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    Plenarprotokoll 17/241 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 241. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Johannes Singhammer . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Gerhard Drexler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 52 . . . Tagesordnungspunkt 51: a) Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit: Nukleare Entsorgung im Konsens regeln . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Suche und Auswahl ei- nes Standortes für ein Endlager für Wärme entwickelnde radioaktive Ab- fälle und zur Änderung anderer Gesetze (Standortauswahlgesetz – StandAG) (Drucksache 17/13471) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Weil, Ministerpräsident (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 53: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Übertra- gung besonderer Aufgaben im Zusam- menhang mit der Aufsicht über Kreditin- stitute auf die Europäische Zentralbank (Drucksachen 17/13470, 17/13523, 17/13539) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen (Drucksachen 17/12601, 17/13035, 17/13523, 17/13539) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Fraktio- nen der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Ein neuer Anlauf zur Bändigung der Finanzmärkte: Erpressungspotenzial ver- ringern – Geschäfts- und Investmentban- king trennen (Drucksachen 17/12687, 17/13523, 17/13539) Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . 30519 A 30519 A 30519 B 30519 B 30519 B 30519 C 30523 B 30524 C 30525 D 30527 B 30529 A 30530 B 30530 D 30532 A 30533 B 30534 C 30534 D 30534 B 30535 A 30536 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 54: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Angelika Krüger-Leißner, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Moderne Mitbestimmung für das 21. Jahrhundert (Drucksache 17/13476) . . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus verhin- dern und Parteienfinanzierung transparen- ter gestalten (Drucksachen 17/9063, 17/13530) . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 10: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Haltung der Bundesregierung beim Verkauf der TLG . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30537 B 30538 D 30539 D 30540 C 30541 D 30543 A 30544 C 30546 B 30548 D 30549 C 30549 D 30550 D 30552 B 30553 B 30555 A 30556 A 30557 D 30559 A 30559 B 30562 A 30563 C 30564 A 30565 C 30566 C 30566 D 30568 A 30569 A 30570 B 30571 B 30572 C 30573 D 30574 D 30576 A 30577 C 30579 B 30580 C 30581 D 30582 A 30583 A 30583 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 30519 (A) (C) (D)(B) 241. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    30582 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C) (D)(B) Berichtigung 240. Sitzung, Seite 30158 D, vierter Absatz, der Zwi- schenruf des Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ist wie folgt zu lesen:„ Unter Kohl lag der Spitzensteuersatz bei 53 Prozent!“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 30583 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 909. Sitzung am 3. Mai 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Abschaffung des Branntweinmonopols (Branntweinmonopolabschaffungsgesetz) – Gesetz zur Änderung des Finanz- und Personal- statistikgesetzes – Gesetz zur Änderung des Telekommunikations- gesetzes und zur Neuregelung der Bestandsdaten- auskunft Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 17.05.2013 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 17.05.2013 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.05.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 17.05.2013 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 17.05.2013 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 17.05.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.05.2013 Dr. Gambke, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.05.2013 Glos, Michael CDU/CSU 17.05.2013 Golze, Diana DIE LINKE 17.05.2013 Groneberg, Gabriele SPD 17.05.2013 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 17.05.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 17.05.2013 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 17.05.2013 Hintze, Peter CDU/CSU 17.05.2013 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 17.05.2013 Humme, Christel SPD 17.05.2013 Koch, Harald DIE LINKE 17.05.2013 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 17.05.2013* Laurischk, Sibylle FDP 17.05.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 17.05.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.05.2013 Mücke, Jan FDP 17.05.2013 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 17.05.2013 Pflug, Johannes SPD 17.05.2013* Pieper, Cornelia FDP 17.05.2013 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.05.2013 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.05.2013 Roth (Heringen), Michael SPD 17.05.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.05.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 17.05.2013 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.05.2013* Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 17.05.2013 Schwanitz, Rolf SPD 17.05.2013 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.05.2013 Spatz, Joachim FDP 17.05.2013* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.05.2013 Dr. Westerwelle, Guido FDP 17.05.2013 Zylajew, Willi CDU/CSU 17.05.