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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/238 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 238. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. April 2013 I n h a l t : Ausschussüberweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vierzehnter Bericht zur Entwicklungspoli- tik der Bundesregierung – Weißbuch –  (Drucksache 17/13100) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister  BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD). . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Tagesordnungspunkt 40: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Harald Koch, Richard Pitterle, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Steueroasen trockenlegen – offshore und hierzulande (Drucksache 17/13129) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Harald Koch, Dr. Axel Troost, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Straf- freiheit bei Steuerhinterziehung durch Selbstanzeige abschaffen (Drucksache 17/13241) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 29969 A 29969 B 29969 B 29971 B 29973 A 29974 B 29975 C 29976 D 29978 A 29979 C 29981 A 29981 C 29983 A 29985 A 29985 B 29986 C 29987 A 29988 D 29990 C 29992 A 29992 A 29992 B 29995 C 29997 C 29999 B 30001 B 30003 D 30005 C 30005 D 30006 C 30008 A 30009 A 30009 C 30011 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 41: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Michael Kretschmer, Peter Altmaier, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Sylvia Canel, Dr. Martin Neumann (Lausitz), Patrick Meinhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Initiative zur Stärkung der Exzellenz in der Lehrer- ausbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, Swen Schulz (Spandau), Willi Brase, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Für ei- nen breiten Qualitätspakt in der Re- form der Lehrerbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Exzellente Lehrerbildung überall sichern – Pädagogische Berufe aufwerten (Drucksachen 17/9937, 17/11322, 17/10100, 17/13077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 42: Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von den Abgeordneten Christine Lambrecht, Burkhard Lischka, Dr. Eva Högl, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes – Bekämpfung der Abgeordnetenbestechung (Drucksachen 17/8613, 17/13271) . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 43: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Lebenslagen in Deutschland – Vierter Armuts- und Reichtumsbericht (Drucksache 17/12650) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Hilde Mattheis, Gabriele Lösekrug-Möller, Anette Kramme, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die notwendigen poli- tischen Konsequenzen aus der Armuts- und Reichtumsberichterstattung ziehen (Drucksache 17/13102) . . . . . . . . . . . . . . c) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Markus Kurth, Katrin Göring- Eckardt, Volker Beck (Köln), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht (Drucksachen 17/11900, 17/12837) . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin  BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Tagesordnungspunkt 44: a) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Josef Philip Winkler, Memet Kilic, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- 30012 C 30014 D 30016 D 30017 A 30018 A 30019 B 30020 B 30021 B 30022 D 30024 A 30024 D 30025 C 30027 B 30027 B 30029 A 30030 B 30031 D 30033 A 30034 A 30035 A 30036 A 30037 D 30038 A 30038 B 30038 C 30038 C 30038 D 30040 A 30041 C 30043 A 30044 A 30045 B 30046 C 30047 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 III ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Situation in deutschen Ab- schiebungshaftanstalten (Drucksachen 17/7442, 17/10596) . . . . . . b) Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Umsetzung der Abschiebungsrichtlinie der Europäi- schen Union und die Praxis der Ab- schiebungshaft (Drucksachen 17/7446, 17/10597) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Josef Philip Winkler, Volker Beck (Köln), Memet Kilic, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Die Menschenwürde von Flüchtlingen ist migrationspolitisch nicht relativierbar – Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsge- richts zum Asylbewerberleistungsgesetz ziehen (Drucksachen 17/11663, 17/12674) . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Sammelübersicht 581 zu Petitio- nen (237. Sitzung, Tagesordnungspunkt 46 k) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30048 D 30049 A 30049 A 30049 B 30050 B 30052 A 30054 A 30055 B 30056 C 30057 A 30058 A 30058 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 29969 (A) (C) (D)(B) 238. