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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/220 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 35: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entbürokratisierung des Gemeinnüt- zigkeitsrechts (Gemeinnützigkeitsent- bürokratisierungsgesetz – GemEntBG)  (Drucksachen 17/11316, 17/12123) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entbürokra- tisierung des Gemeinnützigkeits- rechts (Gemeinnützigkeitsentbüro- kratisierungsgesetz – GemEntBG) (Drucksachen 17/11632, 17/12037, 17/12123) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/12124) . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Verein (Drucksachen 17/5713, 17/12125) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Aufwandsentschädigungen für kom- munale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerin- nen und Amtsträger nicht auf Leis- tungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch an- rechnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Katrin Kunert, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrech- nung von Aufwandsentschädigun- gen für bürgerschaftliches Engage- ment auf Leistungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozial- gesetzbuch (Drucksachen 17/7646, 17/7653, 17/11253 Buchstabe a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung – Bericht der Sachverständigenkommission  und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/10580) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . 27337 A 27337 B 27337 B 27337 C 27337 D 27338 A 27338 B 27339 C 27341 C 27342 D 27345 A 27347 D 27348 D 27350 B 27351 B 27352 A 27353 A 27354 A 27355 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (Drucksache 17/12168) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ralf Jäger, Minister (Nordrhein- Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 2011 über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union (Drucksache 17/11872) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Dietmar Nietan, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: EU-Beitritt der Republik Kroatien zum Erfolg führen (Drucksache 17/12182) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kein Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Kriegswaffen bei Bun- deswehr-Veranstaltungen (Drucksachen 17/8609, 17/9597) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Katrin Werner, Diana Golze, Paul Schäfer (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Mili- tärische Verwendung von Minder- jährigen beenden – Ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten unterstützen (Drucksachen 17/8491, 17/9916) . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Johannes Selle, Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Burkhardt Müller-Sönksen, Reiner Deutschmann, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Das Filmerbe stärken, die Kulturschätze für die Nachwelt bewahren und im digitalen Zeitalter zugänglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner, Siegmund Ehrmann, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein nationales Digitalisie- rungsprogramm für unser Filmerbe 27355 D 27357 A 27358 D 27359 A 27360 C 27362 A 27363 A 27364 B 27365 B 27367 A 27368 C 27369 D 27370 D 27372 A 27373 C 27374 D 27375 C 27377 A 27378 B 27378 C 27378 D 27380 A 27381 C 27382 C 27383 C 27384 C 27385 B 27385 C 27385 C 27386 C 27388 A 27389 A 27390 B 27391 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 III – zu dem Antrag der Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer, Jan Korte, Herbert Behrens, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Fi- nanzierung zur Bewahrung des deutschen Filmerbes endlich sicher- stellen – zu dem Antrag der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Tabea Rößner, Dr. Konstantin von Notz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Um- fassende Initiative zur Digitalisie- rung des Filmerbes starten (Drucksachen 17/11006, 17/10098, 17/11007, 17/8353, 17/11933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- archivgesetzes (Drucksache 17/12012) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Ge- setzes zur Änderung des Parteiengeset- zes – Begrenzung von Parteispenden und Transparenz beim Sponsoring für Parteien (Transparenzgesetz) (Drucksache 17/11877) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus ver- hindern und Parteienfinanzierung transparenter gestalten (Drucksache 17/9063) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (219 Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27392 C 27392 D 27393 A 27394 A 27395 C 27396 C 27397 B 27398 B 27399 C 27399 C 27399 D 27400 D 27403 A 27404 B 27405 A 27406 A 27407 C 27407 B 27409 A 27410 A 27410 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27337 (A) (C) (D)(B) 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 219. Sitzung, Seite 27110 D, vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „– Ich respektiere, dass Sie keinen Einsatz wollen, aber zu sagen, dass dadurch, dass wir ein unbemanntes Flugzeug gegenüber einem be- mannten Flugzeug bevorzugen, die Hemmschwelle ge- senkt würde, heißt umgekehrt, dass Sie lieber das Leben eines Piloten gefährden und auf den Einsatz dieser Waffe verzichten wollen.“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27409 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Canel, Sylvia FDP 01.02.2013 Crone, Petra SPD 01.02.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.02.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 01.02.2013 Ernst, Klaus DIE LINKE 01.02.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.02.