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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Brackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wer seine Rede so aufbaut, dass er einerseits
    frühe Entscheidungen fordert und andererseits appelliert,
    die heute anstehende Verabschiedung des Haushalts zu
    verschieben, der strahlt wirklich eine besondere Tatkraft
    aus.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Herr Brackmann, da haben Sie nicht zugehört!)


    Darüber kann auch noch so große Kampfrhetorik nicht
    hinwegtäuschen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Sie müssen auch nicht ständig Ihren Kanzlerkandida-
    ten zitieren. Die Zeitungen berichten: Erst hat die SPD
    kein Glück, dann kommt auch noch Peer dazu.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Echt jetzt?)


    Sie unterstützen das auch noch. Das ist doch jener Peer
    Steinbrück, der hier mit einem Haushaltsentwurf geendet
    ist, in dem er 86,1 Milliarden Euro Nettoneuverschul-
    dung vorsah. Heute sind wir bei 17,1 Milliarden Euro
    Nettoneuverschuldung im Haushalt 2013


    (Johannes Kahrs [SPD]: Warten Sie doch erst mal die Wahl ab!)


    und haben damit die Nettoneuverschuldung so weit zu-
    rückgeführt, wie sie in Deutschland noch nie innerhalb
    einer Legislaturperiode zurückgeführt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Und trotzdem legen Sie so einen peinlichen Haushalt vor!)


    Das ist aber nicht die einzige Einmaligkeit. In dieser
    Legislaturperiode haben wir mit einem Haushaltsvolu-
    men von 303,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 angefan-
    gen. Jetzt legen wir einen Haushalt mit einem Volumen

    von 302 Milliarden Euro vor. Auch das hat es in der Ge-
    schichte Deutschlands noch nicht gegeben, dass das
    Haushaltsvolumen am Ende einer Legislaturperiode ge-
    ringer war als am Anfang.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Genauso wahr ist, dass wir drei Jahre früher, als es
    unser Grundgesetz vorschreibt, die Schuldenbremse ein-
    halten. Wir dürfen ab 2016 eine Nettoneuverschuldung
    gemessen am BIP von maximal 0,35 Prozent erreichen.
    Schon 2013 erreichen wir 0,34 Prozent. Auch dies zeigt
    deutlich, dass wir uns auf einem Konsolidierungspfad
    ohnegleichen befinden.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben
    diese Woche immer wieder ähnliche Vorwürfe der Op-
    position zur Kenntnis genommen. Der eine Vorwurf ist,
    dass im Bereich Arbeit und Soziales gespart werde.
    Klar: Wir geben hier weniger aus; das ist so. Aber wa-
    rum ist es so? Weil wir es geschafft haben, die Menschen
    wieder in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs-
    verhältnisse zu bringen, und weniger Arbeitslosigkeit fi-
    nanzieren müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt nun gerade nicht!)


    2005 hatten wir 38,8 Millionen sozialversicherungs-
    pflichtig Beschäftigte, 2010 waren es 40,5 Millionen
    und im September 2012 41,85 Millionen. Das ist der
    höchste Stand in der Geschichte der Bundesrepublik
    Deutschland. Auch das ist ein Erfolg dieser christlich-
    liberalen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie werfen uns vor – auch der Kollege Kahrs eben

    wieder –, wir hätten den höchsten Stand an Steuerein-
    nahmen in der Geschichte der Bundesrepublik.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Und nichts daraus gemacht! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das werfen wir Ihnen nicht vor! Sie nutzen es nicht!)


    Ja, das ist richtig.

    (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist peinlich!)


    Die Frage ist: Was folgt daraus?

    (Johannes Kahrs [SPD]: Dass Sie sparen!)


    Sie sagen: „nichts daraus gemacht“. Was machen Sie
    denn daraus?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wir sind Opposition!)

