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    Plenarprotokoll 18/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß und Peter Wichtel . . . . . 393 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 14 und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 A Tagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: zur OECD-Studie PISA 2012: Schulische Bildung in Deutsch- land besser und gerechter . . . . . . . . . . . . . . 395 A Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . 395 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 396 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 397 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 403 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 403 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 406 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 408 A Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 409 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 410 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 411 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 B Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 414 A Tagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2012 (54. Bericht) Drucksachen 17/12050, 18/297 . . . . . . . . . . . 415 B Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . . 415 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 419 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . 423 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 D Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 426 D Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 D Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenz- zeit für ausscheidende Regierungsmit- glieder Drucksache 18/292 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 D b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für aus- geschiedene Regierungsmitglieder ein- führen Drucksache 18/285 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 430 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 431 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 432 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 C Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 435 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 438 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 441 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 C Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährung einer Um- verteilungsprämie 2014 (Umverteilungs- prämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) Drucksache 18/282 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 D Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja Kipping, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- nes Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MinLohnG) Drucksache 18/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der sachgrundlosen Befristung Drucksache 18/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzgesetz 2014) Drucksache 18/52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A d) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion DIE LINKE: zu der vereinbar- ten Debatte zu den Abhöraktivitäten der NSA und den Auswirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B e) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der vereinbarten Debatte zu den Ab- höraktivitäten der NSA und den Aus- wirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B f) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- konferenz in Warschau – Ohne deut- sche Vorreiterrolle kein internationaler Klimaschutz Drucksache 18/96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C g) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko und Haftung zusammenführen – Gläubigerbeteiligung nach EZB-Ban- kentest sicherstellen Drucksache 18/97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsam die Haftung der Steuerzah- lerinnen und Steuerzahler beenden – Für einen einheitlichen europäischen Restrukturierungsmechanismus Drucksache 18/98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 D i) Antrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Operation Active Endeavour beenden Drucksache 18/99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG) Drucksache 18/201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 III Tagesordnungspunkt 6: Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung Drucksache 18/289 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 B Tagesordnungspunkt 8: Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gemäß den Artikeln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Drucksache 18/290 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/283 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/284 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung künftiger Kosten des geplanten Rentenpa- kets der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . 446 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 447 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 448 D Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 449 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 452 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 453 A Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . 454 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 455 B Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 457 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 458 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Bundesregierung: Fortsetzung der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verstärkung der integrierten Luftverteidigung der NATO auf Ersuchen der Türkei und auf Grund- lage des Rechts auf kollektive Selbstvertei- digung (Artikel 51 der Charta der Verein- ten Nationen) sowie des Beschlusses des Nordatlantikrates vom 4. Dezember 2012 Drucksache 18/262 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 C Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 D Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 461 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 464 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 465 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 B Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der NATO-geführten Operation Active Endeavour im gesamten Mittelmeer Drucksache 18/263 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467 A Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 467 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 C Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 470 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 D Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, Klaus Ernst, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des Erwerbsminderungsschutzes Drucksache 18/9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 473 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 474 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 A Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 478 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 479 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 480 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 480 D Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Staatsangehörigkeitsgesetzes Drucksache 18/185 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D b) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlust der deutschen Staats- angehörigkeit bis zur Abschaffung des Optionszwanges vermeiden Drucksache 18/186 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D c) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein fortschrittliches Staats- angehörigkeitsrecht Drucksache 18/286 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 483 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 488 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksache 18/287 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 492 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 494 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 496 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 499 A Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglie- der des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Art. 45 d des Grund- gesetzes teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . 499 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 393 (A) (C) (D)(B) 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 499 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 16.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 16.01.2014 Binder, Karin DIE LINKE 16.01.2014 Dr. Friedrich, Hans- Peter CDU/CSU 16.01.2014 Gröhler, Klaus-Dieter CDU/CSU 16.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 16.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 16.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 16.01.2014 Post (Minden), Achim SPD 16.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 16.01.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 16.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 16.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 16.01.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (D) Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Art. 45 d des Grundgesetzes teilgenommen haben Abgegebene Stimmkarten: 596 Ergebnis Abgeordnete/r ja nein enthalten ungültig Clemens Binninger 555 15 23 3 Manfred Grund 522 26 41 7 Stephan Mayer 500 46 42 8 Armin Schuster 522 22 46 6 Gabriele Fograscher 540 15 32 9 Michael Hartmann 527 27 32 10 Burkhard Lischka 543 19 26 8 Dr. André Hahn 371 131 66 28 Hans-Christian Ströbele 344 159 65 28 Anlagen 500 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Namensverzeichnis (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Peter Altmaier Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexandra Dinges-Dierig Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Michael Frieser Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Josef Göppel Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Jörg Hellmuth Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Robert Hochbaum Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Dr. Thomas de Maizière Gisela Manderla Matern von Marschall Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Jan Metzler Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alexander Radwan Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Karl Schiewerling Jana Schimke Norbert Schindler Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Ole Schröder Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 501 (A) (C) (D)(B) Arnold Vaatz Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Dagmar G. Wöhrl Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Daniela De Ridder Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Petra Ernstberger Saskia Esken Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Michael Hartmann (Wackernheim) Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Arno Klare Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Christian Petry Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder (Schwandorf) Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Carsten Schneider (Erfurt) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Stefan Schwartze Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Rainer Spiering Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gülistan Yüksel Dagmar Ziegler Stefan Zierke Dr. Jens Zimmermann Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Diana Golze Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Thomas Nord 502 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Petra Pau Harald Petzold (Havelland) Richard Pitterle Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Dr. Franziska Brantner Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Monika Lazar Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) 8. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Vereinbarte Debatte zur Pisa-Studie 2012 TOP 4 Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten TOP 5 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18, ZP * Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 6 Wahl der Schriftführer TOP 8 Wahl: Parlamentarische Versammlung des Europarates TOP 7 Wahl: Parlamentarisches Kontrollgremium ZP 3 Aktuelle Stunde zu den Kosten des geplantenRentenpakets TOP 9 Bundeswehreinsatz Operation Active Fence (Türkei) TOP 10 Bundeswehreinsatz Operation Active Endeavour TOP 11 Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit TOP 12 Staatsangehörigkeitsrecht TOP 13 Atomwaffen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Damit schließe ich die Aussprache.

    Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen
    auf den Drucksachen 18/292 und 18/285 an die in der
    Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
    Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
    sind die Überweisungen so beschlossen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 18 sowie die Zu-
    satzpunkte 2 a bis 2 j auf:

    18 Erste Beratung des von den Fraktionen der
    CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs ei-
    nes Gesetzes zur Gewährung einer Umvertei-

    (Umverteilungsprämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014)

    Drucksache 18/282
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft





    Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    ZP 2 a) Erste Beratung des von den Abgeordneten
    Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja
    Kipping, weiteren Abgeordneten und der
    Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent-
    wurfs eines Gesetzes zur Einführung eines

    (Mindestlohngesetz – MinLohnG)


    Drucksache 18/6
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Tourismus
    Haushaltsauschuss

    b) Erste Beratung des von den Abgeordneten
    Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta
    Krellmann, weiteren Abgeordneten und der
    Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent-
    wurfs eines Gesetzes zur Abschaffung der
    sachgrundlosen Befristung

    Drucksache 18/7
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsauschuss

    c) Erste Beratung des von den Abgeordneten
    Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann

    (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge-

    ordneten und der Fraktion DIE LINKE ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
    Stabilisierung der Beitragssätze in der ge-

    (Beitragssatzgesetz 2014)


    Drucksache 18/52
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsauschuss

    d) Beratung des Entschließungsantrags der
    Fraktion DIE LINKE

    zu der vereinbarten Debatte zu den Ab-
    höraktivitäten der NSA und den Auswir-
    kungen auf Deutschland und die trans-
    atlantischen Beziehungen

    Drucksache 18/56
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Haushaltsauschuss

    e) Beratung des Entschließungsantrags der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    zu der vereinbarten Debatte zu den Ab-
    höraktivitäten der NSA und den Auswir-
    kungen auf Deutschland und die trans-
    atlantischen Beziehungen

    Drucksache 18/65
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

    f) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena
    Baerbock, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Klimakonferenz in Warschau – Ohne
    deutsche Vorreiterrolle kein internationa-
    ler Klimaschutz

    Drucksache 18/96
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und
    Reaktorsicherheit (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Finanzausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen
    Union
    Haushaltsauschuss

    g) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae,
    Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter
    und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Risiko und Haftung zusammenführen –
    Gläubigerbeteiligung nach EZB-Banken-
    test sicherstellen

