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ID1720809900

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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jörn Wunderlich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Toncar, wenn sich jemand zurückhalten sollte, dann
    Sie. Sie sagen hier, man müsse sich an Verabredungen
    halten. Angesichts der Tatsache, welche Verabredungen
    laut Koalitionsvertrag existieren und an welche man sich
    nicht gehalten hat, könnte ich ein Fass aufmachen.


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Darum brauchen Sie sich keinen Kopf zu machen!)


    In der ersten Lesung zum Haushalt hat unsere Minis-
    terin gesagt – ich zitiere –:

    Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können
    sich Familien in Deutschland auf Union und FDP
    verlassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Genau!)


    Ich sage: Die sind schon verlassen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn ich die Aktivitäten unserer Ministerin zur Be-
    kämpfung von Extremismus sehe, bin ich im Grunde
    froh, dass man so wenig von ihr sieht und hört. Ich per-
    sönlich nenne das Schadensminimierung.


    (Heiterkeit bei der LINKEN und der SPD)


    Der zitierte Aufwuchs im Einzelplan 17, der ja so
    hoch gelobt wird, soll vor allem Familien und Kindern
    zugutekommen. Frau Ministerin, das ist die Zielgruppe
    im Einzelplan 17.


    (Heiterkeit bei der LINKEN und der SPD)


    Dass man Sie daran erinnern muss, finde ich erstaunlich.
    Einer der größten Posten bei diesem Aufwuchs ist dum-
    merweise das Betreuungsgeld.


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Wie lange sind Sie schon im Ausschuss?)


    – Frau Fischbach, zu Ihnen komme ich noch.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Thema „Faire Chancen für Frauen und Männer“
    – ich nenne jetzt einzelne Punkte – kann ich nur fragen:
    Wo bleiben die entsprechenden Maßnahmen? Nichts.
    Quotierung ist für Frau Schröder ja ein Bäh-Wort, so-
    lange nicht „Flexi“ davor steht. Mit ihrer Flexi-Quote
    würde es in den Dax-Unternehmen eine Steigerung der
    Quote bis zum Jahr 2014 um 0,8 Prozent geben. Super!
    Frau Reding will auf EU-Ebene 40 Prozent erreichen.
    Wir wollen doch immer EU-konform sein. Was sagt
    Frau Schröder dazu? Nichts.

    Equal Pay Day. Alle trafen sich am Brandenburger
    Tor und haben geschrien, dass ungleiche Bezahlung eine
    Unverschämtheit ist. Auch die Frauen von der CDU wa-
    ren dort. Frau Fischbach hat auf der Bühne ins Mikrofon
    getönt: Es ist eine Sauerei, dass die Frauen weniger ver-
    dienen.


    (Zuruf der Abg. Ingrid Fischbach [CDU/ CSU])


    Was passiert? Nichts.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Für die Antidiskriminierungsstelle gibt es nach unse-
    rer Auffassung nicht ausreichend Mittel. Nun sind die
    Kürzungen Gott sei Dank zurückgenommen worden.
    Aber jeder, der sich einmal den Aufgabenbereich der
    Antidiskriminierungsstelle angeschaut hat – die Bericht-
    erstatter und die Ausschussmitglieder können sich hier
    nicht auf Nichtwissen berufen –, weiß, dass die Mittel
    bei weitem nicht ausreichen und eigentlich 1,5 Millionen
    Euro zusätzlich notwendig sind.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Unterhaltsvorschussgesetz ist hier schon mehr-
    fach debattiert worden. Es gab Versprechungen, den Un-
    terhaltsvorschuss auszubauen. Aber was ist passiert?
    Nichts.

    Das Elterngeld sollte ausgebaut werden. Im Haushalt
    heißt es, dass es aufgestockt worden ist. Ja, aber das
    geschah aufgrund von Sachzwängen. Das liegt nämlich
    daran, dass die Gehälter gestiegen sind und ein paar
    Väter statt eines Monats zwei Monate Elternzeit in
    Anspruch genommen haben. Für eine Anspruchsverlän-
    gerung auf 24 Monate und die Anhebung des Mindestel-
    terngeldes wären 4 Milliarden Euro notwendig gewesen.
    Was ist passiert? Nichts.