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Gerster, Martin SPD 01.02.2013 Glos, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Golze, Diana DIE LINKE 01.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.02.2013 Gruß, Miriam FDP 01.02.2013 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 01.02.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 01.02.2013 Heil (Peine), Hubertus SPD 01.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.02.2013 Hoff, Elke FDP 01.02.2013 Humme, Christel SPD 01.02.2013 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 01.02.2013 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klimke, Jürgen CDU/CSU 01.02.2013 Krellmann, Jutta DIE LINKE 01.02.2013 Kudla, Bettina CDU/CSU 01.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 01.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 01.02.2013 Leidig, Sabine DIE LINKE 01.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 01.02.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 01.02.2013 Dr. h.c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.02.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 01.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.02.2013 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 01.02.2013 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Otte, Henning CDU/CSU 01.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.02.2013 Schaaf, Anton SPD 01.02.2013 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.02.2013 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 01.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.02.2013 Sendker, Reinhold CDU/CSU 01.02.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 01.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 01.02.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.02.2013 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 01.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 01.02.2013 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 01.02.2013 Ziegler, Dagmar SPD 01.02.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan (Interna- tional Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tion 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (219. Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) Ich habe versehentlich mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012 (Neunter Existenzminimumbericht) – Drucksachen 17/11425, 17/11614 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2011 – Drucksachen 17/11435, 17/11614 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/11762 Nr. A.2 Ratsdokument 15737/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.12 Ratsdokument 16202/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.13 Ratsdokument 16374/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/12126 Nr. A.28 EP P7_TA-PROV(2012)0460 Drucksache 17/12126 Nr. A.29 Ratsdokument 17611/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/10710 Nr. A.51 Ratsdokument 12751/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2012)0320 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/11762 Nr. A.3 Ratsdokument 14657/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.20 Ratsdokument 16537/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.22 Ratsdokument 16723/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2012)0087 Drucksache 17/9647 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2012)0094 Drucksache 17/10710 Nr. A.62 EP P7_TA-PROV(2012)0222 Drucksache 17/10710 Nr. A.63 EP P7_TA-PROV(2012)0228 Drucksache 17/10710 Nr. A.64 EP P7_TA-PROV(2012)0229 Drucksache 17/11108 Nr. A.23 Ratsdokument 13655/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2012)0355 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.25 Ratsdokument 9944/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.76 Ratsdokument 12393/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.77 Ratsdokument 12398/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.18 Ratsdokument 14531/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.19 Ratsdokument 14616/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.20 Ratsdokument 14662/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2012)0386 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8967 Nr. A.13 Ratsdokument 6228/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.84 Ratsdokument 12827/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.85 Ratsdokument 12828/12 220. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 35 Gemeinnützigkeitsrecht TOP 34 Erkenntnisse über Verfassungswidrigkeit der NPD TOP 37 Beitritt der Republik Kroatien zur EU TOP 36 Zugang von Kindern zu Kriegswaffen TOP 39 Digitalisierung des Filmerbes TOP 38 Transparenz beim Sponsoring für Parteien Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Hinz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Guten Morgen, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Bei fast jedem Tagesordnungspunkt hö-
    ren wir, welch historische Stunde wir gerade erleben
    dürfen. Die Schritte, die tatsächlich historisch und wich-
    tig waren und zu Recht auf den Weg gebracht wurden,
    liegen aber schon etwas länger zurück, und zwar bis zu
    dem Zeitpunkt, als die Kolleginnen und Kollegen in der
    14. Wahlperiode gemeinsam den Bericht der Enquete-
    Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engage-
    ments“ fertiggestellt haben. Dort ist all das eingeflossen,
    was für diejenigen Vereine, Verbände, Organisationen,
    die ehrenamtlich gemeinnützig tätig sind, wichtig war.
    Das war wirklich eine historische Stunde.

