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    Plenarprotokoll 18/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß und Peter Wichtel . . . . . 393 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 14 und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 A Tagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: zur OECD-Studie PISA 2012: Schulische Bildung in Deutsch- land besser und gerechter . . . . . . . . . . . . . . 395 A Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . 395 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 396 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 397 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 403 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 403 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 406 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 408 A Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 409 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 410 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 411 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 B Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 414 A Tagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2012 (54. Bericht) Drucksachen 17/12050, 18/297 . . . . . . . . . . . 415 B Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . . 415 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 419 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . 423 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 D Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 426 D Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 D Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenz- zeit für ausscheidende Regierungsmit- glieder Drucksache 18/292 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 D b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für aus- geschiedene Regierungsmitglieder ein- führen Drucksache 18/285 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 430 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 431 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 432 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 C Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 435 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 438 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 441 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 C Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährung einer Um- verteilungsprämie 2014 (Umverteilungs- prämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) Drucksache 18/282 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 D Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja Kipping, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- nes Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MinLohnG) Drucksache 18/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der sachgrundlosen Befristung Drucksache 18/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzgesetz 2014) Drucksache 18/52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A d) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion DIE LINKE: zu der vereinbar- ten Debatte zu den Abhöraktivitäten der NSA und den Auswirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B e) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der vereinbarten Debatte zu den Ab- höraktivitäten der NSA und den Aus- wirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B f) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- konferenz in Warschau – Ohne deut- sche Vorreiterrolle kein internationaler Klimaschutz Drucksache 18/96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C g) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko und Haftung zusammenführen – Gläubigerbeteiligung nach EZB-Ban- kentest sicherstellen Drucksache 18/97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsam die Haftung der Steuerzah- lerinnen und Steuerzahler beenden – Für einen einheitlichen europäischen Restrukturierungsmechanismus Drucksache 18/98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 D i) Antrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Operation Active Endeavour beenden Drucksache 18/99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG) Drucksache 18/201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 III Tagesordnungspunkt 6: Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung Drucksache 18/289 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 B Tagesordnungspunkt 8: Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gemäß den Artikeln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Drucksache 18/290 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/283 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/284 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung künftiger Kosten des geplanten Rentenpa- kets der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . 446 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 447 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 448 D Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 449 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 452 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 453 A Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . 454 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 455 B Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 457 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 458 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Bundesregierung: Fortsetzung der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verstärkung der integrierten Luftverteidigung der NATO auf Ersuchen der Türkei und auf Grund- lage des Rechts auf kollektive Selbstvertei- digung (Artikel 51 der Charta der Verein- ten Nationen) sowie des Beschlusses des Nordatlantikrates vom 4. Dezember 2012 Drucksache 18/262 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 C Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 D Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 461 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 464 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 465 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 B Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der NATO-geführten Operation Active Endeavour im gesamten Mittelmeer Drucksache 18/263 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467 A Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 467 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 C Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 470 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 D Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, Klaus Ernst, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des Erwerbsminderungsschutzes Drucksache 18/9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 473 