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ID1723208500

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/232 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 I n h a l t : Gedenken an den 23. März 1933 . . . . . . . . . . Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur (Drucksache 17/12115) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Anette Kramme, Josip Juratovic, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung des Entgeltgleichheitsge- botes für Frauen und Männer (Entgelt- gleichheitsgesetz) (Drucksachen 17/9781, 17/12782) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Entgeltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familien- freundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter (Drucksachen 17/12483, 17/12782) . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Beate Müller-Gemmeke, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Entgeltdiskri- minierung von Frauen verhindern (Drucksachen 17/8897, 17/12575) . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 29003 A 29004 A 29004 A 29004 A 29005 D 29008 B 29010 A 29011 D 29013 D 29015 B 29016 B 29017 D 29018 C 29020 A 29021 C 29022 B 29024 B 29024 B 29024 C 29024 D 29026 C 29027 D 29029 D 29031 C 29032 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Eckhardt Rehberg, Thomas Bareiß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Torsten Staffeldt, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Den Wandel in der maritimen Wirtschaft begleiten und ihre nationale Aufgabe für den Wirtschaftsstandort Deutschland herausstellen (Drucksache 17/12817) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsteuern in der Krise – Maritime Wirtschaft unterstützen (Drucksache 17/12723) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Arbeitsbedingun- gen in der maritimen Wirtschaft för- dern – Flaggenflucht verhindern (Drucksache 17/12823) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsper- spektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland (Drucksache 17/12567) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Valerie Wilms, Dr. Gerhard Schick, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäische Tonnagesteuer statt Steuer- sparmodell (Drucksachen 17/12697, 17/12878) . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Frank Tempel, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei als Wirtschafts- und Finanzermittlungsbehörde (Drucksache 17/12708) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Zusammenar- beit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (EUZBBG) (Drucksache 17/12816) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 29034 C 29035 C 29036 D 29037 D 29038 C 29040 A 29041 B 29042 D 29044 B 29045 B 29047 B 29047 C 29047 C 29047 C 29047 D 29048 A 29049 A 29050 D 29052 B 29054 A 29055 C 29057 C 29058 D 29059 D 29062 A 29062 A 29063 A 29063 C 29065 A 29065 D 29067 A 29067 D 29068 D 29069 A 29070 B 29070 D 29072 A 29073 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 III Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Waffengesetzes – Schutz vor Gefah- ren für Leib und Leben durch kriegs- waffenähnliche halbautomatische Schuss- waffen (Drucksachen 17/7732, 17/12872) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr öffentliche Sicherheit durch weniger private Waffen (Drucksachen 17/2130, 17/12872) . . . . . . Günter Lach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29074 A 29075 A 29076 B 29076 C 29076 C 29078 C 29079 D 29081 C 29082 C 29083 D 29085 A 29086 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29003 (A) (C) (D)(B) 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29085 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 22.03.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 22.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 22.03.2013 Canel, Sylvia FDP 22.03.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Franke, Edgar SPD 22.03.2013 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 22.03.2013 Goldmann, Hans- Michael FDP 22.03.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.03.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.03.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 22.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.03.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.03.2013 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.03.2013 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.03.2013 Kamp, Heiner FDP 22.03.2013 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Krüger-Leißner, Angelika SPD 22.03.2013* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.03.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 22.03.2013 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Mast, Katja SPD 22.03.2013 Mayer (Altötting), Stephan CDU/CSU 22.03.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 22.03.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 22.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.03.2013 Movassat, Niema DIE LINKE 22.03.2013 Nešković, Wolfgang fraktionslos 22.03.2013 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 22.03.2013 Rebmann, Stefan SPD 22.03.2013 Dr. Reimann, Carola SPD 22.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.03.2013 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 22.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.03.2013 Schulz, Jimmy FDP 22.03.2013 Dr. Schwanholz, Martin SPD 22.03.2013 Schwanitz, Rolf SPD 22.03.2013 Seif, Detlef CDU/CSU 22.03.2013 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.03.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 22.03.2013* Simmling, Werner FDP 22.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 29086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 128. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Begriffe „Vegetarisch“ und „Vegan“ gesetzlich schützen auf Drucksache 17/3067 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/10898 Nr. A.3 Ratsdokument 13327/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.5 Ratsdokument 16019/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.6 Ratsdokument 17344/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.10 Ratsdokument 17322/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.11 Ratsdokument 17360/12 Sportausschuss Drucksache 17/8967 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2012)0025 Drucksache 17/11919 Nr. A.7 Ratsdokument 16214/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.23 Ratsdokument 11780/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.8 Ratsdokument 16097/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.14 Ratsdokument 5213/13 Drucksache 17/12126 Nr. A.15 Ratsdokument 17324/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.13 Ratsdokument 17817/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.15 Ratsdokument 17881/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12449 Nr. A.4 Ratsdokument 5132/13 Drucksache 17/12449 Nr. A.5 Ratsdokument 5249/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.20 Ratsdokument 17929/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12449 Nr. A.6 Ratsdokument 5292/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.3 Ratsdokument 6121/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.4 Ratsdokument 6122/13 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.45 Ratsdokument 17135/12 Strothmann, Lena CDU/CSU 22.03.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 22.03.2013 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 232. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 30 Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur TOP 31 Entgeltgleichheit für Frauen und Männer TOP 32, ZP 10 Maritime Wirtschaft TOP 33 Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei TOP 34 Zusammenarbeit in EU-Angelegenheiten (EUZBBG) TOP 35 Waffenrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Enak Ferlemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Die
    maritime Wirtschaft stand noch nie so gut da wie
    heute. – Ich frage mich, in welcher Wirklichkeit Herr
    Ferlemann lebt. Wer gestern das Handelsblatt zum
    Thema Schiffsfinanzierung gelesen hat und auch weiß,
    dass wir seit 2008 eine Schifffahrtskrise haben, weiß ge-
    nauso: Man kann eine solche Behauptung nicht aufstel-
    len.


