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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/9 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 15: Vereinbarte Debatte: zum Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission . . . . . . . . . . 503 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 503 B Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 505 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 506 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 C Michael Roth, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 511 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 513 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 517 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 518 C Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 C Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 522 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 524 B Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Massen- sterben an den EU-Außengrenzen been- den – Für eine offene, solidarische und hu- mane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union Drucksache 18/288 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 525 A Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 525 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 528 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 532 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 533 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 534 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 C Harald Petzold (Havelland)  (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 536 D Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538 A Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . 539 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 540 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 544 B Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 546 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europarechts- konforme Regelung der Industrievergüns- tigungen auf stromintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb begrenzen und das EEG als kosteneffizientes Instru- ment fortführen Drucksache 18/291 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 548 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 552 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 553 B Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 555 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 559 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 503 (A) (C) (D)(B) 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Berichtigung 8. Sitzung, Seite 462 A, dritter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: Der Hohe Kurdische Rat im Norden verlangt nicht mehr und nicht weniger, als auch eine Dele- gation entsenden zu dürfen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 559 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 17.01.2014 Burkert, Martin SPD 17.01.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Freudenstein, Astrid CDU/CSU 17.01.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 17.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 17.01.2014 Henn, Heidtrud SPD 17.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Klimke, Jürgen CDU/CSU 17.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.01.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 17.01.2014 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 17.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 17.01.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 17.01.2014 Pilger, Detlev SPD 17.01.2014 Pronold, Florian SPD 17.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 918. Sitzung am 19. De- zember 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Programm „Europa für Bürgerin- nen und Bürger“ für den Zeitraum 2014–2020 – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (13. SGB V-Änderungs- gesetz – 13. SGB V-ÄndG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Operation Active Endea- vour beenden auf Drucksache 18/99 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdo- kumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/13340 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2013)0062 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.5 EuB-BReg 3/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.4 EuB-BReg 30/2013 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.22 Ratsdokument 11180/12 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 17.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Ullrich, Volker CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 17.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 560 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 (A) (C) (D)(B) Haushaltsausschuss Drucksache 17/13830 Nr. A.5 Ratsdokument 9166/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.6 Ratsdokument 9167/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.2 Ratsdokument 9327/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.3 Ratsdokument 9336/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.4 Ratsdokument 10148/13 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/13830 Nr. A.7 Ratsdokument 9187/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.8 Ratsdokument 9308/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.9 Ratsdokument 9343/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.10 Ratsdokument 9346/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.11 Ratsdokument 10201/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.5 Ratsdokument 8874/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.6 Ratsdokument 10048/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5822 Nr. A.40 Ratsdokument 8989/11 Drucksache 17/13830 Nr. A.12 Ratsdokument 9459/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.13 Ratsdokument 9464/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.14 Ratsdokument 9468/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.15 Ratsdokument 9527/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.16 Ratsdokument 9574/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.7 Ratsdokument 10726/13 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/6176 Nr. A.18 Ratsdokument 10168/11 Drucksache 17/13340 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0074 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.18 Ratsdokument 15629/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.44 Ratsdokument 18008/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.46 Ratsdokument 18010/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/7549 Nr. A.10 Ratsdokument 14749/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/13830 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2013)0179 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11108 Nr. A.25 Ratsdokument 12444/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.27 Ratsdokument 13228/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.25 Ratsdokument 14871/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/13595 Nr. A.23 Ratsdokument 8541/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 9. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 15 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission TOP 16 Flüchtlingspolitik der Europäischen Union TOP 17 Anbau von genetisch verändertem Mais in der EU Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Hardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Schweinchen-Schlau-Zitate von Manuel Sarrazin geben
    mir Gelegenheit, hier mitzuteilen, dass er in den letzten
    Jahren offensichtlich nicht nur Comics gelesen, Kinder-
    fernsehen geschaut und Politik gemacht, sondern auch
    studiert hat. Er hat sein Geschichtsstudium erfolgreich
    abgeschlossen, und dazu gratulieren wir alle herzlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hatte nie einen Zweifel daran, dass das gelingen
    würde; schließlich hat er mir letztes Jahr einen profun-
    den Vortrag über die deutsch-polnische Geschichte ge-
    halten, den man hätte drucken können. Aber der eine
    oder andere hatte halt doch Sorge, ob es etwas mit dem
    Studiumabschluss wird. Insofern sind wir alle sehr froh.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist wirklich nett!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Jahr 2014 ist
    natürlich nicht nur für die Europäische Kommission
    wichtig, sondern auch wegen der Europawahl und der
    daraufhin zu erfolgenden Bildung der neuen EU-Kom-
    mission. Aber es ist auch ein Jahr, in dem wir nach fünf
    Jahren der Rezession und vier Jahren der Euro-Krise
    eine Chance nutzen können. Wir durften erleben, dass
    wir sowohl bei den Wachstumszahlen als auch bei der
    Euro-Rettung gut vorankommen. Es besteht die Hoff-
    nung, dass wir im Jahr 2014 die Stimmung in der euro-
    päischen Öffentlichkeit zum Thema Europa ein Stück
    weit zum Guten wenden. Es wäre, glaube ich, des
    Schweißes aller Fraktionen hier im Hause wert, wenn es





