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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Bundesminister Rösler, damit sich dieser
    Irrtum nicht bei Ihnen festsetzt und Sie die Opposition
    im Deutschen Bundestag und die Kirchen gleich mit
    nicht weiter diskriminieren,


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das tun Sie schon selber!)


    sage ich Ihnen hier eindeutig: Opposition ist Verantwor-
    tung und nicht Verantwortungslosigkeit. Das haben Sie
    bis vor kurzem auch noch so gesehen. Daran muss man
    Sie erinnern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es angebracht
    ist, sich mit Schadenfreude über die Umfragewerte ande-
    rer Parteien zurückzuhalten. Dem will ich auch gerne
    nachkommen. Aber es geht hier nicht um den Parteivor-
    sitzenden Philipp Rösler, sondern um den Bundeswirt-
    schaftsminister. Was Sie für Ihren Nebenjob versprochen
    haben, Herr Minister, muss doch auch für das Minister-
    amt gelten: Sie wollten liefern. Mit Ihrem Etat und mit
    der Rede, die wir soeben gehört haben, sind Sie aber
    – das muss ich Ihnen so deutlich sagen – in einen einzi-
    gen Lieferstreik getreten, und das nehmen wir natürlich
    nicht hin.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das würde Ihnen keine Opposition dieser Welt durchge-
    hen lassen und schon gar nicht die demokratische Linke
    im Deutschen Bundestag.

    Sie sagen: Es ist alles gut am Arbeitsmarkt. Aber Fakt
    ist: Leiharbeit und Niedriglohn haben ein ungeheures

    Ausmaß angenommen. Dieses Ausmaß ist im Osten
    – daran will ich erinnern – doppelt so hoch wie im Bun-
    desdurchschnitt. Junge Leute beginnen ihr Arbeitsleben
    in aller Regel mit Zukunftsungewissheit. Sie erhalten
    beispielsweise im Gastronomiegewerbe Arbeitsverträge
    mit einer Laufzeit von zehn Monaten und sollen dann die
    restlichen zwei Monate bei der Bundesagentur für Arbeit
    quasi überwintern. Gestern haben wir Ihre neue Losung
    gehört, wir hätten es hier mit der erfolgreichsten Bun-
    desregierung seit der Wiedervereinigung zu tun.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das ist richtig! Sie müssen einfach die Fakten zur Kenntnis nehmen!)


    Das Bundespresseamt hatte die Losung der Woche for-
    muliert – das ist von Ihnen, nicht von mir –: Der
    Aufschwung ist bei den Menschen angekommen. – Ich
    erlebe immer wieder, dass Menschen, die in schlecht
    bezahlten Jobs arbeiten, diese Losungen und diese
    Schönrederei als einen Zynismus und als eine Verhöh-
    nung ihres Lebens empfinden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ihr Haushaltsplan ist während der Beratungen leider
    nicht besser geworden. Aber wir haben redlich versucht,
    ihn zu korrigieren. Bei aller selbstkritischen Analyse, die
    ich unserem Antrag gegenüber noch einmal an den Tag
    gelegt habe, musste ich feststellen: Es waren allesamt
    gute Vorschläge. Ich will Ihnen nur vier Beispiele
    nennen:

    Erstens. Wir wollten uns dafür einsetzen, dass es eine
    bessere Ausstattung des Bundeskartellamtes gibt. Das ist
    eine Behörde, bei der interessanterweise jeder Euro, den
    man ihr zukommen lässt, 7 Euro hervorbringt. Eine bes-
    sere Ausstattung ist auch deshalb erforderlich, weil das
    Kartellamt bekanntlich dafür zuständig ist, den Wett-
    bewerb zu überwachen. Die Leute interessiert es
    momentan wirklich sehr, ob es an den Zapfsäulen und an
    den Stromzählern mit rechten Dingen zugeht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es wäre also gut gewesen, unserem Antrag zu folgen.
    Ich bin mir ziemlich sicher: An diesem Vorschlag kom-
    men Sie nicht vorbei. Irgendwann werden Sie das Ganze
    selber machen, und Sie werden sehen: Opposition wirkt;
    Opposition ist alles andere als Verantwortungslosigkeit.
    Mir wird zuweilen mit Blick auf das Kartellamt vorge-
    halten: Man darf das mit der Kontrolle nicht übertreiben.
    Ich gehe einmal davon aus, dass auch der Freiheits-
    begriff der Liberalen nicht die Freiheit zu Gesetzesver-
    letzungen meint.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Wir haben Ihnen vorgeschlagen, im Be-
    reich von Luft- und Raumfahrt Subventionen abzu-
    bauen. Dieser Bereich wird gigantisch subventioniert.
    Sie protegieren hier staatsnahe Monopolisten, und das
    mit einem FDP-Minister. Dass Ihnen das noch ein Sozia-
    list sagen muss, das ist ja nun wirklich ein dicker Hund.
    Mit diesen Subventionen fördern Sie auch die Rüstungs-





