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    Plenarprotokoll 18/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß und Peter Wichtel . . . . . 393 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 14 und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 A Tagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: zur OECD-Studie PISA 2012: Schulische Bildung in Deutsch- land besser und gerechter . . . . . . . . . . . . . . 395 A Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . 395 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 396 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 397 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 403 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 403 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 406 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 408 A Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 409 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 410 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 411 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 B Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 414 A Tagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2012 (54. Bericht) Drucksachen 17/12050, 18/297 . . . . . . . . . . . 415 B Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . . 415 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 419 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . 423 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 D Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 426 D Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 D Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenz- zeit für ausscheidende Regierungsmit- glieder Drucksache 18/292 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 D b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für aus- geschiedene Regierungsmitglieder ein- führen Drucksache 18/285 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 430 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 431 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 432 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 C Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 435 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 438 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 441 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 C Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährung einer Um- verteilungsprämie 2014 (Umverteilungs- prämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) Drucksache 18/282 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 D Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja Kipping, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- nes Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MinLohnG) Drucksache 18/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der sachgrundlosen Befristung Drucksache 18/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzgesetz 2014) Drucksache 18/52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A d) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion DIE LINKE: zu der vereinbar- ten Debatte zu den Abhöraktivitäten der NSA und den Auswirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B e) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der vereinbarten Debatte zu den Ab- höraktivitäten der NSA und den Aus- wirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B f) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- konferenz in Warschau – Ohne deut- sche Vorreiterrolle kein internationaler Klimaschutz Drucksache 18/96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C g) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko und Haftung zusammenführen – Gläubigerbeteiligung nach EZB-Ban- kentest sicherstellen Drucksache 18/97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsam die Haftung der Steuerzah- lerinnen und Steuerzahler beenden – Für einen einheitlichen europäischen Restrukturierungsmechanismus Drucksache 18/98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 D i) Antrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Operation Active Endeavour beenden Drucksache 18/99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG) Drucksache 18/201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 III Tagesordnungspunkt 6: Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung Drucksache 18/289 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 B Tagesordnungspunkt 8: Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gemäß den Artikeln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Drucksache 18/290 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/283 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/284 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung künftiger Kosten des geplanten Rentenpa- kets der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . 446 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 447 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 448 D Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 449 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 452 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 453 A Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . 454 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 455 B Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 457 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 458 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Bundesregierung: Fortsetzung der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verstärkung der integrierten Luftverteidigung der NATO auf Ersuchen der Türkei und auf Grund- lage des Rechts auf kollektive Selbstvertei- digung (Artikel 51 der Charta der Verein- ten Nationen) sowie des Beschlusses des Nordatlantikrates vom 4. Dezember 2012 Drucksache 18/262 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 C Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 D Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 461 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 464 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 465 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 B Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der NATO-geführten Operation Active Endeavour im gesamten Mittelmeer Drucksache 18/263 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467 A Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 467 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 C Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 470 