    (Beifall bei der SPD)


    Herr Ferlemann, Sie loben die Projekte im Zusam-
    menhang mit dem Hafenhinterlandverkehr, die angeb-
    lich von Ihrer Regierung auf den Weg gebracht worden
    sind. Die Autobahn Bremen ist damals unter Minister
    Tiefensee in Angriff genommen worden. Die Planungs-
    mittel der Y-Trasse sind von drei norddeutschen Bundes-
    ländern zur Verfügung gestellt worden.


    (Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär: Nein, nur ein Teil!)


    – Doch, von Hamburg, Bremen und Niedersachsen;
    sonst wäre überhaupt nichts passiert, Herr Ferlemann.

    Herr Rehberg, Sie haben eben Herrn Behrendt von
    Hapag-Lloyd zitiert. Natürlich hat Herr Behrendt als





    Ingo Egloff


    (A) (C)



    (D)(B)


    Linienreeder ein anderes Interesse als andere Reeder,
    weil er von niedrigen Charterraten profitiert. Aber ich
    denke, man muss das Schiffsportfolio insgesamt sehen,
    das wir in Deutschland haben: 3 900 Schiffe, die in ir-
    gendeiner Weise von Deutschland aus gesteuert werden,
    über 400 Schiffe, die unter deutscher Flagge fahren. Wir
    müssen feststellen, dass das Problem nicht gelöst ist.


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Richtig! – Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Und ihr glaubt an ihre Lösung? – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Nein, Herr Kollege, aber man muss sich diesen Proble-
    men zuwenden.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Dann macht mal einen Vorschlag!)


    Vom Verband Deutscher Reeder, vom Zentralverband
    Deutscher Schiffsmakler und von Schiffsfinanzierern
    hört man, dass die Führung des Wirtschaftsministeriums
    am 30. August 2012 zugesagt hat, dass man über diese
    Fragen diskutieren will. Trotz mehrfacher Nachfragen ist
    da aber nichts passiert. Das erinnert mich an das
    Theaterstück Warten auf Godot. Der ist auch nie gekom-
    men.


    (Beifall bei der SPD)


    Herr Kollege Otto, wir haben schon beim Thema Nord-
    Ostsee-Kanal darüber diskutiert, was Ihre Aufgabe als
    Maritimer Koordinator ist. Ich werde mich dem Dank
    für Ihre Arbeit nicht anschließen; denn ich finde, dass
    Sie Ihre Arbeit als Maritimer Koordinator nicht gut ge-
    macht haben.


    (Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Undank ist der Welten Lohn!)


    Bleiben wir einmal beim Thema Schiffsfinanzierung.
    Natürlich kann die Bundesregierung dieses Problem
    nicht in Gänze lösen; das verlangt auch keiner. Aber
    nicht umsonst sprechen Sie in Ihrem gemeinsamen An-
    trag den Long Term Asset Value an und sagen, dass mit
    der BaFin über solche Dinge geredet werden muss, um
    eine andere Bewertung zu erreichen.

