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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/232 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 I n h a l t : Gedenken an den 23. März 1933 . . . . . . . . . . Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur (Drucksache 17/12115) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Anette Kramme, Josip Juratovic, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung des Entgeltgleichheitsge- botes für Frauen und Männer (Entgelt- gleichheitsgesetz) (Drucksachen 17/9781, 17/12782) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Entgeltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familien- freundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter (Drucksachen 17/12483, 17/12782) . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Beate Müller-Gemmeke, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Entgeltdiskri- minierung von Frauen verhindern (Drucksachen 17/8897, 17/12575) . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 29003 A 29004 A 29004 A 29004 A 29005 D 29008 B 29010 A 29011 D 29013 D 29015 B 29016 B 29017 D 29018 C 29020 A 29021 C 29022 B 29024 B 29024 B 29024 C 29024 D 29026 C 29027 D 29029 D 29031 C 29032 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Eckhardt Rehberg, Thomas Bareiß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Torsten Staffeldt, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Den Wandel in der maritimen Wirtschaft begleiten und ihre nationale Aufgabe für den Wirtschaftsstandort Deutschland herausstellen (Drucksache 17/12817) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsteuern in der Krise – Maritime Wirtschaft unterstützen (Drucksache 17/12723) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Arbeitsbedingun- gen in der maritimen Wirtschaft för- dern – Flaggenflucht verhindern (Drucksache 17/12823) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsper- spektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland (Drucksache 17/12567) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Valerie Wilms, Dr. Gerhard Schick, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäische Tonnagesteuer statt Steuer- sparmodell (Drucksachen 17/12697, 17/12878) . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Frank Tempel, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei als Wirtschafts- und Finanzermittlungsbehörde (Drucksache 17/12708) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Zusammenar- beit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (EUZBBG) (Drucksache 17/12816) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 29034 C 29035 C 29036 D 29037 D 29038 C 29040 A 29041 B 29042 D 29044 B 29045 B 29047 B 29047 C 29047 C 29047 C 29047 D 29048 A 29049 A 29050 D 29052 B 29054 A 29055 C 29057 C 29058 D 29059 D 29062 A 29062 A 29063 A 29063 C 29065 A 29065 D 29067 A 29067 D 29068 D 29069 A 29070 B 29070 D 29072 A 29073 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 III Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Waffengesetzes – Schutz vor Gefah- ren für Leib und Leben durch kriegs- waffenähnliche halbautomatische Schuss- waffen (Drucksachen 17/7732, 17/12872) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr öffentliche Sicherheit durch weniger private Waffen (Drucksachen 17/2130, 17/12872) . . . . . . Günter Lach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29074 A 29075 A 29076 B 29076 C 29076 C 29078 C 29079 D 29081 C 29082 C 29083 D 29085 A 29086 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29003 (A) (C) (D)(B) 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29085 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 22.03.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 22.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 22.03.2013 Canel, Sylvia FDP 22.03.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Franke, Edgar SPD 22.03.2013 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 22.03.2013 Goldmann, Hans- Michael FDP 22.03.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.03.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.03.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 22.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.03.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.03.2013 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.03.2013 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.03.2013 Kamp, Heiner FDP 22.03.2013 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Krüger-Leißner, Angelika SPD 22.03.2013* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.03.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 22.03.2013 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Mast, Katja SPD 22.03.2013 Mayer (Altötting), Stephan CDU/CSU 22.03.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 22.03.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 22.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.03.2013 Movassat, Niema DIE LINKE 22.03.2013 Nešković, Wolfgang fraktionslos 22.03.2013 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 22.03.2013 Rebmann, Stefan SPD 22.03.2013 Dr. Reimann, Carola SPD 22.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.03.2013 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 22.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.03.2013 Schulz, Jimmy FDP 22.03.2013 Dr. Schwanholz, Martin SPD 22.03.2013 Schwanitz, Rolf SPD 22.03.2013 Seif, Detlef CDU/CSU 22.03.2013 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.03.