    Drucksache 18/97
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen
    Union
    Haushaltsauschuss

    h) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae,
    Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter
    und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Gemeinsam die Haftung der Steuerzahle-
    rinnen und Steuerzahler beenden – Für ei-
    nen einheitlichen europäischen Restruktu-
    rierungsmechanismus

    Drucksache 18/98
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen
    Union
    Haushaltsauschuss





    Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    i) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour,
    Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter
    und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Operation Active Endeavour beenden
    Drucksache 18/99
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Haushaltsauschuss

    j) Erste Beratung des von den Fraktionen der
    CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs
    eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung
    des Fünften Buches Sozialgesetzbuch

    (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG)

    Drucksache 18/201
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Gesundheit (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Haushaltsauschuss gemäß § 96 der GO

    Es handelt sich hierbei um Überweisungen im ver-
    einfachten Verfahren ohne Debatte.

    Bei den Vorlagen zu den Zusatzpunkten 2 a bis 2 j
    handelt es sich um die im Hauptausschuss nicht erledig-
    ten Vorlagen, die nun ohne erneute Aussprache an die
    Fachausschüsse überwiesen werden sollen.

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
    die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu
    überweisen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der
    Fall. Damit ist die Überweisung beschlossen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 6 auf:

    Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge-
    schäftsordnung
    Drucksache 18/289

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Wahl der
    Schriftführerinnen und Schriftführer liegen Wahlvor-
    schläge der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, Die Linke
    und Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 18/289 vor.
    Wer stimmt für diese Wahlvorschläge? – Wer stimmt da-
    gegen? – Wer enthält sich? – Damit sind diese Wahlvor-
    schläge einstimmig angenommen. Das passiert selten in
    diesem Haus, aber ab und zu doch.

    Ich bedanke mich bei Ihnen ganz herzlich. Vor allen
    Dingen gratuliere ich den gewählten Kolleginnen und
    Kollegen im Namen des ganzen Hauses und wünsche
    uns allen eine gute Zusammenarbeit.


    (Beifall)


    Ich möchte es aber nicht versäumen, den vorläufigen
    Schriftführerinnen und Schriftführern für ihren Einsatz
    ganz herzlich zu danken.


    (Beifall)

    Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 8 auf:

    Wahl der Vertreter der Bundesrepublik
    Deutschland in der Parlamentarischen Ver-
    sammlung des Europarates gemäß den Arti-
    keln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der
    Vertreter der Bundesrepublik Deutschland
    zur Parlamentarischen Versammlung des
    Europarates

    Drucksache 18/290 (neu)


    Dazu liegen Wahlvorschläge der Fraktionen von
    CDU/CSU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen
    auf der Drucksache 18/290 (neu) vor. Auf Druck-
    sache 18/290 (neu) schlägt die Fraktion Bündnis 90/Die
    Grünen anstelle der Abgeordneten Agnes Brugger die
    Abgeordnete Annalena Baerbock vor. Wer stimmt für
    diese Wahlvorschläge? – Wer stimmt dagegen? – Wer
    enthält sich? – Damit sind auch diese Wahlvorschläge
    einstimmig angenommen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 7 auf:

    Beratung des Antrags der Fraktionen CDU/CSU,
    SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN

    Einsetzung des Parlamentarischen Kontroll-
    gremiums gemäß Artikel 45 d des Grundge-
    setzes

    Drucksache 18/283

    Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen
    Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des
    Grundgesetzes

    Drucksache 18/284

    Wir kommen zunächst zur Abstimmung über den ge-
    meinsamen Antrag aller Fraktionen des Hauses auf
    Drucksache 18/283 zur Einsetzung des Gremiums. Wer
    stimmt für diesen Antrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer
    enthält sich? – Damit ist dieser Antrag ebenfalls einstim-
    mig angenommen. Damit ist das Parlamentarische Kon-
    trollgremium eingesetzt und die Mitgliederzahl auf neun
    festgelegt.

    Bevor wir zur Wahl der Mitglieder des Parlamentari-
    schen Kontrollgremiums kommen, bitte ich um Ihre
    Aufmerksamkeit für einige Hinweise zum Wahlverfah-
    ren. Nach § 2 Abs. 3 des Gesetzes über die parlamentari-
    sche Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit ist ge-
    wählt, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des
    Bundestages auf sich vereint, das heißt, wer mindestens
    316 Stimmen erhält.