    Das Hilfetelefon sollte Anfang 2013 freigeschaltet
    werden. 6 Millionen Euro waren dafür veranschlagt.
    Jetzt sind dafür nur noch 5 Millionen Euro vorgesehen.
    Es ist preiswerter geworden, soll dafür aber auch erst
    später freigeschaltet werden. Noch in der ersten Lesung
    des Haushalts hat Frau Schröder gesagt:

    Wer eine ungefähre Vorstellung davon hat, was ge-
    waltbetroffene Frauen physisch und psychisch
    durchmachen, der weiß auch, wie wichtig dieses
    Hilfetelefon ist.





    Jörn Wunderlich


    (A) (C)



    (D)(B)


    Aber dann wurde ständig verschoben, verschoben, ver-
    schoben.

    Zur Familienpflegezeit brauche ich nichts zu sagen.
    Hier kommt es auf den Goodwill der Arbeitgeber an. In
    der Form, in der der Gesetzentwurf jetzt vorliegt, könnte
    man auch auf ihn verzichten.

    Zum Betreuungsgeld ist schon genug gesagt worden;
    das muss man nicht aufwärmen. Es ist eine Katastrophe.

    Über die Mittel für den Kitaausbau ist, wie gesagt, im
    Rahmen des Fiskalpakts mit den Ländern verhandelt
    worden. Frau Schröder hat immer betont: Der Bund hat
    geleistet, was er leisten konnte. – Wir haben von Anfang
    an gesagt: „Das reicht nicht aus“, und eine Aufstockung
    des Sondervermögens um 4 Milliarden Euro gefordert.
    Was ist passiert? Nichts.

    Nun zu der so viel gepriesenen Initiative „Offensive
    Frühe Chancen“. Da macht Frau Schröder einmal etwas
    Gutes – die 4 000 Stellen für die frühe Sprachförderung
    im Kindergarten sind ja bewilligt –, und dann haut das
    Betreuungsgeld voll rein. Gerade die Zielgruppen, die
    damit erreicht werden sollten, bleiben der Kita jetzt fern.
    Super! Das ist „verantwortungsvolle“ Politik aus Sicht
    unserer Ministerin.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Seit der 16. Legislaturperiode wird evaluiert und
    evaluiert und evaluiert. Ich sage Ihnen: Wir Fachpoliti-
    ker, die wir hier sitzen, haben doch keine Erkenntnispro-
    bleme. Die Regierung hat Umsetzungsprobleme. Kon-
    struktive, zielführende, gute Vorschläge der Opposition
    werden rigoros abgelehnt. Außer heißer Luft und Lange-
    weile – ab und zu hören wir, wie vorhin beim Wort
    „Verbrechen“, auch einmal einen kleinen Versprecher –
    verströmte Frau Schröder eigentlich nichts. Wenn ich es
    mir genau überlege, muss ich sagen: Das ist auch gut so.
    Ich hoffe nur, dass in Bälde wieder jemand Verantwor-
    tung hat, der weiß, was zu tun ist.

    Bestimmt fragt noch jemand: Was ist denn mit der
    Finanzierung? Ja, die Finanzierung ist wichtig. Wir
    haben in unserem Antrag Finanzierungsvorschläge ge-
    macht. Durch die Vorschläge der Linken könnte man
    Mehreinnahmen in Höhe von 68 Milliarden Euro erzie-
    len. Allein durch die Einführung des Mindestlohns
    könnten wir steuerliche Mehreinnahmen bzw. Minder-
    ausgaben in Höhe von 12 Milliarden Euro verzeichnen.
    Auf den Einzelplan 17 bezogen bedeutet das: Wenn wir
    lediglich die Bundeswehrgroßprojekte Fregatte 125


    (Markus Grübel [CDU/CSU]: Baden-Württemberg! Sehr gut!)


    und Eurofighter nicht fortsetzen würden, könnten wir
    durch die Umsetzung unserer Forderungen den Einzel-
    plan 17 komplett, also in Gänze, finanzieren und darüber
    hinaus 3 000 – ich wiederhole: 3 000 – zusätzliche
    Kindertagesstätten bauen.

