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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/238 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 238. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. April 2013 I n h a l t : Ausschussüberweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vierzehnter Bericht zur Entwicklungspoli- tik der Bundesregierung – Weißbuch –  (Drucksache 17/13100) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister  BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD). . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Tagesordnungspunkt 40: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Harald Koch, Richard Pitterle, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Steueroasen trockenlegen – offshore und hierzulande (Drucksache 17/13129) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Harald Koch, Dr. Axel Troost, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Straf- freiheit bei Steuerhinterziehung durch Selbstanzeige abschaffen (Drucksache 17/13241) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 29969 A 29969 B 29969 B 29971 B 29973 A 29974 B 29975 C 29976 D 29978 A 29979 C 29981 A 29981 C 29983 A 29985 A 29985 B 29986 C 29987 A 29988 D 29990 C 29992 A 29992 A 29992 B 29995 C 29997 C 29999 B 30001 B 30003 D 30005 C 30005 D 30006 C 30008 A 30009 A 30009 C 30011 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 41: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Michael Kretschmer, Peter Altmaier, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Sylvia Canel, Dr. Martin Neumann (Lausitz), Patrick Meinhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Initiative zur Stärkung der Exzellenz in der Lehrer- ausbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, Swen Schulz (Spandau), Willi Brase, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Für ei- nen breiten Qualitätspakt in der Re- form der Lehrerbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Exzellente Lehrerbildung überall sichern – Pädagogische Berufe aufwerten (Drucksachen 17/9937, 17/11322, 17/10100, 17/13077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 42: Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von den Abgeordneten Christine Lambrecht, Burkhard Lischka, Dr. Eva Högl, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes – Bekämpfung der Abgeordnetenbestechung (Drucksachen 17/8613, 17/13271) . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 43: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Lebenslagen in Deutschland – Vierter Armuts- und Reichtumsbericht (Drucksache 17/12650) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Hilde Mattheis, Gabriele Lösekrug-Möller, Anette Kramme, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die notwendigen poli- tischen Konsequenzen aus der Armuts- und Reichtumsberichterstattung ziehen (Drucksache 17/13102) . . . . . . . . . . . . . . c) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Markus Kurth, Katrin Göring- Eckardt, Volker Beck (Köln), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht (Drucksachen 17/11900, 17/12837) . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Tagesordnungspunkt 44: a) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Josef Philip Winkler, Memet Kilic, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- 30012 C 30014 D 30016 D 30017 A 30018 A 30019 B 30020 B 30021 B 30022 D 30024 A 30024 D 30025 C 30027 B 30027 B 30029 A 30030 B 30031 D 30033 A 30034 A 30035 A 30036 A 30037 D 30038 A 30038 B 30038 C 30038 C 30038 D 30040 A 30041 C 30043 A 30044 A 30045 B 30046 C 30047 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 III ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Situation in deutschen Ab- schiebungshaftanstalten (Drucksachen 17/7442, 17/10596) . . . . . . b) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Umsetzung der Abschiebungsrichtlinie der Europäi- schen Union und die Praxis der Ab- schiebungshaft (Drucksachen 17/7446, 17/10597) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Josef Philip Winkler, Volker Beck (Köln), Memet Kilic, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Die Menschenwürde von Flüchtlingen ist migrationspolitisch nicht relativierbar – Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsge- richts zum Asylbewerberleistungsgesetz ziehen (Drucksachen 17/11663, 17/12674) . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Sammelübersicht 581 zu Petitio- nen (237. Sitzung, Tagesordnungspunkt 46 k) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30048 D 30049 A 30049 A 30049 B 30050 B 30052 A 30054 A 30055 B 30056 C 30057 A 30058 A 30058 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 29969 (A) (C) (D)(B) 238. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. April 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 30057 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.04.2013 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.04.2013 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 26.04.2013 Bilger, Steffen CDU/CSU 26.04.2013 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 26.04.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 26.04.2013 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 26.04.2013 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.04.2013 Bollmann, Gerd SPD 26.04.2013 Connemann, Gitta CDU/CSU 26.04.2013 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 26.04.2013 Dreibus, Werner DIE LINKE 26.04.2013 Freitag, Dagmar SPD 26.04.2013 Fritz, Erich G. CDU/CSU 26.04.2013* Gabriel, Sigmar SPD 26.04.2013 Gerdes, Michael SPD 26.04.2013 Glos, Michael CDU/CSU 26.04.2013 Göppel, Josef CDU/CSU 26.04.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 26.04.2013 Hagedorn, Bettina SPD 26.04.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 26.04.2013 Hempelmann, Rolf SPD 26.04.2013 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.04.2013 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 26.04.2013 Humme, Christel SPD 26.04.2013 Leibrecht, Harald FDP 26.04.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 26.04.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 26.04.2013 Mast, Katja SPD 26.04.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 26.04.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 26.04.2013 Mortler, Marlene CDU/CSU 26.04.2013 Nahles, Andrea SPD 26.04.2013 Nink, Manfred SPD 26.04.2013 Pflug, Johannes SPD 26.04.2013 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 26.04.2013 Roth (Heringen), Michael SPD 26.04.2013 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Schieder (Weiden), Werner SPD 26.04.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 26.04.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 26.04.2013 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 26.04.2013 Schuster, Marina FDP 26.04.2013 Simmling, Werner FDP 26.04.2013 Steinbrück, Peer SPD 26.04.2013 Dr. h. c. Thierse, Wolfgang SPD 26.04.2013 Thönnes, Franz SPD 26.04.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 30058 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Sammelübersicht 581 zu Petitio- nen (237. Sitzung, Tagesordnungspunkt 46 k) Die Mehrheit des Petitionsausschusses empfiehlt, das Petitionsverfahren 3-16-11-822-001555 abzuschließen. Dieser Empfehlung werde ich nicht folgen. Ich stimme gegen den Abschluss der Petition zur Al- tersversorgung der Bergleute der Braunkohleveredlung Borna-Espenhain und fordere, die Petition zur Erwägung an die Bundesregierung zu überweisen. Es geht hier um Männer und auch Frauen, die bei ih- rer Arbeit großen gesundheitlichen Gefährdungen ausge- setzt waren. Viele erkrankten durch den Umgang mit to- xischen Gasen, Stäuben und weiteren giftigen Stoffen unter anderem an Krebs. Wegen dieser extremen Bedin- gungen hatte der DDR-Gesetzgeber die Arbeit in der Braunkohleveredlung einer bergmännischen Tätigkeit unter Tage gleichgestellt. Diese Gleichstellung sicherte die Anwendung eines Steigerungsfaktors von 2,0 bei der Berechnung der Altersversorgung und einen vorgezoge- nen Renteneintritt, bei Männern mit 60 Jahren, bei Frauen mit 55 Jahren. Durch das Rentenüberleitungsgesetz wurde diese Gleichstellung mit einer bergmännischen Tätigkeit für alle Betroffenen, die bis zum 31. Dezember 1996 in Rente gegangen sind, anerkannt. Allen anderen mit ei- nem späteren Renteneintritt werden diese Ansprüche auf eine Rente für „bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ vorenthalten. Das geschieht, obwohl die Ansprüche in den Sozial- versicherungsausweisen und in schriftlichen Bescheini- gungen des Bundesbergbauunternehmens dokumentiert sind und obwohl die Unternehmen dafür die gesetzlich vorgeschriebenen höheren Anteile an die für die Renten- versorgung zuständige Knappschaft geleistet haben. Im Rentenbescheid, Anlage 12, werden die vom Ar- beitgeber gemeldeten Leistungszeiten exakt ausgewie- sen, aber mit „0“ bewertet. Die Knappschaft ignoriert damit völlig die Gleichstellung der Tätigkeit mit einer Arbeit unter Tage. Zum vorgezogenen Renteneintritt: Da er nicht ge- währt wird, mussten und müssen viele Betroffene Ren- tenabschläge in Kauf nehmen. Und dies, obwohl im Rentenreformgesetz von 1999 ein Vertrauensschutz nach Montanuniongesetz zumindest für bestimmte Geburts- jahrgänge festgeschrieben ist, und zwar für diejenigen, die vor dem 7. Mai 1944 (Frauen) bzw. vor dem 14. Fe- bruar 1944 (Männer) geboren sind. Diese Gesetzeslage hat das Bundessozialgericht mit drei Urteilen vom 27. August 2009 (Aktenzeichen: B 13 R 107/08 R, B 13 R 111/08 R und B 13 R 121/08 R) auf- gegriffen und