    Jürgen Hardt


    (A) (C)



    (D)(B)

    uns im Rahmen der Kampagne zur Europawahl und im
    Rahmen der Diskussion über Europa gelingen könnte,
    die Wahlbeteiligung bei der Europawahl gegenüber die
    mageren 43 Prozent im Jahr 2009 – Deutschland lag da
    im Ürigen nur knapp über dem europäischen Durch-
    schnitt –, zu steigern.


    (Beifall des Abg. Michael Stübgen [CDU/ CSU])


    Es ist in jedem Fall wahr, was Angela Merkel immer
    sagt: Wenn wir als Europäer 7 Prozent der Weltbevölke-
    rung stellen, 25 Prozent des globalen Bruttosozialpro-
    dukts erwirtschaften und 50 Prozent der weltweiten So-
    zialausgaben leisten, dann brauchen wir als Deutsche
    nicht zu glauben, dass wir uns ohne einen engeren und
    festeren europäischen Zusammenschluss in der Welt be-
    haupten könnten. Wir als Deutsche brauchen Europa, da-
    mit auch im 21. Jahrhundert unser Lebensstil, unser
    Wohlstand und unsere Freiheit entsprechend bewahrt
    werden können.

    Ich finde, wir sollten das Jahr 2014 nutzen, mit dem
    Europa-Bashing aufzuhören, insbesondere dort, wo es
    ungerechtfertigt ist. Dabei denke ich zum Beispiel an die
    aktuelle Diskussion um die Einführung von SEPA. Sie
    erinnern sich, wir haben vor zwei Jahren hier im Hause
    eine Entschließung gefasst, wie wir uns die SEPA-Um-
    stellung vorstellen. Wir haben die Voraussetzungen ge-
    schaffen, damit die SEPA-Umstellung sowohl für die
    Verbraucher als auch für Schatzmeister von Vereinen
    oder Parteien, für die Gewerbetreibenden, also alle dieje-
    nigen, die viele Lastschriften einzuholen haben, ordent-
    lich abläuft. Aber die Informationskampagne, die wir
    uns von den deutschen Banken zu diesem Thema erhofft
    haben, ist viel zu spät erfolgt.

    Wir haben heute den 17. Januar 2014. Ich habe immer
    noch eine EC-Karte in meinem Portemonnaie, die ich im
    Übrigen vor drei Monaten bekommen habe, auf der
    meine IBAN-Nummer nicht steht. Ich finde, das ist ein-
    fach ein Skandal. Jeder kann ja einmal nachschauen. Die
    Sparkasse Rostock hat die IBAN-Nummer schon seit
    Jahren auf ihren Karten, eine Großbank, die Deutsche
    Bank, bei der ich mein Konto habe, nicht. Ich finde es
    vor allem schade, dass jetzt an den Schaltern gesagt
    wird: Das ist wieder so ein Projekt, das sich die in Brüs-
    sel ausgedacht haben. – Die Brüsseler und die deutsche
    Bundesregierung haben es so konstruiert, dass es eigent-
    lich reibungslos laufen könnte. Aber leider wird es in der
    Praxis nicht richtig umgesetzt.

    Ich möchte uns von den positiven Effekten in der
    Europäischen Union den Effekt der Euro-Rettung noch
    einmal kurz vor Augen führen. Wir haben uns in Talk-
    shows von berufenen und selbsternannten Wissenschaft-
    lern anhören müssen, die Rettungsschirme – erst der
    EFSF, dann der ESM – wären alle viel zu klein, sie wür-
    den in kürzester Zeit aus dem Ruder laufen, es wäre Un-
    sinn, diesen Weg zu beschreiten.

