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ID1720907800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nach dieser Portion Autosuggestion ein Blick auf den
    Haushalt. Herr Minister, so wie Sie eben den Haushalt in
    der Schlussrunde verteidigt haben, nämlich fast gar nicht
    – das war mehr eine allgemeine Plauderstunde, aber
    keine Rechtfertigung für 17 Milliarden Euro neue Schul-
    den, die Sie machen –, führen Sie vermutlich nicht nur
    Ihr Haus, sondern auch die gesamten Verhandlungen mit
    den Fachressorts. Anders ist es nicht erklärbar, dass es
    Ihnen nicht gelungen ist, trotz bester Lage in Deutsch-
    land, was die Steuereinnahmen, aber auch die Arbeitslo-
    senzahlen und die Zinsleistungen, die zu erbringen sind
    – sie sind aufgrund des Zinsniveaus so gering wie seit
    langem nicht mehr –, betrifft, einen ausgeglichenen
    Haushalt vorzulegen. Das wäre Ihre zentrale Aufgabe
    hier in Deutschland gewesen. Sie sind daran gescheitert,
    Herr Schäuble.


    (Beifall bei der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: Der hört gar nicht zu!)


    Die Koalition hat gesagt, dass wir von der SPD auf
    der einen Seite Mehrausgaben in Höhe von – hier gab es
    unterschiedliche Angaben – 6 Milliarden bis 8 Milliar-
    den Euro verlangen und auf der anderen Seite teuflische
    Steuererhöhungen vornehmen wollten. Um zur Sache zu
    kommen: Deutschland ist, gemessen am staatlichen Ka-
    pitalstock, in den letzten 20 Jahren verarmt. Der Verlust
    an staatlichem Eigenkapital beträgt 800 Milliarden Euro.
    Das private Vermögen ist in diesem Zeitraum von
    4,5 Billionen auf 10 Billionen Euro gestiegen. Das sind
    keine Propagandazahlen der SPD, sondern ist dem Ar-
    muts- und Reichtumsbericht dieser Bundesregierung zu
    entnehmen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Wenn wir dieser Entkernung des Staates insbesondere
    bei der Infrastruktur – das ist einer der Hauptpunkte –,
    aber auch bei den kommunalen Finanzen und der extrem
    hohen Verschuldung, die sich von fast 60 auf 80 Prozent
    der jährlichen Wirtschaftsleistung erhöht hat, etwas ent-
    gegensetzen wollen, dann geht dies nur, wenn wir den
    von der SPD vorgeschlagenen Weg einschlagen: erstens
    Abbau von Subventionen, insbesondere von Steuersub-

    ventionen, und zweitens Veränderung der ungerechten
    Verteilung von Einkommen und Vermögen in Deutsch-
    land – ich glaube, das können selbst Sie nicht wegdisku-
    tieren – mittels Steuerpolitik. Genau das schlagen wir
    vor.


    (Beifall bei der SPD)


    Dadurch wollen wir im ersten Jahr 15 Milliarden
    Euro mehr einnehmen. Subventionsabbau kommt bei Ih-
    nen gar nicht vor. Es hat mich im Übrigen verwundert,
    dass Sie auf unsere exakten Vorschläge nicht eingegan-
    gen sind. Wahrscheinlich haben Sie das deswegen nicht
    getan, weil Sie dann hätten deutlich machen müssen,
    dass bei Ihnen das Gegenteil passiert ist. Sie haben Sub-
    ventionen aufgebaut und nicht abgebaut. Ich nenne als
    Beispiel nur das Hotelsteuerprivileg bei der Mehrwert-
    steuer. Damit hat die Legislaturperiode angefangen, und
    mit einer neuen Subvention, dem Betreuungsgeld, hört
    sie auf. Das ist keine solide, gerechte Finanzpolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben die Steuermehreinnahmen von 3 Milliarden
    Euro für 2013 nicht genutzt, um – das wäre Ihre Aufgabe
    als Haushälter gewesen; normalerweise kürzt der Haus-
    haltsausschuss die Mittelansätze im Regierungsentwurf
    noch ein bisschen – die Nettokreditaufnahme zu reduzie-
    ren. Das haben Sie nicht getan, im Gegenteil. Sie senken
    die Nettokreditaufnahme von geplant 18,8 Milliarden
    auf 17,1 Milliarden Euro, um irgendwie unter die Netto-
    kreditaufnahme von 2011 zu kommen. Es sähe auch ko-
    misch aus, wenn man Mehreinnahmen im Jahr 2013 hat
    und trotzdem eine höhere Verschuldung als 2011 hätte.