    Die Wahl erfolgt mit Stimmkarte und Wahlausweis.
    Sie benötigen für diese Wahl Ihren gelben Wahlausweis,
    den Sie, soweit Sie das noch nicht getan haben, bitte Ih-
    rem Stimmkartenfach in der Lobby entnehmen. Ich
    werde darauf hingewiesen, Sie noch einmal darauf hin-
    zuweisen, dass Sie auf jeden Fall darauf achten, dass der
    Wahlausweis Ihren Namen trägt. Da hat es offensichtlich
    gelegentlich anderweitige Ergebnisse gegeben.

    Die gelben Stimmkarten wurden bereits im Saal ver-
    teilt. Falls Sie noch keine gelbe Stimmkarte erhalten ha-





    Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    ben, haben Sie jetzt noch die Möglichkeit, diese von den
    Parlamentsassistenten zu erhalten. Ich bitte Sie, dies ein-
    fach durch Handzeichen kundzutun. – Das scheint aber
    nicht der Fall zu sein.

    Auf der Stimmkarte sind die Namen der vorgeschla-
    genen Kandidaten aufgeführt. Sie haben neun Stimmen
    und können zu jedem Kandidatenvorschlag „Ja“, „Nein“
    oder „Enthalte mich“ ankreuzen. Wenn Sie bei einem
    Namen mehr als ein Kreuz oder gar kein Kreuz machen
    oder andere Namen als die der vorgeschlagenen Kandi-
    daten oder Zusätze eintragen, ist Ihre Stimme ungültig.

    Die Wahl findet offen statt. Sie können also Ihre
    Stimmkarte an Ihrem Platz ankreuzen. Bevor Sie die
    Stimmkarte in eine der Wahlurnen, die bereits aufgestellt
    sind, werfen, übergeben Sie bitte den Schriftführerinnen
    und Schriftführern an den Wahlurnen Ihren Wahlaus-
    weis. Der Nachweis der Teilnahme an der Wahl kann nur
    durch die Abgabe des Wahlausweises erbracht werden.

    Ich möchte jetzt die Schriftführerinnen und Schrift-
    führer bitten, die vorgesehenen Plätze einzunehmen.
    Sind alle Urnen besetzt? – Jetzt sind alle Urnen besetzt.
    Ich eröffne die Wahl.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ist ein Mitglied des
    Hauses anwesend, das seine Stimme noch nicht abgege-
    ben hat? – Das ist nicht der Fall. Damit schließe ich die
    Wahl, und ich möchte die Schriftführerinnen und
    Schriftführer bitten, mit der Auszählung zu beginnen.
    Das Ergebnis der Wahl, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    wird Ihnen später bekannt gegeben.

    Ich bitte die Kollegen, sich zu setzen und Gespräche,
    wenn sie zu führen sind, im hinteren Teil des Plenarsaa-
    les zu führen. – Das gilt auch für die Kolleginnen.

    Wir kommen damit zum Zusatzpunkt 3:

    Aktuelle Stunde
    auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN

    Finanzierung künftiger Kosten des geplanten
    Rentenpakets der Bundesregierung

    Ich eröffne die Aussprache zu diesem Tagesordnungs-
    punkt und erteile als erster Rednerin Katrin Göring-
    Eckardt das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! 1954, 1958, 1958, 1951, 1954, 1957, 1961,
    1955, 1959, 1952, 1956, 1966 – das sind die Geburts-
    jahrgänge von drei Vierteln der Kabinettsmitglieder die-
    ser Regierung.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: So jung!)


    Das sind allerdings zugleich diejenigen Geburtsjahr-
    gänge, die von Ihren geplanten Rentengeschenken profi-
    tieren werden. Meine Damen und Herren, ich würde sa-
    gen: Hier macht die Große Koalition keine große
    Reform, das ist eigentlich ganz große Kumpanei mit der
    eigenen Generation.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Darauf muss man erst einmal kommen!)


    Die Babyboomer sorgen für sich; dann ist schon mal für
    viele gesorgt. Das sind ja auch die, die sich am meisten
    aufregen würden. Angesichts so einer Interessenüber-
    macht hat natürlich kaum jemand sonst eine Chance.