    Wir sind heute in der Situation, dass von dem insge-
    samt rund 700 Milliarden Euro umfassenden Haftungs-
    rahmen, zu dem sich die Europäische Union bereit er-
    klärt hat, lediglich 30 Prozent in Anspruch genommen
    worden sind. Wir wissen, dass die Iren und die Spanier
    ihre Bürgschaften zurückgeben werden. Wir dürfen also
    feststellen, dass wir mit unserer Vorstellung recht behal-
    ten, dass dieser Weg der Euro-Rettung sinnvoll ist und
    dass es aller Mühen wert war, diesen Weg zu gehen.

    Ich würde jetzt erwarten, dass der eine oder andere
    Wissenschaftler, der nun vielleicht eingestehen muss,
    dass seine Theorie den Praxistest nicht bestanden hat,
    dies auch offen zugibt. Ich habe in Heidelberg studiert.
    Max Weber hat gesagt: Eine Theorie ist dann wissen-
    schaftlich, wenn sie im Prinzip widerlegbar ist. Ich
    finde, wenn wissenschaftliche Theorien in der Praxis wi-
    derlegt werden, sollten die Wissenschaftler das auch ein-
    gestehen und ihre Theorie gegebenenfalls modifizieren.
    Wenn man in die Gesichter des einen oder anderen Pro-
    fessors schaut, hat man fast das Gefühl, er sei ein biss-
    chen sauer darüber, dass die Wirklichkeit sich anders
    entwickelt hat. Ich würde mir wünschen, dass man sich
    einfach darüber freut, dass es offensichtlich doch gelin-
    gen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn wir den Euro-Rettungskurs nicht beschritten
    hätten, dann wäre nichts gewesen mit Wirtschaftswachs-
    tum und Abbau von Arbeitslosigkeit in Deutschland,
    dann wäre nichts gewesen mit der Konsolidierung der
    Haushalte in den Krisenstaaten, die ja überall auf dem
    Weg ist. Es wäre vor allem so, dass die ganze Welt über
    Europa lachen würde und ganz Europa Deutschland da-
    für verfluchen würde, dass wir in der Zeit der Not, als
    unsere Solidarität gefragt war, nicht solidarisch zu Eu-
    ropa gestanden haben. Deswegen war es gut, dass wir im
    Deutschen Bundestag eine breite Parlamentsmehrheit für
    alle Euro-Rettungsprojekte gefunden haben. Ich glaube,
    sie lag immer in der Größenordnung von 80 Prozent. Ich
    bin mir sicher, dass wir das auch so fortsetzen können.

    Zum Arbeitsprogramm der Kommission haben meine
    Vorrednerinnen und Vorredner schon viel Richtiges und
    Wichtiges gesagt. Ich finde das Projekt der Bankenunion
    enorm wichtig. Es ist von seiner konkreten Auswirkung
    auf Europa her vergleichbar mit der Schaffung des Bin-
    nenmarkts 1992 und der Einführung des Euro 1999 bzw.
    2002. Es ist eine ganz wesentliche Säule der Europäi-
    schen Union. Ich kann die Bundesregierung nur be-
    glückwünschen, dass sie dazu einen so wichtigen und
    substanziellen Beitrag leisten konnte. Ich glaube, dass
    das ein Projekt ist, das ganz oben steht.

    Das Projekt der Bekämpfung der Jugendarbeitslosig-
    keit ist meines Erachtens das zweite zentrale Projekt für
    2014. Kollege Seif und viele andere haben darauf hinge-
    wiesen, was es bedeutet, wenn junge Menschen nach der
    Schule keine Chance haben, das Erlernte entsprechend
    umzusetzen. Wir haben einen Finanztopf zur Bekämp-
    fung der Jugendarbeitslosigkeit aufgemacht. Ich würde
    mir wünschen, dass wir, bevor wir darüber reden, wie
    wir die einzelnen EU-Programme innerhalb des neuen
    Finanzrahmens ausgestalten, diese Mittel jetzt pragma-
    tisch und zügig bewilligen, damit da nicht noch Wochen
    und Monate ins Land gehen, sondern sofort Wirkung er-
    zielt wird. Die jungen Menschen, insbesondere in Süd-





    Jürgen Hardt


    (A) (C)



