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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/9 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 15: Vereinbarte Debatte: zum Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission . . . . . . . . . . 503 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 503 B Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 505 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 506 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 C Michael Roth, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 511 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 513 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 517 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 518 C Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 C Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 522 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 524 B Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Massen- sterben an den EU-Außengrenzen been- den – Für eine offene, solidarische und hu- mane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union Drucksache 18/288 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 525 A Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 525 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 528 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 532 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 533 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 534 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 C Harald Petzold (Havelland)  (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 536 D Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538 A Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . 539 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 540 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 544 B Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 546 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europarechts- konforme Regelung der Industrievergüns- tigungen auf stromintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb begrenzen und das EEG als kosteneffizientes Instru- ment fortführen Drucksache 18/291 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 548 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 552 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 553 B Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 555 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 559 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 503 (A) (C) (D)(B) 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Berichtigung 8. Sitzung, Seite 462 A, dritter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: Der Hohe Kurdische Rat im Norden verlangt nicht mehr und nicht weniger, als auch eine Dele- gation entsenden zu dürfen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 559 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 17.01.2014 Burkert, Martin SPD 17.01.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Freudenstein, Astrid CDU/CSU 17.01.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 17.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 17.01.2014 Henn, Heidtrud SPD 17.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Klimke, Jürgen CDU/CSU 17.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.01.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 17.01.2014 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 17.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 17.01.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 17.01.2014 Pilger, Detlev SPD 17.01.2014 Pronold, Florian SPD 17.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 918. Sitzung am 19. De- zember 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Programm „Europa für Bürgerin- nen und Bürger“ für den Zeitraum 2014–2020 – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (13. SGB V-Änderungs- gesetz – 13. SGB V-ÄndG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Operation Active Endea- vour beenden auf Drucksache 18/99 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdo- kumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/13340 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2013)0062 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.5 EuB-BReg 3/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.4 EuB-BReg 30/2013 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.22 Ratsdokument 11180/12 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 17.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Ullrich, Volker CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 17.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 560 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 (A) (C) (D)(B) Haushaltsausschuss Drucksache 17/13830 Nr. A.5 Ratsdokument 9166/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.6 Ratsdokument 9167/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.2 Ratsdokument 9327/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.3 Ratsdokument 9336/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.4 Ratsdokument 10148/13 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/13830 Nr. A.7 Ratsdokument 9187/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.8 Ratsdokument 9308/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.9 Ratsdokument 9343/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.10 Ratsdokument 9346/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.11 Ratsdokument 10201/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.5 Ratsdokument 8874/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.6 Ratsdokument 10048/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5822 Nr. A.40 Ratsdokument 8989/11 Drucksache 17/13830 Nr. A.12 Ratsdokument 9459/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.13 Ratsdokument 9464/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.14 Ratsdokument 9468/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.15 Ratsdokument 9527/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.16 Ratsdokument 9574/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.7 Ratsdokument 10726/13 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/6176 Nr. A.18 Ratsdokument 10168/11 Drucksache 17/13340 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0074 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.18 Ratsdokument 15629/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.44 Ratsdokument 18008/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.46 Ratsdokument 18010/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/7549 Nr. A.10 Ratsdokument 14749/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/13830 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2013)0179 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11108 Nr. A.25 Ratsdokument 12444/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.27 Ratsdokument 13228/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.25 Ratsdokument 14871/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/13595 Nr. A.23 Ratsdokument 8541/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 9. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 15 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission TOP 16 Flüchtlingspolitik der Europäischen Union TOP 17 Anbau von genetisch verändertem Mais in der EU Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Bätzing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herzlichen Dank. – Sehr geehrte Frau Präsidentin!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich liebe meine Hei-
    mat. Das ist kein Wahlkampfslogan. Das ist eine Fest-
    stellung. Meine Heimat ist das, was mich geprägt hat,
    die Region, in der ich aufgewachsen bin, in der meine
    Familie verwurzelt ist. Sosehr ich meine Arbeit im Bun-
    destag und auch die Zusammenarbeit mit Ihnen allen
    schätze, so freue ich mich doch jedes Mal, wenn ich
    nach einer Sitzungswoche die mir vertraute Landschaft
    des Westerwaldes, meiner Heimat, wiedersehe. Ohne
    meine Heimat, ohne diesen Ort, an den ich zurückkehren
    kann, würde mir etwas fehlen. So unterschiedlich wir,
    die wir hier zusammensitzen, auch sind, ich bin mir si-
    cher: Es geht Ihnen allen ähnlich.

