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ID1722307300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/223 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 223. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 33: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbraucherpolitischer Bericht 2012 (Drucksache 17/8998) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu dem Antrag der Abgeordneten Elvira Drobinski-Weiß, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Mo- derne verbraucherbezogene Forschung ausbauen – Tatsächliche Auswirkun- gen gesetzlicher Regelungen auf Ver- braucher prüfen (Drucksachen 17/2343, 17/4891) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu dem Antrag der Abgeordneten Elvira Drobinski-Weiß, Willi Brase, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbraucher- politik neu ausrichten – Verbraucher- politische Strategie vorlegen (Drucksachen 17/8922, 17/9602) . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin (Hamburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin (Hamburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Lars Klingbeil, Martin Dörmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- jekt Zukunft – Deutschland 2020 – Ein Pakt für die Kreativwirtschaft (Drucksache 17/12382) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dagmar G. Wöhrl, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Reiner Deutschmann, Burkhardt Müller-Sönksen, Sebastian Blumenthal, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wettbewerbsfä- higkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft 27753 A 27753 B 27753 B 27753 D 27755 D 27757 C 27759 B 27760 C 27762 C 27764 A 27766 A 27766 C 27766 D 27768 B 27770 A 27771 A 27773 A 27773 D 27775 A 27776 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 weiter erhöhen – Initiative der Bundesre- gierung verstetigen und ausbauen (Drucksache 17/12383) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Tagesordnungspunkt 35: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Nationaler Bildungsbericht 2012 – Bil- dung in Deutschland und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/11465) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Dr. Thomas Feist, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Heiner Kamp, Dr. Martin Neumann (Lausitz), Sylvia Canel, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stärken von Kindern und Jugend- lichen durch kulturelle Bildung sicht- bar machen (Drucksachen 17/10122, 17/12423) . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Oliver Kaczmarek, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Die Herausforderungen der Bildungsrepublik mit den Erkenntnissen aus dem Nationalen Bildungsbericht ange- hen (Drucksache 17/12384) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Matthias W. Birkwald, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sofortige Abschaffung der Sanktionssonderregeln für junge Hartz-IV-Berechtigte (Drucksache 17/11372) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Yvonne Ploetz, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Hartz-IV-Son- derregelung für unter 25-Jährige abschaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Fritz Kuhn, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Soziale Bürgerrechte garantie- ren – Rechtsposition der Nutzerin- nen und Nutzer sozialer Leistungen stärken (Drucksachen 17/9070, 17/7032, 17/10203) . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Nicole Gohlke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung der Strafprozessordnung (Ab- 27776 D 27777 A 27779 B 27781 A 27783 B 27784 B 27785 D 27787 C 27788 D 27790 A 27791 A 27792 C 27793 B 27795 B 27795 B 27795 C 27795 D 27797 A 27798 D 27800 B 27801 D 27803 B 27804 B 27805 D 27806 D 27807 A 27807 B 27808 A 27809 A 27810 C 27811 C 27812 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 III schaffung der nichtindividualisierten Funkzellenabfrage – § 100 g Absatz 2 Satz 2 StPO) (Drucksachen 17/7335, 17/12419) . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu einer rechtsstaatlichen und bürgerrechtskonformen Ausgestal- tung der Funkzellenabfrage als Ermitt- lungsmaßnahme (Drucksachen 17/7033, 17/12419) . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27814 A 27814 A 27814 B 27815 B 27816 C 27816 D 27818 C 27818 D 27819 D 27820 C 27821 B 27822 D 27823 A 27824 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27753 (A) (C) (D)(B) 223. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27823 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 22.02.2013 Barnett, Doris SPD 22.02.2013** Bockhahn, Steffen DIE LINKE 22.02.2013 Brand, Michael CDU/CSU 22.02.2013 Breil, Klaus FDP 22.02.2013 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 22.02.2013 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013** Daub, Helga FDP 22.02.2013** Dobrindt, Alexander CDU/CSU 22.02.2013 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 22.02.2013 Freitag, Dagmar SPD 22.02.2013 Gerster, Martin SPD 22.02.2013 Gloser, Günter SPD 22.02.2013 Golombeck, Heinz FDP 22.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 22.02.