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ID1801206600

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  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Werte Frau Bauministerin Hendricks, ich benutze diese





    Heidrun Bluhm


    (A) (C)



    (D)(B)

    Anrede deshalb, weil Ihr Vorgänger diese Bezeichnung
    nicht verdient hatte. Hier klingt also eine gewisse Hoff-
    nung mit, dass sich in diesem Bereich in Zukunft für
    Deutschland Wesentliches ändern wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Bundesregierung hat uns mit dem Koalitionsver-
    trag einen wohnungspolitischen Dreiklang aus Stärkung
    der Investitionskraft, Wiederbelebung des sozialen Woh-
    nungsbaus und einer ausgewogenen mietrechtlichen und
    sozialpolitischen Flankierung versprochen. Was Frau
    Ministerin Hendricks hier heute vorgetragen hat, bestä-
    tigt das. Das klingt alles schon einmal viel besser als das,
    was wir von Vorgängerregierungen gehört haben oder
    was diese gar umzusetzen vermochten. Deshalb wün-
    schen wir uns sehr, dass aus diesem Dreiklang eine har-
    monische Melodie mit langem Nachhall werden wird.

    Allerdings zeichnen sich schon heute einige Disso-
    nanzen ab:

    Stichwort „Investitionskraft“: Frau Ministerin, weder
    im Koalitionsvertrag noch in Ihrer Rede heute haben die
    Altschulden der ostdeutschen Wohnungsunternehmen
    eine Rolle gespielt. Wir brauchen, so denke ich, die
    Streichung der Altschulden ostdeutscher Wohnungsun-
    ternehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die SPD hat mit uns gemeinsam noch in der letzten Le-
    gislaturperiode entsprechende Anträge gestellt und auch
    eingereicht. Von alldem steht aber nun nichts im Koali-
    tionsvertrag, und auch Sie, Frau Ministerin, haben dazu
    nichts gesagt. Wir werden weiterhin fordern, die Alt-
    schulden zu streichen und damit die Investitionskraft der
    Wohnungsunternehmen zum Beispiel für energetische
    Sanierung oder auch den altersgerechten Umbau der
    Wohnungen zu stärken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Demnächst, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist die
    Haushaltsdebatte. Die Regierung will die Mittel für die
    Städtebauförderung von 455 Millionen Euro auf 700 Mil-
    lionen Euro aufstocken;


    (Beifall des Abg. Sören Bartol [SPD])


    das hat Frau Hendricks hier eben noch einmal bestätigt,
    ebenso auf der Bauministerkonferenz in dieser Woche.
    Das begrüßen wir sehr, weil auch wir diese Forderung
    unterstützen. Herr Pronold hat das allerdings auf meine
    Anfrage im Ausschuss in dieser Woche schon wieder re-
    lativiert. Er sagte nämlich: Über vier Jahre wollen wir
    zusätzlich 620 Millionen Euro zur Verfügung stellen. –
    Wenn ich die Differenz zwischen 455 Millionen Euro
    und 700 Millionen Euro ausrechne, komme ich auf jähr-
    lich 245 Millionen Euro mehr, und mal vier Jahre macht
    das dann 980 Millionen Euro. 620 Millionen Euro wären
    also schon einmal 360 Millionen Euro weniger, als Sie
    brauchen würden, um Ihr Versprechen von 700 Millio-
    nen Euro pro Jahr einzuhalten. Ich zitiere, was mein
    Kollege Bartsch in der gestrigen Debatte zu Finanzen
    und Haushalt sagte: Mathematische Gesetze lassen sich
    nicht wegbeschließen. – Auch beim Summieren sind die
    Zahlen für die Regierung die gleichen wie für die Oppo-
    sition. Aber in 2014 muss das ja auch nicht mehr unbe-
    dingt umgesetzt werden; denn wenn wir erst im Juni den
    Haushalt beschließen, ist das Jahr halb um. Ehe das Geld
    dann ausgereicht ist, hat man die Hälfte wahrscheinlich
    schon wieder eingespart.

