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ID1720901400

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    Vokabeln: 3
    1. Frau: 1
    2. Kollegin: 1
    3. Wilms!: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Valerie Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Die Verkehrspolitik dieser
    Regierung lässt sich am besten vergleichen mit dem Fah-
    ren im Nebel. Es wird maximal auf Sicht gefahren, ge-
    rade so weit, wie man im Nebel schauen kann. Weiter als
    bis zur nächsten Kurve wird nicht gedacht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ob die Straße weitergeht oder der Abgrund kommt, das
    interessiert sie nicht mehr. – So funktioniert diese Regie-
    rung. Da werden zusätzliche 750 Millionen fast nur für
    Neubauten ausgegeben. Wie es danach weitergeht, inte-
    ressiert sie nicht. Ein langfristiger Plan? Leider Fehlan-
    zeige!


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Nur Spatenstiche!)


    Sie, Herr Minister Ramsauer und Ihre Koalition in
    Abwicklung, können die zusätzlichen Mittel für den Ver-
    kehr feiern, wie Sie wollen. Die bittere Wahrheit ist: Sie
    vergrößern die Probleme damit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Noch schlimmer ist: Sie wollen noch nicht einmal sehen,
    dass Sie durch diese Handlungsweise die Probleme ver-
    größern.

    Auf den ersten Blick könnte man ja denken, Sie hät-
    ten etwas gelernt. Im Haushaltsentwurf vom Sommer
    verschieben Sie mehr Mittel in den Erhalt und kürzen
    beim Neubau. Vom Grundsatz her ist das richtig; denn
    wir alle wissen: Wir haben ein riesiges Problem mit dem
    Erhalt dessen, was wir schon gebaut haben. Das ist auch
    in Amerika so, Herr Kollege Kalb. Es geht nicht unbe-
    dingt um Neubau, sondern um den Erhalt dessen, was in
    die Welt gesetzt wurde.

    Der Haushaltsentwurf sah zunächst einigermaßen
    passabel aus. Aber es war eine Mogelpackung, und zwar
    aus zwei Gründen. Erstens können die Länder die Mittel
    für den Erhalt auch für den Neubau nutzen. Sie wissen,
    das ist lange so passiert, weil die Titel untereinander de-
    ckungsfähig sind. Zweitens ist dieser Haushaltsentwurf
    das Papier, auf dem er geschrieben ist, nicht wert;


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist aber nichts Neues!)


    denn Sie fordern umgehend zusätzliche Mittel, um sie
    fast komplett in Neubauten zu stecken. Wo bleibt denn
    eigentlich die Ehrlichkeit, die Sie im Umgang mit dem
    Parlament angekündigt haben?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Drei Viertel der zusätzlichen Mittel landen im Stra-
    ßenneubau. Wir werden also im nächsten Jahr wieder ei-
    nige blitzblank geputzte Spaten sehen, die pünktlich zu
    den Wahlen neue Bauprojekte ankündigen. Im Frühjahr
    dieses Jahres haben Sie das in Brunsbüttel an der
    Schleuse gemacht. Ihre Mitarbeiter vom Wasser- und
    Schifffahrtsamt haben extra neue Spaten gekauft, ganz
    frisch, nigelnagelneu. Die haben sie in den Boden ge-





    Dr. Valerie Wilms


    (A) )


    )(B)


    (C (D rammt. Aber wo ist der Bagger? Ich habe ihn bislang noch nicht gesehen. (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das Ganze tun Sie, obwohl Sie genau wissen, dass die
    Probleme größer werden; denn jeder neu gebaute Kilo-
    meter bindet Mittel in der Zukunft. Eine verantwor-
    tungsvolle Regierung würde sich darüber ernsthaft Ge-
    danken machen;


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Aber das sind die nicht!)


    aber Sie stellen sich diesem Problem nicht. Die neuen
    Straßen werden nicht durchfinanziert,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    der Bau wird über Jahrzehnte gestreckt; aber das interes-
    siert Sie nicht. Das Einzige, was für Sie zählt, sind ein
    paar schöne Bilder und Versprechen für den Wahlkampf.
    Das mag Ihnen vielleicht gefallen, aber eine solche
    Handlungsweise ist unverantwortlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit Nachhaltigkeit, die für unsere zukünftigen Genera-
    tionen wichtig ist, hat das überhaupt nichts zu tun.