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. April 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 30057 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.04.2013 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.04.2013 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 26.04.2013 Bilger, Steffen CDU/CSU 26.04.2013 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 26.04.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 26.04.2013 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 26.04.2013 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.04.2013 Bollmann, Gerd SPD 26.04.2013 Connemann, Gitta CDU/CSU 26.04.2013 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 26.04.2013 Dreibus, Werner DIE LINKE 26.04.2013 Freitag, Dagmar SPD 26.04.2013 Fritz, Erich G. CDU/CSU 26.04.2013* Gabriel, Sigmar SPD 26.04.2013 Gerdes, Michael SPD 26.04.2013 Glos, Michael CDU/CSU 26.04.2013 Göppel, Josef CDU/CSU 26.04.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 26.04.2013 Hagedorn, Bettina SPD 26.04.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 26.04.2013 Hempelmann, Rolf SPD 26.04.2013 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.04.2013 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 26.04.2013 Humme, Christel SPD 26.04.2013 Leibrecht, Harald FDP 26.04.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 26.04.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 26.04.2013 Mast, Katja SPD 26.04.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 26.04.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 26.04.2013 Mortler, Marlene CDU/CSU 26.04.2013 Nahles, Andrea SPD 26.04.2013 Nink, Manfred SPD 26.04.2013 Pflug, Johannes SPD 26.04.2013 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 26.04.2013 Roth (Heringen), Michael SPD 26.04.2013 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Schieder (Weiden), Werner SPD 26.04.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 26.04.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 26.04.2013 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 26.04.2013 Schuster, Marina FDP 26.04.2013 Simmling, Werner FDP 26.04.2013 Steinbrück, Peer SPD 26.04.2013 Dr. h. c. Thierse, Wolfgang SPD 26.04.2013 Thönnes, Franz SPD 26.04.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 30058 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung: Sammelübersicht 581 zu Petitio- nen (237. Sitzung, Tagesordnungspunkt 46 k) Die Mehrheit des Petitionsausschusses empfiehlt, das Petitionsverfahren 3-16-11-822-001555 abzuschließen. Dieser Empfehlung werde ich nicht folgen. Ich stimme gegen den Abschluss der Petition zur Al- tersversorgung der Bergleute der Braunkohleveredlung Borna-Espenhain und fordere, die Petition zur Erwägung an die Bundesregierung zu überweisen. Es geht hier um Männer und auch Frauen, die bei ih- rer Arbeit großen gesundheitlichen Gefährdungen ausge- setzt waren. Viele erkrankten durch den Umgang mit to- xischen Gasen, Stäuben und weiteren giftigen Stoffen unter anderem an Krebs. Wegen dieser extremen Bedin- gungen hatte der DDR-Gesetzgeber die Arbeit in der Braunkohleveredlung einer bergmännischen Tätigkeit unter Tage gleichgestellt. Diese Gleichstellung sicherte die Anwendung eines Steigerungsfaktors von 2,0 bei der Berechnung der Altersversorgung und einen vorgezoge- nen Renteneintritt, bei Männern mit 60 Jahren, bei Frauen mit 55 Jahren. Durch das Rentenüberleitungsgesetz wurde diese Gleichstellung mit einer bergmännischen Tätigkeit für alle Betroffenen, die bis zum 31. Dezember 1996 in Rente gegangen sind, anerkannt. Allen anderen mit ei- nem späteren Renteneintritt werden diese Ansprüche auf eine Rente für „bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ vorenthalten. Das geschieht, obwohl die Ansprüche in den Sozial- versicherungsausweisen und in schriftlichen Bescheini- gungen des Bundesbergbauunternehmens dokumentiert sind und obwohl die Unternehmen dafür die gesetzlich vorgeschriebenen höheren Anteile an die für die Renten- versorgung zuständige Knappschaft geleistet haben. Im Rentenbescheid, Anlage 12, werden die vom Ar- beitgeber gemeldeten Leistungszeiten exakt ausgewie- sen, aber mit „0“ bewertet. Die Knappschaft ignoriert damit völlig die Gleichstellung der Tätigkeit mit einer Arbeit unter Tage. Zum vorgezogenen Renteneintritt: Da er nicht ge- währt wird, mussten und müssen viele Betroffene Ren- tenabschläge in Kauf nehmen. Und dies, obwohl im Rentenreformgesetz von 1999 ein Vertrauensschutz nach Montanuniongesetz zumindest für bestimmte Geburts- jahrgänge festgeschrieben ist, und zwar für diejenigen, die vor dem 7. Mai 1944 (Frauen) bzw. vor dem 14. Fe- bruar 1944 (Männer) geboren sind. Diese Gesetzeslage hat das Bundessozialgericht mit drei Urteilen vom 27. August 2009 (Aktenzeichen: B 13 R 107/08 R, B 13 R 111/08 R und B 13 R 121/08 R) auf- gegriffen und Rentenabschläge bei einem vorgezogenen Renteneintritt gemäß Montanuniongesetz nach Arbeits- losigkeit bzw. Altersteilzeit als ungerechtfertigt