    Sie wollen trotz des höchsten Stands an Steuereinnah-
    men noch mehr Steuereinnahmen generieren –


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist alles konjunkturell!)


    durch die Erhöhung des Spitzensteuersatzes, durch eine
    höhere Erbschaftsteuer und durch die Einführung einer
    Vermögensteuer. Das würde eine weitere Belastung der
    Wirtschaft nach sich ziehen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wir ahnen, was Sie uns hinterlassen!)






    Norbert Brackmann


    (A) )


    )(B)


    (C (D Sie haben im Haushaltsausschuss des Bundestages Mehrausgaben von 6,3 Milliarden Euro beantragt und blähen damit den Ausgabensektor weiter auf. (Bettina Hagedorn [SPD]: Die sind solide gegenfinanziert! Das wissen Sie genau!)


    Haushalt hat etwas mit Haushalten zu tun,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut! – Johannes Kahrs [SPD]: Und das können Sie nicht!)


    das heißt, man muss sich selbst beschränken. Diejeni-
    gen, die in Deutschland Steuern zahlen, haben einen An-
    spruch darauf, dass wir vernünftig haushalten und unsere
    Ausgaben begrenzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die Frage, was wir mit den Steuereinnahmen gemacht
    haben, ist natürlich berechtigt.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Ja, das ist eine gute Frage!)


    Wir haben damit Maßnahmen für die Zukunftssicherung
    Deutschlands angeschoben und weiter verstärkt.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ach so!)


    Als ein Land, das nicht auf Rohstoffe bauen kann, muss
    Deutschland weiter in Bildung und Forschung investie-
    ren. Der Etat für 2013 ist mit 13,7 Milliarden Euro der
    Etat, der sich durch den höchsten Mitteleinsatz für Bil-
    dung und Forschung in der Geschichte der Bundesrepu-
    blik auszeichnet. Damit schaffen wir eine zukunftsfähige
    Struktur.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Da klatscht ja nicht mal die CDU!)


    Beim letzten Tagesordnungspunkt wurde es im Zu-
    sammenhang mit der Verkehrsinfrastruktur schon ange-
    sprochen: Wir geben 750 Millionen Euro mehr für die
    Infrastruktur aus. Zudem zeichnet diese Koalition aus,
    dass wir unsere Kommunen weiter stärken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Aber warum merken das die Kommunen nicht?)


    Noch nie hat eine Koalition so viel für die finanzielle
    Ausstattung der Kommunen getan, wie wir das getan ha-
    ben. Allein die Erhöhung des Bundesanteils an der
    Grundsicherung auf 75 Prozent würde die Kommunen
    enorm entlasten – wenn nicht Ihre Länder diejenigen wä-
    ren, die sich mit ihren klebrigen Fingern einen Teil da-
    von in die eigene Tasche stecken.


    (Widerspruch bei der SPD – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dabei plündern Ihre schwarzgelben Freunde die Kommunen!)


    – Fragen Sie Ihren Kollegen Albig, der sich die Hälfte
    der Mittel in die Tasche steckt und damit den Kommu-
    nen Geld wegnimmt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig! Ge nau das ist das Thema! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Reden Sie mal über Niedersachsen! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das ist doch unfassbar!)


    Der Überschuss an Steuereinnahmen geht mit einer
    wirtschaftlich günstigen Entwicklung einher. Die Kom-
    munen haben in 2012 insgesamt – das heißt jetzt nicht,
    dass es allen Kommunen gut geht – einen Überschuss von
    2,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das BMF schätzt,
    dass wir 2016 in der kommunalen Familie 5,3 Milliarden
    Euro Überschuss haben werden.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Alles super!)


    Diese Erfolgszahlen muss man nicht verstecken, sondern
    man muss sie den Menschen mitteilen. Was tun Sie? Sie
    blockieren genau diese Weiterentwicklung hin zu einer
    Verbesserung der Steuereinnahmen für die Länder und
    Kommunen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Was?)


    Das Steuerabkommen zwischen Deutschland und der
    Schweiz wurde schon angesprochen. Das haben Sie so-
    eben im Bundesrat mit Ihrer Mehrheit blockiert.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sehr gut! Das ist die Privilegierung von Steuerhinterziehern!)