    Dostojewski hat gesagt, dass ohne Heimat zu sein, zu
    leiden hieße. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich
    frage mich: Wie verzweifelt muss man also sein, um sei-
    ner Heimat den Rücken zu kehren? Wie brutal muss die
    eigene Existenz über den Haufen geworfen werden, da-
    mit man die eigenen Wurzeln zurücklässt? Wie groß
    muss die Angst sein, wenn man das eigene Leben ris-
    kiert, um von dem Ort wegzukommen, an dem man das
    Leben begonnen hat?

    Was in den Menschen vorgeht, die ihre Heimat ver-
    lassen müssen, die fliehen müssen, können wir uns hier
    vermutlich intellektuell erschließen. Wir können auch
    die rationale Entscheidung, das eigene Leben schützen
    zu wollen, verstehen. Wir können akzeptieren, dass
    Menschen in anderen Ländern ein besseres Leben su-
    chen. Auf dieser rationalen Ebene ist es für uns leicht,
    über Menschen und ihre Motivation zu diskutieren. Aber
    ich bezweifle, dass wir auf emotionaler und psychologi-
    scher Ebene verstehen, was in Menschen vorgeht, die
    keine andere Wahl haben, als ihr Heimatland zu verlas-
    sen, die ihre Familie, ihre Freunde, ihre Stadt, ihre Re-
    gion, ihr Land, ihre Kultur, ihr bisheriges Leben zurück-
    lassen, weil sie es müssen, die ihre Zukunft
    Schleuserbanden, zwielichtigen Gestalten, fragwürdi-
    gen Mittelsmännern und gefährlichen Routen anver-
    trauen, weil ihnen keine Wahl bleibt.

    Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, dürfen wir in
    der Debatte um Flüchtlinge und Migration nicht verges-
    sen. Die Menschen, die ihrer Heimat den Rücken keh-
    ren, tun dies nicht aus Langeweile und Abenteuerlust.
    Sie tun es aus Not, sie tun es aufgrund von Gefährdung,
    und sie tun es aus Mangel an Alternativen. Wenn wir
    eine ehrliche Debatte über Flucht und Migration führen
    wollen, müssen wir uns dessen bewusst sein. Andern-
    falls laufen wir Gefahr, platten Parolen aufzusitzen und
    jeden Menschen, der versucht, hier Zuflucht zu finden,
    als Bedrohung anzusehen. Das dürfen wir nicht zulassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir dürfen auf der anderen Seite auch rationale Erwä-
    gungen nicht außen vor lassen. Daraus folgt ganz ein-
    deutig, dass wir einen Kompromiss finden müssen zwi-
    schen dem, was wir wollen, und dem, was wir können.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Linken, Sie ha-
    ben recht, wenn Sie sagen, dass wir mehr tun können, als
    wir derzeit tun. Unsere SPD-Fraktion hat wiederholt
    eine Flüchtlingspolitik gefordert, die Würde und Sicher-
    heit der Flüchtenden in den Mittelpunkt rückt. Dies ha-
    ben wir als Arbeitsauftrag in den Koalitionsvertrag ge-
    schrieben. Wir werden mit aller Kraft dafür arbeiten,
    dass dies konkret Umsetzung findet. Wir wollen mehr
    Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten der Europäi-
    schen Union hinsichtlich der Aufnahme und Verteilung
    von Flüchtlingen. Die Mittelmeeranrainer fühlen sich
    schließlich nicht zu Unrecht alleingelassen mit dem Pro-
    blem, Tausende Flüchtlinge, die an ihren Küsten anlan-
    den, zu versorgen. Eine bessere Verteilung, ein Mehr an
    Solidarität unter den Mitgliedstaaten ist dringend nötig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Diether Dehm [DIE LINKE])


