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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/252 Anlage 2 Inhaltsverzeichnis DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses als 2. Untersuchungs- ausschuss gemäß Artikel 45 a Absatz 2 des Grundgesetzes (Drucksache 17/14650) . . . . . . . . . . . . . . . . . Erklärung des Abgeordneten Michael Brand (CDU/CSU) zur Regierungserklärung: Ein- vernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zum Beitrittsantrag der Re- publik Serbien zur Europäischen Union und zur Empfehlung von Europäischer Kommis- sion und Hoher Vertreterin vom 22. April 2013 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlun- gen (Drucksache 17/14108) (250. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu den Anträgen: Kinder- und Jugendgesund- 32590 C 32591 C 32592 B 32593 B 32594 C 32595 C 32597 B 32613 B Deutscher B Stenografisch 252. Sitz Berlin, Montag, den 2. I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Un- tersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes (Drucksache 17/14600) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ J J O T D H N A L 32579 A 32580 B 32581 C 32583 D 32585 B 32586 C 32587 D 32589 C Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32597 C 32600 A undestag er Bericht ung September 2013 t : oachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . enning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 32602 A 32603 C 32605 A 32606 C 32608 A 32609 B 32611 D 32613 A heit: Ungleichheiten beseitigen – Versor- gungslücken schließen und Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen unter II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 Strafe stellen (250. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 24 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Stärkung von Informationsfreiheit und Transparenz unter Einschluss von Verbraucher- und Umweltinformationen – In- formationsfreiheits- und Transparenzgesetz (250. Sitzung, Tagesordnungspunkt 60) . . . . 32614 C 32614 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 32579 (A) ) )(B) 252. Sitz Berlin, Montag, den 2. Beginn: 16.3
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 32613 (A) ) )(B) Anlagen stellung von Bundestag und Bundesregierung Berlin für die Deutschen, kommt es regelmäßig zu An- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Michael Brand (CDU/CSU) zur Regierungserklärung: Einvernehmensher- J 2 N ti s n ru G d n z ti a b p o is b d s s E g d re li d w s S p v te n w o d s E e c w b n s S d h  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 02.09.2013 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 02.09.2013 Döring, Patrick FDP 02.09.2013 Drexler, Gerhard FDP 02.09.2013 Freitag, Dagmar SPD 02.09.2013 Gleicke, Iris SPD 02.09.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 02.09.2013 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 02.09.2013 Hinz (Essen), Petra SPD 02.09.2013 Dr. Lauterbach, Karl SPD 02.09.2013 Leibrecht, Harald FDP 02.09.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 02.09.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 02.09.2013 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 02.09.2013 Rawert, Mechthild SPD 02.09.2013 Schäffler, Frank FDP 02.09.2013 Stauche, Carola CDU/CSU 02.09.2013 Stüber, Sabine DIE LINKE 02.09.2013 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht zum Beitrittsantrag der Republik Serbien zur Europäischen Union und zur Empfehlung von Europäischer Kommission und Hoher Vertrete- rin vom 22. April 2013 zur Aufnahme von Bei- trittsverhandlungen (Drucksache 17/14108) (250. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 4) Am 1. Juli tritt Kroatien als zweiter Nachfolgestaat ugoslawiens der EU bei. Auf dem EU-Gipfel am 8. Juni geht es auch um einen Nachbarn: um Serbien. ach den Milosevic-Kriegen gegen Slowenien, Kroa- en, Bosnien-Herzegowina und Kosovo fällt dem ge- chrumpften Serbien der Umgang mit den Nachbarn och immer schwer. Bis heute hält die serbische Füh- ng unter Ministerpräsident Dacic, einem Milosevic- ünstling, und Präsident Nikolic, einem Gefolgsmann es in Den Haag angeklagten Radikalen Seselj, Span- ungen gegen Nachbarstaaten aufrecht. Vor Tagen be- eichnete Nikolic Kroatiens Einladung an das von Kroa- en anerkannte Kosovo zu den Beitrittsfeierlichkeiten ls Beleidigung Serbiens. Vor wenigen Wochen ließ Ser- ien ein regionales Gipfeltreffen in Ohrid wegen Kosovo latzen, obwohl wegen Serbien für diese regionale Ko- peration eigens eine „Fußnoten-Regelung“ vereinbart t. Vor allem gegenüber Kosovo praktiziert Serbien ein ekanntes Konzept: gegenüber der EU redet Serbien an- ers, als es vor Ort handelt. Es stellt Fortschritte in Aus- icht, die nach erfolgter EU-Belohnung für die reine Zu- age