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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
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    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort erhält nun der Bundesminister für Wirt-

    schaft und Technologie, Philipp Rösler.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft
    und Technologie:

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten
    Damen und Herren! Zunächst einmal möchte ich mich

    ebenfalls bei den Berichterstattern für die vertrauens-
    volle und gute Zusammenarbeit bedanken.

    Trotzdem wundere ich mich ein bisschen, sehr geehr-
    ter Herr Abgeordneter Brandner, über das eben Gesagte.
    Schauen Sie sich die Zahlen doch einmal ganz in Ruhe
    und objektiv an – Sie sind doch auch Haushälter –: die
    niedrigste Arbeitslosigkeit seit mehr als 20 Jahren,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Damit haben Sie nichts zu tun!)


    die höchste Beschäftigung überhaupt in der Geschichte
    unseres Landes,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Damit haben Sie nichts zu tun!)


    1 Million Arbeitsplätze mehr als zu Ihrer Regierungs-
    zeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Zu welchen Bedingungen? Reden Sie doch mal darüber!)


    Deutschland geht es gut. Den Menschen geht es gut.
    Diese Regierungskoalition steht dafür, dass genau dies
    auch in Zukunft so bleibt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Klaus Brandner [SPD]: Sie regieren die Zahlen!)


    Natürlich wissen wir alle, Herr Brandner: Die Zeiten
    werden schwieriger,


    (Klaus Brandner [SPD]: Sie haben keine Vorsorge getroffen! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Zickzack!)


    zurückgehende Wachstumsdynamik in allen Regionen
    der Welt, auch in Europa und in der Euro-Zone. Des-
    wegen ist es unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, die
    Wachstumskräfte zu stärken und gleichzeitig die Euro-
    Zone weiter zu stabilisieren.


    (Klaus Brandner [SPD]: Zu höheren Strompreisen!)


    Genau das werden wir erreichen. Dabei sind wir gemein-
    sam auf gutem Wege.

    Alle europäischen Staaten arbeiten daran, ihre
    Haushalte in den Griff zu bekommen, anders als die
    Opposition im Deutschen Bundestag. Gleichzeitig wird
    versucht, durch strukturelle Reformen auf dem Arbeits-
    markt,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Welche haben Sie denn in Deutschland durchgesetzt?)


    in den sozialen Sicherungssystemen, in der Verwaltung
    und bei der Privatisierung die Schwierigkeiten zu lösen
    und durch eigenes Wachstum aus den selber gemachten
    Schulden wieder herauszukommen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ihr habt keine eigenen Reformen durchgeführt!)


    Ihr Weg der Konjunkturpakete, noch dazu durch
    Schulden finanziert, ist falsch; er ist eine Sackgasse.





    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat doch kein Mensch beantragt! Das ist doch absurd! – Klaus Brandner [SPD]: Davon war bis gestern nirgendwo die Rede!)


    Das zeigt, dass es gut ist, dass Sie keine Verantwortung
    tragen, weder in Deutschland noch für Europa.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die beste Basis für mehr Wachstum sind natürlich
    solide Haushalte. Das gilt zuallererst auch für den Bun-
    deshaushalt.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Warum machen Sie es dann nicht? – Klaus Brandner [SPD]: Warum holen Sie von der KfW 1 Milliarde ab?)


    Was haben die Grünen auf ihrem Bundesparteitag be-
    schlossen? Ein neues Motto: „Grün statt Sparen“. Ich
    finde das angesichts einer weltweiten Krise aufgrund zu
    hoher Staatsschulden nicht witzig oder lustig.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hallo?)


    Es ist zynisch, meine Damen und Herren, wenn man
    sieht, wie sehr Sie die Gefahr, die von Staatsschulden
    ausgeht, unterschätzen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erzählen Sie doch mal was von Ponys! Damit kennen Sie sich aus!)


    Sie sind die parteigewordene Verschuldung in
    Deutschland.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wie geht es eigentlich dem Frosch?)


    Deswegen will ich Ihnen eines sagen: Ihre Schulden füh-
    ren am Ende immer genau zu dem, was Sie danach in
    einem zweiten Schritt fordern, nämlich neue Steuern und
    Abgaben, weil Sie irgendwie die Schulden, die Sie
    gemacht haben, wieder decken müssen. Das führt zu
    weiteren Belastungen. Das beste Beispiel ist doch Ihre
    merkwürdige Idee einer Vermögensabgabe bzw. in der
    Folge eine Vermögensteuer.


    (Klaus Brandner [SPD]: Er redet wie ein Praktikant! – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Wie sieht denn die Vermögensteuer aus in Deutschland und Europa?)


