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ID1720908900

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    10. dieFDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Das ist

    eine für Deutschland teure Lernkurve, die CDU/CSU
    und FDP hier gemacht haben. Warum?


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Ja, warum?)


    Dieses Gesetz bringt die zweite Verlängerung und ist da-
    mit das Dritte Finanzmarktstabilisierungsgesetz. Wir re-
    den hier über mehr Geld, als der Bundeshaushalt um-
    fasst, den wir eben verabschiedet haben. Es geht darum,
    bis zum Ende, in zwei Jahren, dem Soffin die Möglich-
    keit zu geben, Bürgschaften in Höhe von 400 Milliarden
    Euro oder Rekapitalisierungshilfe für die Banken in
    Höhe von 80 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.

    Im Jahr 2008, beim ersten Gesetz dazu, haben wir als
    Sozialdemokraten gesagt: Es ist entscheidend, dass der
    Sektor – der Bankensektor, der Finanzsektor –, der von
    der Stabilisierung profitiert, auch für die Kosten auf-
    kommt, Stichwort: Bankenabgabe. Damals haben Sie
    das verhindert.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Eingeführt!)


    Die Kosten unter dem Strich betragen Pi mal Daumen
    – wir wissen es noch nicht genau; das werden wir in
    20 Jahren wissen – zwischen 20 Milliarden und 30 Mil-
    liarden Euro. Ich glaube, das ist eine reale Schätzung.
    Ich kann Ihnen noch genau die Beteiligten nennen, die
    damals dagegen waren. Jetzt ändern Sie Ihre Meinung
    und führen die Bankenabgabe ein. Das ist in Ordnung.
    Es ist eine teure Lernkurve, aber immerhin.

    Herr Kollege Aumer hat gerade gesagt: Der Steuer-
    zahler soll nie wieder für die Verluste der Banken haf-
    ten. – Tritt das mit der von Ihnen konzipierten Banken-
    abgabe aber ein? Ich weiß nicht, welche Vorstellungen
    Sie von Banken haben. Meinen Sie Sparkassen oder
    Volks- und Raiffeisenbanken? Die Deutsche Bank jeden-
    falls werden wir mit dem avisierten Geld nicht abwi-
    ckeln können. Das ist doch vollkommen klar.

    Wie hoch ist das Volumen der Bankenabgabe? Das
    hängt natürlich von der Konjunktur und auch der Ge-
    winnsituation der Banken ab. Bis heute haben wir in
    zwei Jahren 1,1 Milliarden Euro oder 1,2 Milliarden
    Euro eingenommen.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: 1,3!)


    – 1,3 Milliarden Euro, vielen Dank. – Das ist nicht so
    viel. Ich möchte Ihnen die Situation einmal veranschau-
    lichen. Wenn eine mittelgroße Bank so große Verluste
    macht, dass sie pleite geht, dann müssten wir bei einem
    Volumen von 20 Milliarden Euro bei diesem Tempo
    40 Jahre ansparen, um diese Bank abzusichern. Es ist
    eine Schimäre.


    (Beifall bei der SPD)


    Um Ihnen den Weg zu ebnen, haben wir einen Ände-
    rungsantrag eingebracht. Wir wollen, dass deutlich mehr
    Einnahmen erzielt werden. Wir als SPD-Fraktion schla-
    gen eine Verdoppelung der Bankenabgabe vor.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Haben Sie das eigentlich mal durchgerechnet? – Zuruf des Abg. Dr. Volker Wissing [FDP])


    – Das reicht natürlich nicht für die Deutsche Bank, Herr
    Wissing. Das ist doch klar. Dafür müssten Sie bei der
    Regulierung viel stärker ansetzen. Die Deutsche Bank ist
    von ihrem Bilanzvolumen her größer als die deutsche
    Volkswirtschaft. „Eigentlich sollte das anders sein“, hat
    die Kanzlerin einmal gesagt. Was haben Sie regulato-
    risch eigentlich dagegen getan, dass die Deutsche Bank
    noch größer geworden ist, als sie es vor der Finanzkrise
    war? Dass wir als Steuerzahler, als Staat das Risiko tra-
    gen, sie bei einer Pleite letztendlich auffangen zu müs-
    sen, dass ihr die Staatshaftung garantiert wird und sie
    deswegen immense Zinsvorteile von fast 2,5 Milliarden
    Euro hat, für die wir keinen Cent Entgelt bekommen, da-
    gegen haben Sie nichts getan. Daran sieht man, auf wel-
    cher Seite die Bankenlobby sitzt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Viel wichtiger als dieses Gesetz ist aber die Verhand-
    lungslinie auf europäischer Ebene. Mein Kollege hat das
    eben angesprochen, was Bankenaufsicht und Restruktu-
    rierung anbetrifft. Ich meine – da haben wir einen Kon-
    sens –, das muss man in Ruhe entscheiden. Dass auf die-
    ser Sache so ein Druck lastet, hängt ja damit zusammen,
    dass die Bundeskanzlerin im Juni dieses Jahres zugesagt
    hat, ausländische Banken über den Europäischen Stabili-
    tätsmechanismus, also auch über deutsche Steuergelder,
    direkt zu rekapitalisieren. Natürlich wollen alle den di-
    rekten Zugriff; dem ist jetzt nur die Bankenaufsicht vor-
    geschaltet.