dann oft wieder „einkassiert“ werden. KFOR und ULEX können über die Taktik aus Blockaden, Zusa- en, Rücknahmen und neue Forderungen viel berichten; eutsche Soldaten stehen hier oft mit im Risiko. Wäh- nd Belgrad sich in Brüssel oder Berlin beredt EU-Taug- chkeit attestiert, finanziert das durch Staatsbankrott be- rohte Land mit bis zu 350 Millionen Euro jährlich eine eithin radikalisierte Struktur, deren Ziel offen die Ob- truktion und der Anschluss des Nordens von Kosovo an erbien ist. Die wegen Korruption, Kriminalität und olitischer Morde im Land diskreditierte Führung Koso- os unter Thaci setzt Serbien mangels Autorität und In- resse wenig entgegen. Umso mehr eskaliert die Span- ung unterhalb der Oberfläche. Analysten in Kosovo ie in Serbien warnen, in scharfem Gegensatz zu über- ptimistischen EU-Diplomaten: Thaci und Dacic kämen eshalb gut zurecht, weil beide nicht die Ziele der EU, ondern die die Profite ihrer Kartelle im Blick hätten. ULEX macht seit Amtsantritt von Bernd Borchardt rnst mit Anklagen wegen Korruption und Kriegsverbre- hen, und hat dabei auch Thacis Struktur im Ziel. Nun erden auch Vorwürfe öffentlich, dass Catherine Ashton ei EULEX gegen konsequente Verfolgung von Krimi- alität und Kriegsverbrechen interveniert habe. Es ist offenkundig: der Druck unter dem kosovari- chen Kessel steigt, und die EU muss ihren riskanten elbstbetrug zugunsten einer realen Beurteilung been- en. Nicht nur im geteilten Mitrovica, für Kosovaren eute von ähnlicher symbolischer Bedeutung wie früher 32614 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 (A) (C) )(B) schlägen. KFOR wie EULEX weisen deutlich auf ge- waltige Risiken für die Sicherheit hin, die sich aus der engen Kooperation von organisierter Kriminalität und Politik ergeben. Deutsche Experten wie die „Stiftung Wissenschaft und Politik“ warnen, die im April in Brüssel vereinbarte Implementierung sei mitnichten „historisch“, und statt zum Frieden könne die Umsetzung vor Ort zu blutigen Unruhen im Norden führen, weil Radikale sich dort zur Wehr setzen. Von Mitrovica aus waren 2004 tödliche Unruhen in ganz Kosovo ausgebrochen; nichts ist dort gelöst, kein Risiko ist kleiner geworden. Nicht nur die Implementierung der von Belgrad schon 2012 der EU zugesagten Punkte stockt – gegen alle Be- hauptungen. Für „historische“ Schritte fehlen konkrete Taten von Belgrad. Vor allem muss Serbien unwiderruf- lich die Grenzen akzeptieren, nach all den Kriegen; das gilt für Kosovo, auch für Bosnien, wo Belgrad und seine Verbündeten in Bosnien weiter mit dem Feuer spielen. Ob sich die Büchse der Pandora wieder öffnet, das kann niemand sagen; dass sie sich in Jahren öffnen kann, be- streiten nur Naive und Unkundige. Und dass die albani- schen Gebiete in Kosovo, Mazedonien und Südserbien dann stillhalten, das glaubt niemand. mit Mehrheit verabschiedete, konkrete Pflichtenheft für Serbien muss bis zum nächsten Gipfel real bezüglich sei- ner tatsächlichen Umsetzung überprüft werden. Eine noch explosive Büchse der Pandora darf die EU nicht importieren. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu den Anträgen: Kinder- und Jugendgesundheit: Ungleichheiten beseitigen – Versorgungslücken schließen und Bestechung und Bestechlichkeit im Gesund- heitswesen unter Strafe stellen (250. Sitzung, Tagesordnungspunkt 24 b) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass unser Votum „Enthaltung“ lautet. Anlage 4 Erklärung Wir sollten nicht unhistorisch ein Abkommen histo- risch nennen, das Zusagen von 2012 endlich umsetzen soll und voller Risiken steckt. Historisch gehört der Bal- kan zu Europa und braucht eine europäische Perspek- tive, inklusive Serbien. Um die Büchse der Pandora mit möglichen neuen Kriegen endgültig zu versiegeln, muss Serbien historische Schritte in Richtung Europa gehen. Das ist die Implementierungsvereinbarung nicht, obschon sie wichtige Elemente beinhaltet. Die historische Wende Serbiens nach Europa jedoch muss erst konkret erfolgen, bevor wir dann über konkrete Termine reden. Das heute G (D des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung von Informationsfreiheit und Transparenz unter Einschluss von Verbraucher- und Umweltinfor- mationen – Informationsfreiheits- und Transpa- renzgesetz (250. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 60) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum „Zustimmung“ lautet. 252. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Untersuchungsausschussbericht NSU TOP 2 Untersuchungsausschussbericht Euro Hawk Anlagen
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    Rede von Armin Schuster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    nd Herren! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen!
    ir haben bei den Opfern des NSU-Trios und ihren An-