    Ich danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sönke Rix [SPD] – Markus Grübel [CDU/ CSU]: Und die Wirtschaft würde zusammenbrechen!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Dorothee Bär für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Mantel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kollegen
    Kindler und Wunderlich, Sie sollten einmal in sich
    gehen. Sie meinen wohl, gegenüber der Ministerin per-
    sönlich werden zu müssen, weil sie keine Argumente
    mehr haben.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Wovon reden Sie denn da?)


    Sie beide sollten sich einmal fragen, ob Sie sich auch so
    benehmen würden, wenn der Familienminister ein Mann
    wäre.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Genau so! Da hätte ich keine Probleme!)


    Ich fand es sehr chauvinistisch, wie Sie beide die Minis-
    terin angegangen sind. Das ist nicht redlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Aber Sie müssen sich vor Ihrem eigenen Spiegelbild
    dafür verantworten, ob es in Ordnung ist, so mit ihr
    umzugehen.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Muss ich sie jetzt verhätscheln?)


    Ich habe vorhin gegoogelt und mich erkundigt: Wo ist
    Steinbrück? Diese Frage richte ich nun an die SPD-
    Fraktion. Er hat sich ja in der letzten Sitzungswoche hier
    hingestellt, als sei er plötzlich Deutschlands Familien-
    politiker.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Oh ja! Ein Frauenversteher!)


    Wo ist er denn heute, da es um den Einzelplan des Bun-
    desfamilienministeriums geht?


    (Beifall der Abg. Miriam Gruß [FDP] – Markus Grübel [CDU/CSU]: Er sucht wahrscheinlich gerade einen neuen Mitarbeiter! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Wo ist denn die Kanzlerin?)


    Herr Steinbrück meint, jetzt der große Frauenversteher
    zu sein. Er besucht Frauensalons,


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Und das sogar kostenlos!)


    wo er nicht gut ankommt, und er hat hier eine Rede zum
    Betreuungsgeld gehalten, die nicht gut ankam.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Wo ist denn die Kanzlerin? Die schämt sich offensichtlich für die Politik, die Sie hier vertreten!)






    Dorothee Bär


    (A) (C)



    (D)(B)


    In seiner viel beachteten Rede hat er gesagt – wörtliches
    Zitat des Kollegen Steinbrück –: „Das Erwerbspersonen-
    potenzial geht deutlich nach unten.“ Das ist natürlich
    entlarvend. Ich habe nachgeschaut, ob das Wort
    „Kinder“ in Steinbrücks Rede überhaupt einmal vorge-
    kommen ist.


    (Petra Crone [SPD]: Zur Sache!)


    Ergebnis: Das Wort „Kinder“ ist immer nur dann vorge-
    kommen, wenn er gemeint hat, dass Kinder nicht der
    Grund dafür sein dürfen, dass das Erwerbspersonen-
    potenzial in Deutschland nicht ausgeschöpft werden
    kann. Das finde ich schon beeindruckend.

    Als die Ministerin vorhin davon gesprochen hat, dass
    Mütter und Väter von manchen nur als ökonomische
    Manövriermasse betrachtet würden, und in diesem
    Zusammenhang auf Dieter Hundt verwiesen hat, hat sich
    bei keiner der drei Oppositionsfraktionen auch nur eine
    Hand gerührt. Das zeigt ganz deutlich, dass Sie das ge-
    nauso sehen, dass Sie nie vom Kind her denken, sondern
    immer nur von der Ökonomie her. Hier hat sich leider,
    wie man bei Frau Marks und Herrn Schwanitz gehört
    hat, nichts geändert. Da agiert immer noch die alte
    Fraktion mit ihren Ansichten von „Gedöns“ und „Luft-
    hoheit“. Das finde ich sehr schade.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Im Haushalt des Bundesfamilienministeriums ist
    – man kann es nicht oft genug sagen – ein Aufwuchs zu
    verzeichnen. Wir sind diejenigen, die es wirklich
    geschafft haben, dass Eltern in diesem Lande etwas
    zugetraut wird, dass es Eigenverantwortung gibt in der
    Familienpolitik, dass es Wahlfreiheit gibt.