    Herr Rehberg, ich weiß, dass Sie sich in Bezug auf
    die Versicherungsteuer sehr eingesetzt haben; ich bin Ih-
    nen auch dankbar dafür. Wenn 30 Container-Reedereien
    200 Schiffe in einen Erlöspool einbringen


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Ich würde das nicht so breit diskutieren! Diesen Rat gebe ich Ihnen, Kollege Egloff!)


    und am Ende dabei herauskommt, dass das Finanzminis-
    terium darauf eine Versicherungsteuer erheben will, so
    ist das nicht zielführend. Ich bin Ihnen dankbar dafür,
    dass Sie dieses Thema aufgenommen haben, dass Sie es
    angeschoben haben, dass die Überlegungen nun in die
    richtige Richtung gehen; aber wir warten auf eine ent-
    sprechende Regelung in einer Verordnung oder in einem
    Gesetz, um sicherzustellen, dass so etwas in Zukunft
    nicht wieder passiert.

    Meine Damen und Herren, Offshore ist eine unendli-
    che Geschichte. Nachdem Frau Merkel mit dem Aus-
    stieg aus der Atomenergie ihr Erweckungserlebnis hatte,
    hat das Wirtschaftsministerium ein Jahr gebraucht, um
    die Frage der Netzanschlüsse zu klären, zumindest auf
    dem Papier. Zu fragen ist: Sind die Offshoreanlagen an-
    geschlossen? Nein, das sind sie zum Teil nicht. Warum
    sind EnBW, RWE und Dong ausgestiegen? Warum wur-
    den drei Projekte gestoppt? Wenn Sie mit den Unterneh-
    men reden, sagen die: Wenn bei dem Stauchungsmodell
    nichts geschieht, werden wir das auch später nicht nach-
    holen. – So kann man die Energiewende nicht betreiben.

    Herr Beckmeyer hat auf die Finanzierung der Errich-
    terschiffe im Offshorebereich hingewiesen; dies war
    nicht im KfW-Programm enthalten. In dem Bericht der
    Bundesregierung lese ich nun, dass kein Mangel an Er-
    richterschiffen bestehe. Nein, natürlich nicht. Warum
    nicht? Weil sie fast alle in Dubai, in Korea und in China
    gebaut werden und nur zwei in Deutschland, nämlich bei
    Sietas. Der Bau eines dieser beiden Schiffe ist sogar
    noch gestoppt worden, weil RWE aus dem Projekt aus-
    gestiegen ist.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Offshore ist doch keine Zukunft, Herr Kollege!)


    Meine Damen und Herren, wenn Sie von Wertschöp-
    fungsketten für Offshore in Norddeutschland reden,
    dann müssen Sie auch den Beweis dafür erbringen. Das
    haben Sie nicht getan. Sie haben das Gegenteil gemacht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Torsten Staffeldt für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Torsten Staffeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Beste an der Rede meines Vorredners waren die
    Pausen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich sage es einmal so: Wenn Fachkompetenz die Voraus-
    setzung dafür wäre, vor dem Hohen Hause über dieses
    Thema reden zu dürfen, dann hätten ohnehin nur die
    Kollegen Otto, Ferlemann und Rehberg reden können.


    (Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär: Und Staffeldt!)


    – Danke. Das wollte ich hören.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben eine interessante Debatte gehabt. Ich freue
    mich darüber. Es war übrigens keineswegs die einzige
    im Laufe von zwei Jahren. Wenn Sie zurückblicken, wis-





    Torsten Staffeldt


    (A) (C)



    (D)(B)


    sen Sie, dass wir schon häufiger über die Themen der
    maritimen Wirtschaft geredet haben, natürlich insbeson-
    dere über die Bereiche Schiffbau, Schifffahrt und mari-
    time Meerestechnik, aber eben auch über andere Berei-
    che. Ich freue mich grundsätzlich, wenn wir über dieses
    Thema reden, weil ich wie wohl der Großteil des Ple-
    nums der festen Überzeugung bin, dass man sich im
    Deutschen Bundestag generell mehr damit beschäftigen
    sollte; denn Schiffbau, Schifffahrt und maritime Meeres-
    technik sind Zukunftsfelder, bei denen wir gut beraten
    sind, Fördermittel zur Verfügung zu stellen und dafür zu
    sorgen, dass die Innovationsfähigkeit der unterschiedli-
    chen Bereiche erhalten bleibt und ausgebaut wird.

    Glücklicherweise gibt es im Bereich des Schiffbaus
    nach wie vor weltmarktfähige Unternehmen. Die Werf-
    ten in Papenburg und Flensburg wurden schon genannt.


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Wir müssen uns auch um den Rest kümmern!)


    Wir haben dort glücklicherweise starke Player, und die
    müssen wir erhalten.


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Wer kümmert sich um den Rest?)