    ehörigen einiges gutzumachen. Wie sehr uns das am
    erzen liegt, haben, glaube ich, die letzten 90 Minuten

    indrucksvoll gezeigt. Lassen Sie mich zusammenfas-
    end ein Schlaglicht auf diese Debatte werfen.

    Der NSU-Untersuchungsausschuss wurde medial
    Herr Bundestagspräsident, vielleicht bis auf heute – in
    en letzten 18 Monaten sehr gut begleitet. Die Öffent-
    chkeit hat großen Anteil daran genommen. Und doch
    abe ich ein wenig die Sorge, dass unsere Ergebnisse zu
    ehr nur auf die Sicherheitsbehörden projiziert werden.
    Desaströses, historisches Versagen der Sicherheitsbe-
    örden“, das waren die Überschriften der vergangenen
    wei Wochen. Die Bürger verstehen darunter logischer-
    eise vorwiegend Polizei und Verfassungsschutz. Das
    t natürlich nicht falsch; aber die Schuld so eng zu be-
    renzen oder zu verorten, das wäre mir politisch zu kurz
    esprungen. Es entspricht nicht den Erkenntnissen des
    usschusses, und es würde den berechtigten Erwartun-
    en der Familien der Opfer auch nur eingeschränkt
    echnung tragen.

    Sie werden jetzt sagen: Klar, da redet ein Polizist. –
    eit gefehlt, meine Damen und Herren, ich will das Bild

    er Polizei oder des Verfassungsschutzes nicht weich-
    eichnen. Angesichts der Fehler waren die letzten
    6 Monate gerade für mich als ehemaligen Polizeibeam-
    n schmerzvoll; das gebe ich gerne zu. Aber die Sicher-
    eitsbehörden sind in Deutschland nicht frei schwebend,
    ondern Bestandteil des demokratischen Systems – zu-
    ammen in einem Netzwerk mit Staatsanwaltschaften,
    erichten, Regierungen, Parlamenten, den Medien und
    er Gesellschaft.





    Armin Schuster (Weil am Rhein)



    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Beispiel: Wir bezeichnen die Staatsanwaltschaft
    gegenüber der Polizei als sogenannte Herrin des Ermitt-
    lungsverfahrens. Bis 2004 hießen die Polizeibeamten
    Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft; heute heißen sie Er-
    mittlungspersonen der Staatsanwaltschaft. Bei allen gra-
    vierenden Fehlern der Polizei muss ich sagen: Von dieser
    sachleitenden Funktion der Staatsanwaltschaften habe
    ich wenig bis gar nichts erlebt. Dass in diesen Jahren die
    deutschen Gerichte die bemerkenswerte Praxis gepflegt
    haben, in nennenswertem Umfang Verfahren wegen
    rechtsgerichteter Straftaten einzustellen, kommt noch
    dazu.

    Das Versagen, von dem wir sprechen, bezieht sich
    also mindestens auf die in einem Verbund arbeitenden
    Verfassungsschutz- und Polizeibehörden, Staatsanwalt-
    schaften und Gerichte. Nur, meine Damen und Herren,
    dann müssen wir von einem gravierenden Systemausfall
    sprechen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Eva Högl [SPD]: Genau so ist es!)


    Wenn es um einen Systemausfall geht, muss man auch
    betrachten, was Regierungen, Regierungsbehörden und
    Parlamente in dieser Zeit gemacht haben.