    Das andere wichtige Datum, mein lieber Herr Kollege
    Freiherr von Stetten, war in der letzten Wahlperiode, und
    zwar das Jahr 2007. Damals hatten wir in der Großen
    Koalition in dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bür-
    gerschaftlichen Engagements die richtigen Schritte und
    die richtigen Maßnahmen beschlossen. Dann ist es in der
    Tat nicht gerade sehr schwer, aufbauend auf einer guten
    Grundlage, auf einem guten Fundament, doch zumindest
    einige Erfahrungen in Form von Ergänzungen umzuset-
    zen.

    Ich möchte das, was Sie hier einbringen, nicht schmä-
    lern. Aber ich habe schon eine andere Wahrnehmung so-
    wohl in Bezug auf die Beratung als auch auf den Um-
    gang mit unseren Anträgen. Dass Sie den Anregungen
    aus der Anhörung nun tatsächlich nicht in allen Punkten
    gefolgt sind, ist Ihre Entscheidung. Wenn Sie uns nun
    aber suggerieren wollen, Sie seien kooperativ, und wenn
    Sie jetzt auch vor der Öffentlichkeit darstellen wollen,
    Sie seien offen und hätten alle Anregungen aufgenom-
    men, dann weiß ich nicht, auf welcher Veranstaltung Sie
    waren.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Auf einer guten!)


    Aber in der letzten Finanzausschusssitzung, in der wir
    über diesen Gesetzentwurf abschließend beraten haben,
    in der wir neun Anträge eingebracht haben und ich noch
    mit Ihnen darüber gesprochen habe, ob es Gemeinsam-
    keiten gibt, haben Sie ohne mit der Wimper zu zucken
    jeden Antrag abgelehnt.





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Hier, Herr Präsident, greife ich gerne Ihre Worte auf,
    dass nämlich das sogenannte Gemeinnützigkeitsentbüro-
    kratisierungsgesetz gar nichts mit dem zu tun hat, was
    wir seinerzeit in der letzten Wahlperiode auf den Weg
    gebracht haben. Wir haben Ihnen einen Vorschlag ge-
    macht, wie wir dieses Gesetz nennen könnten, und den
    Antrag eingebracht, dieses Gesetz „Gesetz zur Stärkung
    des Bürgerschaftlichen Engagements“ zu nennen. Genau
    darum geht es nämlich. Dabei ging es nicht nur um eine
    Überschrift. Aber selbst in dieser Frage waren Sie nicht
    kompromissbereit.

    Wenn Sie heute über das Ehrenamt sprechen – viele
    Laien gebrauchen oft verschiedene Begriffe –, dann sa-
    gen Sie damit etwas ganz anderes aus. Sie wollen eine
    ganz andere Richtung einschlagen. Ich finde, das ist für
    Sie sehr beschämend. Es ist aber Ihre Sache, wie Sie das
    Ihren Vereinsvertretern, Ihren Organisationen erklären.

    Alle Anträge, die wir eingebracht haben, sind ge-
    meinsam mit den Verbänden, Organisationen und Verei-
    nen auf den Weg gebracht worden. Wir haben hier die
    23 Millionen Menschen, die 600 000 Vereine, Initiati-
    ven, Organisationen und Stiftungen hinter uns, weil
    diese die Anträge gemeinsam mit uns formuliert haben.

    Ja, in Ihrem Gesetzentwurf geht es um die Entbüro-
    kratisierung in der Abgabenordnung. Dagegen gibt es
    nichts zu sagen. Aber damit greifen Sie nur einige
    Punkte heraus, sind aber vielen Anregungen, die ganz
    einfach aufgrund der veränderten Situation gerade im
    Sozial- und im Gesundheitsbereich wichtig sind, über-
    haupt nicht gefolgt.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist nicht in Ordnung. Darüber sind Sie ganz eiskalt
    hinweggegangen.