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 474 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 A Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 478 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 479 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 480 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 480 D Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Staatsangehörigkeitsgesetzes Drucksache 18/185 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D b) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlust der deutschen Staats- angehörigkeit bis zur Abschaffung des Optionszwanges vermeiden Drucksache 18/186 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D c) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein fortschrittliches Staats- angehörigkeitsrecht Drucksache 18/286 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 483 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 488 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksache 18/287 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 492 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 494 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 496 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 499 A Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglie- der des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Art. 45 d des Grund- gesetzes teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . 499 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 393 (A) (C) (D)(B) 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 499 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 16.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 16.01.2014 Binder, Karin DIE LINKE 16.01.2014 Dr. Friedrich, Hans- Peter CDU/CSU 16.01.2014 Gröhler, Klaus-Dieter CDU/CSU 16.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 16.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 16.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 16.01.2014 Post (Minden), Achim SPD 16.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 16.01.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 16.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 16.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 16.01.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (D) Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Art. 45 d des Grundgesetzes teilgenommen haben Abgegebene Stimmkarten: 596 Ergebnis Abgeordnete/r ja nein enthalten ungültig Clemens Binninger 555 15 23 3 Manfred Grund 522 26 41 7 Stephan Mayer 500 46 42 8 Armin Schuster 522 22 46 6 Gabriele Fograscher 540 15 32 9 Michael Hartmann 527 27 32 10 Burkhard Lischka 543 19 26 8 Dr. André Hahn 371 131 66 28 Hans-Christian Ströbele 344 159 65 28 Anlagen 500 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Namensverzeichnis (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Peter Altmaier Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexandra Dinges-Dierig Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Michael Frieser Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Josef Göppel Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Jörg Hellmuth Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Robert Hochbaum Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Dr. Thomas de Maizière Gisela Manderla Matern von Marschall Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Jan Metzler Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alexander Radwan Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Karl Schiewerling Jana Schimke Norbert Schindler Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Ole Schröder Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 501 (A) (C) (D)(B) Arnold Vaatz Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Dagmar G. Wöhrl Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Daniela De Ridder Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Petra Ernstberger Saskia Esken Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Michael Hartmann (Wackernheim) Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Arno Klare Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Christian Petry Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder (Schwandorf) Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Carsten Schneider (Erfurt) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Stefan Schwartze Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Rainer Spiering Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gülistan Yüksel Dagmar Ziegler Stefan Zierke Dr. Jens Zimmermann Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Diana Golze Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Thomas Nord 502 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Petra Pau Harald Petzold (Havelland) Richard Pitterle Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Dr. Franziska Brantner Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Monika Lazar Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) 8. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Vereinbarte Debatte zur Pisa-Studie 2012 TOP 4 Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten TOP 5 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18, ZP * Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 6 Wahl der Schriftführer TOP 8 Wahl: Parlamentarische Versammlung des Europarates TOP 7 Wahl: Parlamentarisches Kontrollgremium ZP 3 Aktuelle Stunde zu den Kosten des geplantenRentenpakets TOP 9 Bundeswehreinsatz Operation Active Fence (Türkei) TOP 10 Bundeswehreinsatz Operation Active Endeavour TOP 11 Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit TOP 12 Staatsangehörigkeitsrecht TOP 13 Atomwaffen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Rabanus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man als
    Vierzehnter in einer solchen Debatte spricht, erweckt
    man relativ schnell den Eindruck: Es ist zwar schon alles
    gesagt, aber nicht von jedem. Diesen Eindruck möchte
    ich gerne vermeiden. Daher knüpfe ich an das an, was
    Herr Schummer vorhin gesagt hat. Dies ist die erste De-
    batte dieser Woche und dieses Jahres, und dies ist die
    erste Debatte über Bildungspolitik in dieser Wahl-
    periode. Darauf möchte ich gerne verweisen. Ich bitte da-
    rum, dies einerseits als Bekenntnis und andererseits als
    Verpflichtung des gesamten Hauses zu verstehen, dem
    Thema Bildung auch in den kommenden vier Jahren die
    Bedeutung zukommen zu lassen, die ihm gebührt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, es ist nur eingeschränkt hilfreich, wenn
    man eine solche Debatte dazu nutzt, kleine parteipoliti-
    sche Münzen zu prägen. Ich will daher nicht der Versu-
    chung erliegen, mich hier beispielsweise über schwarz-
    grüne Koalitionsverträge in verschiedenen Bundeslän-
    dern auszulassen,