    Vor dem 4. November 2011 wurde der Fall – außer
    vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten
    Beckstein – nie zur Chefsache gemacht. Er erreichte nie
    die Innenministerkonferenz; aber genau das wäre nötig
    gewesen. Wir waren durch die Art, wie diese Tatserie be-
    gangen wurde, im Grenzbereich dessen, was unsere fö-
    derale Sicherheitsstruktur leisten kann, und dafür ist die
    IMK zuständig.

    Was der Bundesinnenminister nach dem 4. November
    umgesetzt hat, war sehr gutes und schnelles Krisen-
    management. Das Gemeinsame Abwehrzentrum zum
    Beispiel ist ein folgerichtiger erster Schritt. In Zukunft
    wird aber mehr notwendig sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich hoffe sehr – ich versuche es einmal vorsichtig
    auszudrücken, sozusagen parteiübergreifend –, dass die
    sperrige Haltung einiger Länder sich im Lichte unseres
    Abschlussberichts noch ändern wird. Das Führungs-
    dilemma in der BAO „Bosporus“ ist Grund genug, die
    Leistungsfähigkeit unserer föderalen Sicherheitsarchi-
    tektur nicht nur in der Praxis, sondern regelmäßig auch
    in Laborsituationen zu testen. Deshalb fand ich die Idee,
    eine Kommission zur deutschen Sicherheitsarchitektur
    einzurichten, schon immer gut. Eine solche Kommission
    gab es in dieser Periode schon einmal, und ich würde
    mich sehr freuen, wenn sie wiederkäme. Vielleicht ver-
    locken uns ja die Erkenntnisse unseres Berichts, erneut
    eine solche Kommission einzusetzen.

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    (C (D Meine Damen und Herren, auch wir und die anderen arlamente dieses Landes müssen uns durchaus fragen ssen, ob diese Gewaltserie angemessen Eingang in die arlamentarischen Beratungen gefunden hat. Kein Verssungsschützer wurde jemals von der BAO „Bosporus“ urate gezogen. Die berühmte E-Mail an das BfV – die eisten wissen, wovon ich spreche – ist vielleicht nur ie Spitze des Eisbergs bezogen auf die Frage, wie charf deutsche Sicherheitsbehörden das Trennungsebot in der Praxis auslegen. Legen sie es zu scharf aus? as zu evaluieren, zu beurteilen und ernsthaft zu diskueren, wäre Aufgabe unserer Parlamente, also auch des eutschen Bundestages. Haben wir das getan? Wir brauchen auch eine intensivere Sicherheitsund olizeiforschung. Ich stimme Bernd Wagner von der Oranisation „EXIT-Deutschland“ zu, der in einer Sitzung r eine stärkere Verzahnung der Analytik der Sicher eitsbehörden, der Wissenschaft und der Zivilgesellchaft plädierte. Die notwendigen wissenschaftlichen nalysefähigkeiten unserer Dienste sind nicht nur beim hema Rechtsextremismus zu gering. Das sind chwachstellen, die das Amt aber nicht alleine beseitien kann. Dafür ist auch das Parlament gefordert. Hier eht es um Personal und Ressourcen. Und die Medien und die Gesellschaft? Seien wir ehrch: Über die unglückseligen Begriffe „Döner-Morde“ nd „BAO Bosporus“ echauffieren wir uns erst seit dem . November 2011. Ich habe im Ausschuss oft tief urchgeatmet; denn wegen meines Berufsweges war ich rleichtert, dass sich die deutschen Sicherheitsbehörden ben nicht als auf dem rechten Auge blind erwiesen haen. Betriebsblind, Herr Wieland, waren sie, ja. Wären ie aber blind gewesen, dann wäre das eine Katastrophe. ier darf man froh sein, dass es so weit nicht gekommen t. Wir fühlten uns anscheinend zu sicher, die Gefahr om rechten Rand im Griff zu haben. Wir haben die age unterschätzt und sind sehr nachlässig geworden – ielleicht auch in unserer Sprache. Das ist ein Hinweis n die Gesellschaft. Meine Damen und Herren, die Arbeit in diesem Auschuss ging unter die Haut – jedenfalls mir. Unter dieem Eindruck haben wir unsere 47 Empfehlungen geeinsam formuliert. Wenn wir in den Sicherheitsbehörden und der Justiz on Bund und Ländern eine ebenso nachhaltige Wirkung rzielen wollen, dann können wir das dadurch erreichen, ass wir die Führungskräfte dieser Behörden verpflichn, den NSU-Fall in einem intensiven Planspiel zu anasieren, zu beurteilen und nachzuempfinden. Ich bin ein olizeibeamter der Generation „Bad Kleinen“ und darf inmal persönlich werden: Diesen Fall habe ich in vier agen real nachgespielt; das ist 20 Jahre her. Ich könnte tzt spontan noch einen Vortrag darüber halten. So stark eschäftigt mich das noch. Genau das erwarte ich auch hier. Staatsanwälte, Richr und Polizeibeamte in diesem Land müssen das Glei he mit dem NSU-Fall tun. Es hätte juristisch, technisch nd einsatztaktisch eine kolossale Wirkung. Ich würde ich freuen, wenn das zum Thema würde. Armin Schuster )





