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    Plenarprotokoll 17/226 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 226. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. März 2013 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Lukrezia Jochimsen . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Ur- heberrechtsgesetzes (Drucksachen 17/11470, 17/12534) . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Riester-Förderung in die gesetzliche Rente überführen (Drucksache 17/12436) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Wiederherstellung eines Lebens- standard sichernden und struktu- rell armutsfesten Rentenniveaus – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rente erst ab 67 sofort vollständig zurücknehmen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- 28217 A 28217 C 28217 D 28219 A 28219 D 28220 B 28221 B 28222 B 28222 C 28223 A 28224 A 28225 D 28227 C 28229 A 28230 A 28231 B 28233 A 28233 A 28233 B 28234 D 28235 C 28237 B 28240 D 28237 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 neter und der Fraktion DIE LINKE: Risiko der Erwerbsminderung bes- ser absichern – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenbeiträge für Langzeiterwerbs- lose wieder einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Kindererziehung in der Rente bes- ser berücksichtigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rente nach Mindestentgeltpunkten entfristen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Eine solidarische Rentenversiche- rung für alle Erwerbstätigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Altersarmut wirksam bekämpfen – Solidarische Mindestrente einführen (Drucksachen 17/10990, 17/10991, 17/10992, 17/10993, 17/10994, 17/10995, 17/10997, 17/10998, 17/12474) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Antrag der Abgeordneten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Ent- geltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familienfreundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleich- stellung der Geschlechter (Drucksache 17/12483) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Caren Marks, Willi Brase, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Gleichstellung – Fortschritt – Jetzt – Durch eine konsistente Gleichstellungs- politik (Drucksache 17/12487) . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Ekin Deligöz, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebens- verlauf durchsetzen (Drucksache 17/12497) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28238 A 28238 B 28243 A 28244 C 28246 B 28246 C 28246 D 28248 C 28249 A 28250 A 28251 D 28253 B 28255 A 28257 A 28257 B 28257 C 28259 A 28259 D 28261 C 28262 D 28264 A 28265 C 28267 A 28268 A, 28268 B 28271 A, 28273 C 28268 D 28269 A 28269 B 28269 B 28275 B 28277 A 28278 D 28280 A 28281 B 28283 A 28284 B 28285 B 28286 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 III Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Haus- haltsausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Uwe Beckmeyer, Dr. Bärbel Kofler, Dirk Becker, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunft des „Energie- und Klimafonds“ und der durch ihn finan- zierten Programme (Drucksachen 17/10088, 17/10815) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 40: Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Ingrid Hönlinger, Markus Kurth, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Perso- nenzentrierte und ganzheitliche Reform des Betreuungsrechts (Drucksachen 17/2376, 17/5323) . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Sieben- ten Gesetzes zur Änderung des Urheber- rechtsgesetzes (Tagesordnungspunkt 36) . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) – zu den namentlichen Abstimmungen: – Antrag: Keine Privatisierung der Was- serversorgung durch die Hintertür – Antrag zu dem Vorschlag der Europäi- schen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Ab- satz 4 des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegen- heiten der Europäischen Union – Was- ser ist Menschenrecht – Privatisierung verhindern – zu der Abstimmung: zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parla- ments und des Rates über die Konzes- sionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes – Kommunale Versor- gungsunternehmen stärken – Formale Ausschreibungspflicht bei Dienstleis- tungskonzessionen insbesondere für den Bereich Wasser ablehnen (225. Sitzung, Tagesordnungspunkte 9 a und 9 b, Zusatztagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Alois Karl (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zum Antrag: Kindererziehung in der Rente besser berück- sichtigen (Tagesordnungspunkt 37 a) . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28287 A 28288 A 28289 B 28290 C 28291 C 28292 D 28294 A 28295 B 28296 C 28296 D 28298 A 28299 A 28301 B 28302 B 28303 C 28305 B 28306 C 28306 D 28307 C 28309 D 28311 C 28312 C 28313 D 28315 A 28316 B 28316 B 28316 D 28317 A 28317 C 28318 B 28318 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28217 (A) (C) (D)(B) 226. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28315 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 01.03.2013 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 01.03.2013 Brunkhorst, Angelika FDP 01.03.2013 Buchholz, Christine DIE LINKE 01.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 01.03.2013 Canel, Sylvia FDP 01.03.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.03.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.03.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.03.2013 Gabriel, Sigmar SPD 01.03.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.03.2013 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 01.03.2013 Gruß, Miriam FDP 01.03.2013 Hardt, Jürgen CDU/CSU 01.03.2013 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 01.03.2013 Haustein, Heinz-Peter FDP 01.