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ID1801206400

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  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ute Vogt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank, liebe Kollegin. – In meiner Eingangsbe-

    merkung habe ich ja gesagt, dass die Ministerin noch
    nicht einmal 100 Tage im Amt ist. Ich bitte Sie daher, zu
    beachten, dass sowohl die Frau Umweltministerin als
    auch – das ist ein Novum – der Herr Wirtschaftsminister
    in den Debatten der letzten Tage darauf hingewiesen ha-
    ben, dass hiermit ein erster Schritt beim Thema Emis-
    sionshandel vollzogen werden soll. Sie können sich na-
    türlich darauf verlassen, dass die Verhandlungen zur
    Stärkung des Emissionshandels weitergehen. Aber das
    kann man nicht alles in den ersten Wochen der Regie-
    rungszeit schon vollenden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In dieser Legislaturperiode, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, sollten wir die Möglichkeiten aber auch nut-
    zen, die Diskussion über einen angeblichen Widerspruch
    zwischen Ökonomie und Ökologie zu beenden. Diese
    Einschätzung beruht in der Regel auf künstlich herbeige-
    redeten Lobbyinteressen. Wo es – wie in der Klimapoli-
    tik – darum geht, das Überleben der ganzen Erde zu si-
    chern, da darf man keinen Gegensatz zwischen Ökologie
    und Ökonomie konstruieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Viele Unternehmen in Deutschland gehen bereits jetzt
    ökologische Wege, und das mit großem ökonomischen
    Erfolg. Lassen Sie uns deshalb getrost mehr Ökologie
    wagen.


    (Beifall bei der SPD)


    Dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg wird es nämlich nur
    geben, wenn wir eine Politik machen, die die Ressourcen
    schont und auch die Lebensqualität erhöht. Politik, die
    für gesunde Umwelt und gute Lebensqualität sorgt, ist
    aus sozialdemokratischer Sicht und sicherlich auch aus
    Sicht der Großen Koalition eben nicht nur eine Politik
    für ein begrenztes Feld, sondern es ist auch eine Politik
    der sozialen Gerechtigkeit, die darauf abzielt, für alle
    Menschen ökologisch annehmbare Bedingungen zu
    schaffen.

    Gerade in Gegenden, wo es starke Lärmbelastungen
    und große Luftverschmutzungen gibt, haben die Men-
    schen nur ein geringes Einkommen. Sie können sich
    kein Haus am Waldrand oder einen schönen Garten mit
    vielen Bäumen um das Haus herum leisten. Diese Men-
    schen leiden deshalb unter den Umweltbedingungen oft
    weit mehr als andere. Deshalb ist es das erklärte Ziel un-
    serer Politik, auch in diesem Bereich mehr Lebensquali-
    tät zu schaffen. Wir verstehen das als einen Beitrag zur
    Schaffung sozialer Gerechtigkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich will noch auf ein weiteres Thema eingehen – der
    Kollege Nüßlein hat es schon angesprochen –, nämlich
    die Besetzung der Kommission zur Vorbereitung des
    Standortauswahlverfahrens nach dem Standortauswahl-
    gesetz. Auch bei dieser Frage geht es um Verantwortung
    für die kommenden Generationen und darum, dass wir
    für das geradestehen, was wir durch die Nutzung der
    Atomenergie angerichtet haben. Wir müssen das alles
    nun in einer Art und Weise auf den Weg bringen, dass
    kommende Generationen keinen Schaden dadurch erlei-
    den.

