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    Plenarprotokoll 17/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 43: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der elterlichen Sorge nicht mitei- nander verheirateter Eltern (Drucksache 17/11048) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,  Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 44: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Sebastian Edathy, Ingo Egloff, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD sowie den Abgeordneten Renate Künast, Ekin Deligöz, Monika Lazar, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Füh- rungsgremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11139) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 45: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Stabilisierung des Finanzmarktes (Drittes Finanzmarktstabi- lisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksache 17/11138) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24539 A 24539 B 24540 C 24542 A 24543 D 24545 A 24545 D 24547 A 24548 C 24551 A 24552 B 24553 D 24555 A 24556 A 24556 A 24557 D 24559 D 24561 B 24563 A 24564 C 24567 A 24568 C 24569 D 24571 A 24572 A 24573 D 24574 A 24576 A 24576 B 24576 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 46: a) Antrag der Abgeordneten Caren Marks, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Alleinerziehende besser unterstützen (Drucksache 17/11032) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Gabriele Hiller- Ohm, Anette Kramme, Anton Schaaf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Strategien für eine bes- sere Förderung von Alleinerziehenden in der Grundsicherung (Drucksache 17/11038) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehende entlasten – Unterhaltsvorschuss ausbauen (Drucksache 17/11142) . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 47: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksachen 17/243, 17/2070 Buchstabe b) Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahres- steuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24577 C 24579 A 24580 C 24581 D 24582 D 24584 B 24585 C 24586 B 24586 C 24586 C 24586 D 24588 A 24589 B 24590 C 24591 A 24592 B 24593 C 24594 B 24595 C 24596 C 24596 D 24598 A 24599 C 24600 B 24601 A 24602 A 24603 C 24605 A 24606 A 24606 C 24606 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24539 (A) (C) (D)(B) 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24605 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 26.10.2012 van Aken, Jan DIE LINKE 26.10.2012 Altmaier, Peter CDU/CSU 26.10.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 26.10.2012 Barthel, Klaus SPD 26.10.2012 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 26.10.2012 Becker, Dirk SPD 26.10.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 26.10.2012 Brehmer, Heike CDU/CSU 26.10.2012 Burgbacher, Ernst FDP 26.10.2012 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012** Dörflinger, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Ferlemann, Enak CDU/CSU 26.10.2012 Freitag, Dagmar SPD 26.10.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 26.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 26.10.2012 Gabriel, Sigmar SPD 26.10.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 26.10.2012 Golze, Diana DIE LINKE 26.10.2012 Gruß, Miriam FDP 26.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 26.10.2012 Höger, Inge DIE LINKE 26.10.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Hoff, Elke FDP 26.10.2012 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Klimke, Jürgen CDU/CSU 26.10.2012** Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 26.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 26.10.2012 Dr. Lauterbach, Karl SPD 26.10.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Nink, Manfred SPD 26.10.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 26.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 26.10.2012 Schreiner, Ottmar SPD 26.10.2012 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.10.2012* Stracke, Stephan CDU/CSU 26.10.2012 Thönnes, Franz SPD 26.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.10.2012 Vogler, Kathrin DIE LINKE 26.10.2012 Dr. Volk, Daniel FDP 26.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 26.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 26.10.2012 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 26.10.2012**  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24606 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 127. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetz- entwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tages- ordnungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentli- che Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist offensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Der in Rede stehende Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grü- nen hingegen setzt auf pure Effekthascherei, diese Art der politischen Auseinandersetzung lehne ich ab. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Olaf Gutting (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentliche Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist of- fensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag Kranke entlasten – Praxisgebühr abschaffen auf Drucksache 17/11140 zurückzieht. Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 26.10.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24607 (A) (C) (D)(B) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Teilhabe und Perspektiven für Langzeitarbeitslose mit einem verlässlichen So- zialen Arbeitsmarkt schaffen auf Drucksache 17/1205 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Einführung des Luftverkehrsteuergesetzes auf den Luftverkehrssektor und die Entwicklung der Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer – Drucksachen 17/10225, 17/10707 Nr. 1.3 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 14 Titel 712 01 – Baumaßnah- men von mehr als 1 Mio. Euro im Einzelfall – bis zur Höhe von 13,5255 Mio. Euro – Drucksachen 17/10336, 17/10707 Nr. 1.7 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.1  EuB-BReg 39/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.3 EuB-BReg 48/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.10 Ratsdokument 12616/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.21 Ratsdokument 18645/11 Finanzausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.31 Ratsdokument 12771/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.21  Ratsdokument 12483/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.11  Ratsdokument 16301/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.22  Ratsdokument 16844/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.23 Ratsdokument 16845/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/10710 Nr. A.47  EP P7_TA-PROV(2012)0209 Drucksache 17/10710 Nr. A.48  Ratsdokument 10746/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.9 Ratsdokument 13211/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.10 Ratsdokument 13264/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.19 Ratsdokument 10166/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.20 Ratsdokument 10907/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.52 Ratsdokument 12756/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.56 Ratsdokument 12969/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.12 Ratsdokument 13301/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/9797 Nr. A.8  EP P7_TA-PROV(2012)0147 Drucksache 17/10208 Nr. A.22  Ratsdokument 10923/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.23  Ratsdokument 10926/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.58  Ratsdokument 12013/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.61 Ratsdokument 13052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10710 Nr. A.71  EP P7_TA-PROV(2012)0235 Drucksache 17/10710 Nr. A.72  Ratsdokument 11490/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.73 Ratsdokument 11491/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.74 Ratsdokument 11938/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.75 Ratsdokument 12216/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.78  Ratsdokument 12400/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.79  Ratsdokument 12968/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.80  Ratsdokument 13107/12  Drucksache 17/10898 Nr. A.13 Ratsdokument 13220/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/6407 Nr. A.31  Ratsdokument 11205/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.32  Ratsdokument 11237/11  Drucksache 17/6985 Nr. A.74  Ratsdokument 12141/11 Drucksache 17/7091 Nr. A.10  Ratsdokument 13478/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.29  Ratsdokument 15247/11  Drucksache 17/8426 Nr. A.58 Ratsdokument 17273/11 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 43 Elterliche Sorge nicht verheirateter Eltern TOP 44 Frauen in Führungsgremien TOP 45 Finanzmarktstabilisierungsgesetz TOP 46 Unterstützung Alleinerziehender TOP 47 Finanzierung von Frauenhäusern Anlagen
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    Rede von Pascal Kober


