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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
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    Rede von Caren Marks


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ob eine
    Bundesregierung einen gesellschaftspolitischen Kom-
    pass hat oder nicht, offenbart kaum ein anderer Etat so
    deutlich wie der des Bundesfamilienministeriums. Hier
    zeigt sich wirklich, welche Vorstellungen die Regierung
    von Familien-, von Kinder- und Jugend-, von Gleichstel-
    lungs- und Seniorenpolitik hat. Wenn man so will, ist der
    Etat Ihres Hauses, Frau Schröder, der Lackmustest dafür,
    ob eine Bundesregierung Antworten auf drängende ge-
    sellschaftliche Fragen unserer Zeit hat.

    Wie können Eltern Beruf und Familie unter einen Hut
    bringen? Wie können Frauen und Männer gleichberech-
    tigt leben und ihre Potenziale wirklich entfalten? Wie
    kann ein junger Mensch es schaffen, in der Gesellschaft
    Fuß zu fassen und sich auch zu engagieren? Wie können
    ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben?
    Das alles sind wichtige gesellschaftliche Fragen, auf die
    auch der Bundeshaushalt Antwort geben muss – wenn
    diese Bundesregierung all diese gesellschaftspolitischen
    Herausforderungen und Fragen denn ernst nehmen
    würde.

    Das Betreuungsgeld, das Sie, meine Damen und Her-
    ren von Schwarz-Gelb, in der letzten Sitzungswoche be-
    schlossen haben, ist jedenfalls keine vernünftige Antwort
    auf die drängende Vereinbarkeitsfrage, die Zigtausende
    Familien und insbesondere Alleinerziehende tagtäglich
    beschäftigt.


    (Beifall bei der SPD)


    Ganz im Gegenteil: Das kleine Handgeld für Fami-
    lien, das statt der Inanspruchnahme einer öffentlich ge-
    förderten Kita gezahlt werden soll, ist ein familien- und
    gleichstellungspolitischer Rückschritt. Es konterkariert
    den seitens des Staates vorangetriebenen Ausbau der
    frühkindlichen Bildung. Das sieht eine große Mehrheit
    in unserem Land so. Das Betreuungsgeld verschlingt
    mittelfristig Milliarden im Bundeshaushalt. Das ist ein-
    fach absurd. Deshalb wollen und werden wir es zügig
    wieder abschaffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Wolkenkuckucksheim!)


    Meine Kolleginnen und Kollegen, auch beim Thema
    Jugendpolitik vermissen wir von der SPD ernsthafte
    Antworten. Von der großspurig angekündigten eigen-
    ständigen Jugendpolitik, Frau Ministerin, ist im Haushalt
    nichts, aber auch wirklich gar nichts spürbar. Der Kin-
    der- und Jugendplan fristet – so kann man das wirklich
    sagen – ein Schattendasein. Die Jugendverbände brau-
    chen definitiv mehr Geld, als eingeplant ist. Beispiels-
    weise fehlen Mittel, um die Tariferhöhung für ihre Be-
    schäftigten nachzuvollziehen. Dieses Problem hat unsere
    Fraktion schon mehrfach angesprochen. Sie haben das in
    den Haushaltsberatungen wieder einmal einfach igno-
    riert und zur Seite geschoben.

    Nicht nur ich befürchte, dass sich ab 2013 die Lage
    für den Kinder- und Jugendplan dramatisch zuspitzen
    wird.

    Die derzeit noch vorhandenen Mittel aus dem Euro-
    päischen Sozialfonds brechen in den kommenden Jahren
    weg. Das ist jetzt schon ganz deutlich abzusehen. Wenn
    Sie als Bundesregierung nicht schnell gegensteuern,
    dann ist die wichtige Infrastruktur für junge Menschen in
    unserem Land gefährdet. Das ist definitiv nicht hin-
    nehmbar.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Das waren die Grünen, die damals angefangen haben, nur noch Projekte zu fördern! Das war nicht die CDU/CSU!)


    Ich komme zur Gleichstellungspolitik.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Fertig!)


