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    Plenarprotokoll 17/223 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 223. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 33: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbraucherpolitischer Bericht 2012 (Drucksache 17/8998) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu dem Antrag der Abgeordneten Elvira Drobinski-Weiß, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD: Mo- derne verbraucherbezogene Forschung ausbauen – Tatsächliche Auswirkun- gen gesetzlicher Regelungen auf Ver- braucher prüfen (Drucksachen 17/2343, 17/4891) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu dem Antrag der Abgeordneten Elvira Drobinski-Weiß, Willi Brase, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbraucher- politik neu ausrichten – Verbraucher- politische Strategie vorlegen (Drucksachen 17/8922, 17/9602) . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin (Hamburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin (Hamburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Lars Klingbeil, Martin Dörmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- jekt Zukunft – Deutschland 2020 – Ein Pakt für die Kreativwirtschaft (Drucksache 17/12382) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dagmar G. Wöhrl, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Reiner Deutschmann, Burkhardt Müller-Sönksen, Sebastian Blumenthal, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wettbewerbsfä- higkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft 27753 A 27753 B 27753 B 27753 D 27755 D 27757 C 27759 B 27760 C 27762 C 27764 A 27766 A 27766 C 27766 D 27768 B 27770 A 27771 A 27773 A 27773 D 27775 A 27776 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 weiter erhöhen – Initiative der Bundesre- gierung verstetigen und ausbauen (Drucksache 17/12383) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Tagesordnungspunkt 35: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Nationaler Bildungsbericht 2012 – Bil- dung in Deutschland und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/11465) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Dr. Thomas Feist, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Heiner Kamp, Dr. Martin Neumann (Lausitz), Sylvia Canel, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Stärken von Kindern und Jugend- lichen durch kulturelle Bildung sicht- bar machen (Drucksachen 17/10122, 17/12423) . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Oliver Kaczmarek, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Die Herausforderungen der Bildungsrepublik mit den Erkenntnissen aus dem Nationalen Bildungsbericht ange- hen (Drucksache 17/12384) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Matthias W. Birkwald, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sofortige Abschaffung der Sanktionssonderregeln für junge Hartz-IV-Berechtigte (Drucksache 17/11372) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Yvonne Ploetz, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Hartz-IV-Son- derregelung für unter 25-Jährige abschaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Fritz Kuhn, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Soziale Bürgerrechte garantie- ren – Rechtsposition der Nutzerin- nen und Nutzer sozialer Leistungen stärken (Drucksachen 17/9070, 17/7032, 17/10203) . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Nicole Gohlke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung der Strafprozessordnung (Ab- 27776 D 27777 A 27779 B 27781 A 27783 B 27784 B 27785 D 27787 C 27788 D 27790 A 27791 A 27792 C 27793 B 27795 B 27795 B 27795 C 27795 D 27797 A 27798 D 27800 B 27801 D 27803 B 27804 B 27805 D 27806 D 27807 A 27807 B 27808 A 27809 A 27810 C 27811 C 27812 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 III schaffung der nichtindividualisierten Funkzellenabfrage – § 100 g Absatz 2 Satz 2 StPO) (Drucksachen 17/7335, 17/12419) . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jerzy Montag, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu einer rechtsstaatlichen und bürgerrechtskonformen Ausgestal- tung der Funkzellenabfrage als Ermitt- lungsmaßnahme (Drucksachen 17/7033, 17/12419) . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27814 A 27814 A 27814 B 27815 B 27816 C 27816 D 27818 C 27818 D 27819 D 27820 C 27821 B 27822 D 27823 A 27824 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27753 (A) (C) (D)(B) 223. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27823 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 22.02.2013 Barnett, Doris SPD 22.02.2013** Bockhahn, Steffen DIE LINKE 22.02.2013 Brand, Michael CDU/CSU 22.02.2013 Breil, Klaus FDP 22.02.2013 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 22.02.2013 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013** Daub, Helga FDP 22.02.2013** Dobrindt, Alexander CDU/CSU 22.02.2013 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 22.02.2013 Freitag, Dagmar SPD 22.02.2013 Gerster, Martin SPD 22.02.2013 Gloser, Günter SPD 22.02.2013 Golombeck, Heinz FDP 22.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 22.02.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 22.02.2013 Gutting, Olav CDU/CSU 22.02.2013 Hardt, Jürgen CDU/CSU 22.