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Wunderlich, Sie haben sich hier in der Debatte als
    bekennender Lutheraner gezeigt. Das finde ich gut.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Ja, das mache ich ständig!)


    Dann wissen Sie aber auch, dass die Heilige Schrift da-
    vor warnt, dass Propheten auftreten werden, die falsche
    Wunder und Zeichen versprechen.


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Die sehe ich hier überall sitzen! – Gegenruf des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU]: Es war nicht von Schreihälsen die Rede, sondern von Propheten, Herr Kollege!)


    Herr Wunderlich, wenn ich mir Ihre Politik und die
    Anträge, die Sie Woche für Woche in den Deutschen
    Bundestag einbringen, anschaue, dann muss ich sagen:
    Sie versuchen immer wieder, den Eindruck zu erwecken,
    als könne Politik Manna vom Himmel regnen lassen. Als
    Lutheraner sollten Sie aber wissen, dass das den Men-
    schen und der Politik nicht möglich und Gott selbst vor-
    behalten ist.


    (Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein!)


    Deshalb sollten Sie sich hier lieber mit realistischer Poli-
    tik auseinandersetzen und den Menschen nicht Sand in
    die Augen streuen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Jetzt ist aber gut, Herr Kober! Sie versprechen den Menschen den Himmel, weil Sie sagen: Selig sind die Armen! Bergpredigt! Wir können gern eine theologische Diskussion machen!)


    Lieber Herr Wunderlich, zu dieser realistischen Poli-
    tik gehört es auch, dass die Integration von Menschen in
    den Arbeitsmarkt eine schwierige Aufgabe ist. Aber
    kaum eine Regierung – vor allen Dingen nicht in den
    letzten Jahrzehnten – war bei der Aufgabe, Menschen in
    den Arbeitsmarkt zu integrieren, so erfolgreich wie diese





    Pascal Kober


    (A) (C)



    (D)(B)


    Regierungskoalition. Das betrifft ausdrücklich auch Al-
    leinerziehende im SGB-II-Bezug. Frank Heinrich hat
    schon darauf hingewiesen. In den Jahren dieser Regie-
    rungskoalition ist es gelungen, über 200 000 Alleinerzie-
    henden in die Erwerbstätigkeit zu verhelfen.

