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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/220 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 35: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entbürokratisierung des Gemeinnüt- zigkeitsrechts (Gemeinnützigkeitsent- bürokratisierungsgesetz – GemEntBG)  (Drucksachen 17/11316, 17/12123) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entbürokra- tisierung des Gemeinnützigkeits- rechts (Gemeinnützigkeitsentbüro- kratisierungsgesetz – GemEntBG) (Drucksachen 17/11632, 17/12037, 17/12123) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/12124) . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Verein (Drucksachen 17/5713, 17/12125) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Aufwandsentschädigungen für kom- munale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerin- nen und Amtsträger nicht auf Leis- tungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch an- rechnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Katrin Kunert, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrech- nung von Aufwandsentschädigun- gen für bürgerschaftliches Engage- ment auf Leistungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozial- gesetzbuch (Drucksachen 17/7646, 17/7653, 17/11253 Buchstabe a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung – Bericht der Sachverständigenkommission  und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/10580) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . 27337 A 27337 B 27337 B 27337 C 27337 D 27338 A 27338 B 27339 C 27341 C 27342 D 27345 A 27347 D 27348 D 27350 B 27351 B 27352 A 27353 A 27354 A 27355 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (Drucksache 17/12168) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ralf Jäger, Minister (Nordrhein- Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 2011 über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union (Drucksache 17/11872) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Dietmar Nietan, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: EU-Beitritt der Republik Kroatien zum Erfolg führen (Drucksache 17/12182) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kein Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Kriegswaffen bei Bun- deswehr-Veranstaltungen (Drucksachen 17/8609, 17/9597) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Katrin Werner, Diana Golze, Paul Schäfer (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Mili- tärische Verwendung von Minder- jährigen beenden – Ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten unterstützen (Drucksachen 17/8491, 17/9916) . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Johannes Selle, Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Burkhardt Müller-Sönksen, Reiner Deutschmann, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Das Filmerbe stärken, die Kulturschätze für die Nachwelt bewahren und im digitalen Zeitalter zugänglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner, Siegmund Ehrmann, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein nationales Digitalisie- rungsprogramm für unser Filmerbe 27355 D 27357 A 27358 D 27359 A 27360 C 27362 A 27363 A 27364 B 27365 B 27367 A 27368 C 27369 D 27370 D 27372 A 27373 C 27374 D 27375 C 27377 A 27378 B 27378 C 27378 D 27380 A 27381 C 27382 C 27383 C 27384 C 27385 B 27385 C 27385 C 27386 C 27388 A 27389 A 27390 B 27391 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 III – zu dem Antrag der Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer, Jan Korte, Herbert Behrens, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Fi- nanzierung zur Bewahrung des deutschen Filmerbes endlich sicher- stellen – zu dem Antrag der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Tabea Rößner, Dr. Konstantin von Notz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Um- fassende Initiative zur Digitalisie- rung des Filmerbes starten (Drucksachen 17/11006, 17/10098, 17/11007, 17/8353, 17/11933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- archivgesetzes (Drucksache 17/12012) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Ge- setzes zur Änderung des Parteiengeset- zes – Begrenzung von Parteispenden und Transparenz beim Sponsoring für Parteien (Transparenzgesetz) (Drucksache 17/11877) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus ver- hindern und Parteienfinanzierung transparenter gestalten (Drucksache 17/9063) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (219 Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27392 C 27392 D 27393 A 27394 A 27395 C 27396 C 27397 B 27398 B 27399 C 27399 C 27399 D 27400 D 27403 A 27404 B 27405 A 27406 A 27407 C 27407 B 27409 A 27410 A 27410 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27337 (A) (C) (D)(B) 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 219. Sitzung, Seite 27110 D, vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „– Ich respektiere, dass Sie keinen Einsatz wollen, aber zu sagen, dass dadurch, dass wir ein unbemanntes Flugzeug gegenüber einem be- mannten Flugzeug bevorzugen, die Hemmschwelle ge- senkt würde, heißt umgekehrt, dass Sie lieber das Leben eines Piloten gefährden und auf den Einsatz dieser Waffe verzichten wollen.