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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/220 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 35: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entbürokratisierung des Gemeinnüt- zigkeitsrechts (Gemeinnützigkeitsent- bürokratisierungsgesetz – GemEntBG)  (Drucksachen 17/11316, 17/12123) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entbürokra- tisierung des Gemeinnützigkeits- rechts (Gemeinnützigkeitsentbüro- kratisierungsgesetz – GemEntBG) (Drucksachen 17/11632, 17/12037, 17/12123) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/12124) . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Verein (Drucksachen 17/5713, 17/12125) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Aufwandsentschädigungen für kom- munale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerin- nen und Amtsträger nicht auf Leis- tungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch an- rechnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Katrin Kunert, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrech- nung von Aufwandsentschädigun- gen für bürgerschaftliches Engage- ment auf Leistungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozial- gesetzbuch (Drucksachen 17/7646, 17/7653, 17/11253 Buchstabe a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung – Bericht der Sachverständigenkommission  und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/10580) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . 27337 A 27337 B 27337 B 27337 C 27337 D 27338 A 27338 B 27339 C 27341 C 27342 D 27345 A 27347 D 27348 D 27350 B 27351 B 27352 A 27353 A 27354 A 27355 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (Drucksache 17/12168) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ralf Jäger, Minister (Nordrhein- Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 2011 über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union (Drucksache 17/11872) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Dietmar Nietan, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: EU-Beitritt der Republik Kroatien zum Erfolg führen (Drucksache 17/12182) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kein Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Kriegswaffen bei Bun- deswehr-Veranstaltungen (Drucksachen 17/8609, 17/9597) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Katrin Werner, Diana Golze, Paul Schäfer (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Mili- tärische Verwendung von Minder- jährigen beenden – Ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten unterstützen (Drucksachen 17/8491, 17/9916) . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Johannes Selle, Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Burkhardt Müller-Sönksen, Reiner Deutschmann, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Das Filmerbe stärken, die Kulturschätze für die Nachwelt bewahren und im digitalen Zeitalter zugänglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner, Siegmund Ehrmann, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein nationales Digitalisie- rungsprogramm für unser Filmerbe 27355 D 27357 A 27358 D 27359 A 27360 C 27362 A 27363 A 27364 B 27365 B 27367 A 27368 C 27369 D 27370 D 27372 A 27373 C 27374 D 27375 C 27377 A 27378 B 27378 C 27378 D 27380 A 27381 C 27382 C 27383 C 27384 C 27385 B 27385 C 27385 C 27386 C 27388 A 27389 A 27390 B 27391 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 III – zu dem Antrag der Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer, Jan Korte, Herbert Behrens, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Fi- nanzierung zur Bewahrung des deutschen Filmerbes endlich sicher- stellen – zu dem Antrag der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Tabea Rößner, Dr. Konstantin von Notz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Um- fassende Initiative zur Digitalisie- rung des Filmerbes starten (Drucksachen 17/11006, 17/10098, 17/11007, 17/8353, 17/11933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- archivgesetzes (Drucksache 17/12012) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Ge- setzes zur Änderung des Parteiengeset- zes – Begrenzung von Parteispenden und Transparenz beim Sponsoring für Parteien (Transparenzgesetz) (Drucksache 17/11877) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus ver- hindern und Parteienfinanzierung transparenter gestalten (Drucksache 17/9063) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (219 Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27392 C 27392 D 27393 A 27394 A 27395 C 27396 C 27397 B 27398 B 27399 C 27399 C 27399 D 27400 D 27403 A 27404 B 27405 A 27406 A 27407 C 27407 B 27409 A 27410 A 27410 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27337 (A) (C) (D)(B) 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 219. Sitzung, Seite 27110 D, vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „– Ich respektiere, dass Sie keinen Einsatz wollen, aber zu sagen, dass dadurch, dass wir ein unbemanntes Flugzeug gegenüber einem be- mannten Flugzeug bevorzugen, die Hemmschwelle ge- senkt würde, heißt umgekehrt, dass Sie lieber das Leben eines Piloten gefährden und auf den Einsatz dieser Waffe verzichten wollen.“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27409 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Canel, Sylvia FDP 01.02.2013 Crone, Petra SPD 01.02.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.02.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 01.02.2013 Ernst, Klaus DIE LINKE 01.02.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.02.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Gerster, Martin SPD 01.02.2013 Glos, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Golze, Diana DIE LINKE 01.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.02.2013 Gruß, Miriam FDP 01.02.2013 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 01.02.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 01.02.2013 Heil (Peine), Hubertus SPD 01.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.02.2013 Hoff, Elke FDP 01.02.2013 Humme, Christel SPD 01.02.2013 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 01.02.2013 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klimke, Jürgen CDU/CSU 01.02.2013 Krellmann, Jutta DIE LINKE 01.02.2013 Kudla, Bettina CDU/CSU 01.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 01.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 01.02.2013 Leidig, Sabine DIE LINKE 01.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 01.02.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 01.02.2013 Dr. h.c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.02.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 01.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.02.2013 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 01.02.2013 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Otte, Henning CDU/CSU 01.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.02.2013 Schaaf, Anton SPD 01.02.2013 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.02.2013 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 01.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.02.2013 Sendker, Reinhold CDU/CSU 01.02.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 01.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 01.02.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.02.2013 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 01.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 01.02.2013 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 01.02.2013 Ziegler, Dagmar SPD 01.02.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan (Interna- tional Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tion 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (219. Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) Ich habe versehentlich mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012 (Neunter Existenzminimumbericht) – Drucksachen 17/11425, 17/11614 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2011 – Drucksachen 17/11435, 17/11614 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/11762 Nr. A.2 Ratsdokument 15737/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.12 Ratsdokument 16202/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.13 Ratsdokument 16374/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/12126 Nr. A.28 EP P7_TA-PROV(2012)0460 Drucksache 17/12126 Nr. A.29 Ratsdokument 17611/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/10710 Nr. A.51 Ratsdokument 12751/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2012)0320 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/11762 Nr. A.3 Ratsdokument 14657/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.20 Ratsdokument 16537/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.22 Ratsdokument 16723/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2012)0087 Drucksache 17/9647 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2012)0094 Drucksache 17/10710 Nr. A.62 EP P7_TA-PROV(2012)0222 Drucksache 17/10710 Nr. A.63 EP P7_TA-PROV(2012)0228 Drucksache 17/10710 Nr. A.64 EP P7_TA-PROV(2012)0229 Drucksache 17/11108 Nr. A.23 Ratsdokument 13655/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2012)0355 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.25 Ratsdokument 9944/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.76 Ratsdokument 12393/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.77 Ratsdokument 12398/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.18 Ratsdokument 14531/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.19 Ratsdokument 14616/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.20 Ratsdokument 14662/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2012)0386 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8967 Nr. A.13 Ratsdokument 6228/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.84 Ratsdokument 12827/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.85 Ratsdokument 12828/12 220. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 35 Gemeinnützigkeitsrecht TOP 34 Erkenntnisse über Verfassungswidrigkeit der NPD TOP 37 Beitritt der Republik Kroatien zur EU TOP 36 Zugang von Kindern zu Kriegswaffen TOP 39 Digitalisierung des Filmerbes TOP 38 Transparenz beim Sponsoring für Parteien Anlagen
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    Rede von Michael Link


