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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Kollegin Pothmer, lieber Kollege Heil,
    Sie haben gerade den Niedriglohnsektor gegeißelt, be-
    rechtigterweise.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Aha, Sie setzen sich nicht mit der Regierung auseinander!)


    Sie erinnern sich aber schon noch daran, dass Sie mit
    Hartz IV die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen ha-
    ben? Das werden Ihnen die Bürgerinnen und Bürger
    nicht vergessen, und das sollten Sie nicht vergessen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Des einen Freud ist des anderen Leid, so ein engli-
    sches Sprichwort. Während sich die Regierungskoalition
    darüber freut, dass es ihr gelungen ist, auch in diesem
    Haushalt wieder drastische Einsparungen im Bereich der
    Arbeitsmarktpolitik zu erzielen,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    verschlechtern sich die Chancen erwerbsloser Men-
    schen, einen ordentlichen Job zu bekommen.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Frau Zimmermann, das glauben Sie doch selber nicht!)


    Die Betonung liegt auf „ordentlich“. Das ist einfach so.
    Angesichts der Kürzungen der vergangenen Jahre
    könnte man wirklich sagen, dass es wahrlich eine Leis-
    tung von Ihnen ist, immer noch in dieser Größenordnung
    zu sparen. Die Linke sagt Ihnen ganz deutlich: Diese
    Kahlschlagpolitik ist unanständig und arbeitsmarktpoli-
    tisch unsinnig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit dem Wegfall der Beteiligung des Bundes an der
    Arbeitsförderung zementieren Sie die chronische Unter-
    finanzierung der Bundesagentur für Arbeit. Ich weiß
    nicht, ob es bei Ihnen schon angekommen ist, dass wir
    auf eine Krise zusteuern bzw. schon längst drin sind.
    Selbst die BA weist darauf hin, dass sie im Falle einer
    Krise keine nennenswerten Rücklagen mehr hat.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das stimmt! – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Das ist doch eine klare Botschaft, aber Sie, die Bundes-
    regierung, ignorieren das beharrlich.

    Frau Ministerin von der Leyen, wir fordern Sie auf:
    Hören Sie auf, die Bundesagentur für Arbeit und die er-
    werbslosen Menschen wie eine Zitrone auszupressen.


    (Dr. Claudia Winterstein [FDP]: So ein Unsinn! Die braucht überhaupt keinen Zuschuss!)


    Sie sollten sich ein Herz fassen und sagen: So kann es
    nicht weitergehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Bereich Hartz IV standen 2010 noch 6,6 Milliar-
    den Euro für Eingliederung in Arbeit zur Verfügung, im
    nächsten Jahr sollen es nur noch 3,9 Milliarden sein. In
    der beruflichen Weiterbildung hatten wir in den letzten
    zwei Jahren einen Rückgang an Teilnehmerinnen und
    Teilnehmern von 30 Prozent zu verzeichnen. Das ist Ihre
    Politik: 1 Milliarde mehr für Panzer, aber bei der Quali-
    fizierung sparen. Das tragen wir nicht mit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich frage Sie, meine Damen und Herren von der Re-
    gierungskoalition: Was sollen denn die Arbeitsvermittler
    vor Ort in Zukunft noch anbieten, wenn ihnen kaum
    noch Mittel zur Verfügung stehen? Somit wird den Be-
    schäftigten der Bundesagentur für Arbeit der Schwarze
    Peter zugeschoben. Das finden wir nicht richtig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Damit nicht genug: 17 000 Stellen sollen bei der BA
    abgebaut werden. In vielen Jobcentern sind schon der-
    zeit die Beschäftigten völlig überlastet. Gehen Sie ein-
    mal in ein Jobcenter oder in eine Arbeitsagentur, und las-
    sen Sie sich erzählen, wie der Stand dort ist. Die
    Betreuungsschlüssel sind schöngerechnet. Mit guter Ver-
    mittlung, Chancen eröffnen und Fördern hat das alles
    aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Fakt ist: Die Langzeiterwerbslosigkeit ist in den letz-
    ten zwei Jahren von 33,5 auf 37 Prozent gestiegen. Fast
    die Hälfte aller Arbeitslosen verfügt nicht über eine ab-
    geschlossene Berufsausbildung. Da ist doch Qualifizie-
    rung das A und O. Hier streichen Sie.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wo bitte sind denn die bahnbrechenden Erfolge am
    Arbeitsmarkt, die Sie, Herr Schiewerling, Herr Vogel
    – mein netter Kollege Vogel ist gerade nicht da –, immer
    so hochhalten


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wir haben nur nette Kollegen!)