    Ich komme nun zur Anhebung der Übungsleiterpau-
    schale von 2 100 auf 2 400 Euro. Johannes Rau hat ein-
    mal gesagt:

    Das ehrenamtliche Engagement ist die Seele der
    Demokratie.

    Ja, er hat recht. So weit reichen nämlich das Engagement
    und die Unterstützung der Ehrenamtlichen. Johannes
    Rau, Willy Brandt und in der Nachfolge Peer Steinbrück
    haben sich sehr stark für diesen Bereich eingesetzt und
    haben die entsprechenden Maßnahmen auf den Weg ge-
    bracht.


    (Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei der CDU/ CSU – Dr. Frank Steffel [CDU/CSU]: Steinbrück ist ein Mann des Ehrenamtes! – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh!)


    – Bei so vielen Beifallsbekundungen kann meine Zeit
    angehalten werden, da dürfen Sie auch die Hände benut-
    zen und klatschen.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Mitleidsbekundung!)


    Ich habe mit Vereinen und Organisationen in meinem
    Wahlkreis gesprochen. Ich möchte hier den Präsidenten
    meines Vereins TUSEM Essen herausgreifen, der ganz

    klar sagt: Natürlich freuen wir uns über die Anhebung
    der Übungsleiterpauschale. Aber ist es tatsächlich das,
    was die ehrenamtlich Tätigen, diejenigen, die gemein-
    nützig tätig sind, brauchen und wollen?


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja, auch!)


    – Auch! Lieber Kollege, Sie rufen dazwischen: „Auch!“
    Aber wir haben in der Anhörung erfahren, dass viele das
    gar nicht mehr in Anspruch nehmen können: sicherlich
    einige wenige in großen Vereinen, aber viele andere
    nicht. Darüber müssen wir reden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das hat mit der Größe der Vereine nichts zu tun!)


    Hier stellt sich die Frage, ob wir nur die Großen fördern
    oder auch die Kleinen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Es geht auch um die Kleinen!)


    – Gut. – Hierzu schreibt mir mein Präsident, Herr Ulrich
    Gaißmayer: Es sind die kleinen Dinge, die Auszeichnun-
    gen, die unkomplizierten Dinge. Denn beim Ehrenamt
    geht es nicht in erster Linie um die finanzielle Ausstat-
    tung, sondern um die Anerkennung.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das wird es auch!)


    Ich habe mit einer Kollegin aus der Ehrenamt Agen-
    tur Essen gesprochen, die genau dies auch noch einmal
    beschreibt: Es kann nicht immer alles nur über Steuern
    geregelt werden, sondern wir müssen das Ehrenamt im
    Sinne der Enquete-Kommission nach vorne bringen. Wir
    sagen: Hier haben Sie nichts auf den Weg gebracht.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir stimmen dem Gesetzentwurf und damit der An-
    hebung der Ehrenamtspauschale von jährlich 500 Euro
    auf 720 Euro zu. Dennoch ist das nicht das Mittel, das
    vor Ort letzten Endes gebraucht wird.

    Zum Zivilrecht haben Sie auch etwas gesagt, mein
    lieber Kollege. Ja, das stimmte, suggerieren Sie den Kol-
    leginnen und Kollegen, den Vertretern in den Vereinen
    und Organisationen, aber bitte nicht, dass sie jetzt kom-
    plette Rechtssicherheit im Bereich der Haftung haben.
    Das Strafrecht gilt nach wie vor. Es ist ein richtiger
    Schritt, kein Thema, aber Sie springen im Bereich des
    Sports, wenn ich das einmal so sagen darf, ein wenig zu
    kurz.

    Sie halten fest an einem verengten Begriff der Ge-
    meinnützigkeit; das gilt auch in Bezug auf den neuen Ti-
    tel. Ich sage Ihnen: Sie gehen in eine andere Richtung als
    wir.

    Die Kolleginnen und Kollegen, die den Bericht der
    Enquete-Kommission mitgestaltet haben – ich schaue
    jetzt auch einmal in die Reihen der CDU –, werden si-
    cherlich nicht alles gutheißen, was Sie hier heute auf den
    Weg bringen, wobei ich sagen muss: Für mich ist es
    wichtig und gut, dass wir heute einmal in der Kernzeit





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)


    über 23 Millionen Menschen und ihr ehrenamtliches En-
    gagement debattieren,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja!)


