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ID1723200800

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    Plenarprotokoll 17/232 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 I n h a l t : Gedenken an den 23. März 1933 . . . . . . . . . . Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur (Drucksache 17/12115) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident (Sachsen-Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Anette Kramme, Josip Juratovic, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung des Entgeltgleichheitsge- botes für Frauen und Männer (Entgelt- gleichheitsgesetz) (Drucksachen 17/9781, 17/12782) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Entgeltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familien- freundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter (Drucksachen 17/12483, 17/12782) . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Beate Müller-Gemmeke, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Entgeltdiskri- minierung von Frauen verhindern (Drucksachen 17/8897, 17/12575) . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 29003 A 29004 A 29004 A 29004 A 29005 D 29008 B 29010 A 29011 D 29013 D 29015 B 29016 B 29017 D 29018 C 29020 A 29021 C 29022 B 29024 B 29024 B 29024 C 29024 D 29026 C 29027 D 29029 D 29031 C 29032 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Eckhardt Rehberg, Thomas Bareiß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Torsten Staffeldt, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Den Wandel in der maritimen Wirtschaft begleiten und ihre nationale Aufgabe für den Wirtschaftsstandort Deutschland herausstellen (Drucksache 17/12817) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsteuern in der Krise – Maritime Wirtschaft unterstützen (Drucksache 17/12723) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Herbert Behrens, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Arbeitsbedingun- gen in der maritimen Wirtschaft för- dern – Flaggenflucht verhindern (Drucksache 17/12823) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsper- spektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland (Drucksache 17/12567) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Valerie Wilms, Dr. Gerhard Schick, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europäische Tonnagesteuer statt Steuer- sparmodell (Drucksachen 17/12697, 17/12878) . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Frank Tempel, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei als Wirtschafts- und Finanzermittlungsbehörde (Drucksache 17/12708) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Tagesordnungspunkt 34: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes über die Zusammenar- beit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (EUZBBG) (Drucksache 17/12816) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 29034 C 29035 C 29036 D 29037 D 29038 C 29040 A 29041 B 29042 D 29044 B 29045 B 29047 B 29047 C 29047 C 29047 C 29047 D 29048 A 29049 A 29050 D 29052 B 29054 A 29055 C 29057 C 29058 D 29059 D 29062 A 29062 A 29063 A 29063 C 29065 A 29065 D 29067 A 29067 D 29068 D 29069 A 29070 B 29070 D 29072 A 29073 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 III Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Waffengesetzes – Schutz vor Gefah- ren für Leib und Leben durch kriegs- waffenähnliche halbautomatische Schuss- waffen (Drucksachen 17/7732, 17/12872) . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr öffentliche Sicherheit durch weniger private Waffen (Drucksachen 17/2130, 17/12872) . . . . . . Günter Lach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29074 A 29075 A 29076 B 29076 C 29076 C 29078 C 29079 D 29081 C 29082 C 29083 D 29085 A 29086 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29003 (A) (C) (D)(B) 232. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 29085 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 22.03.2013 Bleser, Peter CDU/CSU 22.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 22.03.2013 Canel, Sylvia FDP 22.03.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Franke, Edgar SPD 22.03.2013 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 22.03.2013 Goldmann, Hans- Michael FDP 22.03.2013 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.03.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.03.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 22.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.03.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.03.2013 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.03.2013 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.03.2013 Kamp, Heiner FDP 22.03.2013 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Krüger-Leißner, Angelika SPD 22.03.2013* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.03.2013 Ludwig, Daniela CDU/CSU 22.03.2013 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Mast, Katja SPD 22.03.2013 Mayer (Altötting), Stephan CDU/CSU 22.03.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 22.03.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 22.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.03.2013 Movassat, Niema DIE LINKE 22.03.2013 Nešković, Wolfgang fraktionslos 22.03.2013 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 22.03.2013 Rebmann, Stefan SPD 22.03.2013 Dr. Reimann, Carola SPD 22.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.03.2013 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 22.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.03.2013 Schulz, Jimmy FDP 22.03.2013 Dr. Schwanholz, Martin SPD 22.03.2013 Schwanitz, Rolf SPD 22.03.2013 Seif, Detlef CDU/CSU 22.03.2013 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.03.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 22.03.2013* Simmling, Werner FDP 22.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 29086 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 232. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. März 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 128. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Begriffe „Vegetarisch“ und „Vegan“ gesetzlich schützen auf Drucksache 17/3067 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/10898 Nr. A.3 Ratsdokument 13327/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.5 Ratsdokument 16019/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.6 Ratsdokument 17344/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.10 Ratsdokument 17322/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.11 Ratsdokument 17360/12 Sportausschuss Drucksache 17/8967 Nr. A.3 EP P7_TA-PROV(2012)0025 Drucksache 17/11919 Nr. A.7 Ratsdokument 16214/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.23 Ratsdokument 11780/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.8 Ratsdokument 16097/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.14 Ratsdokument 5213/13 Drucksache 17/12126 Nr. A.15 Ratsdokument 17324/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.13 Ratsdokument 17817/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.15 Ratsdokument 17881/12 Finanzausschuss Drucksache 17/12449 Nr. A.4 Ratsdokument 5132/13 Drucksache 17/12449 Nr. A.5 Ratsdokument 5249/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.20 Ratsdokument 17929/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12449 Nr. A.6 Ratsdokument 5292/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.3 Ratsdokument 6121/13 Drucksache 17/12587 Nr. A.4 Ratsdokument 6122/13 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.45 Ratsdokument 17135/12 Strothmann, Lena CDU/CSU 22.03.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.03.2013 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 22.03.2013 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.03.2013* Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 232. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 30 Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur TOP 31 Entgeltgleichheit für Frauen und Männer TOP 32, ZP 10 Maritime Wirtschaft TOP 33 Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei TOP 34 Zusammenarbeit in EU-Angelegenheiten (EUZBBG) TOP 35 Waffenrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Bartsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Um das