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.03.2013 Hoff, Elke FDP 01.03.2013 Hofmann (Volkach), Frank SPD 01.03.2013 Höger, Inge DIE LINKE 01.03.2013 Juratovic, Josip SPD 01.03.2013 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kipping, Katja DIE LINKE 01.03.2013 Klamt, Ewa CDU/CSU 01.03.2013 Korte, Jan DIE LINKE 01.03.2013 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Lange (Backnang), Christian SPD 01.03.2013 Liebich, Stefan DIE LINKE 01.03.2013 Dr. Lotter, Erwin FDP 01.03.2013 Mast, Katja SPD 01.03.2013 Meierhofer, Horst FDP 01.03.2013 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.03.2013 Möhring, Cornelia DIE LINKE 01.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.03.2013 Müller (Aachen), Petra FDP 01.03.2013 Nahles, Andrea SPD 01.03.2013 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 01.03.2013 Dr. Neumann (Lausitz), Martin FDP 01.03.2013 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 01.03.2013 Ortel, Holger SPD 01.03.2013 Petermann, Jens DIE LINKE 01.03.2013 Pitterle, Richard DIE LINKE 01.03.2013 Rehberg, Eckardt CDU/CSU 01.03.2013 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 01.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28316 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (Tagesordnungs- punkt 36) Siegfried Kauder (CDU/CSU): Das siebente Ge- setz zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes – Leis- tungsschutzrecht für Presseverlage – berührt zwei grundrechtlich geschützte Bereiche, nämlich das Recht der Informationsfreiheit – Art. 5 GG – und den Gleich- heitsgrundsatz – Art. 3 GG. Der Bürger muss Zugang zu Informationen im Internet haben. Dies wäre ohne den in der Rechtsausschusssitzung von Mittwoch, dem 27. Februar 2013, beschlossenen Ände- rungsantrag der Regierungskoalition nicht gewährleistet gewesen. In der zur Abstimmung anstehenden Fassung nimmt das Gesetz einzelne Wörter und kleinste Textaus- schnitte vom Leistungsschutzrecht der Presseverlage aus. Damit ist Art. 5 GG Genüge getan. Allerdings ist der Be- griff „kleinste Textausschnitte“ auslegungsbedürftig. Er kann nur als „kleinstmögliche Textteile“ verstanden wer- den. Das ergibt sich aus Sinn und Zweck der Vorschrift. Suchmaschinen und Aggregatoren müssen die Mög- lichkeit haben, zu bezeichnen, auf welches Suchergebnis sie verlinken. Das muss allerdings mit dem kleinstmögli- chen Textumfang geschehen. Die Beschreibung darf nicht so umfangreich sein, dass sich der Aufruf des ver- linkten Inhalts erübrigt. Das europarechtlich gebotene Notifizierungsverfah- ren ist nicht eingeleitet worden. Dies hindert den Gesetz- geber aber nicht, das Gesetz zu verabschieden. Das Noti- fizierungsverfahren kann nachgeholt werden – Dauer drei Monate. Bis zum Abschluss des Notifizierungsver- fahrens entfaltet das verabschiedete Gesetz keine Wir- kung. Soweit Bedenken bestehen, dass Presseverlage ge- genüber anderen Informationsanbietern privilegiert sind, kann die Berücksichtigung des Gleichheitssatzes aus Art. 3 GG gebieten, auch anderen Informationsanbietern gesetzlich ein Leistungsschutzrecht einzuräumen. Da ein Teil meiner Bedenken durch den Änderungs- antrag erledigt, verfassungsrechtliche Defizite nachbes- serbar und europarechtliche Vorgaben nachholbar sind, stimme ich dem Gesetzentwurf zu. Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU): Eine freie und unabhängige Presse, Medienvielfalt und Qualitätsjour- nalismus sind ein entscheidender Eckpfeiler unserer De- mokratie. Der Schutz des geistigen Eigentums ist Vo- raussetzung für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Aus diesem Grund begrüße ich den Kompromiss bei der Anpassung des Urheberrechtes. Presseverlage erhal- ten damit Leistungsschutzrechte, die schon lange in an- deren Bereichen üblich sind und weder Innovationen be- einträchtigen noch die Pressefreiheit einschränken oder den Wirtschaftsstandort Deutschland schwächen. Vor allem begrüße ich, dass auch in Zukunft einzelne Wörter und kleinste Textausschnitte – sogenannte Snip- pets – nicht unter das Leistungsschutzrecht fallen. Dies ist im Sinne der Informationsfreiheit entscheidend. Eine wichtige Aufgabe bleibt es aber, das Leistungs- schutzrecht sinnvoll umzusetzen und weiterzuentwi- ckeln. Der Aufbau zusätzlicher Verwertungsgesellschaf- ten nach dem Muster der GEMA ohne wettbewerbliche Elemente ist kritisch zu beurteilen. Die weitere Entwick- lung der Internetnutzung wird in den kommenden Jahren weitere Anpassungen erfordern. Ziel muss es bleiben, ei- nen nachhaltigen Interessenausgleich zu schaffen: zwi- schen dem Schutz des geistigen Eigentums, der eine hohe Qualität und Vielfalt journalistischer Angebote er- laubt, einerseits und dem sich verändernden Informa- tionsverhalten der Gesellschaft andererseits. Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Roth (Heringen), Michael SPD 01.03.2013 Schaaf, Anton SPD 01.03.2013 Schieder (Weiden), Werner SPD 01.03.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.03.2013 Schnurr, Christoph FDP 01.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.03.2013 Staffeldt, Torsten FDP 01.03.2013 Steinke, Kersten DIE LINKE 01.03.2013 Ulrich, Alexander DIE LINKE 01.03.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.03.2013 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 01.03.2013 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 01.