    über das, was diese Menschen für unsere Gesellschaft
    leisten.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Sie treffen aber einen falschen Ton!)


    Die Begründung Ihres Gesetzentwurfes ist aber verrä-
    terisch; denn darin bringen Sie ganz klar Ihr Verständnis
    von bürgerschaftlichem Engagement der ehrenamtlich
    Tätigen, der Engagierten, der Vertreterinnen und Vertre-
    ter der Vereine zum Beispiel in den Bereichen Kultur
    und Sport usw. in unserer Gesellschaft zum Ausdruck.
    Ich zitiere jetzt wörtlich aus der Drucksache:

    In Zeiten knapper öffentlicher Kassen gewinnt die
    Förderung und Stärkung der Zivilgesellschaft an
    Bedeutung,


    (Iris Gleicke [SPD]: Aha!)


    – bis dahin ist das wunderbar, aber es geht weiter –

    denn die öffentliche Hand wird sich wegen der un-
    umgänglichen Haushaltskonsolidierung auf ihre un-
    abweisbar notwendigen Aufgaben konzentrieren
    müssen.

    Nein, nein, wir können unsere ehrenamtlich Enga-
    gierten, die bürgerschaftliches Engagement zeigen, nicht
    missbrauchen, indem sie die Folgen Ihrer bis in die
    Kommunen hinein verfehlten Haushaltspolitik tragen
    sollen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hier werden wir nicht mitmachen; denn wir werden die-
    jenigen, die ehrenamtliches Engagement zeigen, nicht
    missbrauchen, sondern ganz im Gegenteil stärken und
    honorieren. Das, was die Menschen hier leisten, ist tat-
    sächlich ein ganz wichtiger Beitrag zum Gelingen unse-
    rer Gesellschaft.

    Da uns Ihr Gesetzentwurf nicht weit genug bzw. stel-
    lenweise in eine falsche Richtung geht, haben wir einen
    Entschließungsantrag eingebracht, in dem wir in fünf
    Punkten noch einmal sehr deutlich darauf eingehen, wo-
    hin wir im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements
    letzten Endes gehen wollen.

    Ich würde mich freuen – dadurch würden Sie heute in
    der Tat ein Zeichen setzen –, wenn wir den Gesetzent-
    wurf gemeinsam annehmen und beschließen würden und
    Sie gleichzeitig unserem Entschließungsantrag in der
    kompletten Stärke Ihrer Koalition auch zustimmen
    könnten; denn dann wäre es heute in der Tat nicht nur
    eine Kernzeitdebatte für das Ehrenamt, sondern tatsäch-
    lich eine gute Stunde, weil wir dann nämlich das errei-
    chen würden, was die bürgerschaftlich engagierten Men-
    schen in unserer Gesellschaft wirklich brauchen.

    Ich möchte mich bei allen, die für uns und unsere Ge-
    sellschaft zum Gelingen des Miteinanders beitragen,
    ganz herzlich bedanken, und ich kann nur dazu auffor-

    dern, genau hinzuschauen, was hier teilweise beschlos-
    sen wird. Nicht überall da, wo Ehrenamt draufsteht, wird
    das Ehrenamt auch gefördert. Wir sind die tatsächlichen
    Garanten dafür, dass bürgerschaftliches Engagement ge-
    fördert wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Patrick Döring [FDP]: Geht es auch eine Nummer kleiner, Frau Kollegin? – Gegenruf der Abg. Iris Gleicke [SPD]: Soll ich Ihnen einmal das Schreiben meines Bürgermeisters zum Jugendzentrum zuleiten?)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Birgit Reinemund von der FDP-Fraktion ist die

nächste Rednerin.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Birgit Reinemund


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Frau Hinz,
    ich finde es schade, dass Sie einen so rundum guten Ge-
    setzentwurf so niederreden können und gleichzeitig zu-
    stimmen werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Iris Gleicke [SPD]: Zuhören! – Sönke Rix [SPD]: Wir können es auch sein lassen!)


