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    Plenarprotokoll 18/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß und Peter Wichtel . . . . . 393 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 14 und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 A Tagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: zur OECD-Studie PISA 2012: Schulische Bildung in Deutsch- land besser und gerechter . . . . . . . . . . . . . . 395 A Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . 395 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 396 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 397 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 403 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 403 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 406 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 408 A Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 409 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 410 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 411 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 B Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 414 A Tagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2012 (54. Bericht) Drucksachen 17/12050, 18/297 . . . . . . . . . . . 415 B Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . . 415 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 419 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . 423 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 D Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 426 D Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 D Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenz- zeit für ausscheidende Regierungsmit- glieder Drucksache 18/292 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 D b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für aus- geschiedene Regierungsmitglieder ein- führen Drucksache 18/285 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 430 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 431 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 432 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 C Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 435 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 438 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 441 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 C Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährung einer Um- verteilungsprämie 2014 (Umverteilungs- prämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) Drucksache 18/282 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 D Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja Kipping, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- nes Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MinLohnG) Drucksache 18/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der sachgrundlosen Befristung Drucksache 18/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzgesetz 2014) Drucksache 18/52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A d) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion DIE LINKE: zu der vereinbar- ten Debatte zu den Abhöraktivitäten der NSA und den Auswirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B e) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der vereinbarten Debatte zu den Ab- höraktivitäten der NSA und den Aus- wirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B f) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- konferenz in Warschau – Ohne deut- sche Vorreiterrolle kein internationaler Klimaschutz Drucksache 18/96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C g) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko und Haftung zusammenführen – Gläubigerbeteiligung nach EZB-Ban- kentest sicherstellen Drucksache 18/97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsam die Haftung der Steuerzah- lerinnen und Steuerzahler beenden – Für einen einheitlichen europäischen Restrukturierungsmechanismus Drucksache 18/98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 D i) Antrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Operation Active Endeavour beenden Drucksache 18/99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG) Drucksache 18/201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 III Tagesordnungspunkt 6: Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung Drucksache 18/289 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 B Tagesordnungspunkt 8: Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gemäß den Artikeln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Drucksache 18/290 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/283 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/284 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung künftiger Kosten des geplanten Rentenpa- kets der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . 446 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 447 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 448 D Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 449 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 452 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 453 A Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . 454 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 455 B Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 457 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 458 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Bundesregierung: Fortsetzung der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verstärkung der integrierten Luftverteidigung der NATO auf Ersuchen der Türkei und auf Grund- lage des Rechts auf kollektive Selbstvertei- digung (Artikel 51 der Charta der Verein- ten Nationen) sowie des Beschlusses des Nordatlantikrates vom 4. Dezember 2012 Drucksache 18/262 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 C Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 D Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 461 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 464 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 465 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 B Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der NATO-geführten Operation Active Endeavour im gesamten Mittelmeer Drucksache 18/263 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467 A Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 467 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 C Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 470 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 D Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, Klaus Ernst, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des Erwerbsminderungsschutzes Drucksache 18/9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 473 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 474 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 A Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 478 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 479 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 480 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 480 D Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Staatsangehörigkeitsgesetzes Drucksache 18/185 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D b) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlust der deutschen Staats- angehörigkeit bis zur Abschaffung des Optionszwanges vermeiden Drucksache 18/186 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D c) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein fortschrittliches Staats- angehörigkeitsrecht Drucksache 18/286 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 483 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 488 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksache 18/287 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 492 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 494 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 496 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 499 A Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglie- der des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Art. 45 d des Grund- gesetzes teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . 499 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 393 (A) (C) (D)(B) 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 499 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 16.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 16.01.2014 Binder, Karin DIE LINKE 16.01.2014 Dr. Friedrich, Hans- Peter CDU/CSU 16.01.2014 Gröhler, Klaus-Dieter CDU/CSU 16.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 16.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 16.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 16.01.2014 Post (Minden), Achim SPD 16.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 16.01.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 16.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 16.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 16.01.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (D) Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Art. 45 d des Grundgesetzes teilgenommen haben Abgegebene Stimmkarten: 596 Ergebnis Abgeordnete/r ja nein enthalten ungültig Clemens Binninger 555 15 23 3 Manfred Grund 522 26 41 7 Stephan Mayer 500 46 42 8 Armin Schuster 522 22 46 6 Gabriele Fograscher 540 15 32 9 Michael Hartmann 527 27 32 10 Burkhard Lischka 543 19 26 8 Dr. André Hahn 371 131 66 28 Hans-Christian Ströbele 344 159 65 28 Anlagen 500 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Namensverzeichnis (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Peter Altmaier Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexandra Dinges-Dierig Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Michael Frieser Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Josef Göppel Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Jörg Hellmuth Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Robert Hochbaum Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Dr. Thomas de Maizière Gisela Manderla Matern von Marschall Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Jan Metzler Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alexander Radwan Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Karl Schiewerling Jana Schimke Norbert Schindler Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Ole Schröder Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 501 (A) (C) (D)(B) Arnold Vaatz Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Dagmar G. Wöhrl Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Daniela De Ridder Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Petra Ernstberger Saskia Esken Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Michael Hartmann (Wackernheim) Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Arno Klare Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Christian Petry Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder (Schwandorf) Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Carsten Schneider (Erfurt) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Stefan Schwartze Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Rainer Spiering Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gülistan Yüksel Dagmar Ziegler Stefan Zierke Dr. Jens Zimmermann Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Diana Golze Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Thomas Nord 502 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Petra Pau Harald Petzold (Havelland) Richard Pitterle Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Dr. Franziska Brantner Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Monika Lazar Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) 8. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Vereinbarte Debatte zur Pisa-Studie 2012 TOP 4 Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten TOP 5 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18, ZP * Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 6 Wahl der Schriftführer TOP 8 Wahl: Parlamentarische Versammlung des Europarates TOP 7 Wahl: Parlamentarisches Kontrollgremium ZP 3 Aktuelle Stunde zu den Kosten des geplantenRentenpakets TOP 9 Bundeswehreinsatz Operation Active Fence (Türkei) TOP 10 Bundeswehreinsatz Operation Active Endeavour TOP 11 Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit TOP 12 Staatsangehörigkeitsrecht TOP 13 Atomwaffen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Durchaus, Herr Präsident. – Meine sehr geehrten Da-

