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    Plenarprotokoll 17/226 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 226. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. März 2013 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Lukrezia Jochimsen . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Ur- heberrechtsgesetzes (Drucksachen 17/11470, 17/12534) . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Riester-Förderung in die gesetzliche Rente überführen (Drucksache 17/12436) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Wiederherstellung eines Lebens- standard sichernden und struktu- rell armutsfesten Rentenniveaus – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rente erst ab 67 sofort vollständig zurücknehmen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- 28217 A 28217 C 28217 D 28219 A 28219 D 28220 B 28221 B 28222 B 28222 C 28223 A 28224 A 28225 D 28227 C 28229 A 28230 A 28231 B 28233 A 28233 A 28233 B 28234 D 28235 C 28237 B 28240 D 28237 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 neter und der Fraktion DIE LINKE: Risiko der Erwerbsminderung bes- ser absichern – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenbeiträge für Langzeiterwerbs- lose wieder einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Kindererziehung in der Rente bes- ser berücksichtigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Rente nach Mindestentgeltpunkten entfristen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Eine solidarische Rentenversiche- rung für alle Erwerbstätigen – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Diana Golze, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Altersarmut wirksam bekämpfen – Solidarische Mindestrente einführen (Drucksachen 17/10990, 17/10991, 17/10992, 17/10993, 17/10994, 17/10995, 17/10997, 17/10998, 17/12474) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Antrag der Abgeordneten Dorothee Bär, Markus Grübel, Ingrid Fischbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Nicole Bracht-Bendt, Miriam Gruß, Rainer Brüderle und der Fraktion der FDP: Ent- geltgleichheit für Frauen und Männer verwirklichen – Familienfreundliche Unternehmen als Beitrag zur Gleich- stellung der Geschlechter (Drucksache 17/12483) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Caren Marks, Willi Brase, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Gleichstellung – Fortschritt – Jetzt – Durch eine konsistente Gleichstellungs- politik (Drucksache 17/12487) . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Ekin Deligöz, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebens- verlauf durchsetzen (Drucksache 17/12497) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28238 A 28238 B 28243 A 28244 C 28246 B 28246 C 28246 D 28248 C 28249 A 28250 A 28251 D 28253 B 28255 A 28257 A 28257 B 28257 C 28259 A 28259 D 28261 C 28262 D 28264 A 28265 C 28267 A 28268 A, 28268 B 28271 A, 28273 C 28268 D 28269 A 28269 B 28269 B 28275 B 28277 A 28278 D 28280 A 28281 B 28283 A 28284 B 28285 B 28286 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 III Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Haus- haltsausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Uwe Beckmeyer, Dr. Bärbel Kofler, Dirk Becker, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunft des „Energie- und Klimafonds“ und der durch ihn finan- zierten Programme (Drucksachen 17/10088, 17/10815) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 40: Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Ingrid Hönlinger, Markus Kurth, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Perso- nenzentrierte und ganzheitliche Reform des Betreuungsrechts (Drucksachen 17/2376, 17/5323) . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Sieben- ten Gesetzes zur Änderung des Urheber- rechtsgesetzes (Tagesordnungspunkt 36) . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) – zu den namentlichen Abstimmungen: – Antrag: Keine Privatisierung der Was- serversorgung durch die Hintertür – Antrag zu dem Vorschlag der Europäi- schen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Ab- satz 4 des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegen- heiten der Europäischen Union – Was- ser ist Menschenrecht – Privatisierung verhindern – zu der Abstimmung: zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parla- ments und des Rates über die Konzes- sionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes – Kommunale Versor- gungsunternehmen stärken – Formale Ausschreibungspflicht bei Dienstleis- tungskonzessionen insbesondere für den Bereich Wasser ablehnen (225. Sitzung, Tagesordnungspunkte 9 a und 9 b, Zusatztagesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Alois Karl (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zum Antrag: Kindererziehung in der Rente besser berück- sichtigen (Tagesordnungspunkt 37 a) . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28287 A 28288 A 28289 B 28290 C 28291 C 28292 D 28294 A 28295 B 28296 C 28296 D 28298 A 28299 A 28301 B 28302 B 28303 C 28305 B 28306 C 28306 D 28307 C 28309 D 28311 C 28312 C 28313 D 28315 A 28316 B 28316 B 28316 D 28317 A 28317 C 28318 B 28318 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28217 (A) (C) (D)(B) 226. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. März 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28315 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 01.03.2013 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 01.03.2013 Brunkhorst, Angelika FDP 01.03.2013 Buchholz, Christine DIE LINKE 01.03.2013 Burchardt, Ulla SPD 01.03.2013 Canel, Sylvia FDP 01.03.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.03.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.03.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.03.2013 Gabriel, Sigmar SPD 01.03.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.03.2013 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 01.03.2013 Gruß, Miriam FDP 01.03.2013 Hardt, Jürgen CDU/CSU 01.03.2013 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 01.03.2013 Haustein, Heinz-Peter FDP 01.03.