bean- standet. Selbst für diese im Gesetz und in den Urteilen ge- nannte Personengruppe erfolgt die Umsetzung vor allem durch den Druck, den die Interessengemeinschaft der Bergleute ausübt. Die Knappschaft ist nach wie vor nicht bereit, alle Personen einzubeziehen, die eine Zusage für eine Rente für „bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ haben. Zum Steigerungsfaktor 2,0 bei der Berechnung der Altersversorgung: Die Anwendung des Steigerungsfak- tors von 2,0 ist für alle noch betroffenen Bergleute gänz- lich offen, obwohl dieser ebenfalls Bestandteil der Rente „für bergmännische Tätigkeit unter Tage, gleichgestellt“ ist. Auch hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Gleichstellung mit einer bergmännischen Tätig- keit unter Tage muss endlich erfolgen. Dann kann über die Anwendung des § 254 a des SGB VI („Ständige Ar- beiten unter Tage im Beitrittsgebiet“) für die betroffenen Bergleute deren bestätigte Leistungszeit im Rentenbe- scheid Anlage 12 neu bewertet werden. Von den einst rund 1 000 betroffenen Bergleuten kämpfen aktuell noch 406 Bergleute um ihren erarbeite- ten Rechtsanspruch. Der Rückgang, so die Information der Interessengemeinschaft der Bergleute, sei „auf To- desfälle und Aufgabe des Rechtskampfes aus Alters- gründen zurückzuführen“. Wir als Gesetzgeber sollten dafür sorgen, dass alle diese älteren und häufig durch die Arbeit erkrankten Menschen endlich ihre erworbenen Ansprüche erhalten. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Überprüfung und Neuordnung Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.04.2013 Voß, Johanna DIE LINKE 26.04.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Werner, Katrin DIE LINKE 26.04.2013* Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.04.2013 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.04.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.04.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 238. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. April 2013 30059 (A) (C) (D)(B) der Forschungsfinanzierung – Transparente und ver- bindliche Verfahren sicherstellen – Wissenschaftsge- rechte Strukturen weiterentwickeln auf Drucksache 17/3864 zurückzieht. Der Vorsitzende des Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht nach § 3 des Energieleitungsausbaugesetzes – Drucksachen 17/11871, 17/12114 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12587 Nr. A.1 EuB-BReg 16/2013 Innenausschuss Drucksache 17/11108 Nr. A.5 Ratsdokument 13245/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.6 Ratsdokument 13273/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.10 Ratsdokument 14235/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.11 Ratsdokument 14237/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.1 Ratsdokument 14179/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.2 Ratsdokument 14199/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.7 Ratsdokument 16466/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.8 Ratsdokument 16881/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.9 Ratsdokument 16883/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.11 Ratsdokument 16909/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.12 Ratsdokument 16910/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12783 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2013)0057 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.2 EuB-BReg 42/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12783 Nr. A.7 Ratsdokument 5890/13 Drucksache 17/12783 Nr. A.8 Ratsdokument 6521/13 Drucksache 17/12911 Nr. A.2 Ratsdokument 6952/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/12783 Nr. A.9 Ratsdokument 5892/13 Drucksache 17/12911 Nr. A.3 Ratsdokument 6996/13 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/136 Nr. A.80 Ratsdokument 12761/09 Drucksache 17/790 Nr. 1.26 Ratsdokument 13981/08 Drucksache 17/5434 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2011)0086 Drucksache 17/10028 Nr. A.6 Ratsdokument 9486/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit  und Entwicklung Drucksache 17/12449 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0024 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/11242 Nr. A.14 Ratsdokument 14256/12 238. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 39 Bericht zur Entwicklungspolitik TOP 40, ZP 9 Steuerhinterziehung und Steuervermeidung TOP 41 Reform der Lehrerausbildung TOP 42 Bekämpfung der Abgeordnetenbestechung TOP 43 Armuts- und Reichtumsbericht Tagesordnungspunkte Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Manfred Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Manche meiner Vorredner haben sich gegenseitig be-
    zichtigt, Unsinn zu reden.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie Herrn Flosbach, oder wen? Sie müssen schon ein bisschen präziser sagen, wen Sie meinen! Sonst wird es schwierig!)