    Stichwort „sozialer Wohnungsbau“: Sie wollen diesen
    wiederbeleben, aber die Mittel von 518 Millionen Euro
    pro Jahr, die zur Verfügung stehen, werden nicht aufge-
    stockt. Wenn wir genauer hinsehen, stellen wir fest, dass
    Herr Schäuble in der Verwaltungsvereinbarung bis 2018
    nicht einmal darauf bestanden hat, dass durch die Länder
    kofinanziert werden muss. Außerdem hat er auch noch
    die Zweckbindung für den sozialen Wohnungsbau auf-
    gegeben. Ich weiß nicht, wie Sie mit den Ländern ver-
    einbaren wollen, dass das Geld dann zukünftig aus-
    schließlich für den sozialen Wohnungsbau ausgegeben
    werden soll. Da sind Sie auf das Wohlwollen der Bau-
    minister angewiesen; aber die haben ihre Haushalte
    längst beschlossen. Und: Selbst das würde nicht reichen,
    um die fehlenden 4 Millionen Sozialwohnungen in
    Deutschland zu schaffen oder ausreichend viele Woh-
    nungen aus dem Bestand in die Zweckbindung zurück-
    zuführen. Der Wegfall der Zweckbindung ist also,
    glaube ich, kontraproduktiv. Da müssen Sie nacharbei-
    ten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Stichwort „Klimaschutz im Gebäudebereich“: Das
    CO2-Gebäudesanierungsprogramm und die energetische
    Stadtsanierung sollen fortgeführt werden. Richtig! Aber
    auf welchem Niveau und mit welchen Mitteln? Der Ko-
    alitionsvertrag spricht von Zusammenfassung von Woh-
    nungsbau und energetischer Gebäudesanierung zu
    einem Aktionsprogramm. Aber wie? Aus den 518 Mil-
    lionen Euro Kompensationsmitteln für den sozialen
    Wohnungsbau? Aus Mitteln der Städtebauförderung und
    wenn ja, in welcher Höhe? Aus dem EKF, der allerdings
    jetzt bei Herrn Gabriel verwaltet werden soll? Dazu
    würde ich in Zukunft gern noch etwas mehr von Ihnen
    hören, Frau Ministerin.

    Meine Damen und Herren, die bevorstehende Haus-
    haltsdebatte wird der erste Test für die Ernsthaftigkeit
    dieser Ankündigungen sein. Es wird sich zeigen, wer
    den Taktstock führt und ob der versprochene Dreiklang
    als kräftiges Fortissimo daherkommt oder doch nur ein
    seichtes Piano bleibt.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nun hat Marie-Luise Dött das Wort für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marie-Luise Dött


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die Entscheidung, die Umweltpolitik und
    die Bau- und Wohnungspolitik in einem Bundesministe-
    rium zusammenzuführen, hat viel Aufmerksamkeit er-
    zeugt. Ich sehe in dieser Zusammenführung beider Poli-
    tikfelder eine spannende Herausforderung. Bereits
    heute gibt es ja sehr viele inhaltliche Verzahnungen. Im
    Konfliktfall mussten sie aber bisher zwischen zwei
    Bundesministerien geklärt werden. Nun muss Frau Bun-
    desministerin selbst für die Ausgewogenheit der Ent-
    scheidung für beide Politikbereiche einstehen. Wir wer-
    den sie dabei unterstützen.

    Meine Damen und Herren, ich will hier die Gelegen-
    heit nutzen, einige Schwerpunkte unserer Arbeit zu be-
    nennen.

    Wir werden auch in der neuen Legislaturperiode die
    Umwelt- und Klimapolitik dynamisch weiterentwickeln;
    Frau Ministerin Hendricks hat das schon ausführlich be-
    schrieben.

    Wettbewerb, Produktverantwortung und anspruchs-
    volle Recyclingquoten sind auch zukünftig der Maßstab
    für die Kreislaufwirtschaft. Dabei bleibt das bewährte
    effiziente System einer fairen Beteiligung von Kommu-
    nen und privaten Entsorgern auch künftig erhalten.

    Der Schutz der Bürger vor Lärm wird verbessert. Der
    Schienenlärm soll bis 2020 halbiert werden. Die Belas-
    tungen durch Fluglärm werden wir reduzieren und vor
    allen Dingen die Öffentlichkeit stärker beteiligen.

    Wir werden, wie schon genannt, das Nationale Natur-
    erbe um mindestens 30 000 Hektar erweitern.

    Bei Infrastrukturmaßnahmen werden die Belange des
    Natur- und Hochwasserschutzes stärker berücksichtigt.

    Es bleibt beim beschlossenen Ausstieg aus der Kern-
    energie. Wir sorgen für die Sicherheit der Kraftwerke bis
    zum letzten Betriebstag und setzen uns für verbindliche,
    ambitionierte Sicherheitsziele sowie Zusammenarbeit
    und Transparenz in Europa ein. Das ist nicht nur eine
    Frage, die Deutschland betrifft, sondern das muss für
    ganz Europa gelten.

    Wir werden die Suche nach einem geeigneten Endla-
    ger für radioaktive Abfälle auf der Grundlage des Stand-
    ortsuchgesetzes voranbringen. Ich bin froh, dass wir dies
    mit diesem Gesetz geschafft haben. Ich schließe mich
    natürlich dem Appell der anderen Redner an die Um-
    weltverbände zur Mitarbeit an. Das ist ganz wichtig. Wir
    dürfen auch nicht vergessen, die Voraussetzungen für die
    Rückholung der Abfälle aus der Schachtanlasse Asse zu
    schaffen.