    (A) )

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP
    und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie
    bei Abgeordneten der LINKEN)

    In diesem Sinne brauchen wir einen gestärkten, weil
    lernenden Verfassungsschutz und einen wesentlich ef-
    fektiveren V-Leute-Einsatz. Diesen abzuschaffen, würde
    bedeuten, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wir
    brauchen eine entkrampftere Zusammenarbeit zwischen
    der Polizei und den Diensten und zeitgerechte Formen
    überregionaler polizeilicher Einsatzführung in Deutsch-
    land.

    Die Bundesregierung hat mit den notwendigen Refor-
    men längst begonnen. Der Deutsche Bundestag sendet
    heute mit diesem Bericht und seinem Zustandekommen
    ein sehr starkes Signal aus. Den Parlamenten kommt
    jetzt die Aufgabe zu, die notwendigen Systemverände-
    rungen bei den Sicherheitsbehörden, der Justiz und den
    Regierungen im Bund und in den Ländern kritisch zu be-
    gleiten und keine notwendige Reform auszulassen. Das
    Versprechen gilt!

    Zehn Menschen haben auf tragische Weise ihr Leben
    verloren. Die Erinnerung daran muss bei uns allen so
    lange wie möglich wachgehalten werden.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Kollege Armin Schuster, Ihnen und allen Rednerin-

nen und Rednern des heutigen Nachmittags ein herzli-
ches Dankeschön. Unseren Gästen mit dem Herrn Bun-
despräsidenten an der Spitze danke ich für das
Beiwohnen dieser Debatte.


(Beifall im ganzen Hause)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir kommen zur Ab-
stimmung über die Beschlussempfehlung des 2. Untersu-
chungsausschusses auf Drucksache 17/14600. Der Aus-
schuss empfiehlt, den Bericht zur Kenntnis zu nehmen.
Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Das sind
alle Fraktionen dieses Hauses. Vorsichtshalber mache ich
die Gegenprobe. – Niemand. Enthaltungen? – Niemand.
Die Beschlussempfehlung ist vom Plenum des Deutschen
Bundestages einstimmig angenommen worden.


(Beifall im ganzen Hause)


Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 2:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Verteidigungsausschusses als 2. Unter-
suchungsausschuss gemäß Artikel 45 a Ab-
satz 2 des Grundgesetzes

– Drucksache 17/14650 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Markus Grübel
Rainer Arnold
Joachim Spatz
Jan van Aken
Omid Nouripour

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(C (D Erster Redner in unserer Aussprache ist für die Frakon von CDU und CSU unser Kollege Markus Grübel, em ich nun das Wort gebe. Bitte schön, Kollege Markus rübel. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Unruhe)


Augenblick, Herr Kollege. Ich darf alle herzlich bitten,
uch diesem Tagesordnungspunkt die notwendige Auf-
erksamkeit zu schenken. – Bitte schön, Herr Kollege.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Markus Grübel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    prechen heute über die Ergebnisse von zwei Untersu-
    hungsausschüssen, die unterschiedlicher nicht sein
    önnten: zum einen über Tote und unsägliches Leid, das
    ie NSU-Terroristen über viele Familien gebracht haben;
    um anderen über ein Entwicklungsvorhaben einer Auf-
    lärungsdrohne, das nicht das gewünschte Ergebnis ge-
    racht hat.