    men und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der
    PISA-Schock aus dem Jahr 2000 war – das ist heute ver-
    schiedentlich deutlich gemacht worden – offensichtlich
    ein heilsamer Schock. Denn es hat sich in den letzten
    zwölf Jahren viel bewegt, wenn auch – das muss man sa-
    gen – Menschen wie ich, die ein bisschen ungeduldiger
    sind, sich manchmal darüber wundern, wie lange vieles
    braucht. Aber ein Bildungssystem umzusteuern, das aus-
    weislich der Befunde der PISA-Studie im Jahr 2000 of-
    fensichtlich in einer schweren Krise war, dauert. Dafür
    ist vielen zu danken: Erzieherinnen und Erziehern – das
    ist passiert – wie auch Lehrerinnen und Lehrern.

    Ich möchte aber ausdrücklich auch den Kommunen
    und den Bundesländern danken, die sich an die Arbeit
    gemacht haben. Natürlich sind die Erfolge der letzten
    zwölf Jahre nicht vom Himmel gefallen. Auch der Bund
    hat sich beteiligt, zum Beispiel – weil das bisher noch
    keine Erwähnung fand, Frau Wanka – mit einem 4 Mil-
    liarden Euro schweren Ganztagsschulprogramm. Dazu
    sage ich den Kollegen vom Bündnis 90/Die Grünen: Das
    waren wir gemeinsam. Darüber könnt ihr euch durchaus
    freuen.





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube aber, der wichtigste Befund ist – das ist in
    einigen Reden heute deutlich geworden –, dass die
    PISA-Debatte in den letzten zwölf Jahren auch zu einer
    Entideologisierung in der bildungspolitischen Debatte
    geführt hat. Auch das war heute spürbar.