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.02.2013 Gutting, Olav CDU/CSU 22.02.2013 Hardt, Jürgen CDU/CSU 22.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.02.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.02.2013 Hochbaum, Robert CDU/CSU 22.02.2013 Höger, Inge DIE LINKE 22.02.2013** Dr. Högl, Eva SPD 22.02.2013 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 22.02.2013 Hörster, Joachim CDU/CSU 22.02.2013** Hoff, Elke FDP 22.02.2013 Hunko, Andrej DIE LINKE 22.02.2013* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.02.2013 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 22.02.2013 Karl, Alois CDU/CSU 22.02.2013** Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Klamt, Ewa CDU/CSU 22.02.2013 Kolbe, Daniela SPD 22.02.2013 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Kunert, Katrin DIE LINKE 22.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 22.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.02.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 22.02.2013 Liebich, Stefan DIE LINKE 22.02.2013** Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 22.02.2013 Möhring, Cornelia DIE LINKE 22.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.02.2013 Prof. Dr. Neumann (Lausitz), Martin FDP 22.02.2013 Nietan, Dietmar SPD 22.02.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Poland, Christoph CDU/CSU 22.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.02.2013 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27824 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 906. Sitzung am 1. Fe- bruar 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen bzw. eine Ein- spruch gemäß Artikel 77 Absatz 3 des Grundgesetzes nicht einzulegen: – Gesetz zur Änderung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung und des steuerlichen Reisekostenrechts – Gesetz zum Abbau der kalten Progression – Gesetz zur Änderung des Energiewirtschafts- gesetzes – Gesetz zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen Der Bundesrat hat ferner beschlossen, folgende Ent- schließung zu fassen: 1. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, in die Rechtsverordnung auf Grundlage von § 4 Absatz 1 AgrarMSG eine Regelung zur grundsätzlichen Freistellung eines geringfügigen Teils der Erzeu- gung (Freigrenze) von der Andienungspflicht aufzunehmen. 2. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, auf europäischer Ebene auf eine Änderung der Rege- lungen in der gemeinsamen Organisation der Agrarmärkte zur Ausgestaltung der Vertragsbe- ziehungen im Sektor Milch und Milcherzeugnisse hinzuwirken, um den Milcherzeugern eine Stär- kung ihrer Marktposition zu ermöglichen. Insbe- sondere sollte dabei ein Wegfall der starren Ober- grenzen für die Größe einer Erzeugerorganisation zugunsten von Regelungen über den möglichen Bündelungsgrad für Milch unter Berücksichti- gung der jeweils vorhandenen Marktstrukturen angestrebt und auch denjenigen Erzeugern, die Mitglied einer Genossenschaft sind, die Mitglied- schaft in Milcherzeugerorganisationen ermög- licht werden (Doppelmitgliedschaft). – Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutzgeset- zes – Erstes Gesetz zur Änderung des Auswanderer- schutzgesetzes – Ausführungsgesetz zur Verordnung (EU) Nr. 648/ 2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (EMIR-Ausführungsge- setz) – Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patien- tinnen und Patienten – Gesetz zur Reform des Seehandelsrechts – Gesetz zur Durchführung des Haager Überein- kommens über die internationale Geltendma- chung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehörigen sowie zur Ände- rung von Vorschriften auf dem Gebiet des inter- nationalen Unterhaltsverfahrensrechts und des materiellen Unterhaltsrechts – Gesetz über die energetische Modernisierung von vermietetem Wohnraum und über die verein- fachte Durchsetzung von Räumungstiteln (Miet- rechtsänderungsgesetz – MietRÄndG) – Gesetz zur Regelung der betreuungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztliche Zwangsmaßnahme – Gesetz zur Einführung eines Zulassungsverfah- rens für Bewachungsunternehmen auf Seeschiffen – Gesetz zu den Änderungen vom 10. und 11. Juni 2010 des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs vom 17. Juli 1998 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.02.2013 Schuster, Marina FDP 22.02.2013 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 22.02.2013 Skudelny, Judith FDP 22.02.2013 Spatz, Joachim FDP 22.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.02.2013 Dr. Tauber, Peter CDU/CSU 22.02.2013 Ulrich, Alexander DIE LINKE 22.02.2013 Veit, Rüdiger SPD 22.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 22.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Werner, Katrin DIE LINKE 22.02.2013 Dr. Westerwelle, Guido FDP 22.02.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 22.02.