    Beim NSU-Untersuchungsausschuss waren alle Frak-
    onen bemüht, das unfassbare Versagen deutscher Si-
    herheitsbehörden aufzuklären und Vertrauen in den
    eutschen Staat zurückzugewinnen. Beim Euro-Hawk-
    ntersuchungsausschuss haben SPD, Linke und Grüne
    rampfhaft versucht, etwas zu skandalisieren und den
    ntersuchungsausschuss zur Wahlkampfbühne zu ma-

    hen.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts verstanden!)


    Wir haben den Untersuchungsausschuss mitgetragen.
    ir haben uns nicht im Klein-Klein von Verfahrensfra-

    en aufgehalten, zum Beispiel bei der Frage der Zulas-
    ung weitgehender Öffentlichkeit. Wir, die Koalition
    nd unsere Minister, hatten nichts zu verbergen.


    (Zuruf von der FDP: So ist es!)


    Die Opposition wollte anfangs nur die letzten zwei
    ahre dieses Projekts untersuchen. Wir haben Wert da-
    uf gelegt, dass das Entwicklungsvorhaben Euro Hawk

    on Anfang an untersucht wird. Die Opposition wollte in
    rster Linie dem Minister am Zeug flicken. Wir wollten
    rkenntnisse gewinnen, was wir in Zukunft bei Rüs-
    ngsvorhaben besser machen müssen.

    Die Opposition hätte spätestens nach dem Bericht des
    undesrechnungshofes erkennen können, dass sich das
    hema Euro Hawk für den Bundestagswahlkampf über-
    aupt nicht eignet. Der Bundesrechnungshof hat nämlich
    wei wesentliche Feststellungen getroffen – in den Wor-
    n unserer Zeugin –: Erstens. Blauäugig waren die vor-
    ertraglichen Verhandlungen, also die Zeit bis 2006,
    eil die Zulassungsrisiken nicht erkannt bzw. nicht rich-
    g bewertet wurden. Zweitens. Die Leitung des Ministe-
    ums hat gehandelt – Minister und Staatssekretäre –,
    achdem ihr die Probleme geschildert wurden.

    Insbesondere der Opposition möchte ich sagen: Mit
    em ständigen Versuch, auf Kosten der Bundeswehr
    ahlkampf zu machen, trägt die Opposition nicht zu der
    uhe bei, die unsere Truppe braucht.





    Markus Grübel


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo waren Sie die letzten Wochen? Eingefroren im Eis, oder was?)


    In Ihrem Sondervotum fordern Sie ausdrücklich: Die
    Bundeswehr braucht jetzt Ruhe. – Aber jede Woche wird
    eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Letzte Woche war es
    der Marinehubschrauber, eine sehr alte Sau;


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    denn dieses Thema haben wir bereits im Juni im Aus-
    schuss behandelt.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Außer Ihnen sind alle blöd, genau!)


    Zur Sache selbst. An was ist der Euro Hawk geschei-
    tert? Der Euro Hawk ist an den Zulassungsproblemen
    gescheitert. Das deutsche Aufklärungssystem funktio-
    niert und kann in ein anderes Trägersystem eingebaut
    werden. Mit der Zulassung von Flugzeugen ist es so ähn-
    lich wie mit der Zulassung von Medikamenten: Ohne
    Zulassung kann man sie nicht in den Verkehr bringen
    und einsetzen, weil die Sicherheit nicht bewiesen ist.
    Diese Zulassungsprobleme bestanden von Anfang an,
    vom Jahr 1999 an, als die ersten Entscheidungen für den
    Euro Hawk getroffen wurden. Das ist das, was wir als
    Geburtsfehler bezeichnet haben.

    Ich komme nun zur politischen Bewertung. Bundes-
    minister de Maizière hat von Anfang an die Wahrheit ge-
    sagt. Es gibt keinen einzigen Beweis, der das Gegenteil
    belegt.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen bildet!)


    Wer hier etwas anderes sagt, der ist entweder ahnungslos
    oder bösartig – im Zweifel beides.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oder kann im Gegensatz zu Ihnen lesen!)


    Durch die Entscheidung des Ministers, die Serie von vier
    Euro Hawks nicht zu kaufen, ist nicht nur kein Schaden
    entstanden, sondern gerade auch Schaden verhindert
    worden.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Als Parlamentarier muss ich sagen: Endlich hat ein
    Minister gehandelt


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    und ein Beschaffungsvorhaben nicht durchgeführt, des-
    sen Kosten explodiert sind. Seit Jahrzehnten kennen wir
    die Situation, dass bei solchen Projekten immer und im-
    mer wieder Geld nachgeschossen wird. Hier ist die Ent-
    scheidung getroffen worden: Wir kaufen den Euro Hawk
    nicht.