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 D Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, Klaus Ernst, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des Erwerbsminderungsschutzes Drucksache 18/9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 473 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 474 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 A Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 478 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 479 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 480 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 480 D Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Staatsangehörigkeitsgesetzes Drucksache 18/185 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D b) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlust der deutschen Staats- angehörigkeit bis zur Abschaffung des Optionszwanges vermeiden Drucksache 18/186 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D c) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein fortschrittliches Staats- angehörigkeitsrecht Drucksache 18/286 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 483 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 488 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksache 18/287 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 492 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 494 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 496 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 499 A Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglie- der des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Art. 45 d des Grund- gesetzes teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . 499 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 393 (A) (C) (D)(B) 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 499 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 16.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 16.01.2014 Binder, Karin DIE LINKE 16.01.2014 Dr. Friedrich, Hans- Peter CDU/CSU 16.01.2014 Gröhler, Klaus-Dieter CDU/CSU 16.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 16.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 16.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 16.01.2014 Post (Minden), Achim SPD 16.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 16.01.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 16.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 16.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 16.01.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (D) Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Art. 45 d des Grundgesetzes teilgenommen haben Abgegebene Stimmkarten: 596 Ergebnis Abgeordnete/r ja nein enthalten ungültig Clemens Binninger 555 15 23 3 Manfred Grund 522 26 41 7 Stephan Mayer 500 46 42 8 Armin Schuster 522 22 46 6 Gabriele Fograscher 540 15 32 9 Michael Hartmann 527 27 32 10 Burkhard Lischka 543 19 26 8 Dr. André Hahn 371 131 66 28 Hans-Christian Ströbele 344 159 65 28 Anlagen 500 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Namensverzeichnis (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Peter Altmaier Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexandra Dinges-Dierig Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Michael Frieser Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Josef Göppel Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Jörg Hellmuth Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Robert Hochbaum Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Dr. Thomas de Maizière Gisela Manderla Matern von Marschall Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Jan Metzler Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alexander Radwan Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Karl Schiewerling Jana Schimke Norbert Schindler Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Ole Schröder Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 501 (A) (C) (D)(B) Arnold Vaatz Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Dagmar G. Wöhrl Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Daniela De Ridder Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Petra Ernstberger Saskia Esken Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Michael Hartmann (Wackernheim) Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Arno Klare Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Christian Petry Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder (Schwandorf) Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Carsten Schneider (Erfurt) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Stefan Schwartze Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Rainer Spiering Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gülistan Yüksel Dagmar Ziegler Stefan Zierke Dr. Jens Zimmermann Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Diana Golze Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Thomas Nord 502 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Petra Pau Harald Petzold (Havelland) Richard Pitterle Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Dr. Franziska Brantner Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Monika Lazar Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) 8. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Vereinbarte Debatte zur Pisa-Studie 2012 TOP 4 Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten TOP 5 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18, ZP * Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 6 Wahl der Schriftführer TOP 8 Wahl: Parlamentarische Versammlung des Europarates TOP 7 Wahl: Parlamentarisches Kontrollgremium ZP 3 Aktuelle Stunde zu den Kosten des geplantenRentenpakets TOP 9 Bundeswehreinsatz Operation Active Fence (Türkei) TOP 10 Bundeswehreinsatz Operation Active Endeavour TOP 11 Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit TOP 12 Staatsangehörigkeitsrecht TOP 13 Atomwaffen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anita Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Sehr geehrter Herr Wehrbeauftragter, na-
    mens meiner Fraktion möchte ich Ihnen und Ihren Mitar-
    beitern noch einmal ganz herzlich für die Arbeit an dem
    Jahresbericht 2012, den wir heute behandeln, danken.
    Wir schließen die Befassung noch ab, bevor der aktuelle
    Bericht in der übernächsten Woche vorgestellt wird. An-
    gesichts der Bedeutung hoffe ich, dass wir es in dieser
    Wahlperiode schaffen, die künftigen Jahresberichte zü-
    gig zu behandeln.