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 30584 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zur Neuregelung der Professorenbesol- dung und zur Änderung weiterer dienstrecht- licher Vorschriften (Professorenbesoldungsneu- regelungsgesetz) – … Strafrechtsänderungsgesetz – Beschränkung der Möglichkeit zur Strafmilderung bei Aufklä- rungs- und Präventionshilfe (… StrÄndG) – Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs (StORMG) – Gesetz zur Schlichtung im Luftverkehr – Gesetz zur Änderung seeverkehrsrechtlicher und sonstiger Vorschriften mit Bezug zum Seerecht – Gesetz über Intelligente Verkehrssysteme im Stra- ßenverkehr und deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern (Intelligente Verkehrssysteme Gesetz – IVSG) – Gesetz zu dem Internationalen Übereinkommen von Nairobi von 2007 über die Beseitigung von Wracks – Gesetz zu dem Abkommen vom 3. Mai 2012 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Republik Korea über die Seeschifffahrt – Gesetz zu dem Handelsübereinkommen vom 26. Juni 2012 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits sowie Ko- lumbien und Peru andererseits Ferner hat der Bundesrat die folgende Entschließung gefasst: 1. Der Bundesrat stellt fest, dass mit dem Stillstand der WTO-Verhandlungen die Tendenz zu bilate- ralen Freihandelsabkommen zunimmt. Er hält grundsätzlich weltweite, multilaterale, an klare Standards und kontrollierbare Regeln gebundene Abkommen für sinnvoller als ein Geflecht bilate- raler Vereinbarungen. Weltweiter Handel schließt immer eine arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpolitische Dimension ein, die beim Abschluss von Freihandelsabkommen vollum- fänglich berücksichtigt werden muss. Dies muss auch für EU-Handelsabkommen und sogenannte Gemischte Abkommen mit Drittstaaten gelten. 2. Der Bundesrat bedauert, dass das Freihandelsab- kommen mit Kolumbien und Peru nicht dem re- gionalen Integrationsansatz der EU folgt und neue Schranken zwischen den Staaten der Region errichtet. Es steht somit auch im Widerspruch zur Lateinamerika-Strategie der Bundesregierung, die regionale Integration zu fördern. 3. Der Bundesrat begrüßt das grundsätzliche Bemü- hen, mit dem Handelsübereinkommen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaa- ten einerseits sowie Kolumbien und Peru anderer- seits an historische und kulturelle Verbindungen anzuknüpfen und eine Öffnung der Märkte unter anderem für Waren, Dienstleistungen, Öffentli- ches Beschaffungswesen und Investitionen sowie die Förderung der wirtschaftlichen Integration zwischen den Parteien zu erreichen, welche die wirtschaftliche Entwicklung voranbringen und auf diese Weise auch den Menschen in den be- troffenen Ländern zugutekommen soll. 4. Der Bundesrat kritisiert jedoch, dass das Freihan- delsabkommen zwar verbindliche Verpflich- tungen zur Marktöffnung im industriellen und agrarischen Bereich, zur Liberalisierung vieler Bereiche der Daseinsvorsorge und Infrastruktu- ren, des öffentlichen Beschaffungswesens um- fasst und einen Eingriff in das Alltagsleben und die sozialen und politischen Verhältnisse der Menschen darstellt, dass aber diesen Verpflich- tungen keine flankierenden arbeits-, sozial-, um- welt-, rechts- und verbraucherpolitischen Rege- lungen mit entsprechender Verbindlichkeit und Kontroll- und Eingriffsmechanismen innerhalb des eigentlichen Abkommens an die Seite gestellt sind. 5. Der Bundesrat kritisiert zudem, dass die im Han- delsabkommen vereinbarten Liberalisierungen der Finanzmärkte die Bemühungen zur Regulie- rung des internationalen Finanzsektors erschwe- ren und Geldwäsche und Steuerhinterziehung erleichtern können. So könnten Finanzakteure riskante Geschäfte machen, ohne ausreichend von einer der Vertragsparteien kontrolliert zu sein. Das Abkommen schützt nur unzureichend das Recht der Vertragsparteien, Kapitalflüsse zu kontrollieren. 6. Der Bundesrat erkennt an, dass der erste Artikel des Handelsübereinkommens auch umfassende Bestimmungen enthält, die den Schutz der Men- schenrechte einfordern. Es ist zu begrüßen, dass sich die Achtung der demokratischen Grundsätze und der grundlegenden Menschenrechte sowie des Grundsatzes der Rechtstaatlichkeit in den in- nenpolitischen Maßnahmen und der internationa- len Politik der Vertragsparteien spiegeln muss und dass die Missachtung dieses wesentlichen Bestandteils des Übereinkommens zur Ergreifung angemessener Maßnahmen führen kann, unter anderem zur möglichen Beendigung bzw. zur Aussetzung eines Teils oder des gesamten Über- einkommens. 7. Der Bundesrat betont aber, dass es im Falle Ko- lumbiens und Perus wichtig gewesen wäre, den allgemeinen Streitbeilegungsmechanismus auch bei Verstößen gegen die Regelungen zum Schutz von Arbeitnehmer-, Menschen- und Umweltrech- ten anzuwenden, damit auch solche Verstöße in dafür vorgesehenen Verfahren im Rahmen des Abkommens sanktioniert werden können. Dabei hätte sichergestellt werden müssen, dass insbe- sondere auch Beschwerden von Seiten der Zivil- gesellschaft direkt zu entsprechenden Verfahren hätten führen können. Im Abkommen stellt Arti- kel 285 Absatz 5 explizit klar, dass der Streitbei- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 30585 (A) (C) (D)(B) legungsmechanismus für das Nachhaltigkeitska- pitel nicht zur Anwendung kommt. 