    (D)(B)

    europa, haben es wirklich verdient, dass Europa ihnen
    jetzt solidarisch zur Seite steht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es gibt natürlich auch jenseits der Arbeit der Kom-
    mission Dinge, die das Wachstum in Südeuropa hem-
    men. Die Kreditvergabepraxis der Banken zum Beispiel
    in Griechenland erfüllt mich schon mit Sorge. Zum Bei-
    spiel bekommt ein junger Kfz-Mechaniker, der dort
    20 000 Euro für eine Hebebühne braucht, um dann drei
    oder vier Leute in seinem Betrieb zu beschäftigen, dieses
    Geld schlicht nicht, obwohl wir alle das eigentlich wol-
    len und wissen, dass er damit klug umgehen wird. Ich
    glaube, dass wir im Jahr 2014 auch hier noch eine ganze
    Reihe von Feinsteuerungen vornehmen müssen.

    Überhaupt ist Wachstum natürlich der Schlüssel zur
    Lösung der Finanzprobleme; denn es kann nicht so viel
    gespart werden, wie durch gutes Wachstum letztlich ein-
    genommen werden kann.

    Ich finde auch das Programm REFIT wichtig. Das
    klingt zwar ein bisschen wie eine Zappelbudenkette, ist
    aber in Wirklichkeit das Entbürokratisierungsprogramm
    der Europäischen Union. Ich würde mir halt nur wün-
    schen, dass REFIT nicht nur als Etikett im Wahljahr da-
    steht: „Die Europäische Union bemüht sich um eine effi-
    zientere Gesetzgebung, um weniger Bürokratie“,
    sondern dass wir auch im Europawahljahr den einen
    oder anderen Erfolgspunkt setzen können.

    Wichtig ist weiter, dass wir in der Außenhandelspoli-
    tik der Europäischen Union vorankommen; ich nenne
    vor allem das Abkommen mit den USA. Dabei dürfen
    wir nicht vergessen, dass Nordamerika ein wichtiger
    zentraler Markt für uns ist, aber andere Teile der Welt als
    Handelsregionen für uns genauso wichtig sind. Der Fo-
    kus darf nicht einseitig auf Nordamerika liegen. Wir als
    Europäer müssen weltweit Freihandel anstreben.

    Ich möchte schließen mit einer kleinen Mahnung an
    alle, die in Europa politisch Verantwortung tragen, natür-
    lich insbesondere an die Kommission. Das Jahr 2014 er-
    fordert so viele schnelle, effiziente Entscheidungen, dass
    wir es uns nicht leisten können, dass sich das Parlament
    oder einzelne Kommissare vor der Zeit aus der politi-
    schen Arbeit in der Europäischen Union abmelden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es hat 2008/2009 eine solche Entwicklung gegeben. Es
    gibt Anzeichen dafür, dass auch jetzt der eine oder an-
    dere Kommissar sich auf nationale Aufgaben konzen-
    trieren will. Ich halte das für falsch. Die Kommission ist
    bis Oktober im Amt.


    (Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Genau!)


    Sie wird bis zur letzten Minute arbeiten müssen. Ich
    würde mir auch wünschen, dass zwischen dem Europäi-
    schen Parlament und den Staats- und Regierungschefs
    dann auch rasch eine Einigung über die Zusammenset-
    zung der neuen Kommission zustandekommt, dass wir
    nicht erleben, dass die zweite Hälfte des Jahres 2014
    eine Phase der Lähmung und des Stillstands in Europa
    wird. Vielleicht könnte das Jahr 2014, in dem ganz kom-
    plizierte Dinge zu klären sind, beispielgebend auch für
    zukünftige Wahljahre sein.

    Das Kommissionsprogramm ist ein guter Treibstoff
    für das komplizierte europäische Getriebe im Jahr 2014.
    Wir sollten die Bundesregierung unterstützen, wenn sie
    ihrerseits die Kommission unterstützt, das Programm
    umzusetzen.

    Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun dem Kollegen Norbert

Spinrath für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



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    Rede von Norbert Spinrath


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren! Europa hat, denke ich,
    dauerhaft nur eine Chance, wenn die Bürgerinnen und
    Bürger dieses Europa aktiv für sich begreifen und sich
    auch damit identifizieren.