    Meine Damen und Herren von der Koalition, Sie ver-
    schlimmern die Lage der Rentenversicherung. Diese
    Pläne sind ungerecht, kosten eine Menge Geld und ent-
    falten wirklich fragwürdige Wirkungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dieses Paket – Sie haben es selbst ausgerechnet; es ist
    heute überall zu lesen – wird bis zum Jahr 2020 insge-
    samt 60 Milliarden Euro kosten. Welches Heu wollen
    Sie eigentlich zu Gold spinnen, um das am Ende bezah-
    len zu können, ohne die Steuerzahlerinnen und Steuer-
    zahler bzw. die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler
    zu belasten?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich gönnt man jedem den Vorruhestand, ein
    paar schöne Reisen, noch mal ein Ehrenamt oder etwas
    anderes probieren; das sei jedem Einzelnen wirklich
    gegönnt. Was die Bundesregierung macht, ist jedoch
    Klientelpolitik, bei der es einen Haufen Verlierer geben
    wird. Es geht Ihnen, Frau Nahles, nicht um Leute wie Ih-
    ren Vater, der auf dem Bau hart geschuftet hat und auf
    den Sie hingewiesen haben. Es geht Ihnen nicht um die
    Frauen, die nach der Kinderpause weit unter ihrer Quali-
    fikation arbeiten mussten. Es geht Ihnen nicht um dieje-
    nigen, die körperlich hart gearbeitet haben. Es geht Ih-
    nen auch nicht um den Gastarbeiter, der Jahr um Jahr am
    Band gestanden hat. Es geht Ihnen – das sage nicht ich,
    sondern das sagt der Präsident der Deutschen Rentenver-
    sicherung – überwiegend um Leute, die ohnehin schon
    eine relativ hohe Rente bekommen werden. Das ist nicht
    gerecht, da werden falsche Prioritäten gesetzt, meine Da-
    men und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die großen Verlierer Ihrer Reform, das sind die klei-
    nen Leute, die hart gearbeitet haben und bei denen im
    Leben nicht immer alles glattging. Profitieren werden
    die Kinder des Wirtschaftswunders, die von den Bil-
    dungsreformen in der alten Bundesrepublik profitiert ha-
    ben und denen es schon immer relativ gut ging; denen
    soll es jetzt im Alter noch ein bisschen besser gehen.

    Wer sind die Verlierer? Verlierer sind zum einen die
    Frauen, die von Altersarmut betroffen sein werden, weil
    sie, da es keine Kinderbetreuungsangebote gab, Teilzeit
    gearbeitet haben. Diese Frauen brauchen eigentlich eine
    Garantierente. Das sind Verliererinnen dieser Reform.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Verlierer sind die Ostdeutschen, die sich von ABM zu
    Minijob gehangelt haben, die Befristungen ertragen muss-
    ten, die wirklich fleißig waren – fleißig übrigens auch bei
    der Jobsuche –, die alles Mögliche gemacht haben, um über





    Katrin Göring-Eckardt


    (A) (C)



    (D)(B)

    die Runden zu kommen. Diese Menschen haben Sie ver-
    gessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Verlierer sind auch diejenigen, die hart geschuftet ha-
    ben und dann nicht mehr können. Sie sagen immer, man
    könne den Dachdecker nicht ans Gerüst ketten. Ihre ge-
    planten Änderungen bei der Erwerbsminderungsrente
    sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Ihren
    Vorschlägen sollen diese Änderungen ja nur für Neurent-
    nerinnen und Neurentner gelten. Nein, um diese Menschen
    geht es Ihnen nicht. Diese Menschen brauchen Rehamaß-
    nahmen und eine anständige Erwerbsminderungsrente.
    Dann wäre ihnen geholfen, aber nicht mit Ihrem Vorschlag.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Verliererinnen und die Verlierer sind die jungen
    Menschen und die Kinder, egal ob sie vor oder nach
    1992 geboren sind. Sie werden die Zeche für das bezah-
    len, was Sie hier alles vorhaben, was Sie hier bestellt ha-
    ben.

