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ID1801205600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Meiwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebes Präsidium!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau
    Ministerin, zunächst möchte auch ich Ihnen von diesem
    Ort aus zu Ihrer Ernennung herzlich gratulieren.

    Aber nun zur Sache. Das Programm, das wir bisher zu
    hören bekommen haben, ist zunächst einmal lediglich
    die Fortsetzung der bestehenden Programme, die wir
    schon aus der alten Regierungszeit kennen – Biodiversi-
    tätsprogramm, Hochwasserschutz, Naturerbe –, oder es
    wird der Umsetzung von EU-Recht, zum Beispiel beim
    Elektroschrott, Genüge getan. Die Frage ist: Was ist ei-
    gentlich neu, was sind die neuen Aspekte, was ist die
    neue Dynamik in dieser Politik? Was ist mit den Wäl-
    dern, was ist mit Monokulturen? Wir haben das eben
    schon vom Kollegen Lenkert gehört. Es stellt sich die
    Frage nach der Wasserverseuchung durch Nitrateinträge
    und Ähnliches. Was ist mit dem Flächenverbrauch?

    Wenn wir uns das anschauen, können wir sagen:
    Wenn wir uns den ökologischen Fußabdruck, den unsere
    Gesellschaft hinterlässt, weiterhin leisten wollen und so
    weitermachen wie bisher, dann ist das in der Tat nach-
    haltig, aber nachhaltig schädigend. Der Fußabdruck ist
    aber nicht enkeltauglich. Das ist ein Punkt, an dem wir
    noch deutlich mehr von Ihnen zu erwarten haben, als wir
    bisher gehört haben. Ich hoffe, dass dazu etwas kommt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Bereich der Atomlobbypolitik haben Sie mit dem
    Austauschen des Leiters der Abteilung Reaktorsicherheit
    einen ersten Schritt getan, der bei uns auf Wohlwollen
    gestoßen ist, auch wenn das natürlich spät gekommen
    ist – aber immerhin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dass Sie ein Kompetenzzentrum „Naturschutz und
    Energiewende“ einrichten wollen, finden wir natürlich
    auch eine gute Idee. Wichtig ist, dass die Umsetzung mit
    einem vernünftigen Maß an Finanzmitteln nun auch
    schnell erfolgt, damit es da vorangeht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir hören, dass Sie ein Klimaschutzsofortpro-
    gramm planen, freuen wir uns als Grüne natürlich; das
    ist ganz klar. Das findet erst einmal unsere Zustimmung,
    steht aber den Überlegungen entgegen, die wir gestern
    zu hören bekommen haben, oder den Maßnahmen, die
    wir zum Beispiel in den letzten Jahren gerade im Bereich
    der Braunkohle erleben mussten. Da verdrängt die Braun-
    kohle – das kann auch nicht in Ihrem Interesse sein – die
    effizienten Erdgaskraftwerke. Das ist nicht gut für das
    Klima, das ist aber auch nicht gut für den vorbeugenden
    Gesundheitsschutz unserer Bevölkerung; man denke nur
    an Quecksilber, Feinstaub, Radioaktivität und alles das,
    was aus diesen Kraftwerken herauskommt. Das kann
    nicht in unserem Sinne sein. Da ist es auch nicht damit
    getan, zu sagen: Wir haben jetzt einmal in den Zertifika-
    tehandel eingegriffen, das reicht, und dann muss der
    Markt es eben regeln. – Nein, der Markt regelt es nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wichtig an dem Punkt ist – das kann ich wirklich nur
    als herzliche Bitte formulieren –: Überlassen Sie den
    Klimaschutz nicht dem Wirtschaftsminister. Das hat
    schon in der letzten Periode nicht geklappt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Frage ist: Wer wird sich in Brüssel für die ambi-
    tionierten Klimaziele, von denen Sie ja gerade engagiert
    gesprochen haben, einsetzen? Auf eine Kanzlerin, die
    einmal eine Klimakanzlerin war, mittlerweile aber ganz
    andere Interessen im Kopf hat, können wir in dieser
    Frage, glaube ich, nicht warten. Also: Haben Sie die
    Macht, haben Sie die Möglichkeiten, innerhalb der Re-
    gierung diese ambitionierten Ziele auch durchzusetzen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die gestrige Debatte und die gestrige Entscheidung in
    diesem Haus zum Thema Gentechnik lassen uns zumin-
    dest befürchten, dass das Gegenteil der Fall ist. Hier
    wird weiterhin eine Politik gegen die Interessen der Be-
    völkerung gemacht. Bestenfalls ist es Mutlosigkeit der
    Regierung, schlimmstenfalls sogar neu erwachte Liebe
    zur Genindustrie, die Ihnen eigentlich sogar der eigene
    Koalitionsvertrag verbietet. Die Menschen in unserem
    Land und wir werden Ihnen diese verbotene Liebe zulas-
    ten der Verbraucherinnen und Verbraucher und unserer
    Umwelt nicht durchgehen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da müssen Sie als Umweltministerin in dieser Regie-
    rung Gewicht entwickeln, Ihre Macht auch einmal ein-
    setzen und sagen: Wir sind hier verantwortlich für Um-
    welt und Natur, für den Verbraucherschutz und für die
    Menschen in unserem Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Erlauben Sie mir noch einen kleinen Abstecher zur
    Abfallpolitik. Das Thema Plastiktüten ist in den letzten
    Monaten in aller Munde gewesen und war Gegenstand
    vieler Fernsehberichte. Viele haben beklagt, dass Fische
    oder auch Delfine daran zugrunde gehen. Darum geht es
    aber nicht allein. Es geht dabei auch um Ressourcenver-
    schwendung und um den Meeresschutz. Irland hat mit
    einer Abgabe auf Plastiktüten ein Zeichen gesetzt und
    große Erfolge damit. Ruanda hat bereits 2006 Plastik-
    tüten komplett verboten – mit riesigen Erfolgen im
    Land. Wann folgt Deutschland? Wann werden wir hier





