Rede:
ID1801200700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. die: 2
    2. Das: 1
    3. Wort: 1
    4. hat: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Sabine: 1
    7. Leidig: 1
    8. für: 1
    9. Frak-tion: 1
    10. Die: 1
    11. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Gut. Ich gehe davon aus, dass Ihre Fraktion jedes Ver-

    ständnis dafür hat und die daraus folgenden Veränderun-
    gen klaglos trägt.

    Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
    und digitale Infrastruktur:

    Danke schön. – Die öffentliche Hand muss mit gutem
    Beispiel vorangehen und in die Elektromobilität inves-
    tieren und dafür sorgen, dass die Fuhrparks Stück für
    Stück umgestaltet werden. Nur so kann auch ein funktio-
    nierender Gebrauchtwagenmarkt entstehen. Er ist ein
    Schlüssel dafür, dass diese Autos in breiter Masse zur
    Verfügung stehen werden.

    Ich glaube an die Elektromobilität. Gerade die Elek-
    tromobilität kann ein Element sein, um den Modernisie-
    rungsprozess unseres Landes mit voranzutreiben. Elek-
    tromobilität auf der einen Seite und Digitalisierung auf
    der anderen Seite, das ist ein Beispiel dafür, dass in den
    Akzenten, die wir in diesem Jahr setzen, die Themen
    Mobilität und Modernität eng miteinander verknüpft
    sind. Wir sind fest entschlossen, Mobilität und Moderni-
    tät weiterzuentwickeln – im Sinne von Wachstum und
    Wohlstand in unserem Land.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Sabine Leidig für die Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leidig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Ich will aus dem weiten Feld der Verkehrspolitik drei
    Themen ansprechen: die Straße, die Bahn und den
    ÖPNV.

    Vorab will ich aber sagen, dass mich Herr Dobrindt
    überrascht hat: Herr Dobrindt, Sie haben über Infrastruk-
    tur und Netze viel interessanter gesprochen,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    als ich es bisher vom Verkehrsminister gekannt hatte.

    Ob der Ausschuss für Mobilität und Modernität, wie
    Sie ihn nennen, der spannendste in dieser Legislatur-
    periode wird, das wird sich zeigen. Sie haben festge-
    stellt, dass es nicht um technische Fragen gehe, sondern
    darum, wie der gesellschaftliche Prozess gestaltet werde;
    dass es um die Wege gehe, auf denen Menschen und Gü-
    ter zusammenkommen; und dass Teilhabegerechtigkeit
    ein wichtiges politisches Ziel sei. – D’accord, das passt
    hervorragend zu den Anforderungen, die wir an eine
    gute Verkehrspolitik stellen. In der Tat werden auf die-
    sen Gebieten die Weichen für die Zukunft gestellt.

    Das heißt aus unserer Sicht: Wir brauchen Mobilität
    für alle – aber mit weniger Verkehr! Das betrifft zum
    Beispiel den gesellschaftlichen Prozess der Produktion
    und Verteilung von Waren. Mit den Lkw-Lawinen, die
    heute durchs Land rollen, mit immer mehr Lärm, Dreck,
    Staus und kaputten Straßen muss irgendwann Schluss
    sein. Wir wissen alle, dass der zerstörerische Klimawan-
    del durch den motorisierten Verkehr entscheidend befeu-
    ert wird.

    In Ihrem Koalitionsvertrag steht allerdings nichts,
    was zeigen würde, dass Sie sich dieser Probleme be-
    wusst wären, im Gegenteil – ich zitiere –:

    Das Netzwerk Güterverkehr und Logistik werden
    wir weiter festigen …





    Sabine Leidig


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie gehen einfach davon aus, dass der Lkw-Verkehr in
    den nächsten 15 Jahren um 70 Prozent wächst. Das ist
    Transportwahnsinn und den wollen Sie ausbauen mit Ih-
    rer Nutzerfinanzierung. Das wollen wir nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen endlich so etwas wie eine regionale Struk-
    turpolitik, damit Produkte wie Milch, Zucker, Bier, Tier-
    futter usw. nicht durch ganz Europa gekarrt werden, son-
    dern regional auf den Markt kommen. Es müssen doch
    nicht fünf verschiedene Paketdienste eine Ortschaft an-
    fahren, es wäre doch sinnvoll, eine Bündelung vorzuneh-
    men, bevor verteilt wird. Die Linke will, dass schädli-
    cher Verkehr vermieden wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das gilt auch im Personenverkehr. Die Leitidee muss
    sein, den gesellschaftlichen Prozess so zu gestalten, dass
    die Leute möglichst kurze Wege haben zur Arbeit, zur
    Schule, zum Arzt, zum Einkaufen oder zum Freizeitver-
    gnügen. Mehr Grünanlagen, Raum für Fahrräder und au-
    tofreie Zonen in den Städten sind in jeder Hinsicht sinn-
    voll. Aber nichts dergleichen findet sich in Ihren
    verkehrspolitischen Zielen.

    Es ist bezeichnend und bedauerlich, dass Fußgänger
    auch in diesem Koalitionsvertrag überhaupt nicht vor-
    kommen – das war schon bei der letzten Regierung so –,
    obwohl die meisten Menschen die meisten ihrer Wege zu
    Fuß zurücklegen und obwohl diese Fortbewegungsart
    genauso wie das Fahrradfahren am umweltfreundlichs-
    ten ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch zum Radverkehr steht nur ein ganz dürrer Satz
    im Koalitionsvertrag ohne konkrete Ansagen zur För-
    derung. Dabei gibt es in diesem Bereich einen riesen-
    großen Bedarf, auch weil viele Kommunen selbst beim
    besten Willen nicht das Geld haben, um Radwege auszu-
    bauen und gute Abstellplätze einzurichten.