    Man kann immer über Ertragsteuern diskutieren – zu-
    gegebenermaßen nicht mit uns. Aber über eine Sub-
    stanzsteuer sollten wir alle gemeinsam nicht reden. Denn
    sie trifft gerade den unternehmerischen Mittelstand in
    Deutschland und die gesellschaftliche Mitte gleicherma-
    ßen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Was tun Sie denn für die Wettbewerbsfähigkeit in
    Deutschland? Nichts. Die Regierungsfraktionen haben
    gehandelt,


    (Lachen der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    als es zum Beispiel darum ging, ein Hauptproblem
    gerade für den Mittelstand zu lösen. Sprechen Sie mit
    mittelständischen Unternehmerinnen und Unterneh-
    mern!


    (Klaus Brandner [SPD]: Wir tun das! – Johanna Voß [DIE LINKE]: Die sagen, dass diese Regierung nichts für sie getan hat!)


    Sie werden Ihnen sagen: Wir brauchen zuallererst
    Spezialisten, Techniker und natürlich auch Akademiker;
    wir brauchen Fachkräfte.


    (Klaus Brandner [SPD]: Was machen Sie dafür? Das ist doch die Frage!)


    Wir arbeiten gemeinsam daran durch Hebung des in-
    ländischen Fachkräftepotenzials. Aber gleichzeitig
    kämpfen wir auch für die qualifizierte Zuwanderung in
    den ersten Arbeitsmarkt.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dann sagen Sie das der CSU!)


    All das, was wir auf den Weg gebracht haben – unser
    Willkommensportal, aber auch die gezielte Suche nach
    Zuwanderern aus einzelnen Staaten, ob Indonesien, In-
    dien oder Vietnam; da kommen übrigens hervorragende
    Fachkräfte her –, leisten wir gemeinsam,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: 168 haben Sie hingekriegt!)


    auch mit dem vorliegenden Haushalt für 2013. Denn wir
    wissen: Eine der Hauptwachstumsbremsen ist der Fach-
    kräftemangel in Deutschland.

    Diese Regierungskoalition handelt. Wir sorgen dafür,
    dass es auch künftig Fachkräfte geben kann, die zu uns
    kommen und willkommen sind, weil sie einen Beitrag
    dazu leisten, für unser Wachstum in Deutschland, für
    Wohlstand und Beschäftigung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Brandner, Sie haben die Energiepolitik ange-
    sprochen. Ich habe, um auf den großartigen Parteitag zu-
    rückzukommen,


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So einen Superparteitag hätten Sie auch gerne mal! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kriegen Sie nicht hin!)


    bei den Grünen gelesen, dass dort ein Antrag verabschie-
    det wurde: Wo erneuerbare Energien wachsen, weicht
    die Kohle. Das klingt ein bisschen wie ein Kirchenlied.
    Das ist der Einfluss von Frau Göring-Eckardt.

    Bei der Energiepolitik hilft aber nicht beten, sondern
    wir müssen handeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie handeln nicht! Sie sind derjenige, der überhaupt nicht handelt!)






    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wir müssen bei den Hauptkostentreibern bei den Strom-
    preisen in Deutschland ansetzen. Wir brauchen eine
    grundlegende Reform des Gesetzes zur Förderung der
    erneuerbaren Energien.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie müssen die Ausnahmen reduzieren!)


    Anders werden wir die Strompreise nicht in den Griff
    bekommen. Dazu haben wir uns gemeinsam entschlos-
    sen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Geradezu absurd ist Ihr Vorwurf, wir würden nichts
    im Bereich der Energieeffizienz machen.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Genau!)


    Mit der Verbesserung der steuerlichen Absetzbarkeit
    stellen wir 1,5 Milliarden Euro zur Förderung der Ener-
    gieeffizienz zur Verfügung. Ein Regierungsentwurf dazu
    liegt im Vermittlungsausschuss.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sollen die Länder bezahlen!)


    Und wer blockiert diesen Entwurf aus rein ideologischen
    Gründen? Das sind die Kollegen von der Opposition. Es
    ist doch unglaubwürdig, wenn hier jetzt Maßnahmen zur
    Energieeffizienz gefordert werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wenn es darauf ankommt, dann können sich die Men-
    schen eben nicht auf Rote und Grüne, schon gar nicht
    auf die Linken, verlassen, auch nicht bei dem Thema
    Energieeffizienz.


    (Klaus Brandner [SPD]: Aber Sie sprechen hier als Minister!)