    Ich erinnere mich an westdeutsche Debatten in den
    70er- und 80er-Jahren über Bildungspolitik in Deutsch-
    land, Frau Wanka. Um es etwas zu karikieren: Konserva-
    tive haben damals immer gesagt: „Leistung und Elite
    sind wichtig“, Sozialdemokraten haben gesagt: „Chan-
    cengleichheit ist wichtig.“ PISA hat uns gelehrt, dass
    Chancengleichheit und Leistungsstärke keine Gegen-
    sätze sind, sondern wechselseitige Bedingung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir brauchen einen breiten Zugang zu Bildungschancen
    in diesem Land, damit Spitzenleistungen möglich wer-
    den, ähnlich wie im Sport: ohne Breitensport kein Spit-
    zensport.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Oder wie bei Pyramiden: ohne Breite keine Spitze. Das
    ist das Wichtigste, meine Damen und Herren.

    Die Konsequenzen daraus sind, dass sich in Deutsch-
    land herumgesprochen hat, dass die frühe und individu-
    elle Förderung von Kindern und Jugendlichen, verbun-
    den mit längerem gemeinsamen Lernen, der Schlüssel
    dazu ist, die Bildungschancen in diesem Land zu verbes-
    sern und auch die Leistungsfähigkeit des Bildungssys-
    tems nach vorne zu bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb, Frau Wanka, habe ich mich zunächst einmal
    über Ihre Rede gefreut. Wir wünschen Ihnen in diesem
    Amt in der gemeinsamen Zusammenarbeit alles erdenk-
    lich Gute, auch im Interesse der Bildungsrepublik
    Deutschland, die wir erst werden müssen. Aber ich füge
    hinzu, dass wir uns vor allen Dingen darüber freuen,
    dass wir mit Ihnen und Ihrer Kompetenz in Verbindung
    mit anderen Kolleginnen im Bundeskabinett, zum Bei-
    spiel mit der Kollegin Manuela Schwesig, die im We-
    sentlichen auch Verantwortung für den Bereich der früh-
    kindlichen Förderung trägt, mit der Kollegin Aydan
    Özoğuz, die als Integrationsbeauftragte der Bundesre-
    gierung ihren Beitrag leisten wird, und mit Andrea
    Nahles als Bundesarbeits- und -sozialministerin, die für
    den Bereich Weiterbildung und Qualifizierung auch eine
    wichtige Verantwortung trägt, ein starkes Team von
    Frauen in dieser Großen Koalition haben, die wir als Re-
    gierungsfraktion unterstützen wollen.


    (Beifall bei der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, die SPD ist auch in der Koalition?)


    Wir müssen die Bildungschancen im gesamten Le-
    bensverlauf nutzen, von der frühen Förderung über den
    schulischen Bereich, für den die Länder Hauptverant-
    wortung tragen – diese werden wir als Bund unterstüt-
    zen –, und die berufliche Bildung bis hin zu Hochschul-
    bildung und Weiterbildung. Wir müssen den Geist von
    PISA begreifen und lebensbegleitendes Lernen im Blick
    haben.

    Um es konkret zu machen: Wir haben uns vorgenom-
    men – wie Sie wissen, hätten wir uns mehr vorstellen
    können, was die Ausstattung betrifft –, mehr in Bildung
    zu investieren. Wir werden darüber zu diskutieren ha-
    ben, wie wir den Koalitionsvertrag umzusetzen und die
    Verteilung vorzunehmen haben. Natürlich ist der Krip-
    penausbau nicht nur hinsichtlich der Quantität, sondern
    auch hinsichtlich der Qualität nach wie vor ein wichtiges
    Thema. Hier wollen wir die Kommunen unterstützen,
    das Richtige zu tun. Es wird kein Ganztagsschulpro-
    gramm im klassischen Sinne wie zu rot-grüner Zeit
    geben – das bedauere ich; das will ich ganz deutlich sa-
    gen –, weil wir es nicht geschafft haben, das Koopera-
    tionsverbot insgesamt zu revidieren. Aber wir können,
    werden und wollen Mittel finden, um Kommunen und
    Länder beim Ausbau der Ganztagsbetreuung, zum Bei-
    spiel bei der Schulsozialarbeit, besser zu unterstützen.
    Auch da haben wir als Bund Verantwortung.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wollen für eine differenzierte Debatte in diesem
    Land sorgen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie soll das denn gehen?)