“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27409 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Canel, Sylvia FDP 01.02.2013 Crone, Petra SPD 01.02.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.02.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 01.02.2013 Ernst, Klaus DIE LINKE 01.02.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.02.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Gerster, Martin SPD 01.02.2013 Glos, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Golze, Diana DIE LINKE 01.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.02.2013 Gruß, Miriam FDP 01.02.2013 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 01.02.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 01.02.2013 Heil (Peine), Hubertus SPD 01.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.02.2013 Hoff, Elke FDP 01.02.2013 Humme, Christel SPD 01.02.2013 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 01.02.2013 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klimke, Jürgen CDU/CSU 01.02.2013 Krellmann, Jutta DIE LINKE 01.02.2013 Kudla, Bettina CDU/CSU 01.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 01.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 01.02.2013 Leidig, Sabine DIE LINKE 01.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 01.02.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 01.02.2013 Dr. h.c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.02.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 01.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.02.2013 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 01.02.2013 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Otte, Henning CDU/CSU 01.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.02.2013 Schaaf, Anton SPD 01.02.2013 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.02.2013 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 01.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.02.2013 Sendker, Reinhold CDU/CSU 01.02.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 01.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 01.02.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.02.2013 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 01.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 01.02.2013 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 01.02.2013 Ziegler, Dagmar SPD 01.02.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan (Interna- tional Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tion 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (219. Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) Ich habe versehentlich mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012 (Neunter Existenzminimumbericht) – Drucksachen 17/11425, 17/11614 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2011 – Drucksachen 17/11435, 17/11614 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/11762 Nr. A.2 Ratsdokument 15737/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.12 Ratsdokument 16202/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.13 Ratsdokument 16374/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/12126 Nr. A.28 EP P7_TA-PROV(2012)0460 Drucksache 17/12126 Nr. A.29 Ratsdokument 17611/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/10710 Nr. A.51 Ratsdokument 12751/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2012)0320 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/11762 Nr. A.3 Ratsdokument 14657/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.20 Ratsdokument 16537/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.22 Ratsdokument 16723/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2012)0087 Drucksache 17/9647 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2012)0094 Drucksache 17/10710 Nr. A.62 EP P7_TA-PROV(2012)0222 Drucksache 17/10710 Nr. A.63 EP P7_TA-PROV(2012)0228 Drucksache 17/10710 Nr. A.64 EP P7_TA-PROV(2012)0229 Drucksache 17/11108 Nr. A.23 Ratsdokument 13655/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2012)0355 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.25 Ratsdokument 9944/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.76 Ratsdokument 12393/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.77 Ratsdokument 12398/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.18 Ratsdokument 14531/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.19 Ratsdokument 14616/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.20 Ratsdokument 14662/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2012)0386 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8967 Nr. A.13 Ratsdokument 6228/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.84 Ratsdokument 12827/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.85 Ratsdokument 12828/12 220. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 35 Gemeinnützigkeitsrecht TOP 34 Erkenntnisse über Verfassungswidrigkeit der NPD TOP 37 Beitritt der Republik Kroatien zur EU TOP 36 Zugang von Kindern zu Kriegswaffen TOP 39 Digitalisierung des Filmerbes TOP 38 Transparenz beim Sponsoring für Parteien Anlagen
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herzlichen Dank, Herr Präsident. – Meine sehr ver-