    – Völlig richtig. Wenn ich mich bei der Gleichstellungs-
    politik auf den Tatendrang der Ministerin beziehe, bin
    ich eigentlich fertig. – In der Gleichstellungspolitik be-
    wegt diese Ministerin rein gar nichts.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch hier fallen ESF-Mittel weg, mit fatalen Auswir-
    kungen. Ob es um drängende Probleme der Entgeltun-
    gleichheit zwischen Frauen und Männern oder um die
    Einführung einer Quote geht, damit Frauen endlich ver-
    mehrt in Führungspositionen ankommen, still ruht der
    See oder auch die Ministerin.





    Caren Marks


    (A) (C)



    (D)(B)


    Es gibt zwar Veranstaltungen des Ministeriums unter
    dem Titel „Frauen verdienen mehr“, in denen faire Ein-
    kommensperspektiven für Frauen gefordert werden.
    Doch es lebe die Doppelzüngigkeit, ganz besonders bei
    Ihnen, Frau Ministerin,


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Das sagt die Richtige!)


    zur gleichen Zeit stimmen Sie nämlich am Kabinettstisch
    der Ausweitung der Minijobs zu: prekäre Beschäftigung
    und Minijobs – eine Frauendomäne und gleichzeitig eine
    Sackgasse für die Frauen – und eine Ministerin der blu-
    migen Worte und gleichzeitig der Tatenlosigkeit.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber in der Debatte um die Notwendigkeit zur Ein-
    führung einer Quote entrüsten Sie sich dann ganz plötz-
    lich über die Aktivitäten aus der EU und wollen sich ge-
    gen unnötige Vorgaben aus Brüssel wehren. Hört! Hört!
    Welch plötzlicher Tatendrang, Frau Ministerin, wenn es
    darum geht, wichtige Dinge zu verhindern. Das ist also
    leider wieder einmal ein Tatendrang an der falschen
    Stelle.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren von Schwarz-Gelb, falls
    Sie heute vorhaben, sich auf die eigenen Schultern zu
    klopfen, weil für den Kitaausbau zusätzliche Bundesmit-
    tel in Höhe von über einer halben Milliarde Euro bereit-
    gestellt werden, sage ich Ihnen schon jetzt: Dieses
    Finanzpaket geht mitnichten auf das Konto der Bundes-
    familienministerin, sondern vor allem auf das der SPD-
    geführten Länder.


    (Beifall bei der SPD – Lachen bei der CDU/ CSU)


    – Ja, die Wahrheit tut weh. – Wir haben in den vergange-
    nen Jahren in Anträgen und auch in Haushaltsberatungen
    immer wieder zusätzliche Hilfen für den Krippenausbau
    gefordert, mit den Grünen und den Linken oftmals an
    unserer Seite. Aber die Familienministerin hat sich stets
    weggeduckt. Erst im Juni dieses Jahres, in den Verhand-
    lungen zwischen Bund und Ländern zur Umsetzung des
    Fiskalvertrages, konnten Kurt Beck und Olaf Scholz er-
    reichen, dass der Bund endlich mehr Investitionen in den
    Krippenausbau bereitstellt. Das ist die Wahrheit, Frau
    Ministerin.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im nächsten Schritt wollen wir mehr in die Qualität
    der frühkindlichen Bildung und in den Ausbau von Kitas
    zu Familienzentren investieren. Daher hat die SPD-Frak-
    tion einen Antrag auf Erhöhung von über 300 Millionen
    Euro vorgelegt. Unsere Forderung ist im Übrigen sauber
    gegenfinanziert. Wir schlagen den Abbau von Subven-
    tionen wie zum Beispiel Steuergeschenken für Hoteliers
    vor.

    Mit unserem Finanzierungskonzept wollen wir jähr-
    lich 2 Milliarden Euro mehr in Bildung und Ausbildung

    investieren. Wir machen auch Vorschläge, wie die
    Finanzsituation der Kommunen verbessert werden kann.
    Zur Sicherung der kommunalen Infrastruktur für Fami-
    lien, Kinder und ältere Menschen ist es wichtig, die
    Kommunen zu unterstützen. Hier haben Sie, Schwarz-
    Gelb, mit einer verantwortungslosen Steuersenkungs-
    und Klientelpolitik großen Schaden in den Kommunen
    angerichtet.