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.03.2013 Hoff, Elke FDP 01.03.2013 Hofmann (Volkach), Frank SPD 01.03.2013 Höger, Inge DIE LINKE 01.03.2013 Juratovic, Josip SPD 01.03.2013 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kipping, Katja DIE LINKE 01.03.2013 Klamt, Ewa CDU/CSU 01.03.2013 Korte, Jan DIE LINKE 01.03.2013 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Lange (Backnang), Christian SPD 01.03.2013 Liebich, Stefan DIE LINKE 01.03.2013 Dr. Lotter, Erwin FDP 01.03.2013 Mast, Katja SPD 01.03.2013 Meierhofer, Horst FDP 01.03.2013 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.03.2013 Möhring, Cornelia DIE LINKE 01.03.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.03.2013 Müller (Aachen), Petra FDP 01.03.2013 Nahles, Andrea SPD 01.03.2013 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 01.03.2013 Dr. Neumann (Lausitz), Martin FDP 01.03.2013 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 01.03.2013 Ortel, Holger SPD 01.03.2013 Petermann, Jens DIE LINKE 01.03.2013 Pitterle, Richard DIE LINKE 01.03.2013 Rehberg, Eckardt CDU/CSU 01.03.2013 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 01.03.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28316 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (Tagesordnungs- punkt 36) Siegfried Kauder (CDU/CSU): Das siebente Ge- setz zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes – Leis- tungsschutzrecht für Presseverlage – berührt zwei grundrechtlich geschützte Bereiche, nämlich das Recht der Informationsfreiheit – Art. 5 GG – und den Gleich- heitsgrundsatz – Art. 3 GG. Der Bürger muss Zugang zu Informationen im Internet haben. Dies wäre ohne den in der Rechtsausschusssitzung von Mittwoch, dem 27. Februar 2013, beschlossenen Ände- rungsantrag der Regierungskoalition nicht gewährleistet gewesen. In der zur Abstimmung anstehenden Fassung nimmt das Gesetz einzelne Wörter und kleinste Textaus- schnitte vom Leistungsschutzrecht der Presseverlage aus. Damit ist Art. 5 GG Genüge getan. Allerdings ist der Be- griff „kleinste Textausschnitte“ auslegungsbedürftig. Er kann nur als „kleinstmögliche Textteile“ verstanden wer- den. Das ergibt sich aus Sinn und Zweck der Vorschrift. Suchmaschinen und Aggregatoren müssen die Mög- lichkeit haben, zu bezeichnen, auf welches Suchergebnis sie verlinken. Das muss allerdings mit dem kleinstmögli- chen Textumfang geschehen. Die Beschreibung darf nicht so umfangreich sein, dass sich der Aufruf des ver- linkten Inhalts erübrigt. Das europarechtlich gebotene Notifizierungsverfah- ren ist nicht eingeleitet worden. Dies hindert den Gesetz- geber aber nicht, das Gesetz zu verabschieden. Das Noti- fizierungsverfahren kann nachgeholt werden – Dauer drei Monate. Bis zum Abschluss des Notifizierungsver- fahrens entfaltet das verabschiedete Gesetz keine Wir- kung. Soweit Bedenken bestehen, dass Presseverlage ge- genüber anderen Informationsanbietern privilegiert sind, kann die Berücksichtigung des Gleichheitssatzes aus Art. 3 GG gebieten, auch anderen Informationsanbietern gesetzlich ein Leistungsschutzrecht einzuräumen. Da ein Teil meiner Bedenken durch den Änderungs- antrag erledigt, verfassungsrechtliche Defizite nachbes- serbar und europarechtliche Vorgaben nachholbar sind, stimme ich dem Gesetzentwurf zu. Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU): Eine freie und unabhängige Presse, Medienvielfalt und Qualitätsjour- nalismus sind ein entscheidender Eckpfeiler unserer De- mokratie. Der Schutz des geistigen Eigentums ist Vo- raussetzung für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Aus diesem Grund begrüße ich den Kompromiss bei der Anpassung des Urheberrechtes. Presseverlage erhal- ten damit Leistungsschutzrechte, die schon lange in an- deren Bereichen üblich sind und weder Innovationen be- einträchtigen noch die Pressefreiheit einschränken oder den Wirtschaftsstandort Deutschland schwächen. Vor allem begrüße ich, dass auch in Zukunft einzelne Wörter und kleinste Textausschnitte – sogenannte Snip- pets – nicht unter das Leistungsschutzrecht fallen. Dies ist im Sinne der Informationsfreiheit entscheidend. Eine wichtige Aufgabe bleibt es aber, das Leistungs- schutzrecht sinnvoll umzusetzen und weiterzuentwi- ckeln. Der Aufbau zusätzlicher Verwertungsgesellschaf- ten nach dem Muster der GEMA ohne wettbewerbliche Elemente ist kritisch zu beurteilen. Die weitere Entwick- lung der Internetnutzung wird in den kommenden Jahren weitere Anpassungen erfordern. Ziel muss es bleiben, ei- nen nachhaltigen Interessenausgleich zu schaffen: zwi- schen dem Schutz des geistigen Eigentums, der eine hohe Qualität und Vielfalt journalistischer Angebote er- laubt, einerseits und dem sich verändernden Informa- tionsverhalten der Gesellschaft andererseits. Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Roth (Heringen), Michael SPD 01.03.2013 Schaaf, Anton SPD 01.03.2013 Schieder (Weiden), Werner SPD 01.03.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.03.2013 Schnurr, Christoph FDP 01.03.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.03.2013 Staffeldt, Torsten FDP 01.03.2013 Steinke, Kersten DIE LINKE 01.03.2013 Ulrich, Alexander DIE LINKE 01.03.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.03.2013 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 01.03.2013 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.03.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 01.03.