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28317 (A) (C) (D)(B) Frank Schäffler (FDP): Der Einführung eines Leis- tungsschutzrechts durch Änderung des Urheberrechts kann ich nicht zustimmen. Schutzgegenstand der beabsichtigten Änderung ist nicht das Presseerzeugnis, sondern die „zur Festlegung des Presserzeugnisses erforderliche wirtschaftliche, or- ganisatorische und technische Leistung des Presseverle- gers“. Ich habe kein Verständnis für den Schutz eines Geschäftsmodells durch den Gesetzgeber. Jeder Unter- nehmer plant sein Geschäft innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Es ist die Hauptaufgabe des Wettbewerbs, zu zeigen, welche dieser Pläne falsch sind. Wenn sich das Geschäftsmodell der Presseverleger unter dem Druck der neuen Medienwelt als zunehmend untragfähig he- rausstellt, dann ist es nicht Aufgabe des Gesetzgebers, rettend einzugreifen. Es war richtig, weder Opel noch Schlecker vor den Folgen eines gescheiterten Geschäftsmodells zu retten. Es wäre richtig, überschuldete Banken und Gläubiger nicht vor den nachteiligen Folgen ihres unternehmeri- schen Handelns zu schützen. Es ist richtig, sich der Ret- tung der Presseverleger durch einen gesetzgeberischen Eingriff entsprechend ihrem „neu entstandenen Schutz- bedürfnis“ zu verweigern. Die Eröffnung neuer Märkte und die organisatorische Weiterentwicklung jedes Unter- nehmens revolutionieren unaufhörlich die Wirtschafts- struktur von innen heraus. Alte Strukturen werden zerstört und neue geschaffen. Dieser Prozess der „schöp- ferischen Zerstörung“ ist das für die Marktwirtschaft we- sentliche Faktum. Darin besteht die Marktwirtschaft, und darin muss auch jedes marktwirtschaftliche Gebilde leben. Der Einführung eines Leistungsschutzrechts kann ich auch deswegen nicht zustimmen, weil bereits heute die technische Möglichkeit besteht, den Zugriff auf das ei- gene Onlineangebot durch Suchmaschinen zu blockie- ren. Die wesentlichen Suchmaschinen haben sich bereits im Jahr 2008 darauf geeinigt, das Robots-Exclusion- Standard-Protokoll zu beachten. Aufgrund dieser Kon- vention der Suchmaschinenbetreiber hat jeder Anbieter durch eigene technische Mittel die Möglichkeit, Suchro- boter auszuschließen und dadurch sein Angebot vor un- gewollter Fremdnutzung zu schützen. Hier hat sich ein Gewohnheitshandeln entwickelt, das ohne gesetzgeberi- schen Eingriff die Chance hat, sich zu einem Gewohn- heitsrecht weiterzuentwickeln. Dass die durch das Leis- tungsschutzrecht geschützten Geschäftsmodelle dieses Protokoll nicht für ihre Zwecke einsetzen, zeigt den Nut- zengewinn der Anbieter von der Fremdverwertung. Die Fremdverwertung liegt im Interesse der Anbieter. Das Handeln der Anbieter offenbart diese Präferenz ein- drucksvoll. Wenn die Anbieter auf diesen technischen Schutz freiwillig und im eigenen Geschäftsinteresse verzichten, ist ein gesetzgeberischer Eingriff mit dem Ziel, einen ge- setzlichen Schutz einzurichten, überflüssig und unge- rechtfertigt. Er würde zu einer doppelten Privilegierung der Presseverleger führen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (CDU/ CSU) – zu den namentlichen Abstimmungen: – Antrag: Keine Privatisierung der Wasser- versorgung durch die Hintertür – Antrag zu dem Vorschlag der Europäi- schen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme des Deutschen Bun- destages gemäß Art. 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Ge- setzes über die Zusammenarbeit von Bun- desregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Wasser ist Menschenrecht – Privatisierung verhindern – zu der Abstimmung: zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Art. 23 Absatz 3 des Grundgesetzes – Kommunale Versorgungs- unternehmen stärken – Formale Ausschrei- bungspflicht bei Dienstleistungskonzessio- nen insbesondere für den Bereich Wasser ablehnen (225. Sitzung, Tagesordnungspunkte 9 a und 9 b, Zusatztagesordnungspunkt 7) Den heute zur Beratung vorliegenden Anträgen der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD kann ich in der vorliegenden Form nicht zustim- men. Meine Position in der Sache erkläre ich wie folgt: Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und ich persönlich sprechen sich ausdrücklich gegen jegliche Privatisierungs- oder Ausschreibungspflicht für die öf- fentliche Wasserversorgung aus. Dienstleistungskonzessionen berühren viele Leistun- gen der Daseinsvorsorge. Schon heute ist die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen kein rechtsfreier Raum. Die europäischen Regeln sehen vor, dass die Konzessionsvergaben unter Einhaltung der Grundsätze der Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung und der Transparenz zu erfolgen haben. Das stellt auch der Euro- päische Gerichtshof in seinem Urteil vom 10. März 2011 klar. Die im ursprünglichen Entwurf der EU-Kommis- sion für eine Konzessionsrichtlinie vorgeschlagene euro- paweite Ausschreibungsverpflichtung würde nicht nur zu einer erheblichen Einschränkung der Handlungsspiel- räume der kommunalen Selbstverwaltung führen, son- dern auch de facto zu einer Liberalisierung insbesondere der Wasserversorgung in Deutschland durch die Hinter- tür. Damit würden bewährte, gewachsene Strukturen zer- 28318 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 (A) (C) (D)(B) stört werden. Dies ist im Interesse der Menschen in Deutschland nicht akzeptabel. Die EU-Kommission hat ihre Kompetenzen mit der Vorlage dieses Richtlinien- vorschlags klar überschritten. Ein Verstoß gegen das im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union in Art. 5 Abs. 3 verankerte Subsidiaritätsprinzip ist aus meiner Sicht evident. Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag hat sich daher auch gegenüber der Bundesregierung wieder- holt dafür eingesetzt, bei den Verhandlungen auf EU- Ebene dem Vorschlag der EU-Kommission für eine Konzessionsrichtlinie keine Abstimmungsmehrheit zu verschaffen oder zumindest darauf hinzuwirken, dass der sensible Bereich der Wasserversorgung aus einer sol- chen Regelung ausgenommen bleibt. Der massive Druck auf die EU-Kommission, die geplante Ausschreibungspflicht für die öffentliche Was- serversorgung fallen zu lassen, hat nun endlich Wirkung gezeigt. EU-Kommissar Barnier hat in der vergangenen Woche eine grundlegende Überarbeitung der bisherigen Kommissionspläne zur Wasserversorgung angekündigt. In der Sitzung des Binnenmarktausschusses des Europäi- schen Parlaments am 21. Februar 2013 hat der Kommissar erklärt, dass bei der Entscheidung über die Ausschreibungspflicht bei einem Mehrsparten-Stadt- werk die Wasserversorgung zukünftig getrennt von anderen Sparten – zum Beispiel der Stromversorgung oder der Abfallentsorgung – betrachtet werden kann. Die Wasserversorgung müsste dann nur noch in solchen Fäl- len ausgeschrieben werden, in denen das kommunale Unternehmen weniger als 80 Prozent seiner Wasser- dienstleistungen für die Gebietskörperschaft erbringt. Dieses Einlenken der Kommission ist nicht zuletzt Ergebnis der beharrlichen Bemühungen der CSU- Landesgruppe. Nach wie vor gilt aber, dass eine europa- weite Ausschreibungspflicht bei der öffentlichen Wasserversorgung zu verhindern ist. Bewährte Versor- gungsstrukturen in Deutschland dürfen nicht zerschlagen und die erstklassige Qualität der Wasserversorgung darf nicht gefährdet werden. Der neue Vorschlag von Kommissar Barnier ist ein Schritt in die richtige Richtung, auf dem in den weiteren Verhandlungen in Brüssel aufgebaut werden muss. Wir zählen auf Barniers Wort, dass die Besonderheiten der interkommunalen Zusammenarbeit in Deutschland be- rücksichtigt werden. Jetzt steht die Bundesregierung in den anstehenden Trilog-Verhandlungen in besonderer Verantwortung. Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Alois Karl (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung zum Antrag: Kindererziehung in der Rente besser berücksichtigen (Tagesord- nungspunkt 37 a) Mein Name ist in der Ergebnisliste nicht aufgeführt. Mein Votum lautet Ja. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 24. bis 28. Januar 2011 in Straßburg – Drucksachen 17/10574, 17/12238 Nr.1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 21. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2012 in Monaco – Drucksachen 17/11700, 17/12238 Nr. 1.2 – Innenausschuss – Unterrichtung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Neunter Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland – Drucksachen 17/10221, 17/10707 Nr. 1.2 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 62 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes Energie 2011 – Wettbewerbsentwicklung mit Licht und Schatten – Drucksachen 17/7181, 17/8641 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 62 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes Energie 2011 – Wettbewerbsentwicklung mit Licht und Schatten hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/11434, 17/11614 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Elfter Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der ein- zelnen Rohstoffabkommen – Drucksachen 17/11784, 17/12114 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ – Drucksachen 17/11958, 17/12114 Nr. 1.11 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Luftfahrtstrategie der Bundesregierung – Drucksachen 17/12150, 17/12238 Nr.1.8 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28319 (A) (C) (D)(B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2011 (Rüs- tungsexportbericht 2011) – Drucksache 17/11785 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten 2012 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Wettbewerb an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung – Drucksachen 17/10323, 17/10707 Nr. 1.6 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/11108 Nr. A.7 Ratsdokument 14123/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.8 Ratsdokument 14139/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.9 Ratsdokument 14181/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.4 Ratsdokument 14414/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2012)0310 Drucksache 17/11919 Nr. A.3 Ratsdokument 16016/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.4 Ratsdokument 16018/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.6 Ratsdokument 16423/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.12 Ratsdokument 17679/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.10 Ratsdokument 5119/13 Finanzausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.18 Ratsdokument 5127/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.19 Ratsdokument 15645/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.20 Ratsdokument 15646/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.21 Ratsdokument 16850/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12126 Nr. A.22 Ratsdokument 16349/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.23 Ratsdokument 17281/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.24 Ratsdokument 17285/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.25 Ratsdokument 17450/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.26 Ratsdokument 17520/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.27 Ratsdokument 17555/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2012)0468 Drucksache 17/12244 Nr. A.22 Ratsdokument 17963/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/10710 Nr. A.49 EP P7_TA-PROV(2012)0225 Drucksache 17/12126 Nr. A.30 EP P7_TA-PROV(2012)0419 Drucksache 17/12126 Nr. A.32 Ratsdokument 17575/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/12126 Nr. A.37 Ratsdokument 17568/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.38 Ratsdokument 16633/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2012)0092 226. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 36 Urheberrechtsgesetz (Leistungsschutzrecht) TOP 37 Rentenrecht TOP 38 Gleichstellungspolitik TOP 39 Zukunft des Energie- und Klimafonds TOP 40 Reform des Betreuungsrechts Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    Schröder, Sie haben wunderbar angefangen und die Fra-
    gen gestellt, die die Frauen im Alltag erleben. Sie haben
    damit angefangen, dass Frauen im Erwerbsleben mit der
    Frage konfrontiert werden: Wie machen Sie es mit Ihrem
    Kind? – Sie haben auf die Gehaltsstatistik verwiesen und
    auf die Frage, welche Jobs die Frauen bekommen. Dann
    dachte ich: Nach dieser mehr oder weniger radikalen
    Analyse folgt jetzt auch ein radikales Handlungspaket. –
    Das habe ich allerdings in Ihrer Rede nicht wahrgenom-
    men.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Mechthild Rawert [SPD]: Stimmt!)


