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ID1801205400

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    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
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    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Herr

    Lenkert, die neue Ministerin hat die schwierige Aufgabe
    übernommen, in wenigen Minuten den Rahmen für die
    Verzahnung von zwei Politikbereichen zu beschreiben.
    Das hat sie gut und umfassend gemacht,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    auch wenn sie auf Ihre regionalen Anliegen nicht einge-
    gangen ist – das konnte Sie logischerweise nicht – und
    die von Ihnen immer wieder vorgetragenen Vorurteile
    über Lobbypolitik nicht entkräften konnte.


    (Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Aber der Koalitionsvertrag ist deutlich!)


    Das wird wohl niemand von uns in den kommenden vier
    Jahren schaffen. Nichtsdestotrotz will ich deutlich unter-
    streichen, dass der Wegfall eines Teils der Energiepolitik
    uns Freiraum für andere Themen gibt, und zwar neben
    dem Bau für Umweltfragen sowie für Fragen des Natur-
    schutzes. Insofern ist das gar nicht so problematisch.

    Ich will unterstreichen, dass in Zukunft die Energie-
    politik im Umweltministerium sehr wohl noch verortet
    ist. Das Problem ist, dass wir in diesem Land über das
    Thema Energiepolitik zu sehr unter der Überschrift
    Strom diskutieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (A)






    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich halte das angesichts der Potenziale und Spielräume,
    etwas für Umwelt- und Klimaschutz sowie gegen den
    Ressourcenverbrauch zu tun, sowieso für falsch. Man
    darf von hier aus das Signal an diejenigen, die in Zu-
    kunft das EEG ändern werden, geben, dass das EEG Teil
    eines mittlerweile eifrig beschriebenen Problems ist,
    aber seine Änderung auch nur Teil der Lösung sein kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wer glaubt, dass man eine Energiewende einleiten kann,
    indem man nur das EEG ändert, der wird frustriert daste-
    hen und auch seine Wählerinnen und Wähler frustrieren;
    denn wir sind maximal in der Lage, die Kostendynamik
    des Ganzen zu bremsen. Aber wir können keine Wende
    bei den Kosten herbeiführen. Deshalb ist es unser Anlie-
    gen, mit den Kollegen, die für die Neuerungen zuständig
    sind, über die Frage zu reden, wie sich das Marktdesign
    so ändern lässt, dass die Erneuerbaren in die energiepoli-
    tische Landschaft passen. Nun muss ich allerdings nach
    gut zehn Jahren Energiepolitik aufpassen, dass ich nicht
    zurückfalle und über das rede, was ich üblicherweise ge-
    tan habe. Das räume ich ein.

    Ich will betonen, dass wir als Umweltpolitiker bei den
    erneuerbaren Energien – jenseits des Themas Wärme –,
    auch wenn es um Strom geht, ein kräftiges Wörtchen
    mitzureden haben müssen. Das, was die Europäische
    Union in der Energiepolitik bis zum Jahr 2030 plant, ist
    aus nationaler Sicht extrem problematisch; denn das
    drängt uns in eine schwierige Wettbewerbssituation. Das
    kann dazu führen, dass wir, wenn wir keine separaten
    national verbindlichen Ziele für den Ausbau der Erneu-
    erbaren in ganz Europa vereinbaren, aufgrund unserer
    Vorreiterrolle in eine sehr schwierige Wettbewerbslage
    kommen. Deshalb halte ich es für eine ganz wichtige
    Aufgabe, dass auch die Umweltpolitik auf die Vereinba-
    rung nationaler Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren
    auf europäischer Ebene drängt. Das halte ich für ganz
    zentral.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es kann uns natürlich nicht kaltlassen, dass der Anteil
    der Erneuerbaren steigt, dass aber gleichzeitig die CO2-
    Emissionen zunehmen; auch darüber müssen wir reden.
    Hier ist der Emissionshandel ein Schlüssel. Aber ich
    sage ganz klar: Wenn man ein Marktinstrument implan-
    tiert hat und auf den Markt setzt, dann kann es nicht sein,
    dass die Politik bei jeder Gelegenheit steuernd eingreift.
    Das bringt uns aus meiner Sicht von marktwirtschaftli-
    chen Lösungen weg. Deshalb ist es wichtig, dass die
    Konjunktur in ganz Europa so anspringt, dass die CO2-
    Zertifikate wieder einen Wert bekommen. Wir haben
    nun steuernd eingegriffen. Aber das können wir – das
    haben wir in der Koalition klar formuliert – nicht ständig
    tun.