8. Der Bundesrat begrüßt in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass das Europäische Parlament erstmalig ein Handelsabkommen mit einer Reso- lution zu Menschen- und Arbeitnehmerrechten sowie zu den Umweltstandards ergänzt und von den souveränen Regierungen Kolumbiens und Perus einen konkreten Fahrplan zur Verbesserung der Situation von Gewerkschaftern sowie zur Verbesserung von Sozial- und Umweltstandards eingefordert hat. Beide Länder sind auf die For- derung des Europäischen Parlaments eingegan- gen und haben im Oktober 2012 entsprechende Fahrpläne vorgelegt. Damit verpflichtet sich etwa die kolumbianische Regierung öffentlich unter anderem dazu, die Zivilgesellschaft in die Umset- zung des Abkommens einzubeziehen, eine neue „Fachgruppe für Handelsabkommen und Men- schenrechte“ einzurichten, das Budget für das Schutzprogramm für Gewerkschafter aufzusto- cken und die Anzahl der Arbeitsinspektionen deutlich zu erhöhen. Ebenso soll in Zusammen- arbeit mit der Zivilgesellschaft ein neues System zur strafrechtlichen Ermittlung aufgebaut wer- den, um das Problem der hohen Straflosigkeit an- zugehen. Der Bundesrat begrüßt, dass durch die entschlossene Haltung des Europäischen Parla- ments erreicht werden konnte, dass die Umset- zung vereinbarter Nachhaltigkeitsstandards in Kolumbien und Peru von der Kommission und dem Europäischen Parlament überprüft wird. 9. Der Bundesrat erkennt an, dass mit dem ausge- handelten Nachhaltigkeitskapitel, der Menschen- rechtsklausel sowie den eingegangenen arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpoliti- schen Verpflichtungen die Europäische Union Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Situa- tion der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Umwelt und der Menschenrechte in Kolum- bien und Peru erhalten soll. 10. Der Bundesrat sieht gleichwohl, dass trotz der er- heblichen Anstrengungen, die sowohl Kolumbien als auch Peru in den letzten Jahren zur Verbesse- rung der allgemeinen Lebensbedingungen ihrer Bürgerinnen und Bürger einschließlich der Men- schen- und Arbeitnehmerrechte unternommen haben, zur vollständigen Verwirklichung der fest- gelegten und von einzelnen Bürgern, zivilgesell- schaftlichen Organisationen, den Oppositionspar- teien und der Regierung geforderten hohen Standards sowohl in Kolumbien als auch in Peru noch weitere erhebliche Anstrengungen unter- nommen werden müssen. Dies gilt insbesondere für die seit langem bestehenden Probleme wie Armut, Gewalt und Korruption, einen internen bewaffneten Konflikt (im Falle Kolumbiens mehr als 50 Jahre), illegale bewaffnete Gruppen, Dro- genhandel, Straflosigkeit, Vertreibung, Landent- eignung und Missachtung der Rechte indigener Bevölkerungsgruppen. 11. Der Bundesrat betont, dass der erfolgten Verein- barung neuer innerstaatlicher Mechanismen und eines Dialogs mit der Zivilgesellschaft, auch schon bei nur vorläufiger Anwendung des Ab- kommens, nun eine entschlossene Umsetzung folgen muss, welche getroffene Verabredungen zügig mit Leben erfüllt. Er ermutigt in diesem Zusammenhang die zivilgesellschaftlichen Orga- nisationen in den Andenstaaten und in der Euro- päischen Union, die neue Möglichkeiten der Ein- flussnahme zu nutzen, und fordert die beteiligten Regierungen auf, die Umsetzung der arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpoliti- schen Verpflichtungen entschlossen anzugehen und dabei auch eine umfangreiche Informations- und Werbekampagne vorzusehen, um möglichst viele der interessierten Gruppen oder Personen für eine Beteiligung an dem Kontrollrahmen des zivilgesellschaftlichen Mechanismus zu gewin- nen. Alle diese Schritte sind auch schon bei nur vorläufiger Anwendung des Abkommens mög- lich. 12. Der Bundesrat begrüßt, dass der Handelsaus- schuss des Europäischen Parlaments erstmalig eine Monitoring-Gruppe eingesetzt hat, die die Umsetzung arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpolitischer Verpflichtungen und des in dem Abkommen enthaltenen Nachhaltigkeits- kapitels bereits seit dem Zeitpunkt der vorläufi- gen Anwendung des Abkommens überwachen wird. 13. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die Implementation der von Kolumbien und Peru eingegangenen arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpolitischen Verpflichtungen auch schon im Rahmen der vorläufigen Anwendung des Abkommens eng zu begleiten und auch auf natio- naler und europäischer Ebene auf Strukturen hin- zuwirken, die eine Implementation sicherstellen und ein wirkungsvolles Monitoring garantieren. 14. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung zu- dem dazu auf, bei der Erteilung eines Verhand- lungsmandats für EU-Handelsabkommen an die Kommission die Einbeziehung von Nachhaltig- keitsaspekten sowie die Wahrung von Sozial-, Menschenrechts-, Umwelt- und Verbraucher- schutzstandards und Belangen des Klimaschutzes im jeweiligen Abkommen und unter dem allge- meinen Streitbeilegungsmechanismus einzufor- dern. Die vereinbarten arbeits-, sozial-, umwelt-, rechts- und verbraucherpolitischen Verpflichtun- gen mit Kolumbien und Peru, die die Entschlie- ßung des Europäischen Parlaments veranlasst hat, weisen in die richtige Richtung und stellen unmit- telbare Verbesserungen gegenüber dem Status quo dar. Zur wirksamen und dauerhaften Absi- cherung dieser Standards ist aber die Einführung umfangreicher, verbindlicher und durch entspre- chende Streitbeilegungsmechanismen durchsetz- barer Regelungen innerhalb zukünftiger Abkom- men nötig. 