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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/206 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 206. Sitzung Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Harald Weinberg als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung des Europarates, Herrn Jean-Claude Mignon . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.1. Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 17/10801, 17/10823) . . . I.2. Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/10802, 17/10823) . . . I.3. Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . I.4. a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 17/10808, 17/10823) b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/10823, 17/10824) c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Zweiten Nach- trags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2012 (Zwei- tes Nachtragshaushaltsgesetz 2012) (Drucksachen 17/10900, 17/10901, 17/11290, 17/11291) . . . . . . . . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleit- gesetzes 2013 (HBeglG 2013) (Drucksachen 17/10588, 17/10864, 17/11477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur inner- staatlichen Umsetzung des Fiskal- vertrags (Drucksachen 17/10976, 17/11011, 17/11504) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 25103 B 25165 A 25103 D 25103 D 25104 A 25104 A 25104 B 25104 C 25104 C 25104 C 25104 D 25104 D 25105 A 25108 C 25110 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I.5. Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/10806, 17/10823) . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . I.6. a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/10807, 17/10823) . b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . I.7. Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/10823, 1710824) . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25112 D 25115 C 25117 D 25120 C 25121 B 25123 A 25125 B 25126 C 25127 D 25129 B 25131 A 25132 B 25134 B 25135 D 25136 A 25137 D 25139 B 25141 A 25142 A 25143 D 25145 D 25146 A 25146 C 25148 A 25149 A 25150 A 25151 A 25153 A 25154 C 25156 B 25157 C 25157 D 25157 D 25159 B 25160 C 25163 A 25164 C 25164 D 25165 A 25166 C 25167 D 25169 B 25171 B 25172 A 25173 D 25174 B 25175 B 25175 B 25177 D 25177 D 25179 B 25181 B 25182 C 25184 A 25185 B 25188 B 25189 D 25191 C 25192 A 25192 B 25193 C 25194 C 25196 A 25197 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . I.8. Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 17/10814, 17/10823) . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck der Antwort auf die Mündliche Frage 69 (203. Sitzung) Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Themen der Sitzung der Deutsch-Tschechi- schen Kommission am 12. November 2012 Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25198 A 25198 C 25199 D 25200 A 25201 C 25202 C 25203 D 25205 C 25207 A 25208 D 25210 C 25212 D 25213 D 25215 A 25215 C 25217 B 25218 C 25220 C 25221 A 25221 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 25103 (A) (C) (D)(B) 206. Sitzung Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 Beginn: 10.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 206. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. November 2012 25221 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Neuabdruck der Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (203. Sitzung, Drucksache 17/11282, Frage 69): Welche inhaltlichen Punkte sollen nach jetzigem Stand auf der kommenden Sitzung der Deutsch-Tschechischen Kom- mission am 12. November 2012 in Berlin behandelt werden – bitte möglichst konkrete Angabe inklusive Hinweis, ob sie bereits Bestandteil einer (gegebenenfalls vorläufigen) Tages- ordnung sind –, und welche Punkte hat das Bundesministe- rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU, unabhängig davon bzw. darüber hinaus bislang für sich ins Auge gefasst, die es ansprechen/behandeln möchte (bitte ebenfalls möglichst konkrete Angabe)? Es werden die üblichen Tagesordnungspunkte behan- delt, die die gegenseitige Information über legislative und administrative Fragen der Aufsichtsbehörden sowie über den Betrieb der Kernkraftwerke im vergangenen Jahr beinhalten. Ansonsten ist die Abstimmung der Ta- gesordnung noch nicht abgeschlossen. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Burkert, Martin SPD 20.11.2012 Dyckmans, Mechthild FDP 20.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 20.11.2012 Fritz, Erich G. CDU/CSU 20.11.2012* Gabriel, Sigmar SPD 20.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 20.11.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 20.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 20.11.2012 Hintze, Peter CDU/CSU 20.11.2012 Hunko, Andrej DIE LINKE 20.11.2012* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Kühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Laurischk, Sibylle FDP 20.11.2012 Dr. Lötzsch, Gesine DIE LINKE 20.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 20.11.2012 Nahles, Andrea SPD 20.11.2012 Nink, Manfred SPD 20.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 20.11.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.11.2012 Rupprecht (Tuchen- bach), Marlene SPD 20.11.2012* Dr. Schröder (Wies- baden), Kristina CSU/CSU 20.11.2012 Tempel, Frank DIE LINKE 20.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 20.11.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 20.11.2012 Dr. Westerwelle, Guido FDP 20.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 206. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08 Finanzen, Bundesrechnungshof Epl 20, I.4.c)-e) Fiskalvertrag Epl 06 Innen Epl 07, 19 Justiz, Bundesverfassungsgericht Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Ich grüße ausdrücklich auch die welt-
    weite Netzgemeinde vor dem Livestream.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    An die Adresse unserer Kollegin Gisela Piltz gerichtet,
    sage ich: Gut gemeint ist oft nicht gut gemacht.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das habe ich von euch gelernt!)