    ehrten Damen und Herren! Der Deutsche Bundestag be-
    rät heute über ein Verbotsverfahren gegen die NPD. Ich
    glaube, im Sinne der meisten Bürger in diesem Land
    sprechen zu dürfen, wenn ich sage: Das wurde aber auch
    Zeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Im Bundesrat beschäftigen wir uns seit Jahren mit der
    Möglichkeit eines Verbotsverfahrens. Wir haben in den
    Ländern umfangreiche Materialien zusammengetragen.
    Wir haben viel Mühe und viel Zeit investiert, um diese
    menschenverachtende Partei davon abzuhalten, ihre ver-
    fassungsfeindlichen Parolen zu verbreiten. Das haben
    wir in den Ländern nicht getan, bloß weil wir die Gele-
    genheit dazu haben, sondern weil wir, wie ich glaube, als
    Vertreter des Volkes, als gewählte Vertreter, die Pflicht
    haben, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die
    Werte unserer Verfassung zu schützen:


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    die Würde des Menschen, die freie Entfaltung der Per-
    sönlichkeit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit
    und die Freiheit der Person.

    Wir leben in einem demokratischen Staat. Ich glaube,
    Demokratie ist nicht einfach nur ein Begriff oder ein
    Wort in unserer Verfassung oder irgendeine Staatsform.
    Demokratie in Deutschland ist eine Errungenschaft. Sie
    ist eine Errungenschaft, auf die wir stolz sein können.
    Sie ist errungen worden von vielen Frauen und Männern
    in diesem Land, die für diese Werte im Laufe der deut-
    schen Geschichte ihr eigenes Leben oder das Leben ihrer
    Familie riskiert haben. Sie haben gekämpft für diese De-
    mokratie und für diese gerade von mir zitierten Werte
    unserer Verfassung. Diese Menschen haben das Funda-
    ment unserer Gesellschaft geschaffen.

    Deshalb hat es mich stolz gemacht, meine Damen und
    Herren, dass am 14. Dezember des letzten Jahres der
    Bundesrat über alle Parteigrenzen hinweg beschlossen
    hat, diese Werte nicht herzugeben, sondern sie aktiv zu
    verteidigen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube, das ist nicht nur Zeichen und Ausdruck einer
    wehrhaften Demokratie. Das ist vor allem auch ein Zei-
    chen an diejenigen, die Opfer sind, deren Menschen-
    würde in diesem Land mit Füßen getreten wurde oder
    noch wird. Ich glaube, der Rechtsstaat, die Parteien und
    die Parlamente dürfen nicht der Schuster sein, der im
    Zuge der Parteienfinanzierung die Springerstiefel immer
    wieder neu besohlt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube, dass wir im Bundesrat ein wichtiges Zei-
    chen gesetzt haben über alle Parteigrenzen hinweg. Aber
    es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Damit meine ich
    die aktuelle Haltung der Bundesregierung. Es darf nicht
    sein, dass diese Debatte in den nächsten Wochen weiter-
    hin durch Untätigkeit und Zaudern geprägt wird. Das
    wäre ein verheerendes Signal im Kampf gegen Rechts-
    extremismus.

    Meine Damen und Herren, es kann mit guten Argu-
    menten für ein Verbot gestritten werden. Es kann auch
    mit guten Argumenten gegen ein Verbot gestritten wer-
    den. Aber man muss wenigstens darum streiten. Behar-
    ren und Zaudern – das ist nicht das Zeichen der Zeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bitte, den Blick über dieses Parlament oder den
    Bundesrat hinauszurichten – wir diskutieren dieses Par-
    teienverbot natürlich auch unter einem parteitaktischen
    Kalkül –: Wie nehmen es die Menschen draußen wahr,
    wenn die drei Verfassungsorgane dieser Republik da-
    rüber streiten, wie man gegen eine Partei vorgeht, die
    seit 60 Jahren existiert, in zwei Landesparlamenten ver-
    treten ist und objektiv menschenverachtend, ausländer-
    feindlich und verfassungsfeindlich ist? Welches Bild ge-
    ben wir als Demokraten ab, wenn wir darüber streiten,
    während die Feinde der Demokratie versuchen, in die
    Mitte dieser Gesellschaft vorzudringen? Dieses Bild dür-
    fen wir nicht abgeben.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich glaube, dass die Vertreter der Verfassungsorgane,
    die für ein solches Verbot eintreten, mit Recht sagen
    können: Wir wollen nach demokratischen Werten leben
    und unsere Kinder dazu erziehen: zu Nächstenliebe, To-
    leranz, Mitmenschlichkeit. Es wäre ein Armutszeugnis
    für dieses Land, wenn wir uns in einem solchen Verbots-
    verfahren wegduckten, weil es bequemer wäre, und
    wenn es sich dabei auch nur um ein Verfassungsorgan
    handeln würde. Ich glaube vielmehr, es wäre ein wichti-
    ges Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger dieses Lan-
    des, dass wir als Demokraten in dieser Frage eine klare
    Haltung einnehmen.


    (Beifall bei der SPD)


    „Neger haben einen Intelligenzquotienten, der liegt
    vom schwachsinnigen Deutschen bis zum Normaldeut-
    schen“, „Europa ist das Land der weißen Rasse und soll
    es auch bleiben“: Das sind nur zwei Zitate aus der Mate-
    rialsammlung, die wir als Innenminister der Länder und
    Minister des Bundes in den letzten Monaten sehr sorg-
    fältig zusammengetragen haben.