    Herr Minister, Sie haben vorhin gesagt, Sie hätten den
    kontinuierlichen Abbau der Neuverschuldung geplant.
    Vielleicht haben Sie ihn geplant, aber gemacht haben Sie
    ihn nicht.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


    Im Jahr 2011 hatten Sie eine Nettokreditaufnahme von
    17 Milliarden Euro. Für das Jahr 2012 hatten Sie 32 Mil-
    liarden Euro geplant. Es werden nun 28 Milliarden Euro.
    Es geht also im Vergleich eindeutig nach oben. Im Jahr
    2013 soll die Nettokreditaufnahme wieder auf rund
    17 Milliarden Euro sinken.


    (Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister: ESM!)


    – Für den ESM sind 8 Milliarden Euro vorgesehen.
    Wenn Sie diese Summe von den 28 Milliarden Euro
    Neuverschuldung in diesem Jahr subtrahieren, dann stel-
    len Sie fest, dass es 20 Milliarden Euro sind.

    Unter dem Strich handelt es sich nicht um eine Sen-
    kung, sondern um eine Steigerung. Der Bruch kam, als
    Sie als Finanzminister die Arbeit im Innern aufgegeben
    haben. Ich habe Sie gar nicht mehr wahrgenommen. Es
    gab keine Chefgespräche; es gab auch keinen Streit. Das
    ist immer schlecht.

    Wissen Sie, warum? Es musste natürlich einen Streit
    um die Ressourcen geben. Sie haben mehr oder weniger
    allen Begehrlichkeiten stattgegeben. Der Höhepunkt war





    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) )


    )(B)


    (C (D der Koalitionsausschuss im November. Da sind Sie lieber nach Mexiko gefahren, um Vorträge zu halten, als zu sehen, dass der Haushalt hier in Ordnung gebracht wird. Das war, Herr Minister Schäuble, Ihre Politik im Innern. (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Herr Schneider, das war bösartig!)


    Wir als SPD setzen dem zwei Punkte entgegen. Den
    ersten Punkt, den Subventionsabbau, habe ich schon an-
    gesprochen. Die größte Einzelsubvention, die es gibt, ist
    der nichtexistierende Mindestlohn. Die Forderung nach
    Einführung eines Mindestlohns findet sich nirgendwo
    bei Ihnen. Diesen gibt es in fast allen europäischen Län-
    dern, in Deutschland nicht. Die Mehrausgaben für den
    Gesamtstaat aufgrund eines fehlenden Mindestlohns ma-
    chen in etwa, wenn Sie die Steuermehreinnahmen mit
    einbeziehen, 8 Milliarden Euro aus; für den Bund ist es
    etwa die Hälfte, ein bisschen mehr. Diese 8 Milliarden
    Euro könnten wir einsparen. Damit könnten wir den
    Menschen letzten Endes wieder ein Stückchen Würde
    zurückgeben, damit sie, wenn sie arbeiten, nicht noch
    danach aufs Amt gehen müssen. Stattdessen sollten sie
    von ihrer Arbeit – zumindest wenn sie alleinstehend sind
    und keine Familie haben – auch halbwegs leben können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das machen Sie nicht, diese Subvention bauen Sie nicht
    ab. Andere, wo es um Ihre Klientel geht, bauen Sie auf.

    Ich komme zum zweiten Punkt. Sie sagen immer, Ihre
    Ausgaben seien stabil. Dabei geht es – Pi mal Daumen –
    um 300 Milliarden Euro. 2010 gab es einen Krisenhaus-
    halt mit einem Konjunkturprogramm und mit höheren
    Sozialausgaben. Wenn Sie davon hätten herunterkom-
    men wollen – das muss ein ganz natürlicher Prozess
    sein; wenn der Staat einigermaßen steuert, muss er, wenn
    es besser läuft, die Ausgaben senken –, hätten Sie eine
    Zahl erreichen müssen, die viel geringer wäre als die von
    2010. Da sind Sie aber nicht. Sie haben die Minderaus-
    gaben in diesem Bereich nicht genutzt, um deutlich her-
    unterzukommen. Im Gegenteil: Sie haben das Geld, das
    durch die Steuereinnahmen hereingekommen ist, mehr
    oder weniger verprasst.