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 22.02.2013 Hempelmann, Rolf SPD 22.02.2013 Hochbaum, Robert CDU/CSU 22.02.2013 Höger, Inge DIE LINKE 22.02.2013** Dr. Högl, Eva SPD 22.02.2013 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 22.02.2013 Hörster, Joachim CDU/CSU 22.02.2013** Hoff, Elke FDP 22.02.2013 Hunko, Andrej DIE LINKE 22.02.2013* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.02.2013 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 22.02.2013 Karl, Alois CDU/CSU 22.02.2013** Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Klamt, Ewa CDU/CSU 22.02.2013 Kolbe, Daniela SPD 22.02.2013 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Kunert, Katrin DIE LINKE 22.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 22.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 22.02.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 22.02.2013 Liebich, Stefan DIE LINKE 22.02.2013** Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 22.02.2013 Möhring, Cornelia DIE LINKE 22.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 22.02.2013 Prof. Dr. Neumann (Lausitz), Martin FDP 22.02.2013 Nietan, Dietmar SPD 22.02.2013 Paus, Lisa BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Poland, Christoph CDU/CSU 22.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 22.02.2013 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27824 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 906. Sitzung am 1. Fe- bruar 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen bzw. eine Ein- spruch gemäß Artikel 77 Absatz 3 des Grundgesetzes nicht einzulegen: – Gesetz zur Änderung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung und des steuerlichen Reisekostenrechts – Gesetz zum Abbau der kalten Progression – Gesetz zur Änderung des Energiewirtschafts- gesetzes – Gesetz zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen Der Bundesrat hat ferner beschlossen, folgende Ent- schließung zu fassen: 1. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, in die Rechtsverordnung auf Grundlage von § 4 Absatz 1 AgrarMSG eine Regelung zur grundsätzlichen Freistellung eines geringfügigen Teils der Erzeu- gung (Freigrenze) von der Andienungspflicht aufzunehmen. 2. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, auf europäischer Ebene auf eine Änderung der Rege- lungen in der gemeinsamen Organisation der Agrarmärkte zur Ausgestaltung der Vertragsbe- ziehungen im Sektor Milch und Milcherzeugnisse hinzuwirken, um den Milcherzeugern eine Stär- kung ihrer Marktposition zu ermöglichen. Insbe- sondere sollte dabei ein Wegfall der starren Ober- grenzen für die Größe einer Erzeugerorganisation zugunsten von Regelungen über den möglichen Bündelungsgrad für Milch unter Berücksichti- gung der jeweils vorhandenen Marktstrukturen angestrebt und auch denjenigen Erzeugern, die Mitglied einer Genossenschaft sind, die Mitglied- schaft in Milcherzeugerorganisationen ermög- licht werden (Doppelmitgliedschaft). – Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutzgeset- zes – Erstes Gesetz zur Änderung des Auswanderer- schutzgesetzes – Ausführungsgesetz zur Verordnung (EU) Nr. 648/ 2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (EMIR-Ausführungsge- setz) – Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patien- tinnen und Patienten – Gesetz zur Reform des Seehandelsrechts – Gesetz zur Durchführung des Haager Überein- kommens über die internationale Geltendma- chung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehörigen sowie zur Ände- rung von Vorschriften auf dem Gebiet des inter- nationalen Unterhaltsverfahrensrechts und des materiellen Unterhaltsrechts – Gesetz über die energetische Modernisierung von vermietetem Wohnraum und über die verein- fachte Durchsetzung von Räumungstiteln (Miet- rechtsänderungsgesetz – MietRÄndG) – Gesetz zur Regelung der betreuungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztliche Zwangsmaßnahme – Gesetz zur Einführung eines Zulassungsverfah- rens für Bewachungsunternehmen auf Seeschiffen – Gesetz zu den Änderungen vom 10. und 11. Juni 2010 des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs vom 17. Juli 1998 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 22.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 22.02.2013 Schuster, Marina FDP 22.02.2013 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 22.02.2013 Skudelny, Judith FDP 22.02.2013 Spatz, Joachim FDP 22.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 22.02.2013 Dr. Tauber, Peter CDU/CSU 22.02.2013 Ulrich, Alexander DIE LINKE 22.02.2013 Veit, Rüdiger SPD 22.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 22.