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 22.03.2013* Simmling, Werner FDP 22.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 29086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 128. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Begriffe „Vegetarisch“ und „Vegan“ gesetzlich schützen auf Drucksache 17/3067 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/10898 Nr. A.3 Ratsdokument 13327/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.5 Ratsdokument 16019/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.6 Ratsdokument 17344/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.10 Ratsdokument 17322/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.11 Ratsdokument 17360/12 Sportausschuss Drucksache 17/8967 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2012)0025 Drucksache 17/11919 Nr. A.7 Ratsdokument 16214/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.23 Ratsdokument 11780/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.8 Ratsdokument 16097/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.14 Ratsdokument 5213/13 Drucksache 17/12126 Nr. A.15 Ratsdokument 17324/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.13 Ratsdokument 17817/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.15 Ratsdokument 17881/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12449 Nr. A.4 Ratsdokument 5132/13 Drucksache 17/12449 Nr. A.5 Ratsdokument 5249/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.20 Ratsdokument 17929/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12449 Nr. A.6 Ratsdokument 5292/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.3 Ratsdokument 6121/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.4 Ratsdokument 6122/13 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.45 Ratsdokument 17135/12 Strothmann, Lena CDU/CSU 22.03.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 22.03.2013 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 232. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 30 Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur TOP 31 Entgeltgleichheit für Frauen und Männer TOP 32, ZP 10 Maritime Wirtschaft TOP 33 Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei TOP 34 Zusammenarbeit in EU-Angelegenheiten (EUZBBG) TOP 35 Waffenrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Jetzt ein paar Worte aus der real existierenden Bundesre-
    publik.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Schiffe unter deutscher Flagge werden von Monat
    zu Monat weniger. 600 sollten es mindestens sein – Sie
    wissen es –; das wurde im Maritimen Bündnis vor zehn
    Jahren vereinbart. Aktuell sind es halb so viele. Die Ver-
    suche der Bundesregierung seit der Siebten Nationalen
    Maritimen Konferenz in Wilhelmshaven, die Reeder
    wieder zu mehr Engagement zu bringen, sind weitge-
    hend gescheitert. Das Maritime Bündnis ist in Wirklich-
    keit kein Bündnis mehr. Die Reeder haben ihren Beitrag
    an Ausbildung und Beschäftigung zwar erhöht, aber pa-
    radoxerweise wird dieser Beitrag zum Teil aus Gebühren
    finanziert, die eingenommen werden, wenn Schiffe aus-
    geflaggt werden. Das heißt im Umkehrschluss: Je mehr
    Schiffe ausgeflaggt werden, umso mehr Geld können die
    Reeder zur Verfügung stellen, um Beschäftigung zu för-
    dern. Das kann doch kein Konzept sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein anderes Beispiel für diese falsche Politik finden
    wir beim Flaggenrecht. Die Bundesregierung behauptet,
    sie habe die maritime Ausbildung gestärkt. Aber was hat
    sie tatsächlich gemacht? Die Koalitionsfraktionen drück-
    ten durch, dass Flaggenflucht nur dann genehmigt wird,
    wenn die Reeder dafür einen Ausgleich leisten. Der Aus-
    gleich besteht darin, dass Ausbildungsplätze auch auf
    ausgeflaggten Schiffen erhalten bleiben sollen. Aber
    keine Regel ohne Ausnahme: Die Reeder können sich
    mit geringen Ausgleichszahlungen von der Ausbildungs-
    pflicht freikaufen. Mit dieser Politik muss Schluss ge-
    macht werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir fordern, die Arbeitsbedingungen in der maritimen
    Wirtschaft zu verbessern, und dazu gehört, die Flucht
    aus der deutschen Flagge zu verhindern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Reeder oder, besser gesagt, die Finanzinvestoren
    und Fonds, die dahinterstecken, suchen ihre Anlagemög-
    lichkeiten immer dort, wo am meisten Profit erwirtschaf-
    tet werden kann. Ist es hier im Land zu wenig, dann zieht
    man halt weiter. Verlierer ist der Staat, weil ihm Steuer-
    einnahmen wegbrechen; Verlierer sind insbesondere die
    Beschäftigten, weil Konkurrenzvorteile immer auch zu-
    lasten von sozialen Standards, Arbeitsplätzen und Ein-
    kommen gehen. Darum müssen Wettbewerbsvorteile,
    die ausschließlich zulasten der Beschäftigten und der
    Steuerzahler gehen, abgeschafft werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung muss auf europäischer Ebene
    dahin gehend aktiv werden, den Subventionswettlauf zu
    stoppen. Förderungen an Unternehmen darf es nur dann
    geben, wenn Ausbildung und Know-how verbindlich ge-
    sichert werden. Leistung ohne Gegenleistung darf es in
    der europäischen Schifffahrt nicht länger geben. Das for-
    dern wir in unserem Antrag.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber nicht nur auf See, sondern auch an Land sind die
    Arbeitsbedingungen schlechter geworden. Die Unter-
    nehmen nutzen die Krise und auch die Möglichkeiten