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Ende

    2011 haben die Vertreter der Mitgliedstaaten der EU so-
    wie der Republik Kroatien den Vertrag über den Beitritt
    Kroatiens zur EU unterzeichnet. Wenn alle Mitgliedstaa-
    ten den Vertrag ratifiziert haben werden, wird damit zum
    zweiten Mal ein Staat des ehemaligen Jugoslawiens Mit-
    glied der Europäischen Union. Das ist eine einmalige Er-
    folgsgeschichte. Noch vor 22 Jahren und einige Jahre
    danach erlebte Europa einen blutigen Bürgerkrieg, Ver-
    treibungen, ethnische Säuberungen, massive Menschen-
    rechtsverletzungen – Bilder, die zuvor niemand mehr in
    Europa für möglich gehalten hätte.

    Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie mir. Ich kann
    mich gut daran erinnern, als im April, Mai, Juni 1991 die
    großen Bürgerkriegsauseinandersetzungen in Kroatien
    begannen. Die Zerstörungen in Vukovar habe ich noch
    vor Augen; wir haben das damals im Fernsehen verfolgt.
    Das waren Dinge, die uns nicht losgelassen haben und
    die man sich heute auf dem europäischen Kontinent
    glücklicherweise nicht mehr vorstellen kann. Deshalb ist
    es wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Ganze ge-
    rade einmal 22 Jahre her ist. In anderen Teilen des ehe-
    maligen Jugoslawiens ist der Zeitraum noch viel kürzer.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, große und ein-
    schneidende Umbrüche in Südosteuropa sind seither ge-
    folgt. Eine erhebliche wirtschaftliche, politische und
    soziale Destabilisierung forderte die jungen Nachfolge-
    staaten Jugoslawiens heraus. Gleichzeitig war klar, dass