    Sie haben das Problem beschrieben und dann gesagt,
    es sei ein kulturelles Problem. Das erinnert mich an
    Ulrich Beck und sein Wort, das genau solche Situationen
    beschreibt: „Verbale Aufgeschlossenheit bei gleichzeiti-
    ger Verhaltensstarre“.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das haben Sie hier angeboten, aber dann kam nichts.

    Ich habe vorhin den News entnommen, dass Sie heute
    schon geäußert haben, da dies doch die Aufgabe der
    Wirtschaft sei – dorthin haben Sie die kulturellen Fragen
    sortiert –, sei es auch deren Aufgabe und Pflicht, regel-
    mäßig zu berichten, inwieweit sie die Zahl ihrer Selbst-
    verpflichtungen erfüllt hat. Sie haben alles dorthin ge-
    schoben. Glücklicherweise haben wir ein Grundgesetz.
    Ein Blick in das Gesetz erleichtert die Rechtsfindung. Zu
    der Frage, ob dies eine kulturelle Aufgabe ist, kann ich
    nur auf Art. 3 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes verwei-
    sen, der besagt – ich zitiere –:

    Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der
    Gleichberechtigung von Frauen und Männern und
    wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile
    hin.

    Das ist Ihre Aufgabe, und davon habe ich in Ihrer
    Rede nichts, aber auch gar nichts gehört.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich freue mich darüber, dass sich Frauen in diesem
    Land wirklich engagieren. Nehmen wir nur einmal den
    Hashtag-Aufschrei, als es um die Sexismusdebatte ging,
    die noch nicht zu Ende ist, oder die Debatte um die Frauen-
    quote, die der Deutsche Juristinnenbund, FidAR
    – Frauen in die Aufsichtsräte – und der Verband deut-
    scher Unternehmerinnen angeschoben haben. Diese,
    Frau Schröder, und viele andere Frauen aus der Praxis,
    aus der Wissenschaft haben den nötigen politischen
    Druck ausgeübt. Ihre Einladung zu einem Gespräch hat
    nicht dazu beigetragen. Auch die Tatsache, dass es in

    Ländern in Europa schon Quotenregelungen bei öffentli-
    chen Ausschreibungen gibt, hat Druck ausgelöst und
    Unternehmen zum Nachdenken gebracht. Wenn die Te-
    lekom sieht, dass die Telefónica aus Spanien in ihren
    Ausschreibungen in Spanien oder in Frankreich Quoten-
    regelungen für Frauen und Männer vorsieht, dann be-
    wegt sich die Telekom, und nicht weil Frau Schröder
    einlädt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Frau Schröder, in Ihrer Rede zum 102. Frauentag ha-
    ben Sie kein Wort zu der Debatte um den Alltagssexis-
    mus gesagt, obwohl sich so viele Frauen geäußert haben.
    Es gab kein wirkliches Wort zu einer verbindlichen
    Frauenquote in Aufsichtsräten. Auch haben Sie nichts zu
    Regelungen für die gleiche Bezahlung von Frauen und
    Männern gesagt; ich habe nichts gehört. Stattdessen
    setzen Sie getreu Ulrich Beck, also bei weitgehender
    Verhaltensstarre, ständig falsche Anreize. Das Betreu-
    ungsgeld und das Festhalten am herkömmlichen Ehegat-
    tensplitting ist solch ein falscher Anreiz. Wenn wir wirk-
    lich sagen, auch aus einem christlichen Menschenbild
    abgeleitet; „Wir investieren unsere Steuergelder in die
    Kinder und stellen die Kinder in den Mittelpunkt“, dann
    müssten Sie sagen: Das Ehegattensplitting wird abge-
    schmolzen, damit wir Geld für die Kinder haben. – Aber
    dazu gibt es kein Wort von Ihnen. Sie hingegen sind für
    das Betreuungsgeld und die Flexiquote. Ich sage einmal:
    Flexiquötchen, denn sie kommt ja auf Pfötchen daher.
    Das reimt sich auch. Die Unternehmen sollen
    selber entscheiden. Das ist selbst Ihren Parteifreundin-
    nen und -freunden zu wenig.