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27825 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zu den Vorschlägen für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und für einen Beschluss des Rates über den Abschluss des Ab- kommens zwischen der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Zusammenarbeit bei der Anwendung ihres Wett- bewerbsrechts – Gesetz zur zusätzlichen Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege – Gesetz zur Durchführung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) und zur Ände- rung weiterer Gesetze Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Bau der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München Erdinger Moos aussetzen – Keine unumkehrbaren Tatsachen schaf- fen auf Drucksache 17/7479 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung von Resolution 1325 des Sicherheitsrats der Vereinten Na- tionen für den Zeitraum 2013 bis 2016 – Drucksachen 17/11943, 17/12114 Nr. 1.9 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2011) – Drucksachen 17/8857, 17/9086 Nr. 1.1 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 – Drucksache 17/8342 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 687 54 – Zahlungen an die Afrikanische Entwicklungsbank und an den Afrika- nischen Entwicklungsfonds – bis zur Höhe von 6,1 Mio. Euro – Drucksachen 17/11889, 17/12114 Nr. 1.5 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2012/13 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – Drucksache 17/11440 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2013 der Bundesregierung – Drucksache 17/12070 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 36 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes Bahn 2011 – Wettbewerbspolitik unter Zugzwang – Drucksachen 17/7248, 17/7907 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bund-Länder-Bericht zum Programm Stadtumbau Ost – Drucksache 17/10942 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 2012 – Drucksache 17/9700 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.9 Ratsdokument 12056/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0458 Drucksache 17/12126 Nr. A.3 Ratsdokument 16619/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.4 Ratsdokument 16624/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.1 EuB-BReg 10/2013 Drucksache 17/12244 Nr. A.6 EuB-BReg 7/2013 Finanzausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.16 Ratsdokument 17603/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.17 Ratsdokument 17617/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.18 Ratsdokument 17669/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/11617 Nr. A.4 Ratsdokument 15521/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.10 Ratsdokument 16496/12 27826 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/12126 Nr. A.31 Ratsdokument 17244/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.33 Ratsdokument 17578/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.34 Ratsdokument 17585/12 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.35 EP P7_TA-PROV(2012)0455 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.39 Ratsdokument 17235/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.40 Ratsdokument 17992/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12* Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12* Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/8515 Nr. A.48 Ratsdokument 18577/11 Drucksache 17/11439 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2012)0323 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11919 Nr. A.26 Ratsdokument 16145/12 * bereits im Protokoll der 220. Sitzung aufgeführt Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/6985 Nr. A.75 Ratsdokument 12474/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.77 Ratsdokument 12478/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.78 Ratsdokument 12480/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.79 Ratsdokument 12484/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.26 Ratsdokument 12794/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.28 Ratsdokument 15243/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.30 Ratsdokument 15249/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.31 Ratsdokument 15250/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.32 Ratsdokument 15251/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.33 Ratsdokument 15253/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.34 Ratsdokument 15440/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.36 Ratsdokument 15618/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.48 Ratsdokument 16176/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.57 EP P7_TA-PROV(2011)0539 Drucksache 17/8515 Nr. A.52 Ratsdokument 18520/11 Drucksache 17/8967 Nr. A.14 Ratsdokument 6371/12 Drucksache 17/8967 Nr. A.15 Ratsdokument 6372/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.15 Ratsdokument 6708/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.26 Ratsdokument 10240/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.81 Ratsdokument 11825/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2012)0360 223. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 33 Verbraucherpolitik TOP 34, ZP 8 Förderung der Kreativwirtschaft TOP 35, ZP 9 Bildungspolitik TOP 36 Hartz IV-Sonderregelung für unter 25-jährige TOP 37 Funkzellenabfrage als Ermittlungsmaßnahme Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich schließe die Aussprache.

    Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
    den Drucksachen 17/12382 und 17/12383 an die in der
    Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
    Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
    sind die Überweisungen so beschlossen.

    Ich rufe auf die Tagesordnungspunkte 35 a und 35 b
    sowie Zusatzpunkt 9:

    35 a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
    gierung

    Nationaler Bildungsbericht 2012 – Bildung in
    Deutschland
    und
    Stellungnahme der Bundesregierung

    – Drucksache 17/11465 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Sportausschuss
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Kultur und Medien
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Bildung, Forschung
    und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss)

    zu dem Antrag der Abgeordneten Marcus
    Weinberg (Hamburg), Dr. Thomas Feist, Michael
    Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Frak-
    tion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
    Heiner Kamp, Dr. Martin Neumann (Lausitz),
    Sylvia Canel, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion der FDP

    Stärken von Kindern und Jugendlichen durch
    kulturelle Bildung sichtbar machen

    – Drucksachen 17/10122, 17/12423 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Dr. Thomas Feist
    Marianne Schieder (Schwandorf)

    Sylvia Canel
    Dr. Rosemarie Hein
    Ekin Deligöz

    ZP 9 Beratung des Antrags der Abgeordneten Oliver
    Kaczmarek, Dr. Ernst Dieter Rossmann,
    Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter
    und der Fraktion der SPD

    Die Herausforderungen der Bildungsrepublik
    mit den Erkenntnissen aus dem Nationalen
    Bildungsbericht angehen

    – Drucksache 17/12384 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Kultur und Medien
    Haushaltsausschuss

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. Gibt es
    Widerspruch dagegen? – Das ist nicht der Fall. Dann ist
    das so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der
    Bundesministerin Professor Dr. Johanna Wanka.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Seit 2006
    gibt es alle zwei Jahre den Nationalen Bildungsbericht –
    gemeinsam herausgegeben von der Kultusministerkon-
    ferenz und vom Bundesministerium für Bildung und
    Forschung.

    Davor lag ein langer Diskussionsprozess. Denn wir
    wollten eine vertiefte Analyse über die Bildung in
    Deutschland haben, uns also nicht nur an PISA und an-
    deren OECD-Vergleichen orientieren. Wir wollten quali-
    fizierte Aussagen vor allem bezogen auf das deutsche
    System – Vergleichbarkeit zu diesen Studien vorausge-
    setzt –, zum Beispiel über die duale Berufsausbildung –
    und zwar nicht nur einmal, sondern wir wollten Längs-
    schnittstudien, sodass man etwa alle zwei Jahre verglei-
    chen kann und nicht nur irgendwann eine Zahl hat, bei-
    spielsweise wie viele Frauen ab dem 40. Lebensjahr in
    der Weiterbildung sind. So kann man erkennen, wie sich
    das über die Jahre entwickelt: Hat man positive oder ne-
    gative Entwicklungen?

    Deswegen glaube ich, dass es ein großer Fortschritt
    ist, dass wir diesen Bildungsbericht seit 2006 haben. Es
    war natürlich eine lange Diskussion für das Untersu-
    chungsdesign notwendig. Es ging beispielsweise um die
    Frage: Welche Indikatoren nimmt man?

    Im Antrag der SPD-Fraktion habe ich gelesen, dass
    man dort Weiterentwicklungen wünscht. Diese sind ohne





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)


    Weiteres mit der Steuerungsgruppe möglich. Es muss
    sich nur um Dinge handeln, die uns substanziell für viele
    Jahre interessieren. Ansonsten macht man Sonderunter-
    suchungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Wenn man das seit 2006 rekapituliert, kann man mit
    Fug und Recht sagen, dass in diesem Bildungsbericht
    deutlich wird, dass es positive Entwicklungen in
    Deutschland gibt. Diese sollten wir nicht kleinreden,
    aber wir sollten auch sehen, wo es Probleme oder große
    Aufgaben gibt, die noch zu bewältigen sind.