Rentenabschläge bei einem vorgezogenen Renteneintritt gemäß Montanuniongesetz nach Arbeits- losigkeit bzw. Altersteilzeit als ungerechtfertigt bean- standet. Selbst für diese im Gesetz und in den Urteilen ge- nannte Personengruppe erfolgt die Umsetzung vor allem durch den Druck, den die Interessengemeinschaft der Bergleute ausübt. Die Knappschaft ist nach wie vor nicht bereit, alle Personen einzubeziehen, die eine Zusage für eine Rente für „bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ haben. Zum Steigerungsfaktor 2,0 bei der Berechnung der Altersversorgung: Die Anwendung des Steigerungsfak- tors von 2,0 ist für alle noch betroffenen Bergleute gänz- lich offen, obwohl dieser ebenfalls Bestandteil der Rente „für bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ ist. Auch hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Gleichstellung mit einer bergmännischen Tätig- keit unter Tage muss endlich erfolgen. Dann kann über die Anwendung des § 254 a des SGB VI („Ständige Ar- beiten unter Tage im Beitrittsgebiet“) für die betroffenen Bergleute deren bestätigte Leistungszeit im Rentenbe- scheid Anlage 12 neu bewertet werden. Von den einst rund 1 000 betroffenen Bergleuten kämpfen aktuell noch 406 Bergleute um ihren erarbeite- ten Rechtsanspruch. Der Rückgang, so die Information der Interessengemeinschaft der Bergleute, sei „auf To- desfälle und Aufgabe des Rechtskampfes aus Alters- gründen zurückzuführen“. Wir als Gesetzgeber sollten dafür sorgen, dass alle diese älteren und häufig durch die Arbeit erkrankten Menschen endlich ihre erworbenen Ansprüche erhalten. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Überprüfung und Neuordnung Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.04.2013 Voß, Johanna DIE LINKE 26.04.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Werner, Katrin DIE LINKE 26.04.2013* Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.04.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.04.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 30059 (A) (C) (D)(B) der Forschungsfinanzierung – Transparente und ver- bindliche Verfahren sicherstellen – Wissenschaftsge- rechte Strukturen weiterentwickeln auf Drucksache 17/3864 zurückzieht. Der Vorsitzende des Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht nach § 3 des Energieleitungsausbaugesetzes – Drucksachen 17/11871, 17/12114 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12587 Nr. A.1 EuB-BReg 16/2013 Innenausschuss Drucksache 17/11108 Nr. A.5 Ratsdokument 13245/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.6 Ratsdokument 13273/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.10 Ratsdokument 14235/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.11 Ratsdokument 14237/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.1 Ratsdokument 14179/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.2 Ratsdokument 14199/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.7 Ratsdokument 16466/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.8 Ratsdokument 16881/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.9 Ratsdokument 16883/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.11 Ratsdokument 16909/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.12 Ratsdokument 16910/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12783 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2013)0057 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.2 EuB-BReg 42/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12783 Nr. A.7 Ratsdokument 5890/13 Drucksache 17/12783 Nr. A.8 Ratsdokument 6521/13 Drucksache 17/12911 Nr. A.2 Ratsdokument 6952/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/12783 Nr. A.9 Ratsdokument 5892/13 Drucksache 17/12911 Nr. A.3 Ratsdokument 6996/13 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/136 Nr. A.80 Ratsdokument 12761/09 Drucksache 17/790 Nr. 1.26 Ratsdokument 13981/08 Drucksache 17/5434 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2011)0086 Drucksache 17/10028 Nr. A.6 Ratsdokument 9486/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit  und Entwicklung Drucksache 17/12449 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0024 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/11242 Nr. A.14 Ratsdokument 14256/12 238. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 39 Bericht zur Entwicklungspolitik TOP 40, ZP 9 Steuerhinterziehung und Steuervermeidung TOP 41 Reform der Lehrerausbildung TOP 42 Bekämpfung der Abgeordnetenbestechung TOP 43 Armuts- und Reichtumsbericht Tagesordnungspunkte Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In der vorgestern veröffentlichten Studie des Allens-
    bach-Instituts mit dem Titel „Hindernis Herkunft“ kann
    man einige bedenkliche Befunde finden. Zwei davon
    will ich einmal nennen.