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)


    produktion. Wir sagen Ihnen: Wer Rüstungsgüter produ-
    ziert, verdient natürlich auch am Gebrauch dieser Güter.
    Klarer gesagt: Rüstungsproduktion verdient am Krieg.
    Das wollen wir nicht. Sie haben zwar auch unsere
    Anträge, die sich darauf bezogen, abgelehnt, aber Sie
    werden damit wieder zu tun haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Die Wirtschaft im Osten verdient mehr
    Unterstützung. Die Kürzung der Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – sie
    ist hier schon angesprochen worden – betrifft zu sechs
    Siebteln den Osten. Deshalb unterstützen wir auch die
    Anträge, die Mittel für diese Aufgabe wieder auf das bis-
    herige Niveau anzuheben.

    Ich muss Ihnen noch eine Vorhaltung machen. Sie ha-
    ben vollmundig verkündet, bis zum Jahre 2019 500 Mil-
    lionen Euro mehr für die Forschung in Ostdeutschland
    einzubringen. Das hat natürlich auch mit Ihrem Etat zu
    tun, Herr Minister Rösler. Wir haben einmal nachge-
    schaut, was genau passiert ist. Ich wiederhole: 500 Mil-
    lionen Euro zusätzlich waren versprochen. Was haben
    Sie gemacht? Sie haben alles, was bisher schon vorhan-
    den ist, neu sortiert, haben neue Überschriften formu-
    liert. Sie haben es gerade einmal geschafft, im Etat für
    2013 zusätzlich 10 Millionen Euro – versprochen waren
    500 Millionen Euro – einzustellen. Das kann man Ihnen
    nicht durchgehen lassen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Viertens. Wir haben angesichts komplizierter wirt-
    schaftlicher Entwicklungen, die bevorstehen, vorge-
    schlagen, wenigstens die Kriseninstrumente auf Stand-
    by zu stellen, also sicherzustellen, dass man das Arbeits-
    losengeld I schnell abrufen könnte, dass man den Inves-
    titions- und Tilgungsfonds und Konjunkturprogramme,
    so wie Sie es eben getan haben, nicht diskriminiert, son-
    dern gewissermaßen vorhält. Auch diese Vorschläge ha-
    ben Sie abgelehnt.

    Meine Damen und Herren, die Linke will eine Wirt-
    schaftspolitik, die Mittelstand und Existenzgründern
    Chancen eröffnet und nicht verbaut, die Arbeit schafft,
    von der Beschäftigte sorgenfrei leben können, und die so
    zu mehr Stabilität und sozialer Gerechtigkeit gleicher-
    maßen beiträgt. Kleiner geht es nicht.

    Die Linke hat mindestens vier Alleinstellungsmerk-
    male, vielleicht auch Erfahrungsvorsprünge in Sachen
    vernünftiger Wirtschaftspolitik.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das habt ihr ja bewiesen!)


    Erstens. Die Linke weiß genau, wie es nicht geht.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es möge sich melden, wer mit mir in den Wettbewerb
    treten will.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zweitens. Die Linke will als Einzige die Übermacht
    der Finanzmärkte über die Realwirtschaft stoppen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In dieser Woche haben wir bei den sogenannten Schat-
    tenbanken von einem Umsatz von über 50 Billionen
    Euro gehört. Da geht es nicht mehr um Regulieren, son-
    dern um Abschalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Die Linke kann als einzige von sich sagen:
    Wir können auch Osten.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Na ja!)


    Die Linke ist die Einzige, die nicht von der Finanzbran-
    che und der Großindustrie Parteispenden einsteckt. Die
    wollen wir auch gar nicht.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ihr habt schon genug zur Seite gebracht nach der Wende!)


