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ID1720907000

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    12. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich werde der Opposition jetzt nicht anbieten, die

    Mehrwertsteuer um 2 Prozentpunkte zu erhöhen, damit
    sie später diese Steuer um 3 Prozentpunkte erhöht. Das
    werde ich mit Sicherheit nicht tun, auch wenn die Mehr-
    wertsteuer in allen anderen Ländern, in denen Sozialde-
    mokraten an der Regierung sind, in der letzten Zeit er-
    höht worden ist.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Mövenpick!)


    Wenn ihnen nichts anderes einfällt, erhöhen sie die
    Mehrwertsteuer.

    Nächster Punkt. Ich will eines für die Bürger festhal-
    ten. Es wird immer gesagt, der Apparat werde aufge-
    bläht. Liebe Bürgerinnen und Bürger im Lande, wir
    haben im Jahr 2010 11 340 Stellen im Bereich des Bun-
    deshaushalts mehr gehabt, als wir am Ende des Jah-
    res 2013 haben werden. Auch dort wird gespart.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Vor allem bei Herrn Niebel!)


    Dazu noch ein Hinweis: Das Personal für Gesamt-
    deutschland ist weniger, als Westdeutschland vor der
    Wiedervereinigung hatte. Auch diese Zahl kann sich se-
    hen lassen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will einen weiteren Punkt ansprechen, der mehr
    mit dem Bereich Steuern und Finanzen zu tun hat. Die
    Opposition macht immer so lockere Gegenfinanzie-
    rungsvorschläge und verweist dabei auf das Ehegatten-
    splitting. Auf den ersten Blick hören sich die Argumente
    toll an. Nehmen wir aber einmal als Beispiel ein Durch-
    schnittspaar – Otto Normalverbraucher –, wobei sie
    40 000 Euro und er 20 000 Euro verdient. Dieses Paar
    hat Kinder erzogen, arbeitet jetzt auch noch in einem et-
    was höheren Alter, nimmt weiter Verantwortung gegen-
    seitig wahr und der eine kümmert sich um den jeweils
    anderen. Was würde die Abschaffung des Ehegatten-
    splittings für dieses Paar bedeuten, wenn es einem von
    beiden schlechter ginge oder einer von beiden einen Un-
    fall hätte?


    (Uwe Beckmeyer [SPD]: Sagen Sie mal!)


    Das bedeutet für dieses Paar schlicht 500 Euro weniger.
    Das ist viel Geld für diese Leute. Und Sie sagen, diese
    500 Euro hätten diese Leute nicht verdient. Sie sollten
    ehrlich sagen, dass jemand, der solche Beträge verdient,
    Ihnen diese 500 Euro nicht wert ist.





    Otto Fricke


    (A) )


    )(B)


    (C (D Uns sind die Menschen das wert, und deshalb halten wir das, was Sie beabsichtigen, für unsozial, für unfair und für ein Zeichen dafür, dass Sie die Lebensleistung, die dieses Ehepaar in meinem Beispiel erbracht hat, nicht anerkennen. Sie sollten sich sehr genau überlegen, ob Sie so argumentieren, weil die Zahlen gegen Ihre Argumente sprechen. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Übrigens, Sie hätten diesen Menschen am liebsten
    auch noch gesagt: Ihr müsst mehr Rentenbeiträge zah-
    len. Die Grünen sind da ganz toll. Wenn zum Beispiel
    die Frau aus meinem Beispiel im Außendienst arbeiten
    würde und einen Dienstwagen hätte, dann hätten sie ihr
    gesagt: Nein, den damit verbundenen steuerlichen Vor-
    teil gewähren wir Ihnen nicht. – Auch diese zusätzliche
    Belastung würden Sie den einfachen, normalen Leuten
    gern mit auf die Tasche legen. Das ist Ihre Vorstellung
    davon, wie man mit Otto Normalverbraucher umgeht.
    Wir haben eine andere Vorstellung; denn wir sind
    schlichtweg näher an demjenigen dran, der etwas leistet,
    der sich kümmert und der Verantwortung trägt. So, wie
    Sie es vorschlagen, kann man keinen Haushalt gegen-
    finanzieren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Zum Schluss möchte ich noch etwas zum Thema
    Europa sagen. Der Kollege Lindner hat hier gesagt, dass
    die Koalition die Scherben aufkehren müsse.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich meine die in Brüssel von letzter Nacht!)