30586 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 (A) (C) (D)(B) – Elftes Gesetz zur Änderung des Bundes-Immis- sionsschutzgesetzes – Gesetz zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortent- wicklung des Städtebaurechts Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Zu Artikel 1 Nummer 16 Buchstabe b (§ 35 Absatz 4 BauGB) Der Bundesrat bedauert, dass das vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz einen neuen Begüns- tigungstatbestand in § 35 Absatz 4 BauGB enthält. Wie der Bundesrat bereits in seiner Stellungnahme vom 21. September 2012, vergleiche BR-Drucksache 474/12 (Beschluss), zu dem Gesetzentwurf der Bun- desregierung verdeutlicht hat, führt dieser neue Tatbe- stand zu einer Intensivierung und Verfestigung der Nutzung des Außenbereichs und widerspricht damit dem erklärten Ziel des Gesetzes, die Innenentwick- lung zu stärken und die Neuinanspruchnahme von Flächen zu vermeiden. Nach Auffassung des Bundesrates bietet die bereits derzeit gültige Fassung des § 35 Absatz 4 BauGB ausreichende Möglichkeiten, nicht mehr für die Land- wirtschaft genutzte Bestandsbauten einer anderen zweckmäßigen Nutzung zuzuführen. Gegebenenfalls käme – sofern öffentliche Belange von einer Neu- errichtung nicht beeinträchtigt werden – auch die Zu- lassung eines Vorhabens über § 35 Absatz 2 BauGB in Betracht. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung daher ent- sprechend seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf vom 21. September 2012 erneut auf, umgehend einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem die Erweiterung des § 35 Absatz 4 BauGB wieder gestrichen wird. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Evaluierung des Nachweises einfacher Deutschkenntnisse beim Ehegattennachzug nach dem Aufenthaltsgesetz – Sprachlern- und Sprachtestange- bote, Visumverfahren – Drucksachen 17/3090, 17/4118 Nr. 1.1 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwick- lung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirt- schaft in Deutschland – Drucksachen 17/12567 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2011 und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8226 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit 2012 – Drucksachen 17/8872 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2012 – Drucksachen 17/9680 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2013 – Drucksachen 17/12611 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Hightech-Strategie 2020 für Deutschland – Bilanz und Perspektiven hier: Stellungnahme der Bundesregierung zum Gutach- ten zu Forschung, Innovation und technologischer Leis- tungsfähigkeit Deutschlands 2013 – Drucksachen 17/13075 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/13183 Nr. A.1 EuB-BReg 21/2013 Drucksache 17/13183 Nr. A.2 EuB-BReg 22/2013 Drucksache 17/13183 Nr. A.3 Ratsdokument 5128/13 Drucksache 17/13340 Nr. A.2 EuB-BReg 23/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.3 EuB-BReg 24/2013 Innenausschuss Drucksache 17/11242 Nr. A.3 Ratsdokument 14230/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.13 Ratsdokument 17680/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/4927 Nr. A.12 Ratsdokument SEK-Nr.(2011)173 endg. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/2994 Nr. A.34 EuB-BReg 115/2010 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 241. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Mai 2013 30587 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/12911 Nr. A.4 Ratsdokument 6380/13 Drucksache 17/12911 Nr. A.5 Ratsdokument 6671/13 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/3135 Nr. A.6 Ratsdokument 13216/10 Drucksache 17/4338 Nr. A.16 EuB-EP 2087 Drucksache 17/7423 Nr. A.34 Ratsdokument 14556/11 Drucksache 17/11108 Nr. A.17 Ratsdokument 13707/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11617 Nr. A.13 Ratsdokument 15627/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.17 Ratsdokument 15984/12 Drucksache 17/12449 Nr. A.10 Ratsdokument 5600/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.16 Ratsdokument 5864/13 Drucksache 17/12783 Nr. A.10 Ratsdokument 6186/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11439 Nr. A.17 Ratsdokument 14869/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/9797 Nr. A.11 Ratsdokument 9170/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.21 Ratsdokument 14854/12 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/10710 Nr. A.86 Ratsdokument 12558/12 241. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 51Regierungserklärung zur nuklearen Entsorgung TOP 53, ZP 9 Bankenaufsicht und Bankenabwicklung TOP 54Moderne Mitbestimmung TOP 55Lobbyismus und Parteienfinanzierung ZP 10 Aktuelle Stunde zum Verkauf der TLG - Wohnungen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Vielen Dank, Kollege Dr. Axel Troost. – Nächster