    Die vorherige Bundesregierung hat die größten Ver-
    änderungen seit Bestehen der Bundeswehr vorgenom-
    men. Das war auch eine Reaktion darauf, dass die
    Truppe noch nie so großen Herausforderungen wie in
    den Einsätzen des letzten Jahrzehnts – nicht nur in Af-
    ghanistan, sondern auch in vielen weiteren, die wir hier
    im Deutschen Bundestag als deutschen Beitrag zur Kon-
    fliktregulierung im Rahmen der internationalen Gemein-
    schaft beschlossen haben – gegenübergestanden hat.

    Mit der Strukturreform haben wir endlich eine grund-
    legende, tragfähige Antwort auf den Wandel der sicher-
    heitspolitischen Aufgaben gefunden. Die Veränderungen
    haben allerdings auch Belastungen für die Soldatinnen
    und Soldaten mit sich gebracht. Deren Unsicherheit über
    die eigene Zukunft, die bei großen Reformvorhaben lei-
    der häufig auftritt, hat sich nicht zuletzt in den letzten
    Jahresberichten des Wehrbeauftragten niedergeschlagen
    und wird sich wohl auch im kommenden Jahresbericht
    wiederfinden. Keine Bundesregierung zuvor hat aller-
    dings auch so schnell so viele Verbesserungen für die
    Truppe vorgenommen, von der Ausrüstung über die Ver-
    sorgung einsatzgeschädigter Soldaten bis hin zur Verein-
    barkeit von Familie und Dienst. Dafür möchte ich bei
    dieser Gelegenheit dem bisherigen Verteidigungsminis-
    ter Thomas de Maizière und dem ausgeschiedenen
    Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung
    ganz herzlich danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die neue Bundesregierung wird hier mit Kraft und
    Engagement weitermachen müssen, und ich bin sicher,
    dass sie das auch tun wird. Der Koalitionsvertrag steht
    da für Kontinuität, was gerade hinsichtlich der Planbar-
    keit für die Soldatinnen und Soldaten wichtig ist. Ich be-
    grüße ganz besonders das Bekenntnis der Koalitionspart-
    ner zur Verankerung der Bundeswehr und den Rückhalt
    in der Gesellschaft, wie sich das beispielsweise in der
    Unterstützung der Arbeit der Jugendoffiziere ausdrückt,
    für die ich mich selbst schon lange einsetze. Ich halte es
    für selbstverständlich, dass die Jugendoffiziere auch
    weiterhin einen Beitrag zur sicherheitspolitischen Bil-
    dung an Schulen und Universitäten leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Bundeswehr ist kein Fremdkörper, vor dem man
    junge Menschen schützen muss, sondern eine Organisa-
    tion mit Verfassungsrang in unserem demokratischen
    System. Sie ist gerade kein Staat im Staate, sondern be-
    steht aus Staatsbürgern in Uniform.

    Zur Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft
    gehört aber auch die Festlegung auf eine fortgesetzte
    Präsenz in der Fläche, verbunden mit der Beibehaltung
    der Truppenstärke von 185 000 Mann. Das ist wichtig
    für die Attraktivität des Dienstes, zu der nicht zuletzt die
    Sicherheit von Standorten gehört, damit Soldaten hei-
    matnah eingesetzt werden und ihre Familien ihr Leben
    planbar organisieren können. Zu Recht hat das Thema
    Attraktivität einen eigenen Unterabschnitt im Koali-
    tionsvertrag erhalten.

    Liebe Frau Ministerin von der Leyen, in Ihrem neuen
    Amt werden Sie sich sehr rasch mit dieser wie auch mit
    anderen Dauerbaustellen befassen müssen. Dabei baue
    ich auf die Fachkompetenz, die Sie aus Ihren vorherigen
    Ämtern mitbringen, gerade im Hinblick auf die zahlrei-
    chen sozialen Aspekte der Attraktivität des Dienstes. Es
    geht darum, die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft
    mit der Vereinbarkeit von Familie und Dienst unter einen
    Hut zu bringen.

    Die vorherige Bundesregierung hat mit dem Attrakti-
    vitätsprogramm einen guten Anfang gemacht; das muss
    nun konsequent weitergeführt werden. Zu den bereits
    eingeleiteten Maßnahmen gehören die Möglichkeit von
    Teilzeitbeschäftigung und Telearbeit, die Ausweitung
    der Familienbetreuung auf den Inlandsdienst der Streit-
    kräfte und die Schaffung von Kinderbetreuungsmöglich-
    keiten an den Standorten, entweder in Kooperation mit





    Anita Schäfer (Saalstadt)



    (A) (C)



    (D)(B)

    den Kommunen oder, wenn nötig, auch in eigener Ver-
    antwortung.

    Frau Ministerin, Sie haben am Wochenende bereits ei-
    nen begrüßenswerten Schwerpunkt auf diesen Bereich ge-
    legt und dabei viele Punkte erwähnt, die an dieser Stelle
    immer wieder angesprochen worden sind. Ich habe es be-
    reits in meiner ersten Rede zum aktuellen Jahresbericht
    gesagt: Wir werden den Widerspruch zwischen einem
    normalen Familienleben und den besonderen Anforde-
    rungen des Soldatenbetriebs niemals vollständig lösen
    können. Die militärische Auftragserfüllung steht auch in
    Zukunft an erster Stelle.