    Wer recht hat, muss das geneigte Publikum hier im Saal
    und vor den Bildschirmen entscheiden. Fakt ist jeden-
    falls, dass wir in einigen Punkten unterschiedlicher Mei-
    nung sind. Ich darf ein paar dieser Punkte hervorheben.

    Herr Gysi, Sie haben beklagt, dass es in Deutschland
    10 Billionen Euro Geldvermögen gibt.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Den Betrag habe ich nicht beklagt! Nur die Verteilung! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Verteilung!)


    Ja, ist es denn schlimm, dass Deutschland ein wohlha-
    bendes Land ist? Ist Ihnen eine Situation wie bei Ihren
    Parteifreunden in Nordkorea, wo Kinder verhungern, lie-
    ber?


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Hallo?)


    Ist das der Zustand, den Sie anstreben?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Ach, das ist doch Unsinn! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Es geht um die Verteilung!)


    Natürlich gibt es bei der Vermögensverteilung ge-
    wisse Ungleichgewichte. Es gibt zum Beispiel ein Un-
    gleichgewicht zwischen Ost und West. Im Osten
    Deutschlands gibt es deutlich weniger Vermögen als im
    Westen des Landes. Aber wer trägt denn die Schuld da-
    ran?


    (Michael Kretschmer [CDU/CSU]: Die Kommunisten!)






    Manfred Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ist es die CDU/CSU, die seit 1949 die soziale Marktwirt-
    schaft in der Bundesrepublik Deutschland aufgebaut hat,
    wodurch es gelungen ist, breiten Wohlstand zu schaffen,
    oder die SED, die Privatvermögen vernichtet hat und am
    Ende in den Konkurs gehen musste?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – KlausPeter Flosbach [CDU/CSU]: Gysi!)


    Wer trägt denn die Schuld am ungleichgewichtigen
    Vermögen in Ost und West? Das sind Sie und nicht wir.
    Manchmal habe ich bei Ihren Reden den Eindruck, dass
    Sie erst dann wieder glücklich sind, wenn es wie in der
    DDR zu einer privaten Versteuerung von 90 Prozent
    kommt


    (Mechthild Rawert [SPD]: Wir sind Europäer!)


    und Ihre Funktionäre Autos, Telefone und Ferienplätze
    mit Wartezeiten bis zu 20 Jahren zuteilen können. Das
    scheint offenbar Ihr Idealzustand zu sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Iris Gleicke [SPD]: Sie haben hier schon so viel Schwachsinn geredet, aber das übertrifft alles!)


    Wir sind stolz auf den Wohlstand in der Bundesrepu-
    blik Deutschland. Denn nur dieser Wohlstand kann unse-
    ren Sozialstaat finanzieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nur eine blühende Wirtschaft kann einen Sozialstaat fi-
    nanzieren. Deshalb wollen wir sowohl die erfolgreiche
    Marktwirtschaft als auch den Sozialstaat Bundesrepublik
    Deutschland. Deswegen gehört es auch zur Wahrheit,
    dass 10 Prozent der Bevölkerung mehr als die Hälfte der
    Steuern zahlen. Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Direkte Steuern, Herr Kollege!)


    Herr Gambke, Sie hatten hier einen schweren Stand.
    Ihre Führungsleute sind weg und schreiben sich gegen-
    seitig offene Briefe. Herr Trittin sitzt wahrscheinlich ge-
    rade über einem Brief an Herrn Kretschmann, nachdem
    er dessen heutiges Interview in der Süddeutschen Zei-
    tung gelesen hat.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der FDP: Transparenz bei den Grünen: Wir schreiben uns Briefe!)


    Kretschmann hat darin gesagt, er warne davor, Bürger
    und Wirtschaft durch überzogene Steuererhöhungen zu
    überfordern. Sie sind doch eine so diskussionsfreudige
    Partei. Warum haben Sie denn dazu nichts gesagt? Das
    hätte uns interessiert.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber wir reden doch über Steueroasen, Herr Kolbe! – Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings! Ich rede zum Thema!)


    Herr Gambke, zeigen Sie ein bisschen Mut und Of-
    fenheit. Sie von den Grünen sind doch so stolz darauf.

    Die SPD hat wieder Bayern- und Schweiz-Bashing
    betrieben.


    (Martin Gerster [SPD]: Das galt der CSU, nicht Bayern! Die CSU ist nicht Bayern!)


    Das ist schon die dritte Debatte in dieser Woche zum
    gleichen Thema. Jedes Mal hat die SPD dieselbe Melo-
    die: Bayern und die Schweiz sind die Schuldigen.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das ändert sich auch nicht!)


    Ich bin weit davon entfernt, das Verhalten von Herrn
    Hoeneß zu rechtfertigen. Aber Bayern und die Schweiz
    sind eben auch erfolgreiche Länder. Wahrscheinlich
    wurmt es Sie, dass Sie nie dazu beigetragen haben. Bay-
    ern und die Schweiz haben gemein, dass dort nie Sozia-
    listen regiert haben. Vielleicht ist das eine der Ursachen
    für den Erfolg.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Sie kennen ja noch nicht mal die bayerische Geschichte!)