    Wenn man ein Ranking der EU-Mitgliedstaaten er-
    stellen würde, das das Verhältnis von Einwohnern zu
    aufgenommenen Flüchtlingen aufzeigt – mich hat die
    eine oder andere Zahl, die ich hier heute Vormittag ge-
    hört habe, durchaus gewundert –, käme die Bundesrepu-
    blik auf einen bescheidenden achten Platz. Da ist noch
    Luft nach oben. Griechenland ist mittlerweile ein Bei-
    spiel für das absolut gegenteilige Extrem. Eine Kollegin
    hat es vorhin schon erwähnt: Jeder zehnte Mensch dort
    ist Flüchtling, und das in einem Land, das sich ohnehin
    in einer prekären Lage befindet. Da können wir uns doch
    nicht auf unserem Wohlstand und unserer vielleicht
    günstigeren geografischen Lage ausruhen.

    Unsere SPD-Innenminister fordern schon lange, in
    diesem Bereich wirklich etwas voranzubringen. Mit der
    Übernahme der Regierungsverantwortung auf Bundes-
    ebene sind wir jetzt in der Lage, mehr zu tun. Denn die
    europäische Flüchtlingspolitik ist wahrlich kein Feld,
    das uns bisher mit Stolz erfüllt. Alle Rednerinnen und
    Redner vor mir haben das tragische Unglück vom Okto-
    ber letzten Jahres angesprochen. Es hat der europäischen
    Öffentlichkeit auf dramatische Weise vor Augen geführt,
    wie groß die Problematik von über den Seeweg flüchten-
    den Menschen wirklich ist. Auch das ist ein Hinweis,
    wie verzweifelt diese Menschen sind. Sie wissen, dass
    sie sich in Lebensgefahr begeben, wenn sie in überfüll-
    ten Booten in See stechen.

    Im vorliegenden Antrag fordern die Kolleginnen und
    Kollegen der Linken, dass die Seenotrettung nicht durch
    Straf- und Sanktionsandrohungen behindert wird. In die-
    sem Punkt herrscht hier sicherlich Einigkeit; denn dieses
    Mindestmaß an Mitmenschlichkeit darf nicht durch ver-
    meintliche politische Vorgaben kompromittiert werden.
    Daher werden wir auch diesem Punkt, der sich an ent-
    sprechender Stelle im Koalitionsvertrag wiederfindet,
    Nachdruck verleihen und ihn umsetzen. Wir werden uns
    dafür einsetzen, dass niemand mehr zurück ins Meer ge-
    trieben oder in Seenot seinem Schicksal überlassen wird.
    Das ist das Minimum, und das sind wir nicht nur den Be-
    troffenen, den Flüchtlingen, schuldig, sondern auch uns
    selbst.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)






    Sabine Bätzing-Lichtenthäler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Linken, Sie
    schreiben in dem vorliegenden Antrag ganz richtig, dass
    auch Fluchtursachen beseitigt werden müssen. Auch
    dies ist nachvollziehbar. Durch eine bessere Abstim-
    mung zwischen den verschiedenen Ressorts auf nationa-
    ler und europäischer Ebene lassen sich langfristig
    voraussichtlich einige Ursachen für unfreiwillige Migra-
    tion ausräumen. Auch dies haben wir im Koalitionsver-
    trag vereinbart. Ich lade Sie alle ein: Lassen Sie uns ge-
    meinsam daran arbeiten, diese Missstände wirklich zu
    beseitigen. Zeigen wir auch hier gemeinsam Solidarität.

    Der Antrag der Linken ist in einem Punkt für uns so
    nicht zustimmungsfähig; auch das wurde schon mehr-
    fach angesprochen. Es geht um die recht pauschale For-
    derung, Frontex aufzulösen. Sie fordern sehr pauschal
    die Auflösung von Frontex, ohne eine Alternative aufzu-
    zeigen, wie eine gemeinsame europäische Grenzsiche-
    rung aussehen könnte. Frontex ist der Öffentlichkeit vor
    allem durch die Grenzschutzfunktion und die Rückfüh-
    rung von Flüchtlingen bekannt. Allerdings wird durch
    Frontex auch die Ausbildung von Grenzschutzbeamten
    in den Mitgliedstaaten unterstützt; zudem werden Stan-
    dards der Ausbildung festgelegt. Mit anderen Worten:
    Wenn uns daran gelegen ist, die Behandlung von Flücht-
    lingen an Europas Grenzen einheitlich zu gestalten und
    vor allem zu verbessern, dann wäre Frontex hier viel-
    leicht sogar ein guter Ansatzpunkt. Dies soll uns natür-
    lich nicht davon abhalten, die Arbeit kritisch zu beglei-
    ten.