    Zum Ersten: 63 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer
    finden, dass gute Schülerinnen und Schüler besser zu-
    sammen mit anderen guten Schülerinnen und Schülern
    lernen; aber auch 56 Prozent von ihnen finden, dass
    schlechte Schülerinnen und Schüler mehr profitieren,
    wenn sie mit deutlich leistungsstärkeren Schülerinnen
    und Schülern zusammen lernen.

    Der zweite Befund: 58 Prozent der Lehrkräfte an
    Haupt- und Realschulen meinen, dass sie die Anforde-
    rungen in den letzten Jahren senken mussten.

    Ich finde das deshalb bedenklich, weil diese Befunde
    deutlich machen, dass die Qualität schulischer Ausbil-
    dung weiter abnehmen wird, wenn wir nichts tun. Dafür
    gibt es verschiedene Gründe: die Verschlechterung der
    Lehr- und Lernbedingungen an den Schulen, die Verkür-
    zung der Unterrichtszeit, die Erhöhung der Unterrichts-
    verpflichtungen für die Lehrkräfte, zu wenige Lehr-
    kräfte, fehlendes pädagogisches Personal, eine
    überbordende Bürokratie mit unzähligen Förderpro-
    grammen und einem aufwendigen Berichtswesen, das
    wenig zur Unterrichtsqualität beiträgt. Eine wesentliche
    Ursache liegt aber auch darin, dass Lehrende von heute
    nur unzureichend auf die gewachsenen pädagogischen
    Anforderungen vorbereitet sind. Der Umgang mit leis-
    tungsgemischten Lerngruppen beispielsweise, die Um-
    setzung von Inklusion in der Schule – Frau Canel hat es
    eben erläutert – und die Aufnahme gar nicht mehr so
    neuer pädagogischer Arbeitsformen, wie zum Beispiel
    Freiarbeit, sind nach wie vor vielen Lehrkräften suspekt.
    Das ist ihnen deshalb suspekt, weil sie dafür nicht ausge-
    bildet sind. Nun gut, man kann sagen: Von Lehrerinnen
    und Lehrern kann man erwarten, dass sie sich ein Leben
    lang fortbilden. Aber auch in der heutigen Lehramtsaus-
    bildung finden sich diese Bestandteile eben nicht in aus-
    reichendem Maße wieder.

    Die Anträge, die uns heute hier vorliegen, widmen
    sich diesem Problem. In der Problembeschreibung lie-
    gen sie auch sehr dicht beieinander. Nun steht aber die
    Frage, welche Verantwortung der Bund für die Verbesse-
    rung der Ausbildung hat, im Raum. Genau hier scheiden
    sich die Geister. Lehramtsausbildung ist Ländersache.
    Obwohl es seit mehr als zehn Jahren Vereinbarungen zur
    Lehrerausbildung, zur Anerkennung von Abschlüssen,
    zur Harmonisierung der Ausbildung usw. usf. gibt, un-
    terscheidet sich die Ausbildungspraxis in den Ländern
    immer mehr voneinander.

    Die Unterschiede liegen vor allem in den Inhalten der
    Ausbildung. So sieht die Ausbildung in elf Bundeslän-
    dern noch nicht einmal ein Praxissemester vor. In vielen
    Hochschulen wurden die Ausbildungsbestandteile der
    pädagogischen Wissenschaften in den letzten Jahren
    massiv vernachlässigt. Zu wenige widmen sich intensiv
    der Umsetzung von Inklusion in den Schulen. Aber die
    heute und in den nächsten Jahren auszubildenden Lehr-
    kräfte werden für etwa 40 Jahre die Qualität der Schulen
    bestimmen. Darum können wir nicht mehr warten, bis
    eine Exzellenzinitiative in der Breite angekommen ist
    und allen Hochschulen zugutekommt. Wir brauchen eine





    Dr. Rosemarie Hein


    (A) (C)



    (D)(B)


    exzellente Lehrerausbildung, heute und jetzt, in jeder
    Hochschule, die eine Lehramtsausbildung anbietet.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Bei dem Beschluss der GWK von vor 14 Tagen wird
    allerdings deutlich, dass es zwar die Absicht gibt, alle
    Länder daran zu beteiligen, aber eine Garantie dafür gibt
    es nicht. Vier Stadtstaaten und Bundesländer haben nur
    eine einzige Hochschule, die Lehrkräfte ausbildet; da
    kann es schlecht Wettbewerb geben. In weiteren vier gibt
    es nur zwei, und die haben nicht immer das gesamte
    Ausbildungsspektrum. In meinem Bundesland, Sachsen-
    Anhalt, beispielsweise werden Lehrerinnen und Lehrer
    für allgemeinbildende Schulen nahezu ausschließlich an
    der Uni Halle ausgebildet. Bei der Umsetzung der Exzel-
    lenzinitiative laufen, wie ich diese Vereinbarung lese,
    viele Länder Gefahr, am Ende doch nichts abzubekom-
    men.