    Sie, Herr Kahrs, begründen Ihre Ablehnung hier damit,
    dass dadurch Steuerhinterziehung möglich gemacht
    wird.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Nein! Sie privilegieren das doch! Jeder normale Steuerzahler müsste doch rot vor Wut werden!)


    Sie machen mit Ihrer Blockade Steuerhinterziehung
    möglich; denn die ersten Hinterziehungen verjähren auf-
    grund Ihrer Blockade, und es ist dadurch nicht mehr
    möglich, die hinterzogenen Steuern für Deutschland ein-
    zutreiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Heinz-Peter Haustein [FDP])


    Mit Ihrer Hilfe sichern sich ausgerechnet diejenigen,
    die ihr Vermögen in die Schweiz schaffen können – und
    das ist nicht die breite Masse der Bevölkerung –, ihre
    Vorteile aus der Steuerhinterziehung. Sie verhindern mit
    Ihrer Blockade, dass rund 10 Milliarden Euro in die
    Haushalte der Länder und Kommunen fließen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ein Quatsch! Das sind doch Milchmädchenrechnungen!)


    Sie verhindern damit, dass die finanzielle Situation der
    Länder und Kommunen verbessert wird. Das ist für sich
    genommen schon schlimm genug. Dann müssen wir uns
    aber auch noch von Ihrem Kollegen Steinbrück anhören,
    wir müssten Steuerschlupflöcher in Griechenland stop-
    fen. Griechenland verhandelt aber gerade auf der Basis
    des Abkommens, das wir mit der Schweiz verhandelt ha-
    ben, ein solches Abkommen. Im nächsten Jahr werden
    wir vor der Situation stehen, dass Griechenland dieses
    Schlupfloch durch ein Steuerabkommen mit der Schweiz
    geschlossen hat, während wir Deutsche hinterherhinken,
    weil wir das nicht schaffen.





    Norbert Brackmann


    (A) )


    )(B)


    (C (D (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist eine krude Argumentation!)


    Dann tragen Sie die Verantwortung dafür, dass wir als
    Deutsche nicht in der Lage sind, Steuern so einzutreiben,
    wie Griechenland das kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Sie privilegieren Steuerhinterzieher! Und das als christliche Partei! Sie sollten sich was schämen!)


    Wer soziale Verantwortung spürt,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sollte normale Steuerhinterzieher nicht so diskriminieren!)


    wer mit dem Herzen bei den real existierenden Men-
    schen ist und in die Zukunft Deutschlands investieren
    will, der muss diesem Haushalt 2013 zustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Für die Fraktion Die Linke hat jetzt die Kollegin

Dr. Gesine Lötzsch das Wort.


(Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Gesine, gib‘s ihm!)



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    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Gäste auf den Zuschauertribünen! Die Bun-
    deskanzlerin Angela Merkel hatte einmal ein Vorbild:
    die schwäbische Hausfrau. Die Sparsamkeit der schwä-
    bischen Hausfrau durfte in keiner Rede fehlen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das heißt „schwäbische“, nicht „schwebische“!)


    Daran sollten sich die Menschen ein Beispiel nehmen.
    Jetzt muss ich Ihnen aber sagen: Die schwäbische Haus-
    frau ist tot. Die Koalition hat sie auf dem Gewissen;
    denn Sparsamkeit an der richtigen Stelle ist für diese
    Bundesregierung ein Fremdwort. Das sollten sich alle
    merken.


    (Beifall bei der LINKEN – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Sie strahlt in neuem Glanz!)


    Wir haben gerade vor einer knappen halben Stunde
    Herrn Ramsauer hier erlebt. Herr Ramsauer hat für sei-
    nen Wahlkampf in Bayern außer der Reihe, zwei Wo-
    chen vor Verabschiedung des Haushalts, 750 Millio-
    nen Euro bekommen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist eine Frechheit!)