    Es tut mir wirklich leid, Herr Kindler, ich dachte, Sie
    würden verstehen, was Wahlfreiheit bedeutet. Wahlfrei-
    heit bedeutet nicht, dass eine 100-prozentige Abdeckung
    da sein müsste. Das wäre Wahnsinn, das wäre weit über
    Bedarf.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht nicht um 100 Prozent, aber vielleicht um mehr als 50 Prozent da, wo es notwendig ist!)


    Es geht vielmehr darum, den Eltern zuzutrauen, dass sie
    am besten wissen, was gut für ihre Kinder ist.

    Wir lösen ein Versprechen ein, das der Bevölkerung
    bereits 2007 gegeben wurde.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Anstatt Betreuungsgeld Kitas!)


    Zu einer redlichen Politik gehört es, zu sagen: 2007 ver-
    sprochen, 2012 nicht gebrochen. Zum 1. August 2013
    können die Eltern in diesem Land wirklich wählen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist doch absurd!)


    Sie können wählen, und sie haben einen Rechtsanspruch.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es fehlen über 200 000 Plätze, Frau Bär!)


    Es ist unserer christlich-liberalen Koalition zu verdan-
    ken, dass an diesem Rechtsanspruch nicht gerüttelt wird,
    dass dieser Rechtsanspruch aufrechterhalten bleibt. Bis
    zum Starttermin werden genügend Plätze zur Verfügung
    stehen.

    Schauen Sie sich einmal an, wer die Länder regiert, in
    denen der Ausbau nicht vorankommt!


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Niedersachsen! Gehen Sie darauf ein, was Herr McAllister macht!)


    Fassen Sie sich an die eigene Nase! Es ist Wahnsinn, wie
    Sie hier behaupten können, dass Sie etwas tun, während
    die Länder, die rot-grün oder grün-rot oder wie auch im-
    mer regiert werden, ihre Hausaufgaben nicht machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Bund hat, obwohl er primär nicht zuständig ist,
    viel für den Ausbau getan. Wir haben für die Schaffung
    von mindestens 30 000 zusätzlichen Plätzen noch einmal
    580,5 Millionen Euro zugesagt. Bis 2013 stellt der Bund
    für den Ausbau insgesamt 4,6 Milliarden Euro zur
    Verfügung. Ab 2014 beteiligt er sich an den laufenden
    Betriebskosten mit 845 Millionen Euro jährlich.


    (Zurufe von der SPD)


    – Das ist schon spannend: Wenn irgendetwas gut ist,
    dann heißt es: Da waren wir mit in der Regierung. Wenn
    Ihnen dagegen etwas nicht passt, dann wollen Sie davon
    nichts wissen. Auf der linken Seite des Hauses ist eine
    Teilamnesie zu beobachten, die schon beeindruckend ist.
    Das ist nicht akzeptabel.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Den größten Posten im Etat des Bundesfamilienmi-
    nisteriums bildet das Elterngeld. Das Elterngeld bleibt –
    da können noch so viele Arbeitgeberpräsidenten meinen,
    daran rütteln zu müssen. Ich freue mich, dass wir bei der
    Zahl der Väter, die Elternzeit nehmen, einen neuen
    Höchststand verzeichnen. Wir erleichtern jungen Paaren
    damit das Ja zu Kindern. Es ist ein unschätzbarer
    Gewinn, dass immer mehr Väter aussteigen, um sich an
    der Betreuung der Kinder partnerschaftlich zu beteili-
    gen.

    Ich möchte noch einen anderen Punkt ansprechen, bei
    dem wir eine wirklich nachhaltige Politik betrieben
    haben und auch Haushaltsmittel bereitgestellt haben:
    Das ist die Bundesinitiative Familienhebammen, für die
    im Jahr 2012 im Zusammenhang mit dem Bundeskinder-
    schutzgesetz extra ein neuer Titel geschaffen wurde.
    Familienhebammen stärken als Teil der Frühen Hilfen
    nachhaltig den Kinderschutz. Hierfür stellt der Bund
    2013 45 Millionen Euro, 2014 und 2015 jeweils 51 Mil-
    lionen Euro zur Verfügung.