    Auch beim Thema der freien Wahl des Landes, in
    dem ein Asylantrag gestellt wird, sind wir anderer Mei-
    nung als Sie. Nicht dass Sie uns missverstehen: Dublin II
    und III sind nicht perfekt – das ist bei Kompromissen ja
    meistens so –, und es gibt Veränderungsbedarf; auch das
    haben wir hier gehört. Aber durch die Verordnungen
    wurde zumindest erreicht, dass sich die Mitgliedstaaten
    kein Race to the Bottom liefern, um sich als möglichst
    wenig attraktiv für Flüchtlinge darzustellen.

    Im vergangenen Jahr fuhren durch Großbritanniens
    Straßen Lkw, beklebt mit Plakaten, die illegale Einwan-
    derer zur Heimreise aufforderten. Diese waren nicht
    etwa Wahlkampfflaggschiffe rechtsextremer Parteien,
    sondern sie waren Teil einer offiziellen Kampagne der
    Regierung, um die Zahl unerwünschter Einwanderer zu
    reduzieren. So unglaublich uns diese Aktion vorkommen
    mag: Solche Aktionen werden nicht weniger werden,
    wenn bei der Verteilung von Flüchtlingen keine Koordi-
    nierung auf europäischer Ebene erfolgt. Von daher sehen
    wir die Forderung nach einer freien Wahl des Landes, in
    dem ein Asylantrag gestellt wird, eher skeptisch.

    Sie sehen: In vielen Punkten liegen unsere und Ihre
    Positionen gar nicht so weit auseinander. Es gibt aber
    auch Punkte, über die wir in den anstehenden Antragsbe-
    ratungen sicher noch einmal eingehend miteinander dis-
    kutieren müssen.

    Erlauben Sie mir zum Abschluss meiner Rede, auf
    den Begriff der Heimat zurückzukommen. Ich möchte
    den Schriftsteller Robert Lee Frost zitieren. Frost sagte
    einmal, dass die Heimat der Ort sei, „wo sie einen he-
    reinlassen müssen, wenn man wiederkommt“. Von daher
    sollten wir uns während der Debatte um die Flüchtlings-
    politik immer vor Augen führen, dass die Menschen, um
    die es geht, nicht freiwillig zu uns gekommen sind. Und
    wahrscheinlich haben sie die Hoffnung auf ihre Heimat
    nicht aufgegeben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Kollegin Bätzing-Lichtenthäler. – Der

nächste Redner ist Marian Wendt für die CDU/CSU-
Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marian Wendt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren Kollegen! Wir führen heute eine De-
    batte zu einem Thema, das in den Medien und in der Öf-
    fentlichkeit in den letzten Wochen sehr emotional disku-
    tiert wurde. Gerade als Volkspartei nehmen wir die
    Stimmung der Bürgerinnen und Bürger von allen Seiten
    immer wieder sehr ernst. Aber wir erleben auch, dass mit
    falschen Fakten und Argumenten bestimmte Ansichten
    in der Bevölkerung zum Thema Asyl und Flüchtlinge
    bewusst geschürt werden. Daher rate ich zu einer Ver-
    sachlichung und Differenzierung der Debatte.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gehen Sie mal auf den nächsten CSU-Parteitag!)


    Leider leistet der uns vorliegende Antrag der Linken
    hierzu keinen Beitrag. Die Linken werfen wie so oft mit
    falschen Pauschalurteilen um sich. Da ist zum Beispiel
    von einer Abschottungspolitik der Europäischen Union
    die Rede.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist jetzt aber auch pauschal! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja ungeheuerlich!)


    Dabei haben rund 340 000 Menschen im Jahr 2012 und
    390 000 Menschen im Jahr 2013 in der EU einen Asyl-
    antrag gestellt.

