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ID1723203000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/232 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 I n h a l t : Gedenken an den 23. März 1933 . . . . . . . . . . Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur (Drucksache 17/12115) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Anette Kramme, Josip Juratovic, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung des Entgeltgleichheitsge- botes für Frauen und Männer (Entgelt- gleichheitsgesetz) (Drucksachen 17/9781, 17/12782) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Entgeltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familien- freundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter (Drucksachen 17/12483, 17/12782) . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Beate Müller-Gemmeke, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Entgeltdiskri- minierung von Frauen verhindern (Drucksachen 17/8897, 17/12575) . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 29003 A 29004 A 29004 A 29004 A 29005 D 29008 B 29010 A 29011 D 29013 D 29015 B 29016 B 29017 D 29018 C 29020 A 29021 C 29022 B 29024 B 29024 B 29024 C 29024 D 29026 C 29027 D 29029 D 29031 C 29032 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Eckhardt Rehberg, Thomas Bareiß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Torsten Staffeldt, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Den Wandel in der maritimen Wirtschaft begleiten und ihre nationale Aufgabe für den Wirtschaftsstandort Deutschland herausstellen (Drucksache 17/12817) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsteuern in der Krise – Maritime Wirtschaft unterstützen (Drucksache 17/12723) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Arbeitsbedingun- gen in der maritimen Wirtschaft för- dern – Flaggenflucht verhindern (Drucksache 17/12823) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsper- spektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland (Drucksache 17/12567) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Valerie Wilms, Dr. Gerhard Schick, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäische Tonnagesteuer statt Steuer- sparmodell (Drucksachen 17/12697, 17/12878) . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Frank Tempel, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei als Wirtschafts- und Finanzermittlungsbehörde (Drucksache 17/12708) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Zusammenar- beit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (EUZBBG) (Drucksache 17/12816) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 29034 C 29035 C 29036 D 29037 D 29038 C 29040 A 29041 B 29042 D 29044 B 29045 B 29047 B 29047 C 29047 C 29047 C 29047 D 29048 A 29049 A 29050 D 29052 B 29054 A 29055 C 29057 C 29058 D 29059 D 29062 A 29062 A 29063 A 29063 C 29065 A 29065 D 29067 A 29067 D 29068 D 29069 A 29070 B 29070 D 29072 A 29073 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 III Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Waffengesetzes – Schutz vor Gefah- ren für Leib und Leben durch kriegs- waffenähnliche halbautomatische Schuss- waffen (Drucksachen 17/7732, 17/12872) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr öffentliche Sicherheit durch weniger private Waffen (Drucksachen 17/2130, 17/12872) . . . . . . Günter Lach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29074 A 29075 A 29076 B 29076 C 29076 C 29078 C 29079 D 29081 C 29082 C 29083 D 29085 A 29086 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29003 (A) (C) (D)(B) 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29085 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 22.03.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 22.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 22.03.2013 Canel, Sylvia FDP 22.03.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Franke, Edgar SPD 22.03.2013 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 22.03.2013 Goldmann, Hans- Michael FDP 22.03.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.03.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.03.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 22.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.03.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.03.2013 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.03.2013 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.03.2013 Kamp, Heiner FDP 22.03.2013 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Krüger-Leißner, Angelika SPD 22.03.2013* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.03.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 22.03.2013 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Mast, Katja SPD 22.03.2013 Mayer (Altötting), Stephan CDU/CSU 22.03.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 22.03.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 22.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.03.2013 Movassat, Niema DIE LINKE 22.03.2013 Nešković, Wolfgang fraktionslos 22.03.2013 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 22.03.2013 Rebmann, Stefan SPD 22.03.2013 Dr. Reimann, Carola SPD 22.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.03.2013 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 22.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.03.2013 Schulz, Jimmy FDP 22.03.2013 Dr. Schwanholz, Martin SPD 22.03.2013 Schwanitz, Rolf SPD 22.03.2013 Seif, Detlef CDU/CSU 22.03.2013 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.03.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 22.03.2013* Simmling, Werner FDP 22.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 29086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 128. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Begriffe „Vegetarisch“ und „Vegan“ gesetzlich schützen auf Drucksache 17/3067 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/10898 Nr. A.3 Ratsdokument 13327/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.5 Ratsdokument 16019/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.6 Ratsdokument 17344/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.10 Ratsdokument 17322/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.11 Ratsdokument 17360/12 Sportausschuss Drucksache 17/8967 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2012)0025 Drucksache 17/11919 Nr. A.7 Ratsdokument 16214/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.23 Ratsdokument 11780/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.8 Ratsdokument 16097/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.14 Ratsdokument 5213/13 Drucksache 17/12126 Nr. A.15 Ratsdokument 17324/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.13 Ratsdokument 17817/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.15 Ratsdokument 17881/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12449 Nr. A.4 Ratsdokument 5132/13 Drucksache 17/12449 Nr. A.5 Ratsdokument 5249/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.20 Ratsdokument 17929/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12449 Nr. A.6 Ratsdokument 5292/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.3 Ratsdokument 6121/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.4 Ratsdokument 6122/13 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.45 Ratsdokument 17135/12 Strothmann, Lena CDU/CSU 22.03.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 22.03.2013 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 232. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 30 Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur TOP 31 Entgeltgleichheit für Frauen und Männer TOP 32, ZP 10 Maritime Wirtschaft TOP 33 Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei TOP 34 Zusammenarbeit in EU-Angelegenheiten (EUZBBG) TOP 35 Waffenrecht Anlagen
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    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich schließe die Aussprache.

    Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
    Drucksache 17/12115 an die in der Tagesordnung aufge-
    führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-
    verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
    so beschlossen.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 31 a bis 31 c auf:

    a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeord-
    neten Gabriele Hiller-Ohm, Anette Kramme,
    Josip Juratovic, weiteren Abgeordneten und der
    Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines
    Gesetzes zur Durchsetzung des Entgeltgleich-

    (Entgeltgleichheitsgesetz)


    – Drucksache 17/9781 –

    Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschus-
    ses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

    (13. Ausschuss)


    – Drucksache 17/12782 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Nadine Schön (St. Wendel)

    Christel Humme
    Nicole Bracht-Bendt
    Cornelia Möhring
    Monika Lazar

    b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend (13. Ausschuss) zu dem An-
    trag der Abgeordneten Dorothee Bär, Markus
    Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter
    und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge-

    ordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß,
    Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP

    Entgeltgleichheit für Frauen und Männer ver-
    wirklichen – Familienfreundliche Unterneh-
    men als Beitrag zur Gleichstellung der Ge-
    schlechter

    – Drucksachen 17/12483, 17/12782 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Nadine Schön (St. Wendel)

    Christel Humme
    Nicole Bracht-Bendt
    Cornelia Möhring
    Monika Lazar

    c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Arbeit und Soziales

    (11. Ausschuss) zu dem Antrag der Abgeordne-

    ten Renate Künast, Beate Müller-Gemmeke, Ekin
    Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Frauen verdienen mehr – Entgeltdiskriminie-
    rung von Frauen verhindern

    – Drucksachen 17/8897, 17/12575 –

    Berichterstattung:
    Abgeordneter Paul Lehrieder

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich
    höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.


    (Unruhe)


    – Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, die an der fol-
    genden Beratung nicht teilnehmen können, ihre Gesprä-
    che doch bitte außerhalb des Plenums zu führen, damit
    ich die Aussprache eröffnen kann.

    Ich eröffne die Aussprache. Für die Unionsfraktion
    hat die Kollegin Nadine Schön das Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU):
    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Gestern, am 21. März, haben wieder zahlrei-
    che Frauen und Männer am Brandenburger Tor eine
    Kundgebung abgehalten. Eine Kundgebung, die dazu
    diente, auf den nach wie vor vorhandenen Entgeltunter-
    schied zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu
    machen. Dieser beträgt 22 Prozent. Wenn man die Teile
    wegrechnet, die zu erklären sind, dann kommt man auf
    Werte zwischen 2 Prozent und 7 Prozent.

    Auch unsere Partei hat sich an dieser Kundgebung be-
    teiligt. Ich will mich herzlich bei allen bedanken, die
    gestern, aber auch schon in den Tagen und Wochen zu-
    vor in ganz Deutschland auf diese Entgeltunterschiede in
    eigenen Veranstaltungen, Kundgebungen und Diskus-
    sionsveranstaltungen aufmerksam gemacht haben.