    Wenn wir schon beim Thema Vermittlungsausschuss
    sind: Wer Wachstumskräfte stärken will, der stärkt dieje-
    nigen, die Wachstum für unser Land möglich machen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ach Gott!)


    Das sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
    Deswegen haben wir einen Gesetzentwurf zur Bekämp-
    fung der kalten Progression auf den Weg gebracht. Wir
    wollen, dass gerade die Bezieher kleiner und mittlerer
    Einkommen etwas von ihrer geleisteten Arbeit haben.
    Auch diesen Gesetzentwurf blockieren Sie im Bundes-
    rat. Ich frage mich: Was ist eigentlich aus der sozial-
    demokratischen Partei geworden, wenn sie aus parteitak-
    tischen und ideologischen Gründen eine Politik gegen
    die kleinen Leute in unserem Lande macht?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das hat doch Tradition bei denen! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Kümmern Sie sich doch mal um die FDP! Als Erstes fliegen Sie in Niedersachsen raus!)


    – Ich weiß, dass Ihnen das wehtut, Herr Kollege Heil,
    aber das ist nun einmal die Wahrheit. Sie haben längst

    vergessen, wer eigentlich in Deutschland die Leistung
    tatsächlich erbringt.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie nicht! – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das ist doch schon lange keine Partei der Arbeiter mehr! Das ist eine Partei der Oberlehrer, der Soziologen und der Politologen!)


    Deswegen werden wir alles dafür tun, um unseren
    Unternehmen neue Märkte zu erschließen. Ein gutes
    Beispiel ist die künftige Verschmelzung der Industrie
    – eine bekannte Stärke der deutschen Wirtschaft – mit
    modernen Kommunikationstechnologien.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Was hat das mit Ihnen zu tun?)


    Wir nennen das Industrie 4.0, wenn Industrie und Tele-
    kommunikation miteinander verschmelzen.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    – Ich weiß, Sie haben ganz aktuell einige Probleme mit
    Telekommunikation und IT-Beratern. – Aber das ist die
    Chance für die deutsche Industrie. Gerade hier setzen
    wir Akzente, auch mit dem vorliegenden Etat.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wo denn?)


    Es geht darum, junge, kreative Menschen und Unter-
    nehmen zu fördern. Wir wollen die Gründungskultur in
    Deutschland stärken.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das sind doch Sprechblasen!)


    Deswegen haben wir erstmals die Möglichkeit geschaf-
    fen, auf Risikokapital zurückzugreifen. Im nächsten Jahr
    stellen wir 30 Millionen Euro zur Verfügung, in der
    Folge 120 Millionen Euro, also 150 Millionen Euro zur
    Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen.
    Gerade wenn es darum geht, in dem hochinnovativen
    Bereich der IT-Technologie neue Unternehmen zu för-
    dern, ist das sehr wichtig.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wo ist denn die steuerliche Forschungsförderung, von der Sie immer gesprochen haben?)


    Das ist ein ganz konkretes Beispiel für die Stärkung des
    Mittelstandes in Deutschland und für die Stärkung der
    neuen Industrien.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Fachkräftesicherung, Bezahlbarkeit von Energie,
    neue Chancen durch neue Märkte, durch Neugründun-
    gen, durch Innovation – all das zeigt, dass wir es natür-
    lich schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit auch in schwie-
    rigen Zeiten weiter zu stärken. In Kombination mit
    solidem Haushalten ist das der beste Weg, um für
    Wachstum auch in dem schwierigen Jahr 2013 zu sor-
    gen. Ihre Rezepte werden am Ende nicht funktionieren:
    nur neue Schulden, auch zulasten nachfolgender Genera-
    tionen, und Steuern und Abgaben zulasten aller Genera-
    tionen in unserem Lande.





    Bundesminister Dr. Philipp Rösler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Daran zeigt sich der entscheidende Unterschied zwi-
    schen der Opposition, die es auch ewig bleiben wird,


    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Klaus Brandner [SPD]: Haben Sie schon mal was von Demokratie gehört? – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Ewigkeitsgarantie des Herrn Rösler!)


    und der Regierungskoalition. Sie denken nur an das
    Umverteilen, aber diese Koalition kämpft für diejenigen,
    die den Wohlstand, den wir erleben dürfen, alltäglich er-
    arbeiten. Wir denken an das Erwirtschaften. Es würde
    Ihnen gut anstehen, wenn Sie das Gleiche täten.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Roland Claus ist der nächste Redner für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Bundesminister Rösler, damit sich dieser
    Irrtum nicht bei Ihnen festsetzt und Sie die Opposition
    im Deutschen Bundestag und die Kirchen gleich mit
    nicht weiter diskriminieren,