    klar und deutlich vorweg zu sagen: Natürlich wollen
    auch wir eine seriöse, eine wissenschaftliche Aufarbei-
    tung; natürlich bleibt das auch weiterhin eine gesell-
    schaftliche Aufgabe. Deshalb ist parteipolitische Instru-
    mentalisierung in dieser Frage wirklich fehl am Platz,
    Herr Kurth.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sonst muss man auch einen Halbsatz zu den Blockpar-
    teien sagen. Wenn es eine Frage der Aufarbeitung sein
    soll, wenn jemand eine Mao-Fibel geschenkt bekommt,
    dann sind wir wirklich nicht sehr weit gekommen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihr müsst doch verlangen, dass Das Kapital verschenkt wird!)


    Ich will – das ist ganz klar – sowohl zum Bericht als
    auch zur Rede des Herrn Staatsministers Widerspruch
    anmelden. Zunächst einmal will ich darauf hinweisen
    – und das hat nichts mit Verklärung zu tun –, dass die
    DDR-Geschichte natürlich zuallererst auch eine Ge-
    schichte der deutschen Teilung und ein Teil der deut-
    schen Geschichte ist. Die DDR ist doch nicht vom Him-
    mel gefallen. Der Bundestagspräsident hat heute auf das
    Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 hingewiesen.
    Die DDR ist eben auch ein Ergebnis der größten Kata-
    strophe, die wir in Deutschland hatten. Hitler-Deutsch-
    land, der Zweite Weltkrieg und der Holocaust – das alles
    hat dazu geführt, dass es eine sowjetische Besatzung und
    im Ergebnis die Gründung der DDR gegeben hat. Auch
    deshalb lehnen wir als Linke jeden Versuch der Delegiti-

    mierung der DDR von Anbeginn ab, und das wird auch
    so bleiben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wer, wie es auch im Bericht steht, von kommunisti-
    scher Diktatur in der SBZ und in der DDR redet, der be-
    weist sowohl, dass er vom Kommunismus wenig Ah-
    nung hat, als auch, dass er die damaligen Abläufe nicht
    verstanden hat. Es ist doch kein Zufall, dass viele Intel-
    lektuelle nach dem Zweiten Weltkrieg ebendiesen Staat
    ausgewählt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Viele haben schnell erkannt, dass es eine Illusion war, und sind dann gegangen oder mussten gehen!)


    Das ist kein Zufall; dafür gab es Gründe. Thomas Mann,
    Stefan Heym, Friedrich Wolf – ich kann Ihnen ganz viele
    Namen nennen –, die sind alle dorthingekommen, und
    sie hatten Gründe dafür.


    (Holger Krestel [FDP]: Wie viele Intellektuelle wollten denn ausreisen aus dem Staat?)