    Herbert Behrens


    (A) (C)



    (D)(B)


    der Agenda 2010, um Druck zu machen. Leiharbeit,
    Werkverträge, befristete Beschäftigungen sind Kennzei-
    chen einer falschen Arbeitsmarktpolitik.

    Auch wenn Unternehmen in die Krise geraten, wie
    SIAG in Emden oder P+S in Wolgast und Stralsund, gibt
    es mehr Möglichkeiten als Entlassungen und Lohnkür-
    zungen. Die Menschen dort müssen eine Perspektive für
    ihr Leben bekommen. Und wenn es den Unternehmen
    allein nicht möglich ist, das finanziell zu wuppen, dann
    müssen durch staatliche Förderung, Qualifizierungs-
    gesellschaften, bessere Kurzarbeitsregelungen und Ar-
    beitszeitverkürzungen Arbeitsplätze erhalten werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Bericht der
    Bundesregierung zeigt die Probleme der maritimen
    Wirtschaft auf: Überkapazitäten im Schiffbau, sinkende
    Frachtraten und dramatische Unterbeschäftigung in
    Schifffahrtsunternehmen und Werften. Aber Sie ziehen
    keine Konsequenzen daraus. Sie predigen gebetsmüh-
    lenartig Ihre alte Idee – Sie warten darauf, dass die euro-
    päische Finanz- und Wirtschaftskrise endlich vorbeigeht,
    und hoffen, dass die strahlende Zukunft für Häfen, Werf-
    ten und Zulieferer an der Nord- und Ostseeküste durch
    die Offshorewindenergie kommen wird. Aber Hoffen
    und Harren allein reichen doch nicht aus. Sie müssen
    handeln!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition,
    Sie listen in Ihrem Antrag mehr als ein Dutzend Maß-
    nahmen auf, die angeblich die Belange der maritimen
    Wirtschaft gefördert hätten. Am Ende lassen sich diese
    Maßnahmen auf zwei Begriffe reduzieren: Wir brauchen
    mehr Wachstum, wir brauchen mehr Markt. – Das kann
    es aber doch nicht sein! Zu Recht werden an 16 Stellen
    im Bericht der Bundesregierung „große Herausforderun-
    gen“ – so heißt es – erwähnt, denen man sich stellen
    müsse. Aber wenn keine Prioritäten gesetzt werden,
    dann wird doch daraus nichts!

    „Das Meer ist Wirtschafts- und Lebensraum sowie
    Nahrungs- und Ressourcenquelle zugleich.“ So steht es
    sehr richtig in dem Antrag der Koalition. Aber diese teils
    gegensätzlichen Funktionen des Meeres bergen Kon-
    flikte. Darum müssen Richtungsentscheidungen gefällt
    werden. Neben der Schaffung guter Arbeit in der mariti-
    men Wirtschaft und auf Schiffen ist die Forschung und
    Entwicklung in zukunftsfähige, umweltverträgliche
    Technologien ein sehr, sehr wichtiges Handlungsfeld für
    staatliche Technologiepolitik und auch für Forschungs-
    förderung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vordringlich ist die Senkung der Emissionen von
    Schadstoffen in der Schifffahrt nicht nur auf hoher See.
    Eine der Hauptursachen der Feinstaubemissionen gerade
    in Norddeutschland ist die Verbrennung von Schweröl in
    Schiffsmotoren. Inzwischen gibt es zwar gesetzliche
    Grenzwerte für Schwefelemissionen, nicht aber bei