    Wir, die Koalitionsfraktionen, haben bereits zum
    Weltfrauentag am 8. März einen Antrag vorgelegt, der





    Nadine Schön (St. Wendel)



    (A) (C)



    (D)(B)


    sich schwerpunktmäßig mit den Entgeltunterschieden
    zwischen Männern und Frauen in Deutschland befasst.
    Dabei haben wir aber im Gegensatz zu Ihnen nicht ver-
    sucht, den Eindruck zu erwecken, man brauche nur ein
    einziges Gesetz und schon wäre man den Kampf gegen
    die Lohnlücke beherzt angegangen.


    (Elke Ferner [SPD]: Sie machen gar nichts, Frau Schön!)


    Leider ist die Wirklichkeit komplexer; denn der Entgelt-
    lücke liegen zahlreiche Ursachen zugrunde. Alle muss
    man angehen. Und das tun wir.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Was denn?)


    Durch den Ausbau der Kinderbetreuung und die Ini-
    tiativen für familienfreundliche Arbeitszeiten sorgen wir
    für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


    (Zuruf von der SPD: Betreuungsgeld!)


    Dadurch werden die Auszeiten kürzer, die Teilzeitquote
    wird geringer, und wer Vollzeit oder vollzeitnah arbeitet,
    hat natürlich auch ein höheres Einkommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kann aber pro Stunde immer noch zu niedrig sein!)


    Wir werben mit zahlreichen Programmen und Projek-
    ten für mehr Frauen in technischen Berufen; denn mehr
    Frauen in diesen Branchen bedeutet weniger Entgeltun-
    terschiede.

    Wir wollen, dass mehr Frauen in Führungspositionen
    kommen.


    (Elke Ferner [SPD]: Auch da machen Sie lieber nichts, als dass Sie etwas machen!)


    Da gilt es schon einmal festzuhalten: Seit die CDU/
    CSU-Frauen dieses Thema lautstark aufgegriffen haben,
    hat sich in den Führungsetagen der deutschen Unterneh-
    men einiges bewegt. Da ist wirklich Bewegung hinein-
    gekommen. Daran hat auch unser Engagement seinen
    Anteil. Höhere Positionen bedeuten auch höhere Ein-
    kommen.

    Das alles sind strukturelle Maßnahmen, die dazu bei-
    tragen werden, dass die Entgeltlücke kleiner werden
    wird. Und es sind gute Maßnahmen; denn sie sind nach-
    haltig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der SPD)


    Nachhaltig heißt in der Konsequenz, dass sie sich auch
    positiv auf die Rentenlücke auswirken. Denn die Ent-
    geltlücke ist nicht das einzige Problem. Ein viel größeres
    Problem, das in meinen Augen noch viel dramatischer
    ist, ist die Rentenlücke. Sie liegt teilweise bei über
    50 Prozent, und das ist wirklich dramatisch.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dagegen macht die Regierung gar nichts!)


    Deshalb sagen wir: Man muss gezielt etwas dafür tun,
    dass Frauen sich eine eigene Altersvorsorge aufbauen
    können.

    Genau aus diesem Grund kämpfen wir auch dafür,


    (Elke Ferner [SPD]: Das wäre das erste Mal, dass Sie für etwas kämpfen!)


    dass die Frauen, die vor 1992 Kinder geboren haben,
    mehr Rentenpunkte bekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist ein wichtiger Punkt, liebe Kollegen von der Op-
    position. Zu diesem Thema habe ich von Ihnen noch nie
    etwas gehört. Wir sind fest entschlossen, in der nächsten
    Legislaturperiode dafür zu sorgen, dass die Frauen, die
    vor 1992 Kinder bekommen haben, mehr Rentenpunkte
    bekommen. Denn es ist nicht einzusehen, dass hier so
    ein großer Unterschied gemacht wird.