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28317 (A) (C) (D)(B) Frank Schäffler (FDP): Der Einführung eines Leis- tungsschutzrechts durch Änderung des Urheberrechts kann ich nicht zustimmen. Schutzgegenstand der beabsichtigten Änderung ist nicht das Presseerzeugnis, sondern die „zur Festlegung des Presserzeugnisses erforderliche wirtschaftliche, or- ganisatorische und technische Leistung des Presseverle- gers“. Ich habe kein Verständnis für den Schutz eines Geschäftsmodells durch den Gesetzgeber. Jeder Unter- nehmer plant sein Geschäft innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Es ist die Hauptaufgabe des Wettbewerbs, zu zeigen, welche dieser Pläne falsch sind. Wenn sich das Geschäftsmodell der Presseverleger unter dem Druck der neuen Medienwelt als zunehmend untragfähig he- rausstellt, dann ist es nicht Aufgabe des Gesetzgebers, rettend einzugreifen. Es war richtig, weder Opel noch Schlecker vor den Folgen eines gescheiterten Geschäftsmodells zu retten. Es wäre richtig, überschuldete Banken und Gläubiger nicht vor den nachteiligen Folgen ihres unternehmeri- schen Handelns zu schützen. Es ist richtig, sich der Ret- tung der Presseverleger durch einen gesetzgeberischen Eingriff entsprechend ihrem „neu entstandenen Schutz- bedürfnis“ zu verweigern. Die Eröffnung neuer Märkte und die organisatorische Weiterentwicklung jedes Unter- nehmens revolutionieren unaufhörlich die Wirtschafts- struktur von innen heraus. Alte Strukturen werden zerstört und neue geschaffen. Dieser Prozess der „schöp- ferischen Zerstörung“ ist das für die Marktwirtschaft we- sentliche Faktum. Darin besteht die Marktwirtschaft, und darin muss auch jedes marktwirtschaftliche Gebilde leben. Der Einführung eines Leistungsschutzrechts kann ich auch deswegen nicht zustimmen, weil bereits heute die technische Möglichkeit besteht, den Zugriff auf das ei- gene Onlineangebot durch Suchmaschinen zu blockie- ren. Die wesentlichen Suchmaschinen haben sich bereits im Jahr 2008 darauf geeinigt, das Robots-Exclusion- Standard-Protokoll zu beachten. Aufgrund dieser Kon- vention der Suchmaschinenbetreiber hat jeder Anbieter durch eigene technische Mittel die Möglichkeit, Suchro- boter auszuschließen und dadurch sein Angebot vor un- gewollter Fremdnutzung zu schützen. Hier hat sich ein Gewohnheitshandeln entwickelt, das ohne gesetzgeberi- schen Eingriff die Chance hat, sich zu einem Gewohn- heitsrecht weiterzuentwickeln. Dass die durch das Leis- tungsschutzrecht geschützten Geschäftsmodelle dieses Protokoll nicht für ihre Zwecke einsetzen, zeigt den Nut- zengewinn der Anbieter von der Fremdverwertung. Die Fremdverwertung liegt im Interesse der Anbieter. Das Handeln der Anbieter offenbart diese Präferenz ein- drucksvoll. Wenn die Anbieter auf diesen technischen Schutz freiwillig und im eigenen Geschäftsinteresse verzichten, ist ein gesetzgeberischer Eingriff mit dem Ziel, einen ge- setzlichen Schutz einzurichten, überflüssig und unge- rechtfertigt. Er würde zu einer doppelten Privilegierung der Presseverleger führen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (CDU/ CSU) – zu den namentlichen Abstimmungen: – Antrag: Keine Privatisierung der Wasser- versorgung durch die Hintertür – Antrag zu dem Vorschlag der Europäi- schen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme des Deutschen Bun- destages gemäß Art. 23 Absatz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Ge- setzes über die Zusammenarbeit von Bun- desregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Wasser ist Menschenrecht – Privatisierung verhindern – zu der Abstimmung: zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Konzessionsvergabe (KOM(2011) 897 endg.; Ratsdok. 18960/11) hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Art. 23 Absatz 3 des Grundgesetzes – Kommunale Versorgungs- unternehmen stärken – Formale Ausschrei- bungspflicht bei Dienstleistungskonzessio- nen insbesondere für den Bereich Wasser ablehnen (225. Sitzung, Tagesordnungspunkte 9 a und 9 b, Zusatztagesordnungspunkt 7) Den heute zur Beratung vorliegenden Anträgen der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD kann ich in der vorliegenden Form nicht zustim- men. Meine Position in der Sache erkläre ich wie folgt: Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und ich persönlich sprechen sich ausdrücklich gegen jegliche Privatisierungs- oder Ausschreibungspflicht für die öf- fentliche Wasserversorgung aus. Dienstleistungskonzessionen berühren viele Leistun- gen der Daseinsvorsorge. Schon heute ist die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen kein rechtsfreier Raum. Die europäischen Regeln sehen vor, dass die Konzessionsvergaben unter Einhaltung der Grundsätze der Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung und der Transparenz zu erfolgen haben. Das stellt auch der Euro- päische Gerichtshof in seinem Urteil vom 10. März 2011 klar. Die im ursprünglichen Entwurf der EU-Kommis- sion für eine Konzessionsrichtlinie vorgeschlagene euro- paweite Ausschreibungsverpflichtung würde nicht nur zu einer erheblichen Einschränkung der Handlungsspiel- räume der kommunalen Selbstverwaltung führen, son- dern auch de facto zu einer Liberalisierung insbesondere der Wasserversorgung in Deutschland durch die Hinter- tür. Damit würden bewährte, gewachsene Strukturen zer- 28318 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 (A) (C) (D)(B) stört werden. Dies ist im Interesse der Menschen in Deutschland nicht akzeptabel. Die EU-Kommission hat ihre Kompetenzen mit der Vorlage dieses Richtlinien- vorschlags klar überschritten. Ein Verstoß gegen das im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union in Art. 5 Abs. 3 verankerte Subsidiaritätsprinzip ist aus meiner Sicht evident. Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag hat sich daher auch gegenüber der Bundesregierung wieder- holt dafür eingesetzt, bei den Verhandlungen auf EU- Ebene dem Vorschlag der EU-Kommission für eine Konzessionsrichtlinie keine Abstimmungsmehrheit zu verschaffen oder zumindest darauf hinzuwirken, dass der sensible Bereich der Wasserversorgung aus einer sol- chen Regelung ausgenommen bleibt. Der massive Druck auf die EU-Kommission, die geplante Ausschreibungspflicht für die öffentliche Was- serversorgung fallen zu lassen, hat nun endlich Wirkung gezeigt. EU-Kommissar Barnier hat in der vergangenen Woche eine grundlegende Überarbeitung der bisherigen Kommissionspläne zur Wasserversorgung angekündigt. In der Sitzung des Binnenmarktausschusses des Europäi- schen Parlaments am 21. Februar 2013 hat der Kommissar erklärt, dass bei der Entscheidung über die Ausschreibungspflicht bei einem Mehrsparten-Stadt- werk die Wasserversorgung zukünftig getrennt von anderen Sparten – zum Beispiel der Stromversorgung oder der Abfallentsorgung – betrachtet werden kann. Die Wasserversorgung müsste dann nur noch in solchen Fäl- len ausgeschrieben werden, in denen das kommunale Unternehmen weniger als 80 Prozent seiner Wasser- dienstleistungen für die Gebietskörperschaft erbringt. Dieses Einlenken der Kommission ist nicht zuletzt Ergebnis der beharrlichen Bemühungen der CSU- Landesgruppe. Nach wie vor gilt aber, dass eine europa- weite Ausschreibungspflicht bei der öffentlichen Wasserversorgung zu verhindern ist. Bewährte Versor- gungsstrukturen in Deutschland dürfen nicht zerschlagen und die erstklassige Qualität der Wasserversorgung darf nicht gefährdet werden. Der neue Vorschlag von Kommissar Barnier ist ein Schritt in die richtige Richtung, auf dem in den weiteren Verhandlungen in Brüssel aufgebaut werden muss. Wir zählen auf Barniers Wort, dass die Besonderheiten der interkommunalen Zusammenarbeit in Deutschland be- rücksichtigt werden. Jetzt steht die Bundesregierung in den anstehenden Trilog-Verhandlungen in besonderer Verantwortung. Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Alois Karl (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung zum Antrag: Kindererziehung in der Rente besser berücksichtigen (Tagesord- nungspunkt 37 a) Mein Name ist in der Ergebnisliste nicht aufgeführt. Mein Votum lautet Ja. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 24. bis 28. Januar 2011 in Straßburg – Drucksachen 17/10574, 17/12238 Nr.1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 21. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2012 in Monaco – Drucksachen 17/11700, 17/12238 Nr. 1.2 – Innenausschuss – Unterrichtung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Neunter Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland – Drucksachen 17/10221, 17/10707 Nr. 1.2 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 62 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes Energie 2011 – Wettbewerbsentwicklung mit Licht und Schatten – Drucksachen 17/7181, 17/8641 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 62 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes Energie 2011 – Wettbewerbsentwicklung mit Licht und Schatten hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/11434, 17/11614 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Elfter Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der ein- zelnen Rohstoffabkommen – Drucksachen 17/11784, 17/12114 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ – Drucksachen 17/11958, 17/12114 Nr. 1.11 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Luftfahrtstrategie der Bundesregierung – Drucksachen 17/12150, 17/12238 Nr.1.8 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 226. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. März 2013 28319 (A) (C) (D)(B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2011 (Rüs- tungsexportbericht 2011) – Drucksache 17/11785 – Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten 2012 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Wettbewerb an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung – Drucksachen 17/10323, 17/10707 Nr. 1.6 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/11108 Nr. A.7 Ratsdokument 14123/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.8 Ratsdokument 14139/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.9 Ratsdokument 14181/12 Drucksache 17/11242 Nr. A.4 Ratsdokument 14414/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2012)0310 Drucksache 17/11919 Nr. A.3 Ratsdokument 16016/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.4 Ratsdokument 16018/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.6 Ratsdokument 16423/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.12 Ratsdokument 17679/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.10 Ratsdokument 5119/13 Finanzausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.18 Ratsdokument 5127/13 Haushaltsausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.19 Ratsdokument 15645/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.20 Ratsdokument 15646/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.21 Ratsdokument 16850/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/12126 Nr. A.22 Ratsdokument 16349/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.23 Ratsdokument 17281/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.24 Ratsdokument 17285/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.25 Ratsdokument 17450/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.26 Ratsdokument 17520/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.27 Ratsdokument 17555/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2012)0468 Drucksache 17/12244 Nr. A.22 Ratsdokument 17963/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/10710 Nr. A.49 EP P7_TA-PROV(2012)0225 Drucksache 17/12126 Nr. A.30 EP P7_TA-PROV(2012)0419 Drucksache 17/12126 Nr. A.32 Ratsdokument 17575/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/12126 Nr. A.37 Ratsdokument 17568/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.38 Ratsdokument 16633/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2012)0092 226. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 36 Urheberrechtsgesetz (Leistungsschutzrecht) TOP 37 Rentenrecht TOP 38 Gleichstellungspolitik TOP 39 Zukunft des Energie- und Klimafonds TOP 40 Reform des Betreuungsrechts Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Nicole Bracht-Bendt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In unse-
    rem Antrag zum diesjährigen Frauentag greifen wir das
    Thema „Entgeltgleichheit von Frauen und Männern“
    ganz bewusst auf,