    Schwermetallen und Ruß. Hier besteht sofortiger Hand-
    lungsbedarf.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Bericht der Bundesregierung wird der Schutz der
    natürlichen Umwelt aber unter den Vorbehalt von Wirt-
    schaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit der Produkte ge-
    stellt. Sie wollen mit Ihrer Forschungs- und Entwick-
    lungspolitik erreichen, dass Innovationszyklen drastisch
    verkürzt werden, um der Konkurrenz immer einen
    Schritt voraus zu sein. Sie wollen erreichen, dass schnel-
    ler und billiger produziert wird. Aber sind das nicht auch
    die Ursachen des internationalen Verdrängungswettbe-
    werbs, für die bestehenden Wahnsinnsüberkapazitäten
    auf den Weltmärkten? Zukunftsweisende Forschungs-
    und Technologiepolitik in der maritimen Wirtschaft sieht
    wirklich anders aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    SPD und Grüne haben Anträge vorgelegt, in denen sie
    eine Umsteuerung in der maritimen Wirtschaft fordern.
    Die Kolleginnen und Kollegen der SPD haben erkannt,
    dass die Liberalisierung der Märkte und der Rückzug des
    Staates nicht dazu führen, dass maritime Standorte ge-
    stärkt werden – eine späte, aber richtige Erkenntnis, al-
    lerdings auch das Gegenteil dessen, was ursprünglich
    Ihre Arbeitsmarktpolitik war.

    Wir unterstützen viele Ihrer Forderungen, können Ih-
    rem Antrag aber nicht zustimmen. Denn wieder setzen
    Sie auf den Marineschiffbau und fordern von der Bun-
    desregierung, „den Marineschiffbausektor bei seinen Ex-
    portanstrengungen durch die Förderung von Referenz-
    projekten zu unterstützen“. Bau und Export von
    Kriegsschiffen und anderen Marineprodukten sind aber
    nicht die Zukunft. Wir wollen Rüstungsexporte stoppen.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Ihr wollt alles stoppen, aber gleichzeitig Arbeitsplätze erhalten! Das ist widersprüchlich! Sie sprechen mit gespaltener Zunge!)


    Beim Marineschiffbau muss mit intelligenter Konver-
    sionspolitik umgebaut werden; die darin steckenden fi-
    nanziellen Mittel müssen in zukunftsfähigen zivilen
    Schiffbau umgelenkt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbstverständlich, liebe Kolleginnen und Kollegen
    von der SPD, sind wir dabei, wenn es darum geht, die
    weitere Liberalisierung der Hafendienstleistungen zu
    verhindern. Auch wir fordern: Port Package III darf es
    nicht geben. Ich hoffe sehr, dass die Maritime Konferenz
    in Kiel die wesentlichen Fragen diskutieren und Schwer-
    punkte setzen wird. Passiert das nicht, bleibt die mari-
    time Wirtschaft in schwerer See.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Die Kollegin Dr. Valerie Wilms von der Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen hat nun das Wort.






(A) (C)



(D)(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Valerie Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Dass der maritime Wirt-
    schaftszweig Debattenthema hier im Bundestag ist,
    kommt nur alle zwei Jahre vor,


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Das stimmt aber nicht!)


    bedauerlicherweise; es gibt nämlich genug Probleme in
    dem Sektor. Wir kommen hier mehr oder weniger nur
    alle zwei Jahre dazu, darüber zu diskutieren, weil dann
    wieder eine neue maritime Konferenz vor der Tür steht.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Das stimmt aber nicht!)


    Kurz vorher machen wir hier wieder unsere übliche par-
    lamentarische Selbstbeweihräucherungsshow nach zwei
    Jahren zwischenzeitlichen Stillstands.

    Nachdem wir uns 2011 auf der Baustelle des JadeWe-
    serPorts in Wilhelmshaven – ich sage einmal – zum poli-
    tischen Camping getroffen haben, ist die deutsche mari-
    time Wirtschaft immer weiter in die See hineingeflossen;
    sie ist beinahe verschwunden.


    (Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Sie reden sie schlechter, als sie ist! Sie ist gut aufgestellt!)