    Staatsminister Michael Link


    (A) (C)



    (D)(B)


    die Europäische Union mit einer Beitrittsperspektive die
    Stabilität dieser jungen Staaten unterstützen müsste und
    ihnen eine Perspektive geben sollte. Als man zum ersten
    Mal über eine Beitrittsperspektive sprach, war dies aller-
    dings sehr umstritten. Hans-Dietrich Genscher und
    Helmut Kohl haben das damals früh erkannt und ent-
    sprechend entschlossen gehandelt. Auch daran sei heute
    deutlichst erinnert.

    Die Europäische Union erkannte ihre Verantwortung
    und ihr strategisches Gesamtinteresse, in dieser Region
    Sicherheit, Demokratie und wirtschaftliche Entwick-
    lung zu fördern und langfristig durch eine Beitrittsper-
    spektive zu festigen. Die Perspektive des EU-Beitritts
    – lassen Sie mich das deutlich sagen – wirkte und wirkt
    noch immer als Katalysator für Reformen in den Län-
    dern Südosteuropas.

    Viele Staaten dieser Region mögen noch weit von ei-
    ner Mitgliedschaft entfernt sein. Viele haben noch nicht
    einmal den offiziellen Kandidatenstatus oder sind noch
    nicht im Verhandlungsprozess. Gerade deshalb wissen
    wir, dass der kroatische Beitritt eine wichtige, unersetzli-
    che Signalwirkung für die Gesamtregion, für die Nach-
    folgestaaten des ehemaligen Jugoslawien inklusive Al-
    banien, hat.

    Deutschland hat deshalb die Annäherung der Nach-
    folgestaaten des ehemaligen Jugoslawien inklusive Al-
    banien an die Europäische Union von Anfang an unter-
    stützt und gefördert. Ich möchte deutlich sagen: Die
    Bundesregierung steht zu dem Versprechen von Thessa-
    loniki im Jahr 2003, dass diese Staaten ein integraler Be-
    standteil des vereinten Europa werden, wenn sie ihrer
    politischen Verantwortung gerecht werden und die dazu
    notwendigen Reformen beschließen und umsetzen.

    Ich möchte hier auch daran erinnern, dass das Nobel-
    preiskomitee bei seiner Begründung für die Verleihung
    des Friedensnobelpreises an die EU die Aufnahme Kroa-
    tiens und die Rolle der EU-Erweiterungspolitik für die
    Versöhnung in der Westbalkanregion und die Stabilisie-
    rung dieser Region ausdrücklich hervorgehoben hat.

    Kolleginnen und Kollegen, bis zur Unterzeichnung
    des Beitrittsvertrages hat Kroatien einen langen, schwie-
    rigen Weg zurückgelegt. 2003 stellte Kroatien den
    Antrag auf EU-Mitgliedschaft. Der Europäische Rat be-
    schloss dann im Oktober 2005 die Aufnahme von Bei-
    trittsverhandlungen. Diese wurden nach einem strengen
    Kriteriensystem durchgeführt; die hinreichende Erfül-
    lung der Bedingungen musste vor Verhandlungsab-
    schluss vorliegen. Hierauf hat die Bundesregierung al-
    lergrößten Wert gelegt.

    Ich möchte hier deutlich sagen, dass es einen Wechsel
    dabei gab, in welcher Art und Weise die Verhandlungen
    geführt wurden. Wir haben unsere Lektionen gelernt, ge-
    rade auch auf Druck und Anregung des Bundestages.
    Wir haben die Lektionen aus früheren Verhandlungen
    gelernt, bei denen man punktuell einigen Dingen bzw.
    schwierigen Fragen vielleicht zu schnell aus dem Weg
    gegangen war oder Wunschdenken erlegen ist, indem
    man zu früh gewisse Dinge abgeschlossen hat.