    (Christel Humme [SPD]: Oh!)


    und zwar gemeinsam mit dem Aspekt der Familien-
    freundlichkeit von Unternehmen.


    (Caren Marks [SPD]: Da müssen Sie selber lachen, oder?)


    – Gefällt Ihnen das, Frau Marks? Anscheinend. – Denn
    – so heißt es gleich zu Beginn des Antrags –: Die wich-
    tigste Maßnahme zur Beseitigung der Entgeltungleich-
    heit ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Ständig heißt es plakativ: Frauen verdienen in
    Deutschland rund 22 Prozent weniger als Männer. Damit
    gehören wir zu den Schlusslichtern in Europa.


    (Caren Marks [SPD]: Ach?)


    So weit die nackten Zahlen des Statistischen Bundesam-
    tes.

    Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Beim bloßen Ver-
    gleich der Durchschnittseinkommen von Männern und
    Frauen bleiben ganz entscheidende Aspekte außen vor,


    (Christel Humme [SPD]: Marginalisieren des Problems!)


    nämlich die Dauer der Betriebszugehörigkeit oder die
    Berufserfahrung, die durch Erwerbsunterbrechungen bei
    Frauen häufig geringer ist.

    Legt man Zahlen von 2009 zugrunde, so haben knapp
    91 Prozent der Mütter eine Auszeit vom Beruf genom-
    men, um sich um ihre Kinder zu kümmern, mehr als die
    Hälfte davon für über anderthalb Jahre. Im Gegensatz
    dazu haben dies nur ca. 5 Prozent der Väter getan – und
    das nur kurz.

    Nun ist aber gerade die Zeit der Elternschaft, also die
    Phase zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr, auch
    in beruflicher Hinsicht eine ganz entscheidende. Hier
    wird die Grundlage für die spätere Karriere gelegt. Wenn
    Frauen gerade dann lange pausieren, hat das nachhaltige
    Folgen für ihre Aufstiegschancen und damit für ihren
    Verdienst. Es droht der Karriereknick, und das darf nicht
    sein.

    Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat im Ja-
    nuar neue Zahlen vorgelegt. Demnach schrumpft die
    Lohnlücke bei Frauen, die maximal 18 Monate ausset-
    zen, auf weniger als 2 Prozent. Das ist nicht nur erfreu-
    lich; das ist wegweisend und ausbaufähig, und es zeigt,

    wie die Verringerung der Lohnlücke in Deutschland zu-
    künftig gelingen kann. Nun geht es darum, allen Frauen,
    die es möchten, tatsächlich die Möglichkeit zu geben,
    eine solche kurze Auszeit zu nehmen. Dabei ist das El-
    terngeld – ein Erfolgsmodell – eine wichtige Unterstüt-
    zung.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition,
    zur heutigen Gleichstellungsdebatte haben Sie Anträge
    vorgelegt, in denen Sie eine Fülle gesetzlicher Maßnah-
    men fordern. Ganz egal zu welchem Thema, ob Entgelt-
    gleichheit, ob Frauenquote für die Privatwirtschaft oder
    die öffentliche Verwaltung: Sie fordern wie immer ein
    Gesetz.


    (Christel Humme [SPD]: Wir haben gelernt, Sie nicht!)


