Plenarprotokoll 17/208
            Deutscher Bundestag
            Stenografischer Bericht
            208. Sitzung
            Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012
            I n h a l t :
            Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
            nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung)
            a) Zweite Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes über die Feststellung des Bundes-
            haushaltsplans für das Haushaltsjahr
            2013 (Haushaltsgesetz 2013)
            (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . .
            b) Beratung der Beschlussempfehlung des
            Haushaltsausschusses zu der Unterrich-
            tung durch die Bundesregierung: Finanz-
            plan des Bundes 2012 bis 2016
            (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826)
            I.14 Einzelplan 09
            Bundesministerium für Wirtschaft
            und Technologie
            (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . .
            Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Philipp Rösler, Bundesminister
            BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . .
            Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
            Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
            Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . .
            Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . .
            Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            I.15 Einzelplan 11
            Bundesministerium für Arbeit und
            Soziales
            (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . .
            Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)
            (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
            Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . .
            Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
            BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
            Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            25361 A
            25361 D
            25361 D
            25361 D
            25362 A
            25364 B
            25367 A
            25368 D
            25370 D
            25372 B
            25374 B
            25376 A
            25378 B
            25379 D
            25381 D
            25382 A
            25382 C
            25383 D
            25384 D
            25386 C
            25388 D
            25389 B
            25390 B
            25392 B
            25392 C
            25394 D
            25392 C
            25398 B
            25400 A
            25401 B
            25402 D
            25404 C
            25405 D
            25407 C
            Inhaltsverzeichnis
            II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012
            Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . .
            Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt VI:
            a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge-
            brachten Entwurfs eines Gesetzes zur
            Förderung gleichberechtigter Teilhabe
            von Frauen und Männern in Führungs-
            gremien (GlTeilhG)
            (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD,
            FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Neue Impulse für einen wirksamen und
            umfassenden Schutz der Afrikanischen
            Elefanten
            (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . .
            c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung
            (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael
            Brand, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge-
            ordneten Michael Kauch, Horst
            Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion der
            FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha –
            Globalen Klimaschutz wirksam voran-
            treiben
            (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . .
            d) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Stellungnahme der Bundesregierung zu
            den Fortschrittsberichten „Aufbau
            Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg,
            Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,
            Sachsen-Anhalt und Thüringen für das
            Berichtsjahr 2010
            (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatztagesordnungspunkt 1:
            a) Erste Beratung des von den Abgeordneten
            Hans-Christian Ströbele, Volker Beck
            (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge-
            ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs
            eines Gesetzes zur Einrichtung eines
            Registers über unzuverlässige Unter-
            nehmen (Korruptionsregister-Gesetz)
            (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour,
            Volker Beck (Köln), Marieluise Beck
            (Bremen), weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Den am 12. September und am
            4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO-
            Bündnisfall beenden
            (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt VII:
            a) Zweite und dritte Beratung des von der
            Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
            eines Gesetzes zu dem Internationalen
            Übereinkommen von 2004 zur Kon-
            trolle und Behandlung von Ballastwas-
            ser und Sedimenten von Schiffen (Bal-
            lastwasser-Gesetz)
            (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . .
            b)–f)
            Beratung der Beschlussempfehlungen des
            Petitionsausschusses: Sammelübersich-
            ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti-
            tionen
            (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360,
            17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatztagesordnungspunkt 2:
            Antrag der Abgeordneten Gabriele
            Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi
            Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak-
            tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen
            Raum absichern – Erzeugung und Einsatz
            reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst-
            wirtschaft ausbauen
            (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung)
            I.16 Einzelplan 17
            Bundesministerium für Familie, Se-
            nioren, Frauen und Jugend
            (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . .
            Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
            Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin
            BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
            Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            25408 A
            25409 A
            25411 A
            25412 B
            25413 B
            25414 B
            25415 D
            25415 D
            25416 A
            25416 A
            25416 B
            25416 B
            25417 A
            25417 B
            25417 D
            25418 A
            25418 A
            25419 C
            25421 C
            25423 A
            25424 A
            25425 C
            25427 C
            25429 A
            25430 A
            25431 C
            Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III
            Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
            Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt II:
            a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes über den Umfang der Personen-
            sorge bei einer Beschneidung des
            männlichen Kindes
            (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Erste Beratung des von den Abgeordneten
            Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja
            Dörner, Diana Golze und weiteren Abge-
            ordneten eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes über den Umfang der Perso-
            nensorge und die Rechte des männli-
            chen Kindes bei einer Beschneidung
            (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . .
            Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
            Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . .
            Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
            Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . .
            Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . .
            Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin
            BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . .
            Katja Dörner (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Marieluise Beck (Bremen) (BÜND-
            NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . .
            Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Marlene Rupprecht (Tuchenbach)
            (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . .
            Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . .
            Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung)
            I.17 Einzelplan 30
            Bundesministerium für Bildung und
            Forschung
            (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . .
            René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
            Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Annette Schavan, Bundesministerin
            BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Annette Schavan, Bundesministerin
            BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . .
            Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . .
            Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . .
            Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . .
            Tagesordnungspunkt III:
            Erste Beratung des von den Fraktionen der
            CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs
            eines Gesetzes zur Regelung der betreu-
            ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli-
            che Zwangsmaßnahme
            (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
            Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            25433 D
            25435 A
            25435 D
            25437 C
            25438 C
            25439 C
            25441 B
            25441 B
            25441 D
            25443 B
            25444 A
            25446 A
            25447 B
            25448 A
            25449 A
            25449 C
            25450 D
            25451 B
            25452 D
            25453 D
            25454 C
            25455 A
            25455 D
            25457 B
            25458 A
            25459 B
            25461 A
            25461 B
            25462 B
            25463 B
            25463 D
            25465 D
            25468 A
            25469 A
            25470 B
            25472 C
            25473 A
            25473 B
            25475 B
            25477 B
            25478 B
            25480 B
            25480 D
            25481 D
            25484 A
            25484 B
            25485 A
            25486 B
            25487 C
            25488 C
            25489 C
            IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012
            Anlage 1
            Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
            Anlage 2
            Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord-
            neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum
            Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 –
            Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit-
            zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . .
            Anlage 3
            Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth
            (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
            NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss-
            überweisung der Stellungnahme der Bundes-
            regierung zu den Fortschrittsberichten
            „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden-
            burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,
            Sachsen-Anhalt und Thüringen für das
            Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d)
            25491 A
            25491 C 25493 A
            Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361
            (A) (C)
            (D)(B)
            208. Sitzung
            Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012
            Beginn: 9.00 Uhr
        