    Wir bleiben dabei, dass eine gute Lehrerausbildung
    an allen Hochschulen stattfinden können muss. Der
    Bund hat hier Handlungsmöglichkeiten. Er muss nicht
    warten, bis das Kooperationsverbot aufgehoben ist, ob-
    wohl das sehr helfen würde.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Qualität oder Gießkanne, was wollen Sie?)


    Man kann zum Beispiel den Hochschulpakt so ausgestal-
    ten, dass er an den Hochschulen auch bei der Lehrerbil-
    dung ankommt. Man kann auch einen Pakt für bessere
    Lehre machen; auch das könnte in der Lehrerausbildung
    ankommen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Möglicherweise reichen dann allerdings die 500 Millio-
    nen Euro nicht, die ja auf viele Jahre verteilt werden.
    Aber das sollte uns eine bessere Lehrerausbildung schon
    wert sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Canel, ich habe Ihre Rede sehr aufmerksam ver-
    folgt und an einer Stelle auch applaudiert, wie Sie sicher
    bemerkt haben. Man hat eben gemerkt, dass eine Lehre-
    rin gesprochen hat. Ich frage mich nur: Sind Sie in dieser
    Regierung oder nicht?

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Kai Gehring für die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Kinder und Jugendliche brauchen Lehrkräfte mit starken
    fachlichen, pädagogischen und diagnostischen Fähigkei-
    ten, Lehrkräfte, die individuell fördern und Inklusion
    umsetzen können. Wir erhoffen uns von der Bund-Län-

    der-Vereinbarung über die Lehrerbildung starke Impulse,
    um Lehrerinnen und Lehrer auf ihre verantwortungsvol-
    len Aufgaben besser vorzubereiten. Dabei gilt es zu be-
    achten, dass sich Reformen in diesem Bereich erst mit-
    telfristig auswirken. Bildlich gesprochen: Wenn jetzt die
    Ausbildung reformiert wird, werden wahrscheinlich
    noch nicht einmal die heutigen Grundschülerinnen und
    Grundschüler davon profitieren. Eine zügige Weiterent-
    wicklung der Lehrerbildung ist daher überfällig. Die
    Bund-Länder-Initiative muss deshalb ein Erfolg werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    In der öffentlichen Debatte um die Lehrerausbildung
    spielte bisher die Mobilität von Lehramtsabsolventinnen
    und -absolventen eine herausragende Rolle. Dies ist ein
    wichtiges Anliegen zwischen den Bundesländern, darf
    aber nicht die inhaltliche, konzeptionelle und praxisnahe
    Modernisierung des Lehramtsstudiums in den Hinter-
    grund treten lassen; denn das ist doch der eigentliche
    Kern. Die wachsenden beruflichen Anforderungen an
    Lehrkräfte müssen bei einer Reform der Lehrerausbil-
    dung maßgeblich sein. Im Schulalltag sind hohe fachli-
    che Qualifikationen genauso gefordert wie anspruchs-
    volle didaktische Qualität, Diagnostik und Evaluation.
    Die stärkere Vielfalt der Schülerschaft erfordert eine
    Lehr- und Lernkultur, die Integration und Inklusion ver-
    bessert; denn Herkunft darf nicht zum Hindernis werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Lehrerinnen und Lehrer müssen deshalb im produkti-
    ven Umgang mit Heterogenität ausgebildet sein und
    weitergebildet werden. Notwendig ist in diesem Zusam-
    menhang auch die Stärkung der Forschung zum The-
    menbereich Heterogenität und Diversity, wie sie zum
    Beispiel in den entsprechenden DFG-Programmen ge-
    fördert wird. Eine moderne Lehrerbildung beruht auf ei-
    nem wissenschaftlichen und zugleich berufsfeldorien-
    tierten Studium – das hat auch das Fachgespräch im
    Bildungsausschuss des Bundestages gezeigt –; denn die
    Schule ist eine zentrale Institution und Sozialisations-
    instanz im Leben von Kindern und Jugendlichen. Die
    Schule braucht nicht nur multiprofessionelles Personal
    und eine bessere Vernetzung zwischen den Schulfä-
    chern, sondern auch eine Vernetzung mit schulbezogener
    Jugendsozialarbeit, mit Gesundheitsprävention und
    Quartiersentwicklung vor Ort. Nur mit einer durchdach-
    ten Strategie können wir all diesen Anforderungen vor
    Ort gerecht werden.