    Jetzt ist es andersherum. Seit einigen Jahren ist es so,
    dass wir einen Wechsel in der Verhandlungslinie haben.
    Jetzt ist es so – das machen wir mit Montenegro zum
    ersten Mal –, dass wir die Verhandlungen ganz gezielt
    mit den schwierigen Kapiteln, bei denen es um Fragen
    der Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung
    geht, beginnen. Sie kommen zuerst auf den Tisch. Es ist
    völlig unmissverständlich, dass nur derjenige, der die
    Kriterien erfüllt, der den Acquis nicht nur ins eigene
    Rechtssystem integriert, sondern ihn auch tatsächlich
    lebt und praktiziert, am Ende Mitglied der Europäischen
    Union werden kann. Wer also Interesse an einer Fortset-
    zung der Erweiterungspolitik hat – punktuell; große
    Wellen sind hier nicht gemeint –, der muss deutlich ma-
    chen: Es kann keine Aufnahmen mit Rabatt geben. Mit-
    gliedschaft kennt keine Rabatte.

    Die Verhandlungen mit Kroatien sind am 30. Juni
    2011 erfolgreich mit dem Schließen aller Verhandlungs-
    kapitel beendet worden. Zugleich wurde in der Beitritts-
    akte ein intensives Vorbeitrittsmonitoring vereinbart, das
    die weiteren Reformanstrengungen und deren Umset-
    zung durch die kroatische Regierung und durch das
    kroatische Parlament, den Sabor, bis zum Beitritt genau
    begleitet und überprüft. Die EU-Kommission hat zuletzt
    im Herbst 2012 einen Bericht dazu vorgelegt. Kroatien
    werden darin deutliche Fortschritte bescheinigt. Im Ge-
    gensatz zu den im Frühjahr 2012 noch 49 angemahnten
    konkreten Maßnahmen verbleiben im Herbst 2012 nur
    noch zehn, die bis zum Frühjahr 2013 umzusetzen sind.
    Von diesen zehn wiederum sind nach Angaben der kroa-
    tischen Regierung inzwischen acht erledigt bzw. werden
    dem kroatischen Parlament in den kommenden Wochen
    zur Verabschiedung vorgelegt.

    Ich möchte an dieser Stelle deshalb Kroatien und die
    kroatische Regierung ausdrücklich dazu aufrufen, den
    letzten bilateralen Stolperstein im Verhältnis zu Slowe-
    nien vor dem Beitritt zügig und schnellstmöglich zu be-
    seitigen.

    Für Ende März dieses Jahres ist der Frühjahrsbericht
    angekündigt. Das ist wichtig; denn wir wollen die ge-
    samte Ratifizierung – unter Aufnahme der klaren Re-
    aktionen aus dem Bundestag – ganz bewusst erst dann zu
    einem Ende bringen, wenn der letzte Fortschrittsbericht
    vorgelegt worden ist. Wir sind sicher, dass die EU-Kom-
    mission Kroatien kein Gefälligkeitsgutachten ausstellen
    wird. Wir sind aber zuversichtlich, dass ihr Urteil positiv
    ausfallen wird.

    Inzwischen ist auch der Entwurf eines Gesetzes zur
    Anpassung von Rechtsvorschriften des Bundes, also das
    Begleitgesetz, erarbeitet worden. Es ist am 16. Januar
    auf den Weg gebracht worden. Hier geht es in erster Li-
    nie um die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Der Beitrittsver-
    trag sieht hinsichtlich des Arbeitsmarktzugangs abge-
    stufte Übergangsbestimmungen für die Herstellung der
    Arbeitnehmerfreizügigkeit vor. Deutschland macht von
    einer Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit auf
    zwei Jahre für Gering- bis Nichtqualifizierte Gebrauch.

    Herr Präsident, ich komme zum Schluss. Bis zum jet-
    zigen Datum haben Kroatien sowie 22 EU-Mitgliedstaa-
    ten den Vertrag ratifiziert. Wie Deutschland haben die





    Staatsminister Michael Link


    (A) (C)



    (D)(B)


    Niederlande und Dänemark ebenfalls das Ratifikations-
    verfahren eingeleitet, warten aber vor der parlamentari-
    schen Beschlussfassung, wie erwähnt, den letzten Moni-
    toringbericht der Kommission ab.

    Die Bundesregierung legt heute dem Hohen Hause
    den Beitrittsvertrag Kroatiens zur abschließenden Bera-
    tung vor. Wir sind zuversichtlich, dass Kroatien bis zum
    1. Juli 2013 alle erforderlichen Kriterien erfüllen wird
    und dann 28. Mitglied der Europäischen Union werden
    kann.