    Redner in unserer Aussprache für die Fraktion Bünd-
    nis 90/Die Grünen: unser Kollege Dr. Gerhard Schick.
    Bitte schön, Kollege Dr. Gerhard Schick.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Warum ist es denn so wichtig, diese Trennung durchzu-
    führen, über die wir heute sprechen? Nun, es ist so: Die
    Einlagen der Kundinnen und Kunden sind ja über die
    Einlagensicherung gesichert. Wenn das riskante Invest-
    mentbanking mit diesem Einlagengeschäft untrennbar
    verbunden ist, dann weitet sich der Schutz des Staates,
    der eigentlich nur für die Sparerinnen und Sparer gelten
    soll, auch noch auf die riskanten Aktivitäten aus. Das ist
    der Grundgedanke, und der ist wichtig.

    Natürlich ist es im Interesse großer Banken, dass sie
    diesen Schutz ausweiten können; denn dann können sie
    im Investmentbanking viel mehr Risiken eingehen, viel
    mehr Gewinne machen, weil ja im Zweifelsfall die staat-
    liche Sicherheit, die für die Einlagen gilt, auch für diese
    Aktivitäten gilt. Deswegen fordern wir seit langem, dass
    hier eine Trennung vorgenommen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Allerdings ist der Grundgedanke, dass man diese Sub-
    ventionierung eines riskanten Bankgeschäfts abschaffen
    sollte, im Finanzministerium lange nicht angekommen.
    Am 17. Oktober 2011 berichteten die Medien dann von
    einer überraschenden Kehrtwende des Bundesfinanz-
    ministers auf Druck der Opposition beim Thema Trenn-
    bankensystem.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: So ist es!)