    Ich habe einleitend gesagt, dass wir die Chance ha-
    ben, noch mehr für den Natur- und Landschaftsschutz zu
    tun, als es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Das will
    ich nochmals betonen. Ich möchte in diesem Zusammen-
    hang auf die Länderöffnungsklausel eingehen, in der wir
    den Ländern zugestehen wollen, die Abstände zwischen
    den Windrädern selber zu definieren. Das haben wir so
    vereinbart, und das wollen wir so tun.

    Darüber hinaus geht es natürlich um ganz andere Fra-
    gestellungen. Ich erlebe, dass der Strukturwandel in der
    Landwirtschaft natürlich ein Problem für die Landschaft
    und für die Natur bei uns darstellt. Dass wir dieses
    Thema Hand in Hand und nicht gegen die Landwirt-
    schaft miteinander bearbeiten sollten, halte ich für ganz
    wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ute Vogt [SPD])


    Wenn die Landwirte im Zusammenhang mit den Aus-
    gleichsflächen Kritik üben, dann geht es ihnen um zwei
    Themen: zum einen um die Problematik, dass bearbeit-
    bares Land tatsächlich knapp und knapper wird; zum
    anderen sehen sie, was mit den Ausgleichsflächen
    manchmal passiert. Oft werden einfach bürokratische
    Regelungen getroffen, wobei am Schluss der Beitrag für
    den Landschafts- und Naturschutz überschaubar ist. Wir
    müssen uns noch einmal Gedanken darüber machen, wie
    man es macht, dass alle verstehen, warum wir das tun
    und was das Ganze bringen soll.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ute Vogt [SPD])


    Es gibt ein weiteres Thema, das wir angehen wollen:
    die Ressourceneffizienz. Das ist ein auch für die Wirt-
    schaft wichtiges Thema. Die Wertstofferfassung muss
    zielorientiert an Recyclingquoten festgemacht werden.
    Es darf nicht nur um die Frage gehen, wer das organi-
    siert. Ich glaube, dass wir uns einig sind, dass wir weder
    eine Rekommunalisierung noch eine Zwangsprivatisie-
    rung haben wollen. Am Schluss kommt es auf das Er-
    gebnis an. Es muss so laufen, dass etwas dabei heraus-
    kommt, nämlich hohe Recyclingquoten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Nun haben wir schon in der letzten Legislatur partei-
    und fraktionsübergreifend ein hohes Maß an Verantwor-
    tung für nachfolgende Generationen übernommen, in-
    dem wir die von der Ministerin angesprochene Standort-
    suche für ein Endlager hochradioaktiver Abfälle
    konsensual behandelt haben und beschlossen haben,
    wieder bei null anzufangen. Wir wollen das Thema mit-
    einander angehen. Ich glaube, das ist eine der vornehms-
    ten Aufgaben der Großen Koalition.

    Ich will aber auch sagen: Wenn man dazu dann eine
    Kommission einsetzt, in der sich die Politik ganz be-
    wusst zurücknimmt, weil das in besonderer Weise eine
    Aufgabe der Zivilbevölkerung ist, dann kann es nicht an-
    gehen, dass Teile der Umweltverbände sich zurückzie-
    hen und sagen: Wir sind dazu da, um zu protestieren und
    Nein zu sagen. – Das ist falsch. Damit wird man seiner
    Verantwortung nicht gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Deshalb an dieser Stelle ein leidenschaftlicher Appell,
    den auch schon Teile der Grünen formuliert haben, sich
    bitte einzubringen und mitzumachen; denn es geht wirk-
    lich darum, ein großes Problem gemeinschaftlich so zu





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)

    lösen, dass es am Ende auch gemeinschaftlich akzeptiert
    wird.