    Ich will auch daran erinnern, dass nach der Zerschla-
    gung Hitler-Deutschlands in der Sowjetischen Besat-
    zungszone die SPD, die KPD und die CDU als Parteien
    zugelassen worden sind. Eine Lehre aus der Geschichte
    war der Auftrag: Nie wieder Faschismus! Nie wieder
    Krieg! – Das war das Motto aller Parteien dort. Wer dies
    bei der Geschichtsaufarbeitung nicht zur Kenntnis
    nimmt, der kommt nicht ans Ziel.


    (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Das sollten Wissenschaftler machen, nicht Politiker!)


    Ich will daran erinnern, dass die DDR schon 1949 den
    8. Mai 1945 als Tag der Befreiung angesehen hat. In der
    Bundesrepublik hat dies Richard von Weizsäcker 1985
    zur Staatsräson gemacht. Auch das gehört mit zur Wahr-
    heit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein zweiter Punkt: Es ist ganz klar und eindeutig, dass
    kein Mensch einen Schlussstrich will. Auch wir wollen
    die Auseinandersetzung mit der Geschichte. Keine Par-
    tei hat das so kritisch, so selbstkritisch wie die damalige
    PDS gemacht.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Reinwaschen!)


    – Herr Kurth, da geht es nicht um Reinwaschen. Das ist
    doch einfach nur dummes Zeug. – Ich will vom außer-
    ordentlichen Parteitag 1989 – er war die Wiege der da-
    maligen PDS – zitieren:

    Die Delegierten des Sonderparteitages sehen es als
    ihre Pflicht an, sich im Namen der Partei gegenüber
    dem Volk aufrichtig dafür zu entschuldigen, dass
    die ehemalige Führung der SED unser Land in
    diese existenzgefährdende Krise geführt hat.





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Nennen Sie mal die Menschen! Das ist das Thema heute!)


    Wir sind willens, diese Schuld abzutragen. … Der
    außerordentliche Parteitag hat den Bruch mit der
    machtpolitischen Überhebung der Partei über das
    Volk, mit der Diktatur der Führung … vollzogen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber für die Todesstrafe haben Sie sich nicht entschuldigt und den Schießbefehl!)


    Diesen Weg sind einige gegangen, viele nicht. Bei Ih-
    nen ist das ganz einfach: Diejenigen, die am Tag danach
    wussten, dass alles falsch war, und sich sofort woanders
    engagiert haben, sind die Guten. Diejenigen, die sich auf
    den schwierigen Weg gemacht haben, persönlich die Ge-
    schichte und Verantwortung selbstkritisch aufzuarbeiten
    und Schlussfolgerungen zu ziehen, sind für Sie die Bö-
    sen, weil Sie das parteipolitisch instrumentalisieren.

    Ich werfe Ihnen das überhaupt nicht vor; aber Sie wis-
    sen gar nicht, unter welchen Auseinandersetzungen
    diese Aufarbeitung in der PDS bzw. in der Linken statt-
    gefunden hat. Das ist eine sehr, sehr kritische, schmerz-
    hafte Auseinandersetzung – auch unter Tränen – gewe-
    sen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das glaubt Ihnen doch kein Mensch!)


    Es ist das Kuriose, dass teilweise selbst diejenigen, die
    nach 1989 geboren wurden, für alles zuständig sein sol-
    len, was die Vergangenheit – seit dem Bauernkrieg – be-
    trifft. Das nehmen wir gerne an; das ist in Ordnung. Wir
    wollen auch diese Zuständigkeit und diese Auseinander-
    setzung. Nehmen Sie aber zur Kenntnis: Die SED hatte
    2,3 Millionen Mitglieder. Weniger als 1 Prozent davon
    sind heute in der Linken, und es ist so, dass diese die
    Auseinandersetzung vorangetrieben haben.


    (Veronika Bellmann [CDU/CSU]: Sie haben ein ganzes Volk terrorisiert!)


    Ein dritter Punkt: Wir setzen uns nicht Ihretwegen mit
    der Geschichte auseinander, sondern um unserer selbst
    willen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wollen sie aus unserem Interesse, und zwar um der
    Zukunft einer demokratisch-sozialistischen Partei wil-
    len. Nichts anderes kann der Maßstab sein.