    Der Kaufpreis – 600 Millionen Euro für die Serie –
    steht jetzt für eine Alternative zur Verfügung, und die
    Zulassungskosten in Höhe von nochmals 600 Millionen

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    (C (D uro haben wir wahrscheinlich gespart. Was wäre geween, wenn 1,2 Milliarden Euro ausgegeben worden wän und man dann zu dem Ergebnis gekommen wäre, ass die Zulassung nicht erfolgen kann? Dann hätten wir nf Euro Hawks für fünf deutsche Technikmuseen. Wir ätten dafür 1,2 Milliarden Euro plus das Geld für die ntwicklung ausgegeben, und die Bundeswehr hätte ichts. (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt hat sie auch nichts!)


    arum war die Entscheidung in der Sache richtig.

    Dieses Geld, das nicht ausgegeben wurde, steht jetzt
    r Alternativen zur Verfügung. Wie die Alternative aus-

    ieht, müssen wir sehen. Ob es ein bemanntes System
    um Beispiel in Form des A319 wird, eine Heron oder
    ielleicht doch ein Global Hawk der neueren Version,
    ie er im NATO-AGS eingesetzt wird, wenn Italien die
    ulassung erteilt, werden wir sehen, wenn wir Anfang
    014 das Thema wieder debattieren.

    Die wahren Gründe für die Probleme beim Euro Hawk
    egen weit vor der Amtszeit von Minister de Maizière.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    m das heute in die Schuhe zu schieben, ist schlechter-
    ings falsch.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Oft wurde ich von Journalisten gefragt: Wer ist
    chuld? Ich selber bin der Meinung, der Begriff
    Schuld“ ist hier vielleicht sogar fehl am Platze. Richti-
    er ist die Frage: Wer trägt Verantwortung, und wer trägt
    erantwortung für was? Die Antwort auf diese Frage ist
    omplex; denn die Verantwortung verteilt sich auf viele
    chultern. Die Verantwortung für die Entscheidung, das
    merikanische Trägersystem mit dem deutschen Aufklä-
    ngssystem zu verbinden und im Zusammenhang mit

    em amerikanischen Trägersystem Zulassungsprobleme
    u bekommen, liegt in der rot-grünen Regierungszeit bei
    inister Scharping.


    (Zuruf von der SPD: Oder sogar bei Adenauer? – Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Genau, Adenauer war es!)


    ie Zulassungsprobleme wurden von den rot-grünen
    erantwortungsträgern sträflich unterschätzt.


    (Rainer Arnold [SPD]: Fällt Ihnen gar nichts Neues ein?)


    Herr Arnold, wenn Sie die Akten lesen –


    (Rainer Arnold [SPD]: Haben Sie die gelesen?)


    as war auch für mich interessant –, können Sie feststel-
    n, welche Euphorie bei SPD und Grünen Anfang 2000
    estand, in diese neue Technologie der unbemannten
    uftfahrt einzutreten, Drohnen zu kaufen und bei dieser
    ukunftstechnologie mit am Anfang zu stehen. Es gab
    ine wahre Drohneneuphorie bei SPD und Grünen. Da-
    m hat man auch gesagt: Die Probleme der Zulassung
    erden wir irgendwie lösen; wir setzen uns an die Spitze





    Markus Grübel


    (A) )


    )(B)

    der Bewegung. – Das heute zu leugnen, ist schlechter-
    dings falsch. Etwas anderes ergibt sich nicht aus den Un-
    terlagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Verantwortung liegt auch in der Amtszeit von Minis-
    ter Struck. In seiner Amtszeit wurden die Anforderungen
    definiert und die Verträge ausgehandelt.

    Verantwortung fällt in die Amtszeit von Minister Jung,
    als die Verträge unterschrieben wurden. Verantwortung
    fällt in die Amtszeit von Minister zu Guttenberg, als die
    Zulassungsprobleme beim Demonstrator aufgetreten
    sind.