    Ich nenne nur einige Fakten aus dem dicken Bericht.
    Wenn ich an die Diskussion Anfang 2000 denke, halte
    ich es für eine sehr gute Botschaft, dass wir seit 2006
    den Anteil der jungen Menschen, die die Schule ohne
    Abschluss verlassen, kontinuierlich gesenkt haben. Wir
    sind jetzt bei 6,2 Prozent. Das ist immer noch zu viel. Da
    besteht immer noch die große Aufgabe, das weiter zu
    senken. Aber es sind wesentlich mehr als zuvor am An-
    fang einer Bildungskarriere gut gestartet.

    Ich denke ferner an das Übergangssystem. Wir haben
    jahrelang über die Millionen diskutiert, die wir für das
    Übergangssystem brauchen. Inzwischen sind weniger
    junge Menschen im Übergangssystem; diese Zahl ist ge-
    sunken. Das hat auch einen demografischen Aspekt.
    Aber ganz entscheidend ist, dass es weniger Altbewerber
    gibt.

    Bei denen, die noch drin sind – das sind immer noch
    zu viele –, wissen wir aber, dass ein erhöhter Förderbe-
    darf besteht. Deswegen ist der Politikansatz der persönli-
    chen Begleitung derjenigen, die Schwierigkeiten haben
    – den hat das Bundesministerium initiiert –, an dieser
    Stelle der richtige Ansatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben Rekorde zu verzeichnen, was die Zahl der
    Abiturienten betrifft, was die Zahl der Studienanfänger
    betrifft, aber eben auch, was die Zahl der Absolventen
    betrifft. Trotzdem wissen wir, dass wir in manchen Fä-
    chergruppen, zum Beispiel in den MINT-Fächern, noch
    viel zu hohe Abbrecherquoten haben. Diesem Thema
    will ich mich besonders widmen.

    Wenn man den Bildungsbericht insgesamt nimmt,
    sieht man: Er liefert Informationen, die wir so vorher
    nicht hatten, zum Beispiel zur Altersstruktur der Lehrer.
    In dem Bildungsbericht wird deutlich – nicht für ein ein-
    zelnes Bundesland, sondern für die Bundesrepublik ins-
    gesamt –, dass in den nächsten zehn Jahren ein Drittel al-
    ler Lehrer in den Ruhestand gehen. Deswegen ist die
    große Aufgabe – dies ist auch perspektivisch sehr wich-
    tig –, eine Lehrerausbildung zu schaffen, die gute Lehrer
    in das System bringt. In allererster Linie liegt die Verant-
    wortung natürlich bei den Ländern, bei den lehrerbilden-
    den Fakultäten, aber, ich glaube, die „Qualitätsoffensive
    Lehrerbildung“, die der Bund gestartet hat, ist ein ent-
    scheidender Pluspunkt, um den Nachwuchs entspre-
    chend zu qualifizieren und mehr Wert darauf zu legen.

    Wir sind jetzt in der Situation, dass die Länder am
    Zug sind. Sie müssen bei der Kultusministerkonferenz
    im März endlich das auf den Tisch legen, was für den
    Bund die Voraussetzung ist, nämlich rechtssichere Krite-
    rien für die gegenseitige Anerkennung. Dann können wir
    im April in der GWK unter Umständen schon den Sack
    zumachen. Die Länder sind jetzt am Zug. Wir als Bun-
    desseite warten an dieser Stelle ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Bildungsbericht besteht immer aus einem indika-
    torbasierten Teil und einer Sonderuntersuchung, bei der
    wir frei sind, zu entscheiden, was wir untersuchen las-
    sen. Ich habe mich sehr dafür engagiert und bin sehr
    froh, dass sich in 2012 die Sonderuntersuchung mit kul-
    tureller Bildung, vor allen Dingen kultureller Bildung im
    Lebensverlauf, befasst hat. Ich will nur zwei Ergebnisse
    und Schlussfolgerungen ganz kurz nennen.