    Wir haben darauf geachtet, dass diese Materialien
    quellenfrei sind. Sie stammen aus öffentlich zugängli-
    chen Materialien. Wir als Länder werden dies testieren.
    Wir haben auch in die Bundesbehörden und in den Bun-
    desinnenminister als Person großes Vertrauen, dass
    dieses Material quellenfrei ist – offensichtlich mehr





    Minister Ralf Jäger (Nordrhein-Westfalen)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Vertrauen, Herr Dr. Jung, als seine eigene Bundestags-
    fraktion.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese gerade von mir erwähnten Zitate stammen aus frei
    zugänglichem Material. Ich glaube, in einem Rechtsstaat
    darf man solche Äußerungen nicht tolerieren.

    Viele stellen sich im Zusammenhang mit dem NPD-
    Verbotsverfahren die Frage: Ist die Demokratie in
    Deutschland eigentlich nicht stark genug, um sich mit
    Rechten und Nazis mit guten Argumenten auseinander-
    zusetzen? – Ja, selbstverständlich, und nicht nur ausein-
    anderzusetzen: Ich glaube, dass wir sehr gute Argumente
    haben, um uns auf intellektueller Ebene mit braunem
    Gedankengut auseinanderzusetzen und natürlich auch
    durchzusetzen. Aber ich stelle auch die Frage: Wie hel-
    fen diese Argumente unseren ausländischen Mitbürge-
    rinnen und Mitbürgern, die in Dessau oder Schwerin auf
    offener Straße diskriminiert, schikaniert oder geschlagen
    werden? Wie helfen diese Argumente diesen Menschen?

    Gute Argumente zu haben und intellektuell über den
    Dingen zu stehen, ist das eine; das hilft aber nur in selte-
    nen Fällen gegen Baseballschläger, Schlagring und
    Springerstiefel. Wir müssen diejenigen, die den geisti-
    gen Nährboden für ein solches Verhalten liefern, davon
    abhalten, dies zu tun.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mindestens genauso wichtig ist: Mit dem Verbot zer-
    schlagen wir die bestehenden Strukturen. Wir entziehen
    der einzigen rechtsextremistischen Partei in Deutsch-
    land, die bundesweit aktionsfähig ist, ihre Basis. Aber
    das darf nur ein Baustein im Kampf gegen Rechtsextre-
    mismus sein,


    (Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Sehr richtig!)


    und es muss aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Je-
    der muss, so gut er kann, seinen Beitrag für diese Demo-
    kratie leisten, indem er Demokratie lebt und für sie ein-
    steht.

    Das haben wir im Bundesrat mit beeindruckender Ge-
    schlossenheit getan. Wir sind dieser Verantwortung
    nachgekommen. Dies erwarten wir auch von der Bun-
    desregierung und dem Bundestag. Wir erwarten, dass
    Sie dieses Verfahren aktiv unterstützen – nicht, damit es
    erfolgreich wird, sondern weil uns das die Demokratie
    wert sein sollte.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die FDP-Fraktion hat jetzt das Wort der Kollege

Dr. Stefan Ruppert.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Stefan Ruppert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Ich glaube, man muss bei dem vorliegenden Thema
    drei Ebenen unterscheiden. Zunächst ist da die Gemein-
    samkeit aller Demokraten bei der Bewertung der NPD;
    ich glaube, da sind wir uns in diesem Haus alle einig.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dann kommt die juristische Ebene. Dabei geht es um
    die Frage: Wie hält man es sozusagen im Handwerkli-
    chen mit einem Verbotsverfahren? Wir sind uns wahr-
    scheinlich ebenfalls einig, dass bei der letzten Entschei-
    dung sehr hohe Hürden für ein solches Verfahren
    aufgestellt worden sind. Wir sind vielleicht unterschied-
    licher Meinung bei der Frage, wie schwer es ist, diese
    Hürden zu nehmen. Aber wir sollten uns darin einig sein,
    dass wir keine Politik betreiben wollen, die den Antrag
    des Bundesrats in irgendeiner Weise behindert. Vielmehr
    sollten wir schauen, wie man verhindern kann, dass ein
    Verfahren, wie es der Bundesrat beantragt hat, in hand-
    werklicher Hinsicht beschädigt wird.