    Ihr Plan A von einer vernünftigen Wirtschaftsentwick-
    lung hat versagt. Es muss ein Plan B her.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Viertens. Auch der Nachbau des Westens im Osten
    funktioniert nicht. Deshalb brauchen wir einen neuen so-
    zialökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesell-
    schaft, bei dem Soziales und Ökologisches in der Tat zu-
    sammengehen. Das geht zu machen. Das geht immer
    auch anders, aber das geht nur mit links.


    (Beifall bei der LINKEN – Rainer Brüderle [FDP]: Wenn das der Erich wüsste!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege

Michael Luther das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Luther


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Als die Debatte heute durch den Kollegen
    Brandner eröffnet wurde, habe ich mich kurz orientiert,
    ob wir tatsächlich im Deutschen Bundestag sind. Der
    Adler zeigt mir, dass ich doch richtig bin. Dann ist Herr
    Brandner gedanklich woanders, vielleicht vor dem fran-
    zösischen Parlament oder dem spanischen Parlament.
    Wenn er davon redet, dass die Arbeitslosigkeit in
    Deutschland steigt, dann erinnere ich ihn daran, dass die
    rot-grüne Regierungszeit mit 5 Millionen Arbeitslosen
    geendet hat. Wir haben diese Zahl jetzt fast um die
    Hälfte reduziert.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen!)


    Sie ist im Monatsvergleich von September bis Oktober
    wiederum, wenn auch nur leicht, zurückgegangen. Ich
    weiß nicht, von wem Sie geredet haben, aus welchem
    Land Sie berichtet haben. Wir sind hier in Deutschland.





    Dr. Michael Luther


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Im Gegensatz zu Ihnen hat Herr Brandner schon Strukturreformen durchgesetzt!)


    Sie haben bezweifelt, dass Deutschland die Wachstums-
    lokomotive in Europa ist. Vielleicht schauen Sie tatsäch-
    lich einmal in andere Länder. Ich will Ihnen das an ei-
    nem Beispiel versuchen zu erklären. Schauen Sie sich
    die Goethe-Institute in Südeuropa an:


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie kürzen ja gerade da!)


    in Spanien, in Portugal, in Griechenland. Sie können
    sich kaum vor Leuten retten, die Deutsch lernen wollen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Deshalb kürzen Sie bei den Goethe-Instituten! Gute Idee!)


    Warum? Weil sie eine Chance für sich sehen, in
    Deutschland Arbeit zu finden. Das heißt also, die Men-
    schen außerhalb von Deutschland schätzen die Situation
    hier ganz anders ein. Deswegen stellt sich für mich die
    Frage, über welches Land Sie in Ihrer Rede gesprochen
    haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich will klar sagen: Wir
    stehen gut da in Europa. Wir bieten Chancen für die
    Menschen in unserem Land. Sie haben Arbeit. Sie be-
    kommen Arbeit. Die Beschäftigungsquote ist so hoch
    wie noch nie. Die Arbeitslosgenquote ist so niedrig wie
    seit langem nicht mehr. Das sind Fakten, an denen man
    einfach nicht vorbeikommen kann. Dafür gab es auch
    Gründe. Wir haben in Deutschland zeitig genug einen
    Reformkurs eingeleitet, im Übrigen mit der SPD. Sie hat
    sich allerdings heute von den richtigen Erkenntnissen
    und den Fakten, die damals eingeleitet wurden, mittler-
    weile verabschiedet. Das ist das Wichtige und das We-
    sentliche. Die schwarz-gelbe Koalition hat in dieser Le-
    gislaturperiode mit ihrer soliden Konsolidierungspolitik
    ganz konsequent diesen Weg fortgesetzt. Das Ergebnis
    sehen wir heute: Deutschland steht so gut da, wie seit
    langem nicht mehr.

    Meine Damen und Herren, darauf dürfen wir uns aber
    nicht ausruhen, sondern wir müssen nach vorn schauen.
    Wie geht es weiter? Wir leben in einer globalen Welt,
    und eine globale Welt verändert sich. Dabei denke ich
    zum Beispiel an China, an Brasilien und an andere Län-
    der. Diese werden in einer globalen Welt immer stärker.
    Wir müssen uns darauf einstellen, dass es in Zukunft an-
    dere Wettbewerbsbedingungen gibt, und das machen
    wir. Das machen wir auch ganz konkret mit unserem
    Haushalt. Ich will mit ein paar Beispielen zeigen, wie
    wir diesen Prozess durch Haushaltspolitik unterstützen.