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.02.2013 Werner, Katrin DIE LINKE 22.02.2013 Dr. Westerwelle, Guido FDP 22.02.2013 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 22.02.2013 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 27825 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zu den Vorschlägen für einen Beschluss des Rates über die Unterzeichnung und für einen Beschluss des Rates über den Abschluss des Ab- kommens zwischen der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Zusammenarbeit bei der Anwendung ihres Wett- bewerbsrechts – Gesetz zur zusätzlichen Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege – Gesetz zur Durchführung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) und zur Ände- rung weiterer Gesetze Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Bau der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München Erdinger Moos aussetzen – Keine unumkehrbaren Tatsachen schaf- fen auf Drucksache 17/7479 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung von Resolution 1325 des Sicherheitsrats der Vereinten Na- tionen für den Zeitraum 2013 bis 2016 – Drucksachen 17/11943, 17/12114 Nr. 1.9 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2011) – Drucksachen 17/8857, 17/9086 Nr. 1.1 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 – Drucksache 17/8342 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 23 02 Titel 687 54 – Zahlungen an die Afrikanische Entwicklungsbank und an den Afrika- nischen Entwicklungsfonds – bis zur Höhe von 6,1 Mio. Euro – Drucksachen 17/11889, 17/12114 Nr. 1.5 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2012/13 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – Drucksache 17/11440 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2013 der Bundesregierung – Drucksache 17/12070 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 36 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes Bahn 2011 – Wettbewerbspolitik unter Zugzwang – Drucksachen 17/7248, 17/7907 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bund-Länder-Bericht zum Programm Stadtumbau Ost – Drucksache 17/10942 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 2012 – Drucksache 17/9700 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.9 Ratsdokument 12056/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0458 Drucksache 17/12126 Nr. A.3 Ratsdokument 16619/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.4 Ratsdokument 16624/12 Drucksache 17/12244 Nr. A.1 EuB-BReg 10/2013 Drucksache 17/12244 Nr. A.6 EuB-BReg 7/2013 Finanzausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.16 Ratsdokument 17603/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.17 Ratsdokument 17617/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.18 Ratsdokument 17669/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/11617 Nr. A.4 Ratsdokument 15521/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.10 Ratsdokument 16496/12 27826 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/12126 Nr. A.31 Ratsdokument 17244/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.33 Ratsdokument 17578/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.34 Ratsdokument 17585/12 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/12126 Nr. A.35 EP P7_TA-PROV(2012)0455 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/12126 Nr. A.39 Ratsdokument 17235/12 Drucksache 17/12126 Nr. A.40 Ratsdokument 17992/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12* Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12* Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/8515 Nr. A.48 Ratsdokument 18577/11 Drucksache 17/11439 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2012)0323 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11919 Nr. A.26 Ratsdokument 16145/12 * bereits im Protokoll der 220. Sitzung aufgeführt Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/6985 Nr. A.75 Ratsdokument 12474/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.77 Ratsdokument 12478/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.78 Ratsdokument 12480/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.79 Ratsdokument 12484/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.26 Ratsdokument 12794/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.28 Ratsdokument 15243/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.30 Ratsdokument 15249/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.31 Ratsdokument 15250/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.32 Ratsdokument 15251/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.33 Ratsdokument 15253/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.34 Ratsdokument 15440/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.36 Ratsdokument 15618/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.48 Ratsdokument 16176/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.57 EP P7_TA-PROV(2011)0539 Drucksache 17/8515 Nr. A.52 Ratsdokument 18520/11 Drucksache 17/8967 Nr. A.14 Ratsdokument 6371/12 Drucksache 17/8967 Nr. A.15 Ratsdokument 6372/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.15 Ratsdokument 6708/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.26 Ratsdokument 10240/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.81 Ratsdokument 11825/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2012)0360 223. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 33 Verbraucherpolitik TOP 34, ZP 8 Förderung der Kreativwirtschaft TOP 35, ZP 9 Bildungspolitik TOP 36 Hartz IV-Sonderregelung für unter 25-jährige TOP 37 Funkzellenabfrage als Ermittlungsmaßnahme Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Tabea Rößner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Herr Präsident! – Meine Damen und