    Was die Zinsausgaben angeht, hatten Sie in der Fi-
    nanzplanung für 2013 11 Milliarden Euro mehr vorgese-
    hen. Die fließen da natürlich hinein. Auch hier gibt es
    eine Entlastung. Sie machen sich also etwas vor, indem
    Sie uns hier vorgaukeln, Sie würden mit den Ausgaben
    halbwegs hinkommen. Das ist nicht der Fall. Wenn Sie
    die Zahlen real bereinigen, haben Sie durch Aufwüchse
    oder Subventionsaufbau bzw. –ausbau sogar Minderein-
    nahmen.

    Meine Damen und Herren, das alles führt dazu, dass
    wir sagen: Dieser Haushalt ist nicht solide. Er hat im so-
    zialen Bereich eine Schlagseite. Hohe Vermögen werden
    viel zu wenig herangezogen. Sie wollten dadurch, dass
    Sie das Steuerabkommen mit der Schweiz geschlossen
    haben – gut, dass der Bundesrat dagegen gestimmt hat –,
    nicht nur auf europäischer Ebene die Zinsrichtlinie – das
    ist gemeinsame Politik – unterminieren bzw. verhindern,
    sondern Sie wollten diejenigen, die über Jahrzehnte Geld

    hinterzogen und schwarz in die Schweiz gebracht haben,
    noch denjenigen gegenüber privilegieren, die sauber ihre
    Steuern zahlen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist – dies ist ganz klar – mit der SPD nicht zu ma-
    chen. Deswegen bin ich froh, dass der Bundesrat ent-
    sprechend entschieden hat.

    Sie haben keinerlei Vorsorge für Griechenland getrof-
    fen. Herr Minister, Sie waren bei uns in der Fraktion und
    auch bei den anderen Fraktionen. Ich habe Respekt vor
    den körperlichen Belastungen, die Sie dadurch hatten.
    Ich meine, dass es für Europa und auch für alle anderen
    Minister, die da nächtelang herumsitzen, besser wäre,
    wenn Sie den Leuten hier in Deutschland endlich die
    Wahrheit sagen würden, dass nämlich die Rettung Grie-
    chenlands und die Stabilisierung des Euro nicht umsonst
    zu haben sind. Sie und Ihre Fraktion haben sich einge-
    mauert: Sie wollen Griechenland unbedingt in der Euro-
    Zone halten; aber es darf nichts kosten. Das geht nicht
    auf, die Quadratur des Kreises funktioniert nicht.

    Ich komme auf das Signal zu sprechen, das vom
    Dienstag dieser Woche ausgegangen ist. Da haben Sie
    bis halb fünf bzw. fünf Uhr nachts getagt. Die Griechen
    haben alles geliefert, was sie sollten. Die Strategie ist nur
    gescheitert: Mit reiner Spar- und Austeritätspolitik
    wurde ihre Wirtschaft letztendlich abgewürgt. Das ist
    auch eines Ihrer „Verdienste“. Wir haben das von An-
    fang an gesagt.

    Die Strategie ist hinsichtlich eines zweiten Punktes
    gescheitert. Im Jahr 2010 haben Sie die Privatgläubiger
    Griechenlands laufen lassen. Sie haben sie letztendlich
    mit Steuergeld herausgekauft. Das sagt Ihnen auch der
    neue Wirtschaftsweise heute im Interview im Handels-
    blatt. Wir haben damals gesagt, dass wir sofort eine Fi-
    nanztransaktionsteuer einführen und eine Beteiligung
    der privaten Gläubiger wollen. Jetzt haben wir die
    Schuldenlast zu tragen. Über kurz oder lang werden wir
    – das ist klar – nicht um eine stärkere Entlastung Grie-
    chenlands herumkommen. Das müsste hier in diesem
    Bundeshaushalt abgebildet sein, ist es aber nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Im Gegenteil, wenn von dieser Bundesregierung et-
    was in Erinnerung bleibt, dann, dass sie die Unabhängig-
    keit der Europäischen Zentralbank geopfert hat. Sie wird
    mehr und mehr zu einem politischen Spieler. Wenn Sie
    ernsthaft in Erwägung ziehen – und dies am Montag in
    der Euro-Gruppe verabreden wollen –, dass die Europäi-
    sche Zentralbank über einen Dispokredit – so kann man
    die T-Bills auch bezeichnen – mehr oder weniger dauer-
    haft in die Staatsfinanzierung Griechenlands involviert
    wird, dann sollten Sie nie wieder über Inflationsbekämp-
    fung, Stabilitätspolitik und unabhängige Geldpolitik re-
    den.