    Das ist für mich unverständlich.

    Im Zusammenhang mit dem Ehrenamt von „eiskalt“
    zu sprechen, ist eine Dreistigkeit ohnegleichen.


    (Iris Gleicke [SPD]: Verräterisch ist das, was Sie machen!)


    Das ist eine Selbstdarstellung und hat mit dem Inhalt
    und der konstruktiven Diskussion im Ausschuss und den
    gemeinsamen Berichterstattergesprächen überhaupt
    nichts mehr zu tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Ja, bürgerschaftliches Engagement ist ohne Zweifel
    mehr als das klassische Ehrenamt. Doch Ziel dieses Ge-
    setzentwurfes war ganz konkret, Verbesserungen für
    Ehrenamtliche in Vereinen und Stiftungen zu erreichen.
    Es war nicht das Ziel, den Gemeinnützigkeitsbegriff all-
    gemein zu erweitern, was finanziell nicht darstellbar war
    und was auch Ihre Länder nicht mitgemacht hätten.


    (Dr. Peter Röhlinger [FDP]: Genau!)


    Im Bund fordern, in den Ländern blockieren, auf diese
    Art können wir hier nicht zusammenarbeiten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deswegen ist der neue Titel „Gesetz zur Stärkung des
    Ehrenamtes“ genau richtig. Genau das beinhaltet dieses
    Paket. Alles andere wäre Etikettenschwindel. Wir stehen
    hier für eine ehrliche Politik.





    Dr. Birgit Reinemund


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der FDP – Lachen der Abg. Iris Gleicke [SPD])


    Deutschland ist das Land des Ehrenamts. Rund
    23 Millionen Menschen, mehr als ein Viertel unserer
    Mitbürgerinnen und Mitbürger, engagieren sich ehren-
    amtlich in über 600 000 Vereinen und Stiftungen.


    (Petra Hinz [Essen] [SPD]: Das habe ich schon gesagt! – Iris Gleicke [SPD], an die Abg. Petra Hinz [Essen] [SPD]: gewandt: Sie hat ja nicht zugehört! Das ist das Problem!)


    Sie trainieren Jugendmannschaften in Sportvereinen, lei-
    ten Chöre, sie betreuen Senioren oder schwer erkrankte
    Kinder, geben Nachhilfe für Lernschwache, oder sie en-
    gagieren sich politisch für unsere Demokratie.


    (Petra Hinz [Essen] [SPD]: Sie bestätigen meine Rede!)


    Diese Beispiele ließen sich unendlich weiter auflisten.

    Ohne solche Menschen wäre das bunte, vielfältige ge-
    sellschaftliche Leben unseres Landes schlicht nicht
    denkbar. Diese Menschen organisieren sich selbstverant-
    wortlich und übernehmen Verantwortung für ihre Mit-
    menschen. Sie leisten damit einen unschätzbaren Beitrag
    zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft: Engagement
    in bestem liberalen Sinne!

    Wir zollen Ihnen, liebe Ehrenamtliche, größten Res-
    pekt, Dank und Anerkennung, und zwar nicht nur verbal.
    Wir erleichtern Ihnen das Ehrenamt ganz konkret. Büro-
    kratische Hürden abbauen, die Sorgen vor Haftungsrisi-
    ken mildern, mit flexibleren Regeln das Gemeinnützig-
    keitsrecht modernisieren, das wird uns mit diesem
    Gesetz gelingen, damit das Ehrenamt auch in Zukunft
    eine starke Säule unserer Gesellschaft bleibt.