    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das tun Sie schon selber!)


    sage ich Ihnen hier eindeutig: Opposition ist Verantwor-
    tung und nicht Verantwortungslosigkeit. Das haben Sie
    bis vor kurzem auch noch so gesehen. Daran muss man
    Sie erinnern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es angebracht
    ist, sich mit Schadenfreude über die Umfragewerte ande-
    rer Parteien zurückzuhalten. Dem will ich auch gerne
    nachkommen. Aber es geht hier nicht um den Parteivor-
    sitzenden Philipp Rösler, sondern um den Bundeswirt-
    schaftsminister. Was Sie für Ihren Nebenjob versprochen
    haben, Herr Minister, muss doch auch für das Minister-
    amt gelten: Sie wollten liefern. Mit Ihrem Etat und mit
    der Rede, die wir soeben gehört haben, sind Sie aber
    – das muss ich Ihnen so deutlich sagen – in einen einzi-
    gen Lieferstreik getreten, und das nehmen wir natürlich
    nicht hin.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das würde Ihnen keine Opposition dieser Welt durchge-
    hen lassen und schon gar nicht die demokratische Linke
    im Deutschen Bundestag.

    Sie sagen: Es ist alles gut am Arbeitsmarkt. Aber Fakt
    ist: Leiharbeit und Niedriglohn haben ein ungeheures

    Ausmaß angenommen. Dieses Ausmaß ist im Osten
    – daran will ich erinnern – doppelt so hoch wie im Bun-
    desdurchschnitt. Junge Leute beginnen ihr Arbeitsleben
    in aller Regel mit Zukunftsungewissheit. Sie erhalten
    beispielsweise im Gastronomiegewerbe Arbeitsverträge
    mit einer Laufzeit von zehn Monaten und sollen dann die
    restlichen zwei Monate bei der Bundesagentur für Arbeit
    quasi überwintern. Gestern haben wir Ihre neue Losung
    gehört, wir hätten es hier mit der erfolgreichsten Bun-
    desregierung seit der Wiedervereinigung zu tun.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das ist richtig! Sie müssen einfach die Fakten zur Kenntnis nehmen!)


    Das Bundespresseamt hatte die Losung der Woche for-
    muliert – das ist von Ihnen, nicht von mir –: Der
    Aufschwung ist bei den Menschen angekommen. – Ich
    erlebe immer wieder, dass Menschen, die in schlecht
    bezahlten Jobs arbeiten, diese Losungen und diese
    Schönrederei als einen Zynismus und als eine Verhöh-
    nung ihres Lebens empfinden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ihr Haushaltsplan ist während der Beratungen leider
    nicht besser geworden. Aber wir haben redlich versucht,
    ihn zu korrigieren. Bei aller selbstkritischen Analyse, die
    ich unserem Antrag gegenüber noch einmal an den Tag
    gelegt habe, musste ich feststellen: Es waren allesamt
    gute Vorschläge. Ich will Ihnen nur vier Beispiele
    nennen:

    Erstens. Wir wollten uns dafür einsetzen, dass es eine
    bessere Ausstattung des Bundeskartellamtes gibt. Das ist
    eine Behörde, bei der interessanterweise jeder Euro, den
    man ihr zukommen lässt, 7 Euro hervorbringt. Eine bes-
    sere Ausstattung ist auch deshalb erforderlich, weil das
    Kartellamt bekanntlich dafür zuständig ist, den Wett-
    bewerb zu überwachen. Die Leute interessiert es
    momentan wirklich sehr, ob es an den Zapfsäulen und an
    den Stromzählern mit rechten Dingen zugeht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es wäre also gut gewesen, unserem Antrag zu folgen.
    Ich bin mir ziemlich sicher: An diesem Vorschlag kom-
    men Sie nicht vorbei. Irgendwann werden Sie das Ganze
    selber machen, und Sie werden sehen: Opposition wirkt;
    Opposition ist alles andere als Verantwortungslosigkeit.
    Mir wird zuweilen mit Blick auf das Kartellamt vorge-
    halten: Man darf das mit der Kontrolle nicht übertreiben.
    Ich gehe einmal davon aus, dass auch der Freiheits-
    begriff der Liberalen nicht die Freiheit zu Gesetzesver-
    letzungen meint.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Wir haben Ihnen vorgeschlagen, im Be-
    reich von Luft- und Raumfahrt Subventionen abzu-
    bauen. Dieser Bereich wird gigantisch subventioniert.
    Sie protegieren hier staatsnahe Monopolisten, und das
    mit einem FDP-Minister. Dass Ihnen das noch ein Sozia-
    list sagen muss, das ist ja nun wirklich ein dicker Hund.
    Mit diesen Subventionen fördern Sie auch die Rüstungs-