    Horst Seehofer hat sein unsinniges Betreuungsgeld
    durch den Bundestag peitschen können, obwohl er gar
    nicht mehr Mitglied des Bundestages ist. Diese Maßnah-
    men kosten alle Steuerzahler ab 2014 1,2 Milliar-
    den Euro im Jahr. Die Koalition hat sich also einen
    Wahlkampfhaushalt gestrickt. Das hat mit seriöser Haus-
    haltspolitik nichts zu tun. Ich nenne das illegale Partei-
    enfinanzierung.


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Heinz-Peter Haustein [FDP]: Blödsinn!)


    Wir als Linke haben viele Sparvorschläge unterbrei-
    tet. Besonders im Rüstungsbereich lassen sich Milliar-
    den einsparen. Ich nenne hier nur einmal exemplarisch
    die Auslandseinsätze der Bundeswehr.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie kosten schon jetzt 1 Milliarde Euro im Jahr. Diese
    gefährlichen und kostspieligen Kriegseinsätze sind noch
    gar nicht beendet, da will die Bundesregierung mit Pa-
    triot-Raketen in den Syrien-Konflikt eingreifen. Das ist
    brandgefährlich. Das dürfen wir nicht zulassen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Leider wurden alle unsere Vorschläge zur Reduzie-
    rung der Kriegskosten von der Koalition abgelehnt.
    Wenn man darüber nachdenkt, merkt man, dass das ei-
    gentlich gar nicht so verwunderlich ist; denn wenn es
    keine Kriege gäbe, dann würden ja auch die deutschen
    Waffenexporte nicht so florieren. In diesem Sinne ist die
    FDP-Außenpolitik eng mit der FDP-Wirtschaftspolitik
    verbunden. Das ist wirklich Politik für Rüstungslobbyis-
    ten aus einem Guss. Wir fordern: Keine Rüstungsexporte
    in Krisengebiete! Das muss sofort beendet werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, wenn es um Sparen geht,
    dann muss man auch sagen: Die Bundesregierung ist
    nicht bereit, ungerechtfertigte Subventionen für Unter-
    nehmen abzubauen. Dem Bundeshaushalt gehen durch
    die Energiesteuersubvention für die Industrie 3,3 Mil-
    liarden Euro pro Jahr verloren. Nun werden viele sagen:
    Ja, wir wollen, dass Industriearbeitsplätze erhalten blei-
    ben. Richtig. Aber was wird da alles subventioniert?
    Selbst Golfplätze erhalten jetzt Energiesubventionen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das stimmt doch nicht!)


    In Deutschland wird immer mehr Menschen der Strom
    abgeschaltet, weil sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen
    können. Und was machen Sie? Sie übernehmen die
    Stromrechnungen für Ihre Golfplätze. Besser kann man
    die Spaltung dieser Gesellschaft nicht beschreiben. Das
    ist ein Verdienst dieser Koalition. Die Gewinne der
    Stromkonzerne und der Golfklubs müssen nicht in den
    Himmel wachsen, aber die Strompreise – das ist unsere
    Forderung – müssen endlich wieder staatlich kontrolliert
    werden. Wir brauchen dringend eine Strompreisbremse.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben es die ganze Woche gesehen: Die Koali-
    tion hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Selbst die
    Deutsche Bank geht in ihrem aktuellen Konjunkturbe-
    richt von einem Stillstand der Wirtschaft im Winterhalb-
    jahr aus. Wir fordern, dass im Haushalt Vorsorge zu tref-
    fen ist. Eine vorausschauende Politik muss zumindest
    den Zuschuss an die Bundesagentur für Arbeit wieder
    einführen, damit ausreichend Geld da ist, um in einer
    Krise Kurzarbeitergeld zu zahlen. Wir haben eine Ver-
    antwortung für die arbeitenden Menschen in diesem





    Dr. Gesine Lötzsch


    (A) )


    )(B)


    (C (D Land. Die müssen Sie von der Koalition auch wahrnehmen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Eine vorausschauende Politik muss ein finanzielles Pols-
    ter anlegen. Wir fordern eine Vermögensteuer in Form
    einer Millionärsteuer, eine Finanztransaktionsteuer und
    einen höheren Spitzensteuersatz auf sehr hohe Einkom-
    men.