    Ich halte es eigentlich für einen Fehler – daher bin ich
    skeptisch –, die Europäische Zentralbank mit einem wei-
    teren Thema, für das sie eigentlich nicht zuständig ist, zu
    überfrachten.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Ist das die Meinung der SPD?)






    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) )


    )(B)


    (C (D – Warten Sie! – Außerdem will gut Ding Weile haben. Wenn Sie eine Aufsicht auf europäischer Ebene schaffen, braucht es zwingend ein Abwicklungsregime. (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Wo ist da der Widerspruch bei uns?)


    Es macht keinen Sinn, eine Aufsicht zu haben, aber im
    Endeffekt nicht eingreifen und eine Bank nicht abwi-
    ckeln zu können. Das Europäische Parlament hat dazu
    Vorschläge gemacht, die Sie nicht aufgegriffen haben.
    Ich wüsste gern einmal: Was ist eigentlich die Strategie
    der Bundesregierung, außer den Beschluss von Juni wie-
    der zu kassieren? Ich kann keine Strategie erkennen. Mit
    einer reinen Verhinderungspolitik auf europäischer
    Ebene werden wir jedenfalls keine Ordnung und kein eu-
    ropäisches Abwicklungsregime bekommen.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Wer verhindert denn was?)


    Vielmehr bekommen wir durch Ihre Zustimmung „Euro-
    Bonds light“, indem Banken direkt über den ESM reka-
    pitalisiert werden. Deswegen lehnen wir diesen Gesetz-
    entwurf ab.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr. Florian Toncar für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Allein die Zeit, zu der wir diese Debatte
    heute führen, zeigt, wie weit wir seit 2008 vorangeschrit-
    ten sind. Führe ich mir die dramatischen Umstände, un-
    ter denen wir damals debattiert haben, vor Augen und
    ziehe ich einen Vergleich zu den heutigen Umständen,
    dann zeigt das, dass die Finanzmarktstabilisierung in
    Deutschland in den letzten Jahren im großen Ganzen
    erfolgreich gewesen ist. Wir sollten auch einmal den
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Finanzmarktstabi-
    lisierungsanstalt Dank sagen, die jeden Tag ihre neue,
    auch schwierige Aufgabe erledigen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen natürlich auch feststellen, dass es in den
    Anfangszeiten Probleme gegeben hat. Ich darf insbeson-
    dere an die ausgesprochen schwierigen Umstände und
    auch an die hohen Kosten erinnern, zu denen die Hypo
    Real Estate verstaatlicht worden ist, nicht zuletzt auf Be-
    treiben des damaligen Finanzministers Peer Steinbrück.
    Die Folgen dieser Verstaatlichung trägt heute eine soge-
    nannte Bad Bank, die FMS Wertmanagement. Sie wird
    uns in der Tat noch einiges an Geld kosten. Ich darf auch
    an den Einstieg des Bundes bei der Commerzbank erin-
    nern. Er ist unter anderem für 6 Euro pro Aktie im Jahr
    2009 über die Bühne gegangen. Wer ein bisschen ver-
    folgt, wo der Aktienkurs heute steht, der kann nur fest-

    stellen: Da hat sich wohl jemand getäuscht. Dieser Je-
    mand saß damals im Bundesfinanzministerium und heißt
    ebenfalls Peer Steinbrück. – Am Anfang sind Fehlent-
    wicklungen passiert und Fehler gemacht worden, über
    die man auch heute sprechen muss.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unsere Koalition hat darauf 2010 reagiert. Wir haben
    mit dem Restrukturierungsgesetz ein eigenes Banken-
    insolvenzrecht geschaffen. Hätte es zuvor bestanden,
    hätte es den Bund beispielsweise im Fall der Hypo Real
    Estate natürlich in eine ganz andere Situation versetzt.
    Man kann durch die neue Rechtslage mit solchen Fällen
    wesentlich besser umgehen. Man kann eine Bank, die
    vor dem Zusammenbruch steht, kontrolliert vom Markt
    nehmen und abschirmen. Das ist neu. Unsere Koalition
    hat dies 2010 eingeführt.