    Insofern unterscheidet sich die Stiftung Datenschutz, die
    hier in Berlin auf den Weg gebracht wird, von dem, was
    wir in Nordrhein-Westfalen machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Gisela Piltz [FDP]: Ach ja?)


    Als Grüne sind wir überzeugt: Die Stärke unserer Ge-
    sellschaft lässt sich ablesen am Umgang mit Schwäche-
    ren, mit Menschen, die Unterstützung brauchen. Warum
    sage ich das hier und nicht in einer Rede zum Sozialetat?
    Weil es hier natürlich auch um die Flüchtlinge, um die
    Asylsuchenden geht, die bei uns Schutz suchen und um
    die wir uns besonders bemühen sollten.

    Hier gibt es offensichtlich einen großen Graben zwi-
    schen den Regierungsfraktionen, ihrem Innenminister
    und uns. Am 24. Oktober 2012 wurde einen Steinwurf
    von hier das Mahnmal für die ermordeten Sinti und
    Roma eingeweiht. Einen Tag später hatte der Innen-
    minister nichts Besseres zu tun, als angesichts der gestie-
    genen Zahl von Asylanträgen von Flüchtlingen aus Ser-
    bien und Mazedonien diesen Menschen Asylmissbrauch
    vorzuwerfen,


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Wie ist denn die Anerkennungsquote?)


    Menschen, die in ihren Herkunftsländern durch Verfol-
    gung und Rassismus bedroht sind. Bei ihnen handelt es
    sich mehrheitlich um Sinti und Roma. Ich finde ein sol-
    ches Verhalten absolut unwürdig. Ich hoffe, dass das
    kein Vorgeschmack auf den Bundestagswahlkampf im
    kommenden Jahr ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Der Innenminister konnte das sogar noch toppen. Er
    kündigte an, dass die Asylsuchenden aus Serbien und
    Mazedonien eine reduzierte Barleistung auf der Grund-
    lage einer Ausnahmeregelung im Asylbewerberleis-
    tungsgesetz erhalten sollen. Auch diesen Vorschlag halte
    ich für völlig inakzeptabel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Richtig und notwendig wäre es, das Asylbewerberleis-
    tungsgesetz in Gänze abzuschaffen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Fragen Sie einmal die Länder, was die dazu sagen!)


    Es ist verfassungswidrig. Das ist klar festgestellt wor-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Selbstverständlich müssen Menschen, die bei uns Schutz
    suchen, ein Recht auf ein menschenwürdiges Existenz-
    minimum haben. Ich erwarte, dass die Bundesregierung
    endlich bei der Überwindung des Asylbewerberleis-
    tungsgesetzes aktiv wird und nicht nach irgendwelchen
    Schlupflöchern sucht, asylsuchenden Menschen, die zu
    uns kommen, um Schutz zu finden, noch weniger Geld
    auszuzahlen.

    Direkt um die Ecke, vor dem Brandenburger Tor,
    kämpfen und demonstrieren Flüchtlinge. Mit einem
    Hungerstreik wollen sie auf ihre perspektivlose Lebens-
    situation aufmerksam machen. Ich halte den Protest ge-
    gen die aktuellen Asylregelungen für völlig berechtigt.
    Neben dem Asylbewerberleistungsgesetz gehört auch
    die Residenzpflicht abgeschafft. Auch diese Menschen
    brauchen endlich Zugang zum Arbeitsmarkt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Asylsuchende zu diffamieren, ist völlig daneben.


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Wer tut das denn?)