    (Beifall bei der SPD)






    Carsten Schneider (Erfurt)



    (A) )


    )(B)


    (C (D Sie haben, weil Sie politisch dazu nicht in der Lage waren, hier im Hohen Haus, in Ihrer Koalition und auch im Land keine Mehrheit für Maßnahmen von Staat zu Staat – Stichwort ESM –, bei denen wir anderen Ländern Kredite gewähren und sie uns diese dann dank guter Wirtschaftpolitik irgendwann zurückzahlen. Weil Sie sich nicht einigen können, schieben Sie die Europäische Zentralbank vors Loch und zwingen sie mehr oder weniger dazu, politisch zu agieren. Das ist, glaube ich, das, was von dieser Koalition langfristig übrig bleiben wird: eine Veränderung des Mandats der EZB. In diesem Zusammenhang gab es einen ungewöhnlichen Vorgang, der in Europa einzigartig war: Der Präsident der Zentralbank, in unserem Fall der Bundesbank, Herr Weidmann – Sie haben ihn ernannt –, hat Ihnen und dieser Politik öffentlich widersprochen. Sie, die Bundeskanzlerin und der Herr Finanzminister, haben sich dann ausdrücklich auf die Seite von Herrn Draghi gestellt. Ich finde, das ist ein bemerkenswerter Vorgang. Dazu sollten Sie auch hier im Deutschen Bundestag einmal Stellung nehmen. Mit der Plünderung der Reserven der Sozialkassen, mit dem Versäumnis, Vorsorge für mögliche bzw. wahrscheinliche Ausfälle Griechenlands zu treffen, mit dem Blick nur auf den Termin der Bundestagswahl, über den Sie irgendwie noch kommen wollen, und mit dem Verschieben aller Lasten in die nächste Legislaturperiode ist dieser Bundeshaushalt nicht nur Makulatur, sondern er ist auch Dokument Ihres Scheiterns, des Scheiterns von Schwarz-Gelb. Deswegen lehnen wir ihn ab. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat jetzt das Wort der

Kollege Cajus Caesar.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Cajus Julius Caesar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Solide Finan-
    zen, mehr Mittel für Bildung, Forschung und Infrastruk-
    tur, weniger Arbeitslose und mehr Beschäftigung – das
    sind die Erfolge dieser unionsgeführten Bundesregie-
    rung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Nur nicht im Haushalt 2013!)


    Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich unserem Frak-
    tionsvorsitzenden, Volker Kauder, und unserem haus-
    haltspolitischen Sprecher, Norbert Barthle, dass dieser
    Haushaltsentwurf in dieser Form möglich war. Sie haben
    durch Ihre Initiativen, durch Ihre Ideen wesentlich dazu
    beigetragen. Herzlichen Dank dafür!

    Die Schuldenbremse werden wir drei Jahre eher als
    geplant einhalten. Viele auch hier im Haus hätten davon
    nicht zu träumen gewagt. Ich denke, das ist Ausdruck
    des Erfolgs dieser Regierung, dieser christlich-liberalen
    Koalition.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Da klatscht keiner!)


    Schauen wir zurück, können wir feststellen: Gerhard
    Schröder hat seinerzeit das Maastricht-Kriterium von
    3 Prozent mit 4,2 Prozent gerissen. Die Neuverschul-
    dung unter Steinbrück war mit 86 Milliarden Euro die
    höchste Deutschlands. Diese Bundesregierung mit dem
    klug agierenden Finanzminister Wolfgang Schäuble hat
    es geschafft, Ihnen heute einen solchen Haushaltsent-
    wurf vorzulegen. Ich denke, das ist der Weg in die rich-
    tige Richtung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Das glauben doch nicht einmal Sie selber!)


    Wir handeln anders als Sie,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie handeln gar nicht!)


    indem wir schauen, wie der Bürger mit seinem Geld um-
    geht; er muss nämlich auskömmlich damit umgehen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie nicht!)


    Das wollen auch wir. Wir machen das. Sie sind nicht auf
    dem richtigen Weg. Diese Bundesregierung hat Erfolg.
    Das ist gut für die fleißigen Menschen in unserem Land
    und für die innovativen Betriebe. Wir setzen die richti-
    gen politischen Rahmenbedingungen und treffen die
    richtigen Entscheidungen. Diese Unionsmehrheit im
    Deutschen Bundestag garantiert, dass wir auf dem richti-
    gen Weg sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir stehen für solide Finanzen. Wir stehen dafür, dass
    das Vermögen unserer Bürger geschützt wird. Wir – mit
    unserer Kanzlerin an der Spitze – wollen, dass Schulden
    nicht vergemeinschaftet werden. Wir wollen, dass die
    Spareinlagen unserer Bürger sicher sind. Dafür danken
    wir an erster Stelle unserer Kanzlerin Angela Merkel.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben die Rahmenbedingungen für Finanzge-
    schäfte richtig gesetzt. Wir wollen nicht, dass manche
    über alle Maßen verdienen und dafür andere bluten müs-
    sen. Wir wollen die Bankenaufsicht stärken. Wir wollen
    die Erhöhung des Eigenkapitals der Banken. Wir wollen
    einen verbesserten Anlegerschutz. Wir wollen klare Re-
    gelungen, die gewährleisten, dass das Vermögen unserer
    Bürger und Betriebe sicher und geschützt ist.