    Wir freuen uns auf Kroatien. Wir freuen uns auf den
    Beitrag, den Kroatien erbringen kann, um gemeinsam
    dafür zu sorgen, dass wir wieder einen deutlichen Schritt
    weiterkommen auf dem langen Weg der Wiedervereini-
    gung unseres Kontinents.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Josip Juratovic von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josip Juratovic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Heute beginnt die entscheidende Phase der
    guten deutsch-kroatischen Zusammenarbeit auf dem
    Weg Kroatiens in die Europäische Union und in die de-
    mokratische Wertegemeinschaft.

    Ich bin besonders glücklich, heute hier vor Ihnen als
    deutscher Bundestagsabgeordneter kroatischer Abstam-
    mung – im Herzen deutscher Verfassungspatriot und im
    Geiste Europäer – reden zu dürfen.


    (Beifall der Abg. Gabriele Molitor [FDP])


    Denn heute erlebe ich zum Teil auch meinen persönli-
    chen Triumph.

    Als ich vor 30 Jahren als junger Gastarbeiter in die
    SPD eingetreten bin, verfolgte ich zwei Ziele. Ich wollte
    mich auch als Gastarbeiter an der politischen Willensbil-
    dung in der Gesellschaft, in der ich lebe, beteiligen. Aber
    mein Traum war auch, meinen Beitrag dazu zu leisten,
    dass eines Tages auch das damalige Jugoslawien zur de-
    mokratischen Wertegemeinschaft dazugehört.

    Leider wurde mein Traum nicht einmal zehn Jahre
    später zum Alptraum. Während sich die Länder des War-
    schauer Paktes nach dem Prinzip „Selbstbestimmung der
    Völker“ in Demokratien umwandelten, marschierten die
    Völker Jugoslawiens in den Nationalismus. Die Folge
    waren die schlimmsten Kriege der Jahrtausendwende. Es
    kam zu ethnischen Verfolgungen, zu Flüchtlingsströmen,
    es gab mehr tote Kinder als Soldaten.

    Demokratische Werte und humanistische Gedanken
    wurden auch nach den Kriegen ignoriert, während ge-
    wisse politische Eliten und Nationalisten unter dem
    Deckmantel der nationalen Befreiung Korruption,
    Machtwillkür und Despotismus freie Fahrt ließen.

    2003 kam dann die erlösende Wende, die Thessalo-
    niki-Erklärung. Die Staats- und Regierungschefs der EU
    beschlossen, den Westbalkan in die Europäische Union
    zu integrieren, und zwar nach dem Regatta-Prinzip: Ein-
    zelnen Ländern, die die Voraussetzungen zum Beitritt er-
    füllen, steht die Tür offen. Endlich sahen auch die jun-
    gen Menschen, die voller Neid nach Europa schauten,
    eine Perspektive für ihre Zukunft, und Kroatien nutzte
    seine Chance sehr erfolgreich.

    Den alten Strukturen, die auf dem Nationalismus
    gründeten, wurde der Nährboden entzogen. Eine neue
    Generation nahm ihr Schicksal auf dem Fundament der
    demokratischen Werte selbst in die Hand. Eine zentrale
    Rolle spielte dabei die Umsetzung der Verhandlungska-
    pitel 23 und 24, die sich mit Justiz und Menschenrechten
    befassen. Der damals allmächtig erscheinende Minister-
    präsident Ivo Sanader musste aufgrund von Korruptions-
    vorwürfen zurücktreten, übrigens auch auf Druck seiner
    eigenen Partei. Mittlerweile sitzt er im Gefängnis.

    Auch gesellschaftliche Veränderungen wurden durch
    die Beitrittsverhandlungen möglich. Wer hätte denn vor
    zehn Jahren gedacht, dass Kroatien einen Präsidenten
    bekommt, der sich als Agnostiker bezeichnet, oder einen
    Ministerpräsidenten, der bekennender Atheist ist? Und
    das in Kroatien, wo der christliche Glaube so stark ver-
    ankert ist wie in kaum einem anderen Land. Durch die
    Beitrittsverhandlungen hat sich Kroatien zu einer moder-
    nen, demokratischen Gesellschaft entwickelt, in der Ar-
    gumente und nicht mehr Ideologien das politische Ge-
    schehen bestimmen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, einige unter uns
    machen sich Sorgen über die weitere Entwicklung der
    Europäischen Union. Ich verstehe diese Sorgen. Doch
    wir dürfen nicht zu dem Fazit kommen: entweder eine
    EU-Vertiefung oder eine EU-Erweiterung. Wir brauchen
    sowohl eine Vertiefung als auch eine Erweiterung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Die Probleme, die die EU mit sich selbst hat, dürfen
    nicht ignoriert werden, aber sie dürfen auch nicht auf
    Kosten der kroatischen Demokraten behoben werden,
    auch nicht auf Kosten der demokratischen Bestrebungen
    in anderen Ländern des Westbalkans.

