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ID1800914000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/9 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 15: Vereinbarte Debatte: zum Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission . . . . . . . . . . 503 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 503 B Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 505 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 506 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 C Michael Roth, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 511 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 513 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 517 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 518 C Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 C Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 522 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 524 B Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Massen- sterben an den EU-Außengrenzen been- den – Für eine offene, solidarische und hu- mane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union Drucksache 18/288 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 525 A Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 525 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 528 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 532 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 533 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 534 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 C Harald Petzold (Havelland)  (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 536 D Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538 A Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . 539 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 540 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 544 B Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 546 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europarechts- konforme Regelung der Industrievergüns- tigungen auf stromintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb begrenzen und das EEG als kosteneffizientes Instru- ment fortführen Drucksache 18/291 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 548 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 552 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 553 B Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 555 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 559 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 503 (A) (C) (D)(B) 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Berichtigung 8. Sitzung, Seite 462 A, dritter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: Der Hohe Kurdische Rat im Norden verlangt nicht mehr und nicht weniger, als auch eine Dele- gation entsenden zu dürfen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 559 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 17.01.2014 Burkert, Martin SPD 17.01.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Freudenstein, Astrid CDU/CSU 17.01.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 17.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 17.01.2014 Henn, Heidtrud SPD 17.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Klimke, Jürgen CDU/CSU 17.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.01.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 17.01.2014 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 17.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 17.01.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 17.01.2014 Pilger, Detlev SPD 17.01.2014 Pronold, Florian SPD 17.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 918. Sitzung am 19. De- zember 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Programm „Europa für Bürgerin- nen und Bürger“ für den Zeitraum 2014–2020 – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (13. SGB V-Änderungs- gesetz – 13. SGB V-ÄndG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Operation Active Endea- vour beenden auf Drucksache 18/99 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdo- kumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/13340 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2013)0062 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.5 EuB-BReg 3/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.4 EuB-BReg 30/2013 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.22 Ratsdokument 11180/12 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 17.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Ullrich, Volker CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 17.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 560 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 (A) (C) (D)(B) Haushaltsausschuss Drucksache 17/13830 Nr. A.5 Ratsdokument 9166/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.6 Ratsdokument 9167/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.2 Ratsdokument 9327/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.3 Ratsdokument 9336/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.4 Ratsdokument 10148/13 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/13830 Nr. A.7 Ratsdokument 9187/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.8 Ratsdokument 9308/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.9 Ratsdokument 9343/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.10 Ratsdokument 9346/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.11 Ratsdokument 10201/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.5 Ratsdokument 8874/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.6 Ratsdokument 10048/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5822 Nr. A.40 Ratsdokument 8989/11 Drucksache 17/13830 Nr. A.12 Ratsdokument 9459/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.13 Ratsdokument 9464/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.14 Ratsdokument 9468/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.15 Ratsdokument 9527/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.16 Ratsdokument 9574/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.7 Ratsdokument 10726/13 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/6176 Nr. A.18 Ratsdokument 10168/11 Drucksache 17/13340 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0074 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.18 Ratsdokument 15629/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.44 Ratsdokument 18008/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.46 Ratsdokument 18010/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/7549 Nr. A.10 Ratsdokument 14749/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/13830 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2013)0179 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11108 Nr. A.25 Ratsdokument 12444/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.27 Ratsdokument 13228/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.25 Ratsdokument 14871/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/13595 Nr. A.23 Ratsdokument 8541/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 9. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 15 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission TOP 16 Flüchtlingspolitik der Europäischen Union TOP 17 Anbau von genetisch verändertem Mais in der EU Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Bareiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir haben auf alle Fälle – da lasse ich einfach mal die

    Zahlen sprechen – im Bereich der Verbraucher, der In-
    dustrieverbraucher, die Größenordnung von 20 bis 70 Giga-
    wattstunden; das ist eine Größenordnung, die 2012 ge-
    messen wurde. Da lagen die Industriestrompreise bei
    10,45 Cent je Kilowattstunde. In der Tat sind in Zypern,
    Malta, Litauen und in der Slowakei die Industriestrom-
    preise – in Anführungszeichen – noch besser als bei uns,
    nämlich etwas höher. Aber davon abgesehen haben wir
    mit die höchsten Preise in Europa. Das sind die Zahlen,
    die mir vorliegen.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind falsch!)


    Das ist meine Grundlage. Insofern ist das, was Sie sagen,
    einfach nicht richtig.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fragen Sie den VIK!)


    – Ich werde ihn gern fragen. Aber das sind die Zahlen,
    die 2012 vom statistischen Landesamt veröffentlicht
    worden sind, und das sind die Zahlen, auf die ich meine
    Rede aufgebaut habe, lieber Herr Krischer.