    Dr. Gerhard Schick


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich zitiere:

    Darüber sollte auf internationaler Ebene intensiv
    diskutiert werden.

    Also erst einmal international.

    Ein Jahr später, weil der Druck aus Opposition und
    Öffentlichkeit stärker geworden ist, macht sich dann im
    Herbst 2012 die Bundesregierung daran, ein nationales
    Gesetz schnell auf den Weg zu bringen, um im Wahl-
    kampf zu zeigen, man tue doch etwas – völlig getrieben
    und außerdem erst nach drei Jahren verlorener Zeit, bei
    der Bankenregulierung wirklich etwas zu machen. Das
    ist die Antwort auf Ihre selbstgefällige Äußerung gestern
    zu angeblich vier tollen Jahren Bankenregulierung.


    (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Die elf Jahre vorher, die der SPD-Führung, spielen keine Rolle?)


    Sie haben entscheidende drei Jahre verloren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Unter Rot-Grün nichts! Gar nichts!)


    Das könnte man ja noch in Kauf nehmen, wenn dann
    ein anständiges Gesetz auf dem Tisch läge. Aber es ist
    schon gesagt und in der Anhörung sehr deutlich gewor-
    den: Es kommt nicht zu einer wirklichen Trennung der
    Aktivitäten. Sie fallen hinter das zurück, was auf euro-
    päischer Ebene im Liikanen-Report vorgeschlagen wor-
    den ist, und sind daher auf europäischer Ebene nicht
    Vorreiter, sondern Bremser; denn Sie werden dazu bei-
    tragen, dass auch auf dieser Ebene kein handfestes
    Trennbankensystem durchkommt. Das sollten wir im
    Bundestag nicht durchgehen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Warum ist das Gesetz schlecht? Zum einen wird die
    Trennung nicht sinnvoll vollzogen. Man kann, so wie es
    dort vorgesehen ist, nicht das Market Making und das
    Eigenhandeln der Banken voneinander trennen, sondern
    man muss insgesamt zwischen dem einlagengesicherten
    Geschäft und dem marktnahen Investmentgeschäft tren-
    nen. Das tun Sie nicht. Die Schwellen sind wesentlich zu
    hoch.

    Es bestehen zum einen einige handwerkliche Fehler:
    so die Tatsache, dass die steuerlichen Regelungen noch
    nicht vorhanden sind und viele Experten sagen, da sei
    noch einiges, was man nachbessern müsse. Zum anderen
    muss man feststellen: Mit diesem Gesetz sind vor allem
    zwei zufrieden, auf der einen Seite die Großbanken, weil
    sich nichts ändern wird, und auf der anderen Seite die
    Bundesregierung, weil sie so tun kann, als würde sie
    handeln, obwohl sie in Wirklichkeit nichts tut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Genau deswegen müssen wir dieses Gesetz ablehnen. Es
    bringt nicht nur nichts; es ist auch schädlich, weil es auf
    europäischer Ebene falsche Impulse setzt.

    Zum zweiten Thema des heutigen Vormittags, zur eu-
    ropäischen Bankenaufsicht. Auch hier werfe ich einen
    Blick zurück: „Bankenaufsicht: Ohne uns!“ Dies ist ein
    Artikel in der Zeit vom Juli 2010, wo sehr detailliert
    nachgewiesen wird, wie die Bundesregierung bei der
    Gründung der drei europäischen Aufsichtsinstitute alles
    darangesetzt hat, dass die europäische Bankenaufsicht
    keinen wirklichen Durchgriff auf die nationalen Institute
    hat und ihrer Kontrollaufgabe nicht gerecht wird. Ich
    empfehle Ihnen den Artikel zur Lektüre, in dem noch
    einmal genau dargelegt wird, wie die Beamten dieser
    Bundesregierung auf Brüsseler Ebene alles getan haben,
    um eine effektive Bankenaufsicht auszubremsen.

    Jetzt, drei Jahre später, wird dieser Fehler endlich kor-
    rigiert. Aber was ist in der Zwischenzeit passiert? Wenn
    wir schon vor drei Jahren bei der Gründung der EBA
    eine wirklich knackige europäische Bankenaufsicht auf
    den Weg gebracht hätten, dann hätte man bereits bei den
    spanischen Cajas und den zypriotischen Banken von eu-
    ropäischer Ebene aus durchgreifen können, ebenso jetzt
    bei den slowenischen Banken.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Der weiß alles!)


    Daran sieht man: Das ist keine leichte Verzögerung, son-
    dern diese Verzögerung hat einen Milliardenschaden für
    die europäischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an-
    gerichtet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Leider geht die Geschichte des Verzögerns und Aus-
    bremsens weiter. Nicht nur beim Trennbankensystem,
    nicht nur bei der Bankenaufsicht, sondern auch bei der
    Abwicklungsbehörde steht die Bundesregierung auf der
    Bremse. Da gibt es ein paar fachliche Fragen, die zu klä-
    ren sind. Das muss man in aller Gründlichkeit tun – dazu
    sind wir auch sehr gerne bereit –; der Punkt ist aber, dass
    Sie diese Idee in den letzten Jahren stets abgelehnt haben
    und Sie den Prozess, das auf den Weg zu bringen, damit
    verhindert haben. Das Europäische Parlament und die
    Europäische Kommission haben schon 2009 und 2010
    ein europäisches Abwicklungsregime gefordert. Der
    Bundesfinanzminister unterstützt diese Grundidee erst
    seit den letzten Tagen, gleichzeitig hat er aber so hohe
    Hürden formuliert, dass klar ist, dass wir das nicht un-
    mittelbar umsetzen können.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Wir sind Vorreiter in Europa bei dem ganzen Thema! Erzählen Sie doch nicht so einen Blödsinn!)


