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ID1720902600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oliver Luksic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ein wichtiger Hinweis an den Kollegen Kahrs. Wir

    können die von Ihnen geforderten Mehrausgaben von
    6,5 Milliarden Euro nachher gerne einmal zusammen
    durchgehen. Es ist leider so: In den Anträgen der Ver-
    kehrspolitiker von den Grünen und der SPD werden
    Mehrausgaben von 6,5 Milliarden Euro gefordert.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber alle kombiniert! Sie müssen die alle einzeln betrachten!)


    Da kommen Sie jetzt nicht raus. Sie wollen doch zusam-
    men regieren. Da sind 6,5 Milliarden Euro ein bisschen
    viel.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie müssen die einzeln betrachten, nicht zusammen! Die PkwMaut wollen Sie einführen!)


    Wir haben die Infrastrukturmittel erhöht, solide ge-
    genfinanziert. Wir wollen auch die nichtbundeseigenen
    Eisenbahnen stärker fördern; das ist ein wichtiger Punkt
    für unsere Koalition. Das ist eben der Unterschied zu Ih-
    nen: Sie wollen nur hemmungslos Geld ausgeben, das
    Sie nicht haben. Wir betreiben Haushaltskonsolidierung,
    sorgen für zukunftssichere Mobilität und machen eine
    kluge Infrastrukturpolitik –


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie tun nur leider nichts für die Infrastruktur!)


    und das solide gegenfinanziert. Das ist der Gegensatz zu
    Ihnen. Deswegen regieren wir, und das wird auch so
    bleiben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Netter Kerl, schlechte Rede!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Heidrun Bluhm ist die nächste Rednerin für die Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor

    allem ein herzliches Willkommen den Gästen aus Meck-
    lenburg-Vorpommern, meinem Heimatland!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Fraktion Die Linke hat sich in ihren Anträgen
    zum Haushalt 2013 beim Etat „Bauen und Wohnen“ auf
    zwei Schwerpunkte konzentriert, zum Ersten auf den so-
    zialen Wohnungsbau und zum Zweiten auf die Altschul-
    denhilfe für die ostdeutsche Wohnungswirtschaft. Die
    Ereignisse zeigen, dass unsere Schwerpunkte gleichzei-
    tig leider auch Brennpunkte sind.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ach was!)


    Am 10. November dieses Jahres hat es in mehreren deut-
    schen Städten – in Berlin, Hamburg und Freiburg – wohl
    erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Demon-
    strationen von Mieterinnen und Mietern gegeben. Die
    Menschen wollen und können die rasant steigenden
    Miet- und Wohnkosten nicht mehr länger hinnehmen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das sind vor allem die kommunalen Belastungen! Die Nebenkosten sind höher als die Miete!)


    Sie machen die Bundesregierung und deren jahrelange
    Fehlleistung in der Wohnungspolitik dafür verantwort-
    lich, dass die Wohnkosten überall dramatisch steigen
    und mittlerweile einen Großteil des Haushaltseinkom-
    mens förmlich auffressen.

    Die Demonstrationen hätten ebenso gut in Greifs-
    wald, Jena oder München stattfinden können. Das wer-
    den sie sicherlich zukünftig auch; denn das wird sich zu
    einem Flächenbrand in der Republik entwickeln, und die
    Bundesregierung ist immer noch nicht wach.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Ja!)


    Sie hat noch nicht akzeptiert, dass Wohnen eine soziale
    Frage und eine politische Aufgabe ist.

    Durch den Privatisierungswahn in Deutschland steu-
    ern wir auf eine neue Wohnungsnot zu. Eine der grundle-
    genden Ursachen für den galoppierenden Mangel an be-





    Heidrun Bluhm


    (A) )


    )(B)


    (C (D zahlbarem Wohnraum ist der faktische Zusammenbruch des sozialen Wohnungsbaus in den vergangenen Jahren. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sollen wir uns ein Vorbild an der ehemaligen DDR nehmen? War das super?)


    In den letzten zwei Jahrzehnten sind immer mehr
    Wohnungen aus der Sozialbindung herausgefallen, allein
    in den letzten zehn Jahren 100 000 pro Jahr. Die Pestel-
    Studie, die uns allen vorliegt, hat das Ergebnis, dass,
    vorsichtig gerechnet, bundesweit insgesamt 5,6 Millio-
    nen Sozialwohnungen benötigt werden. Tatsächlich sind
    zurzeit nur noch 1,6 Millionen solcher Wohnungen ver-
    fügbar, und wir werden zum Jahresende die 1,5-Millio-
    nen-Grenze unterschreiten.