    Das stimmt. Ich kann Ihnen sogar sagen, welche Farben
    die Scherben haben: Rot und Grün. Diese Koalition
    kehrt gerade rot-grüne Scherben auf, die dadurch ent-
    standen sind, dass ein Land in die Euro-Zone aufgenom-
    men worden ist, das man nicht hätte aufnehmen dürfen,
    das man jetzt aber nicht hinauswerfen kann und auch
    nicht hinauswerfen sollte, weil uns Europa viel zu wich-
    tig ist.


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meint das Herr Rösler auch?)


    Sie haben rot-grüne Scherben hinterlassen, weil Sie das
    Maastrichter 3-Prozent-Defizit-Kriterium nicht erfüllt
    haben. Sie sind es, die dafür sorgen, dass wir den Besen
    holen und gleichzeitig uns darum kümmern müssen,
    dass Europa so stabilisiert wird, dass das, was an Europa
    doch so toll ist, endlich wieder zur Geltung kommen
    kann.

    Ich will für meine Fraktion eines deutlich sagen:


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Und für unsere?)


    Wir sollten aufhören, immer nur zu sagen: Europa bringt
    euch den Himmel, Europa bringt euch das Paradies.


    (Thomas Oppermann [SPD]: So einen Unsinn erzählt doch keiner! Was bauen Sie da für einen Popanz auf?)


    Aber wir müssen uns in diesem Lande doch über eines
    klar sein: Ohne Europa ist dieses Land deutlich weiter
    entfernt vom Himmel und deutlich näher an der Hölle. –
    Deswegen sind wir an dieser Stelle so vorsichtig. Des-
    wegen machen wir es Schritt für Schritt.

    Es gibt keine einfachen Lösungen; auch das will ich
    noch einmal deutlich sagen. Es geht nicht an, den Bür-
    gern zu erzählen, es gebe in Sachen Europa einen Licht-
    schalter, den man drückt und alles ist geregelt. Wenn Sie
    im Prozess des Umbaus Europas weg von verschuldeten
    Staaten hin zu einer Situation der allgemeinen Stabilisie-
    rung auch nur ein einziges Mal die Versprechung ma-
    chen, alle Probleme würden gelöst werden, wie können
    Sie dann erwarten, dass die Bürger bereit sind, anzuer-
    kennen, dass sie noch etwas tun müssen, dass es weitere
    Reformen geben muss und dass die Lage erst am Ende
    der Reform besser sein wird?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber schlechte Politik muss nicht sein!)


    Wir sind in Europa mit diesem Haushalt sicherlich
    keine Musterschüler – das stimmt –;


    (Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


    aber wir sind ein Vorbild. Man kann nur eines sagen:
    Hätte jedes Land in Europa unsere Haushaltszahlen,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das hat nur mit Ihnen nichts zu tun!)


    dann würden wir beim Thema Europa über ganz andere
    Dinge reden als über das Aufkehren von rot-grünen
    Scherben. Wir sprächen dann wahrscheinlich von einer
    schönen gelben Sonne am blauen Himmel.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Roland Claus von der

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bun-

    desfinanzminister Wolfgang Schäuble hat am Dienstag
    diese Haushaltsberatungen mit einer sehr bemerkens-
    werten Aufforderung eröffnet. Er hat gesagt: Wir Abge-
    ordneten sollten uns um die Sorgen der Leute kümmern
    und nicht so sehr um die bevorstehenden Bundestags-
    wahlen. Da will ich Ihnen sagen, Herr Bundesfinanz-
    minister: Für diese Aussage haben Sie auch meine volle
    Zustimmung.

    Kümmern bedeutet angesichts dieses Haushaltes of-
    fenbar Kürzungen bei der aktiven Arbeitsmarktförde-
    rung. Sie feiern sozusagen volle Sozialkassen ab. Das
    geschieht doch nur deshalb, weil faktisch keine Arbeits-
    marktförderung mehr betrieben wird. Das wirkt sich na-
    türlich vor allem im Osten aus. So ein Kümmern nenne
    ich zynisch.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Roland Claus


    (A) )


    )(B)