    Deutschland hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil
    an Langzeitarbeitslosen. Diejenigen, die in Arbeit sind,
    sind überwiegend in prekärer Beschäftigung wie Leihar-
    beit und Minijobs gelandet, und davon kann man nicht
    leben.

    Wir fordern Sie zu einem grundlegenden Kurswech-
    sel in der Arbeitsmarktpolitik auf; denn Sie haben Lang-
    zeitarbeitslose, ältere Erwerbslose und Menschen mit





    Sabine Zimmermann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Behinderungen abgeschrieben, und das ist aus unserer
    Sicht ein Skandal.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen brau-
    chen wir mehr Geld für Förderleistungen. Die Krise ist
    auf dem deutschen Arbeitsmarkt angekommen, doch die
    Bundesregierung verschließt davor die Augen.

    Wir brauchen eine solide Finanzierung und Ausstat-
    tung der Jobcenter und Arbeitsagenturen. Deshalb for-
    dern wir, dass sich der Bund an den Kosten für Arbeits-
    förderung beteiligt und die Leistungen für Eingliederung
    in Arbeit auf dem Niveau von 2010 stabilisiert.

    Ich komme zum Schluss.


    (Beifall des Abg. Georg Schirmbeck [CDU/ CSU])


    Meine Damen und Herren von der Regierungskoalition,
    beherzigen Sie einfach unsere Vorschläge! Dann klappt
    es auch mit guter Arbeit. Dann können Sie wirklich in-
    brünstig das Jobwunder Deutschland hier präsentieren.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Nächster Redner in un-

serer Aussprache ist für die Fraktion der CDU/CSU un-
ser Kollege Karl Schiewerling. Bitte schön, Kollege Karl
Schiewerling.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Schiewerling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ziel von

    Arbeitsmarktpolitik ist es, gute Rahmenbedingungen zu
    schaffen, damit Menschen wieder in Beschäftigung
    kommen. Ziel von Arbeitsmarktpolitik ist es nicht, Ar-
    beitsplätze zu schaffen. Das ist Aufgabe der Wirtschaft.
    Das geschieht in den Unternehmen.

    Wir haben die Rahmenbedingungen zu setzen und
    den Menschen zu helfen, damit der Sprung in Beschäfti-
    gung gelingt.


    (Zuruf des Abg. Stefan Rebmann [SPD])


    Und wir haben denen, die möglicherweise von Arbeits-
    losigkeit bedroht sind, durch Weiterbildung und Qualifi-
    zierung zu helfen, damit sie in Beschäftigung bleiben.
    Und denjenigen, die arbeitslos sind, haben wir die nötige
    Unterstützung zu geben, damit sie wieder in Beschäfti-
    gung kommen. Weil genau das in den letzten Jahren ge-
    lungen ist, wird und kann im Haushalt der Bundesar-
    beitsministerin gekürzt werden. Ein hoher Etat eines
    Ministeriums sagt noch nichts darüber aus, ob das ei-
    gentliche sozialpolitische Ziel erreicht worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben unser Ziel erreicht: Wir haben 42 Millionen
    erwerbstätige Menschen – das ist Rekord –; 29 Millionen

    Menschen üben eine sozialversicherungspflichtige Be-
    schäftigung aus. Vorhin hat die Bundesarbeitsministerin
    zu Recht auf diese Entwicklung hingewiesen und unsere
    Leistungen herausgestellt: weniger als 3 Millionen Ar-
    beitslose – darum beneiden uns andere Länder –; ein
    Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 16 Prozent im
    Vergleich zu 2009 – wir haben die niedrigste Quote in
    Europa –; die Beschäftigungsquote bei den über 55-Jäh-
    rigen ist gestiegen; die Quote der Langzeitarbeitslosen ist
    seit 2007 um 40 Prozent gesunken.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Und ein dickes Loch im Haushalt der BA!)