    – Herr Poß, ich kenne die deutsche Geschichte und weiß
    zum Beispiel auch, dass Sachsen bis zum Zweiten Welt-
    krieg das wirtschaftsstärkste Land Deutschlands war.
    Dann kamen allerdings die Kommunisten, und das hat
    sich geändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das hat doch mit Bayern nichts zu tun!)


    Ich hoffe, auch Sie kennen die gesamte deutsche Ge-
    schichte.

    Kehren wir zu Ihrem Vorwurf in Bezug auf die Ano-
    nymität zurück; denn er zog sich durch die ganze De-
    batte der letzten drei Tage. Sicherlich ist die Anonymität
    ein Problem des deutsch-schweizerischen Steuerabkom-
    mens; das ist auch uns bewusst gewesen.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Mehr als ein Problem!)


    – Natürlich ist das ein großes Problem. Zu dem Abkom-
    men gehören aber zwei Vertragspartner, die sich am
    Ende einigen müssen.

    Das wirklich Ärgerliche aber ist: Sie tun so, als wäre
    Eichels Steueramnestie öffentlich und nicht anonym ge-
    wesen, und damit betreiben Sie Falschmünzerei.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie benutzen die falschen Begriffe!)


    Denn auch die Begünstigten Ihrer damaligen SPD-Am-
    nestie wären durch das Steuergeheimnis geschützt gewe-
    sen und in der Öffentlichkeit anonym geblieben.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Logisch!)


    Die hätten sich dann zwar in der Steuerakte wiederge-
    funden.





    Manfred Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz genau!)


    Aber das Steuergeheimnis hätte sie vor der Öffentlich-
    keit beschützt, sofern Sie noch am Steuergeheimnis fest-
    halten.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollen wir auch!)


    Alles andere – auch was Herr Gerster gesagt hat – er-
    weckt den Eindruck, dass das Steuergeheimnis für sie
    nicht mehr gilt.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann haben Sie es nicht richtig verstanden! Das soll vorkommen!)


    Im Ergebnis hätten Sie die Anonymität also genauso ge-
    habt. Deshalb sollten Sie sich nicht auf das hohe Ross
    setzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zum Thema Selbstanzeige haben wir die Position der
    SPD auch heute nicht vernommen. Es stehen immer
    noch fünf Positionen im Raum.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Haben Sie nicht zugehört, oder was? – Martin Gerster [SPD]: Offenbar haben Sie es nicht verstanden! Das kann auch sein!)


    Herr Steinbrück hat gesagt, er will sie beibehalten.


    (Holger Krestel [FDP]: Das kommt auf die Uhrzeit an!)


    Bisher gilt offenbar das Wort des Kanzlerkandidaten.
    Möglicherweise gilt es auch nicht. Das würden wir auch
    gerne einmal erfahren.


    (Joachim Poß [SPD]: Zur Selbstanzeige habe ich mich geäußert! Sie können noch nicht mal zuhören! Zu dumm zum Zuhören!)


    Wir sagen: Die Selbstanzeige ist ein vernünftiger
    Weg. Wir als christlich-liberale Koalition haben in dieser
    Legislaturperiode die Selbstanzeige so reformiert, dass
    sie nicht mehr als Mittel einer Hinterziehungsstrategie
    taugt. Das ist nicht mehr möglich. Das war unter Ihren
    Finanzministern noch möglich. Die Teilselbstanzeige ist
    nun ausgeschlossen. Der Zeitpunkt der Entdeckung ist
    vorverlegt worden. Es ist außerdem ein Zuschlag zu zah-
    len. Ich glaube, wir haben die Selbstanzeige vernünftig
    reformiert.

    Es ist nicht so – das hat auch der Präsident des Bun-
    desfinanzhofs in einem Interview in der FAZ betont –,
    dass sie im Strafrecht ein völliger Fremdkörper ist. Das
    ist doch Unsinn. Jeder, der sich im Strafrecht halbwegs
    auskennt, weiß, dass es zahlreiche Fälle des Rücktritts
    von der vollendeten Tat gibt, so zum Beispiel gemäß
    § 149 Abs. 2 StGB bei der Fälschung von Geld und
    Wertzeichen. Das gibt es nach § 261 Abs. 9 StGB bei der
    Geldwäsche. Das gibt es beim Subventionsbetrug. Das
    gibt es bei der Brandstiftung: Der Brandstifter, der nach
    Inbrandsetzen des Gebäudes den Brand wieder löscht,
    wird nicht bestraft, und zwar aus kriminalpräventiven
    Erwägungen. Es gibt eine tätige Reue bei der fahrlässi-

    gen Herbeiführung von Explosionen und bei Eingriffen
    in den Straßenverkehr. Das ist ein allgemeiner Rechtsge-
    danke, der auch im Steuerrecht greift.