    In Metropolregionen, Groß- und Universitätsstädten
    zeigt sich die Wohnungsnot schlicht in fehlendem
    Wohnraum; dort kann alles, egal in welchem Zustand,
    vermietet werden – und das zu Mondpreisen. Die Folge
    ist: Nicht nur Transferempfänger werden aus städtischen
    Quartieren ausquartiert, auch Berufstätige mit geringe-
    rem Einkommen oder durchschnittlichem Einkommen
    können es sich einfach nicht mehr leisten, in angemesse-
    ner Entfernung zu ihrer Arbeitsstätte zu wohnen. Der
    Wohnungsmarkt ist für sie faktisch geschlossen. Not-
    wendig sind dringend mehr Sozialwohnungen.

    Im ländlichen Raum, in kleineren Städten, abseits der
    Boomtowns, gibt es zwar kein Wohnungsproblem, das
    sich in fehlenden Quadratmetern ausdrücken ließe. Hier
    zeigt sich die Wohnungsnot allerdings in einem Mangel
    an energetisch sanierten und altersgerechten Wohnun-
    gen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Trotz stabiler Kaltmieten treiben die Mietnebenkosten
    die Preise für das Wohnen steil nach oben. Wer heute im
    Niedriglohnsektor arbeitet oder Hartz IV bezieht, wird
    später von Altersarmut betroffen sein und das Wohnen
    überhaupt nicht mehr bezahlen können. Wohnen wird
    überall in unserer Republik zu einem existenziellen Pro-
    blem.

    Neben dem Umstand, dass immer mehr Wohnungen
    aus der Mietpreisbindung herausfallen, werden einfach
    zu wenige Wohnungen mit Preisbindung oder Bele-
    gungsbindung gebaut. Neu gebaut werden aktuell noch
    10 000 solcher Wohnungen im Jahr. Gebraucht würden
    fünfmal so viele.

    Wir fordern deshalb nicht nur, dass die Kompensa-
    tionszahlungen des Bundes beibehalten werden, sondern
    wir wollen, dass sie auf 700 Millionen Euro angehoben
    und auf diesem Niveau verstetigt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dies muss begleitet werden von verbindlichen Vereinba-
    rungen mit Ländern und Kommunen, damit diese Mittel
    tatsächlich restlos zweckgebunden eingesetzt werden.

    Nun noch ein Satz zu den Altschulden. Wir fordern,
    dass die noch verfügbaren Mittel der Altschuldenhilfe
    auch über das Jahr 2013 hinaus für die ostdeutschen
    Wohnungsunternehmen verfügbar gehalten werden;

    denn wenn diese Mittel – circa 75 Millionen Euro – bis
    Ende 2013 nicht abgerufen werden sollten, dann nicht
    deshalb, weil sie nicht gebraucht würden, sondern des-
    halb, weil es gerade den kleineren Wohnungsunternehmen
    in ländlichen Bereichen an Wirtschaftskraft mangelt, um
    die Mittel der Altschuldenhilfe formal fristgerecht einzu-
    setzen. Das sagt auch der GdW. Also kassieren Sie diese
    Millionen nicht wieder ein! Denn damit verhindern Sie
    den Abriss von 20 000 leerstehenden Wohnungen im Os-
    ten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Minister, ein letztes Wort: Sie sagen, man könne
    die Städtebauförderung mit einem Tanker vergleichen.
    Das sage ich auch öfter, und das ist auch richtig. Aber
    der Unterschied zwischen einem Tanker und der Woh-
    nungspolitik der Bundesregierung ist, dass ein Tanker
    am Start mit ausreichend Treibstoff und mit einem Navi-
    gator ausgestattet ist. Nehmen Sie unsere Anträge als
    Navigator


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Dann würden wir aber bald am nächsten Riff auflaufen!)


    und die Fördermittel als Treibstoff! Dann kommen Sie
    gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern in
    Deutschland und mit uns ins Ziel.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sören Bartol [SPD] und Daniela Wagner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])