    Weiterhin wird vorgeworfen, die europäische Grenz-
    schutzagentur verhalte sich menschenrechtswidrig. Da-
    bei verdanken wir gerade der Grenzschutzagentur Fron-
    tex und der italienischen Küstenwache, dass allein vom
    3. Oktober 2013, dem Tag der bedauerlichen und
    schrecklichen Tragödie von Lampedusa, bis zum 8. Ja-
    nuar dieses Jahres 17 000 Personen aus Seenot gerettet
    wurden; jawohl, gerettet. Die Widerlegung falscher Tat-
    sachenbehauptungen könnte ich hier noch fortführen;
    doch vieles wurde bereits von meinen Vorrednern aufge-
    griffen.

    Ich möchte mich in meiner Rede auf drei wesentliche
    Punkte konzentrieren: erstens die Ursache für Flucht und
    Migration, zweitens die Maßnahmen der Bundesregie-





    Marian Wendt


    (A) (C)



    (D)(B)

    rung und der Europäischen Union sowie drittens den
    Umgang mit Asylbewerbern vor Ort in unserem Land.

    Erstens. Wir alle wissen, dass sich die Situation in den
    Krisenherden um Europa herum in den vergangenen Jah-
    ren leider nicht verbessert hat. In diesen Ländern ent-
    scheiden sich die Menschen zumeist aus politischen
    Gründen zur Ausreise nach Europa. Nicht weniger maß-
    gebend sind wirtschaftliche und soziale Gründe für
    Flucht und Migration. Armut, Hunger, Perspektivlosig-
    keit und fehlende Existenzgrundlagen im Heimatland
    sind nur einige der Ursachen, die Menschen den schwie-
    rigen Weg aus ihrer Heimat antreten lassen. Deswegen
    müssen wir dafür sorgen und uns engagieren, dass wir
    diese Regionen um Europa herum stabilisieren – nicht
    mit Waffen, sondern mit Diplomatie, Gesprächen und
    Hilfsangeboten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Rüdiger Veit [SPD])


    Zweitens. Was wurde in Deutschland und in der Euro-
    päischen Union im Bereich Migration und Flüchtlinge
    bereits unternommen? Wir sind nicht tatenlos geblieben.
    Grundsätzlich wird Deutschland seinen historischen und
    humanitären Verpflichtungen gegenüber Flüchtlingen
    gerecht. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist
    2013 im Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent angestie-
    gen. Im Jahr 2012 hatte unser Land rund 23 Prozent, also
    knapp ein Viertel, der in der EU registrierten Asylan-
    träge zu bewältigen. Das ist deutlich mehr als Deutsch-
    lands Anteil an der gesamteuropäischen Bevölkerung
    von 16 Prozent. Andere Länder wie etwa Spanien haben
    nur 0,7 Prozent der Asylbewerberanträge angenommen.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele werden denn anerkannt, Herr Kollege?)


    So viel zu dem, was Deutschland bereits geleistet hat.

    Gerade am Beispiel der syrischen Flüchtlinge wird
    die Verantwortungsbereitschaft unseres Landes mehr als
    deutlich. Im vergangenen Monat hat sich Deutschland
    bereit erklärt, insgesamt 10 000 Flüchtlinge allein aus
    Syrien aufzunehmen. Neben dieser Zusage für Syrien
    legt Deutschland seinen Hilfsschwerpunkt in die Region
    selbst. So wurde seit 2012 Unterstützung in Höhe von
    432 Millionen Euro in Syrien geleistet. Diese wird für
    humanitäre Hilfe, zur Krisenbewältigung und zum Auf-
    bau von Strukturen im Land verwendet. Zudem leistet
    das Technische Hilfswerk seit Juli 2012 eine sehr ver-
    dienstvolle Arbeit in der Region, insbesondere bei der
    Trinkwasserversorgung in den Flüchtlingscamps in Jor-
    danien und Irak.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Rüdiger Veit [SPD])


    Wir wollen die Ursachen vor Ort bekämpfen, damit die
    Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen. Das
    muss Ausgangspunkt unserer Arbeit sein.