    Sie wollen bürokratische Regelwerke, staatliche Vorga-
    ben, die die Privatautonomie aushebeln, die Vertragsfrei-
    heit und Tarifautonomie beschränken und Arbeitgebern
    alle möglichen Verpflichtungen aufbürden. Das wollen
    wir nicht. Solche Regelungen wird es mit uns nicht ge-
    ben.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und was wollen Sie?)


    Das Problem ist komplex; seine Ursachen sind viel-
    schichtig.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, deshalb macht man nichts!)


    Dementsprechend muss auch die Lösung sein: Es gibt
    viele Stellschrauben, an denen wir drehen müssen. Da
    sind zum Beispiel die langen und teilweise unfreiwilli-
    gen Erwerbsunterbrechungen. Die Mehrzahl der Mütter
    würde gerne früher in den Beruf zurückkommen oder
    früher wieder Vollzeit arbeiten. Das scheitert aber viel zu
    oft an mangelnder Kinderbetreuung. Deshalb engagiert
    sich die schwarz-gelbe Bundesregierung ganz besonders
    für den Ausbau der Kinderbetreuung.


    (Christel Humme [SPD]: Das haben wir die letzten Jahre sehr deutlich gemerkt!)


    Dafür haben wir auch ordentlich Geld in die Hand ge-
    nommen, sei es für die Erfüllung des Rechtsanspruches
    auf Betreuung der unter Dreijährigen oder für das Pro-
    gramm „Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung“. In
    unserem Antrag bekennen wir uns noch einmal zu die-
    sem Programm. Wir wollen es evaluieren und nach
    Möglichkeit über das Jahr 2015 hinaus verstetigen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christel Humme [SPD]: Schon wieder evaluieren? Wir brauchen nichts zu evaluieren!)


    Wichtig ist eine gute, verlässliche Infrastruktur, die
    junge Eltern unterstützt und sie nicht unfreiwillig in ein
    bestimmtes Lebensmodell zwingt, nur weil verschiedene
    staatliche Ebenen Schwarzer Peter spielen. In diesem
    Punkt kann sich keiner herausreden. Da ist die aktuelle
    Bundesregierung ebenso in der Pflicht, wie es alle Vor-
    gängerregierungen – damit sind Sie von Rot-Grün ge-
    meint – waren und ganz besonders auch die Bundeslän-
    der.





    Nicole Bracht-Bendt


    (A) (C)



    (D)(B)


    Untersuchungen zeigen, dass sich viele junge Paare
    vornehmen, als Eltern alles partnerschaftlich zu regeln:
    Beide kümmern sich um die Kinder; beide gehen in El-
    ternzeit; beide bleiben mal zu Hause, wenn eines der
    Kinder krank ist. – Dann kommt das erste Kind, und
    plötzlich ist alles anders: Sie bleibt daheim, er geht ins
    Büro. Mütter arbeiten weniger, Väter hingegen mehr als
    vor der Geburt von Kindern. Das ist das Gegenteil von
    dem, was sie meist wollen, und trotzdem ist es immer
    noch die Realität. Daher brauchen junge Eltern gut abge-
    stimmte Rahmenbedingungen, ein Gesamtkonzept an
    Maßnahmen, die ineinandergreifen und sie dabei unter-
    stützen, frei zu entscheiden, wer wie und wie viel arbei-
    tet und wie sie ihren Alltag partnerschaftlich aufteilen.
    So wahren auch Frauen ihre Chance auf einen guten Job,
    ein angemessenes Gehalt und den beruflichen Aufstieg.

    Ein weiterer Punkt ist die Familienfreundlichkeit all-
    gemein. Schauen wir nach Norwegen, schauen wir nach
    Frankreich, dann wird klar: In Sachen Frauen und Fami-
    lienpolitik ist in Deutschland noch Luft nach oben. Aber
    wir sind auf einem guten Weg zu einer familienfreund-
    licheren Unternehmenskultur und Arbeitswelt. Mitt-
    lerweile engagieren sich mehr als 4 500 Betriebe im
    Programm „Erfolgsfaktor Familie“ mit dem Ziel, Fami-
    lienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deut-
    schen Wirtschaft zu machen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christel Humme [SPD]: 4 500 Betriebe von 3 Millionen, das ist ein Erfolg ohnegleichen!)


    Eine Untersuchung des DIHK bestätigt, dass die Ver-
    einbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Thema
    für fast 80 Prozent aller Firmen ist. Immer mehr bieten
    schon gute Rahmenbedingungen, flexible Lösungen,
    Gleitzeit, Arbeit im Homeoffice und Ähnliches; gute Al-
    ternativen zur herrschenden „Präsenzkultur“.

    Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Erweiterung des Be-
    rufswahlspektrums. Junge Menschen haben viele Alter-
    nativen zu den ausgetretenen Pfaden, den geschlechts-
    typischen Berufen, die schon ihre Mütter und Väter
    gegangen sind. Sie kennen sie aber nicht.