    Wenn wir die Bundeswehr in der Fläche und in der
    Gesellschaft präsent halten wollen, dürfen wir sie nicht
    auf wenige Großstandorte konzentrieren, was zumindest
    die Zahl der Versetzungen reduzieren würde. Ich bin
    aber außerordentlich dankbar, Frau Ministerin, dass sie
    mit unbefangenem Blick das System der automatischen
    Versetzung in seiner bisherigen Form infrage gestellt ha-
    ben. Da haben Sie uns von der Arbeitsgruppe Verteidi-
    gung der Unionsfraktion voll auf Ihrer Seite. Dieses Pro-
    blem haben wir schon vor drei Jahren in unserer
    Unterarbeitsgruppe zur Steigerung der Attraktivität des
    Dienstes in der Bundeswehr erörtert. In einem Antrags-
    entwurf haben wir den Vorschlag gemacht, dass Solda-
    ten im Regelfall ihre gesamte Dienstzeit, mit Ausnahme
    von Aus- und Fortbildungskommandierungen sowie
    Einsätzen, an einem Standort verbringen können, sofern
    sie auf eine Beförderungsmöglichkeit verzichten, die
    eine Versetzung erforderlich machen würde.

    Ich würde mich freuen, wenn noch weitere Ideen auf-
    gegriffen würden, die während der damaligen intensiven
    Befassung entstanden sind. Zu nennen ist etwa das Pilot-
    projekt „Zu Hause in der Bundeswehr“, welches neben
    attraktiven Wohnmöglichkeiten für die ganze Familie
    ein umfassendes Familienbetreuungsprogramm nebst
    Kindertageseinrichtungen bieten würde.

    Meine Damen und Herren, ein besonders wesentli-
    cher Punkt, der sich regelmäßig in den Berichten des
    Wehrbeauftragten wiederfindet, ist die Planbarkeit von
    Auslandseinsätzen. Unsere Soldaten wissen um die Risi-
    ken und Belastungen, die damit verbunden sind, und sie
    stellen sich darauf ein, wenn bei einem Einsatz alles vor-
    her klar ist, auch wenn der vorgesehene Zyklus von
    Stand- und Ruhezeiten nicht immer eingehalten wird,
    weil der Bedarf an besonderen Fähigkeiten es erfordert.
    Viel belastender ist es, erst kurzfristig von einem Einsatz
    zu erfahren, weil sich irgendwo eine Lücke aufgetan hat.
    Über die Feiertage habe ich wieder von dem einen oder
    anderen Fall erfahren müssen. Wenn wir es schaffen
    würden, die Eventualitäten lang dauernder Einsätze
    weitgehend mit vorausschauender Personalplanung ab-
    zudecken, wäre nach meiner Ansicht schon viel gewon-
    nen. Dazu zählt übrigens auch die Besetzung von Leer-
    stellen im Inlandsdienst, die durch Auslandseinsatz, aber
    auch familienbedingte Abwesenheit entstehen, um
    Mehrbelastungen des übrigen Personals zu vermeiden,
    gerade in Truppengattungen mit regelmäßigen Aufgaben
    im Inland wie im Sanitätsdienst und bei den Feldjägern.
    Auch dazu liegen Vorschläge auf dem Tisch, einschließ-
    lich des Vorschlags einer effektiveren Heranziehung der
    Reservisten.

    Darüber hinaus gibt es weitere Punkte, die im weites-
    ten Sinne zur Attraktivität des Dienstes gehören. So
    wollen wir die Nachversicherung für ausgeschiedene
    Zeitsoldaten neu regeln und endlich die Hinzuverdienst-
    grenze bei Anschlusstätigkeiten von Versorgungsemp-
    fängern aufheben.

    Meine Damen und Herren, Attraktivität und Verein-
    barkeit von Familie und Dienst sind wichtig für die Zu-
    kunft der Bundeswehr, aber kein Selbstzweck. Auftrag
    der Bundeswehr ist die Gewährleistung der Sicherheit
    unseres Landes im Bündnis. Die Sicherheit der Kinder-
    betreuung für Soldatenfamilien ist nur ein Beitrag, um
    die Auftragserfüllung durch motivierte Soldaten zu ge-
    währleisten.