    Unser Fundament ist ein solides Fundament für eine
    zukunftsfähige Familien-, Gleichstellungs-, Kinder-, Ju-
    gend- und Seniorenpolitik. Die Haushaltspolitik der Re-
    gierungskoalition hingegen ist nicht nur unsolide; sie ist
    auch nicht zukunftsfähig und schon gar nicht sozial ge-
    recht.

    Es ist definitiv Zeit für eine Ablösung von Schwarz-
    Gelb, zumindest in der Politik. Zukünftige Erfolge für
    diese Farbkombination sehe ich definitiv nur im Fußball.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Andreas Mattfeldt für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andreas Mattfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Wir blicken in diesem Jahr auf sehr
    konstruktive Beratungen des Bundeshaushaltes 2013 zu-
    rück. Ich möchte mich vor allem bei Ministerin Schröder
    und allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die
    konstruktive Zusammenarbeit bedanken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir Koalitionäre haben immer das Ziel der Schulden-
    bremse in den Beratungen im Blick gehabt; dies kann ich
    leider von der Opposition nicht behaupten. Ich habe oft
    den Eindruck, dass dieser Seite des Hauses der Umgang
    mit hart erarbeiteten Steuergeldern mehr am Herzen liegt
    als Ihnen, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen
    von der Opposition.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falscher Eindruck!)


    Ihre Anträge nur in der Bereinigungssitzung auf im-
    mense Mehrausgaben in Höhe von fast 9 Milliarden
    Euro allein im Familienetat sprechen eine deutliche
    Sprache.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wem denn?)


    Deshalb ist es gut, dass es unserer christlich-liberalen Ko-
    alition in den Haushaltsberatungen gelungen ist, die Net-
    tokreditaufnahme im Gesamthaushalt um 1,7 Milliarden
    Euro zu senken. Damit werden wir drei Jahre früher als
    geplant die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse





    Andreas Mattfeldt


    (A) (C)



    (D)(B)


    einhalten. Das ist gerade für die junge Generation in un-
    serem Land von besonderer Bedeutung und deshalb Fa-
    milien- und Jugendpolitik pur.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir setzen damit die erfolgreiche Politik der wachs-
    tumsfreundlichen Konsolidierung fort, und wir schaffen
    die Grundlage dafür, dass Deutschland Wachstumsloko-
    motive und Stabilitätsanker in Europa bleibt. Deutsch-
    land zeigt, dass die richtige Mischung aus Haushaltskon-
    solidierung und Wachstumspolitik, gepaart mit einer
    ausgewogenen Entlastung der Bürger, der erfolgreiche
    Weg für die Zukunft kommender Generationen ist. Ge-
    rade das ist für das Familienressort von besonderer Be-
    deutung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben den Familienetat an einigen Stellen ange-
    hoben, an anderen Stellen ein wenig gesenkt, sodass wir
    jetzt bei einem Volumen von 7,127 Milliarden Euro sind.
    Das sind immerhin 567 Millionen Euro mehr als noch
    im Entwurf für den Haushalt 2010. Beispielhaft möchte
    ich den größten Ausgabeposten des Familienetats anfüh-
    ren: Das ist das Elterngeld. Hierfür sah der Ansatz 2010
    noch 4,48 Milliarden Euro vor. Für 2013 haben wir
    4,9 Milliarden Euro bereitgestellt. Mit diesem höheren
    Ansatz tragen wir nicht nur dem Umstand Rechnung,
    dass erfreulicherweise die Löhne derzeit steigen und die
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Aufschwung
    partizipieren, sondern auch dem Umstand, dass das Kon-
    strukt der Vätermonate stetig Erfolg zeigt.

    Ich bin dankbar, dass sich immer mehr Männer dafür
    entscheiden, einen oder mehrere Monate Auszeit zu neh-
    men, um ihre Kinder in den ersten Lebensmonaten inten-
    siv zu begleiten. Deshalb sage ich hier auch ganz offen:
    Die Verkürzung der Elternzeit – darüber wird zurzeit dis-
    kutiert – steht für mich nicht zur Disposition. Es ist nicht
    hinnehmbar, dass Frauen ausschließlich als arbeits-
    marktpolitische Manövriermasse betrachtet werden. Das
    geht zu weit, und das erschreckt mich zutiefst.