    Ich selbst bin Tischlerin und war häufig die einzige
    Frau. Das war vollkommen okay. Daher freue ich mich
    über all die wertvollen Initiativen, die Jugendliche bei
    ihrer Berufswahl unterstützen wie zum Beispiel der
    Girls‘ and Boys‘ Day, bei dem ich im April wieder zwei
    jungen Menschen die Möglichkeit geben werde, Ein-
    blick in meine Tätigkeit als Abgeordnete zu nehmen.


    (Caren Marks [SPD]: Es gibt ja so wenige in der FDP! – Christel Humme [SPD]: Besser nicht!)


    – Frau Marks, da müssen Sie ja selbst lachen.


    (Caren Marks [SPD]: Ich habe das nicht gesagt! Das war meine Kollegin!)


    In knapp drei Wochen ist Equal Pay Day. Auch ich
    werde mit Kolleginnen und Kollegen auf der Straße ste-
    hen und auf die Lohnlücke zwischen Männern und
    Frauen aufmerksam machen. Außerdem werde ich mit

    den Menschen über unsere Konzepte diskutieren, die
    dazu beitragen sollen, diese Lohnlücke weiter zu verrin-
    gern.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind diese Konzepte?)


    Dafür bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung von
    Wirtschaft, Verbänden, Arbeitgebern, Tarifpartnern,
    Politik, Gesellschaft und natürlich jedem Einzelnen.

    Ich habe noch Zahlen aus der Anhörung im Ohr:
    Männer bewerben sich auf eine Stelle, wenn sie 50 Pro-
    zent der Kriterien für sich als erfüllt sehen, Frauen erst
    bei 80 Prozent. Das sagt viel aus.

    Für uns Liberale ist es selbstverständlich, dass Frauen
    und Männer auf Augenhöhe sind. Schauen Sie einmal
    genau hin! Das ist bei uns so.

    Ganz herzlichen Dank. Tschüs!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Caren Marks [SPD]: „Brüderle und der Sexismus“, sage ich nur!)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Kollegin Dr. Barbara Höll hat jetzt das Wort für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Frau Bracht-Bendt, die Außen-
    wahrnehmung Ihrer FDP-Fraktion, was die Gleichstel-
    lung der Geschlechter angeht, ist wirklich eine andere.
    Mir ist das so noch nicht aufgefallen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der 8. März ist der Tag der Vereinten Nationen für die
    Rechte der Frauen und den Weltfrieden. Der 8. März gilt
    also nicht nur den Rechten der Frauen, sondern auch
    dem Weltfrieden. Seit über 100 Jahren kämpfen Frauen
    für die Gleichstellung und das Wahlrecht, das es in
    Deutschland seit dem Jahr 1918, seit der Weimarer Ver-
    fassung, gibt. Wenn man einmal in die Rechtsgeschichte
    schaut, dann stellt man fest, dass Frauen erst seit 1977
    das Recht haben, selbst und unabhängig von ihrem Ehe-
    mann zu entscheiden, ihre Existenz durch ihrer eigenen
    Hände Arbeit zu sichern. Das ist wirklich noch nicht so
    lange her.

    Andererseits ist das viel zu lange her, als dass wir im-
    mer noch weiter warten können mit Selbstverpflichtun-
    gen, netten Appellen an die Wirtschaft, an die Politik, an
    Vereine und an wen auch immer, doch bitte einmal die
    Frauen zu fördern. Ich finde, es ist notwendig, dass wir
    jetzt endlich gesetzgeberisch aktiv werden. Wir Frauen
    haben lange genug gewartet.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)






    Dr. Barbara Höll


    (A) (C)



    (D)(B)


    So wie wir heute diskutieren, ist das schon sympto-
    matisch. Es liegen zwei Anträge vor, mit denen versucht
    wird, das Problem der Gleichstellung umfassend anzu-
    gehen. Die Frau Ministerin beschränkt sich jedoch ganz
    bescheiden auf die Entgeltgleichheit. Frau hätte nun er-
    warten können, dass in einem Antrag mit solch einer
    Selbstbeschränkung ganz konkrete Maßnahmen aufge-
    listet sind, die die Koalition befürwortet. Die Ministerin
    hatte die Möglichkeit, hier zu sagen: Sie haben recht. Ich
    mache jetzt ganz konkrete Dinge.

    Unter den Forderungen finden wir wirklich nur: Ma-
    chen Sie doch da eine Evaluierung!


    (Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Alles heiße Luft!)


    Schauen Sie, ob das geklappt hat! Sie appellieren an die
    Unternehmen, doch ein bisschen familienfreundlicher zu
    werden. In Ihrem Forderungskatalog ist aber keine ein-
    zige konkrete Maßnahme enthalten. Die Ministerin hat
    hier wieder keinen, aber auch gar keinen konkreten Vor-
    schlag dazu gebracht, was sie tatsächlich machen will.
    Frau Ministerin, man hat den Eindruck, für Sie ist Gen-
    der-Mainstreaming ein Fremdwort, und Sie stehen in ei-
    nem Wettbewerb mit Herrn Rösler, wer der unverbind-
    lichste Minister oder die unverbindlichste Ministerin
    dieser Bundesregierung ist. Das ist einfach schrecklich.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich sage Ihnen: Gleichstellungspolitik bedeutet für
    uns als Linke die gleiche Teilhabe von Frauen und Män-
    nern in allen gesellschaftlichen Bereichen und an allen
    gesellschaftlichen Ressourcen. Der Schutz der Frauen
    vor Diskriminierung und Gewalt sowie ein Leben für
    alle Menschen frei von einschränkenden Geschlechter-
    rollen, das ist unsere Zielstellung.