    Ich würde mich freuen, Sie würden uns bei diesen
    ganz konkreten Vorschlägen unterstützen. Das würde
    den Frauen mehr bringen als solche Placebogesetze wie
    der Gesetzentwurf, den Sie heute vorgelegt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Elke Ferner [SPD]: Sie reden sich die Welt schön! – Weitere Zurufe von der SPD)


    Außerdem haben wir durch den Bonus beim Betreu-
    ungsgeld nun die Möglichkeit, dass diejenigen, die ihr
    Kind betreuen und deshalb ihre Berufstätigkeit reduzie-
    ren, mit 115 bzw. 165 Euro monatlich privat vorsorgen
    können. Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Mehr als die
    Hälfte der Frauen reduziert ihre Berufstätigkeit, wenn
    das Kind noch im zweiten oder dritten Lebensjahr ist.
    Diesen Frauen haben wir die ganze Zeit gesagt – Sie sa-
    gen es nach wie vor –: Da habt ihr halt Pech gehabt;
    dann fehlen halt diese Punkte bei der Rente. – Genau das
    wollen wir nicht. Deshalb haben wir beschlossen, dass
    ab Sommer diese Frauen 115 bzw. 165 Euro für die pri-
    vate Altersvorsorge anlegen und somit einiges für die
    Rente tun können.


    (Zuruf des Abg. Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD])


    Das ist gut; das ist richtig; das ist ein ganz wichtiger
    Schritt beim Thema Entgeltungleichheit und Rentenlü-
    cke im Alter.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie, liebe Kollegen der Opposition, versuchen aller-
    dings mit Ihren heute vorgelegten Gesetzentwürfen, den
    Eindruck zu erwecken, man brauche nur ein kleines Ge-
    setz zu machen und schon wären Rentenlücke und Ent-
    geltlücke bekämpft. Ein Entgeltungleichheitsgesetz ha-
    ben Sie vorgelegt. Ich dachte zunächst: Das ist vielleicht
    ganz interessant; denn alles, was uns hilft, diese Lücke
    zu bekämpfen, ist erst einmal gut. Aber wenn man sich
    anschaut, was Sie genau vorschlagen, kriegt man wirk-
    lich das kalte Grausen.


    (Elke Ferner [SPD]: Was genau schlagen Sie denn vor?)






    Nadine Schön (St. Wendel)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Nach Ihren Vorstellungen sollen Unternehmen ab 15 Be-
    schäftigten regelmäßig detailliert über ihre Lohnstruktu-
    ren Rechenschaft ablegen. Das heißt, alle Unternehmen
    ab 15 Mitarbeitern müssen einen eigenen Bericht ferti-
    gen und die komplette Lohnstruktur ihres Unternehmens
    offenlegen. Zum obersten Sittenwächter wird dann die
    Antidiskriminierungsstelle. Sie soll prüfen, ob es in Tau-
    senden von Betrieben gleiche Bezahlung für gleichwer-
    tige Arbeit gibt.

    In der Anhörung ist schon deutlich geworden, dass es
    sehr schwer ist, gleichwertige Arbeit zu definieren.


    (Christel Humme [SPD]: Welche Anhörung? Sie haben sich mit dem Gesetz gar nicht auseinandergesetzt!)


    Ihr Gesetzentwurf gibt auf diese Frage auch überhaupt
    keine Antwort. Sie schreiben, die Antidiskriminierungs-
    stelle soll das bewerten. Letzte Instanz soll nicht etwa
    ein Gericht sein, sondern die Antidiskriminierungsstelle.
    Sie soll als letzte Instanz darüber entscheiden, ob Unter-
    nehmen bestraft und Sanktionen verhängt werden. Auch
    das wurde in der Anhörung kritisiert. Das alles zusam-
    mengenommen ist nicht nur rechtlich äußerst bedenk-
    lich, sondern es ist auch gar nicht umsetzbar.


    (Elke Ferner [SPD]: Wo sind Ihre Änderungsanträge?)


    Fakt ist: Was Sie vorschlagen, bringt eine ganze
    Menge Bürokratie für die Unternehmen. Jedes Unter-
    nehmen ab 15 Mitarbeitern muss künftig Berichte ferti-
    gen. Seien wir ehrlich: Wer fertigt diese Berichte? Meis-
    tens die Frauen, die in den Büros sitzen. Sie dürfen das
    noch zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit machen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Ach Gott! – Elke Ferner [SPD]: Peinlich!)