    Herren! Die SPD hat uns mit ihrem Antrag ein ordent-
    liches Brett hingelegt. Wie das aber mit Holz so ist:

    Manchmal ist es fest und stabil, und manchmal ist es
    auch etwas dünn. Der SPD-Antrag vereint beide Varian-
    ten. Verstehen Sie das nicht als Kritik oder Vorwurf.
    Ganz im Gegenteil, ich möchte den Anstoß für einen
    Kreativpakt ausdrücklich loben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist längst überfällig, dass wir die Kreativwirtschaft
    als Ganzes betrachten und uns nicht nur einzelne As-
    pekte herauspicken. Wer A sagt, muss auch B sagen, und
    wer eine florierende Kreativwirtschaft will, muss auch
    Aspekte wie Existenzgründung, Urheberrecht, Breit-
    band, Ausbildung, soziale Lage, Förderung und vieles
    mehr mit bedenken.

    Das Gegenteil dessen zeigt uns aber die CDU in ih-
    rem eilig zusammengezimmerten Antrag. Der ist – so
    dünn, wie er ist – gerade mal Furnier. Ich kann die Pläne
    auf drei Worte herunterbrechen: fortführen, prüfen und
    darüber reden. Aus Ihrer Sicht läuft alles großartig und
    soll so weitergehen. Aber Sie selbst sprechen in Ihrer
    Initiative mehrfach vom ungenutzten Potenzial der Krea-
    tivwirtschaft. Wäre es da nicht Ihre Aufgabe, dieses
    Potenzial zu heben? Sie wollen nur „fortführen“, was da-
    für ziemlich mager ist. Dass die Koalition Handlungsbe-
    darf ausgerechnet beim Handwerk sieht, zeigt ihre Kom-
    petenz in Sachen Kreativwirtschaft. Ich glaube, ich muss
    hier nicht betonen, dass die Kreativwirtschaft in erster
    Linie im Netz stattfindet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Lars Klingbeil [SPD])


    Zu den Forderungen der SPD. Liebe Kolleginnen und
    Kollegen, Sie haben recht, dass die Rahmenbedingungen
    für die Kreativwirtschaft verbessert werden müssen.
    Fangen wir mit der Infrastruktur an. Es war absolut
    falsch, dass diese Bundesregierung den Universaldienst
    für die Grundversorgung mit Breitbandinternet verhin-
    dert hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Zahlen bestätigen: In manchen Landstrichen kommt
    der Ausbau, auch mit LTE, überhaupt nicht voran. Das
    ist ein großes Versäumnis; denn ohne schnellen Internet-
    zugang können die Menschen im ländlichen Raum we-
    der Produzent noch Konsument sein.

    Wir haben all das überprüfen lassen: Der Universal-
    dienst ist möglich. Unser Gutachten steht jedem frei zu-
    gänglich im Netz zur Verfügung, übrigens unter Crea-
    tive-Commons-Lizenz. Sie können also unsere
    Erkenntnisse gerne kostenfrei in Ihre Anträge überneh-
    men, aber bitte mit Quellenangabe.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rita Pawelski [CDU/CSU]: Haha!)