    Das Pflegezeitgesetz ist so realitätsfern gestaltet, dass
    von den Frauen in der gesamten Bundesrepublik, die
    Pflege übernehmen, seit dem Inkrafttreten erst satte
    150 Anträge gestellt wurden. 150 Anträge ist Ihr Ver-
    such wert, den Frauen die Situation zu erleichtern, wenn
    sie Pflege übernehmen. Das können sich Frauen gar
    nicht leisten. Denn wer hat denn so viel Geld im Hinter-
    grund, dass er eine Auszeit ohne monatliche Bezahlung
    nimmt?

    Ich kann nur sagen: Das, was Sie hätten anpacken
    müssen, haben Sie liegen lassen, und wenn Sie gehandelt
    haben, war es eigentlich immer ein Flop.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich muss feststellen, dass Ihre und Frau Merkels Frau-
    enpolitik immer wieder die Realität der Frauen in
    Deutschland ignoriert. Sie ignorieren auch die wissen-
    schaftliche Expertise. Ich will Ihnen zwei Beispiele nen-
    nen:

    Erstens. Der Erste Gleichstellungsbericht hat gezeigt:
    Frauen auf dem Arbeitsmarkt sind diskriminiert. – So
    weit auch Ihre fast radikale Analyse. Dann heißt es im
    Gleichstellungsbericht weiter: Wir brauchen einen Min-
    destlohn. Wir brauchen ein Entgeltgleichheitsgesetz. Wir
    brauchen eine Quote. – Nichts davon haben Sie im An-
    gebot.


    (Caren Marks [SPD]: So ist es!)






    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)


    Die Expertise und Beratung haben Sie überhaupt nicht
    genutzt, weil Sie irgendwo in einer alten Ideologie ste-
    cken bleiben.

    Zweitens. In der stattgefundenen Evaluierung der Fa-
    milienleistungen steht: Es ist dringend nötig, einen
    Modernisierungsschub bei den Familienleistungen zu
    machen, Abschmelzen des Ehegattensplittings, kein Be-
    treuungsgeld. – Was machen Sie? Sie halten die ganze
    Studie unter Verschluss, weil Sie die gesellschaftliche
    Debatte dazu fürchten. Dabei ist gerade jetzt eines wich-
    tig, nämlich nicht in den Strukturen von vorgestern zu
    agieren, sondern wirklich neue Strukturen für eine Ar-
    beitsmarktbeteiligung von Frauen zu schaffen.

    Ich habe ein bisschen das Gefühl, Sie sind eine Art
    Scheinregierung. Sie erinnern mich an den Riesen Tur
    Tur: Je näher man kam, desto kleiner wurde er. So groß
    die Worte auch sind, die Sie hier wählen: In Wahrheit
    nehmen Sie eine Simulation von Politik vor, und da hilft
    es auch nicht, eine Bundeskanzlerin zu haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie besetzen das Thema, indem Sie sich mit Frau von der
    Leyen über den Begriff „Quote“ streiten, aber passiert ist
    gar nichts – Simulation von Politik.


    (Nicole Bracht-Bendt [FDP]: Das ist die Unwahrheit!)


    Sie reden über Lohngleichheit und beschreiben die
    Situation. Aber die Kanzlerin hat neulich nur öffentlich
    gesagt, sie rate den Frauen, einfach besser und schärfer
    zu verhandeln, wenn es ums Gehalt gehe. Hier geht es
    aber nicht allein um ein Problem der einzelnen Frauen.


    (Nicole Bracht-Bendt [FDP]: Sie waren doch in der Anhörung!)


    Wir, die Politik, haben einen Gleichstellungsauftrag: Wir
    müssen aktiv werden, und wir wollen keine Ankündi-
    gungspolitik. Deshalb, meine Damen und Herren, ist es
    richtig, Folgendes zu beraten: ein Entgeltgleichheitsge-
    setz, den Mindestlohn und die Frauenquote. Ich glaube
    übrigens, dass all das auch die Männer wollen, weil sie
    wissen, dass es auch ihnen im Erwerbs- und Privatleben
    neue Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

    Es ist Zeit für eine moderne Familienpolitik. Die
    Konzepte sind da, und wir sind bereit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Jetzt hat die Kollegin Dorothee Bär für die Fraktion

der CDU/CSU das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Mantel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau
    Künast, jedes Mal, wenn Sie hier im Parlament eine

    frauenpolitische Rede halten, frage ich mich, ob es den
    Frauen danach besser geht.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber dank Ihrer Politik geht es den Frauen besser, oder was?)