    Der größte Hammer aber ist: Wenn es nach dieser Re-
    gierung geht, soll sich das nicht ändern. Derzeit wird der
    nächste Bundesverkehrswegeplan vorbereitet. Aber noch
    während Sie überlegen, nach welcher Methodik die Pro-
    jekte aufgenommen werden sollen, laden Sie die Länder
    herzlich ein – das muss man sich einmal auf der Zunge
    zergehen lassen: herzlich –, ihre Wünsche zu äußern. In
    den nächsten Monaten werden wir wieder landauf,
    landab neue und alte Wünsche hören; das kennen wir ja
    schon. IHK, Wahlkreisabgeordnete und Länder werden
    sich gegenseitig mit Vorschlägen zu Verkehrsprojekten
    überbieten.


    (Iris Gleicke [SPD]: Nichts gegen Wahlkreisabgeordnete!)


    Das Schöne für die Länder ist, dass der Bund alles be-
    zahlt. In der Verkehrspolitik geht es zu wie zu Weihnach-
    ten: Man darf sich etwas wünschen, das Spielzeug be-
    nutzen und kaputtmachen, wie man will. Hauptsache,
    der Bund als Weihnachtsmann bezahlt die ganze Num-
    mer.

    So kann es nicht weitergehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Das stimmt!)


    Wir müssen grundlegend etwas verändern, und wir müs-
    sen jetzt damit anfangen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Abwählen!)


    Beton bedeutet nicht: mehr Fortschritt. Damit betonieren
    wir nämlich vor allem die Möglichkeiten für unsere Kin-
    der, unsere Enkel und deren Kinder in der Zukunft. Da-

    her appelliere ich hier an alle Fraktionen, nicht nur an
    die Regierungsfraktionen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Aha!)


    Bei der Aufstellung dieses Haushalts wurden wieder
    einmal alle Chancen liegen gelassen. Die Koalition zeigt
    beim Verkehrsetat, dass sie nicht verantwortungsvoll mit
    Geld umgehen kann – jeder Mittelständler rauft sich die
    Haare –: Ohne Plan und auf Pump verplempern Sie Geld
    für Prestigeprojekte.


    (Patrick Döring [FDP]: Quatsch!)


    Das ist möglich, weil Sie nicht so vernünftig rechnen,
    wie es ein Mittelständler tut. Als Bund leisten wir uns,
    wie ein Dinosaurier, weiterhin die kameralistische Haus-
    haltsführung. Damit kann niemand nachvollziehen, was
    an Werten vorhanden ist. Wir wissen nicht, wie viel wir
    eigentlich jährlich zurücklegen müssten, um die Sub-
    stanz zu erhalten. Deswegen fahren wir dauernd auf Ver-
    schleiß. Kein Mittelständler könnte sich so etwas leisten;
    aber die schwarz-gelbe Chaostruppe, die von Wirtschaft
    angeblich etwas versteht, fasst dieses Grundsatzproblem
    nicht an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich plädiere deswegen dafür, dass sich zumindest die
    Verkehrspolitiker einmal zusammensetzen und über
    neue Steuerungsmodelle für den Verkehrsetat nachden-
    ken. Hier könnten wir mit doppischer Haushaltsführung
    viel klarer die Mittel einteilen, statt sie, wie heute, zu
    verstecken. Diese Diskussion müssen wir jetzt beginnen.
    Wir brauchen sie für die langfristige Planung.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin Wilms!


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Valerie Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin gleich so weit, Herr Präsident.