    Die dritte Ebene bezieht sich auf die politische Aus-
    einandersetzung um die Frage: Wählt man einen eher
    etatistisch-repressiven Ansatz – so möchte ich es einmal
    nennen – oder einen liberalen Ansatz – dies wäre aus
    meiner Sicht sinnvoll –, wenn es darum geht: Auf wel-
    che Weise wehrt sich die Demokratie gegen ihre Feinde?

    Ich will zur politischen Bewertung der NPD, also zur
    ersten Ebene, nur noch ganz kurz etwas ausführen, da
    hier schon vieles gesagt worden ist. Natürlich ist die
    NPD eine zutiefst widerliche, verfassungswidrige Partei.
    Ich habe mich als wissenschaftlicher Mitarbeiter im
    Rahmen des damaligen Verbotsverfahrens drei Jahre
    meines Lebens mit dieser Partei beschäftigen müssen.
    Als ich nach Karlsruhe kam, hatte ich die Vorstellung
    von einer Partei, die rechtsradikal ist, sozusagen ein et-
    was härterer Flügel der Republikaner. Nachdem ich da-
    mals die Akten und Unterlagen gesehen habe, war mir
    klar: Es handelt sich im Kern um eine in der Nachfolge
    nationalsozialistischer Ideen stehende Partei, die darauf
    aus ist – das sagt sie auch selbst –, das System Bundesre-
    publik Deutschland dauerhaft zu beschädigen. Ich
    glaube, man kann in der Materialsammlung auf viele
    Punkte verweisen, in denen dies deutlich wird. Insofern
    sind wir uns in dieser Beziehung einig. Ich glaube, da
    sollten wir uns auch nicht auseinanderdividieren lassen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Jetzt komme ich kurz zur zweiten Ebene, der juristi-
    schen Ebene. Ich glaube in der Tat, dass das Bundesver-
    fassungsgericht damals sehr hohe Hürden aufgestellt hat.
    Übrigens haben gerade Ihnen nahestehende Richter da-
    mals die Auffassung vertreten, dass man das Verfahren
    nicht in der Sache prüfen sollte, sondern dass man einen
    formalen Abschluss finden muss. Die Initiativen meines
    damaligen Vorgesetzten, weiterhin in der Sache genauer
    zu schauen, waren nicht mehrheitsfähig, haben nicht das
    notwendige Quorum erreicht.





    Dr. Stefan Ruppert


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich will zum Hauptpunkt kommen, nämlich zur politi-
    schen Auseinandersetzung. Da, finde ich, haben sich
    Herr Jäger und Herr Oppermann ein wenig widerspro-
    chen. Sie fordern von uns eine Stellungnahme nach dem
    Motto: „Seid ihr dafür, oder seid ihr dagegen?“, sind
    aber in der gleichen Sekunde ungeheuer stolz auf ihre
    parteipolitische Geschlossenheit in dieser Frage und in-
    sinuieren, wir müssten, wenn es darum geht, wie mit der
    NPD umzugehen ist, auf jeden Fall zum gleichen Ergeb-
    nis kommen wie sie.

    Da sind mir die Grünen wesentlich sympathischer;
    ich habe eben Herrn Wieland zugehört – ich vertrete
    nicht seine Auffassung –, und ich weiß, dass nachher
    Herr Beck noch etwas zu diesem Thema sagen wird. Bei
    den Grünen verspüre ich, offen gesagt, mehr von einem
    Ringen – das ich auch in der CDU/CSU und in der FDP
    verspüre –, die Diskussion wirklich politisch und in der
    Sache zu führen und sich die Frage zu stellen: Ist ein
    Parteienverbot, eine institutionelle Schwächung des
    Rechtsextremismus, mehr als nur eine symbolische
    Handlung, und adressieren wir dieses Problem damit in
    der Sache richtig? Da bin ich sehr, sehr, sehr skeptisch.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Thomas Oppermann [SPD]: Wenn alle nur mit sich selber ringen, dann wird das nichts!)