    (Christine Lambrecht [SPD]: Es ist zum Glück nur eins! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Berlin hat man die Zweigliedrigkeit eingeführt! Nur zur Information!)


    eben weil ich dieser Debatte eine andere Bedeutung bei-
    messe.

    Ich finde es ausgesprochen ertragreich, darüber nach-
    zudenken, wo in diesem Haus insgesamt die Gemein-
    samkeiten bei diesem Thema liegen. Begriffe wie Chan-
    cengleichheit habe ich von den Rednern aller Fraktionen
    im Laufe des Vormittags gehört. Wir wollen Chancen-
    gleichheit durch Bildung erreichen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich habe wörtlich oder zumindest sinngemäß von allen
    Seiten gehört, dass wir in Bildung die Grundlage für
    Teilhabe sehen. Es geht um Teilhabe an der Gesellschaft,
    und zwar in allen Facetten. Es geht um Arbeitsprozesse,
    kulturelle Bedingungen, gesellschaftliche Teilhabe, de-
    mokratische Teilhabe und derlei Dinge mehr. Integration
    durch Bildung und Bildungsgerechtigkeit sind, glaube
    ich, die wesentlichen Stichworte, um die sich die De-
    batte in den nächsten Jahren drehen wird. Wir werden
    um den richtigen Weg ringen, wie wir diese Leitziele er-
    reichen können. Wir werden nicht nur ringen, sondern
    wir werden auch diskutieren. Vielleicht werden wir zu-
    weilen auch streiten wie die Kesselflicker. Möglicher-
    weise werden die Streitlinien dann nicht nur entlang der
    klassischen parlamentarischen Lager verlaufen, sondern
    auch einmal quer. Auch das ist angedeutet worden.

    Wir Sozialdemokraten, alle hier Anwesenden und
    auch die Öffentlichkeit wissen sehr wohl, dass im Koali-
    tionsvertrag nicht alle Punkte zu 100 Prozent so weit ent-
    wickelt werden konnten, wie es sich unterschiedliche
    Partner in der Koalition gewünscht hatten. Die Stich-
    worte wurden bereits genannt. Das Kooperationsverbot
    ist eines der Stichworte. Ein anderes Stichwort ist das
    Betreuungsgeld. Es gibt also Punkte, bei denen die Par-
    teien erkennbar unterschiedlich bleiben. Dennoch wer-
    den sie in der Großen Koalition eine respektable be-
    stimmten Leitzielen verpflichtete Politik auf den Weg
    bringen. Das hat sich die Koalition vorgenommen.

    Auch ich wünsche mir das. Ich wünsche mir einen
    Dialog mit dem ganzen Haus in einem offenen Prozess,
    ein gemeinsames Anpacken, um die Ziele Bildung, Teil-
    habe, Integration und Bildungsgerechtigkeit zu errei-
    chen. All das steht unter der großen Überschrift „Chan-
    cengleichheit durch Bildung stärken“. Das steht übrigens
    auch genau so in der Präambel des Koalitionsvertrages.
    Das könnte eine Basis sein, auf der wir uns als Deutscher
    Bundestag gemeinsam um die Zukunft der jungen Men-
    schen und damit die Zukunft unseres Landes verdient
    machen. Darauf freue ich mich. Unsere Aufgabe besteht
    nicht darin, uns nur selbst zu gefallen, sondern vor allen
    Dingen darin, die Arbeit für die Menschen zu machen,
    die uns hierher geschickt haben. Ich freue mich sehr da-
    rauf, mit Ihnen gemeinsam diese Arbeit anzupacken.

    Herzlichen Dank.





    Martin Rabanus


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Auch Ihnen, Herr Kollege Rabanus, gratuliere ich

herzlich zu Ihrer ersten Rede.


(Beifall)


Dass wir gleich bei dieser Debatte, wenn ich richtig
mitgezählt habe, fünf Kolleginnen und Kollegen zu Wort
kommen lassen konnten, die sich zum ersten Mal im
Deutschen Bundestag an einer Debatte beteiligen, lässt
sich, Herr Kollege Schummer, vielleicht auch in die Ka-
tegorie von Fortschrittsberichten einsortieren, die Sie
vorhin in einem anderen Zusammenhang angeregt ha-
ben.