    Jedes Mal muss ich feststellen: nein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dank Ihrer schlechten Laune aber auch nicht!)


    Das, was Sie hier abliefern, trägt überhaupt nicht dazu
    bei, gesellschaftspolitisch irgendetwas zu verbessern,
    und sei es auch nur verbal. Ich finde, dass die Ministerin
    am Anfang sehr gut aufgezeigt hat, wo die Probleme in
    unserem Land liegen: Wir haben festgelegte Rollenbil-
    der. Frauen sind auch deswegen am Arbeitsmarkt be-
    nachteiligt, weil in sehr vielen Firmen die Auffassung
    herrscht, dass Frauen mit geringerer Wahrscheinlichkeit
    dauerhaft in ihrem Unternehmen sein werden als Män-
    ner, allein aufgrund ihrer Fähigkeit, Kinder zu gebären.
    Da geht es oft gar nicht darum, ob sie tatsächlich Kinder
    haben oder nicht. Aber allein die Gebärfähigkeit macht
    Frauen als potenzielle Arbeitnehmerinnen weniger at-
    traktiv als Arbeitnehmer. Deswegen gelten sie oft – das
    hört man an der einen oder anderen Stelle – als risiko-
    trächtige Arbeitnehmerinnen. Deswegen werden sie oft
    zu einem geringeren Verdienst eingestellt und erhalten
    weniger Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

    Natürlich gibt es jetzt nicht die eine Lösung, die
    Ideallösung, wie Sie sie mit Ihrer Schwarz-Weiß-Malerei
    fordern; denn die Ursachen sind viel zu vielfältig. Natür-
    lich gibt es eine strukturelle Diskriminierung. Auch des-
    wegen ist es wichtig, einen Mentalitätswandel zu errei-
    chen. Einen Mentalitätswandel erreicht man natürlich
    nicht, wenn man immer meint, die eine Lösung zu haben
    bzw. ein Einheitsmodell, wie Sie, Frau Künast, es gerade
    wieder angesprochen haben, für alle Frauen in Deutsch-
    land etablieren und einfach allen überstülpen zu müssen.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hatte das mit einem „Einheitsmodell“ zu tun? Wo sind denn Ihre Vorschläge? – Christel Humme [SPD]: „Wahlfreiheit“ ist das Stichwort!)


    Wir haben ein Problem: Sobald Frauen eigene Kinder
    haben, verschlimmert sich die strukturelle Diskriminie-
    rung. Wenn man sich die Studien, beispielsweise vom
    Deutschen Juristinnenbund, anschaut, dann stellt man
    fest, wie die Führungspositionen in Deutschland eigent-
    lich besetzt sind: Die meisten Führungspositionen in un-
    serem Land haben Männer mit Kindern inne. An zweiter
    Stelle kommen dann Männer ohne Kinder. An dritter
    Stelle kommen Frauen ohne Kinder. An vierter Stelle
    kommen Frauen mit Kindern. Daran sieht man ganz
    deutlich, dass Kinder nur beim weiblichen Geschlecht
    ein Problem sind, beim männlichen aber nicht. Bei den
    Männern ist es sogar ein Vorteil; Männer mit Kindern
    nehmen die meisten Führungspositionen ein.





    Dorothee Bär


    (A) (C)



    (D)(B)


    Der Kern unserer christlichen Familien- und Frauen-
    politik ist deswegen die Wahlfreiheit: Wir fördern, dass
    jede und jeder Einzelne in Staat und Gesellschaft die
    Freiheit selbst ausfüllen kann, dass sich jede Mutter und
    jeder Vater frei entscheiden kann, ob sie Vollzeit oder
    Teilzeit arbeiten oder ganz zu Hause bleiben wollen. Un-
    serer Auffassung nach hat der Staat nämlich nicht das
    Recht, bestimmte Lebensmodelle aufzuzwingen. Unser
    Ziel muss es doch sein, Freiräume zu schaffen.

    Ich verstehe bis heute nicht, warum Sie der Meinung
    sind, dass der Staat in jedem Fall der bessere Erzieher
    ist. Wir sind diejenigen, die sagen: Wir setzen die Rah-
    menbedingungen für Wahlfreiheit. Mich stört wirklich
    – das war heute in allen Reden der Opposition zu hören –,
    dass Sie hier Keile hereintreiben und Frauen gegen
    Frauen ausspielen. Das ist mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Stefan Ruppert [FDP] – Christel Humme [SPD]: Was ist das denn für ein Quatsch? – Caren Marks [SPD]: Mit Ihnen ist gar nichts zu machen!)