    Ich halte das für einen guten Rechtsgedanken; denn er
    ebnet den Weg in die Ehrlichkeit. Ich könnte mir – das
    sage ich jetzt persönlich – vorstellen, dass man diesen
    Rechtsgedanken auch auf anderen Gebieten anwendet,
    etwa bei der Erschleichung von Sozialleistungen. Wa-
    rum sollte ein Student, der im jugendlichen Alter von 18
    oder 19 Jahren auf dem BAföG-Antrag einen Nebenjob
    verschwiegen oder ein Konto nicht angegeben hat, ein
    oder zwei Jahre später, wenn er reifer geworden ist und
    die Erkenntnis gewonnen hat, dass das nicht richtig war,
    seinen Fehler nicht strafbefreiend korrigieren können?
    Wir sollten nicht darüber nachdenken, die Selbstanzeige
    abzuschaffen, Herr Gysi, sondern darüber, ob wir diesen
    Rechtsgedanken auch auf andere Tatbestände ausdehnen
    können.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Gilt das auch für Tankquittungen?)


    Auch Hartz IV ist sicherlich ein Feld, auf dem man die-
    sen Rechtsgedanken anwenden könnte.

    Wir stehen zur Selbstanzeige und halten sie für ein ver-
    nünftiges Instrument. – Der Präsident meldet sich; des-
    wegen sage ich abschließend: Keine Bundesregierung hat
    zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung so viel beige-
    tragen wie die Bundesregierung Angela Merkel seit 2005.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzte Rednerin zu diesem Tagesordnungspunkt ist

die Kollegin Antje Tillmann für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Antje Tillmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Zuhörerinnen! Liebe Zuhörer! Innerhalb von zehn
    Tagen diskutieren wir heute schon zum dritten Mal über
    das Thema Steuerhinterziehung, Steuergestaltung,
    Steueroasen. Man könnte meinen, liebe Kollegen von
    der Opposition, Sie wollten Steuerhinterzieher durch
    diese Debatten im wahrsten Sinne des Wortes zum Auf-
    geben überreden. Wenn es denn hilft, gerne.

    Ganz sicher hilft, was diese Bundesregierung getan
    hat – da kann ich anschließen an das, was Manfred
    Kolbe gerade gesagt hat –: Bundesfinanzminister
    Schäuble hat sich wie kein Finanzminister vor ihm ge-
    gen Steuerhinterziehung und Steuervermeidung enga-
    giert.

    Herr Gerster, Sie haben eben zu Recht darauf hinge-
    wiesen, dass die Zahl der Selbstanzeigen seit 2010 auf
    47 000 pro Jahr gestiegen ist. Wolfgang Schäuble ist seit
    2009 Finanzminister – Sie werden den Zusammenhang
    ja wohl nicht leugnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)






    Antje Tillmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich möchte an mehreren Punkten sehr konkret auf die
    Anträge der Linken eingehen, um nachzuweisen, dass
    wir vieles getan haben und dass das, was wir nicht er-
    reicht haben, sich nicht zuletzt deswegen nicht umsetzen
    ließ, weil die Abgeordneten von der SPD und von der
    Linken hier nicht zur Kooperation bereit waren.

    Im Rahmen der Föderalismuskommission II haben
    wir die Kompetenzen des Bundeszentralamts für Steuern
    bei der Prüfung von sogenannten Einkommensmillionä-
    ren massiv gestärkt. Das Bundeszentralamt für Steuern
    darf an Außenprüfungen teilnehmen, insbesondere darf
    es Außenprüfungen anregen.

    Selbstverständlich ist die Frage einer besseren Zu-
    sammenarbeit mit den Finanzverwaltungen der Länder
    diskutiert worden. Ich glaube, es besteht Einvernehmen,
    dass diese Zusammenarbeit gar nicht gut genug sein
    kann und dass da Nachholbedarf besteht. Aber woran ist
    denn da ein Ergebnis gescheitert? Der damalige Finanz-
    minister Steinbrück hat in der ihm eigenen charmanten
    Art die Verhandlungen begonnen mit einem Gutachten,
    das mehr oder weniger unter dem Motto lief: Wenn ich
    die Steuerverwaltung übernehme, können wir 8 Milliar-
    den Euro sparen. – Daraufhin haben alle Länderfinanz-
    minister die Verhandlungen über diesen Punkt abgebro-
    chen. Die Kavallerie hat nicht nur bei der Schweiz,
    sondern auch bei den Länderfinanzministern nichts ge-
    nützt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir können über dieses Thema im Rahmen einer Föde-
    ralismuskommission III gerne noch einmal reden, lieber
    Axel Troost; aber ein bisschen mehr Verhandlungsge-
    schick und ein bisschen weniger Kavallerie führen da
    mit Sicherheit zu einem besseren Ergebnis.