    Ja, wir haben Fortschritte erreicht, nicht nur bei den
    Leistungen, sondern auch bei der Minderung der sozia-
    len Selektivität. Diese hat nun weniger Einfluss auf die
    Bildungs- und Lebenschancen von Kindern und Jugend-
    lichen in diesem Land als vor zwölf Jahren. Aber ich
    sage ganz deutlich: Das ist kein Grund, im Bereich der
    Bildungspolitik in Deutschland die rosarote Brille auf-
    zusetzen. Nach wie vor entscheiden der Bildungshin-
    tergrund und der soziale Hintergrund zu stark über die
    Bildungs- und Lebenschancen von Kindern und Jugend-
    lichen in diesem Land.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Hört! Hört!)


    Damit werden wir uns als Sozialdemokraten nicht abfin-
    den. Wir haben ein anderes Menschenbild.


    (Beifall bei der SPD)


    Es geht im Kern nicht nur um Gerechtigkeit, sondern
    auch um Freiheit. Es geht um die Frage, ob wir es schaf-
    fen, dafür zu sorgen, dass das Leben für die Menschen
    offen ist, ob jeder in diesem Land eine Chance hat. Wir
    wollen nicht, dass Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe
    den Lebensweg bestimmen und die Menschen auf ihre
    Verhältnisse festnageln. Wir wollen, dass Menschen
    selbstbestimmt ihren eigenen Lebensweg beschreiten
    können, dass sie Autor ihres eigenen Lebens sind. Bei
    Chancengleichheit geht es aber auch um ökonomische
    Aspekte. Angesichts der demografischen Entwicklung
    können wir es uns schlicht und ergreifend wirtschaftlich
    nicht leisten, Kinder und Jugendliche in diesem Land zu-
    rückzulassen. Die entscheidende Frage lautet, welches
    Menschenbild wir haben und wie wir in dieser Gesell-





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)

    schaft miteinander umgehen. Wir arbeiten daran, dass
    Selbstbestimmung über Bildungschancen möglich ist.

    Der große liberale Arzt Rudolf Virchow hat einmal
    den schönen Satz gesagt – er wird ihm zumindest zuge-
    schrieben –, dass Freiheit zwei Töchter habe, nämlich
    Bildung und Gesundheit. Ich finde, das ist ein schönes
    Motto für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
    Lassen Sie uns daran arbeiten, Frau Ministerin Wanka,
    dass in diesem Land tatsächlich mehr freie Entfaltung
    der Persönlichkeit über bessere Bildungschancen ermög-
    licht wird. Das geht früh los. Wir müssen Eltern besser
    unterstützen. Wir müssen im Krippenbereich und bei den
    Kitas noch viel tun. Wir müssen weiter daran arbeiten,
    dass die Schnittstellen zwischen den Bildungsinstitutio-
    nen, zwischen der frühkindlichen Förderung und den
    Grundschulen beispielsweise – hier hat sich schon viel
    getan –, besser werden. Bund, Länder und Kommunen
    müssen gemeinsam Lehrerinnen und Lehrern den Rü-
    cken stärken. Die Lehrerausbildung hat sich bereits ver-
    ändert, muss sich aber weiter verändern. Wir brauchen
    Ganztagsschulangebote einschließlich Schulsozialarbeit
    in diesem Land. Wir müssen uns endlich wieder bewusst
    werden, welchen Stellenwert die berufliche Erstausbil-
    dung im dualen System in diesem Land hat. Das ist jah-
    relang nicht ausreichend gewürdigt worden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben Fortschritte bei der Durchlässigkeit zum
    Hochschulstudium zugunsten derjenigen erzielt, die
    nicht die allgemeine Hochschulreife erlangt haben; das
    ist keine Frage. Aber auch hier können wir noch mehr
    tun. Wir müssen darüber reden, wie wir ein berufsbeglei-
    tendes Studium ermöglichen können. Wir dürfen das
    Wort „Weiterbildung“ nicht nur im Munde führen, son-
    dern müssen sie auch institutionalisieren und dabei die
    verschiedenen Partner finanziell unterstützen.