    Apropos Urheberrecht. Da machen Sie es sich, liebe
    Kolleginnen und Kollegen von der SPD, ein wenig zu
    einfach. Ihre Problemanalyse trifft zu. Auch Ihre Vor-
    stellung von einer perfekten Urheberwelt teile ich. An-
    statt aber den Gordischen Knoten zu lösen, schieben Sie





    Tabea Rößner


    (A) (C)



    (D)(B)


    diese Aufgabe der Bundesregierung zu. Das ist mir dann
    doch ein bisschen zu wenig.


    (Beifall des Abg. Marco Wanderwitz [CDU/ CSU])


    Noch einfacher aber macht es sich die Regierung. Sie
    spart das Thema aus, nicht nur in ihrem Antrag, sondern
    auch in ihrer ganzen Politik. Sie springen erst gar nicht –
    außer über das Stöckchen, das Ihnen die Presseverlage
    hinhalten. Lassen Sie es mich hier ganz deutlich sagen:
    Ein Leistungsschutzrecht hilft den Presseverlagen nicht.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Alle fünf sind dafür! Das ist die Wahrheit!)


    Vor allem – das wurde auch bei der Anhörung im
    Rechtsausschuss deutlich – schadet es der Kreativwirt-
    schaft massiv.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Kreativwirtschaft in Deutschland lebt von kleinen
    Unternehmen. Kleine Informationsdienstleister werden
    ihre Dienste in Deutschland im Zweifel einstellen, neue
    werden erst gar nicht entstehen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Auch das ist in der Anhörung bestritten worden!)


    Nein, wenn wir den Motor der Kreativwirtschaft in Gang
    bringen wollen, braucht es nicht das Leistungsschutz-
    recht als Innovationsbremse, sondern passende Wirt-
    schaftsförderung wie die steuerliche Forschungsförde-
    rung für den Mittelstand.

    Daher unterstützen wir viele Forderungen des SPD-
    Antrags: die Öffnung des Innovationsbegriffes in den
    Programmen der Wirtschafts- und Infrastrukturförde-
    rung, die Gleichstellung der Genossenschaften oder den
    Ausbau des Gründerzuschusses. Die wenigen Maßnah-
    men der Regierung dagegen sind unsinnig, weil sie am
    Problem vorbeigehen.

    Die Regierung fordert mehr Beratung. Das Problem
    liegt aber nicht in der mangelnden Quantität der Bera-
    tung, sondern in der Qualität. Unternehmensgründungen
    Kreativer aus dem digitalen Bereich haben keine lange
    Tradition. Es fehlt einfach an der Expertise von Prakti-
    kern. Statt noch mehr Beratungsstellen einzurichten,
    sollten wir lieber darüber nachdenken, wie ein Aus-
    tausch, beispielsweise mit dem Silicon Valley, stattfin-
    den kann. Da reicht es auch nicht, den Wirtschaftsminis-
    ter dort einmal hinzuschicken, es sei denn, er will
    demnächst junge Unternehmer persönlich beraten.

    Statt die Kreativen in der Wirtschaft zu unterstützen,
    will die Koalition Kunst und Kultur ökonomisieren. Es
    gibt eine große Diskrepanz zwischen dem Erfolg der
    Kreativwirtschaft im Ganzen und der prekären Einkom-
    menssituation ihrer Künstler. Hier besteht akuter Hand-
    lungsbedarf, und die Koalition verkennt ihn völlig. In
    diesem Kontext wirken die Forderungen im Antrag der
    Koalition nahezu zynisch.

    Dabei gibt es von uns eine Menge Anträge dazu. In
    vielen davon stimmen wir mit der SPD überein, zum

    Beispiel beim Krankengeldbezug für unständig Beschäf-
    tigte ab dem ersten Tag, zum Beispiel bei der Schaffung
    von Tariflöhnen oder Mindeststandards bei vom Bund
    geförderten Kultureinrichtungen oder Projekten.