    Wir wollen vor allem nicht mehr Steuerbelastungen.
    Peer Steinbrück hat ja angekündigt, dass er, wenn man
    alles addiert, Mehrbelastungen für Bürger und Betriebe
    in Höhe von rund 30 Milliarden Euro will. Wir wollen
    keine Erhöhung der Abgeltungsteuer von 25 auf 32 Pro-
    zent. Wir wollen keine Erhöhung der Erbschaftsteuer.
    Wir halten das für falsch, Sie halten das für richtig. Wir





    Cajus Caesar


    (A) )


    )(B)


    (C (D glauben, wir sind auf dem richtigen Weg: für unsere Bürger und für unsere Betriebe. Wir wollen auch den kommunalen Bereich entlasten. Wir tun das, und zwar durch die Entlastung der Kommunen bei der Grundsicherung. Hier übernimmt der Bund zukünftig 100 Prozent – anders als zu Zeiten von Rot-Grün. Wir wollen, dass die Grundsicherung zu 100 Prozent vom Bund übernommen wird. Das bedeutet bis 2020 eine Entlastung von 50 Milliarden Euro für unsere Kommunen. Für meinen Wahlkreis beispielsweise macht das alleine im Jahre 2014 eine Entlastung um 7,3 Millionen Euro aus. Das ist eine bürgerfreundliche, eine kommunal orientierte Politik dieser Bundesregierung. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    (Roland Claus [DIE LINKE]: Wo?)


    Wir wollen das Ehrenamt fördern; deshalb haben wir
    auch dort angesetzt. Wir haben die steuerfreie Übungs-
    leiterpauschale von 2 100 auf 2 400 Euro erhöht. Wir ha-
    ben den Freibetrag für ehrenamtliche Tätigkeiten von
    500 auf 720 Euro erhöht. Wir haben die Begünstigung
    zweckgebundener Vereine bei der Umsatzsteuer von
    35 000 auf 45 000 Euro erhöht. Das sind zugegebener-
    maßen kleine Beiträge; aber es sind Beiträge. Wir wollen
    das Ehrenamt nämlich fördern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Schauen wir uns die U-3-Betreuung an. Das ist eine
    Landesaufgabe. Der Bund hat dafür – obwohl dies nicht
    in seine Verantwortung und seinen Zuständigkeitsbe-
    reich fällt – 4 Milliarden Euro bereitgestellt. Wir haben
    diesen Betrag jetzt um weitere 580 Millionen Euro er-
    höht; ich denke, das sollten Sie anerkennen. Das ist übri-
    gens anders als in Nordrhein-Westfalen, wo man bei der
    U-3-Betreuung die rote Laterne hält und wo in 2013 eine
    zusätzliche Neuverschuldung in Höhe von 3,2 Milliar-
    den Euro und in 2014 in Höhe von 3,5 Milliarden Euro
    angedacht ist. Das ist keine auf die Zukunft ausgerich-
    tete Politik. Das ist rot-grüne Politik. Wir sehen das an-
    ders. Wir setzen uns ein für die zukünftigen Generatio-
    nen, für Bildung, Kinder, Jugend und für die
    Bevölkerung insgesamt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie blockieren, dass die verdienenden Bürger, die Ar-
    beitnehmer in unserem Land, durch Milderung der kal-
    ten Progression entlastet werden. Das können wir so
    nicht hinnehmen. Wir wollen die Infrastruktur stärken.
    Dafür stellen wir 750 Millionen Euro zusätzlich zur Ver-
    fügung.

    Sozial ist, was Arbeit schafft. Alle 60 Sekunden ent-
    steht in Deutschland ein neuer Job. 92 Prozent der jun-
    gen Menschen in unserem Land haben einen Arbeits-
    platz. Das ist sozial, und das ist gerecht. Wir danken
    unserer Kanzlerin, die dieses Land durch Kompetenz,
    Menschlichkeit und Führungsstärke voranbringt. Diese
    Politik der Union ist Zukunftspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)