    Warum ist das so wichtig? Weil die Tatsache, dass wir
    kein europäisches Abwicklungsregime haben, dazu ge-
    führt hat, dass bei grenzüberschreitend tätigen Banken
    immer wieder der Steuerzahler einspringen musste, weil
    keine Mechanismen vorhanden waren, um die Gläubiger
    heranzuziehen und die Banken abzuwickeln, zu schlie-
    ßen oder zu restrukturieren. Während in den USA seit





    Dr. Gerhard Schick


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ausbruch dieser Krise über 400 Banken abgewickelt
    wurden, ohne dass Kosten für den Steuerzahler angefal-
    len sind, sind Banken gleicher Größe in Europa zulasten
    der Steuerzahler gerettet worden. Das müssen wir end-
    lich korrigieren.

    Wir fordern Sie auf: Gehen Sie von der Bremse, und
    seien Sie auf europäischer Ebene endlich diejenigen, die
    den Steuerzahler effektiv schützen. Das ist notwendig.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Dr. Gerhard Schick. – Nächster

Redner für die Fraktion von CDU und CSU ist der Kol-
lege Peter Aumer. Bitte schön, Kollege Peter Aumer.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Aumer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Ich bewundere die hellseherischen Fä-
    higkeiten des Herrn Dr. Schick. Ich glaube aber, verant-
    wortungsvolle Politik ist etwas anderes, als alle Dinge
    schlechtzureden, die wir in den letzten vier Jahren, die
    gerade in der Finanzpolitik gut für Deutschland waren,
    erarbeitet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Opposition liefert heute beim Thema Finanzen ein
    trauriges Bild ab – und ich glaube, nicht nur in diesem
    Bereich.

    Herr Dr. Troost, Sie sprachen von Meilensteinen. Ja,
    die heutigen Beschlüsse sind ein weiterer Meilenstein in
    der Finanzpolitik. Wir sind in Europa Vorreiter in der
    Finanzpolitik. Wir bringen Dinge auf den Weg, die in
    Europa nach und nach zum Vorbild genommen werden


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber ein falsches Vorbild, Herr Aumer!)


    und manchmal noch strikter in Angriff genommen wer-
    den. Die deutsche Politik ist verantwortungsvoll; dies ist
    die Politik der christlich-liberalen Koalition.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir wollen funktionierende und stabile Finanzmärkte.
    Es ist Aufgabe der Gesetzgebung, sicherzustellen, dass
    die Finanzmärkte ihre zentrale Funktion, der Realwirt-
    schaft zu dienen, wahrnehmen. Dieses Ziel haben wir in
    den vier Jahren, in denen wir die Regierung stellen, ver-
    folgt. Sie haben sehr wenig dazu beigetragen, dass wir
    dieses Ziel erreichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Volker Wissing [FDP])


    Unser Finanzminister Wolfgang Schäuble hat vor kur-
    zem in einer seiner Reden gesagt, dass funktionierende
    Finanzmärkte Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge

    sind. Wir, die Partei der sozialen Marktwirtschaft, hel-
    fen, diese Daseinsvorsorge zu sichern.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Aber doch nicht Zockerbanden! Es geht um Daseinsvorsorge!)


    – Lieber Herr Dr. Troost, als wenn das immer so einfach
    wäre. Der Begriff „Zockerbuden“ trifft, glaube ich, auf
    Sparkassen und Raiffeisenbanken nicht zu.


    (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: So ist es!)


    Man kann nicht alle in einen Topf schmeißen, wie Sie
    das tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Man muss bei diesem Thema differenzieren. Wir ma-
    chen das. Man kann nicht alles in einen Topf werfen, wie
    die Opposition das macht.

    Wir sind Vorreiter – der Herr Staatssekretär hat das
    vorhin schon gesagt –: Bei den ungedeckten Leerverkäu-
    fen, beim Restrukturierungsgesetz, beim Hochfrequenz-
    handel und vielen anderen Dingen haben wir Maßstäbe
    in Europa gesetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das machen wir auch bei der Bankenaufsicht. Sehr
    geehrter Herr Kollege Zöllmer, wir legen Wert darauf
    – Herr Wissing hat das vorhin schon angesprochen –,
    dass es eine klare Trennung zwischen Geldpolitik und
    Aufsicht der EZB gibt.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Aber wo gibt es die denn?)