    Wir sind zwar die weltgrößte Containerschiffnation
    – das hört sich zunächst einmal ganz gut an –, aber die
    Schiffe fahren nicht unter deutscher Flagge, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen. Wir haben einen dramatischen
    Rückgang zu verzeichnen, nämlich von knapp 500 Schiffen
    auf jetzt nur noch knapp über 300 Schiffe.

    Was wir sehen, ist eine riesige Schiffsblase, die in
    Kürze zerplatzen wird.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Wie soll ich mir das denn vorstellen?)


    Die Banken, werter Kollege Staffeldt,


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Was ist eine Schiffsblase? Erklären Sie uns das bitte!)


    ziehen sich aus der Schifffahrt zurück. Vielleicht ist das
    sogar bei der FDP angekommen. Die Commerzbank hat
    das angekündigt. Die HSH Nordbank, der ehemals
    größte Schiffsfinanzierer der Welt, kann nur mit gerade
    wieder auf 10 Milliarden Euro erhöhten staatlichen
    Bürgschaften aus Schleswig-Holstein und Hamburg
    – um einmal im maritimen Bild zu bleiben – knapp über
    Wasser gehalten werden.

    Wo bleibt die schonungslose Analyse des ach so kom-
    petenten Wirtschaftsministers?


    (Martin Burkert [SPD]: Was für eine Kompetenz hat der?)


    Ich habe sie noch nicht gehört. Die gibt es nämlich nicht.
    Der Wirtschaftsminister stammt zwar aus der sogenann-
    ten Partei der Wirtschaft, aber Fehlanzeige im dicken
    Bericht der Bundesregierung!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich kann mir auch durchaus vorstellen, warum das so
    ist. Den ganzen Schlamassel – den können Sie auch
    nicht mit Träumereien über irgendwelche sich wieder er-
    höhenden Frachtraten und Ähnliches verdecken – hat die
    Politik mit zu verantworten. Unsere Vorgängerinnen und
    Vorgänger haben es zugelassen, dass sich diese Blase,
    diese riesige Schiffsmenge, bilden konnte. Mit dem In-
    strument des Schiffsfonds wurde eine prima Steuerspar-
    möglichkeit für Anleger geschaffen, angefeuert durch
    die vereinfachte Tonnagegewinnermittlung – umgangs-
    sprachlich: Tonnagesteuer; es wurde schon angespro-
    chen –, die im Grundsatz sicherlich nicht ganz falsch ist.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Aha!)


    Aber wir kennen das auch aus anderen Bereichen: Das
    Instrument ist falsch angewendet worden. Ich denke da
    an die Bauherrenmodelle aus früherer Zeit. Das ist aber
    nur die eine Seite der Medaille.

    Die andere Seite der Medaille ist, dass wir mit diesem
    Finanzierungssystem ermöglicht haben, dass unterneh-
    merische Verantwortung und unternehmerisches Risiko
    praktisch voneinander entkoppelt sind.


    (Dr. Philipp Murmann [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht! – Torsten Staffeldt [FDP]: Quatsch!)


    Durch die Konstruktion der Schiffsfonds als KG zählt
    das für die finanzierenden Banken bislang als Eigenkapi-
    tal, obwohl der Reeder gar kein eigenes Geld hinein-
    gesteckt haben muss. Als Eigenkapital steckt im Wesent-
    lichen nur das Geld der aufs Steuersparen fixierten
    Anleger drin; Herr Staffeldt, das sollten auch Sie so
    langsam mal begriffen haben.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Ist das bei einer Aktiengesellschaft anders?)


    Der Reeder bekommt also ein Schiff, das er einsetzen
    kann, ohne dass er mit einem einzigen Euro Eigenkapital
    in die unternehmerische Haftung gegangen ist. So haben
    wir die Blase geschaffen, meine Damen und Herren, an
    der die maritime Wirtschaft jetzt zugrunde zu gehen
    droht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was müssen wir jetzt machen? Vor allen Dingen muss
    die Bundesregierung endlich aus ihrem maritimen Tief-
    schlaf aufwachen und wirksame Maßnahmen ergreifen.


    (Martin Burkert [SPD]: Jawohl! – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Der Staatssekretär sieht aber ganz munter aus! – Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Hellwach!)