    Das erste Ergebnis – dies ist eines, das Sie alle erwar-
    tet haben – ist, dass das Elternhaus im Hinblick auf kul-
    turelle Interessen natürlich sehr stark prägend ist. Das ist
    ganz klar. Aber im Bericht wird auch deutlich: Wenn das
    Elternhaus materiell nicht gut ausgestattet ist, aber zum
    Beispiel durch regelmäßiges Singen oder anderes das In-
    teresse der jungen Menschen an Musik wächst, dann ist
    unser Bildungssystem in Deutschland, zum Beispiel
    über eine Staffelung der Preise bei Musikschulen, so gut,
    dass die jungen Menschen qualifiziert werden können
    und dass sie ein Instrument lernen können. Das wird in
    dem Bericht deutlich. In dem Moment, in dem es keine
    Anregung vom Elternhaus gibt – es hängt beileibe nicht
    von der Finanzsituation des Elternhauses ab, ob kultu-
    relle Interessen geweckt werden –, kann man beispiels-
    weise durch das Programm „Lesestart“ versuchen, das
    kulturelle Interesse anzuregen.

    Ich denke, es ist im Sinne von Bildungsgerechtigkeit
    und Chancengerechtigkeit eine zentrale Aufgabe des
    staatlichen Systems, das zu kompensieren und zu unter-
    stützen. Da muss man alle Kinder erreichen und nicht se-
    lektiv einzelne.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zustimmung des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Erreichen kann man sie natürlich in der Schule – dort
    sind alle Kinder – und zu einem großen Teil auch in den
    Kitas. Deswegen haben die Bundesländer eine große
    Verantwortung, das zu realisieren. Alle Bundesländer
    haben in den letzten Jahren viele Projekte und anderes
    im Bereich der kulturellen Bildung auf den Weg ge-
    bracht. Jetzt kommt es darauf an, dass das flächende-
    ckend in den Schulen originär verankert wird, unabhän-
    gig davon, ob ein besonders engagierter Schuldirektor
    oder Lehrer vorhanden ist. Das ist die zentrale Aufgabe.

    Ich komme zum zweiten Ergebnis; dieses hat mich
    überrascht. Dabei geht es um die kulturellen Aktivitäten
    im Lebensverlauf. Ich hatte immer gedacht, diese wür-
    den ab etwa 55 Jahren zunehmen, weil man in dem Alter
    mehr Zeit hat. Das ist überhaupt nicht so. Die größte kul-
    turelle Aktivität im Lebensverlauf ist bei Jugendlichen
    zwischen 9 und 13 Jahren. Dies verblüfft. Damit ist aber





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)


    nicht gemeint, dass sie die formalen Angebote, die es in
    der Schule oder an anderer Stelle gibt, nutzen. Vielmehr
    ist bei der Analyse ganz klar herausgekommen, dass sie
    nonformale bzw. informelle Angebote nutzen. Das ist
    ein sehr weites Feld. Genau an dieser Stelle setzt das
    Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für
    Bildung“ an, weil an dieser Schwachstelle jetzt Akzente
    gesetzt werden, Möglichkeiten ausgelotet werden, um
    diese informellen Strukturen zu befördern, zu unterstüt-
    zen und auf lange Lebensdauer auszulegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deswegen freue ich mich über den Antrag der Koali-
    tionsfraktionen. Ich bin mir aber, nach dem, was ich aus
    Ihren Debatten gelesen habe, sicher, dass sich viele hier
    in diesem Haus für diesen Bereich starkmachen und en-
    gagieren. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit.

    Danke schön.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die SPD-Fraktion hat jetzt das Wort die Kollegin

Dagmar Ziegler.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Ziegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Abgeordnete!