    Hier besteht übrigens ein großes Feld für Elektro-
    mobilität, wo sie wirklich sinnvoll ist. Die Zahl von E-
    Bikes und Pedelecs könnte deutlich steigen, wenn es
    eine vernünftige Infrastruktur gäbe. Elektroautos werden
    uns an dieser Stelle nicht aus den Problemen herausfüh-
    ren.

    Deshalb stimmen wir auch nicht in den Chor derjeni-
    gen ein, die einfach mehr Geld für Infrastruktur fordern.
    Denn es kommt darauf an, was man daraus macht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun zur Bahn. Ich begrüße es sehr, Herr Dobrindt,
    dass Sie als Verkehrsminister endlich kontrollieren und
    durchsetzen wollen, dass die Steuergelder in der Tat
    auch für die Infrastruktur in diesem Bereich eingesetzt
    werden. Das Bahnnetz ist an vielen Stellen inzwischen
    nun wirklich in einem desolaten Zustand; darauf hat der
    Bundesrechnungshof bereits zur Genüge hingewiesen.
    Es freut uns, wenn endlich Druck auf die Bahn ausgeübt
    wird, dass das Steuergeld auch vollständig für das Bahn-
    netz verwendet und nicht als Gewinn in der Bilanz ver-
    bucht wird.
    Allerdings wird das nicht genügen. Der Beherr-
    schungsvertrag zwischen dem Bahnkonzern und den Be-
    reichen Netz und Bahnhöfe ist eine Fehlkonstruktion
    und wird das auch bleiben. In der Konzernplanung, die
    ja vom Aufsichtsrat und damit von der Bundesregierung
    abgesegnet wird, ist vorgesehen, dass steigende Ge-
    winne von DB Netz und DB Station & Service an die
    Holding fließen. Das müssen Sie ändern.

    Aber das ist nicht das Einzige. Herr Minister
    Dobrindt, dass Sie die Bahn modernisieren und die digi-
    tale Welt in den Zug holen wollen, ist prima – für Abge-
    ordnete und Geschäftsleute vor allem. Aber wissen Sie,
    dass die meisten Bahnreisenden, die Mütter mit Kindern,
    die Beschäftigten, die Jungen und die Alten, im Nahver-
    kehr unterwegs sind, abseits der großen Magistralen? Da
    gibt es ganz andere Probleme. Der Zustand vieler Bahn-
    höfe ist beklagenswert: ohne Warteraum, ohne Toilette,
    mit Durchgängen, in denen es tropft, manche vergam-
    melt und verschlossen und viele ganz und gar nicht bar-
    rierefrei. Ich lade Sie ein, mit mir einmal durch das Kin-
    zigtal von Hanau nach Schlüchtern zu fahren. Dort
    dokumentieren die Auszubildenden der Kreisverwaltung
    seit Jahren die Missstände an den Bahnhöfen. Es passiert
    nichts.

    Wissen Sie, dass jede Bahnstation mit weniger als
    1 000 Zustiegen pro Tag von Herrn Gruber einfach als
    stufenfrei deklariert werden darf, obwohl ein Rollstuhl-
    fahrer oder eine Mutter mit Kinderwagen keine Chance
    hat, die steilen Treppen zum Bahnsteig zu überwinden?
    Das ist zynisch. Wir verlangen ein Bahnhofsprogramm,
    mit dem alle Stationen für alle Bürgerinnen und Bürger
    zugänglich und kundenfreundlich gestaltet werden.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Und noch etwas: Es gibt ein Bahnhofsprojekt, mit

    dem mindestens 6 Milliarden Euro buchstäblich vergra-
    ben werden sollen, das dem Schienenverkehr mehr scha-
    det als nützt, weil ein Engpass gebaut wird und weil das
    Geld an tausend anderen Stellen fehlt. Stuttgart 21 ist
    nicht nur dauerhafter Zankapfel in und um Stuttgart, das
    Projekt ist auch unwirtschaftlich und nicht nur finanziell
    auf Sand gebaut. Noch immer ist ein Aus- und Umstieg
    möglich. Herr Minister, ich empfehle Ihnen sehr: Rich-
    ten Sie sich nicht in den Schützengräben ein, die Ihr Kol-
    lege Pofalla betoniert hat, sondern beraten Sie sich mit
    den Expertinnen und Experten aus der dortigen Bürger-
    bewegung.

    Sie sehen es außerdem als wichtige Aufgabe an, den
    Wettbewerb auf der Schiene voranzubringen. Ich bitte
    Sie: Vielerorts wäre man froh, wenn überhaupt ein Zug
    fahren würde. Inzwischen sind ganze Regionen vom
    Bahnverkehr abgehängt. Die Teilhabegerechtigkeit, Herr
    Minister Dobrindt, die Sie für den Internetzugang for-
    dern, muss auch für die Mobilität gelten.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Sie haben politische Planziele ausgesprochen. Das

    finde ich hervorragend. Solche politischen Planziele
    brauchen wir auch für den Ausbau des ÖPNV: mindes-
    tens stündliche Bus- und Bahnverbindungen auch im
    ländlichen Raum,


    (Beifall bei der LINKEN)






    Sabine Leidig


    (A) (C)



    (D)(B)

    kurze Wege zur nächsten Haltestelle, integraler Taktfahr-
    plan und einheitliche Tarifbedingungen im ganzen Land, –