    Dabei denke ich an den Bereich Innovation, Mobilität
    und Technologie sowie den Bereich der Spitzentechno-
    logie. So erhält zum Beispiel die Luft- und Raumfahrt
    im nächsten Jahr 35 Millionen Euro mehr. Die Opposi-
    tion hat in den Haushaltsberatungen bisher immer eine
    Absenkung dieser Mittel verlangt. Ich glaube, Sie haben
    nicht begriffen, dass es hierbei um Hightechförderung
    geht. Das ist keine sinnlose Spielerei, vielmehr sind die

    Erkenntnisse der Hightechforschung, die wir heute ge-
    winnen, die Basis für die Wirtschaft von morgen.

    Ich denke auch an den Mittelstand, das Rückgrat un-
    serer Gesellschaft. Wir unterstützen die Forschungs-
    infrastruktur des Mittelstands mit 200 Millionen Euro.
    Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, kurz
    ZIM genannt, wird im nächsten Jahr über ein Volumen
    von über einer halben Milliarde Euro verfügen. Das ist
    mehr als am Anfang der Legislaturperiode.

    Ich denke aber auch an den Außenhandel. Als größte
    europäische Volkswirtschaft können wir auf eine über-
    zeugende Außenwirtschaftsförderung nicht verzichten.
    Aus vielen Gesprächen mit Mittelständlern weiß ich,
    dass wir gerade auf diesem Gebiet gut aufgestellt sind.
    Das Engagement auf internationalen Fach- und Indus-
    triemessen braucht keinen Vergleich zu scheuen. Als
    Haushälter tragen wir auch gerne dafür Sorge. Auch das
    neu gebündelte Programm „Erschließung von Auslands-
    märkten“ mit einem Volumen von 80 Millionen Euro
    leistet einen Beitrag zu diesem Erfolg.

    Da ich gerade beim Außenhandel bin, will ich an die-
    ser Stelle einen kleinen Einschub machen. In diesem
    Jahr fand die Weltausstellung in Südkorea statt. Der
    deutsche Pavillon hat zum zweiten Mal in Folge nach
    der Expo in Schanghai den ersten Preis gewonnen. Da-
    mit hat der deutsche Pavillon gezeigt, was Deutschland
    ist, nämlich ein Land, das in der Lage ist, Zukunftsfra-
    gen zu beantworten, und ein Land, das innovativ ist. An
    dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich
    bei der Mannschaft des BMWi bedanken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit hat der Wirtschaftsminister aber nicht so viel zu tun!)


    Ich will noch ein Wort zur Energiewende sagen. Die
    Energiewende ist und bleibt unsere gemeinsame wich-
    tige Herausforderung.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie doch etwas!)


    Die Bundesregierung hat beschlossen, dass wir weg vom
    Atomstrom wollen. Mittelfristig bedeutet das auch, dass
    wir weg wollen von fossilen Energieträgern und hin zu
    erneuerbaren Energien. Ein Anfang ist gemacht. Ich sage
    aber ganz bewusst: nur ein Anfang.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Energiewende schläft gerade!)


    Ich weiß nicht, ob jedem hier im Haus und insbesondere
    jedem bei der Opposition wirklich klar ist, was es bedeu-
    tet, die Energiewende zum Erfolg zu führen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ihnen ist das nicht klar! Das ist das Problem!)


    Ich will eines unterstreichen, was der Minister auch
    schon gesagt hat. Das EEG hat bislang seine gute Wir-
    kung gezeigt. Es muss aber geändert werden; denn es ist
    eine grenzenlose Angebotsförderung.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Rösler will es abschaffen!)






    Dr. Michael Luther


    (A) (C)



    (D)(B)


    Deshalb muss das EEG geändert werden hin zu einer
    nachfragegerechten Förderung; denn sonst wird uns die
    Energiewende nicht gelingen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Mit dem Haushalt konnten und mussten wir die Vo-
    raussetzungen schaffen, dass der Netzausbau gelingt. In
    diesem Zusammenhang gibt es das Netzausbaubeschleu-
    nigungsgesetz. Deshalb haben wir bei den Behörden, die
    für die Umsetzung verantwortlich sind, dem Bundeskar-
    tellamt und der Bundesnetzagentur, die entsprechenden
    auch personellen Voraussetzungen geschaffen, damit sie
    ihre Aufgaben administrativ bewältigen können.