    Dorothee Bär


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Seitens der Länder gab es an dieser Stelle Kostenein-
    wände. Nach den Vorstellungen der Länder sollten nor-
    male Hebammen die Betreuung weiterführen. Das sehen
    wir anders. Kinderschutz gibt es nicht umsonst. Er ist
    uns diese zweistelligen Millionenbeträge wert.

    Wir haben – das ist gelobt worden, aber von Herrn
    Wunderlich mit dem anderen Teil seines Körpers gleich
    wieder eingerissen worden –


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ha, ha, ha! Das Niveau steigt und steigt, Frau Bär!)


    eine ganz wichtige Maßnahme – „Schwerpunkt-Kitas
    Sprache und Integration“ – auf den Weg gebracht. Der
    Bund fördert dabei in 4 000 Einrichtungen besonders
    Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien mit und
    ohne Migrationshintergrund, die einen hohen Sprachför-
    derbedarf haben.

    An diesen ganzen Positionen sehen Sie, dass inner-
    halb der letzten drei Jahre in der Familienpolitik der
    christlich-liberalen Koalition ein Erfolgsmodell das
    nächste jagt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Das ist ja Körperverletzung!)


    – Dass Ihnen das wehtut, ist doch völlig klar. An Ihrer
    Stelle würde es mich natürlich auch nerven, wenn ich
    wüsste, dass ich die nächsten Jahre und Jahrzehnte in der
    Opposition bleiben muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Natürlich tut es weh, dass wir eine gute Politik für Fami-
    lien machen


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Wann denn?)


    und die Eltern, wie eingangs erwähnt, primär selbst Ver-
    antwortung tragen lassen.

    Damit komme ich zu einem weiteren Erfolgsmodell.
    Sie sehen: Wir können gar nicht genug davon aufzählen.
    Meine Redezeit reicht gar nicht aus, um alle Erfolgs-
    modelle zu erwähnen.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Oje!)


    Wir haben den Bundesfreiwilligendienst eingeführt.
    Ich bin Florian Toncar dankbar dafür, dass er ihn schon
    angesprochen hat. Dieser Bundesfreiwilligendienst war
    von Ihnen schon totgesagt, bevor er begonnen hat.


    (Beifall der Abg. Miriam Gruß [FDP])


    Herr Wunderlich hat gefragt: Warum hören Sie nicht
    öfter auf die Opposition? Genau deswegen nicht, weil

    Sie nicht wissen, wie es richtig funktioniert! Junge
    Menschen in diesem Land verschreiben sich freiwillig
    der guten Sache.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Moment einmal! Sie müssen sich die Altersstatistiken angucken!)


    Im Moment engagieren sich 37 000 Freiwillige im
    Bundesfreiwilligendienst. In einigen Regionen würden
    sich gerne noch viel mehr junge Leute engagieren. Uns
    wird beim Bundesfreiwilligendienst also wirklich die
    Bude eingerannt.

    Ganz besonders wichtig ist mir auch, dass wir mit den
    über 27-Jährigen eine ganz neue Zielgruppe erschlossen
    haben. Diese stellen einen Anteil von knapp 40 Prozent
    der Freiwilligen. Rund 21 Prozent sind älter als 50 Jahre.
    Auch das ist wirklich positiv. Ich kann dazu nur sagen:
    Jawohl, hier ist gelebtes Engagement, gelebte Freiwillig-
    keit und gelebtes Bürgerengagement, das gar nicht hoch
    genug bewertet werden kann.

    Sie sehen also: Wir haben in allen Bereichen schon
    jetzt unsere Hausaufgaben gemacht, obwohl die Legis-
    laturperiode noch ein Jahr läuft. Wir werden unsere
    Familienpolitik selbstverständlich mit dem gleichen
    Engagement und der gleichen Leidenschaft weiter-
    führen.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Daran sieht man schon, wie verbissen sie ist!)


    Meine Mutter hat heute nicht Geburtstag, aber der
    Staatssekretär hatte gestern Geburtstag. Deswegen an
    dieser Stelle: Hermann Kues, meine Rede widme ich dir.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von Abgeordneten der SPD und der LINKEN: Oh!)