    Sehr geehrte Frau Professor Dr. Wanka, ich gratuliere Ih-
    nen heute noch einmal im Namen der SPD-Fraktion zu
    Ihrem neuen Amt und zu Ihren neuen Aufgaben. Ich
    freue mich natürlich auch persönlich über unser Wieder-
    sehen im Deutschen Bundestag. Aber wir werden uns
    heute darüber auseinanderzusetzen haben, was in der
    Bildungsrepublik, die diese Koalition unter Merkel aus-
    gerufen hat, falsch läuft.

    Die Schere, liebe Kolleginnen und Kollegen, zwi-
    schen Arm und Reich, zwischen Oben und Unten geht in
    Deutschland weiter auseinander; das besagt der 4. Ar-
    muts- und Reichtumsbericht. Der Nationale Bildungs-
    bericht kommt richtigerweise – aber leider auch bedau-
    erlicherweise – zum gleichen Ergebnis. Das ist die
    desaströse Bilanz dieser Koalition.


    (Beifall bei der SPD)


    Soziale Selektivität, von der auch die Ministerin ge-
    sprochen hat, ist und bleibt, nicht nur bei der kulturellen
    Bildung, jedenfalls bisher das traurige Markenzeichen
    deutscher Bildungspolitik. Eltern geben die eigenen Le-
    benschancen an ihre Kinder weiter. Das Elternhaus wird
    zum Schicksal. Für die Eliten in unserem Land ist das lo-
    gischerweise kein Problem und nicht schlimm. Schlimm
    ist es aber sehr wohl für diejenigen, die aus sozial
    schwächeren oder bildungsfernen Elternhäusern kom-
    men. Für sie erfüllt sich eben nicht das Versprechen un-
    seres Grundgesetzes auf gleiche Chancen unabhängig
    von der Herkunft. Das ist das Dilemma.

    Das wissen auch die Menschen. Mehr als die Hälfte
    der jungen Leute glaubt nämlich nicht, dass in Deutsch-

    land ein Aufstieg in eine höhere soziale Schicht möglich
    ist.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: „Schicksal“, „glauben“ – was soll denn das heißen, was Sie da sagen?)


    Sie meinen, Leistung lohnt sich nicht; was zählt, ist al-
    lein das Elternhaus.


    (Florian Hahn [CDU/CSU]: Sie wollen Leistung ja sogar bestrafen!)


    Das glaubt immerhin mehr als ein Drittel der jungen
    Leute.

    Die Koalition unter Merkel hat leider sehr viele Mittel
    verplempert und sich eben nicht um die Menschen ge-
    kümmert, die mit schlechteren Bildungschancen ausge-
    stattet sind. Und: Die Koalition unter Merkel hat sich in
    der Bildungspolitik vor ganz entscheidenden Aufgaben
    gedrückt. So drücken Sie sich vor der dringend notwen-
    digen besseren und gemeinsamen Finanzierung der Bil-
    dung. Ja, Sie wollen das Kooperationsverbot im Grund-
    gesetz lockern.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das wollen alle, bloß Ihre Länder nicht! Nur die SPD nicht!)


    Aber Sie wollen eben nur so weit gehen, dass der Bund
    die Spitzenforschung bedienen kann.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Dann lesen Sie den Entwurf mal richtig!)


    Der komplette restliche Bildungsbereich geht bei Ihnen
    leer aus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Fragen Sie mal die Länder!)


    Das Kooperationsverbot muss aus unserer Sicht vor
    allem fallen,


    (Uwe Schummer [CDU/CSU]: Aha, es muss fallen! Dann stimmen Sie doch zu!)


    damit der Bund die Länder beim weiteren Ausbau der
    Ganztagsschulen unterstützen kann;


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Käse!)


    denn nur so wird es uns gelingen, die Bildungschancen
    der Kinder und Jugendlichen mehr von ihrem Elternhaus
    zu entkoppeln.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Genau! Entkoppeln Sie mal die Kinder von ihrem Elternhaus!)