    (Beifall der Abg. Kerstin Griese [SPD])


    Das gilt natürlich insbesondere im Mai dieses Jahres,
    wenn die Bürger in Europa erneut die Wahl haben und
    wieder mit Europa in Berührung kommen. Es reicht aber
    nicht aus, das immer nur in Wahljahren zu betonen. Viel-
    mehr müssen sich Europa und die europäische Idee für
    die Bürgerinnen und Bürger verstetigen. Schon aus die-
    sem Grunde muss Europa sozialer, demokratischer und
    damit auch solidarischer werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine Kollegin Dagmar Schmidt hat eben schon
    deutlich gemacht, dass wir uns vor einer Armutszuwan-
    derung nicht fürchten müssen. Schon die große Erweite-
    rungsrunde im Jahr 2004, als die Europäische Union um
    zehn Mitgliedstaaten anwuchs, hat bewiesen, dass Vor-
    urteile und Besorgnisse unberechtigt waren. Dies gilt für
    den Arbeitsmarkt genauso wie für die sozialen Siche-
    rungssysteme und für die Kriminalitätsentwicklung, die
    ich als Polizeibeamter damals besonders im Auge hatte.

    Dabei – das sage ich ein wenig mahnend – ist es nicht
    hilfreich, Ängste zu schüren und Ressentiments aufzu-
    bauen. Die Töne der letzten Wochen aus dem Süden der
    Republik sind dem europäischen Gedanken nicht gerade
    förderlich,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    und – das sage ich in aller Deutlichkeit – sie sind nicht
    angemessen. Sie zeugen eher von fehlender Sensibilität
    und – das ist für mich besonders bedauerlich – von feh-
    lender Kenntnis des EU-Rechts und des nationalen
    Rechts.

    Oftmals wird Europa als Alibi genutzt oder schlicht
    verschwiegen: in diesem Hohen Haus, in den Länderpar-
    lamenten, in den Regierungen in Bund und Ländern.
    Wenn es etwas Positives für die Bürgerinnen und Bürger





    Norbert Spinrath


    (A) (C)



    (D)(B)

    zu vermelden gibt, dann fehlt oft der Hinweis darauf,
    dass man lediglich europäisches Recht in nationales um-
    gesetzt hat. Bei den die Bürger belastenden Vorgängen
    versteckt man sich hingegen oft gerne dahinter, dass man
    gezwungen war, europäisches Recht auf nationaler
    Ebene umzusetzen: „Die da in Brüssel sind schuld“, lau-
    tet oft die Rechtfertigung.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche mir,
    dass wir alle miteinander ehrlicher werden. Hand aufs
    Herz: Jeder hier im Saal weiß, dass in Brüssel nichts
    läuft, was nicht vorher in Berlin abgenickt wurde.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Hört! Hört!)


    Ich will damit sagen: Wir brauchen eine bessere
    Kommunikation über Europa, aber vor allen Dingen mit
    den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam zu Europa.
    Wir müssen erklären, was Europa bedeutet. Europa ent-
    scheidet eben nicht nur über die Krümmung der Banane,
    sondern hat oftmals auch auf unsere Forderung hin we-
    sentliche Verbraucherrechte entscheidend gestaltet und
    ausgebaut. Das ist, denke ich, in einer Welt des globali-
    sierten Handels wichtig.

    Europa muss eben nicht nur Krisen bewältigen. Es
    muss den Euro nicht nur retten, sondern hat mit dieser
    Währung auch viele Vorteile für die Menschen und die
    Unternehmen geschaffen, die grenzenlos reisen, handeln
    oder schlicht die Preise vergleichen wollen. Europa kos-
    tet die Steuerzahler eben nicht nur viel Geld, sondern ist
    Motor für unsere Wirtschaft und damit auch Motor für
    den Arbeitsmarkt in Deutschland.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir dürfen den Menschen nicht nur Finanztheorien er-
    läutern und Fachchinesisch vorbeten, sondern müssen
    ihnen direkt und klar sagen, dass zum Beispiel deutsche
    Automobilhersteller Arbeitskräfte in Deutschland entlas-
    sen müssten, wenn deren Autos in Griechenland, Portu-
    gal oder Spanien nicht mehr gekauft werden können,
    weil viele Menschen dort um ihre Existenz fürchten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Europa will eben nicht nur die Vorratsdatenspeiche-
    rung, sondern Europa hat auch einen einzigartigen Raum
    der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts geschaffen,
    im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und ihres An-
    rechts auf Freizügigkeit und auf Sicherheit im Alltag.