    (C (D Kümmern heißt bei Ihnen: mehr Geld für das Militär. Dazu gehört eine – man muss sich das einmal vorstellen – ganz neue Übungsstadt nördlich von Magdeburg. Dort sollen Auslandseinsätze trainiert werden. Zur Verfügung gestellt werden dafür über 100 Millionen Euro. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    Kümmern heißt bei Ihnen: weniger Wirtschaftsförde-
    rung im Osten. Kümmern bedeutet bei Ihnen auch, dass
    am gleichen Tag, an dem Sie diese Aussage hier ge-
    macht haben, mitgeteilt wurde, dass der Bund über
    11 000 Wohnungen im Osten, die ihm gehören, an einen
    Finanzinvestor verkaufen will. Damit treiben Sie Zehn-
    tausende Mieterinnen und Mieter in eine unsoziale Zu-
    kunft. Ein solches Kümmern wollen wir nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da heute wiederholt die Formel „Das ist alles alterna-
    tivlos“ zu hören war, will ich hier noch einmal ganz
    deutlich sagen: Politik ist immer Menschenwerk, und
    was Menschenwerk ist, geht immer auch anders und ist
    nie alternativlos.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Bundeshaushalt 2013 taugt nicht für eine sozial
    gerechte und zukunftsfähige Politik. Sie führen immer
    gerne die Größe Ihres Sozialetats als Beweis dafür an,
    wie viel Sozialstaatlichkeit hier herrscht. Gerade haben
    wir den Kollegen Otto Fricke, alias Otto Normalverbrau-
    cher, dabei erlebt, wie er sein Herz für Geringverdiener
    entdeckt. Es ist doch Fakt in diesem Lande, dass dieser
    Etat nur so gewaltig, so gigantisch ist, weil Sie vorher
    mit einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik die
    Gesellschaft so gespalten haben, dass Sie hinterher wie-
    der so viel Geld aufwenden müssen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist bedrückend – auch Sie werden das kennen –,
    wenn man in öffentlichen Begegnungen auf Menschen
    Anfang 50 trifft, die einem sagen: Herr Abgeordneter,
    ich wünschte mir, ich wäre schon 10, 15 Jahre älter und
    hätte manche Probleme nicht mehr. Das kann doch nicht
    unser Bild von einer zukunftsfähigen Gesellschaft sein.

    Es geht aber auch noch weiter. Selten habe ich in ei-
    ner Haushaltsdebatte so viel Länderschelte in einer sol-
    chen Schärfe wahrgenommen wie in dieser. Da fehlte
    nur noch der Satz: Der Hauptfeind sind die 16 Länder. –
    Ich dachte bisher, nur ich hätte ein etwas mangelhaftes
    Verständnis von Föderalismus. Aber dann kommt die
    FDP und wettert den Föderalismus regelrecht kaputt. Da
    kann man die Regierung nur fragen: Wäre es nicht bes-
    ser, die Regierung löste die Länder auf und wählte sich
    16 neue?


    (Beifall bei der LINKEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist zustimmungspflichtig, Herr Kollege!)


    Dieser Haushalt ist nicht gut für den Osten. Ich will
    Ihnen ein Beispiel nennen. Ich gehörte 1990 der Volks-

    kammer an, die über den Einigungsvertrag verhandelt
    hat. Ich hielt es für widersinnig und abenteuerlich, die
    ostdeutschen Wohnungsunternehmen mit sogenannten
    Altschulden, die fiktiv waren, zu belasten. Diese Alt-
    schulden haben dazu geführt, dass Mieterinnen und Mie-
    ter diese Last über Jahrzehnte mit sich trugen. Ich hatte
    jede Menge Fantasie, damals 1990. Dass ich aber noch
    22 Jahre später im Deutschen Bundestag über dieses
    Problem reden muss, dass ich erleben muss, dass An-
    träge zur Aufhebung dieser Situation abgelehnt werden,
    hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD])


    Wir haben in dieser Woche auch erlebt, dass mit die-
    sem Haushalt erneut eine Kapitulation vor der Über-
    macht der Finanzmärkte in Kauf genommen wurde. Es
    ist schon darauf hingewiesen worden: Sie hatten früher
    Einnahmen aus der Finanztransaktionsteuer in der mit-
    telfristigen Finanzplanung. Nichts davon steht mehr im
    Haushalt. Frau Merkel spricht inzwischen von einer
    finanzmarktkonformen Politik. Wir erfahren, dass soge-
    nannte Schattenbanken im Jahre 2012 einen Umsatz von
    über 50 000 Milliarden Euro machen werden.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Absurd!)


    Das ist doch nicht mehr eine staatseigene Bank, sondern
    ein bankeigener Staat.

    Die Haushaltswoche geht zu Ende. Wir sollten nicht
    zu schnell vom letzten Bundeshaushalt dieser Koalition
    reden. Es sind – darüber ist gesprochen worden – so
    viele Fragen offen, dass es nach einem Nachtragshaus-
    halt aussieht. Auch deshalb handelt eine Opposition
    nicht etwa verantwortungslos, sondern durchaus in vol-
    ler Verantwortung vor den Wählerinnen und Wählern,
    wenn sie zu diesem Haushalt Nein sagt. Alternativen
    sind nötig, meine Damen und Herren. Alternativen sind
    möglich, und das alles mit links.


    (Beifall bei der LINKEN)