    Beim Thema Weiterbildung gilt in Deutschland ge-
    wissermaßen das NATO-Prinzip. Das hat nichts mit Si-
    cherheitspolitik zu tun, sondern NATO steht hier für No
    Action, Talk Only. Wir sprechen unglaublich viel über
    Weiterbildung. Aber in diesem Land ist zu wenig pas-
    siert. Jeder spricht von lebensbegleitendem Lernen. Aber
    weder die Kultur noch die Institutionen noch die Finan-
    zierung der Weiterbildung in diesem Land sind aus-
    kömmlich. Da kann man eine ganze Menge mehr tun.

    Wir werden in diesen nächsten vier Jahren einiges
    nach vorne bewegen. Ich bin mir sicher, dass wir am
    Ende dieser Legislaturperiode feststellen können, dass
    wir auf dem Weg, den wir seit 2000 eingeschlagen ha-
    ben, ein gutes Stück vorangekommen sind.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Katja Dörner erhält nun das Wort für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Lieber Hubertus Heil, das waren jetzt
    viele gut klingende Ankündigungen, aber nichtsdesto-
    trotz gibt der Koalitionsvertrag der Großen Koalition das
    nicht her, was Sie hier alles ausgeführt haben. Ich weiß,
    dass Sie immer etwas empfindlich reagieren, aber Sie
    müssen damit leben, dass wir Sie auch damit konfrontie-
    ren, was Sie vor der Wahl gesagt haben, was jetzt tat-
    sächlich im Koalitionsvertrag steht und was wir in den
    nächsten Jahren eben gerade nicht erwarten können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Widerspruch bei der SPD)


    Nichtsdestotrotz konnte man in den bisherigen Debat-
    tenbeiträgen sehr wohl einen gemeinsamen Tenor erken-
    nen. Die PISA-Ergebnisse spiegeln eine gute Tendenz
    wider, es geht aufwärts. Selbstverständlich geht dafür
    unser Dank an die vielen Hunderttausend Lehrerinnen
    und Lehrer, die in ganz Deutschland, oft unter gar nicht
    so einfachen Bedingungen, einen Superjob machen. Vie-
    len Dank an diese engagierten Menschen in unserem
    Land!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Aber es gab auch den gemeinsamen Tenor, dass wir
    vor sehr großen Herausforderungen stehen. Wenn man
    sich jetzt anschaut, was die unlängst abgewählte
    schwarz-gelbe Bundesregierung zu den Verbesserun-
    gen, die bei PISA festgestellt werden konnten, beigetra-
    gen hat, dann muss man sagen: Sie hat sehr wenig, sie
    hat quasi nichts beigetragen; und das nicht einmal, weil
    sie nicht gewollt hätte. Ob sie gewollt hätte, kann man
    vielleicht bezweifeln, aber nicht mit Sicherheit sagen;
    denn sie hat zu dieser Leistungsverbesserung gar nichts
    beitragen dürfen. Das ist ein absolut absurder Zustand,
    und der nennt sich Kooperationsverbot.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Im Wahlprogramm der SPD steht der Satz: „Mit dem
    Kooperationsverbot in der Bildung ist die Politik einen
    Irrweg gegangen.“


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ja!)


    Das stimmt. Der Bund hat sich völlig ohne Not die
    Hände gefesselt, und es wäre einfach dringend an der
    Zeit, diesen zentralen Fehler zu korrigieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf des Abg. Dr. Karamba Diaby [SPD])


    Es kommt nicht von ungefähr, dass Hubertus Heil
    eben das rot-grüne Ganztagsschulprogramm hier als eine
    richtige Weichenstellung zur Verbesserung der schuli-
    schen Bildung in Deutschland angeführt hat. Aber ein
    solches Ganztagsschulprogramm wäre heute aufgrund
    des Kooperationsverbotes überhaupt nicht mehr mög-
    lich. Das ist doch absurd.