    Ich wünsche mir, dass wir diese großen Aufgaben an-
    gehen. Ich glaube, Frau Ministerin, dazu haben wir die
    Voraussetzungen alle gemeinsam geschaffen. Wir wer-
    den jetzt mit großer Tatkraft und Freude ans Werk gehen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Peter Meiwald ist der nächste Redner für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Meiwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebes Präsidium!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau
    Ministerin, zunächst möchte auch ich Ihnen von diesem
    Ort aus zu Ihrer Ernennung herzlich gratulieren.

    Aber nun zur Sache. Das Programm, das wir bisher zu
    hören bekommen haben, ist zunächst einmal lediglich
    die Fortsetzung der bestehenden Programme, die wir
    schon aus der alten Regierungszeit kennen – Biodiversi-
    tätsprogramm, Hochwasserschutz, Naturerbe –, oder es
    wird der Umsetzung von EU-Recht, zum Beispiel beim
    Elektroschrott, Genüge getan. Die Frage ist: Was ist ei-
    gentlich neu, was sind die neuen Aspekte, was ist die
    neue Dynamik in dieser Politik? Was ist mit den Wäl-
    dern, was ist mit Monokulturen? Wir haben das eben
    schon vom Kollegen Lenkert gehört. Es stellt sich die
    Frage nach der Wasserverseuchung durch Nitrateinträge
    und Ähnliches. Was ist mit dem Flächenverbrauch?