    Auch bei anderen Aspekten muss in dieser Wahlpe-
    riode dringend ein tragfähiges Ergebnis erreicht werden.
    Wir haben im Koalitionsvertrag unter anderem verein-
    bart, die politischen, ethischen und juristischen Fragen
    um die Beschaffung und den Einsatz bewaffneter Droh-
    nen zu klären. Diese Debatte muss dann aber auch zu ei-
    ner klaren Entscheidung führen. Eine der ethischen Fra-
    gen ist zum Beispiel: Dürfen wir unseren Soldaten das
    Mehr an Sicherheit vorenthalten, das diese Systeme be-
    deuten können? Das wird eine notwendigerweise kontro-
    verse, sicherlich auch emotionale Debatte werden. Aber
    wir dürfen uns nicht davor drücken, erst recht nicht vor
    den Antworten, die am Ende stehen können. Egal ob At-
    traktivität oder Ausrüstung: Ein Mehr wird auch mehr
    Geld kosten.


    (Beifall des Abg. Bernd Siebert [CDU/CSU])


    Wie wir alle wissen, werden die entscheidenden
    Schlachten letztlich bei den Haushaltsverhandlungen ge-
    schlagen. Frau Ministerin, ich wünsche Ihnen für die Be-
    wältigung der mit Ihrem neuen Amt verbundenen Auf-
    gabe viel Kraft. Wir im Verteidigungsausschuss – das
    kann ich sagen – werden Sie dabei bestmöglich unter-
    stützen. Unser gemeinsames Interesse muss das Wohl
    unserer Soldatinnen und Soldaten sein, und dafür – da
    bin ich sicher – werden wir uns in den nächsten vier Jah-
    ren auch gemeinsam engagieren.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, liebe Kollegin Schäfer. – Nächste Red-

nerin für Bündnis 90 ist Doris Wagner.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Doris Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Wehrbeauf-

    tragter! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue
    mich, dass auch ich heute das erste Mal das Wort an Sie
    richten darf.

    Liebe Kollegen, stellen Sie sich einmal Folgendes
    vor: Sie und Ihre Partnerin erwarten ein Kind. Sie freuen
    sich. Das Kinderzimmer ist eingerichtet, und dann steht
    die Geburt unmittelbar bevor. Ausgerechnet an dem Tag





    Doris Wagner


    (A) (C)



    (D)(B)

    sollen Sie die Abschlussprüfung für einen zuvor absol-
    vierten Lehrgang ablegen. „Gut“, denken Sie, „ich fahre
    mit dem Auto zur Prüfung, gleich anschließend ins
    Krankenhaus, und dann kann ich hoffentlich rechtzeitig
    bei der Geburt dabei sein.“ Sie bitten Ihren Vorgesetzten,
    ausnahmsweise nicht gemeinsam mit den anderen Prü-
    fungsteilnehmern mit dem Bus zu fahren, und die Ant-
    wort lautet: Seien Sie froh, wenn das Kind von Ihnen ist.
    Sie fahren mit dem Bus. – Die Beschwerde des betroffe-
    nen Soldaten ist nur eine von zahlreichen aus dem Jahr
    2012, doch sie zeigt exemplarisch, wie viel in Sachen
    Familienfreundlichkeit bei der Bundeswehr noch im Ar-
    gen liegt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir den Vorabberichten der Presse glauben dürfen,
    wird uns Herr Königshaus Ende Januar berichten, dass
    die Zahl der Beschwerden, insbesondere beim Thema
    Familie, in 2013 noch erheblich gestiegen ist.

    Inzwischen entscheiden sich immer mehr Soldatenfa-
    milien dafür, nicht mit jedem Standortwechsel auch den
    Familienwohnort zu ändern. Das heißt, dass etwa
    70 Prozent der Soldatinnen und Soldaten zwischen
    Dienst- und Wohnort pendeln, oft über mehrere Hundert
    Kilometer. Das hat gesundheitliche Folgen und führt
    häufig zur Entfremdung gegenüber den Kindern oder
    auch der Partnerin oder dem Partner. Nicht umsonst liegt
    – das haben wir gerade schon gehört – die Scheidungs-
    rate bei Bundeswehrangehörigen bei bis zu 75 Prozent.