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Große Koalition hat offensichtlich nicht vor, die-
    sen Fehler zu korrigieren. Das heißt eben auch, dass die
    aktuelle Bundesregierung mit diesen überall beschwore-
    nen Herausforderungen in der Bildung nichts oder jeden-
    falls nicht viel zu tun haben wird, weil sie es gar nicht
    darf. Von der Abschaffung des Kooperationsverbotes ist
    im Koalitionsvertrag nicht die Rede, und das trotz der
    riesigen gesellschaftlichen Unterstützung, die diese For-
    derung hat. Das geht vom BDI über die Lehrergewerk-
    schaften und Sozialverbände bis hin zu den Gewerk-
    schaften. Wo sonst gibt es eine so große Unterstützung
    für eine notwendige Reform? Hier wird einfach eine rie-
    sige Chance durch die Große Koalition vertan, die mit
    ihrer Mehrheit und natürlich sehr gerne mit unserer Un-
    terstützung ihren Beitrag dafür leisten könnte, dass sich
    der Bund für den Ausbau der Ganztagsschulen, für die
    Inklusion in den Schulen, für die kulturelle Bildung und
    vieles mehr engagieren könnte. Das wäre nämlich drin-
    gend nötig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin Wanka hat in ihrer Pressekonferenz
    zur Vorstellung der PISA-Studie das Sinus-Programm,
    ein Programm zur Verbesserung des mathematisch-na-
    turwissenschaftlichen Unterrichts, ausdrücklich als Be-
    gründung für das gute Abschneiden Deutschlands in der
    Mathematik herangezogen. Sinus war unstrittig ein gro-
    ßer Erfolg. Aber was ist mit dem Sinus-Programm pas-
    siert? Das Bund-Länder-Programm musste aufgrund des
    Kooperationsverbotes beendet werden. Auch das zeigt
    doch, wie absurd dieses Kooperationsverbot ist. Des-
    halb, Frau Ministerin, lassen wir es auch nicht zu, dass
    Sie sich mit den PISA-Ergebnissen wie mit fremden Fe-
    dern schmücken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Also wirklich!)


    Es gibt aber durchaus Grund zur Hoffnung. Ich habe
    gestern an der Übergabe der Präsidentschaft der Kultus-
    ministerkonferenz an die nordrhein-westfälische Schul-
    ministerin Sylvia Löhrmann teilgenommen. Es hat mich
    sehr gefreut, dass der scheidende Präsident Stephan
    Dorgerloh, Kultusminister aus Sachsen-Anhalt, auf gro-
    ßer Bühne gesagt hat, dass die Kultusministerkonferenz
    beim Thema Kooperationsverbot am Ball bleiben will.
    Das hat er übrigens unter dem Applaus auch der bayeri-
    schen Delegation getan. An dieser Stelle besteht also
    Grund zur Hoffnung.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der LINKEN)


    Herr Dorgerloh hat auch süffisant darauf hingewie-
    sen, im vorherigen Koalitionsvertrag seien die großen
    Reformen, beispielsweise die der Bundeswehr, gar nicht
    enthalten gewesen und deshalb solle man Hoffnung ha-
    ben. Wir sind am Anfang der Legislaturperiode. Man
    soll den Tag auch nicht vor dem Abend tadeln – so muss
    man in diesem Fall wohl sagen –; vielleicht erleben wir
    die erhofften Reformen noch. Aber klar ist, Frau Wanka:
    Hier müssen Sie als Ministerin, hier müssen die Kolle-
    ginnen und Kollegen von Union und SPD tatsächlich ak-
    tiv werden; sonst tut sich nichts.

    Ich möchte noch einen letzten Punkt ansprechen. Bei
    aller vorsichtigen Freude über die PISA-Ergebnisse
    möchte ich auf eine Entwicklung hinweisen, die wir
    dringend im Auge behalten müssen, nämlich auf die Ent-
    wicklung der mathematischen Kompetenzen der Mäd-
    chen. Es ist nicht nur so, dass die Jungen 14 Punkte vor
    den Mädchen liegen, sondern auch so, dass sich der Ab-
    stand zwischen Jungen und Mädchen in den letzten Jah-
    ren sogar vergrößert hat. Das ist in einem Land, das seit
    über acht Jahren von einer Physikerin regiert wird und
    eine Diplom-Mathematikerin als Bildungsministerin hat,
    absolut nicht hinnehmbar. Ich kann die Kultusministe-
    rinnen und Kultusminister der Länder nur dringend auf-
    fordern, hier eine gründliche Ursachenforschung zu be-
    treiben und die Ärmel hochzukrempeln. Ein Bund-
    Länder-Programm wäre hier vielleicht genau das Rich-
    tige, ist aber absurderweise verboten. Es wird Zeit, dass
    sich das ändert.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)