    In Integration zu investieren, ist richtig. Bei den Integra-
    tionskursen hätte der Innenminister in diesem Jahr sogar
    große Spielräume gehabt. Im letzten Jahr – das ist schon
    gesagt worden – sind die Gelder nicht vollständig abge-
    flossen. Aber das darf doch gerade kein Anlass sein, die
    Mittel für die Integrationskurse zu kürzen. Genau das hat
    die schwarz-gelbe Bundesregierung aber faktisch getan.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Es ist absolut überfällig – das hätte man aus den vor-
    handenen Mitteln finanzieren können –, die Honorare
    der Lehrkräfte von Integrationskursen endlich deutlich
    zu erhöhen. Die jetzige Erhöhung, die hier von Frau
    Vogelsang als großartig verkündet worden ist, ist mick-
    rig. Von den derzeitigen Honorarsätzen – auch nach die-
    ser mickrigen Erhöhung – können die Lehrkräfte nicht





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)


    anständig leben. Fakt ist, dass viele von ihnen prekär be-
    schäftigt sind. Deshalb plädieren wir Grüne für eine
    Mindestvergütung von 30 Euro pro Stunde. Das ist auch
    haushälterisch absolut gut darstellbar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Gisela Piltz [FDP]: Das ist aber neu!)


    Wichtig wäre auch, den Kreis der Teilnahmeberechtig-
    ten bei den Integrationskursen auf Asylantragstellerinnen
    und Asylantragsteller sowie auf erwachsene Geduldete
    auszuweiten. Das fordert nicht nur die 7. Integrationsmi-
    nisterkonferenz, sondern auch die Integrationsbeauf-
    tragte der Bundesregierung. Wir sollten gemeinsam mehr
    für Integration tun. Das ist der richtige Weg in unserer
    multikulturellen Gesellschaft.

    Wir alle sind geschockt über die Mordserie des NSU
    und über das Versagen der Sicherheitsarchitektur. Ich
    bin, ehrlich gesagt, auch darüber geschockt, wie wich-
    tige Entscheidungsträger weiterhin nicht bereit sind, ihre
    problematische Rolle in diesem Zusammenhang zu re-
    flektieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin hochgradig alarmiert, dass eine aktuelle Studie
    der Friedrich-Ebert-Stiftung zu dem Ergebnis kommt,
    dass rechtsextremes Gedankengut in unserer Gesellschaft
    wieder auf dem Vormarsch ist. Rechtsextremismus be-
    ginnt bekanntlich im Kopf. Hier muss der Kampf gegen
    rechts ansetzen. Hierzu leistet die Bundeszentrale für
    politische Bildung einen entscheidenden Beitrag. Des-
    halb ist es richtig, dass die Mittel für die Bundeszentrale
    für das kommende Jahr um 2 Millionen Euro aufgestockt
    werden. Aber – auch das will ich sagen – diese Mittel sind
    für neue und zusätzliche Projekte gebunden. Deshalb hal-
    ten wir Grünen an der Forderung fest, dass die Kürzungen
    der Mittel für die Bundeszentrale, die in den vergangenen
    Jahren vollzogen worden sind, wieder rückgängig ge-
    macht werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich komme zum Schluss. Zum Thema Sport hat unser
    Hauptberichterstatter schon einiges Wichtiges gesagt.
    Klar ist: Es kann in der Spitzensportförderung des Bun-
    des so nicht weitergehen. Ich denke, dass die große Dis-
    kussion, die wir rund um Olympia im Zusammenhang
    mit den Zielvereinbarungen hatten und die wir im Zu-
    sammenhang mit der Finanzierung der NADA haben,
    zeigt, dass hier für die nächsten Haushaltsjahre ganz
    große Aufgaben sind. Ich würde mir wünschen, dass wir
    diese gemeinsam in Angriff nehmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Wir danken, Frau Kollegin Katja Dörner. – Nächster

Redner für die Bundesregierung ist Bundesminister

Hans-Peter Friedrich. Bitte schön, Herr Bundesminister
Hans-Peter Friedrich.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des In-
nern:

Vielen Dank. – Herr Präsident! Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Ich möchte als Allererstes zu dem,
was die Kollegin Dörner zum Asylrecht gesagt hat, eine
Bemerkung machen: Es gibt kein Land auf der Welt, das
in vergleichbarer Weise großzügig ist bei der Aufnahme
von Menschen, die – egal wo auf der Welt – verfolgt
werden und Schutz und Hilfe brauchen. Wir sind das
Land, das immer bereit ist, diese Menschen aufzuneh-
men. Aber wir können sie nur dann aufnehmen, wenn
unsere Kapazitäten nicht überlaufen durch die, die nie
einen Anspruch haben oder erhalten werden, hier im
Land zu bleiben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Wo läuft denn was über? – Weitere Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Deswegen sage ich Ihnen: Natürlich weiß ich, dass es
auch Menschen in Serbien und in Mazedonien schlecht
geht. Aber die Europäische Union stellt Millionen und
Abermillionen zur Verfügung, um diesen Menschen zu
helfen. Ich erwarte von den Regierungen in Serbien und
in Mazedonien, dass sie den Menschen diese Hilfe zu-
kommen lassen. Das können wir in Europa auch verlan-
gen. Unsere Kapazitäten müssen für diejenigen offenge-
halten werden, die verfolgt werden, die unter politischer
Verfolgung leiden. Wir haben hier bei uns Menschen aus
dem Iran, aus Afghanistan und aus dem Irak aufgenom-
men.


(Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Bundesminister.

    Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des In-
    nern:

    Jetzt keine Zwischenfrage. – Wir stehen vor neuen
    Problemen. Man weiß nicht, was in Syrien passieren
    wird. Wir müssen auch in der Zukunft, wenn es neue He-
    rausforderungen gibt, in der Lage sein, Hilfe zu leisten.
    Deswegen ist es nicht in Ordnung, dass wir jetzt akzep-
    tieren sollen, dass Wirtschaftsflüchtlinge, die natürlich
    ein schlechteres Leben haben als wir – keine Frage –, zu
    uns kommen. Vielmehr müssen wir denen in ihren Län-
    dern helfen; denn wir brauchen die Kapazitäten und
    Hilfsmöglichkeiten für diejenigen, die als politisch Ver-
    folgte unsere Hilfe dringend brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zynisch!)






    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) (C)



    (D)(B)


    Was den Haushalt betrifft, will ich zunächst ganz
    herzlich den Berichterstattern danken, die sehr konstruk-
    tiv an diesem Haushalt mitgewirkt haben. Wir haben ei-
    nen Entwurf vorgelegt, der an der einen oder anderen
    Stelle nachjustiert wurde bzw. in dem umgeschichtet
    wurde. Nicht alles, lieber Herr Kollege Danckert, was
    auch ich mir gewünscht hätte, ist finanzierbar. Das ist in
    Zeiten, in denen eine Schuldenbremse eingehalten wer-
    den muss und in denen uns ein Geldbetrag zur Verfü-
    gung gestellt wird, den wir optimal und effizient einset-
    zen müssen, eben nicht anders möglich.

    Alle grundlegenden Weichenstellungen, die wir in
    den letzten Jahren vorgenommen haben, laufen auf die
    Modernisierung und die Steigerung der Effizienz unserer
    Sicherheitsbehörden hinaus; das ist etwas, das sich wie
    ein roter Faden durch diesen Haushalt, sofern er die Si-
    cherheitsbehörden betrifft, zieht. Wir haben islamisti-
    sche Terrorgefahr für unser Land; wir haben rechts- und
    linksextremistische Gewaltgefahr in unserem Land.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und das mal wieder in einem Satz! Das ist echt ungeheuerlich!)


    Deswegen ist es notwendig, dass wir die Abwehrkraft
    dieses Staates gegen kriminelle Angriffe stärken.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: In welcher Welt leben Sie eigentlich?)


    Notwendig ist auch, dass wir diese Abwehrkraft stärken,
    indem wir die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden
    verbessern, sie mit den neuen Möglichkeiten der Tech-
    nologie unterstützen und die modernen Informations-
    und Kommunikationstechnologien einsetzen, um unsere
    Behörden gegenüber Kriminellen und Angreifern von al-
    len Seiten abwehrfähig zu machen.