    Ich will noch ein Zitat anführen, weil das Thema
    „Mauer“ da eine Schlüsselfrage ist. Wir haben zum
    40. Jahrestag des Mauerbaus erklärt:

    An der bitteren Erkenntnis, dass der Staatssozialis-
    mus in der DDR am Ende war, als die Mauer gebaut
    wurde und es kein Konzept zu ihrer Überwindung
    gab, führt kein Weg vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Und weiter:

    Ein Staat, der sein Volk einsperrt, ist weder demo-
    kratisch noch sozialistisch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was immer die konkreten … Umstände waren, die
    zu dem Ereignis … führten – diese Lehre ist … un-
    umstößlich.

    Ich möchte noch zwei Bemerkungen machen. Ers-
    tens. Es ist wirklich inakzeptabel, wenn, wie im Bericht
    geschehen, eine Gleichsetzung der DDR mit dem fa-
    schistischen Hitler-Regime erfolgt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist wirklich inakzeptabel. Ich will dazu Egon Bahr
    zitieren, der sagte: Die Millionen Leichen sind eben
    nicht mit Millionen von Aktenbergen zu vergleichen. –
    Mögen wir doch bitte gemeinsam dabei bleiben. Diese
    Gleichsetzung ist in keiner Weise zu akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Das kann doch wohl nicht wahr sein! – Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wer die DDR-Geschichte nicht als Teil der deutschen
    Geschichte und als Teil der Geschichte der deutschen
    Einheit sieht, der begreift nicht,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist ungeheuerlich!)


    dass es andere Ursachen für diese Entwicklung gegeben
    hat. Wer nicht bereit ist, zu verstehen, dass Menschen
    aus der DDR Erfahrungen und Lebensleistung in die
    deutsche Einheit einbringen, auf die sie stolz sein dürfen
    und auf die sie stolz sind, der wird Geschichte nie verste-
    hen und leistet keinen Beitrag zur deutschen Einheit.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Wolfgang Wieland für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Wieland


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zu den

    SED-Millionen sage ich diesmal nichts, da darf ich Sie
    beruhigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Kollege Bartsch hat leider Stichworte genug gelie-
    fert.

    Ich beginne mit dem Stichwort „inakzeptabel“, das er
    hier einige Male gebraucht hat. Es ist völlig inakzepta-
    bel, dass der Vertreter einer Partei, die das alles ange-
    richtet hat – SED-Diktatur –, sich hier hinstellt und sagt:
    Wir machen die Aufarbeitung primär um unserer selbst,
    um unserer Partei willen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das haben doch nicht Sie zu entscheiden!)


    Ja, wenn es denn eine Aufarbeitung wäre! Sie haben sich
    von Anfang an gegen die Delegitimierung der DDR ge-
    wandt. Was soll das denn heißen? Die Gruppe Ulbricht





    Wolfgang Wieland


    (A) (C)



    (D)(B)


    kam, und von Ulbricht, Ihrem früheren Parteivorsitzen-
    den, kennen wir den Satz:


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Es muss demokratisch aussehen!)


    Genossen, es muss alles schön demokratisch aussehen. –
    Es sollte so aussehen, aber das war es nie. Wer wider-
    sprach, wer Widerstand leistete, landete in den Kerkern
    des KGB; so war es.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Ja, so war es! – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Genau!)


    Die DDR war von der ersten Minute an ein Unterdrü-
    ckungsstaat, Herr Kollege Bartsch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Zurufe von der LINKEN)


    Da Sie gesagt haben: „Wir haben den 8. Mai als Tag
    der Befreiung gefeiert, bevor es die alte Bundesrepublik
    tat“ – als sei das sozusagen ein historischer Vorsprung –,
    frage ich Sie: Auf was für einen Geschichtsrevisionis-
    mus haben Sie sich da eigentlich eingelassen?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Wolfgang Tiefensee [SPD] – HansJoachim Otto, Parl. Staatssekretär: Guckt euch das an! Die Grünen klatschen ja noch nicht mal!)


    Mich macht das wütend.

    Als der Kollege Kurth geredet hat, kam der Zwi-
    schenruf „LDPD!“. Die Staffage der Blockparteien ha-
    ben Sie aufgebaut. Das war Ihre Staffage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Welches Gefängnis hat denn die LDPD betrieben? Wel-
    chen Geheimdienst hat denn die Ost-CDU gehabt? Sa-
    gen Sie mir das einmal! Das hat alles Ihre Partei ge-
    macht. Nach viermaliger Umbenennung sitzen Sie hier
    wie Forscher, wie Wissenschaftler, die sich irgendein
    Gebilde ansehen, mit dem sie gar nichts zu tun haben.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP – Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Geheuchelt ist das!)


    Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der LINKEN)


    Ihr Lothar Bisky hat Ulbricht einen großen Patrioten
    genannt; Ihr Ehrenvorsitzender Hans Modrow, Genosse
    Hans, hat den 17. Juni einen konterrevolutionären
    Putsch genannt – das alles im vereinten Deutschland,
    nicht zu DDR-Zeiten. Das sind Ihre Erkenntnisprozesse.

    Ein Wort zu Sahra Wagenknecht. Sie mag in jede
    Talkshow gehen, sie mag von der Liebe ihres Lebens re-
    den,


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Nur nicht neidisch sein!)


    vom Turbokapitalismus und von der Euro-Krise; das al-
    les ist ihr gutes Recht. Aber sie sollte auch einmal etwas
    zu folgenden Sätzen sagen – ich zitiere –:


    (Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Wo ist sie eigentlich?)


    – die ist nie hier; aber sie äußert sich –

    Die DDR war das friedfertigste und menschen-
    freundlichste Gemeinwesen, das sich die Deutschen
    im Gesamt ihrer bisherigen Geschichte geschaffen
    haben.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Was haben Sie eigentlich damals so gemacht?)


    Erich Honecker gebühre deshalb „unser bleibender Res-
    pekt“.


    (Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Pfui!)


    Die Mauer ist für sie eine Maßnahme „zur Grenzbefesti-
    gung …, die dem lästigen Einwirken des feindlichen
    Nachbarn ein längst fälliges Ende setzte“. Das ist Ihre
    historische Aufarbeitung!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Und von wann ist das? – Stefan Liebich [DIE LINKE]: Ja, und jetzt sagen Sie auch mal, wann sie das gesagt hat!)


    – Diese Sätze hat sie als Erwachsene bei klarem Ver-
    stand im wiedervereinigten Deutschland geschrieben.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: War das damals beim Kommunistischen Bund?)


    Dazu würde ich von ihr gerne etwas hören.

    Ich möchte nicht von Ihnen, Herr Bartsch, hören: Un-
    ser Parteitag hat 1989 beschlossen, dass wir Fehler ge-
    macht haben. Wir entschuldigen uns. Damit ist es ein für
    alle Mal gut.


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Was haben Sie denn 1989 so gemacht? Und vor allem: Was war davor?)


    Das ist doch lächerlich! Das ist doch kein Eingeständnis.


    (Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Das ist nur ein Lippenbekenntnis!)


    Das ist doch keine Reue. Das ist doch nichts, was den
    Opfern je geholfen hätte. Keine müde Mark, keinen mü-
    den Euro haben Sie selber je dafür ausgegeben.


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Das ist doch falsch!)


    Sie haben das Geld beiseitegeschafft.





    Wolfgang Wieland


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man von Opferentschädigung redet, muss man
    auch einmal die Frage stellen: Wer wäre denn primär da-
    für zuständig gewesen? Sie wären primär dafür zustän-
    dig gewesen. – Es tut mir leid; aber nach diesem Rede-
    beitrag musste das sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Sigmar Gabriel [SPD]: Das ist schon in Ordnung! Das muss Ihnen nicht leid tun! – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Nein! Das musste nun wirklich nicht sein! – Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Das musste sein! Ganz genau! – Kathrin Vogler [DIE LINKE]: Sie wären wirklich besser bei der Union aufgehoben! Oder noch besser bei der FDP!)


    – Es sind die Getroffenen, die bellen; das wissen wir.
    Das ist auch gut. Aber Sie sollten solche Auseinander-
    setzungen auch einmal öffentlich führen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Stefan Liebich [DIE LINKE]: Tun wir das nicht gerade? – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das machen wir seit Jahren! Sie müssten mal zu unseren Parteitagen kommen! Dann wüssten Sie auch, worüber Sie reden!)


    – Hallo? Uns hier zu erzählen, die DDR sei irgendwie
    vom Himmel gefallen und nicht ohne die deutsche Ge-
    schichte verstehbar, das ist doch keine Auseinanderset-
    zung mit dem Unrecht, das Sie begangen haben!