(Heiterkeit)


Als letzter Redner in dieser Debatte erhält der Kol-
lege Dr. Stefan Kaufmann für die CDU/CSU-Fraktion
das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Stefan Kaufmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Wie meine Vorredner bereits
    ausführlich dargestellt haben, ist die neueste PISA-Erhe-
    bung überraschend positiv für Deutschland ausgefallen.
    Die drei wichtigsten Ergebnisse sind für mich folgende:

    Erstens. Wir haben uns in allen Bereichen – Mathe-
    matik, Lesefähigkeit und Naturwissenschaften – deutlich
    verbessert.

    Zweitens. Der Zusammenhang zwischen sozialer
    Herkunft und Schülerleistung konnte deutlich verringert
    werden.

    Drittens. Die Leistungen der Schüler mit Migrations-
    hintergrund – das wurde ausführlich angesprochen – ha-
    ben sich ebenfalls deutlich verbessert.

    Deshalb können wir parteiübergreifend feststellen:
    Die Anstrengungen und Bemühungen auf allen Ebenen
    für eine bessere Bildung haben sich gelohnt. Dennoch
    – auch das wurde mehrmals gesagt – ist dies natürlich
    kein Grund, sich auszuruhen oder in Zufriedenheit zu
    verfallen. Wir bleiben in manchen Bereichen im Mittel-
    feld mit anderen Ländern wie Belgien, Kanada und
    Finnland.

    Die Verbesserung der Situation der Schulen mit all ih-
    ren Herausforderungen – sie wurden schon mehrfach ge-
    nannt –, zum Beispiel Inklusion, frühkindliche Bildung,
    soziale Gerechtigkeit, Mittelausstattung, Sozialarbeit,
    Lehrerausbildung und vieles mehr, bleibt Daueraufgabe.
    Hier sind alle politischen Ebenen gefordert. Denn die
    Qualität des Schulsystems bemisst sich nach vielen Kri-
    terien. Dazu gehört auch, wie gut die Schulverwaltung
    arbeitet und wie motiviert die Lehrer sind. Natürlich ge-
    hört dazu auch – das wurde ebenfalls schon genannt –,
    wie motiviert eigentlich unsere Schüler sind. Deshalb
    muss kontinuierlich an unserem Bildungssystem weiter-
    gearbeitet werden. Ich will auch sagen: Die Länder dür-
    fen es dabei nicht übertreiben. Denn ständige Struktur-
    reformen an den Schulen führen eben nicht zu einer
    besseren Schule.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen den Lehrern und Schulverantwortlichen
    auch Zeit geben, die Dinge umzusetzen und ihre Arbeit
    zu machen. Deshalb wäre insgesamt ein bisschen mehr
    Ruhe im System wichtig. Ständige Kurswechsel mit je-
    der neuen Landesregierung sind nicht hilfreich;


    (Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Aber auch kein Stillstand!)


    da sind wir uns hier im Hause, denke ich, schnell einig.
    Nur: Darüber, welche Landesregierung dann keinen
    Kurswechsel machen sollte, gehen die Meinungen wahr-
    scheinlich auseinander. Als Baden-Württemberger hätte
    ich mir natürlich im Interesse unserer Bürgerinnen und
    Bürger gewünscht, dass sich die grün-rote Landesregie-
    rung etwas Enthaltung auferlegt hätte. Denn dort erleben
    wir gerade, dass ein erfolgreiches, vielleicht sogar das
    beste deutsche Bildungssystem in einem Bundesland


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Na ja, das zweitbeste! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na, na! Nicht übertreiben!)


    an die Wand gefahren wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Des Weiteren dürfen wir eine Statistik, auch wenn sie
    wie die PISA-Studie große Aufmerksamkeit erregt, nicht
    überbewerten. PISA fragt eben auch nur bestimmte Test-
    leistungen ab, nicht mehr und nicht weniger. Auch gibt
    uns PISA kein Patentrezept, wie wir beispielsweise die
    Gruppe der schwächsten Schüler verkleinern oder die
    der leistungsstärksten Schüler vergrößern können. Übri-
    gens – auch das wurde gesagt –: Die besten Länder bei
    PISA sind Länder, deren Lehrmethoden niemand von
    uns kopieren möchte – das denke ich zumindest –; dazu
    hat Uwe Schummer ja einiges gesagt.