    Deswegen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
    haben wir im letzten Jahr die Antiterrorgesetze verlängert.
    Deswegen haben wir als Reaktion auf die Herausforderung
    des Rechtsextremismus, die durch den Rechtsterrorismus
    im letzten Jahr deutlich geworden ist, ein Gemeinsames
    Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus auf die Beine
    gestellt. Wir haben es um ein GETZ erweitert, das alle
    Phänomenbereiche abdeckt und in dem sich die Sicher-
    heitsbehörden allen Phänomenbereichen widmen kön-
    nen. Wir ergänzen dies durch ein Gemeinsames Inter-
    netzentrum, in dem insbesondere die Gefahren durch die
    Propaganda von Extremisten, die im Netz vor allem jun-
    gen Leuten drohen, analysiert werden.

    Wir haben, um all das zu unterstützen, eine Rechts-
    extremismusdatei auf den Weg gebracht, die die Sicher-
    heitsbehörden, Polizeien und Verfassungsschutzbehör-
    den von Bund und Ländern, in die Lage versetzt, einen
    Überblick über Gewalttäter und Extremisten im rechts-
    extremistischen Bereich im ganzen Land zu bekommen.
    Das ist dringend notwendig, und das ist die richtige Ant-
    wort auf die NSU-Mordserie.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, darüber hi-
    naus haben wir eine Visawarndatei eingeführt. Sie soll
    sicherstellen, dass Personen, die sich in unserem Land

    aufhalten wollen, mit denjenigen, die in den Antiterror-
    dateien aufgeführt sind, abgeglichen werden.

    Gestern haben wir ein Nationales Waffenregister auf
    den Weg gebracht. Damit gewährleisten wir, dass die für
    Waffen zuständigen Behörden in den Kommunen und in
    den Ländern einen Überblick über die registrierten lega-
    len Waffen haben; diese gelangen nämlich häufig in den
    Untergrund, also in die Illegalität. Deswegen ist dieses
    Nationale Waffenregister von entscheidender Bedeu-
    tung.

    Es geht also nicht nur darum, eine Vernetzung zwi-
    schen den Behörden auf Bundesebene herzustellen, son-
    dern auch darum, eine Vernetzung mit den Ländern und
    Kommunen zu schaffen; das ist, glaube ich, der richtige
    Weg.

    Ich werde heute und morgen in London mit den Kol-
    legen der G 6, der großen Länder in Europa, auch da-
    rüber sprechen, wie wir darüber hinaus die europäischen
    Grenzen besser sichern können. Denn, meine sehr ver-
    ehrten Damen und Herren, ein freiheitliches Europa
    ohne Grenzen macht es erforderlich, dass wir unsere
    Grenzen unter Anwendung modernster Möglichkeiten so
    überwachen, dass wir in der Lage sind, herauszufinden,
    wer eigentlich zu uns kommt bzw. welche Elemente sich
    von wo auch immer auf der Welt zu uns bewegen.

    Die Behörden zu modernisieren und die Behörden zu
    vernetzen, bedeutet aber auch, jede Behörde für sich zu
    modernisieren. Lieber Kollege Bockhahn,


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Ja, bitte?)


    ich frage mich: Wen wollen Sie eigentlich schützen?


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Mich – vor Ihnen! – Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Was für eine Frage!)


    Noch gestern wurde mir – auch von Ihnen, aus dem lin-
    ken Lager – vorgeworfen, es gebe so viele illegale Waf-
    fen in diesem Land.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Ja! – Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Stimmt doch!)


    Wenn das BKA und andere Sicherheitsbehörden aber ge-
    gen illegale Waffenhändler vorgehen wollen, indem sie
    auf richterliche Anordnung zum Beispiel im Bereich der
    organisierten Kriminalität mit Abhörsoftware Personen
    überwachen, dann kommen Sie daher und reden von Be-
    spitzelung. Wir führen einen Kampf gegen organisierte
    Kriminalität, weltweit. Deswegen muss auch das BKA
    in der Lage sein, sich entsprechend auszurüsten und ent-
    sprechend tätig zu werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Aber auch gegen viele andere! Sie missbrauchen dieses Recht! Das ist das Problem!)


    Meine Damen und Herren, wir stärken ein weiteres
    Mal die Bundespolizei. Das Attraktivitätsprogramm ist
    bereits genannt worden: 635 Stellen werden aus dem
    mittleren Dienst in den gehobenen Dienst überführt. Da-





    Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich


    (A) (C)



    (D)(B)


    durch erhöhen wir die Anziehungskraft unserer Bundes-
    polizei weiter. Wir haben den Anteil des gehobenen
    Dienstes am Personalkörper inzwischen auf 40 Prozent
    verdoppelt. Ich glaube, das kann sich sehen lassen.