    Peter Meiwald


    (A) (C)



    (D)(B)

    dazu kommen, die Plastiktüten endlich auch aus unse-
    rem Umfeld zu verbannen? Wann werden wir hier – wir
    müssen das ja nicht über ein Verbot machen, sondern
    können das auch über eine Abgabenlösung wie in Irland
    machen – im Interesse unserer Umwelt weiter voran-
    kommen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Aspekt, der heute noch keine so große Rolle ge-
    spielt hat: CETA und TTIP, die internationalen Abkom-
    men, die jetzt anstehen. Setzen Sie sich bitte dafür ein,
    dass Umweltstandards, die in Deutschland und in der EU
    mittlerweile selbstverständlich geworden sind, nicht ge-
    opfert werden! Gegebenenfalls müssen Sie in der Regie-
    rung die Reißleine ziehen und sagen: So kann es nicht
    gehen. – Wir müssen hier dafür sorgen, dass unser Ver-
    braucherschutz und unser Umweltschutz nicht interna-
    tionalen Abkommen geopfert werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben also einen gewissen Vertrauensvorschuss.
    Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Aber wir erwar-
    ten ambitionierte Politik. Wenn ich zum Beispiel im Be-
    reich der Verkehrsinfrastruktur – –



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege, ich habe keinen Zweifel, dass Ihnen

noch viele Beispiele einfallen,


(Heiterkeit)


aber irgendwann im Laufe des Vormittags werden Sie zu
Ende kommen müssen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Meiwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, ich komme zum Schluss, sehr gern. Das ist auch

    mein letzter Punkt, Herr Präsident.

    Nur noch zur Verkehrsinfrastruktur: Wenn wir das,
    was der Kollege Vaatz eben ausgeführt hat, zu Ende den-
    ken und uns anschauen, welches Umweltbewusstsein da-
    hintersteht, wird uns angst und bange. Wir haben den
    dringenden Wunsch an Sie, dass Sie da in der Regierung
    einen Gegenpol bilden. Wir wünschen Ihnen für diese
    Arbeit viel Glück. Verlassen Sie sich auf unsere kritische
    Begleitung in der weiteren Arbeit.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Karin Binder [DIE LINKE])