    Vor allem aber müssen die Kreativen insgesamt ange-
    messen vergütet werden. Dazu gibt es ein Mittel, das Ur-
    hebervertragsrecht.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Ja!)


    Das erweist sich heute als stumpfes Schwert, weil es an
    der Durchsetzung der angemessenen Vergütung mangelt.
    Das wollen wir ändern. Ich rufe alle Fraktionen dazu auf,
    die gemeinsamen Handlungsempfehlungen der Enquete-
    Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ in die-
    ser Frage gemeinsam umzusetzen.

    Noch eine Anmerkung kurz vor dem Weltfrauentag:
    Wir hätten uns sowohl von der Regierung als auch von
    der SPD mehr zur Gleichstellung von Frauen im Kultur-
    betrieb gewünscht. Gerade hier gibt es gravierende Defi-
    zite.

    Meine Damen und Herren, Sie sehen: Selbst beim
    Dünnbrettbohren geht den Regierungsfraktionen die
    Puste aus. Nicht nur in der Kreativwirtschaft, auch in der
    Regierungspolitik gäbe es noch viel Potenzial. Das sitzt
    aber leider auf der Oppositionsbank.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Dr. Petra Sitte [DIE LINKE])




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Jetzt hat der Kollege Marco Wanderwitz von der

CDU/CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marco Wanderwitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    glaube, es ist schon gesagt worden: Dass wir heute zur
    besten Zeit über das Thema Kultur- und Kreativwirt-
    schaft reden, wurde höchste Zeit. Schön, dass wir uns
    alle darauf einigen konnten, das heute zu tun. Gut ist
    auch, dass die beiden Anträge heute vorliegen.

    Es wird Sie nicht wundern, dass meine Einschätzung
    zu dem von den Regierungsfraktionen vorgelegten An-
    trag eine andere ist als die, die wir gerade von Kollegin
    Rößner gehört haben.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wundert uns nicht!)


    Es ist natürlich so: Wenn man erfolgreich Politik macht,
    dann schreibt man erst einmal alles das auf, was man er-
    folgreich getan hat. Der Kollege Steinmeier hat vorhin in
    dieser Richtung nichts erkennen können. Insofern rate
    ich Ihnen, einfach einmal den Antrag zu lesen. Darin
    steht eine ganze Menge dazu.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Reiner Deutschmann [FDP] – Marco Wanderwitz Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir gemacht!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Wenn man erfolgreiche Instrumente etabliert hat
    – Kollegin Wöhrl hat die Initiative „Kultur- und Kreativ-
    wirtschaft“ angesprochen; sie war ja eine der Mütter die-
    ser Initiative, die von Kollege Otto im Bundesministe-
    rium für Wirtschaft und natürlich von Staatsminister
    Bernd Neumann weitergeführt wurde –, dann spricht für
    mich alles dafür, diese auszubauen, anstatt sie grundle-
    gend infrage zu stellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ja, wir wollen die Potenziale der Kultur- und Kreativ-
    wirtschaft weiter fördern, und ja, wir wollen auch die
    wirtschaftlichen Potenziale weiter fördern. Das hat aus
    meiner Sicht aber nur wenig mit einer Ökonomisierung
    von Kultur, Kunst und Kreativwirtschaft zu tun, sondern
    es muss doch unser aller Ziel sein, dass möglichst viele
    der Kultur- und Kreativschaffenden von dem, was sie
    schaffen, möglichst gut leben können.