    Kollege Danckert, erst im letzten Jahr sind die Spiel-
    räume – die Obergrenzen, die in der Verordnung vorge-
    sehen sind – im Haushaltsausschuss voll ausgereizt wor-
    den. Ich werde mich bemühen – aber ich weiß, dass das
    im Rahmen von finanziell begrenzten Möglichkeiten ge-
    schieht –, dass die Obergrenzen in der Stellenobergren-
    zenverordnung im nächsten Haushalt angehoben wer-
    den. Darüber werden wir beim nächsten Haushalt reden.

    Zum Thema „Obermeisterbauch“: In den letzten drei
    Jahren sind bei den immerhin über 40 000 Bundespoli-
    zisten gerade einmal 9 nur mit A 8 in Pension gegangen.
    Der „Obermeisterbauch“ ist also eine etwas überzeich-
    nete, überspitzte Darstellung des Problems, dass wir na-
    türlich nur eine begrenzte Zahl an A-9-Stellen zur Verfü-
    gung haben. Aber auch da sind wir auf einem guten
    Weg. Ich bin, wie gesagt, gerne bereit – auch im Hin-
    blick auf die Aufstellung des nächsten Haushalts –, da-
    rüber zu reden, wie wir auch in diesem Bereich Entspan-
    nung und Entlastung schaffen und die Attraktivität der
    Bundespolizei weiter steigern können.

    Es ist wichtig, dass wir die Polizei mit entsprechender
    Informations- und Kommunikationstechnologie ausstat-
    ten. Ich bin sehr dankbar, dass nicht nur die 33 Millionen
    Euro dazukommen, die wir ohnehin als Steigerung vor-
    gesehen hatten, sondern der Haushaltsausschuss darüber
    hinaus – ich bedanke mich bei denen, die das auf den
    Weg gebracht haben – zusätzliche 15 Millionen Euro für
    die Bundespolizei aus dem Bereich Integrationskurse zur
    Verfügung stellt. Denn der Nachholbedarf früherer Jahre
    bei den Integrationskursen ist abgearbeitet, und die Zahl
    der Teilnehmer sinkt jetzt. Gleichwohl haben wir einen
    Teil des frei werdenden Geldes dazu verwendet, die
    Vergütung der Lehrer zu erhöhen. Dafür werden über
    20 Millionen Euro eingesetzt. Ich glaube, das ist der
    richtige Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich bin sehr dankbar, dass man sich fraktionsübergrei-
    fend dafür ausgesprochen hat, die Mittel für das THW
    – diejenigen, die mit ehrenamtlichen Kräften einen her-
    vorragenden Beitrag zum Schutz und zur Sicherheit un-
    serer Zivilbevölkerung leisten und bei internationalen
    Einsätzen ein wunderbares Aushängeschild unseres Lan-
    des sind – um 2 Millionen Euro zu erhöhen. Das ist not-
    wendig und sinnvoll; denn es muss Werbung gemacht
    werden: Auch das THW ist darauf angewiesen, Nach-
    wuchs zu gewinnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der Sport ist genannt worden. Bei der Finanzierung
    der NADA werden wir in der Zukunft noch besser wer-
    den müssen; aber wenn ich darauf hinweisen darf: Da
    haben die Länder auch Nachholbedarf.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ein großes
    und wichtiges Kapitel, dem sich das Bundesinnenminis-
    terium zu widmen hat, ist der demografische Wandel.
    Hier sind die neuen Länder mit ihrer Innovationskraft
    und ihrer Flexibilität vorbildlich. Wir wissen, dass man
    das finanziell unterlegen muss.


    (Lachen des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


    Der Solidarpakt II steht bis 2019; das ist überhaupt keine
    Frage. Darüber hinaus werden wir, auch was die EU-
    Förderung angeht, hoffentlich eine gute und vernünftige
    Anschlussfinanzierung in Brüssel durchsetzen können.

    Insgesamt ist der Haushalt des Bundesinnenministe-
    riums, wie ich denke, ein Haushalt, in dem Sparsamkeit,
    Effizienz und Zukunftsorientierung an die Spitze gestellt
    werden. Dafür darf ich mich bei allen, die daran mitge-
    wirkt haben, noch einmal ganz herzlich bedanken.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)