    Dazu ist das Bundeswirtschaftsministerium aufgefor-
    dert. Deswegen haben wir auch den Maritimen Koordi-
    nator dem Wirtschaftsministerium und nicht dem Ver-
    kehrsministerium zugeordnet. Ich danke an dieser Stelle
    ausdrücklich Hans-Joachim Otto für seine Arbeit, die er
    im Laufe der letzten Jahre im Deutschen Bundestag und
    in der Regierung für Schiffbau und Schifffahrt geleistet
    hat.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich danke auch Enak Ferlemann und dem Verkehrs-
    ministerium, die zusammen mit uns, den interessierten
    und begeisterten Parlamentariern, dafür gesorgt haben,
    dass die Zukunftsfähigkeit der deutschen Schifffahrt er-
    halten bleibt. Dem dient auch unser Antrag, den wir
    heute vorgelegt haben. Er listet noch einmal alles Gute
    auf, was wir im Laufe der letzten Jahre getan haben. Der
    Antrag der SPD zeigt, dass Sie im Grunde genommen
    nicht wissen, wie Sie damit umgehen sollen. Es ist nur
    von Prüfaufträgen die Rede. Eigentlich finden Sie gut,
    was wir gemacht haben. Das sollten Sie endlich zuge-
    ben, Herr Beckmeyer.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Wünschenswert erscheint mir, dass die Kompetenzen
    des Maritimen Koordinators im Hinblick auf die Durch-
    setzungsfähigkeit an der einen oder anderen Stelle
    gestärkt werden. Denn es ist eine schwierige Aufgabe, in
    der Gemengelage zwischen den unterschiedlichen
    Ministerien wie Verkehrs- und Umweltministerium die
    Sicherheitsbelange sowohl im Inneren wie im Äußeren
    – ich denke dabei an den Zoll oder die Deutsche Marine –
    als auch im Ernährungsbereich, beispielsweise in der
    Fischerei, zu berücksichtigen. Das sind alles Bereiche,
    die die maritime Wirtschaft betreffen, und ich wäre
    dankbar, wenn wir als Parlament und in der Regierung

    dafür sorgen würden, dass die Kompetenzen dahin ge-
    hend gestärkt werden.

    Die maritime Sicherheit ist ein wichtiges Thema.
    Deswegen freue ich mich insbesondere, dass bei der
    kommenden Nationalen Maritimen Konferenz in Kiel
    das Thema „Maritime Sicherheit“ wieder als Work-
    shop VII auf der Tagesordnung steht. Letztes Mal war
    das nicht der Fall. Ich denke, gerade im Hinblick auf das
    Thema Piraterie ist es wichtig, weiter daran zu arbeiten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, als wir mit der
    CDU/CSU die Regierung gebildet und die Aufgabenver-
    teilung vorgenommen haben, stand den Reedern und
    Schiffbauern das Wasser bis zum Hals. Auf meinem
    Schlips sehen Sie die sogenannte Plimsoll-Marke bzw.
    Freibordmarke. Sie zeigt, wie weit ein Schiff beladen
    werden darf in Abhängigkeit zum Fahrtgebiet, beispiels-
    weise im Winter im Nordatlantik oder im Tropenfrisch-
    wasser. Zu dem Zeitpunkt, als wir in der Regierung die
    Verantwortung übernommen haben, stand den Reedern
    und Schiffbauern das Wasser bis zum Hals. Sie waren
    kurz vorm Umkippen.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt sind sie abgesoffen, Herr Kollege!)


    Durch unsere gute Arbeit, die wir als Parlamentarier und
    als Regierung in den letzten Jahren geleistet haben, ist es
    uns gelungen, dafür zu sorgen, dass Schiffbau, Schiff-
    fahrt und maritime Meerestechnik in Deutschland wei-
    terhin eine Zukunft haben.


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Es hat sechs Insolvenzen während Ihrer Zeit gegeben! Wissen Sie das eigentlich gar nicht? Schiffe sind ausgeflaggt worden, viele bedrohte Arbeitsplätze! Ein Schwätzer sondergleichen! Setzen Sie sich bloß wieder! Es ist ja nicht zum Aushalten, welchen Unsinn Sie reden!)


    Dafür bedanke ich mich recht herzlich.

    Ich bin froh und dankbar, dass es auch nach dem
    22. September so weitergehen wird; denn wohin rot-
    grünes Chaos führt, wenn es um Verkehrsinfrastruktur
    geht, sehen wir in Nordrhein-Westfalen und jetzt in Nie-
    dersachsen. Das wollen wir für Deutschland nicht, meine
    Damen und Herren.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)