    Ebenso arbeiten wir auf europäischer Ebene sehr eng
    mit unseren Partnern daran, das gesamte europäische
    Asylsystem zu reformieren. Fünf Punkte seien hier er-
    wähnt: eine bessere Zusammenarbeit mit Drittstaaten,
    ein verbesserter Flüchtlingsschutz, die Bekämpfung von
    Menschenhändlern und Schleusern, eine effizientere
    Grenzüberwachung sowie größere Solidarität mit den
    EU-Staaten, die unter hohem Migrationsdruck stehen.


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das schließt sich doch gegenseitig aus!)


    Diese Maßnahmen sind nach meiner Ansicht sachdien-
    lich und sollten zügig umgesetzt werden. Eine grund-
    sätzliche Neuausrichtung der EU-Flüchtlingspolitik, wie
    sie gefordert wird, ist fehl am Platz.

    Damit komme ich zu meinem dritten und letzten
    Punkt: Wie gehen wir mit Asylbewerbern hier in
    Deutschland um? Viele unserer Kollegen haben in ihren
    Wahlkreisen vor Ort bereits Erfahrungen mit der Unter-
    bringung und dem Leben von Asylbewerbern gemacht.
    Vor kurzem habe ich persönlich in meinem Wahlkreis
    syrische und tschetschenische Flüchtlingsfamilien be-
    sucht und kennengelernt.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Wir tun gut daran, uns öfter in die Lage dieser Migranten
    hineinzuversetzen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen,
    ihre Motive zu verstehen. Nicht alle Asylbewerber su-
    chen ein bequemes Leben in unserem Land. Viele, wie
    die syrischen Flüchtlinge, sind existenziell bedroht.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Keiner dieser Menschen verlässt seine Heimat gern. Das
    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird mit sei-
    nen Entscheidungen diesen Schicksalen gerecht, sodass
    die Ablehnungsquoten für Flüchtlinge aus Ländern wie
    Afghanistan, Irak und Syrien niedrig sind. So wurden
    bereits seit 2011 keine Personen mehr nach Syrien abge-
    schoben.

    Meine Damen und Herren, wir sollten klar zwischen
    den verschiedenen Gruppen und den Ursachen der Mi-
    gration unterscheiden. In jedem Fall müssen wir die Mo-
    tive der Asylsuchenden den Einwohnern in den Städten
    und Gemeinden besser erklären. Denn gute Kommuni-
    kation zwischen allen Beteiligten ist sehr wichtig, um
    gemeinsam Lösungen für die Asylbewerber vor Ort zu
    finden und sie zu integrieren. Gerade für mich als Christ
    ist es wichtig, zu betonen, dass alle berechtigt Schutz Su-
    chenden in Deutschland willkommen sind. Wir sollten
    diese Menschen als Gewinn für unser Land ansehen.
    Viele sind bereit, hier zu arbeiten, sich gesellschaftlich
    zu engagieren und sich zu integrieren.

    Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth,
    die ich persönlich sehr schätze, hat hierzu einmal gesagt:

    Wir dürfen nicht den Fehler machen, Flüchtlinge
    nicht für leistungsfähig zu halten. Wer auf Tausen-
    den von Kilometern schreckliche Strapazen über-
    wunden hat, besitzt große mentale und körperliche
    Stärken.


    (Rüdiger Veit [SPD]: Genau!)






    Marian Wendt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Auf der anderen Seite sollten wir aber den Asyl-
    bewerbern, die keinen berechtigten Grund für eine Auf-
    nahme in unserem Land haben oder gar nur hierher
    kommen, um Zugang zu unseren Sozialsystemen zu be-
    kommen, keine falschen Versprechungen machen. Diese
    Bewerber, die keine Schutzgründe haben, müssen wir
    zügig wieder ausweisen. Deutschland kann schlicht
    nicht alle Migranten dieser Welt aufnehmen.

    Meine Damen und Herren, zum Schluss möchte ich
    zusammenfassen: Wir müssen zwischen den Asylbewer-
    bern genau differenzieren. Unser Hilfsangebot gilt den
    berechtigt Schutz Suchenden. Ihnen sollten wir mit Of-
    fenheit, Verständnis und Menschlichkeit begegnen; denn
    schon im Neuen Testament, in der Bergpredigt, heißt es:

    Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt
    werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)