    Über die grundsätzlichen Ziele einer Qualitätsoffen-
    sive für die Lehrerausbildung herrscht zwischen den
    Fraktionen mittlerweile große Übereinstimmung. Trotz-
    dem bleibt festzuhalten, dass im Antrag der Regierungs-
    fraktionen ein klares Konzept zur Verbesserung der Leh-
    rerausbildung fehlt. Das betrifft zum Beispiel die
    Qualitätsmessung und das Auswahlverfahren; ebenso
    wie im Antrag der Linksfraktion sind Fort- und Weiter-
    bildung darin ziemlich unterbelichtet. Niemand kann
    und darf warten, bis es zu einem kompletten Austausch
    der Lehrerinnen und Lehrer gekommen ist. Fort- und





    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)


    Weiterbildung müssen deshalb als gleichrangig zur Aus-
    bildung von Lehrkräften gesehen werden. Es braucht in
    jedem Kollegium und in jedem Bundesland eine echte
    Weiterbildungskultur.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch der von der Linken beantragte Ansatz, die Bun-
    desförderung allen Hochschulen jetzt und sofort nach
    dem Gießkannenprinzip zukommen zu lassen, ist nicht
    zielführend. Es macht dagegen Sinn, dass eine Förde-
    rung daran gekoppelt ist, dass eine Hochschule ein
    schlüssiges und innovatives Konzept vorlegt.


    (Michael Kretschmer [CDU/CSU]: So ist das!)


    Gute Praxisbeispiele sollen dann im Rahmen der Bund-
    Länder-Zusammenarbeit ausgewertet und verbreitet
    werden. Das heißt, es geht um den Transfer des Guten in
    die Breite. Wir sind zuversichtlich, dass aus diesem ge-
    samtstaatlichen und kooperativen Ansatz dann eine breit
    angelegte und wirksame „Qualitätsoffensive Lehrerbil-
    dung“ erwachsen kann.

    Wir begrüßen, dass die Koalition und die Bundesre-
    gierung sich von ihrem sehr engen Ansatz einer Exzel-
    lenzinitiative verabschiedet haben und dass Bund und
    Länder zu einer sinnvollen Einigung gekommen sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir begrüßen auch, dass alle Beteiligten aus den
    Schwierigkeiten beim Hochschulpakt gelernt haben:
    Erstens sind Forderungen wie die Kapazitätsneutralität
    in der Vereinbarung ganz klar formuliert. Zweitens geht
    das Geld vom Bund direkt an die Hochschulen, und das
    ist gut so. Die Bund-Länder-Vereinbarung zeigt auch,
    dass ein Bildungsstaatsvertrag, wie ihn die letzten ver-
    bliebenen Länderminister der Union vor ein paar Mona-
    ten vorgeschlagen haben, nicht notwendig ist. Dass Frau
    Wanka nach ihrer Abwahl in Niedersachsen diesbezüg-
    lich dazugelernt hat, ist erfreulich. Es ist erfreulich, dass
    man sich auf eine andere Vereinbarung verständigt hat.

    Allerdings sind hier auch die Hinterlassenschaften der
    Vorgängerin von Frau Wanka offenkundig. Herr Braun
    hat vorhin noch einmal 500 Millionen Euro für die
    nächsten zehn Jahre versprochen. Nicht einmal im Haus-
    haltsentwurf für das Jahr 2014 sind die 50 Millionen
    Euro für das nächste Jahr verankert. Das heißt, hier wird
    über Geld geredet, das Frau Wanka bisher überhaupt
    nicht hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Den Haushaltsentwurf für 2014 gibt es doch noch gar nicht! – Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Was ist denn das jetzt? Das ist ja peinlich! Das ist unredlich und falsch! Jetzt sind wir aber wirklich enttäuscht!)


    – Der Haushalt ist derzeit in der Beratung.


    (Anette Hübinger [CDU/CSU]: Wir haben nur die mittelfristige Finanzplanung! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Tal der Ahnungslosen!)


    – Es gibt einen Haushaltsentwurf und eine mittelfristige
    Finanzplanung; darin muss das abgebildet sein.

    Die globalen Minderausgaben – 620 Millionen Euro –
    haben Sie auch noch beim BMBF. Das darf nicht zulas-
    ten anderer Titel erwirtschaftet werden.

    Wir hoffen und erwarten, dass die gute inhaltliche Ba-
    sis für die Verbesserung der Lehrerbildung und damit für
    die Vorbereitung auf diesen sehr anspruchsvollen Beruf
    nun auch umgesetzt wird.