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Quellenangabe!)


    Meine Damen und Herren, ich würde gern weiter-
    kommen. Nun zum Thema Ehrlichkeit. Wir müssen, um
    bei der Energiewende voranzukommen, ehrlich mitei-
    nander umgehen. Wir müssen den Menschen sagen, dass
    wir, wenn wir das EEG novellieren, auch schauen müs-
    sen, dass wir die nächsten Jahre effizienter vorgehen.
    Wir dürfen nicht mehr glauben, dass überall dort erneu-
    erbare Energien aufgebaut werden, wo die höchsten Sub-
    ventionen gezahlt werden. Wir müssen die erneuerbaren
    Energien auch dort oder vor allem dort aufbauen, wo die
    besten Grundbedingungen sind. Windräder werden also
    nicht überall in Deutschland aufgestellt werden, sondern
    dort, wo sie am effizientesten arbeiten können. Das wird
    in den nächsten Jahren sicherlich mehr im Norden als im
    Süden der Fall sein. Auch da brauchen wir einen stärke-
    ren Blick auf die Effizienz.

    Wir brauchen einen verbindlichen Ausbaukorridor.
    Wir haben für die erneuerbaren Energien weiterhin die
    höchsten Ziele in der Welt. Wir wollen bis 2025 auf bis
    zu 45 Prozent und bis 2035 auf über 60 Prozent zubauen.





    Thomas Bareiß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das heißt, wir haben mit dem Koalitionsvertrag eine Pla-
    nung vorgelegt, die verlässlich ist; es besteht Planungs-
    sicherheit, nicht nur für die fossilen Kraftwerke und für
    die erneuerbaren Energien, sondern vor allen Dingen
    auch für den Netzausbau, der für die nächsten Jahre ent-
    scheidend ist.

    Meine Damen, meine Herren, die Ausbaukorridore
    für die erneuerbaren Energien sind ambitioniert. Wir
    wollen das gemeinsam angehen. Die Debatte, die wir
    heute angefangen haben, wird in den nächsten Jahren
    weitergehen. Wir werden weiterhin auf der Grundlage
    einer umweltfreundlichen, aber auch sicheren und vor
    allem bezahlbaren Energie vorangehen. Ich freue mich
    auf die anstehenden Debatten.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Eva Bulling-Schröter für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die deutschen Strompreise machen die Industrie kaputt
    – das ist Realität –, allerdings nicht die Industrie in
    Deutschland, sondern die in Holland. Die Wirklichkeit
    für etliche deutsche Unternehmen schaut so aus, dass der
    Industriestrompreis in Deutschland überaus niedrig ist.
    Einer niederländischen Aluminiumhütte hat er gerade
    die Geschäftsgrundlage geraubt. Jetzt frage ich Sie: Wol-
    len Sie das? – Ihre Krokodilstränen führen da einfach zu
    nichts.

    Deutsche Aluhütten haben einen Wettbewerbsvorteil
    gegenüber ausländischen – kein Wunder; denn sie profi-
    tieren von den gesunkenen Großhandelspreisen für
    Strom. Das nennt man Merit-Order-Effekt. Das ist eine
    Folge des EEG-Einspeisevorrangs für Ökostrom. Für
    diejenigen, die nicht aus dem Fach kommen: Das heißt
    einfach, dass die teuren Kraftwerke vom Netz genom-
    men werden und dann an der Börse der Strompreis sinkt;
    das wird natürlich nicht an die Verbraucher weitergege-
    ben.

    Jetzt kommen wir zu den Industriestrompreisen, über
    die Sie gestritten haben. Die liegen heute nur noch bei
    3,6 Cent je Kilowattstunde, in den Niederlanden dage-
    gen bei 5 Cent je Kilowattstunde und im Atomstromland
    Frankreich immer noch bei 4,3 Cent je Kilowattstunde.
    Inzwischen liegen wir bei den Strompreisen im Ver-
    gleich mit den anderen europäischen Ländern im unteren
    Drittel. Die deutschen stromintensiven Unternehmen
    sind weitgehend von der EEG-Umlage befreit. Darüber
    streiten wir ja andauernd. Die EEG-Umlage finanziert
    Windkraft und regenerative Energien. Die privaten End-
    kunden und die kleinen Unternehmen blechen für die
    Ausfälle bei der Großindustrie.


    (Jens Koeppen [CDU/CSU]: Märchen!)