    Bernd Neumann ist neben dem, was die Bundesregie-
    rung in diesem Sinne tagespolitisch hier in Deutschland
    tut, auch auf EU-Ebene erfolgreich unterwegs. Auch das
    wollte ich an dieser Stelle einmal gesagt haben.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Wir haben die Initiative „Kultur- und Kreativwirt-
    schaft“ weiter ausgebaut. Hans-Joachim Otto hat es
    schon gesagt: Im Jahr 2013 gibt es einen weiteren Auf-
    wuchs der Initiative, und zwar um 1 Million Euro. Um
    an dieser Stelle wieder einmal das Einende ein bisschen
    zu betonen, will ich den Fachpolitikern und Haushältern
    aller Fraktionen ausdrücklich danken, dass es an dieser
    Stelle und auch grundsätzlich gelungen ist, den Kultur-
    haushalt ein weiteres Mal gegen den Trend aufzusto-
    cken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zu dem Vorwurf vonseiten der Vorredner der Opposi-
    tion, dass Kulturförderung in Deutschland abgebaut
    werde, kann ich an dieser Stelle nur deutlich sagen:
    Wenn ich mir anschaue, was der Bund im Bereich der
    Bundeskulturpolitik tut und wie die Bundeseinrichtun-
    gen und Bundesinitiativen gefördert werden, dann kann
    ich jedenfalls keinen Abbau erkennen.


    (Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär: Im Gegenteil!)


    Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen.
    Ich finde, das sollte man dann fairerweise auch zugeste-
    hen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Reiner Deutschmann [FDP])


    Man muss sich einfach einmal genauer anschauen,
    wer dort, wo ein Abbau stattfindet, Verantwortung trägt.
    Ich will nicht ausschließen, dass das hier und da auch je-
    mand ist, der das Parteibuch meiner Partei hat, aber mir
    sind auch eine ganze Menge von Beispielen bekannt, bei
    denen das eben andere sind.

    Neben der Initiative „Kultur- und Kreativwirtschaft“
    gibt es eine ganze Menge weiterer Förderinstrumente;
    einige sind schon genannt worden. Ich will noch ein paar
    weitere aufzählen, um damit dem Bild, das hier gezeigt
    wird, dass dort nämlich überhaupt nichts passiert, ein-
    fach einmal ein paar Fakten entgegenzusetzen: Ich nenne
    den Deutschen Filmförderfonds, die Initiative „Musik“
    und den Deutschen Computerspielpreis. All diese Dinge
    spielen sich im Rahmen von Kultur- und Kreativwirt-
    schaft ab. Zudem gibt es seit 2009 beispielsweise den
    „BKM-Preis Kulturelle Bildung“ des Beauftragten für
    Kultur und Medien.


    (Dagmar G. Wöhrl [CDU/CSU]: 30 Millionen Euro!)


    Kulturelle Bildung ist ein Thema, dem ich ein paar
    Sätze mehr widmen will, weil ich glaube, dass das eines
    der Schlüsselthemen ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Bericht der Enquete-Kommission „Kultur in
    Deutschland“ aus der vorvergangenen Wahlperiode
    schreibt dazu, dass die musisch-kulturelle Bildung
    schöpferische Fähigkeiten und Kräfte im intellektuellen
    und emotionalen Bereich weckt, deren Wechselwirkun-
    gen den Menschen in besonderem Maße prägen. Ich
    glaube, das ist eine ganz zutreffende Beschreibung. Die
    kulturelle Bildung ist die Quelle für Kreativität und Ins-
    piration von Kulturschaffenden der nächsten Generation.
    Sie ist damit eine Kernressource für die Innovationsfä-
    higkeit unseres Landes. Sie birgt Innovationspotenzial
    und damit die Chance auf technologischen Fortschritt,
    den wir als rohstoffarmes Land – Kollegin Wöhrl hat es
    schon gesagt – so dringend brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb setzen wir uns im Rahmen unserer politi-
    schen Verantwortlichkeiten als Bundesregierung, als
    Koalitionsfraktionen dafür ein, dass schulische und au-
    ßerschulische kulturelle Bildung gestärkt, schwerpunkt-
    mäßig gefördert, möglichst flächendeckend ermöglicht
    werden und niederschwellig zugänglich sind. Die frü-
    hesten Jahre sind es, die die Persönlichkeitsbildung prä-
    gen. Man merkt auch allenthalben, dass vieles, was in
    dem Bereich an Angeboten vorhanden ist und angenom-
    men wird, von den Kindern spielerisch wahrgenommen
    wird, dass die Kleinen Freude daran haben und dass man
    sie da nicht in irgendetwas hineinpresst.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dafür gibt es auch eine ganze Menge Initiativen und
    Projekte des Bundes. Zum Beispiel leistet das Bundes-
    ministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2013
    aus dem Bundesprogramm zur Förderung benachteilig-
    ter Kinder 30 Millionen Euro an dieser Stelle,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    obwohl – das möchte ich hier deutlich sagen – eben
    nicht der Bund die Hauptverantwortung für diesen Be-