        
        
        
          
          
        Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491
        (A) (C)
        (D)(B)
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        Anlage 1
        Liste der entschuldigten Abgeordneten
        Anlage 2
        Neuabdruck des Redebeitrags
        des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD)
        zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun-
        desministerium der Verteidigung (207. Sitzung,
        Tagesordnungspunkt I.11)
        Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
        Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be-
        merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti-
        schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des
        Verteidigungsministers.
        Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen;
        ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für
        unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir
        die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben
        wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung
        dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun-
        gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber
        die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre
        gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer
        noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber.
        (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon
        mit einem geflogen!)
        – Wunderbar. Also einen hält er aus.
        (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was
        für einen!)
        Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung,
        Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern
        nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein-
        mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant-
        wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin
        intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung
        gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich
        kommt da gar nichts voran.
        Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher
        mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie-
        rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen
        Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen
        zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer-
        den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht
        wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden.
        Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger
        gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert
        werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es
        noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver-
        standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau-
        chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie
        zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer.
        Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt
        geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des
        Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist
        der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant-
        wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal
        verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt
        Abgeordnete(r)
        entschuldigt bis
        einschließlich
        Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012
        Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012
        Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012
        Fischer (Göttingen),
        Hartwig
        CDU/CSU 22.11.2012
        Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012
        Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012
        Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012
        Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012
        Jung (Konstanz),
        Andreas
        CDU/CSU 22.11.2012
        Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012
        Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        22.11.2012
        Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012
        Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        22.11.2012
        Dr. de Maizière,
        Thomas
        CDU/CSU 22.11.2012
        Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012
        Nink, Manfred SPD 22.11.2012
        Dr. Ratjen-Damerau,
        Christiane
        FDP 22.11.2012
        Sager, Krista BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        22.11.2012
        Schaaf, Anton SPD 22.11.2012
        Senger-Schäfer,
        Kathrin
        DIE LINKE 22.11.2012
        Spatz, Joachim FDP 22.11.2012
        Dr. Wadephul, Johann
        David
        CDU/CSU 22.11.2012
        Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012
        Anlagen
        25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012
        (A) (C)
        (D)(B)
        dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge-
        schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er-
        folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren-
        gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss,
        aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin-
        sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr.
        Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea
        Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch
        immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge-
        plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es
        noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis
        heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen
        neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An-
        forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht
        unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen.
        Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit-
        gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen
        war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber,
        nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von
        selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den
        Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord-
        holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der
        Hubschrauberei werden.
        (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das
        stimmt!)
        Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk-
        tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so,
        dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange
        geplant und muss jetzt kommen.
        (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber
        nicht!)
        Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers
        haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig
        beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei-
        digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt
        bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be-
        schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn
        nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal!
        Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat-
        tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in
        einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass
        er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu
        Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden
        kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen:
        Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei?
        Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst?
        Diskussionen? Fehlanzeige!
        Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs-
        minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera-
        nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus-
        sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu
        führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen-
        schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt:
        Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich
        glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück-
        gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen
        bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis-
        ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz
        war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit
        identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne
        zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich-
        tigste Debatte, die wir zu führen haben.
        Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich
        bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange-
        klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie
        betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes-
        wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat
        – ich zitiere –:
        Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg-
        reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als
        NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu-
        kunft auch andere Länder – insbesondere die, die
        wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver-
        antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson-
        ders im Hinblick auf Schwellenländer.
        Sie fügt dann hinzu:
        Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er-
        mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung.
        Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh-
        rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un-
        terstützung bei der Ausrüstung bedeuten.
        Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist
        sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher-
        heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es
        nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder
        in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher-
        heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das
        ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern
        wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen
        Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer
        sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt
        militärisch engagiert.
        Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen
        auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol-
        len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen.
        Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste,
        was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit
        politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus-
        bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie
        noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu-
        steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht
        ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen
        Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa-
        zitäten für internationale Lehrgänge schaffen.
        Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie
        Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber
        zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man
        systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol-
        gen will.
        Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht
        infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle
        ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem
        Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt,
        Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493
        (A) (C)
        (D)(B)
        wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si-
        cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir
        führen.
        Vielen Dank.
        Anlage 3
        Erklärung
        der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg)
        (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim-
        mung über die Ausschussüberweisung der Stel-
        lungnahme der Bundesregierung zu den Fort-
        schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder
        Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom-
        mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
        für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs-
        punkt VI d)
        Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd-
        nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes-
        regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf
        Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden
        Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden
        Beratung überwiesen werden soll.
        208. Sitzung
        Inhaltsverzeichnis
        Epl 09 Wirtschaft und Technologie
        Epl 11 Arbeit und Soziales
        TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren
        TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache
        Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend
        TOP II Beschneidung
        Epl 30 Bildung und Forschung
        TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht
        Anlagen