    Das bringt nur Mehrbelastung. Es ist zugleich aber nicht
    erwiesen, dass uns das beim Bekämpfen der Entgeltun-
    gleichheit auch nur einen Schritt weiterbringt.

    Ich bin mir sicher, dass die Frauen in Deutschland
    nicht auf dieses durchschaubare Manöver hereinfallen
    werden. Das ist der Versuch, Ihren Spitzenkandidaten,
    der offensichtlich einige Probleme mit Frauen hat, etwas
    aufzuhübschen.


    (Elke Ferner [SPD]: Weniger als Ihre Kanzlerin! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das ist ganz neu!)


    Er ist leider heute auch nicht anwesend. Das ist sehr
    schade. Die Kehrtwende, die jetzt versucht wird, wird
    aber nicht einmal von den eigenen Frauen aufgenom-
    men. In der Presseberichterstattung der letzten Tage ist
    nachzulesen, dass, als er das Thema auf einer Veranstal-
    tung angesprochen hat und eine Frau kritisch nachge-
    fragt hat, sie gefragt wurde, ob sie denn wirklich in der
    richtigen Partei sei. – So geht man mit Kritik in Ihren
    Reihen um. So geht man mit Frauen in Ihren Reihen um,
    wenn sie einmal kritische Nachfragen stellen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Die Frauen in der CDU werden vom Fraktionsvorsitzenden bei der Quote im mer unterstützt! Sie erzählen vielleicht putziges Zeug, Frau Schön!)


    Das ist ein wirklich sehr durchschaubares Wahlkampf-
    manöver. Darauf werden die Frauen in diesem Land
    nicht hereinfallen. Wir wollen gemeinsam erfolgreich
    daran arbeiten, dass die Entgeltlücke kleiner wird und
    vor allem auch die Rentenlücke im Alter kleiner wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr. Frank-Walter

Steinmeier für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Frank-Walter Steinmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Frau Schön, Lesen hätte geholfen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Über dem Gesetzentwurf steht nicht „Gesetz zur Entgelt-
    ungleichheit“, sondern „Engeltgleichheitsgesetz“; das
    Gesetz soll nämlich zur Entgeltgleichheit führen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, zehn Wo-
    chen bzw. 57 Arbeitstage innerhalb dieser zehn Wochen –
    so lange müssen Frauen dieses Jahr länger arbeiten, um
    auf den gleichen Lohn zu kommen wie die Männer. Bis
    gestern, bis zum Equal Pay Day, waren alle erwerbstäti-
    gen Frauen in Deutschland allein damit beschäftigt, den
    Lohnrückstand aus dem letzten Jahr aufzuholen. Ich
    hoffe, dass wir uns bei allen Unterschieden wenigstens
    über eines einig sind: Jeder Tag dieser zehn Wochen ist
    einer zu viel, und deshalb muss das aufhören.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir uns darüber einig sind, dann müssen wir auch
    etwas tun. Lamentieren allein – das stellen wir gelegent-
    lich auch auf anderen Feldern fest – hilft nicht. In den
    letzten Jahren hat sich nur leider kaum etwas bewegt.

    Sie haben es zitiert, allerdings falsch ausgewertet: Im-
    mer noch verdienen erwerbstätige Frauen 22 Prozent
    weniger Lohn als die Männer. Das sind pro Stunde im-
    merhin 4 Euro weniger Lohn. Damit sind wir europaweit
    Schlusslicht bei der Entgeltgleichheit. Das darf doch
    nicht so bleiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es geht hier nicht um die Probleme Einzelner. Schuld
    sind nicht die Frauen, die – das liest man gelegentlich –
    bei Lohnverhandlungen entweder zu bescheiden sind
    oder nicht genügend streng verhandeln können. Die
    Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – das wissen
    wir doch alle – ist kein individuelles Problem. Da gibt es
    systematische Benachteiligungen:





    Dr. Frank-Walter Steinmeier


    (A) (C)



    (D)(B)


    Erstens werden typische Frauenberufe nach wie vor
    schlechter vergütet als klassische Männerberufe, obwohl
    verdammt noch mal in der Altenpflege viel und hart ge-
    arbeitet wird.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Zweitens sind es eben vor allen Dingen Frauen, die
    die Erwerbstätigkeit gelegentlich unterbrechen, entwe-
    der um die Kinder zu erziehen oder um die Pflege von
    Angehörigen zu leisten. Je länger die Auszeit ist – auch
    das zeigt die Erfahrung –, desto höher sind anschließend
    die Einbußen beim Lohn.