    Wir als Linke haben zahlreiche Änderungsanträge
    eingebracht, die alle ein Ziel verfolgen: Wir wollen ei-
    nen Rettungsschirm für Arbeitnehmer, Familien, Rent-
    ner und Arbeitslose aufspannen. Mit unseren Steuervor-
    schlägen könnten wir 61 Milliarden Euro pro Jahr mehr
    einnehmen. Dieses Geld brauchen wir dringend, um auf
    die kommende Krise vorbereitet zu sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    An einer Stelle allerdings will ich diese Koalition
    auch einmal loben. Die Abschaffung der Praxisgebühr
    war richtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Was lange währt, wird gut!)


    Wir sehen das auch als Erfolg der Linken an. Wir hatten
    schon bei der Einführung der Praxisgebühr durch SPD,
    CDU/CSU und Grüne gewarnt. Allerdings – das muss
    ich Ihnen auch sagen – können wir es uns in unserer
    schnelllebigen Zeit wirklich nicht leisten, dass offen-
    sichtliche Fehler erst nach neun Jahren korrigiert wer-
    den, und die Bundesregierung macht genügend Fehler,
    die schnellstens korrigiert gehören.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte unsere Kritik an dem Haushalt 2013 noch
    einmal in drei Punkten zusammenfassen: Erstens. Dieser
    Haushalt ist kein Schutzschirm für die Menschen in un-
    serem Land. Die Regierung lässt die Bürger im Regen
    stehen.

    Zweitens. Die Bundesregierung unternimmt nichts,
    aber auch gar nichts, um die soziale Spaltung in unserem
    Land zu überwinden. Im Gegenteil: Sie verschärft die
    Spaltung und gefährdet damit den Zusammenhalt der
    Gesellschaft.

    Drittens. Die Bundesregierung verschwendet Steuer-
    mittel für den Wahlkampf. Uns wurde ein Wahlkampf-
    haushalt vorgelegt und keiner, der sich auf die nächste
    Krise einstellt.

    Meine Damen und Herren, dieser kritische Nachruf
    auf die schwäbische Hausfrau zeigt, dass sie gar nicht so
    sparsam war wie von der Kanzlerin immer behauptet.
    Wenn es um Kürzungen im Sozialbereich ging, war die
    Sparsamkeit legendär. Wenn es aber um Rüstungsauf-
    träge oder Wahlgeschenke für Unternehmen ging, neigte
    die schwäbische Hausfrau zur Verschwendung.

    Aber dieser Nachruf gilt nicht nur der schwäbischen
    Hausfrau. Es ist auch ein Nachruf auf diese Bundesre-
    gierung. Wir haben in unendlich langen Sitzungen im

    Haushaltsausschuss und in anderen Ausschüssen über
    den Haushalt 2013 immer wieder diskutiert. Aber schon
    jetzt ist klar, dass es vergeudete Lebenszeit war; denn
    wenn der Schuldenschnitt für Griechenland kommt
    – und wir alle gehen davon aus, dass er kommt –, dann
    ist dieser Haushalt nur noch Makulatur. Die Koalition
    hat sich bei den Haushaltsberatungen wie ein kleines
    Kind die Hände vor die Augen gehalten und die Euro-
    Krise einfach ausgeblendet. Wir alle wissen: Wir werden
    wahrscheinlich bereits am Anfang des nächsten Jahres
    hier über einen Nachtragshaushalt diskutieren. Dieses
    Ignorieren, dieses Augenzuhalten wird sich in den
    nächsten Monaten bitter rächen. Aber leider hat die Bun-
    desregierung die Gewohnheit, die Bürgerinnen und Bür-
    ger zahlen zu lassen, anstatt selber zu zahlen.

    Die Linke wird diesen Haushalt ablehnen. Da wir so-
    wieso bald über einen Nachtragshaushalt beraten müs-
    sen, haben Sie alle Chancen, unsere Vorschläge und An-
    regungen im Sinne der Menschen für dieses Land
    aufzunehmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)