    Die Europäische Union wird durch ihre Erweiterun-
    gen nicht in ihren Grundwerten bedroht, sondern erlebt
    einen Zuwachs an kultureller Vielfalt, von dem unsere
    Gesellschaften nur profitieren können.

    Europa darf nicht nur an seinen Krisen und den Kos-
    ten zu deren Bewältigung gemessen werden, sondern
    daran, wie viel Mut alle Beteiligten aufbringen, die
    Haushalte einiger Mitgliedstaaten nicht nur durch Spar-
    zwänge, sondern auch gleichberechtigt zu konsolidieren,
    also über Programme für Wachstum und Beschäftigung
    dafür Sorgen zu tragen, dass es dort wieder aufwärts
    geht. Dabei sind aber auch – ich sage das mit allem
    Nachdruck – diejenigen an den Kosten zu beteiligen, die
    sie verursacht haben.


    (Beifall bei der SPD – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Ja! Da fehlt aber noch was!)


    Europa darf nicht ausschließlich auf den nächsten
    Haushalt und auf Austerität schielen, also auf Sparen um
    jeden Preis, sondern muss Sorge dafür tragen, dass dieje-
    nigen, für die die Zukunft Europas gestaltet wurde, diese
    Zukunft auch erleben und an ihr teilhaben können, näm-
    lich die Jugend Europas.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Europäische Kommission scheint einiges davon
    verstanden zu haben. Für ihr Arbeitsprogramm hat sie
    nicht mehr viel Zeit. Ich bewerte es aber als sehr positiv,
    dass die Förderung von Wachstum und Beschäftigung,
    insbesondere die Bekämpfung der Jugendarbeitslosig-
    keit, stärker in den Blickpunkt gerückt wurde. Denn die
    größte Bedrohung für den sozialen Frieden innerhalb
    Europas ist – neben dem Verlust des Arbeitsplatzes – die
    Perspektivlosigkeit junger Menschen. Denn wie soll je-
    mand, der schon selbst keine Perspektiven hat, für künf-
    tige Generationen Perspektiven schaffen?


    (Beifall bei der SPD)


    Daher muss sichergestellt werden, dass die entsprechen-
    den Mittel zügig eingesetzt werden.

    Die Jugend ist Europas Zukunft; das habe ich schon
    gesagt. Gerade für sie müssen wir etwas tun, gerade für
    sie müssen wir Chancen eröffnen. Dies ist nicht nur un-
    sere Verantwortung; es ist auch unsere soziale Verpflich-
    tung. Nur wenn die Jugend, wenn die Menschen insge-
    samt in sozialer Sicherheit leben können, ist auch der
    soziale Friede in Europa gesichert, und nur dort, wo so-
    zialer Friede herrscht, kann auch wirtschaftlicher Wohl-
    stand wachsen. Deshalb sollten wir über gute Pro-
    gramme nicht nur reden, sondern auch alles tun, um sie
    schnellstmöglich umzusetzen. Die Zeit, die der Kommis-
    sion für ihr Arbeitsprogramm zur Verfügung steht, ist
    kurz.

    Ich komme zum Ende, Herr Präsident. – Europa hat
    nur dann eine Chance – das habe ich eben gesagt –,
    wenn wir die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen. Wir
    müssen darauf drängen, dass die Kommission nun
    schnell die wesentlichen Maßnahmen umsetzt. Wenn
    dies nicht gelingt, verlieren viele Menschen in Europa
    viel Zeit zur Lösung ihrer Probleme. Damit verlieren sie
    auch ihre Perspektiven. Ich denke, es ist unerlässlich,
    dass Maßnahmen für mehr Wachstum und Beschäfti-
    gung und zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
    gleichberechtigt neben Maßnahmen zur Haushaltskonso-
    lidierung stehen, dass die aus der Sparpolitik resultieren-
    den Belastungen gleichmäßig verteilt werden und nicht
    einseitig von den sogenannten kleinen Leuten getragen
    werden müssen.

    Mit meinem Dank für die Aufmerksamkeit äußere ich
    noch einen Wunsch: Ich will weiter für ein soziales Eu-
    ropa arbeiten und daran glauben, dass es ein Europa der





    Norbert Spinrath


    (A) (C)



    (D)(B)

    Bürgerinnen und Bürger gibt. Dieses Europa soll nicht
    nur Banken retten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)