    Was Sie erzählen, ist einfach nicht wahr. Herr Zöllmer,
    das ist das, was wir als christlich-liberale Koalition in
    Europa verhandelt haben. Verdrehen Sie die Wahrheiten
    doch nicht. Ich denke, das ist der SPD nicht würdig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir wollen, dass die nationale Aufsicht gestärkt wird
    und dass die Arbeit der EZB mit der der nationalen Auf-
    sicht verknüpft wird; sie sollen einheitliche, gemeinsame
    Aufsichtsmechanismen bekommen. Das ist verantwor-
    tungsvolle Politik. Die großen Banken unterstehen der
    Aufsicht der EZB und die anderen der nationalen Auf-
    sicht, wobei einheitliche Standards gelten. Das ist, denke
    ich, ein gutes Vorgehen.

    Zum Trennbankengesetz. Herr Zöllmer, Sie haben ge-
    sagt, dass das Trennbankengesetz nicht trennt.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Richtig!)


    Wir bringen diesen Gesetzentwurf zeit- und inhalts-
    gleich mit den französischen Kollegen ein. Das ist
    zwischen Deutschland und Frankreich abgestimmt. Sie
    sollten einmal mit Ihren sozialistischen Kollegen reden,
    wenn Sie der Meinung sind, dass keine Trennung er-
    folgt. Wir versuchen gemeinsam, etwas auf den Weg zu
    bringen, was es so bisher in Europa nicht gibt.





    Peter Aumer


    (A) (C)



    (D)(B)


    Das sollten Sie bitte zur Kenntnis nehmen und nicht
    mit Ihren Parolen durch die Gegend laufen und Dinge
    verkünden, die nicht der Wahrheit entsprechen.


    (Zuruf der Abg. Katja Kipping [DIE LINKE])


    Wir wollen, meine sehr geehrten Damen und Herren und
    auch meine sehr geehrte Kollegin der Linken – wenn
    man im Finanzbereich nicht so fit ist, sollte man nicht
    dazwischen schreien –, verbesserte Abschirmungen von
    Risiken aus spekulativen Geschäften vom Kundenge-
    schäft. Das ist unsere Aufgabe. Das bringen wir mit dem
    Trennbankengesetz auf den Weg.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Wie geht das denn? Wie machen Sie das?)


    – Hätten Sie den Gesetzentwurf gelesen, lieber Herr
    Kollege Binding, dann wüssten Sie, wie es funktioniert.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Das habe ich! Deshalb weiß ich, dass es nicht stimmt, was Sie sagen!)


    Wir bringen dies verantwortungsvoll für unser Land
    auf den Weg. Verantwortungsvolle Finanzmarktregulie-
    rung ist etwas, das Sie noch lernen müssen.

    Vorhin wurde angesprochen – ich glaube, von Herrn
    Zöllmer –, dass der Minister nicht da ist.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Ja!)


    Er hat sicherlich in diesem Kabinett die Aufgabe, we-
    sentliche Entscheidungen zu treffen. Ich frage mich, wo
    Ihr Kanzlerkandidat ist,


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus-Peter Flosbach [CDU/ CSU]: Der kommt nie!)


    der sich die Finanzmärkte als großes Thema auf die Ta-
    gesordnung geschrieben hat. Er ist bei dieser wesentli-
    chen Debatte nicht da.


    (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Der hat Angst vor uns! Der kommt nie zu Finanzdebatten!)


    – Bei einer so entscheidenden Debatte zum Finanzmarkt
    hat er Angst vor uns?


    (Zurufe von der CDU/CSU: Ja! – Genau!)


    Das könnte durchaus sein. – Wir bringen etwas auf den
    Weg, das er nur in seinen Programmen beschreibt, aber
    nicht in konkrete Politik für Deutschland umsetzen kann.

    Ich hoffe, dass die Regierung, die wir heute haben,
    die christlich-liberale Koalition, in die Zukunft geht.
    Denn wir machen nicht Wahlkampf,


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Nein! Gar nicht!)


    wie Sie es in der letzten halben Stunde getan haben. Wir
    machen verantwortungsvolle Politik für die Finanz-
    märkte.


    (Beifall des Abg. Rudolf Henke [CDU/CSU])


    Wir geben den Finanzmärkten in Deutschland den Regu-
    lierungsrahmen, den sie brauchen. Wir kämpfen auch
    dafür, dass das in Europa umgesetzt wird.


    (Zuruf des Abg. Joachim Poß [SPD])


    – Sehr geehrter Herr Poß, das ist verantwortungsvolle
    Politik. Das müssen Sie noch lernen.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)