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)


    produktion. Wir sagen Ihnen: Wer Rüstungsgüter produ-
    ziert, verdient natürlich auch am Gebrauch dieser Güter.
    Klarer gesagt: Rüstungsproduktion verdient am Krieg.
    Das wollen wir nicht. Sie haben zwar auch unsere
    Anträge, die sich darauf bezogen, abgelehnt, aber Sie
    werden damit wieder zu tun haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Die Wirtschaft im Osten verdient mehr
    Unterstützung. Die Kürzung der Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – sie
    ist hier schon angesprochen worden – betrifft zu sechs
    Siebteln den Osten. Deshalb unterstützen wir auch die
    Anträge, die Mittel für diese Aufgabe wieder auf das bis-
    herige Niveau anzuheben.

    Ich muss Ihnen noch eine Vorhaltung machen. Sie ha-
    ben vollmundig verkündet, bis zum Jahre 2019 500 Mil-
    lionen Euro mehr für die Forschung in Ostdeutschland
    einzubringen. Das hat natürlich auch mit Ihrem Etat zu
    tun, Herr Minister Rösler. Wir haben einmal nachge-
    schaut, was genau passiert ist. Ich wiederhole: 500 Mil-
    lionen Euro zusätzlich waren versprochen. Was haben
    Sie gemacht? Sie haben alles, was bisher schon vorhan-
    den ist, neu sortiert, haben neue Überschriften formu-
    liert. Sie haben es gerade einmal geschafft, im Etat für
    2013 zusätzlich 10 Millionen Euro – versprochen waren
    500 Millionen Euro – einzustellen. Das kann man Ihnen
    nicht durchgehen lassen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Viertens. Wir haben angesichts komplizierter wirt-
    schaftlicher Entwicklungen, die bevorstehen, vorge-
    schlagen, wenigstens die Kriseninstrumente auf Stand-
    by zu stellen, also sicherzustellen, dass man das Arbeits-
    losengeld I schnell abrufen könnte, dass man den Inves-
    titions- und Tilgungsfonds und Konjunkturprogramme,
    so wie Sie es eben getan haben, nicht diskriminiert, son-
    dern gewissermaßen vorhält. Auch diese Vorschläge ha-
    ben Sie abgelehnt.

    Meine Damen und Herren, die Linke will eine Wirt-
    schaftspolitik, die Mittelstand und Existenzgründern
    Chancen eröffnet und nicht verbaut, die Arbeit schafft,
    von der Beschäftigte sorgenfrei leben können, und die so
    zu mehr Stabilität und sozialer Gerechtigkeit gleicher-
    maßen beiträgt. Kleiner geht es nicht.

    Die Linke hat mindestens vier Alleinstellungsmerk-
    male, vielleicht auch Erfahrungsvorsprünge in Sachen
    vernünftiger Wirtschaftspolitik.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das habt ihr ja bewiesen!)


    Erstens. Die Linke weiß genau, wie es nicht geht.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es möge sich melden, wer mit mir in den Wettbewerb
    treten will.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zweitens. Die Linke will als Einzige die Übermacht
    der Finanzmärkte über die Realwirtschaft stoppen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In dieser Woche haben wir bei den sogenannten Schat-
    tenbanken von einem Umsatz von über 50 Billionen
    Euro gehört. Da geht es nicht mehr um Regulieren, son-
    dern um Abschalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Die Linke kann als einzige von sich sagen:
    Wir können auch Osten.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Na ja!)


    Die Linke ist die Einzige, die nicht von der Finanzbran-
    che und der Großindustrie Parteispenden einsteckt. Die
    wollen wir auch gar nicht.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ihr habt schon genug zur Seite gebracht nach der Wende!)


    Ihr Plan A von einer vernünftigen Wirtschaftsentwick-
    lung hat versagt. Es muss ein Plan B her.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Viertens. Auch der Nachbau des Westens im Osten
    funktioniert nicht. Deshalb brauchen wir einen neuen so-
    zialökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesell-
    schaft, bei dem Soziales und Ökologisches in der Tat zu-
    sammengehen. Das geht zu machen. Das geht immer
    auch anders, aber das geht nur mit links.


    (Beifall bei der LINKEN – Rainer Brüderle [FDP]: Wenn das der Erich wüsste!)