    Ich will Ihnen sagen: Wir sind stolz auf diese Ent-
    wicklung. Ich gestehe gerne zu, dass die wirtschaftlichen
    Rahmenbedingungen dazu geführt haben; aber die Ar-
    beitsmarktpolitik hat eben geholfen, damit diese Schritte
    bewältigt werden konnten. Übrigens hat auch das, was
    damals im Rahmen der Agenda 2010 beschlossen
    wurde, mit dazu beigetragen, dass wir diesen erfolgrei-
    chen Weg gehen konnten. Deswegen verteidigen wir die
    richtigen Schritte, die damals gegangen worden sind,
    und setzen uns weiter dafür ein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


    Meine Damen und Herren, wir haben die Instrumente
    reformiert. Deswegen haben wir eine Organisationsre-
    form bei den Jobcentern durchgeführt. Wir haben im Be-
    reich der Zeitarbeit, in dem die Dinge aus dem Ruder ge-
    laufen sind, Regulierungen vorgenommen; Herr Kollege
    Kolb hat darauf hingewiesen. Wir haben im Bereich der
    Zeitarbeit einen Mindestlohn. Wir haben es geschafft,
    dass sich die Tarifpartner mit den Zeitarbeitsfirmen auf
    ein vernünftiges System verständigt haben, sodass sie
    sich jetzt nach und nach an das Ziel Equal Pay heranar-
    beiten, aber nicht aufgrund von staatlichen Vorgaben,
    sondern weil es die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer
    verstanden haben, entsprechende Lösungen zu finden.
    Das alles zu begleiten, ist unsere Aufgabe.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Richtig!)


    Wir haben auch Überschüsse im Bereich der Sozial-
    versicherungen. Das ist natürlich ein Zeichen für die Pro-
    sperität und den Aufwuchs im Bereich der sozialversi-
    cherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. In den
    letzten zwei Jahren sind übrigens über 900 000 Men-
    schen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs-
    verhältnisse eingetreten, während die Zahl der Minijob-
    ber, die immer wieder beklagt wird, in diesem Zeitraum
    nicht nennenswert angestiegen ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es! – Zuruf der Abg. Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist also wichtig, die Zusammenhänge richtig dar-
    zustellen, und man darf nicht so tun, als gäbe es in
    Deutschland eine blanke Verelendung und eine Versan-
    dung des gesamten gesellschaftlichen Klimas. Meine





    Karl Schiewerling


    (A) (C)



    (D)(B)


    Damen und Herren, das stimmt mit der Wirklichkeit
    nicht überein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    In diesen Zusammenhang gehört auch die Frage, ob
    wir die Rahmenbedingungen richtig setzen. Ich habe
    nicht verstanden – das muss ich ehrlich sagen –, dass auf
    dem Parteitag der Grünen gefordert wurde, den Hartz-IV-
    Satz auf 420 Euro zu erhöhen.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist jetzt keine neue Forderung! – Gegenruf des Abg. Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: Das macht es auch nicht besser!)


    – Frau Kollegin Hinz, Sie haben gleich Gelegenheit, sich
    entsprechend zu äußern. – Das Bundesverfassungsge-
    richt hat Kriterien benannt und uns die Aufgabe erteilt,
    die Leistungen transparent darzustellen. Das Bundesar-
    beitsministerium hat sorgsam gerechnet. Klagen gegen
    Leistungsbescheide sind bei vielen Landessozialgerich-
    ten eingegangen. Von allen Sozialgerichten – mit Aus-
    nahme von einem – sind die Klagen zurückgewiesen
    worden. Wenn Sie wirklich davon überzeugt wären, dass
    das, was wir getan haben, verfassungswidrig ist, dann
    wäre schon längst eine Klage beim Bundesverfassungs-
    gericht anhängig. Weil aber die obersten Sozialgerichte
    bestätigt haben, dass das nicht der Fall ist, rate ich Ihnen
    dringend, mit Äußerungen wie „Das ist nicht verfas-
    sungskonform“ sehr vorsichtig zu sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zurufe des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, in der jetzigen Situation
    müssen wir uns nicht nur mit – Gott sei Dank – sinkender
    oder stagnierender Arbeitslosigkeit befassen, sondern
    auch über Fachkräftemangel reden. Deshalb ist es gut,
    dass zum Beispiel im Haushalt der Bundesarbeitsminis-
    terin – leider von der Öffentlichkeit kaum bemerkt – Mit-
    tel zur Verfügung gestellt werden, um jungen Leuten aus
    Osteuropa die Möglichkeit zu geben, in Deutschland eine
    Ausbildung zu machen oder hier beruflich tätig zu wer-
    den. Das Bundesarbeitsministerium schafft die Voraus-
    setzungen für die nötige Mobilität. Ich halte diesen Hin-
    weis auch im europäischen Kontext für einen wichtigen
    Punkt.