    Der Bericht – das wurde gesagt – ist vielfältig; das
    war eine Fleißarbeit. Er stellt eine gute Diskussions-
    grundlage dar; das muss man sagen. Er sollte ursprüng-
    lich jedes Jahr erscheinen. Nun erscheint er ein Mal in
    jeder Legislaturperiode; auch das ist so akzeptabel. Da-
    mit kann man leben. Der Bericht zeigt, dass die Auf-
    arbeitung der DDR-Vergangenheit so vielfältig ist, wie
    das Leben in der DDR war. Im Mittelpunkt steht natür-
    lich die Unterdrückung, stehen authentische Orte des
    Zerstörens von Menschen wie Berlin-Hohenschönhau-
    sen, wie Bautzen, wie Hoheneck, wie Torgau – ohne je-
    den Anspruch auf Vollständigkeit. In dieser Aufzählung
    fehlen immer noch Orte; ich denke an das Militärgefäng-
    nis in Schwedt. „Wer in Schwedt war, schweigt“, hieß es
    in der DDR. Das zeigt: Bei so vielen Orten der Unterdrü-
    ckung braucht man wirklich einen langen Atem. Ich
    denke, wir haben ihn.

    Es ist richtig, dass auch die Alltagskultur in der DDR
    in Museen ausgestellt wird, dass man sich damit aus-
    einandersetzt. Es gab in der DDR nämlich auch das, wo-
    für sich der Begriff „gelebtes Leben“ herausgebildet hat.
    Wir dürfen nicht den Fehler machen, das zu übersehen.
    Niemand akzeptiert, wenn seine Biografie nur negativ
    gesehen wird, nur abgewertet wird. Von daher sehe ich
    mich mit Roland Jahn durchaus auf einer Linie, wenn er
    sagt: Wir müssen die ganzen Kreisläufe erklären. Wir

    müssen erklären, wer die Stasi warum eingerichtet hat,
    was sie bewirkt hat und wie sie sich auf das Leben der
    Menschen ausgewirkt hat. – Es wurde schon gesagt: Die
    heute 20-Jährigen kennen das alles nicht mehr. Sie wol-
    len auch wissen: Wie habt ihr in der DDR gelebt? Was
    waren eure Ängste? Was waren eure Träume? – Auch
    das gehört zur Aufarbeitung. Da sind wir, denke ich, tat-
    sächlich auf einem guten Weg.

    Andere Dinge – das kann ich Ihnen nicht ersparen,
    Herr Staatsminister – müssen noch geklärt werden: Die
    Expertenkommission zur Entwicklung der Stasiunterla-
    genbehörde sollte kommen; das steht ohne jede Bedin-
    gung in der Koalitionsvereinbarung. Sie ist nicht gekom-
    men. Vier Jahre wurden nicht genutzt. Das ist schlecht.
    Wir Grüne haben immer gesagt: Wir weisen die Mäkelei,
    die es bei Marianne Birthler gab, zurück. Wir können
    auch nicht verstehen, warum man Roland Jahn nun ähn-
    lich behandelt. Das mag zum Teil auch Gründe haben,
    die in den Personen liegen.

    Für uns steht im Vordergrund: Die Stasiunterlagenbe-
    hörde ist eine großartige Einrichtung: Das erste Mal hat
    sich ein Volk der Akten seiner Unterdrücker bemächtigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen das Beispielgebende dieser Institution beto-
    nen. Wir müssen diskutieren: „Welchen Weg soll sie ge-
    hen?“, aber doch bitte schön nicht in ganz kleiner
    Münze; das findet nicht unsere Zustimmung. Wir Grüne
    wissen: Den Königsweg wollen wir nicht, können wir
    gar nicht vorzeichnen. Deswegen muss diese Experten-
    kommission jetzt eingesetzt werden. Hier gibt es eine
    klare Reihenfolge. Zuerst muss geklärt werden: „Wie
    lange und in welcher Form hat sie die Aufgaben zu erfül-
    len?“, dann: „Was kommt danach?“ – wenn denn danach
    etwas kommt. Danach erst kann man überlegen: Was
    machen wir mit den Gebäuden? – „Campus der Demo-
    kratie“, dieser Begriff wird nicht gehen. Man kann einen
    Ort der Täter nicht in „Campus der Demokratie“ umbe-
    nennen. Aber die Idee von Roland Jahn finden wir rich-
    tig. Die Errichtung einer Jugend- und Begegnungsstätte
    war auch ein Prüfauftrag in der Koalitionsvereinbarung.
    In Roland Jahns Konzept ist das enthalten.