    Drittens sitzen Frauen zu oft in der Teilzeitfalle.

    Viertens sind die Führungsetagen immer noch Män-
    nerdomänen.

    Und selbst da, wo es Frauen geschafft haben, gleiche
    Tätigkeiten auszuüben, ist bei gleicher Qualifikation und
    gleicher Tätigkeit immer noch schlechterer Lohn für die
    Frauen an der Tagesordnung. Wenn wir nichts tun, dann
    wird das so bleiben, und genau das darf nicht sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nun ist das keine völlig neue Diagnose. Diese Dia-
    gnose liegt schon länger auf dem Tisch. Aber nicht nur
    das: Auch Rezepte liegen schon länger auf dem Tisch,
    zum Beispiel der Entwurf eines Gesetzes für mehr
    Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen,


    (Beifall bei der SPD)


    zum Beispiel der Entwurf eines Gesetzes für den Ausbau
    von Kindertagesstätten. Zu all dem haben wir Vorschläge
    unterbreitet. Hinzu kommt der Vorschlag, den wir Ihnen
    heute unterbreiten, der Entwurf eines Entgeltgleichheits-
    gesetzes. Das Traurige ist: Nichts von dem können wir
    mit dieser Regierung machen. Alles, was Ihnen in letzter
    Zeit eingefallen ist, ist ein Betreuungsgeld, das mehr Pro-
    bleme schafft als beseitigt. Das ist aus meiner Sicht – las-
    sen Sie es mich einmal so sagen – eine zynische Antwort
    für Frauen, die arbeiten müssen und verzweifelt nach ei-
    nem Kitaplatz suchen. Das ist bildungspolitisch eine Ka-
    tastrophe, es ist familienpolitisch falsch, und es ist zy-
    nisch. Deshalb ist das die falsche Antwort für Familien,
    die falsche Antwort für Kinder und erst recht die falsche
    Antwort für Frauen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das war schon die
    Forderung der ersten weiblichen Abgeordneten der Wei-
    marer Republik. Ich weiß nicht, ob die sich hätten träu-
    men lassen, dass wir 90 Jahre später noch immer über
    dasselbe Thema, noch immer über dasselbe Problem,
    noch immer über Lohnungleichheit in dieser Dimension
    reden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Miriam Gruß [FDP]: Was haben Sie denn in Ihrer Regierungszeit gemacht, Herr Steinmeier?)


    Weil das so ist, weil wir noch immer darüber reden
    und das Reden nichts geholfen hat, brauchen wir eine
    gesetzliche Regelung. Appelle allein – das haben wir ge-
    sehen – sind nicht geeignet, um die Welt zu verändern.
    Die Verantwortlichen sowohl in den Unternehmen als
    auch, wie ich glaube, die Tarifpartner brauchen einen ge-
    setzlichen Rahmen, in dem Lohndiskriminierung zu-
    nächst einmal offengelegt wird, um sie dann zu beseiti-
    gen. Nur so erreichen wir – davon bin ich überzeugt –
    endlich unser Ziel. Das Ziel ist, dass der Equal Pay Day
    nicht irgendwann Mitte März, sondern in Zukunft am
    1. Januar stattfindet. Darum geht es.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die FDP äußert sich zu diesen Dingen überhaupt
    nicht; das hat sie auch am Brandenburger Tor nicht ge-
    tan.


    (Miriam Gruß [FDP]: Wir waren am Hauptbahnhof!)


    Die CDU/CSU war, wie in den vergangenen Jahren,
    auch diesmal vertreten. Deshalb sage ich an die Union
    gerichtet: Wenn auch Sie der Meinung sind, dass die
    Lohnunterschiede überholt sind und dass man etwas ma-
    chen muss, dann machen Sie bitte in Zukunft keine fal-
    schen Versprechungen am Brandenburger Tor, sondern
    zeigen Sie, dass Sie Kreuz haben, und stimmen Sie unse-
    rem Gesetzentwurf zu.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)