    Es gibt zwei Grundvoraussetzungen, nämlich zum ei-
    nen die Selbstbestimmung über den Körper, die eine
    Frau braucht. Hierzu haben wir eine Regelung, mit der
    das relativ gut sichergestellt wird. Die zweite Grund-
    voraussetzung ist eine eigenständige Existenzsicherung,
    sodass eine Frau nicht durch den Ehemann oder durch
    den Staat alimentiert wird. Das heißt also, Erwerbstätig-
    keit für Frauen zu ermöglichen.

    Wie sieht aber die Realität aus? Leider sind mit der
    Agenda 2010 durch Rot-Grün für Minijobs, Midijobs
    und den Niedriglohnsektor Tür und Tor geöffnet worden.


    (Elke Ferner [SPD]: Minijobs gab es schon vorher!)


    Das hätten wir schon längst beseitigen können. 70 Pro-
    zent der in diesen Bereichen tätigen Menschen sind
    Frauen. Sie sind berufstätig. Sie können aber nicht von
    ihrer Hände Arbeit leben. Es reicht nicht, daran ein biss-
    chen herumzudoktern oder zu reformieren. Diese Jobs
    gehören gestrichen und abgeschafft. Es muss einfach
    Standard sein, dass Menschen von ihrer Hände Arbeit le-
    ben können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb brauchen wir natürlich auch den Mindest-
    lohn für alle in der Bundesrepublik Deutschland. Wir
    werden hoffentlich gemeinsam erst einmal den Mindest-
    lohn in Höhe von 8,50 Euro beschließen. Ich sage aber
    ganz klar: 8,50 Euro sind zu wenig. Dies haben wir Ih-
    nen in der vorangegangenen Debatte vorgerechnet. Wir
    brauchen einen Mindestlohn von 10 Euro, um dann auch
    Renten zu haben, die die Beibehaltung des Lebensstan-
    dards im Alter einigermaßen ermöglichen; es geht da-
    rum, dass sie wenigstens armutsfest sind. Das ist die
    Zielstellung. Dem müssen Sie sich stellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir über die Entgeltungleichheit sprechen,
    dann gibt es einen logischen Fehler, der weit verbreitet
    ist. Als allgemeiner Standard wird das Einkommen der
    Männer genommen. Das sind 100 Prozent. Dann wird
    ausgerechnet, wie viel die Frauen weniger verdienen.
    Frauen werden so gering bezahlt, dass sie bei einem
    durchschnittlichen Verdienst, 35 Berufsjahren und glei-
    cher Berufstätigkeit einen Einkommensverlust gegen-
    über ihren männlichen Kollegen von etwa 100 000 Euro
    haben. Also, die Entgeltungleichheit ist nicht gering.
    Sagt man aber, dass das Einkommen der Frauen
    100 Prozent beträgt, dann ist, in Prozenten ausgedrückt,
    der Einkommensvorsprung der Männer viel größer. Den-
    ken wir einmal von den Frauen her! Mehr als die Hälfte
    der Bevölkerung sind Frauen. Warum ist der Maßstab
    das Einkommen der Männer? Nein, die Frauen müssen
    der Maßstab sein.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir brauchen endlich ein Herangehen an die unglei-
    che Bezahlung der angeblich frauentypischen Berufe
    gegenüber den angeblich männertypischen Berufen. Das
    fordern wir auch für die Emanzipation der Männer. Das
    ist ein dringendes Problem. Wir reden nicht einfach ego-
    istisch für Frauen, sondern für alle. Schauen wir uns das
    einmal an! Nehmen wir ein junges Paar: Der Papa ist
    Grundschullehrer, die Mama ist Gymnasiallehrerin. Sie
    bekommen ein Baby. Frau Schröder, was denken Sie?
    Wahrscheinlich bleibt der Papa zu Hause, weil sein Ein-
    kommensverlust in der Elternzeit niedriger ist als der
    Einkommensverlust, wenn die Mama als Gymnasialleh-
    rerin zu Hause bleibt. Nun ist es so, dass die Grund-
    schullehrer prinzipiell niedriger bezahlt werden als die
    Gymnasiallehrer, dass es mehr Grundschullehrerinnen,
    ganz wenige Grundschullehrer und dafür wesentlich
    mehr Gymnasiallehrer als Gymnasiallehrerinnen gibt.
    Ich sage Ihnen: Wir müssen ganz viel tun, damit sich in
    dieser Gesellschaft, in unserem Staat Etliches ändert.
    Dazu brauchen wir aber eine grundlegende Verbesserung
    und nicht einfach eine Angleichung an schlechte Ver-
    hältnisse, die wir haben. Wir brauchen eine Verbesse-
    rung der Verhältnisse für alle.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Stefan Schwartze [SPD])







    (A) (C)



    (D)(B)