    Wir halten das weder für sozial akzeptabel noch für öko-
    logisch.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Bareiß, wenn Sie sagen: „Das fördert Wachstum
    und Wohlstand“, dann müssen Sie auch sagen, welchen
    Wachstum und welchen Wohlstand. Ich habe mich neu-
    lich mit einem Großbäcker aus meiner Region unterhal-
    ten. Er wählt Ihre Partei; ich glaube, er ist sogar Mitglied
    Ihrer Partei.


    (Thomas Bareiß [CDU/CSU]: Er weiß, warum! – Jens Koeppen [CDU/CSU]: Guter Mann! – Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Dann ist er aber selber schuld!)


    Ich habe ihn gefragt, ob auch er diese EEG-Ermäßigung
    bekommt. Er hat mich nur ausgelacht; ich verstehe zwar
    nicht, warum er dann Ihre Partei wählt. Er hat mir ge-
    sagt, er hätte diese Ermäßigung sehr gerne.

    Das EEG ist für die stromintensiven Unternehmen
    eine Goldgrube. Der Merit-Order-Effekt an der Strom-
    börse ist mit rund 0,6 bis 1 Cent je Kilowattstunde – das
    wird eingespart – um ein Vielfaches höher als die zu zah-
    lende Miniumlage von 0,05 Cent. Das heißt, die Unter-
    nehmen verdienen leistungslos Geld durch die Energie-
    wende. Das kennen wir ja schon vom Emissionshandel,
    Stichwort: Windfall Profits. Sie haben die Zertifikate da-
    mals kostenlos bekommen, haben sie eingepreist, und
    die Stromkunden haben das bezahlt. So ist es jetzt auch
    beim EEG. Ich sage Ihnen: So fahren Sie die Energie-
    wende an die Wand.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt kommen wir zum Stichwort Arbeitsplätze. Uns
    wurde in der letzten Legislaturperiode aufgrund unseres
    Antrages vorgeworfen, wir wollten die Unternehmen ka-
    puttmachen. Das wollen wir natürlich nicht. Auch wir
    wollen gute, zukunftssichere Arbeitsplätze. Deshalb
    muss man genau hinschauen. Man muss schauen, welche
    Unternehmen im internationalen Wettbewerb sind. Wir
    haben das in unserem Antrag genau geschildert. Nicht
    alle Unternehmen konkurrieren mit Firmen, die an kei-
    nem Zertifikatehandel teilnehmen, die kein EEG in ih-
    rem Land haben. Für mich ist das wie eine heilige Kuh:
    Sobald man dieses Thema anspricht, springen Sie auf
    und rufen: „Arbeitsplätze!“. Natürlich geht es um Ar-
    beitsplätze, aber es geht auch um Fairness, und die sehe
    ich hier in keinster Weise gegeben.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wer bekommt nun diese Subventionen? Zum Beispiel
    Braunkohletagebaue sind von der Zahlung befreit, und
    das spricht Bände. Das sind schlicht unberechtigte Sub-
    ventionen – das sage ich hier als Linke –, Subventionen
    ausgerechnet für die schmutzigste Stromerzeugung.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das freut den Wirtschaftsminister der Linken aber!)






    Eva Bulling-Schröter


    (A) (C)



    (D)(B)

    – Das freut mich, wenn es ihn freut. – Kurz gesagt: Die
    Mindestzahlung an EEG-Umlage dürfte niemals niedri-
    ger sein als der strompreissenkende Merit-Order-Effekt
    an der Börse. Ansonsten verwandelt sich das EEG in
    eine Gelddruckmaschine für die stromintensive Indus-
    trie.

    Wir haben schon in der letzten Legislaturperiode ge-
    warnt. Die damalige Koalition hat gesagt: Wir überprü-
    fen das. – Passiert ist nichts. Jetzt ist das Kind in den
    Brunnen gefallen, und nun wird genau geprüft. Wir wer-
    den sehen, was dabei herauskommt. Wenn wir wollen,
    dass das EEG weiterläuft, dass wir mehr regenerative
    Energien haben, dann müssen wir natürlich etwas tun,
    und dann muss das EU-konform geregelt werden. Ich
    bin mir aber nicht sicher, dass Sie das wollen. Wenn ich
    aus Bayern höre, dass man dort zum Beispiel überlegt,
    die AKWs wieder länger laufen zu lassen und die Ab-
    standsflächen für Windräder so groß zu machen, dass
    nur noch 0,5 Windräder errichtet werden, dann zweifle
    ich daran, dass Sie wirklich mehr regenerative Energien
    wollen. Sie müssen das beweisen, und es muss auch für
    die kleinen Leute bezahlbar sein. Das heißt natürlich,
    dass die Kosten auch auf die Großindustrie umgelegt
    werden müssen. Dafür stehen wir.

    Ansonsten werden wir Ihrem Antrag zustimmen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)