    Und: Das Kooperationsverbot muss auch fallen, damit
    Bund und Länder mit vereinten Kräften den 7,5 Millio-
    nen Analphabetinnen und Analphabeten helfen können.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ja, ja! Sie wollen doch nur wieder mit der Gießkanne durch das Land ziehen!)






    Dagmar Ziegler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Schließlich muss das Kooperationsverbot fallen, damit
    wir ein inklusives Bildungssystem verwirklich können,
    das kein Kind mehr ausschließt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die schlimmste Koalition seit Jahren drückt sich auch
    davor, den Übergang von der Schule in den Beruf anzu-
    packen.


    (Uwe Schummer [CDU/CSU]: Ach, um Gottes willen! In welcher Welt leben Sie denn?)


    Der Übergang muss für alle jungen Menschen zu einer
    Startrampe in ein Leben voller Chancen werden.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ist das vielleicht in Moskau so, wie Sie studiert haben?)


    Sie haben, wie immer, angekündigt, das Übergangssys-
    tem zu verbessern. Passiert ist leider gar nichts.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Sie sollten wirklich öfter mal in den Ausschuss kommen! Dann wüssten Sie, wovon Sie reden! – Gegenruf des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber sie hat doch recht!)


    300 000 Jugendliche drehen nach wie vor ihre Schleifen
    in einem unübersichtlichen und oft nur wenig wirkungs-
    vollen System von Maßnahmen. Dieser Maßnahmen-
    dschungel ist nicht nur enorm teuer – immerhin schlägt
    er mit 6 Milliarden Euro zu Buche, und das Jahr für
    Jahr –, sondern er bringt junge Menschen auch um ihre
    berechtigte Chance auf ein selbstständiges und erfülltes
    Leben.

    Die SPD-Fraktion hat vorgeschlagen, diesen Dschun-
    gel zu durchforsten, die guten Maßnahmen zu verstärken
    und junge Menschen mit einer Ausbildungsgarantie aus-
    zustatten. Nichts davon wollten Sie, und nichts davon ist
    umgesetzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Ach, das ist doch nur Papier! – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Genau! Wir wollen keine leeren Versprechungen machen! Es gibt nämlich keine Garantien!)


    Die schlechteste Koalition seit Jahren drückt sich da-
    vor, alle jungen Menschen mit den Mitteln auszustatten,
    die sie für eine gute Bildung brauchen. Viele junge Men-
    schen trauen sich ein Studium trotz bester Eignung ein-
    fach nicht zu, weil ihre Eltern das Studium nicht finan-
    zieren können und die BAföG-Förderung ihnen zu
    unsicher erscheint.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Käse! – Otto Fricke [FDP]: Wie viel Geld wollen Sie eigentlich?)


    Das ist für ein reiches Land wie Deutschland eine
    Schande, wie ich finde.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Otto Fricke [FDP]: Wie viel Geld wollen Sie?)


    – Ich sage gleich etwas dazu.

    Diese schwarz-gelbe Koalition bringt es trotz steigen-
    der Studierendenzahlen, für die Sie sich ja rühmen, fer-
    tig, Kürzungen bei den Bundesmitteln für das BAföG
    und auch für das Meister-BAföG zu beschließen.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Was? – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Na, na! Fragen Sie mal in Ihren Ländern nach! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Oh! Oh!)


    – Schauen Sie in Ihren Haushaltsentwurf! Ich habe ihn
    mit; ich wusste, dass diese Reaktion kommt. Noch nicht
    einmal das wissen die Bildungspolitiker dieser Koali-
    tion.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Traurig, traurig, traurig!)


    Diese Kürzungen bilden einen weiteren Riegel, mit dem
    junge Menschen vom sozialen Aufstieg ferngehalten
    werden.

    Meine Damen und Herren, ich muss es leider so sa-
    gen: Die Koalition unter Frau Merkel ist auch mit ihrer
    Bildungspolitik schlichtweg gescheitert.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wir sind hier nicht im Kabarett!)


    Auch deshalb brauchen wir im Herbst einen Politik-
    wechsel.

    Danke.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)