    Das Nobelpreiskomitee hat das erkannt. Der Frie-
    densnobelpreis ging an die Europäische Union, verbun-
    den mit der Aufforderung, den Frieden in Europa durch
    eine Beitrittsperspektive für den Westbalkan zu sichern.
    Der Beitritt Kroatiens ist ein klares Signal an die Staa-
    ten, die noch auf dem Weg in die EU sind. Er wird vor
    allem den jungen Menschen Hoffnung geben. Das kroa-
    tische Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, weiterhin auf die
    europäische Perspektive zu setzen. Kroatien hat inner-
    halb von zehn Jahren eine enorme Entwicklung durchge-
    macht und ist nun zum Vorbild und Maßstab für andere
    Staaten geworden.

    Kroatien wird nicht nur ein wertvoller Partner inner-
    halb der EU sein, sondern es wird auch eine zentrale
    Rolle für die Entwicklung auf dem Westbalkan einneh-





    Josip Juratovic


    (A) (C)



    (D)(B)


    men. Kein EU-Mitglied kennt die sechs Kleinstaaten auf
    dem Balkan, die noch nicht in der EU sind, so gut wie
    Kroatien. Diese sechs Staaten bringen große Akzeptanz
    und Wohlwollen für eine Vermittlerrolle Kroatiens auf.
    Doch alleine wird Kroatien Frieden und Stabilität auf
    dem Westbalkan nicht garantieren können. Mit der Er-
    klärung von Thessaloniki hat die EU gezeigt, dass sie
    verstanden hat, dass nur mit einer europäischen Integra-
    tion des Westbalkans Frieden und Stabilität gewährleis-
    tet werden können. Die EU hat damit recht behalten.

    Deshalb darf der Beitritt Kroatiens nicht das Ende der
    EU-Erweiterung sein, sondern er ist der erste Schritt in
    Richtung Integration des gesamten Westbalkans in die
    EU. Es ist wichtig, dass für alle weiteren Kandidaten das
    Beitrittsdatum offen bleibt; denn entscheidend ist, ob ein
    Land beitrittsreif ist. Aussagen, dass es in den nächsten
    zehn Jahren keinen weiteren Beitritt geben wird, sind
    zwar angesichts der derzeitigen Lage nachvollziehbar;
    aber wenn ein Land enorme Anstrengungen aufbringt
    und bereits früher alle Bedingungen erfüllt, dann dürfen
    wir ihm den EU-Beitritt nicht verwehren. Der Balkan
    braucht die EU und vor allem Deutschland als verlässli-
    chen Partner. Dazu gehört, dass wir objektive Kriterien
    für einen EU-Beitritt haben, die wir nicht aufweichen
    dürfen. Die Erfüllung dieser Kriterien dürfen wir aber
    auch nicht durch weitere Hürden erschweren.

    Bei den Verhandlungen mit Kroatien haben sich die
    Kapitel 23 und 24 als besonders wichtig erwiesen, weil
    dadurch die Voraussetzungen für Rechtsstaatlichkeit und
    für die Stärkung der individuellen Rechte geschaffen
    werden. Deswegen ist es konsequent, dass die EU-Kom-
    mission diese künftig an den Beginn der Verhandlungen
    setzen will.

    In unserem SPD-Antrag gehen wir einen Schritt wei-
    ter: Wir wollen, dass die Kapitel 23 und 24 bereits vor
    der Aufnahme der eigentlichen Verhandlungen in einer
    Art Vorverhandlung behandelt werden. Damit stärken
    wir die demokratischen Kräfte in den einzelnen Ländern.
    Ich bitte Sie deswegen, nicht nur den Beitritt Kroatiens,
    sondern auch unseren Antrag wohlwollend zu begleiten.

    Kolleginnen und Kollegen, wir Demokraten werden
    außerhalb der EU häufig als Schwächlinge betrachtet
    und auch so behandelt. Doch wie man in Kroatien sagt:
    Die stillen Gewässer bringen die Berge zum Einstürzen.
    Der EU-Beitritt Kroatiens ist ein weiterer Sieg der de-
    mokratischen Werte wie Recht und Freiheit durch den
    Zusammenhalt auf dem Weg zum Frieden in Europa.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)