    Wir haben die Gelder für einige sinnvolle Projekte er-
    höht. Beispielhaft möchte ich hier die Zuwendung für
    das Deutsch-Französische Jugendwerk nennen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum gibt es kein deutsch-griechisches Jugendwerk?)


    Wir haben den Titel um 1 Million Euro angehoben, um
    zum 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages ein Zeichen zu
    setzen. Seit 50 Jahren wurden die Mittel nicht erhöht.
    Ich bin sicher, dass unsere Entscheidung dazu beitragen
    wird, dass auch unsere französischen Freunde in sehr
    schwierigen Zeiten ihren Beitrag zum Deutsch-Französi-
    schen Jugendwerk in gleicher Höhe aufstocken werden.
    Somit kann das Jugendwerk im Jubiläumsjahr mit über
    2 Millionen Euro mehr an Mitteln rechnen.

    Wir haben aber auch die Gelder für einige Einrichtun-
    gen in den vergangenen Jahren reduziert. Bemerkens-
    wert dabei war, wie einige Einrichtungen versucht ha-
    ben, uns über Medien unter Druck zu setzen. Noch

    bemerkenswerter war, dass andere noch nicht einmal be-
    merkt haben, dass sie weniger Geld erhalten. Als Be-
    richterstatter für den Familienetat habe ich mir in den
    vergangenen Jahren zahlreiche Einrichtungen und Insti-
    tute, die Geld aus unserem Einzelplan bekommen, ange-
    sehen. Ich darf sagen: Ich bin auf engagierte Menschen
    gestoßen, die wertvolle und gute Arbeit leisten, ich habe
    aber gleichzeitig durch Besuche vor Ort auch erschre-
    ckende Erkenntnisse gewonnen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo denn?)


    Das ging von der Beschreibung der eigenen Arbeit als
    „Wir machen Netzwerke für Netzwerker“ bis hin zum
    Bekenntnis, gerne weiterhin mit Organisationen zusam-
    menarbeiten zu wollen, die ganz offen diesen Staat be-
    kämpfen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Konkret bitte mal!)


    Um Letzteres zu unterbinden,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Konkret, bitte!)


    hat Kristina Schröder gemeinsam mit dem Innenminister
    völlig zu Recht die Demokratieerklärung eingeführt, die
    Einrichtungen zu unterzeichnen haben, die Gelder aus
    ihrem Haushalt erhalten.

    Ich weiß, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    Opposition, Herr Kindler, diese Demokratieerklärung ist
    für Sie eine Zumutung. Aber, mit Verlaub, es muss doch
    dem Geldgeber erlaubt sein, ein Bekenntnis zum Grund-
    gesetz unseres Landes zu verlangen. Diejenigen, die
    eben nicht auf dem Boden unserer Verfassung stehen,
    können doch nicht ernsthaft meinen, dass sie hierfür
    auch noch Unterstützung vom Staat bekommen. Das
    geht für mich eindeutig zu weit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    In keiner Weise hinnehmbar ist für mich die stets wie-
    derkehrende Unterstellung der Opposition, die Ministe-
    rin setze sich nicht genügend gegen den Extremismus
    ein. Ich habe häufig den Eindruck, Sie leiden unter kol-
    lektivem Gedächtnisverlust. Es war nämlich Ministerin
    Schröder, die erst kürzlich den Extremismustitel um
    5 Millionen Euro angehoben hat. Wir hatten allein im
    vergangenen Jahr dadurch, dass wir die Verwaltung von
    Extremismustiteln selbst übernommen und nicht teuren
    Fremdfirmen überlassen haben, zusätzliche Mittel in
    Höhe von 2 Millionen Euro für Maßnahmen zur Extre-
    mismusbekämpfung zur Verfügung.

