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ID1801201400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Das Wort hat der Kollege Stephan Kühn für die Frak-

    tion Bündnis 90/Die Grünen.

    Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Sehr geehrte Präsidentin! Meine Damen und Herren!
    Die Große Koalition – das hat die Rede des neuen Ver-
    kehrsministers eindrucksvoll bestätigt – verweigert sich
    den zentralen verkehrspolitischen Herausforderungen.

    Sie haben gesagt, Sie wollen Ökonomie und Ökologie
    zusammenbringen. Das Thema Energiewende im Ver-
    kehr und Verringerung der hohen Erdölabhängigkeit des
    Verkehrssektors kommt im Koalitionsvertrag praktisch
    nicht vor.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es werden keine übergeordneten Ziele für die Verringe-
    rung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor genannt.
    Die Große Koalition versteht Verkehrspolitik fast aus-
    schließlich als Instrument der Wirtschaftspolitik.

    Die Begriffe „Klimaschutz“ und „Nachhaltigkeit“
    tauchen noch nicht einmal im Prosateil des Koalitions-
    vertrages auf. Ich habe sie auch in Ihrer Rede nicht ge-
    hört. Wer Klimaschutz im Verkehrsbereich nicht als die
    zentrale Gestaltungsaufgabe begreift, wird den Heraus-
    forderungen nicht gerecht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sich zu dem Ziel zu bekennen, bis 2020 die Zahl von
    1 Million batterieelektrischen Fahrzeugen zu erreichen,
    reicht nicht und hat die gleiche Qualität wie der Satz im
    Koalitionsvertrag: Wir bekennen uns zum Bau des Berli-
    ner Hauptstadtflughafens.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Bau, nicht zur Fertigstellung!)






    Stephan Kühn (Dresden)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich komme zu Ihrem Vorschlag, Herr Dobrindt, dass
    Elektroautos in den Städten die Busspuren zustellen dür-
    fen. Gerade die öffentlichen Verkehrsmittel sind die Pro-
    blemlöser bei der Energiewende. Sollen sie jetzt auch
    noch ausgebremst werden?


    (Gustav Herzog [SPD]: Sie sollen die Busspuren nutzen, nicht zuparken!)


    Welchen Stellenwert der Umweltverbund in der Großen
    Koalition hat, wird schon daran erkenntlich, dass der
    Führerscheinentzug als Alternative zu Freiheitsstrafen
    eingeführt werden soll. Ich übersetze das einmal: Bus-
    und Bahnfahren, Radfahren und Zu-Fuß-Gehen wird zur
    allgemeinen Strafe erklärt.

    Kein Wunder also, dass im Koalitionsvertrag die so-
    ziale Dimension von Mobilität, nämlich die gesellschaft-
    liche Teilhabe von Menschen durch bezahlbare Mobilität
    in Stadt und Land zu sichern, maximal ein Randthema
    ist. Verbraucherschutz findet man im Koalitionsvertrag
    auch nicht. Ich habe lange etwas zu dem Thema Fahr-
    gastrechte gesucht, aber nichts gefunden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit der Diskussion um eine Pkw-Maut für Ausländer
    lenken Sie geschickt von den eigentlichen Problemen bei
    der Infrastrukturfinanzierung ab.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! So ist es!)


    Während das Wunschprojekt der bayerischen Regional-
    partei im Koalitionsvertrag verankert wurde, wird der
    von der Bodewig-Kommission ausgewiesene Sanie-
    rungsbedarf bei der Infrastruktur in Höhe von jährlich
    7 Milliarden Euro zusätzlich für alle Verkehrsträger in
    Bund, Ländern und Gemeinden mit keiner Silbe er-
    wähnt.