    Meine Damen und Herren, die Umweltpolitik bleibt
    auch künftig ein Motor für Wachstum und Beschäfti-
    gung in Deutschland. Neben all diesen Themen bleibt
    der Schutz des Klimas im Zentrum deutscher und euro-
    päischer Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das von der Europäischen Kommission vorgelegte
    Weißbuch zur Weiterentwicklung der europäischen
    Energie- und Klimapolitik kann nur der Beginn einer
    umfassenden Diskussion sein. 40 Prozent Minderung der
    Treibhausgasemissionen bis 2030 sind ein gutes Signal
    – ich sage das ganz bewusst – für den Start der Verhand-
    lungen. Es muss zudem bei der Zieltrias – dazu habe ich
    schon im Ausschuss Ausführungen gemacht – von Kli-
    maziel, Ausbauziel für die erneuerbaren Energien und
    Steigerung der Energieeffizienz bleiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das sind drei gleichberechtigte und gleichwichtige Säu-
    len einer modernen, zukünftigen Standortpolitik.

    Meine Damen und Herren, bau- und wohnungspoli-
    tisch steht die Koalition vor wichtigen Aufgaben. Der
    demografische Wandel, die wirtschaftsstrukturellen Ver-
    änderungen und die ambitionierten klimapolitischen
    Ziele wirken sich stark auf die Stadtentwicklung sowie
    den gesamten Gebäudesektor aus. Wir brauchen pas-
    sende Antworten auf die regionalen Unterschiede auf
    dem Wohnungsmarkt. Wir müssen die erforderlichen
    Stadtanpassungsprozesse in Schrumpfungsregionen effi-
    zient gestalten. Wir wollen die Stadtentwicklung auch
    auf die Herausforderungen des Klimawandels ausrich-
    ten. Und wir wollen, dass Wohnen trotz der erforderli-
    chen Investition in die Energieeffizienz bezahlbar bleibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Koalitionsvertrag haben wir Vorhaben verabredet,
    die dazu beitragen sollen, diese Aufgaben zu bewältigen.
    CDU und CSU haben die SPD von ihrem regionalisier-
    ten Konzept der Mietpreisbremse überzeugen können.
    Das ist sachgerecht. Ergänzt werden muss die Mietpreis-
    bremse jedoch durch eine Stärkung des Wohnungsbaus.
    Das wäre die nachhaltige Lösung des Problems. Wenn
    man „nachhaltig“ steigern könnte, dann würde ich sa-
    gen: Es ist die nachhaltigste Lösung des Problems.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Länder und Kommunen stehen hier in besonderer
    Verantwortung. Die beabsichtigte Anhebung der Städte-
    bauförderung auf 700 Millionen Euro wollen wir aus-
    drücklich. Das ist ein starkes Signal an die Städte und
    Gemeinden in Deutschland. Wir unterstützen sie bei den
    erforderlichen Investitionen in die Stadtentwicklung. Sie
    werden beim Stadtumbau, beim städtebaulichen Denk-
    malschutz und bei den spezifischen Herausforderungen
    der kleinen Städte und Gemeinden im ländlichen Raum
    nicht alleingelassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die sinnvolle Verknüpfung mit gesellschaftspoliti-
    schen Herausforderungen wird in den Programmen „Ak-
    tive Stadt- und Ortsteilzentren“ sowie „Soziale Stadt“
    deutlich. Das Programm „Soziale Stadt“ werden wir als
    Leitprogramm der sozialen Integration weiterführen – so
    die Vereinbarung des Koalitionsvertrages. Dazu muss es
    aber endlich gelingen, die jeweiligen Kompetenzen aus
    den verschiedenen Bundesministerien sinnvoll zu bün-
    deln.


    (Sören Bartol [SPD]: Sehr richtig!)






    Marie-Luise Dött


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Politik denkt hier seit Jahren weiter, als es die Res-
    sortstrukturen freiwillig wollen, Herr Bartol.


    (Sören Bartol [SPD]: Ich bin begeistert!)


    Ein besonders großer Beitrag zur Erreichung der Kli-
    maschutzziele wird vom Gebäudesektor erwartet. Das
    Umwelt- und Bauministerium muss in der geänderten
    Zuständigkeit nun verstärkt darauf hinarbeiten, dass die
    Energiewende für Mieter und Hauseigentümer bezahlbar
    bleibt. Die Energiewende verliert sonst ihre gesellschaft-
    liche Akzeptanz. Wir haben im Koalitionsvertrag das
    geltende Wirtschaftlichkeitsprinzip im Ordnungsrecht
    und den Verzicht auf Zwangssanierungen bestätigt. Das
    ist richtig und vertrauensbildend.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Viele Eigentümer von Einfamilienhäusern oder kleine-
    ren Mietshäusern sind in dieser Frage genauso schutzbe-
    dürftig wie Mieter; und darauf werden wir achten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, das umwelt- und baupoli-
    tische Programm der Großen Koalition ist ambitioniert,
    wachstumsorientiert und sozial gerecht. Jetzt geht es
    kraftvoll an die Umsetzung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)