    Wir im Bund haben die Betreuungssituation von Kin-
    dern unter drei Jahren mit Mitteln in Höhe von insge-
    samt 4,58 Milliarden Euro erheblich verbessert – das ist
    mehr als in all den Jahren, in denen Sie an der Regierung
    waren. Wir unterstützen die Kommunen, und wir unter-
    stützen sie freiwillig und auch künftig mit 845 Millionen
    Euro jährlich bei den Betriebskosten.


    (Zuruf der Abg. Christel Humme [SPD])


    Ja, ich sage voller Stolz: Wir haben das Betreuungsgeld
    für ein- bis dreijährige Kinder eingeführt,


    (Christel Humme [SPD]: Darauf wäre ich aber nicht stolz!)


    weil es uns eben wichtig ist, keine verschiedenen Le-
    bensmodelle gegeneinander auszuspielen.


    (Elke Ferner [SPD]: Doch, tun Sie doch!)


    Es ist bei den Debatten oft deutlich geworden, dass
    Sie persönlich andere Lebensmodelle wählen. Das ist Ih-
    nen auch unbenommen. Da mischt sich auch von außen
    keiner ein. Aber ich finde, gerade wir, die wir alle be-
    rufstätig sind, müssen natürlich auch Lobbyisten für Fa-
    milien sein, die sich andere Modelle wünschen, weil lo-
    gischerweise keine Hausfrau und kein Hausmann die
    Möglichkeit hat, hier am Rednerpult im Deutschen Bun-
    destag zu stehen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso reden Sie bei den Frauenveranstaltungen immer ganz anders? Sie sind eine Frau mit zwei Gesichtern!)


    Wir wollen Eltern nicht unter Druck setzen. Wir wol-
    len, dass nicht alle Kinder in eine ganztägige Kinderbe-
    treuung gegeben werden, weil wir eben gegen diese
    Gleichmacherei sind.

    Sie beklagen, dass bei einer steigenden Erwerbsquote
    das Arbeitsvolumen – ich finde, das ist ein ganz beson-

    ders furchtbares Wort – von Frauen stagniert, weil viele
    nur in Teilzeit arbeiten. Da frage ich mich: Ist es wirk-
    lich Ihr Ziel, wie in der Wirtschaftswoche vom 9. Fe-
    bruar zu lesen war – ich zitiere –, dass „die totale Mobil-
    machung aller Arbeitskräfte“ erfolgt?


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was haben Sie denn da gerade mit der „totalen Mobilmachung“?)


    Ein weiteres Zitat:

    Erst wenn jede Frau an der Aldi-Kasse für ihre So-
    zialbeiträge schuftet und Steuern dafür bezahlt, dass
    andere Frauen ihre Kinder erziehen – erst dann ist
    die endgültige Befreiung der Frau geschafft.


    (Zuruf von der SPD: So wie bei Ihnen zu Hause!)


    Das ist auf jeden Fall eine Politik, die mit uns nicht zu
    machen ist, weil wir eben für die Wahlfreiheit stehen.
    Wir brauchen keine arbeitsplatzgerechten Familien, die
    sich nur unter das unterordnen, was der Arbeitsmarkt
    will, sondern familiengerechte Arbeitszeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Freiwillige Maßnahmen sind wichtig. Sie reichen
    meines Erachtens aber nicht aus. Für mich persönlich
    wäre es wichtig, dass Teilzeitkräfte auch das Recht ha-
    ben, in Vollzeit zurückzukehren.


    (Elke Ferner [SPD]: Aber nur für Sie persönlich! – Weitere Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen wünsche ich mir auch einen Rechts-
    anspruch auf Vollzeit. Das hätte auch eine Wirkung auf
    Männer, weil dann eine phasenweise Teilzeit eher in An-
    spruch genommen würde, und zwar von beiden Ge-
    schlechtern.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir würden Sie da unterstützen, aber wo ist das? – Mechthild Rawert [SPD]: Machen!)


    Mir ist das sogenannte Teilelterngeld auch sehr wich-
    tig, weil sich die Anspruchsdauer des Elterngeldes bei
    Teilzeitarbeit der Eltern und Aufteilung der Sorgearbeit
    entsprechend verlängern würde. Wichtig wäre selbstver-
    ständlich auch eine Flexibilisierung der Elternzeit. Mo-
    mentan ist es nur möglich, die Elternzeit bis zum 8. Le-
    bensjahr des Kindes in Anspruch zu nehmen. Wir
    wollen, dass in Zukunft die Frist bis zum 14. Lebensjahr
    des Kindes ausgeweitet wird, um in Krisenzeiten einer
    Familie, bei Schulproblemen, bei Trennung der Eltern
    oder zur Pflege der Eltern-Kind-Beziehung eine größere
    Flexibilität zu gewährleisten.

    Wir haben in den letzten knapp vier Jahren eine her-
    vorragende Familien- und Frauenpolitik gemacht. Ich
    bin mir sicher, dass die Wählerinnen und Wähler erken-
    nen, wer ihnen Wahlfreiheit gibt und wer ihnen ein Ein-
    heitsmodell aufdrücken wird.





    Dorothee Bär


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Ganz genau!)


    Deswegen bin ich sicher, dass es im September mit
    dieser Bundesregierung hervorragend weitergeht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)