    Selbst wenn dem Berliner Statthalter von Horst
    Seehofer die Quadratur des Kreises gelingt, nämlich eine
    Vignette für im Ausland zugelassene Fahrzeuge, europa-
    rechtskonform und ohne Mehrbelastung für deutsche
    Fahrzeughalter, löst sie in keiner Weise den Sanierungs-
    stau bei Straßen, Schienen und Brücken auf.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Leider schließt sich Schwarz-Rot nicht dem sinnvol-
    len Vorschlag der Bodewig-Kommission an, einen
    Fonds mit jährlich 2,7 Milliarden Euro für die nachho-
    lende Sanierung aufzulegen. Über die gesamte Legisla-
    turperiode von vier Jahren wäre also der Bedarf für die
    Bundesinfrastruktur für nachholende Sanierung etwa
    10,8 Milliarden Euro. Das wäre mehr als doppelt so viel
    wie das, was derzeit eingestellt werden soll, nämlich
    5 Milliarden Euro in vier Jahren.

    Nach Ihrer Rede, Herr Minister, hat man den Ein-
    druck, Sie wollen uns weismachen, mit Ihren Digitalisie-
    rungsplänen könnte man die Schlaglöcher in den Straßen
    stopfen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ich glaube, das funktioniert nicht. Sie wollen Minister
    für virtuelle Realitäten werden. Den Zahn werden wir
    Ihnen ziehen.

    Wie passt es, dass Sie jetzt auf Datenautobahnen statt
    Autobahnen setzen, damit zusammen, dass ausgerechnet
    Ihr Heimatbundesland Bayern für den neuen Bundesver-
    kehrswegeplan Straßenprojekte mit einem Volumen von
    16 Milliarden Euro – also genug Projekte für die nächs-
    ten 150 Jahre – eingereicht hat?


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was?)


    Wie ernst meinen Sie es mit der Festlegung im Koali-
    tionsvertrag zum neuen Bundesverkehrswegeplan, wo-
    nach 80 Prozent der Mittel für Neu- und Ausbau in den
    Vordringlichen Bedarf Plus, also in das Kernnetz, fließen
    sollen?


    (Gustav Herzog [SPD]: Ganz einfach! Wir machen den Plan, nicht die Bayern!)


    Nur dass wir uns richtig verstehen: Die Abkürzung
    BVWP steht nicht für „Bayerischer Verkehrswegeplan“,
    sondern für Bundesverkehrswegeplan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit Blick auf den Bundesverkehrswegeplan ist das
    Bekenntnis zum Deutschland-Takt lobend hervorzuhe-
    ben. Ebenso ist es zu begrüßen, dass Sie sich jetzt den
    Zustand des Schienennetzes und damit den zweckge-
    rechten Einsatz der Bundesmittel für den Erhalt genauer
    ansehen wollen. Aber das ist leider nicht ausreichend.
    Wir brauchen bei der Überprüfung des bestehenden
    Bahnnetzes endlich strecken- und stationsgenaue über-
    prüfbare Qualitätsmerkmale statt nichtaussagekräftiger
    Durchschnittswerte. Sie können die Testfahrzeuge noch
    so viele Kilometer weit durch die Lande schicken: Wenn
    wir keine Qualitätsparameter festgelegt haben, werden
    wir den Zustand nicht genau ermitteln können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Genug gelobt; denn beim Nahverkehr auf der Schiene
    sieht es ganz anders aus. Es gibt keine klaren Aussagen
    zur Erhöhung der Regionalisierungsmittel. Die Zukunft
    der Finanzierung des öffentlichen Verkehrs wird an eine
    Bund-Länder-Kommission delegiert, die vielleicht ir-
    gendwann am Ende der Legislaturperiode Ergebnisse
    bringt. So schaffen Sie keine langfristige Planungs-
    sicherheit für Kommunen, kommunale Verkehrsunter-
    nehmen und Aufgabenträger. Eine Offensive für den öf-
    fentlichen Verkehr sieht anders aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Interessant ist, dass die Große Koalition beim Schienen-
    lärm sogar mit Nachtfahrverboten droht; beim Luftverkehr
    darf es aber weiter laut bleiben. Auffällig unkonkret sind
    hier die Forderungen. Es gibt Appelle an die Luftfahrtbran-
    che, sie möge doch schneller leiseres Fluggerät einführen,
    und es sollten auch ein bisschen mehr lärmreduzierende
    Flugverfahren eingesetzt werden. Meine Damen und Her-
    ren, das sind Textbausteine, die Sie eins zu eins von der
    Luftverkehrslobby abgeschrieben haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Herbert Behrens [DIE LINKE])