    Jetzt wird der Bankenrettungsfonds, der Soffin, noch
    weiter fortgeführt. Es gibt dazu keinen akuten Anlass. Es
    ist eine Vorsorgemaßnahme. Wir wollen, dass die Instru-
    mente, die wir besser gemacht haben, als sie 2008 wa-
    ren, vorbeugend weiterhin zur Verfügung stehen. Das
    bedeutet aber nicht, dass unser Restrukturierungsgesetz
    damit außer Kraft gesetzt wäre, ganz im Gegenteil. Wir
    haben noch einmal klargemacht, auch mit den Änderun-
    gen, die wir im Ausschuss beschlossen haben, dass für
    uns immer noch und auch in Zukunft gilt: Wenn eine
    Bank kein Geschäftsmodell hat, muss sie vom Markt
    verschwinden. Dann muss dafür gesorgt werden, dass sie
    sich konsolidiert, dass der Sektor sich konsolidiert, dass
    sie abgewickelt werden kann, und zwar ohne dass die
    Kosten dafür – anders als es in der Vergangenheit bei Ih-
    nen der Fall war – bei der Allgemeinheit abgeladen wer-
    den.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben in diesem Gesetzentwurf eine weitere Än-
    derung vorgenommen. Sollte ein solcher Stabilisierungs-
    fall auf den Fonds zukommen, dann gilt klipp und klar
    – das ist jetzt ausdrücklich so geregelt –: zuerst die Ei-
    gentümer. Erst wenn das nicht mehr möglich ist, kommt
    der Fonds als Geldgeber in Betracht. Das ist eine Verbes-
    serung; denn dies stellt klar: Wer ein Unternehmen be-
    treibt, der muss auch dafür geradestehen, wenn etwas
    schiefgelaufen ist.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich glaube, dass wir aufgrund dieser Änderungen das
    Gesetz beschließen können.

    Ich will auf die Änderungsvorschläge, die die SPD-
    Fraktion gemacht hat, eingehen. Die Vorschläge, die
    zum Thema Bankenabgabe gemacht werden, zeigen eher
    Ihr schlechtes Gewissen, als dass es uns in der Sache
    weiterführt. Sie haben damals den Fonds, über dessen
    Fortführung wir heute beschließen, ohne Bankenabgabe
    eingeführt. Es war vorgesehen, dass der Steuerzahler die
    Rechnung bezahlen muss. So ist es letzten Endes ja auch
    durch Ihre Entscheidungen gekommen. Dass gerade die,
    die es damals anders gemacht haben, heute beklagen, die





    Dr. Florian Toncar


    (A) )


    )(B)


    (C (D Koalition habe beim Thema Bankenabgabe nicht gehandelt, ist ein Stück aus dem Tollhaus. Das kann nur mit schlechtem Gewissen erklärt werden, lieber Kollege Schneider. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ihr habt damals aber auch zugestimmt!)


    Ich suche im Übrigen immer noch den Protest, von
    dem Sie reden. Sie haben ja gesagt, die SPD sei schon
    im Jahr 2008 für eine Bankenabgabe gewesen. Liefern
    Sie mir einmal einen Beleg dafür! Ich bin seit Wochen
    nicht fündig geworden. Ich vermute, dass er, wenn er
    denn stattgefunden hat, sehr unauffällig war und wahr-
    scheinlich nie schriftlich niedergelegt worden ist.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Da gibt es ja Protokolle zu! Das habe ich ja alles zu Protokoll gegeben!)


    Ein letzter Punkt zur Bankenabgabe. Man muss noch
    einmal darauf hinweisen: Große Banken zahlen mehr
    Bankenabgabe. Das ist ein progressiver Tarif.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und bis wo geht die Progression?)


    Sie sagten gerade, die großen Banken kämen besser da-
    von. Genau das Gegenteil ist der Fall. Schauen Sie sich
    einmal an, wie sie berechnet wird! Mit steigender
    Bilanzsumme, mit steigender Größe der Banken wird ein
    höherer Satz fällig. Es ist auch völlig richtig, dass große
    Banken, die ein größeres systemisches Risiko darstellen,
    mehr Bankenabgabe zahlen müssen als die kleinen und
    mittleren. Hier haben wir genau aufgepasst. Es ist letzten
    Endes eine ausgesprochen überzeugende Konstruktion,
    und deshalb erbitte ich Ihre Zustimmung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)