    Wenn wir uns das anschauen, können wir sagen:
    Wenn wir uns den ökologischen Fußabdruck, den unsere
    Gesellschaft hinterlässt, weiterhin leisten wollen und so
    weitermachen wie bisher, dann ist das in der Tat nach-
    haltig, aber nachhaltig schädigend. Der Fußabdruck ist
    aber nicht enkeltauglich. Das ist ein Punkt, an dem wir
    noch deutlich mehr von Ihnen zu erwarten haben, als wir
    bisher gehört haben. Ich hoffe, dass dazu etwas kommt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Bereich der Atomlobbypolitik haben Sie mit dem
    Austauschen des Leiters der Abteilung Reaktorsicherheit
    einen ersten Schritt getan, der bei uns auf Wohlwollen
    gestoßen ist, auch wenn das natürlich spät gekommen
    ist – aber immerhin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dass Sie ein Kompetenzzentrum „Naturschutz und
    Energiewende“ einrichten wollen, finden wir natürlich
    auch eine gute Idee. Wichtig ist, dass die Umsetzung mit
    einem vernünftigen Maß an Finanzmitteln nun auch
    schnell erfolgt, damit es da vorangeht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir hören, dass Sie ein Klimaschutzsofortpro-
    gramm planen, freuen wir uns als Grüne natürlich; das
    ist ganz klar. Das findet erst einmal unsere Zustimmung,
    steht aber den Überlegungen entgegen, die wir gestern
    zu hören bekommen haben, oder den Maßnahmen, die
    wir zum Beispiel in den letzten Jahren gerade im Bereich
    der Braunkohle erleben mussten. Da verdrängt die Braun-
    kohle – das kann auch nicht in Ihrem Interesse sein – die
    effizienten Erdgaskraftwerke. Das ist nicht gut für das
    Klima, das ist aber auch nicht gut für den vorbeugenden
    Gesundheitsschutz unserer Bevölkerung; man denke nur
    an Quecksilber, Feinstaub, Radioaktivität und alles das,
    was aus diesen Kraftwerken herauskommt. Das kann
    nicht in unserem Sinne sein. Da ist es auch nicht damit
    getan, zu sagen: Wir haben jetzt einmal in den Zertifika-
    tehandel eingegriffen, das reicht, und dann muss der
    Markt es eben regeln. – Nein, der Markt regelt es nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wichtig an dem Punkt ist – das kann ich wirklich nur
    als herzliche Bitte formulieren –: Überlassen Sie den
    Klimaschutz nicht dem Wirtschaftsminister. Das hat
    schon in der letzten Periode nicht geklappt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Frage ist: Wer wird sich in Brüssel für die ambi-
    tionierten Klimaziele, von denen Sie ja gerade engagiert
    gesprochen haben, einsetzen? Auf eine Kanzlerin, die
    einmal eine Klimakanzlerin war, mittlerweile aber ganz
    andere Interessen im Kopf hat, können wir in dieser
    Frage, glaube ich, nicht warten. Also: Haben Sie die
    Macht, haben Sie die Möglichkeiten, innerhalb der Re-
    gierung diese ambitionierten Ziele auch durchzusetzen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die gestrige Debatte und die gestrige Entscheidung in
    diesem Haus zum Thema Gentechnik lassen uns zumin-
    dest befürchten, dass das Gegenteil der Fall ist. Hier
    wird weiterhin eine Politik gegen die Interessen der Be-
    völkerung gemacht. Bestenfalls ist es Mutlosigkeit der
    Regierung, schlimmstenfalls sogar neu erwachte Liebe
    zur Genindustrie, die Ihnen eigentlich sogar der eigene
    Koalitionsvertrag verbietet. Die Menschen in unserem
    Land und wir werden Ihnen diese verbotene Liebe zulas-
    ten der Verbraucherinnen und Verbraucher und unserer
    Umwelt nicht durchgehen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da müssen Sie als Umweltministerin in dieser Regie-
    rung Gewicht entwickeln, Ihre Macht auch einmal ein-
    setzen und sagen: Wir sind hier verantwortlich für Um-
    welt und Natur, für den Verbraucherschutz und für die
    Menschen in unserem Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Erlauben Sie mir noch einen kleinen Abstecher zur
    Abfallpolitik. Das Thema Plastiktüten ist in den letzten
    Monaten in aller Munde gewesen und war Gegenstand
    vieler Fernsehberichte. Viele haben beklagt, dass Fische
    oder auch Delfine daran zugrunde gehen. Darum geht es
    aber nicht allein. Es geht dabei auch um Ressourcenver-
    schwendung und um den Meeresschutz. Irland hat mit
    einer Abgabe auf Plastiktüten ein Zeichen gesetzt und
    große Erfolge damit. Ruanda hat bereits 2006 Plastik-
    tüten komplett verboten – mit riesigen Erfolgen im
    Land. Wann folgt Deutschland? Wann werden wir hier





    Peter Meiwald


    (A) (C)



    (D)(B)

    dazu kommen, die Plastiktüten endlich auch aus unse-
    rem Umfeld zu verbannen? Wann werden wir hier – wir
    müssen das ja nicht über ein Verbot machen, sondern
    können das auch über eine Abgabenlösung wie in Irland
    machen – im Interesse unserer Umwelt weiter voran-
    kommen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Aspekt, der heute noch keine so große Rolle ge-
    spielt hat: CETA und TTIP, die internationalen Abkom-
    men, die jetzt anstehen. Setzen Sie sich bitte dafür ein,
    dass Umweltstandards, die in Deutschland und in der EU
    mittlerweile selbstverständlich geworden sind, nicht ge-
    opfert werden! Gegebenenfalls müssen Sie in der Regie-
    rung die Reißleine ziehen und sagen: So kann es nicht
    gehen. – Wir müssen hier dafür sorgen, dass unser Ver-
    braucherschutz und unser Umweltschutz nicht interna-
    tionalen Abkommen geopfert werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben also einen gewissen Vertrauensvorschuss.
    Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Aber wir erwar-
    ten ambitionierte Politik. Wenn ich zum Beispiel im Be-
    reich der Verkehrsinfrastruktur – –