    Stephan Kühn (Dresden)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Niemand streitet die wirtschaftliche und verkehrliche
    Bedeutung der Luftverkehrsinfrastruktur ab, auch wir
    nicht. Aber das darf nicht dazu führen, dass die Gesund-
    heit der von Fluglärm betroffenen Bürgerinnen und Bür-
    ger eine untergeordnete Rolle spielt. Genau das sehen
    wir aber in Ihrem Koalitionsvertrag.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein nationales Luftverkehrskonzept, das wir richtig
    und notwendig finden, muss deshalb dem Schutz der Be-
    völkerung vor Fluglärm eine zentrale Bedeutung bei-
    messen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen auf die Menschen zugehen!)


    Wir erwarten, Herr Dobrindt, dass Sie sich nicht nur um
    Ihre Pkw-Maut für Ausländer kümmern, sondern im
    nächsten halben Jahr endlich eine politische Agenda für
    ein solches nationales Luftverkehrskonzept vorlegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Schluss und fasse zusammen. Aus
    dem vorgelegten Koalitionsvertrag und Ihren heutigen
    Verlautbarungen kann ich nur das Fazit ziehen: Der
    kleinste gemeinsame Nenner der Großen Koalition reicht
    nicht aus, um die verkehrspolitischen Herausforderungen
    der Zukunft zu bewältigen. Oder anders ausgedrückt – um
    mit den Worten des ehemaligen Vorsitzenden des Ver-
    kehrsausschusses zu sprechen –: Je größer die Mehrheit,
    desto kleiner der Anspruch. – Ich befürchte, dass wir
    vier verlorene Jahre in der Verkehrspolitik vor uns ha-
    ben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Ulrich Lange für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Lieber Kollege Kühn, diese Große Koalition ist
    eine Koalition


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für Löcher!)


    für Infrastruktur und – das ist mir aufgefallen, als ich Ih-
    nen zugehört habe – gegen die Verweigerungshaltung
    der Grünen, die in den letzten Jahren im Verkehrsaus-
    schuss immer wieder zu spüren war. Darauf werde ich
    beim Bundesverkehrswegeplan noch explizit zu spre-
    chen kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden in den nächsten vier Jahren Straßen
    bauen.

    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich denke, Sie sanieren!)


    Wir werden in den nächsten vier Jahren das Schienen-
    netz ausbauen und sanieren. Wir werden die Übertra-
    gungsnetze ausbauen und so einen weiteren Schritt hin
    zu mehr Informationsgerechtigkeit gehen.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber die Schiene vergessen Sie!)


    Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem
    neuen Verkehrsminister Alexander Dobrindt und den
    Parlamentarischen Staatssekretären. Deshalb sind wir
    auch bereit, lieber Herr Minister, Ihren Wunsch, nach
    zwölf Jahren endlich länger sprechen zu dürfen, zu erfül-
    len. Wir kürzen einfach unsere gesamte Redezeit um ein
    paar Minuten.

    Die Koalition hat ein schlüssiges und realistisches
    Programm auch und gerade beim Bundesverkehrswege-
    plan, lieber Kollege Kühn. Unser nationales Prioritäten-
    konzept wird sich als schlüssig und überzeugend erwei-
    sen. Da Sie argumentieren, dass nun zu viele Projekte
    angemeldet sind: Die Bürgerinnen und Bürger insbeson-
    dere in Baden-Württemberg warten – das sage ich ganz
    bewusst als jemand aus dem bayerischen Grenzland –
    auf ihre Ortsumgehungen und die damit verbundenen
    Entlastungen. Wenn Sie über Lärm sprechen, dann dür-
    fen Sie den Autolärm nicht vergessen. Um diesen zu re-
    duzieren, brauchen wir Ortsumfahrungen und einen
    Bundesverkehrswegeplan.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden in den nächsten vier Jahren 5 Milliarden
    Euro mehr in die Infrastruktur stecken können. Das ist
    ein Baustein – wenn auch kein ganz kleiner –, um der
    zugegebenermaßen nicht gerade üppigen Ausstattung in
    der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung etwas nachzuhel-
    fen. Der Ausbau der Nutzerfinanzierung ist ein anderer,
    ebenso wichtiger Baustein. Dazu gehört die Lkw-Maut
    genauso wie die Pkw-Maut für Nichtdeutsche, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen des Koalitionspartners. Wir wer-
    den die Begeisterung, die vorhin noch etwas zurückhal-
    tend geäußert wurde, in stürmischen Applaus umwandeln,
    wenn der entsprechende Gesetzentwurf vorliegt und be-
    raten wird; darin sind wir uns sicher.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich lach mich tot!)