    Marco Wanderwitz


    (A) (C)



    (D)(B)


    reich der schulischen und außerschulischen Bildung
    trägt. Wir versuchen, an dieser Stelle so viel als möglich
    zu tun, aber die Länder als diejenigen, bei denen die
    Hauptverantwortung liegt, sind natürlich aufgefordert,
    so viel als möglich beizutragen.

    Wir freuen uns, mit dem Antrag nicht nur die Erfolge
    noch einmal in Erinnerung zu rufen, sondern auch so et-
    was wie unser Arbeitsbuch zu füllen. Ja, es gibt in den
    laufenden Programmen Punkte, die man optimieren
    kann, die man verbessern kann. Das hat natürlich auch
    etwas mit der Frage zu tun: Gelingt es uns, das entspre-
    chende Geld auch weiterhin in die Kanäle des Kultur-
    haushalts zu lenken? Ich bin guten Mutes, dass wir das
    im Hause schaffen. Dem Grunde nach sind wir der Mei-
    nung, dass die bestehenden Förderprogramme die richti-
    gen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das Urheberrecht ist schon angesprochen worden.
    Wenn ich mir die Rednerliste anschaue, denke ich, dass
    der eine oder andere Kollege sicherlich noch ein paar
    Sätze dazu sagen wird. Auch ich möchte das tun.

    Wenn man den Antrag der SPD liest – Kollege
    Steinmeier hat dazu auch ausgeführt –, denkt man: Das
    alles liest sich relativ gut.


    (Lars Klingbeil [SPD]: Danke!)


    Formulierungen wie „Vergüten statt verbieten“ klingen
    sehr gut. Das Problem ist nur, dass die Tagespolitik eine
    andere ist und dass es an konkreten Vorschlägen dafür
    mangelt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben in der netzpolitischen Debatte an dieser
    Stelle einen ziemlich ausgeprägten Streit. Er ist uns al-
    len, glaube ich, bewusst. Mein Eindruck ist der, dass es
    im Hause gewisse Teile gibt, die ernsthaft daran interes-
    siert sind, diesen Streit auszufechten. Viele streitige
    Punkte gibt es zwischen den Urhebern, den Kreativen
    auf der einen Seite und Teilen der Nutzer auf der anderen
    Seite, die die immer mehr um sich greifende Gratismen-
    talität ziemlich offen vertreten. Es gibt Teile des Hauses,
    die immer wieder ausgleichende Worte finden, aber nie
    an Bord sind, wenn es darum geht, konkrete Lösungen
    zu entwickeln, die die Urheber in den Mittelpunkt der
    Debatte stellen.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Dass Sie die FDP so angreifen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Deswegen meine Bitte an viele Seiten des Hauses
    – da gucke ich natürlich den einen oder anderen Kolle-
    gen, die eine oder die andere Kollegin aus den eigenen
    Reihen und aus den Reihen des Koalitionspartners an;
    bei Ihnen ist das ja weitestgehend flächendeckend ver-
    treten –: Schließen Sie sich unserem Diskurs, unseren
    konkreten Vorschlägen für die Urheber, für die Kreati-
    ven und für die Kulturschaffenden an und lassen Sie uns
    gemeinsam Lösungen ins Gesetzbuch schreiben, die da-

    für sorgen, dass die Kreativen, die Urheber auf die ein-
    fachste Weise an ihr Geld kommen, nämlich auf die
    Weise, dass sie für das, was sie schaffen, von den Nut-
    zern ordentlich bezahlt werden!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)