    Warum? Ein Vorteil eines NPD-Verbots besteht in der
    Tat darin, die staatliche Parteienfinanzierung zu kappen.
    Aber zu glauben – wie Sie es vortragen –, dass Vorfälle,
    wenn in Städten im Osten wie im Westen Ausländer auf
    der Straße von Menschen mit rechtsradikalem Hinter-
    grund angegriffen werden, durch ein NPD-Verbotsver-
    fahren auch nur ansatzweise verhindert werden könnten,
    ist doch irgendwo ein bisschen naiv.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist eine Aufgabe von uns allen.

    Vor einigen Monaten haben wir hier über den Antise-
    mitismusbericht diskutiert. Es wäre doch ein Leichtes,
    die richtigen Schritte einzuleiten, wenn man den Antise-
    mitismus und ausländerfeindliche Parolen allein in die-
    sem Milieu verorten könnte. Leider sitzt das Problem
    aber viel tiefer. Wir alle wissen, dass gewisse Haltungen
    in der gesamten Bevölkerung vorzufinden sind. Deswe-
    gen lautet mein Plädoyer, es nicht mit dem etatistisch-re-
    pressiven Ansatz zu versuchen, sondern den liberalen
    Ansatz zu wählen und zu sagen: Es ist eine gesamtge-
    sellschaftliche Aufgabe – eine Aufgabe der Zivilgesell-
    schaft, also von uns allen, auch von Vereinen und im
    Rahmen von Demonstrationen –, sich dem entgegenzu-
    stellen.


    (Sönke Rix [SPD]: Das widerspricht sich doch gar nicht!)


    Mit einem Verbot erweckt man zwar den Eindruck, als
    würde das Problem dadurch gelöst. In der Sache, was die
    Überzeugungen der Menschen angeht, wird dadurch
    aber kein einziges Problem gelöst.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Sagt doch auch keiner!)


    Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Ich will das an
    einem Bild deutlich machen: Wenn wir den Schmerz,
    den uns diese Partei regelmäßig zufügt, dauerhaft spü-
    ren, werden wir uns anders verhalten, als wenn wir den
    Eindruck haben, wir hätten dieses Problem durch ein
    Verbotsverfahren einer Teillösung zugeführt. Wir müs-
    sen uns vor Augen halten – Herr Uhl hat gesagt, dass das
    für alle alten Demokratien, die sehr gefestigt sind, gilt –,
    dass wir unsere Demokratie nur verteidigen können,
    wenn wir sie jeden Tag miteinander und in Gemeinsam-
    keit neu erringen. Das gelingt aber nicht durch symboli-
    sche Verbote. Das ist der Kerngedanke. Aus diesem
    Grund bin ich strikt gegen ein NPD-Verbotsverfahren.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Wo ist denn da Ihr Ringen?)


    – Auch in meiner Fraktion gibt es Leute, die das anders
    sehen. Wie gesagt, Sie feiern Ihre Geschlossenheit. Ich
    finde aber, das ist bei dieser Frage keine Errungenschaft.
    Vielmehr lohnt es sich, unterschiedlicher Meinung zu
    sein und sich mit anderen Auffassungen auseinanderzu-
    setzen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Sie haben eine Haltung, und wir haben eine andere Haltung! Das ist doch okay!)


    Sie werfen uns, der CSU und der CDU vor, dass sich
    der eine so und der andere so äußert; das könnten Sie üb-
    rigens auch den Grünen vorwerfen. Das empfinde ich
    aber nicht als Vorwurf. Vielmehr bringt das ein ernsthaf-
    tes Ringen um eine Lösung zum Ausdruck. Der eine ge-
    wichtet die einen Argumente etwas höher, und der an-
    dere gewichtet die anderen Argumente etwas höher. Ich
    glaube, wir tun gut daran, diese Debatte nicht zu be-
    schleunigen. Wir müssen sie sachgerecht und intensiv
    führen und dann zu einem Ergebnis kommen. Ich werbe
    dafür, eher die zivilgesellschaftlichen Ansätze im Kampf
    gegen die NPD und den Rechtsradikalismus zu stärken,
    statt auf ein Verbotsverfahren zu setzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sönke Rix [SPD]: Das können wir gerne machen! Gar kein Problem! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Alternative, Herr Ruppert!)