    Wir werden die Kommunen und die Länder nicht al-
    leine lassen – darauf haben wir uns im Koalitionsvertrag
    verständigt –, wenn es um die Regionalisierungs- und
    die Entflechtungsmittel geht. Ich glaube, dass wir in ei-
    nem guten Dialog mit den Ländern hier zu vernünftigen
    Lösungen kommen werden.

    Das angekündigte Elektromobilitätsgesetz wird – da-
    von sind wir überzeugt – den notwendigen kräftigen
    Schub dafür geben, dass wir hier die Schritte vorankom-
    men, die wir uns für diese Legislaturperiode vorgenom-
    men haben.





    Ulrich Lange


    (A) (C)



    (D)(B)

    Der Schienenverkehr muss langfristig sicher finan-
    ziert sein. Eine neuer Vertrag, eine neue Leistungs- und
    Finanzierungsvereinbarung für die Ersatzinvestitionen,
    aber auch – ich sage das so offen – bessere Planungsre-
    serven bei der Bahn gehören dazu. Es gehört auch dazu,
    dass die Bahn notwendige Eigenmittel aufbaut und diese
    Eigenmittel wieder in die Infrastruktur investiert wer-
    den. Ich glaube, dass die Schritte, die der Minister ange-
    kündigt hat, die richtigen sind. Wir stehen zum integrier-
    ten Konzern DB, wir stehen aber genauso dazu, dass
    Regulierung und Wettbewerb im Schienenverkehr unbe-
    dingt notwendig sein müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Thema Verkehrslärm, lieber Kollege Kühn, neh-
    men wir sehr ernst. Schauen Sie in den Koalitionsver-
    trag.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na, hoffentlich!)


    Wir nehmen den Lärm ernst beim Schienenverkehr,


    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch beim Flugverkehr?)


    – beim Flugverkehr natürlich auch –, aber auch beim
    Straßenverkehr. Dabei verweise ich wieder auf die Orts-
    umfahrungen.

    Dass wir dafür sorgen müssen, dass der Luftverkehr
    in Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, haben wir in
    den letzten Wochen und Monaten gesehen. Wir können
    es uns also nicht leisten, unsere Flughäfen von gewissen
    Nachtflügen freizuhalten. Ich sage das ganz offen; denn
    auch das ist ein Teil der Wahrheit. Mögen Sie nicht so
    tun, als ob es bei Ihnen anders ginge.

    Das Maritime Bündnis ist fortzusetzen. Ich will hier
    nur die wichtigsten Stichworte nennen: nationales Ha-
    fenkonzept und Schifffahrtsförderung. Ich bin mir si-
    cher, dass wir auch in diesen Punkten ein gutes Stück vo-
    rankommen können.

    Die digitale Infrastruktur – dazu hat der Minister
    wirklich gut und ausführlich Stellung genommen – ist
    wichtig. Sie ist wichtig für das ganze Land, insbesondere
    für die ländlichen Regionen; denn diese Infrastruktur
    heißt Arbeitsplätze, diese Infrastruktur heißt Teilhabe an
    der neuen digitalen Welt. Hier werden wir ganz beson-
    ders auf die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstand-
    ortes Deutschland hinarbeiten müssen.


    (Abg. Dieter Janecek [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)