    Ich finde den Hinweis auf den Länderfinanzausgleich
    richtig. Offensichtlich haben Sie unsere Papiere von da-
    mals gelesen; Axel Troost hatte sie dabei. Dann werden
    Sie festgestellt haben, dass der Länderfinanzausgleich
    natürlich eine Ursache dafür ist, dass die Länder nicht
    mit Begeisterung Betriebsprüfer einstellen. Wenn ein
    Betriebsprüfer, dessen Gehalt das Land 100 000 Euro
    kostet, dem Land zusätzliche Steuereinnahmen in
    Höhe von 100 000 Euro bringt, dann ist die Begeiste-
    rung des Finanzministers nicht groß, wenn er von diesen
    100 000 Euro im Rahmen des Länderfinanzausgleichs
    90 000 Euro abgeben muss.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Deswegen haben wir das so formuliert!)


    – Ja, das sollten wir tun. Aber hier ist für diese Diskus-
    sion leider nicht der richtige Ort. Wir hatten dieses
    Thema schon 2008 in unserem Föko-Papier aufgegrif-
    fen. Wir werden dieses Thema – die Föko III lässt grü-
    ßen – wieder aufgreifen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber wir waren in vielen Dingen auch wirklich er-
    folgreich; einige davon sind heute ja schon genannt wor-

    den: automatischer Austausch von Informationen über
    Zinsen durch die EU-Zinsrichtlinie, FATCA.

    Herr Dr. Gambke, Sie waren eben ganz ungläubig,
    dass Sie am Donnerstag der nächsten Sitzungswoche die
    Möglichkeit haben, unserem FATCA-Antrag zuzustim-
    men.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


    – Doch, haben Sie. Seit gestern liegt er Ihnen sogar in
    Papierform vor.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, toll!)


    Am Donnerstag der nächsten Sitzungswoche werden wir
    dieses Abkommen in nationales Recht umsetzen und da-
    durch auch international einen Informationsaustausch er-
    reichen, wenn unserem Änderungsantrag zum AIFM-
    Steueranpassungsgesetz zugestimmt wird. Ich freue
    mich auf Ihre Zustimmung nach der heutigen Rede.

    Als weitere Erfolge nenne ich die G-5-Initiative zum
    automatischen Informationsaustausch bei Dividenden
    und das OECD-Projekt für Maßnahmen gegen Gewinn-
    verlagerungen.

    Vieles ist heute gesagt worden. Sie können das im
    Protokoll ja noch einmal nachlesen.

    Wir sind die erfolgreichste Regierung im Kampf ge-
    gen Steuerhinterziehung, und wir werden das auch wei-
    ter sein. Ich freue mich für jeden Steuerhinterzieher, den
    wir dabei zurück auf den Weg der Tugend bringen. Man-
    chen werden wir vielleicht auch bestrafen; denn das
    kann natürlich ein Ergebnis von Steuerhinterziehung
    sein.

    Herr Gysi, an dieser Stelle muss ich Ihnen sagen: Ich
    finde es unbeschreiblich. Sie wissen ganz genau, dass
    Sie die Unwahrheit sagen, und Sie sagen die Unwahrheit
    so bewusst, dass ich Ihnen das heute noch einmal vor-
    halte. Sie haben nämlich behauptet, dass jemand, der
    sich auf irgendeiner Steuer-CD wiederfindet, ganz
    schnell sagen kann: „Oh, jetzt zeige ich mich mal selber
    an“, und straffrei ausgeht. Sie wissen ganz genau, dass
    das nicht so ist, aber ich lese Ihnen das noch einmal vor.

    In § 371 Abs. 2 Nr. 2 AO steht:

    Straffreiheit tritt nicht ein, wenn eine der Steuer-
    straftaten im Zeitpunkt der … Nachholung ganz
    oder zum Teil bereits entdeckt war und der Täter
    dies wusste oder bei verständiger Würdigung der
    Sachlage damit rechnen musste …

    Selbstverständlich weiß jemand, wenn eine CD seiner
    Bank in der Schweiz aufgekauft wird, dass seine Steuer-
    hinterziehung in dem Fall entdeckt ist. Deshalb bin ich
    auch fest davon überzeugt, dass die meisten Selbstanzei-
    gen im Zusammenhang mit Steuer-CDs nicht zu einer
    Strafbefreiung führen werden, weil die Entdeckung vor-
    lag und wir deswegen den plötzlichen Anstand des Be-
    troffenen nicht mehr brauchen. Wenn dieser Steuer-
    pflichtige zu einem Zeitpunkt die Wahrheit sagt, in dem
    die Finanzbehörde noch keine Erkenntnisse hat, ist eine





    Antje Tillmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Straffreiheit möglich, was für uns den Vorteil hat, dass
    wir dann auch die Steuern einnehmen.