    Beim Amtsantritt von Minister de Maizière aber war
    die Masse des Geldes ausgegeben. In diesem Stadium
    die Entwicklung ohne Ergebnis abzubrechen, wäre Un-
    sinn gewesen. Kein Zeuge und schon gar nicht der Bun-
    desrechnungshof haben das gefordert, obwohl sie im
    Rückblick schlauer waren als zu der Zeit, als die Ent-
    scheidung zu treffen gewesen wäre. Es ist Unsinn, eine
    Entwicklung kurz vor Abschluss abzubrechen, wenn das
    Geld im Wesentlichen ausgegeben ist.

    Manchmal muss man wie bei einer Bergtour über den
    Gipfel absteigen, wenn sozusagen der Punkt der Umkehr
    überschritten ist. In diesem Fall war es auch so: Man hat
    die Entwicklung vollendet, obwohl man gesagt hat: Die
    Beschaffung machen wir nicht.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von SPD und Grü-
    nen, viele problembehaftete Rüstungsvorhaben sind aus
    Ihrer Amtszeit: das Transportflugzeug A400M, der Hub-
    schrauber Tiger,


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Tiger ist aus den 80er-Jahren! Helmut Kohl war doch kein Grüner!)


    die Korvette K 130, der Transportpanzer Boxer, die Pri-
    vatisierung, die GEBB und vieles andere mehr. Wollt ihr
    auch für das alles noch einen Untersuchungsausschuss
    einsetzen?

    Ich muss deutlich sagen: Die Aussage des Zeugen
    Scharping war aus meiner Sicht eine Frechheit. Diesem
    Minister haben wir viele der Probleme zu verdanken,
    und er ist aufgetreten, als ob er uns einen Ratschlag ge-
    ben kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Sehr geehrte Damen und Herren, wir brauchen drin-
    gend die Fähigkeit zur weiträumigen Aufklärung. Wir
    brauchen eigene Erkenntnisse, wenn wir Entscheidun-
    gen treffen, zum Beispiel bei der zivilen Krisenpräven-
    tion und Krisenreaktion sowie zum Schutz unserer Sol-
    datinnen und Soldaten im Einsatz. Darum wird uns das
    Thema weiter beschäftigen, wenn wir eine alternative
    Trägerplattform suchen.

    Eine wichtige Fragestellung ist allerdings im Untersu-
    chungsausschuss aus unserer Sicht zu kurz gekommen:

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    (C (D ie können Entwicklungsund Beschaffungsvorhaben erbessert werden? Bundesminister de Maizière hat hierzu schon wichge Weichen gestellt. So soll das Beschaffungsverfahren eiter optimiert werden. Es soll Frühwarnmechanismen eben. Das Projektcontrolling wird verbessert und neben er Projektleitung angesiedelt, sodass man einen objektien Blick auf die Dinge bekommt. Der Minister hat auch ugesagt, dass regelmäßig Bericht über den Status von üstungsprojekten im Verteidigungsund im Haushaltsusschuss erstattet werden soll. In welcher Form, das uss das nächste Parlament entscheiden. Regelmäßige erichte an den Haushaltsausschuss gab es übrigens chon einmal. Das wurde damals in rot-grüner Zeit abgechafft. Es muss auch daran gedacht werden, externen juristichen Sachverstand einzubinden, wenn Verträge mit uslandsbezug abgeschlossen werden, zum Beispiel enn es wie im aktuellen Fall um Zulassungsvorausset ungen in Deutschland und den Vereinigten Staaten eht. Ganz wichtig ist ebenfalls: Wir müssen die Zulasungsregeln auf europäischer Ebene harmonisieren. Der inister hat dazu schon Schritte unternommen. Sehr geehrte Damen und Herren, ich fasse das Ergebis des Untersuchungsausschusses zusammen: Die Verntwortung für die Probleme des Projekts ruht auf vielen chultern. Die Probleme beginnen in rot-grüner Zeit unr Minister Scharping. Minister de Maizière ist von den orwürfen entlastet. (Lachen des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ie Entscheidung des Ministers, die Entwicklung abzu-
    chließen, die Serie aber nicht zu beschaffen, ist richtig.

    ichtige Weichen, die dazu dienen, die Risiken von
    üstungsprojekten zu verringern, sind benannt und auch

    chon gestellt.

    Der Untersuchungsausschuss hat zügig gearbeitet. Ich
    anke allen Ausschussmitgliedern, dem Ausschuss-
    ekretariat und dessen Leitung sowie allen Mitarbeiterin-
    en und Mitarbeitern, die trotz Sommerpause und Wahl-
    ampf hart gearbeitet haben.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)