    Meine Damen und Herren, Sie belasten, Sie plündern
    die Rentenkasse. Dabei sind Sie unehrlich. Ab 2019 wer-
    den Beiträge wie Steuern steigen, die Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer zahlen. Außen vor bei der Finan-
    zierung Ihrer Geschenke sind die Beamten, die Politiker
    und die Selbstständigen. Ich kann mir das nicht erklären.
    Das ist der Gipfel der Ungerechtigkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Verlierer ist übrigens auch die Wirtschaft. Den Unter-
    nehmen fehlen schon heute Fachkräfte. Ihnen stehen
    jetzt wieder Frühverrentungswellen bevor; dabei wissen
    sie schon jetzt nicht mehr, wo sie die Fachkräfte herneh-
    men sollen. So viel Zuwanderung können wir gar nicht
    organisieren, einmal abgesehen von Herrn Seehofers Tira-
    den, der dadurch die Leute eher von Deutschland fernhalten
    wird. Nein, das, was Sie hier veranstalten, hat weder mit
    Gerechtigkeit noch mit Generationengerechtigkeit zu tun,
    noch wird es denjenigen helfen, die wirklich Hilfe brau-
    chen.

    Zuletzt: Verlierer ist auch Franz Müntefering, Jahr-
    gang 1940. Der hatte den Mumm und die Vision, für Ge-
    rechtigkeit und Ausgleich zwischen den Generationen zu
    sorgen. Aber wahrscheinlich haben Sie, Frau Nahles, mit
    ihm noch eine alte Rechnung offen.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Ich jedenfalls finde, Franz Müntefering hat mit seiner
    Kritik, dass Ihr Vorhaben eine große Belastung für die
    Zukunft und für die Gegenwart darstellt, absolut recht.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das soll eine Oppositionsrede gewesen sein?)



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat der Kollege Dr. Zimmer das

Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Zimmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die

    christlich-sozialdemokratische Koalition –


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    ich zögere bei dem Begriff „Große Koalition“, weil ich
    zwar einen Umschlag von der Quantität ihrer Mitglieder
    in die Qualität der Arbeit vermute,


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Qualität fehlt noch, das stimmt!)


    diese aber noch nicht richtig empirisch erhärtet ist – hat
    sich im Rentenrecht vier große Vorhaben auf die Fahnen
    geschrieben: die Mütterrente, weil sie eine Gerechtig-
    keitslücke füllt, die Lebensleistungsrente, weil sie ein
    Baustein gegen Altersarmut ist, die Erwerbsminderungs-
    rente, weil sie längst überfällig ist, und die Rente mit 63
    nach 45 Beitragsjahren, weil sie etwas über den Wert der
    Arbeit aussagt.

    Es ist selbstverständlich, dass kritische Nachfragen
    wie heute in der Aktuellen Stunde gestellt werden; sie
    sind zum Teil ja auch in der öffentlichen Debatte präsent.
    Ich will deshalb die Chance nutzen, ein wenig zu dieser
    Debatte zu sagen, vermutend, dass meine Kolleginnen
    und Kollegen die verschiedenen Aspekte der Finanzie-
    rung genauer beleuchten werden.

    Überrascht hat mich zunächst eine Überschrift bei
    Focus Online, die da hieß: Nur Mütter und Geringver-
    diener profitieren von den Rentenplänen. – Nur? Ich
    sage: Immerhin. Ich wäre verärgert, wenn es Hotelbesit-
    zer oder Windparkbetreiber wären.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für die Hotelbesitzer haben Sie schon vor vier Jahren gesorgt!)


    Ja, an die Mütter und Geringverdiener haben wir dabei
    gedacht, aber auch an diejenigen, die sich über Jahr-
    zehnte abgearbeitet haben.

    Das betrifft natürlich die abschlagfreie Rente nach
    45 Beitragsjahren. Dazu kann man sagen, das sei be-
    triebswirtschaftlich Unsinn. Man kann aber auch, wie in
    der Mindestlohndebatte, fragen: Ist Arbeit nur eine
    Ware, eine betriebswirtschaftliche Rechengröße, oder ist
    uns Arbeit etwas wert? Ich meine, Letzteres trifft zu.
    Denn die abschlagfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist
    eine Wertentscheidung. Sie ist eine Aussage über den
    Wert der Arbeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Herr Kollege Kurth, deswegen hat mich Ihre Formu-
    lierung „Facharbeiteradel“ auch etwas geärgert. Der
    Adel war die unproduktive Klasse in Europa, die eben
    nicht gearbeitet hat. Die Facharbeiter hingegen sind mit
    ihren Knochen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft,