    Hier greife ich gerne den Vergleich auf, den Herr Poß
    eben hinsichtlich des Abkommens mit der Schweiz dar-
    gestellt hat. Sie haben gesagt, wenn man das Abkommen
    mit der Schweiz so gestaltet hätte, wie Sie es gewollt
    hatten, dann hätten die Steuerhinterzieher die Hosen run-
    terlassen müssen. Nach dem, was ich mir vorstelle, hät-
    ten wir Geld bekommen. Bei der Abwägung zwischen
    10 Milliarden Euro und zwei Hosen ist ganz klar, welche
    Variante ich wählen würde.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: 10 Milliarden Euro ist doch eine Mondzahl! Die können Sie doch überhaupt nicht belegen! 10 Milliarden Euro: Das ist Täuschung!)


    Sie werden in den nächsten Monaten in Ihren Wahl-
    kreisen erklären müssen, dass wir dieses Geld für Kin-
    derbetreuung, Kindergärten und Schulsanierung nicht
    zur Verfügung haben, weil Sie dafür gesorgt haben, dass
    wir diese Steuereinnahmen nicht erzielen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Steuerhinterzieher haben am 31. Dezember 2012 die
    Sektkorken knallen lassen, weil Sie es ihnen ermöglicht
    haben, anonym und ohne Steuerzahlung davonzukom-
    men.


    (Joachim Poß [SPD]: So ein dummes Zeug habe ich selten gehört!)


    Das werden Sie sich anhören und erklären müssen.

    Letzter Punkt zur strafbefreienden Selbstanzeige.
    Hier wende ich mich gerne einmal auch an die Besuche-
    rinnen und Besucher oben auf der Tribüne.

    Die strafbefreiende Selbstanzeige wird nicht nur bei
    großen Steuerhinterziehern angewandt – da geschieht
    das sogar eher nur im Ausnahmefall –, sondern die straf-
    befreiende Selbstanzeige ist ein Instrument, das viel-
    leicht auch einer von Ihnen schon einmal nutzen musste.
    Wenn Sie eine Umsatzsteuervoranmeldung zu spät abge-
    ben, ist das nämlich schon eine Steuerhinterziehung.
    Wenn wir in solchen Fällen nicht in jedem Fall ein Straf-
    verfahren einleiten wollen – und das wollen wir nicht –,
    dann muss es die Möglichkeit geben, durch die Berichti-
    gung seiner Tat diesen Fehler wiedergutzumachen, und
    genau darum geht es.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sollten wir nach Auswertung der Steuer-CDs feststel-
    len – ich habe mir sagen lassen, dass selbst die, die vor
    zehn Jahren gekauft worden sind, bis heute noch nicht
    ausgewertet wurden –, dass bei der Selbstanzeige doch
    noch irgendwo eine Lücke ist, dann sind wir, wie wir das
    in der Vergangenheit auch schon getan haben, die Ersten,
    die diese Steuerstraffreiheit mit Ihnen gemeinsam, wenn
    Sie mögen, einschränken. Hierzu möchte ich vorher aber
    die Berichte der Steuerfahnder und der Finanzbeamten
    hören.

    Ich kann nur zitieren, was heute in der Frankfurter
    Allgemeinen Zeitung steht. Der Präsident des Bundes-
    finanzhofs hat heute sehr deutlich gesagt, dass die
    Steuerselbstanzeige ein Instrument ist, das sich aus sei-
    ner Sicht bewährt hat. Dieses Instrument gibt es natür-
    lich auch im Strafrecht. Herr Kolbe hat Ihnen hier ja
    eben ein bisschen Nachhilfe gegeben, Herr Gysi.

    Ich glaube, sie ist ein gutes Instrument. Wenn es Aus-
    wüchse gibt, dann werden wir sie angehen, so wie wir
    auch alle anderen Maßnahmen gegen Steuerhinterzie-
    hung sehr konsequent fortgesetzt haben. Wenn Sie dabei
    sind, ist es umso besser. Bis dahin werden wir das aber
    auch weiter alleine machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)