    Insofern ist es wichtig, dass die stimmberechtigten
    Mitglieder der Kommission zur Vorbereitung des Stand-
    ortauswahlverfahrens die Gesellschaft in ihrer Breite wi-
    derspiegeln. Stimmrecht in dieser Kommission haben
    nur die acht Wissenschaftler sowie die acht Vertreterin-
    nen und Vertreter gesellschaftlicher Gruppen. Wir müs-
    sen daher verstärkt an die Umweltverbände appellieren:
    Nutzen Sie Ihr Recht zur Mitentscheidung! Begnügen
    Sie sich nicht mit der Rolle der Kritiker, sondern treten
    Sie in die Verhandlungen ein und nutzen Sie Ihr Stimm-
    recht! Setzen Sie es ein! – Ich finde, Umweltverbände
    haben nicht nur das Recht, in dieser Frage mitzureden,
    sondern es ist auch ihre Verpflichtung, die Umweltbe-
    lange dort zur Geltung zu bringen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In dieser Woche hat uns der Tierfilmer und Moderator
    Dirk Steffens auf einem parlamentarischen Abend des
    WWF Trost zugesprochen. Er erinnerte daran, wie häu-
    fig wir Abgeordnete an drögen Sitzungen teilnehmen,
    wie langsam sehr vieles vorangeht und dass wir oft mit-
    einander ringen und uns manchmal fragen: Warum tut
    man sich das eine oder andere eigentlich an? – In diesen
    Fällen sollten wir uns daran erinnern: Wir haben nicht
    mehr, aber auch nicht weniger zu tun, als die Welt retten
    zu müssen. – Das war ein großes Wort, das sehr pathe-
    tisch klang. Ich fand, das war ein schöner Auftrag an
    uns. Wir alle wissen, dass nicht jeder Einzelne von uns
    die Welt retten kann, dass wir aber gerade mit einer ver-
    nünftigen Verbindung von Ökonomie und Ökologie
    kleine und große Beiträge dazu leisten können, diese
    Welt tatsächlich ein Stück stabiler und für die nächsten
    Generationen zukunftsfest zu machen. In diesem Sinne
    freue ich mich auf eine gemeinsame, durchaus kritisch
    diskutierte, aber auf jeden Fall die Welt voranbringende
    Umweltpolitik.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Heidrun Bluhm für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Werte Frau Bauministerin Hendricks, ich benutze diese





    Heidrun Bluhm


    (A) (C)



    (D)(B)

    Anrede deshalb, weil Ihr Vorgänger diese Bezeichnung
    nicht verdient hatte. Hier klingt also eine gewisse Hoff-
    nung mit, dass sich in diesem Bereich in Zukunft für
    Deutschland Wesentliches ändern wird.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Bundesregierung hat uns mit dem Koalitionsver-
    trag einen wohnungspolitischen Dreiklang aus Stärkung
    der Investitionskraft, Wiederbelebung des sozialen Woh-
    nungsbaus und einer ausgewogenen mietrechtlichen und
    sozialpolitischen Flankierung versprochen. Was Frau
    Ministerin Hendricks hier heute vorgetragen hat, bestä-
    tigt das. Das klingt alles schon einmal viel besser als das,
    was wir von Vorgängerregierungen gehört haben oder
    was diese gar umzusetzen vermochten. Deshalb wün-
    schen wir uns sehr, dass aus diesem Dreiklang eine har-
    monische Melodie mit langem Nachhall werden wird.

    Allerdings zeichnen sich schon heute einige Disso-
    nanzen ab:

    Stichwort „Investitionskraft“: Frau Ministerin, weder
    im Koalitionsvertrag noch in Ihrer Rede heute haben die
    Altschulden der ostdeutschen Wohnungsunternehmen
    eine Rolle gespielt. Wir brauchen, so denke ich, die
    Streichung der Altschulden ostdeutscher Wohnungsun-
    ternehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die SPD hat mit uns gemeinsam noch in der letzten Le-
    gislaturperiode entsprechende Anträge gestellt und auch
    eingereicht. Von alldem steht aber nun nichts im Koali-
    tionsvertrag, und auch Sie, Frau Ministerin, haben dazu
    nichts gesagt. Wir werden weiterhin fordern, die Alt-
    schulden zu streichen und damit die Investitionskraft der
    Wohnungsunternehmen zum Beispiel für energetische
    Sanierung oder auch den altersgerechten Umbau der
    Wohnungen zu stärken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Demnächst, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist die
    Haushaltsdebatte. Die Regierung will die Mittel für die
    Städtebauförderung von 455 Millionen Euro auf 700 Mil-
    lionen Euro aufstocken;


