    wie die atomare Fusionsforschung oder CCS. Das wären
    Fehlinvestitionen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Ralph Lenkert [DIE LINKE])


    Zu den Lücken in Ihrem Koalitionsvertrag kommen
    noch sehr viele offene Fragen, bei denen Sie sich als
    Union und SPD offensichtlich nicht einigen konnten.
    Deshalb frage ich Sie: Wie wollen Sie denn das Dickicht
    an Warteschleifen des Übergangssektors lichten, um al-
    len Jugendlichen wirklich gute Ausbildungschancen zu
    geben?


    (Willi Brase [SPD]: Wird kommen!)


    Wie geht es denn konkret weiter mit dem Hochschulpakt
    zur Schaffung der Studienplätze auch nach 2020? Wo ist
    denn die Antwort der Regierung auf die richtige Forde-
    rung nach Erhöhung der Programmpauschale? Keine
    Aussage dazu im Vertrag.





    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wie genau wollen Sie denn Hochschulen das Geld für
    die Grundfinanzierung überhaupt zur Verfügung stellen,
    wenn sich im Grundgesetz nichts ändert? Wie gehen Sie
    eigentlich das konkrete Problem der sehr unsicheren Per-
    spektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses und der
    prekären Arbeitsverhältnissen an den Hochschulen an?


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Ist ausführlich im Koalitionsvertrag dargestellt!)


    – Ja, dann lassen Sie uns doch schnell eine Novelle zum
    Wissenschaftszeitvertragsgesetz erarbeiten, wie es Rot-
    Grün im Bundesrat vorgeschlagen hat. Das können wir
    hier zusammen machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was auch nicht im Koalitionsvertrag steht, ist, wie Sie
    den Pakt für Forschung und Innovation fortsetzen wol-
    len: Welche Steigerungsraten sollen es denn sein? Wie
    soll das denn mit den Ländern gemeinsam gehen? Wie
    führen Sie die Exzellenzinitiative weiter? Ich fände auch
    sehr spannend, zu erfahren, ob Sie die dritte Säule – wer
    wird Deutschlands Eliteuni? – endlich auslaufen lassen,
    so wie wir es für richtig halten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist sehr wichtig, dass Sie all diese Fragen schnell
    beantworten, weil das extrem wichtig für die Planungssi-
    cherheit und Verlässlichkeit in der Ausbildungs- und
    Wissenschaftspolitik ist. Die Fragen waren auch schon
    lange vor den Koalitionsgesprächen bekannt. Ihr Vertrag
    benennt sehr viele Baustellen; er beinhaltet aber keinen
    Bauplan für eine Wissensrepublik oder ein Bildungsauf-
    steigerland. Hier sieht man einmal mehr, dass Große Ko-
    alitionen offenbar keine großen Lösungen liefern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich nenne noch einen ganz wichtigen Punkt: Bei der
    Finanzierung des Bildungs- und Wissenschaftssystems
    muss sich Deutschland endlich zu einem Vorreiter entwi-
    ckeln; denn sonst riskieren wir tatsächlich Teilhabe, und
    wir riskieren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
    Jährlich wären fast 20 Milliarden Euro zusätzlich nötig,
    um endlich 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für
    die Bildung und das 3,5-Prozent-Ziel für die Forschung
    – die Republik redet über ein 3,5-Prozent-Ziel – zu errei-
    chen und entsprechend zu investieren.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Wir haben das 3-Prozent-Ziel erreicht!)


    Wir brauchen ehrgeizige Ziele, weil wir sonst bei Bil-
    dung, Forschung und Innovation zurückfallen.

    Deshalb möchte ich an Sie alle dringend appellieren:
    In dieser Wahlperiode starten die Debatten über die Neu-
    ordnung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und
    Ländern. Ohne ein Gesamtkonzept für eine zukunftsfä-
    hige Finanzarchitektur bei Bildung, Wissenschaft und
    Forschung rutschen diese Bereiche in die generellen
    Neuordnungsdebatten hinein, und dann laufen Sie alle
    Gefahr, dass letztlich wieder keine bildungs- und wis-
    senschaftsadäquaten Lösungen dabei herauskommen.
    Das hat man bei der Föderalismusreform gesehen.


    (Zurufe von der SPD)

    Wir hoffen daher, dass Sie sich aus dem engen Kor-
    sett Ihres Koalitionsvertrags befreien, eine Finanzarchi-
    tektur für Bildung und Wissenschaft auf den Tisch legen
    und das mit den Ländern verabreden. Falls Ihnen das
    doch glücken sollte, dann kriegen Sie sogar einmal von
    uns Applaus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD] – René Röspel [SPD]: Darauf freuen wir uns schon!)