    Wir stehen vor der großen Herausforderung, das hohe
    Beschäftigungsniveau in Deutschland auf Dauer zu hal-
    ten und mehr Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Es ist
    viel geschafft worden. Schauen Sie auf den Haushalt der
    Bundesarbeitsministerin.

    Das Bildungs- und Teilhabepaket – oft geschmäht –
    entwickelt seine positive Wirkung für Kinder, deren El-
    tern im Hartz-IV-Bezug sind bzw. auf Wohngeld ange-
    wiesen sind.

    Das Programm „Gesünder Leben und Arbeiten“ zielt
    darauf ab, dass die Zukunft Deutschlands davon ab-
    hängt, wie in den Betrieben miteinander umgegangen

    wird und welche Rahmenbedingungen gesetzt werden.
    Hier hilft die Bundesregierung, neue Wege zu gehen.

    Das Instrument der Bürgerarbeit entfaltet ebenfalls
    seine Wirkung.

    Es gibt Hilfe für junge Menschen, spezielle Angebote
    und Unterstützung für Alleinerziehende sowie Hilfen für
    Ältere und Langzeitarbeitslose.

    Ich freue mich – das liegt mir sehr am Herzen –, dass
    die Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Ak-
    tionsplans für Menschen mit Behinderungen – übrigens
    in guter Zusammenarbeit mit den behindertenpolitischen
    Sprechern aller Fraktionen und dem Behindertenbeauf-
    tragten der Bundesregierung – weiterhin alles dafür tut,
    dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit ha-
    ben, in unsere Gesellschaft inkludiert zu werden. Inklu-
    sion ist das große Thema. Ich danke ausdrücklich allen,
    die sich hier bemühen und Akzente setzen. Ich freue
    mich, dass ein Kongress zu Inklusion und Arbeitswelt
    stattgefunden hat. Damit hat der Bundestag ein wichti-
    ges Zeichen gesetzt. Ich danke allen behindertenpoliti-
    schen Sprechern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Meiner Kollegin Maria Michalk, die die Federführung
    hatte, gebührt ein herzliches Dankeschön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, es geht natürlich auch um
    die Zukunft der gesetzlichen Rente. Wir drücken uns
    hier nicht. Aber ich will Ihnen ehrlich sagen: Wenn wir
    genügend Geld hätten, wenn wir eben 50 Milliarden
    oder sogar 90 Milliarden Euro in die Hand nehmen
    könnten, dann hinge der Himmel voller Geigen, und wir
    könnten die Welt bunt malen. Das können wir aber nicht.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ach, Herr Schiewerling! Das muss man doch wollen! – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich erinnere die Kolleginnen und Kollegen von der SPD
    daran, dass Gerhard Schröder, als er den Nachhaltig-
    keitsfaktor, der nichts anderes als der zuvor von ihm ab-
    geschaffte Demografiefaktor ist, einführen musste, am
    10. September 2003 – übrigens um 9.40 Uhr, wie mir ein
    Sachkundiger mitgeteilt hat – gesagt hat: „Wir haben uns
    geirrt.“ Ich rate Ihnen dringend, bei Ihren rentenpoliti-
    schen Vorstellungen nicht die finanziellen Gesichts-
    punkte außer Acht zu lassen. Sonst werden Sie eines Ta-
    ges wieder hier stehen und sagen müssen: „Wir haben
    uns geirrt.“ Ich halte es aus Gründen der Ehrlichkeit für
    notwendig, darauf hinzuweisen, dass wir uns in der Ren-
    tenpolitik manches wünschen, aber unter finanziellen
    Gesichtspunkten leider nicht alles umsetzen können.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Sie schicken Millionen in die Altersarmut! Das machen Sie damit!)


    Dennoch müssen die alten Menschen und die zukünfti-
    gen Generationen darauf vertrauen können, dass wir sie





    Karl Schiewerling


    (A) (C)



    (D)(B)


    nicht im Stich lassen, sie fördern und in ihrer Lebens-
    situation unterstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, es kommt darauf an, dass
    wir die Grundprinzipien der christlichen Gesellschafts-
    lehre beachten: Personalität, Solidarität und Subsidiari-
    tät. Davon lassen wir uns in unserem politischen Han-
    deln leiten.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Herr Schiewerling, das Vorenthalten von gerechtem Lohn ist eine der himmelschreiendsten Sünden!)


    Das hat bisher zum Erfolg geführt. Ich freue mich, dass
    wir auch im kommenden Jahr erfolgreich Arbeitsmarkt-
    politik in Deutschland betreiben können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)