    Meine Damen und Herren, ich möchte noch Bezug
    nehmen auf ein besonderes Thema, und zwar auf das
    Thema Wismut. Ich bin mit dieser Situation bestens ver-
    traut. Seit 1990 bin ich im Parlament; etwa 1991 war ich
    im Wirtschaftsausschuss zuständiger Berichterstatter für
    dieses Thema. Es begleitet mich also seit 20 Jahren. Wir
    befinden uns jetzt in der finalen Phase. Es ist gelungen,
    mit diesem Haushalt die finanziellen Voraussetzungen
    zu schaffen und den bis 1990 aktiven Wismut-Bergbau
    mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten, sodass
    die Sanierung zu Ende gebracht werden kann.

    Darüber hinaus kann man sagen, dass das sogenannte
    Folgeabkommen zur Sanierung der Wismut-Altstand-
    orte, das sich etwas schwierig gestaltet hat, auch auf ei-
    nem guten Weg ist. Wir haben im Haushalt auf jeden
    Fall die Voraussetzungen geschaffen und für 2013 und
    die folgenden Jahre die Barmittel und die entsprechen-
    den Verpflichtungsermächtigungen eingestellt. Das Geld
    steht bereit. Sobald die Länder die letzten rechtlichen
    Voraussetzungen geschaffen haben, kann das Geld dann
    abfließen.

    Ich will mich an dieser Stelle noch einmal herzlich
    beim Deutschen Bundestag für die hervorragenden soli-
    darischen Leistungen bedanken, die bei diesem schwie-
    rigen Thema mittlerweile zu einem guten Erfolg geführt
    haben.

    Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio-
    nalen Wirtschaftsstruktur“ ist ebenfalls angesprochen
    worden. Es ist schon richtig erwähnt worden, dass wir
    bei den Haushaltsberatungen in der Bereinigungssitzung
    dafür gesorgt haben, dass die GRW-Mittel gegenüber
    dem Regierungsentwurf aufgestockt worden sind, und
    zwar um den Betrag, den wir Anfang der Legislaturpe-
    riode vereinbart hatten, nämlich 14 Millionen Euro in
    den Barmitteln und entsprechend in den Verpflichtungs-
    ermächtigungen.

    Man kann sich natürlich mehr wünschen, aber man
    kann nicht auf der einen Seite von Haushaltskonsolidie-
    rung reden und dann auf der anderen Seite keine Maß-
    nahmen treffen. Wir haben, glaube ich, einen guten Mit-
    telweg gefunden, indem wir sagen: Wir erhöhen um den
    Betrag, der notwendig ist – um die besagten 14 Millio-
    nen Euro – und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur
    Haushaltskonsolidierung. Im Übrigen reduzieren wir
    den Einzelplan 09 insgesamt um 60 Millionen Euro, um
    damit auch einen Beitrag zur Konsolidierung zu leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Brandner, eines muss ich an dieser Stelle noch
    einmal sagen – das habe ich bereits in der ersten Lesung
    gesagt –: Die SPD hat in der Zeit rot-grüner Regierungs-
    verantwortung die GRW halbiert. Ja, halbiert. In der Op-
    position ist es einfach, zu erzählen, wie schön das Leben
    ist.


    (Klaus Brandner [SPD]: Die Situation ist doch gut! Das wissen Sie doch!)


    Wenn es jedoch drauf ankommt, dann müssen Sie zei-
    gen, was Sie können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum
    Schluss noch zwei Bemerkungen machen. Auch ich will
    mich recht herzlich beim Wirtschaftsminister und bei
    seinen Mitarbeitern für die gute Vorbereitung des Haus-
    haltes bedanken. Ich möchte mich auch bei meinen Mit-
    berichterstatterkollegen für die kollegiale Zusammen-
    arbeit bedanken. An dieser Stelle möchte ich mich auch
    einmal bei unseren Mitarbeitern bedanken, die, glaube
    ich, in den letzten Wochen und Monaten viel zu leiden
    hatten und immer unsere Zuarbeit machen mussten.

    Der Etat des Wirtschaftsministeriums ist solide und
    gut beraten. Aus diesem Grunde kann ich die Annahme
    empfehlen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)