    Zu Ihren Vorwürfen, wir verhinderten eine kontinu-
    ierliche Arbeit der Institutionen, die sich gegen Extre-
    mismus einsetzen, weil wir keine ausreichenden Ver-
    pflichtungsermächtigungen ausgebracht hätten, kann ich
    nur sagen, dass Sie doch ganz genau wissen, dass erheb-
    liche Ausgabereste von fast 4 Millionen Euro in diesem
    Jahr und aufgelaufene Reste im kommenden Jahr zur
    Verfügung stehen. Hiermit und mit der vorläufigen
    Haushaltsführung stehen genügend finanzielle Mittel zur





    Andreas Mattfeldt


    (A) (C)



    (D)(B)


    Verfügung, die auch in 2014 genutzt werden können.
    Dadurch ist eine kontinuierliche Finanzierung gesichert.
    Ich betone, dass niemand in dieser Koalition auch nur
    ein Wort darüber verloren hat, diesen Ansatz zu kürzen.
    Meine Damen und Herren von der Opposition, ich habe
    fast den Verdacht, das mag bei Ihnen anders sein.

    Wenn wir der Logik Ihres Antrags folgten, dann
    müssten wir in unzähligen Haushaltsstellen Verpflich-
    tungsermächtigungen einbringen, überall dort, wo genau
    das Gleiche gilt. Dies macht man unter Demokraten be-
    wusst nicht.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Programm läuft aus!)


    Eine Ausbringung von Verpflichtungsermächtigungen in
    der von Ihnen geforderten Höhe im letzten Haushalt vor
    einer Bundestagswahl bindet nachfolgende Regierungen
    in einer nie dagewesenen Weise. Wenn wir im Gesamt-
    haushalt boshaft wären, könnten wir überall, wo uns
    Dinge wichtig sind, VEs einbringen, um damit für nach-
    folgende Regierungen unsere Prioritäten schon heute zu
    zementieren.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also doch keine Priorität, oder wie?)


    Meine Damen und Herren, ich finde es bedauerlich,
    dass Sie in jedem Jahr ein derart emotionales Thema wie
    die Bekämpfung des Rechtsextremismus zur ideologi-
    schen Agitation benutzen.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist für uns – ich sage das auch vor meinem ganz per-
    sönlichen familiären Hintergrund – inakzeptabel. Dieses
    Problem ist viel zu ernst, als dass man Extremismus der-
    art missbrauchen dürfte. Deshalb kann ich nur an Sie ap-
    pellieren: Orientieren Sie sich bitte an Fakten und nicht
    an populistischen Aussagen.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Caren Marks [SPD]: Schön wär’s, wenn Sie es mal machen würden!)


    Wir als Demokraten sollten hier Seite an Seite stehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Bei den Haushaltsberatungen hat sich mir aber ein
    ganz anderer Verdacht aufgedrängt. Es ist schon interes-
    sant, dass allein zum Etat des Familienministeriums ins-
    gesamt sieben gemeinsame Anträge von SPD, Grünen
    und Linksfraktion eingebracht wurden. Auch wenn vor
    allem Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen von der
    SPD, eigentlich nicht müde werden, immer wieder zu
    betonen, Sie möchten mit der Linksfraktion nicht regie-
    ren, verhärtet sich durch derartige Fakten doch einfach
    der Verdacht, dass Sie bereits von einer gemeinsamen
    Koalition träumen. Verehrte Kolleginnen und Kollegen,
    träumen ist erlaubt. Ich sage Ihnen aber: Es ist immer
    hart, in der Realität aufzuwachen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das merkt man bei Schwarz-Gelb!)


    Ich bin fest davon überzeugt, die Bürger dieses Lan-
    des wissen sehr wohl zu unterscheiden zwischen einer
    Koalition der Konsolidierung, des Wachstums und der
    sinkenden Arbeitslosenzahlen, auch zugunsten einer gu-
    ten Familienpolitik und Ihnen, meine Damen und Herren
    von der Opposition, die Sie für eine massive Verschul-
    dung und ausufernde Ausgaben stehen. Lassen wir ruhig
    im kommenden Jahr die Wähler entscheiden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau, Wähler entscheiden lassen!)