    Auch in Europa muss ich bei der Suche nach Vorbil-
    dern die Euphorie vor allem auf der linken Seite dieses
    Hauses bremsen. In Finnland beispielsweise gibt es
    keine flächendeckende Ganztagsschule, außerdem auch
    keinen zentralistischen Bildungsstaat, sondern ein de-
    zentrales System, bei dem die Kommunen eine ganz ent-
    scheidende Rolle spielen.

    Schweden – auch das wurde genannt – ist bei der ak-
    tuellsten PISA-Erhebung abgestürzt. Noch vor ein paar
    Jahren als „PISA-Wunderland“ bezeichnet, liegt Schwe-
    den heute in allen Bereichen unter dem OECD-Durch-
    schnitt.


    (Willi Brase [SPD]: Regieren da nicht die Konservativen und die Liberalen?)


    Daraus folgt für mich: Wir in Deutschland müssen
    unseren eigenen Weg gehen. Wir dürfen uns dabei auch





    Dr. Stefan Kaufmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    nicht von der Opposition und ihren Ideen in die Irre füh-
    ren lassen. Denn Ihre Bilanz in der Schulpolitik, meine
    Damen und Herren Kollegen von der Linken, ist als Al-
    ternative jedenfalls nicht erstrebenswert.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die jeweiligen Landesregierungen müssen prüfen,
    was man noch besser machen kann und vor allem – das
    ist das Entscheidende – wie eine Priorität für Bildung er-
    reicht werden kann. Denn es ist so, wie Max Planck be-
    reits vor etwa 100 Jahren sagte:

    Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bil-
    dung: keine Bildung.

    Der Bund hat in den letzten Jahren vorgemacht, dass
    eine Senkung der Neuverschuldung bei gleichzeitiger
    Tätigung von Investitionen in Bildung und Forschung
    möglich ist. Mit Blick auf meine baden-württembergi-
    sche Heimat ist hier, vorsichtig ausgedrückt, auf jeden
    Fall noch Spielraum nach oben vorhanden.

    Leider haben wir bei PISA keine Möglichkeit mehr,
    die Bundesländer untereinander zu vergleichen. Dies
    war bei den ersten Studien noch möglich. Jetzt bleiben
    die Daten bei den Kultusministerien. Das finde ich
    durchaus bedauerlich. Denn wenn wir die Daten hätten,
    würden wir sehen, welche Länder sich in den letzten
    Jahren besonders angestrengt haben.

    Zusammenfassend möchte ich zur PISA-Studie fest-
    stellen: Wir machen Fortschritte, aber es gibt noch genug
    zu tun. Deshalb gibt es von mir weder starke Kritik noch
    ein allzu überschwängliches Lob für die Bildungspolitik
    der vergangenen Jahre, sondern ganz nach schwäbischer
    Diktion möchte ich sagen: Nicht geschimpft ist genug
    gelobt.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja so richtig schön altbacken!)


    In diesem Sinne: Lassen Sie uns weiter konstruktiv an
    einer besseren Bildung in Deutschland arbeiten, damit
    sich Deutschland bei der nächsten PISA-Studie noch
    weiter oben findet, dort, wo wir – da sind wir uns, glaube
    ich, hier im Hause alle einig – als Bildungsrepublik auch
    hingehören. Diesen Ehrgeiz sollten wir alle miteinander
    haben.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)