    (Beifall des Abg. Sören Bartol [SPD])


    das hat Frau Hendricks hier eben noch einmal bestätigt,
    ebenso auf der Bauministerkonferenz in dieser Woche.
    Das begrüßen wir sehr, weil auch wir diese Forderung
    unterstützen. Herr Pronold hat das allerdings auf meine
    Anfrage im Ausschuss in dieser Woche schon wieder re-
    lativiert. Er sagte nämlich: Über vier Jahre wollen wir
    zusätzlich 620 Millionen Euro zur Verfügung stellen. –
    Wenn ich die Differenz zwischen 455 Millionen Euro
    und 700 Millionen Euro ausrechne, komme ich auf jähr-
    lich 245 Millionen Euro mehr, und mal vier Jahre macht
    das dann 980 Millionen Euro. 620 Millionen Euro wären
    also schon einmal 360 Millionen Euro weniger, als Sie
    brauchen würden, um Ihr Versprechen von 700 Millio-
    nen Euro pro Jahr einzuhalten. Ich zitiere, was mein
    Kollege Bartsch in der gestrigen Debatte zu Finanzen
    und Haushalt sagte: Mathematische Gesetze lassen sich
    nicht wegbeschließen. – Auch beim Summieren sind die
    Zahlen für die Regierung die gleichen wie für die Oppo-
    sition. Aber in 2014 muss das ja auch nicht mehr unbe-
    dingt umgesetzt werden; denn wenn wir erst im Juni den
    Haushalt beschließen, ist das Jahr halb um. Ehe das Geld
    dann ausgereicht ist, hat man die Hälfte wahrscheinlich
    schon wieder eingespart.

    Stichwort „sozialer Wohnungsbau“: Sie wollen diesen
    wiederbeleben, aber die Mittel von 518 Millionen Euro
    pro Jahr, die zur Verfügung stehen, werden nicht aufge-
    stockt. Wenn wir genauer hinsehen, stellen wir fest, dass
    Herr Schäuble in der Verwaltungsvereinbarung bis 2018
    nicht einmal darauf bestanden hat, dass durch die Länder
    kofinanziert werden muss. Außerdem hat er auch noch
    die Zweckbindung für den sozialen Wohnungsbau auf-
    gegeben. Ich weiß nicht, wie Sie mit den Ländern ver-
    einbaren wollen, dass das Geld dann zukünftig aus-
    schließlich für den sozialen Wohnungsbau ausgegeben
    werden soll. Da sind Sie auf das Wohlwollen der Bau-
    minister angewiesen; aber die haben ihre Haushalte
    längst beschlossen. Und: Selbst das würde nicht reichen,
    um die fehlenden 4 Millionen Sozialwohnungen in
    Deutschland zu schaffen oder ausreichend viele Woh-
    nungen aus dem Bestand in die Zweckbindung zurück-
    zuführen. Der Wegfall der Zweckbindung ist also,
    glaube ich, kontraproduktiv. Da müssen Sie nacharbei-
    ten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Stichwort „Klimaschutz im Gebäudebereich“: Das
    CO2-Gebäudesanierungsprogramm und die energetische
    Stadtsanierung sollen fortgeführt werden. Richtig! Aber
    auf welchem Niveau und mit welchen Mitteln? Der Ko-
    alitionsvertrag spricht von Zusammenfassung von Woh-
    nungsbau und energetischer Gebäudesanierung zu
    einem Aktionsprogramm. Aber wie? Aus den 518 Mil-
    lionen Euro Kompensationsmitteln für den sozialen
    Wohnungsbau? Aus Mitteln der Städtebauförderung und
    wenn ja, in welcher Höhe? Aus dem EKF, der allerdings
    jetzt bei Herrn Gabriel verwaltet werden soll? Dazu
    würde ich in Zukunft gern noch etwas mehr von Ihnen
    hören, Frau Ministerin.

    Meine Damen und Herren, die bevorstehende Haus-
    haltsdebatte wird der erste Test für die Ernsthaftigkeit
    dieser Ankündigungen sein. Es wird sich zeigen, wer
    den Taktstock führt und ob der versprochene Dreiklang
    als kräftiges Fortissimo daherkommt oder doch nur ein
    seichtes Piano bleibt.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)