    Was tun wir konkret? Wir entlasten unsere Ehrenamt-
    lichen steuerlich und bauen für sie vor allem überbor-
    dende Bürokratie ab, indem wir die Belegesammelei
    durch die Erhöhung der Pauschalen drastisch reduzieren:
    die Übungsleiterpauschale auf 2 400 Euro, die Ehren-
    amtspauschale auf 720 Euro. Davon profitieren all die
    Menschen, die häufig im Hintergrund agieren, ohne die
    aber unser Vereinsleben nicht funktioniert: Trainer und
    Übungsleiter genauso wie Eltern, die ihre Kinder zu
    Auftritten oder zu Auswärtsspielen fahren. Sie investie-
    ren viel Zeit, Herzblut und oft genug auch eigenes Geld.
    Sie stehen für uns im Mittelpunkt. Nicht umsonst haben
    wir die Ehrenamtspauschale deutlich stärker erhöht als
    die Übungsleiterpauschale, und zwar um fast 50 Prozent.

    Wir schaffen mehr Rechtssicherheit für Vereinsmit-
    glieder, indem sie künftig nur noch bei grober Fahrläs-
    sigkeit und bei Vorsatz gegenüber dem Verein und ge-
    genüber Dritten haften. Niemand soll unwissentlich und
    unversehens in Haftung geraten, wo er nur in seiner Frei-
    zeit Gutes für die Gesellschaft leisten wollte.

    Wir schaffen mehr Rechtssicherheit bei der Gründung
    gemeinnütziger Vereine und Stiftungen, die jetzt einen
    rechtsverbindlichen Bescheid darüber erhalten, ob ihre
    Satzung die Voraussetzungen der Gemeinnützigkeit er-
    füllt. Bisher erhielten sie nur eine unverbindliche Zusage

    und liefen Gefahr, Jahre später bei der Steuerprüfung
    rückwirkend doch anders beurteilt zu werden: mit unkal-
    kulierbaren wirtschaftlichen Folgen für den Verein und
    für die Verantwortlichen im Vorstand.

    Wir ermöglichen eine zeitlich flexiblere Verwendung
    der Gelder durch verlängerte Mittelverwendungsfristen,
    durch bessere Rücklagenbildung, sodass größere An-
    schaffungen und Investitionen in Zukunft leichter mög-
    lich sind.

    Für uns Liberale und natürlich auch für unseren lie-
    ben Koalitionspartner ist Bildung der wichtigste Roh-
    stoff und die Zukunft unseres Landes. Wir tragen dem
    Rechnung, indem jetzt Stiftungen leichter Geld zweck-
    bezogen an andere Stiftungen weitergeben können, was
    besonders für die Finanzierung von Stiftungslehrstühlen
    eine große Rolle spielt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir verabschieden hier ein richtig gutes Maßnahmen-
    paket. Selten hat ein Gesetzesvorhaben so einhellige Zu-
    stimmung der Sachverständigen erhalten. Einige Vor-
    schläge der Experten und des Bundesrates, wie
    verlängerte Übergangsfristen, haben wir gerne aufge-
    nommen. Selbst die SPD konnte im Ausschuss letztend-
    lich zustimmen. Grüne und Linke haben sich leider ent-
    halten, für mich unverständlich. Ich habe im Ausschuss
    keinerlei konstruktive Änderungsanträge gesehen.

    Zusätzliche Wünsche gibt es natürlich immer. Doch
    wir sind sehr glücklich, dass wir bei diesem Gesetzes-
    vorhaben zu einem frühen Zeitpunkt die Länder mit ein-
    beziehen konnten und so einen engen Rahmen hatten,
    sodass wir zuversichtlich sind, dass der Bundesrat zu-
    stimmen wird, statt wieder einen Rückzieher zu machen,
    wie wir das in vielen anderen Fällen erlebt haben.

    Fest steht: Ich habe noch nie für ein Gesetz so durch-
    weg positive Rückmeldungen erhalten wie für dieses,
    aus den unterschiedlichsten Bereichen: aus Sport, Kul-
    tur, Sozialbereich und vielen anderen. Das zeigt klar:
    Unsere Verbesserungen kommen an. Sie kommen an bei
    den Menschen, die unsere Gesellschaft aktiv gestalten.
    Danke an alle, die dies in ihrer Freizeit unentgeltlich tun.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)