    – So nach hellwach sah das eben aber nicht aus, Kollege
    Otto. – Eine funktionierende Lösung haben wir in un-
    serem Antrag zur Tonnagesteuer präzise vorgeschlagen
    – die Finanzwelt sieht das mittlerweile auch so –:

    Erstens. Die Tonnagegewinnermittlung muss direkt
    bei der Schiffsgesellschaft vorgenommen werden. Also
    für die Fachleute unter uns und den Zuschauern: Umstel-
    lung der Besteuerung der Schiffsfonds vom Transpa-
    renz- auf das Trennungsprinzip.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Oje!)






    Dr. Valerie Wilms


    (A) (C)



    (D)(B)


    Zweitens. Alle Schiffe eines Reeders müssen in des-
    sen konsolidierte Bilanz aufgenommen werden, unab-
    hängig vom Anteil der tatsächlichen finanziellen Beteili-
    gung des Reeders. Damit übernimmt er nämlich auch
    wieder Verantwortung für sein unternehmerisches Han-
    deln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Wir müssen unser Flaggenregister dringend
    dienstleistungsorientiert aufstellen oder müssen am bes-
    ten gleich ein solches dienstleistungsorientiertes euro-
    päisches Flaggenregister schaffen, also die Europa-
    flagge. Wir sind schließlich Bestandteil des vereinigten
    Europa.

    Es gibt noch einen weiteren Punkt, der zur unterneh-
    merischen Verantwortung passt: das Thema Ausbildung
    in der Seeschifffahrt. Junge Menschen bilden wir zu
    Nautikern aus. Sie freuen sich und verlassen die See-
    fahrtsschulen, erhalten stolz ihr Patent, und dann kommt
    das böse Erwachen: Sie finden keine Anstellung auf ei-
    nem Schiff mit deutscher Flagge, um ihre Patente aus-
    zufahren. Was ist die Folge? Nach drei Jahren sind sie
    schlicht und ergreifend ihr Patent wieder los, und die
    ganze teure Ausbildung war für die Katz.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Das ist falsch, was Sie erzählen!)


    Hier brauchen wir dringend Lösungen, die ein echtes
    maritimes Bündnis aller Partner aus Wirtschaft, Gewerk-
    schaften und Politik schaffen könnten. Sonst stehen wir
    nämlich bald ganz ohne Nautiker aus deutscher Ausbil-
    dung da und brauchen dann für sie auch keine Tarifver-
    träge und gesetzlichen Regelungen mehr. Das will ich
    wirklich nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Darum brauchen wir jetzt den echten Neustart des Mari-
    timen Bündnisses. Der 22. September ist dafür der rich-
    tige Stichtag.


    (Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Es kommt jetzt das Kapitel Wahlkampf!)


    Werter Kollege Otto, Sie schmücken sich mit dem
    schillernden Titel „Maritimer Koordinator der Bundesre-
    gierung“. Toll! Doch ich frage mich: Wo sind Sie, wenn
    es um die wichtigen Fragen der maritimen Politik geht?
    Schiffsfinanzierung? Abgetaucht. Hafenkonzept? Abge-
    taucht. Meeresschutz? Abgetaucht. Also komplett abge-
    taucht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Vielleicht ist er der Koordinator für U-Boote! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Gegenruf des Abg. Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Haben Sie etwas gegen U-Boote?)


    Zum Neustart des Maritimen Bündnisses nach der
    Wahl gehört auch eine neue Rolle für den Maritimen Ko-
    ordinator. Es macht einfach keinen Sinn, wenn wir das
    Themenfeld auf zwei oder mehr Ministerien aufteilen,
    die sich dann auch noch spinnefeind sind.


    (Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär: Was?)


    Der Maritime Koordinator muss mit der Fachebene sinn-
    voll verbunden sein. Er oder besser sie gehört dahin, wo
    die meisten Fachabteilungen sind: ins Verkehrsministe-
    rium. Mit der heutigen Konstruktion werden wir der Be-
    deutung der Branche nicht mehr gerecht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein zukunftsfähiges Konzept ist von dieser Regierung
    nicht mehr zu erwarten.


    (Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Also, wenn das eine Bewerbungsrede sein soll, sind Sie durchgefallen!)


    Hier ist Abwracken angesagt. In genau sechs Monaten
    ist der Stichtag.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)