    Noch immer fehlt es an vielen Standorten an Kinder-
    betreuungseinrichtungen. Soldatinnen und Soldaten, die
    Elternzeit beantragen oder in Teilzeit arbeiten möchten,
    werden mit dem Hinweis auf die allzu dünne Personal-
    decke abgewiesen. Schließlich – ein wirkliches Unding
    in meinen Augen – sehen sich Bundeswehrfamilien
    manchmal gezwungen, Darlehen aufzunehmen, weil ihre
    Anträge auf Beihilfe zur Begleichung von Arztrechnun-
    gen über Monate nicht bearbeitet werden können. Ich
    frage Sie, meine Damen und Herren: Wer möchte in ei-
    ner solchen Armee dienen?

    Herr Königshaus verweist in seinem Bericht mehr-
    fach auf konkrete Verbesserungsvorschläge, die er dem
    Bundesverteidigungsministerium unterbreitet hat. Das
    unter Rot-Grün schon 2004 verabschiedete Gesetz zur
    Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten verpflich-
    tet die Bundeswehr dazu, familiengerechte Arbeitszeiten
    und sonstige Rahmenbedingungen anzubieten, um die
    Vereinbarkeit von Familie und Dienst zu erleichtern.
    Leider belegt der Bericht des Wehrbeauftragten einmal
    mehr, dass die Umsetzung des Gesetzes im Alltag sehr
    zu wünschen übrig lässt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was ist eigentlich so schwierig daran, die Vorgaben und
    Vorschläge für eine familienfreundlichere Bundeswehr
    in die Tat umzusetzen? Ich frage mich: Hat Herr de
    Maizière in den vergangenen Jahren wirklich die nötige
    Initiative gezeigt, um an den bekannten Missständen et-
    was zu ändern? Was ist so schwierig daran, einer Solda-
    tin oder einem Soldaten verbindlich zu erklären, welche
    Verwendungen und Versetzungen sie oder ihn in den kom-
    menden Jahren erwarten, damit die Familie auch in Bezug
    auf die Karriere der Ehepartner und die Schullaufbahn
    der Kinder vernünftige Entscheidungen treffen kann? In
    Ihren ersten Medienauftritten, Frau Ministerin, haben
    Sie erklärt, alle diese Versäumnisse schnell aufholen zu
    wollen. Meine Kollegin sagte es schon: Dieses Vorhaben
    begrüßen wir ausdrücklich.

    Sie selbst haben zuletzt immer wieder den quantitati-
    ven Aspekt des mangelnden Nachwuchses thematisiert.
    Als Freiwilligenarmee muss die Bundeswehr um die
    besten Arbeitnehmer konkurrieren, wobei aufgrund der
    demografischen Entwicklung der Anteil von Soldatinnen
    deutlich erhöht werden muss. Angesichts der dokumen-
    tierten Familienunfreundlichkeit verwundert es aller-
    dings nicht, dass die Zahl der Frauen insbesondere in
    Führungsfunktionen bisher noch weit unter der selbstge-
    setzten Marke von 15 Prozent liegt.

    Herr Königshaus hat wiederholt den qualitativen As-
    pekt des sozialen Rückhalts für die Soldatinnen und Sol-
    daten betont, ganz besonders, wenn belastende Erfahrun-
    gen aus Auslandseinsätzen verarbeitet werden müssen.
    Eine Armee, die die privaten Strukturen von Familie und
    Freunden zerstört, riskiert, irgendwann als Gruppe von
    seelisch verletzten Menschen ohne Bindung zu enden.
    Die Zeit drängt; denn die Frage, ob es der Bundeswehr
    auf absehbare Zeit gelingen wird, familienfreundlichere
    Strukturen zu schaffen, wird mit über die zentrale Frage
    entscheiden, ob Deutschland in Zukunft überhaupt noch
    eine funktionsfähige Armee hat.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)