    Dr. Matthias Zimmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Garant für Wachstum. Sie haben damals Guido
    Westerwelle zu Recht kritisiert, der von „spätrömischer
    Dekadenz“ gesprochen hat; denn Dekadenz ist ein Ober-
    schichtenphänomen, das auf Hartz-IV-Empfänger nicht
    zutrifft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE])


    Sie verwechseln aber ebenso die Kategorien, wenn Sie
    den Adel und die Facharbeiter so umstandslos zusam-
    menwerfen.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gewerkschaften! IG Metall!)


    Das tut im Übrigen auch der Präsident des Verbandes
    der Familienunternehmer, der vor einer Frühverrentungs-
    orgie warnt: Da ist sie wieder, die spätrömische Deka-
    denz – diesmal in Form eines abschlagfreien Renten-
    anspruchs nach 45 Beitragsjahren. Orgien feiern
    offensichtlich immer nur die anderen.

    Starke Worte kamen eben auch von der Kollegin
    Göring-Eckardt, die im Zusammenhang mit der Mütter-
    rente von der Plünderung der Rentenkasse gesprochen
    hat. Plünderung evoziert zumindest bei mir das Bild ma-
    rodierender Banden, die sengend und mordend durch
    Straßen und Gassen ziehen und sich fremdes Gut wider-
    rechtlich aneignen. Nein, Frau Göring-Eckardt, das tun
    wir mit der Mütterrente nicht.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber laut!)


    Wir beschaffen keinem einen widerrechtlichen Vorteil,
    wie es durch den Begriff der Plünderung nahegelegt
    wird, sondern wir schließen eine Gerechtigkeitslücke.

    Ich würde mir wünschen, dass wir auch in der Diktion
    ein wenig mehr darauf achten, was und wie wir es sagen.
    Unsere Mütter sind keine Erfüllungsgehilfen oder Be-
    günstigte von Plündererbanden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Nun muss man sich nicht über jede Meinungsäuße-
    rung zu diesem Thema ärgern. Die Reaktionen der
    Professoren Rürup und Raffelhüschen etwa waren ver-
    mutlich eher ihrer Lobbyarbeit für die Versicherungs-
    wirtschaft als wissenschaftlicher Redlichkeit geschuldet.

    Bei den Grünen fällt aber doch ein Muster auf, das ein
    wenig beunruhigt. So hat Frau Andreae laut taz unter
    dem Stichwort „Generationengerechtigkeit“ verlangt,
    jegliche Rentenaufstockung abzulehnen.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat die taz falsch geschrieben! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat sie nicht gemeint!)


    Der Kollege Ströbele habe, so wird berichtet, heftig wi-
    dersprochen. Dass ich einmal dankbar dafür bin, dass der
    Kollege Ströbele der Grünenfraktion angehört, nehme
    ich Ihnen wirklich übel.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

    Nachdenklich macht mich aber auch, dass sich die
    Auslassungen und Einlassungen einiger Grüner wie Ver-
    lautbarungen aus der Wirtschaft lesen. Ich weiß, man ist
    heute mit dem Umetikettieren schnell: Aus Raider wird
    Twix, und aus den Grünen wird Liberalismus 2.0, wird
    die Partei der Freiheit und der Bürgerrechte, ein wenig
    reifer und ein wenig abgeklärter als die forsche Truppe
    der Liberalen, aber schon bis in die Diktion – Stichwort
    „Facharbeiteradel“ – ähnlich nassforsch wie weiland
    Westerwelle. Herr Kurth, Frau Göring-Eckardt, die Par-
    tei der Besserverdienenden sind Sie ja schon; insofern
    liegt das auch nahe.

    Ich freue mich deshalb darauf, in dieser Legislaturpe-
    riode beobachten zu können, welche Entwicklung das al-
    les nimmt. Wenn Sie dann irgendwann zu der Erkenntnis
    kommen, Ihr Platz sei eigentlich auf der rechten Seite
    des Hauses, dann, ja dann sind Sie endlich dort ange-
    kommen, wo das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein
    bestimmt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)