    Das ist für jeden Einzelnen, für jede Einzelne ein Rie-
    senerfolg. Darüber sollten wir uns zunächst einmal ge-
    meinsam freuen. Dass dieser Schritt vielen noch nicht
    gelungen ist und darüber hinaus weiterer Unterstüt-
    zungsbedarf besteht, will hier niemand bestreiten. Aber
    wir können keine Wunder versprechen, sondern wir
    müssen realistisch Politik machen.

    Zu dieser realistischen Politik gehört, dass sich die
    Regierungskoalition – Frank Heinrich hat schon darauf
    hingewiesen – mit einzelnen und klugen Programmen
    dieser Aufgabe stellt. „Gute Arbeit für Alleinerzie-
    hende“ ist ein solches Programm, das wir mit insgesamt
    60 Millionen Euro fördern. Frank Heinrich hat auf die
    25 Millionen Euro hingewiesen, mit denen das Pro-
    gramm „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerzie-
    hende“ unterlegt ist.

    Am Ende – das wissen wir alle – ist das Hauptprob-
    lem für Alleinerziehende, dass es an Kinderbetreuung
    fehlt.


    (Heidrun Dittrich [DIE LINKE]: Genau!)


    An dieser Stelle, liebe Kolleginnen und Kollegen von
    SPD und Bündnis 90/Die Grünen, muss man auch ein-
    mal darauf hinweisen, dass der Bund hier in den vergan-
    genen Jahren in Vorleistung getreten ist.


    (Caren Marks [SPD]: Dafür hat die SPD gesorgt!)


    Er hat seine Aufgaben erfüllt, wenn es um den Ausbau
    von Kinderbetreuung geht. Viele Bundesländer – auch
    SPD-regierte Länder – rufen die zur Verfügung gestell-
    ten Mittel jedoch nicht in dem Maße ab, wie es möglich
    wäre. Trotzdem steht diese Regierungskoalition auch
    weiterhin zum Ausbau von Kinderbetreuung. Wir wer-
    den den Ausbau von Kinderbetreuung ab dem Jahr 2014
    mit 845 Millionen Euro weiter fördern.


    (Caren Marks [SPD]: Das hat die SPD in der Großen Koalition durchgesetzt! Alles andere wäre Vertragsbruch!)


    Das sind Riesenleistungen, die diese Gesellschaft er-
    bringt. Ich glaube, dass die Alleinerziehenden in dieser
    Regierungskoalition einen guten Anwalt haben.


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Oh! Das grenzt an Selbstanzeige! – Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Heiterkeit bei der Opposition!)


    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wün-
    sche Ihnen ein schönes Wochenende.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
den Drucksachen 17/11032, 17/11038 und 17/11142 an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorge-
schlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der
Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 47 auf:

Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (13. Ausschuss) zu dem An-
trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus
Ernst, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion DIE LINKE

Bundeseinheitliche Finanzierung von Frauen-
häusern sicherstellen

– Drucksachen 17/243, 17/2070 Buchstabe b –

Berichterstattung:
Abgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker 
Marlene Rupprecht (Tuchenbach)
Nicole Bracht-Bendt 
Cornelia Möhring 
Monika Lazar

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat die Kollegin Winkelmeier-Becker für
die Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Mit meiner zweiten Rede kann ich anschließen an
    die erste Rede, die ich heute gehalten habe. Auch hier
    geht es wieder um den besonderen Blickwinkel auf die
    Situation von Frauen, diesmal von Frauen in einer be-
    sonderen Lage, nämlich in einer Gefahren- und Notsi-
    tuation, in der sie schnell Hilfe brauchen, weil sie zu
    Hause einen massiven und gewaltträchtigen Konflikt ha-
    ben, in der Regel mit dem Partner.

    Die Aspekte, die wir vorhin in der Debatte angespro-
    chen haben, spielen auch hier eine Rolle: Die eigene so-
    ziale Sicherheit, der eigene Status, die eigene Sicherheit
    – auch die Selbstsicherheit – der Frauen sind häufig,
    auch in der Entstehungsgeschichte eines solchen Kon-
    flikts, mit von Bedeutung. Auch in der Situation der
    Hilfsbedürftigkeit macht es einen Unterschied, ob man
    auf eine eigene Absicherung zurückgreifen kann oder
    nicht.

    Bei den Themen, die wir schon behandelt haben, kann
    man, wenn man so will, den einen oder anderen Stand-
    punkt kontrovers diskutieren. Bei dem Thema „Gewalt
    gegen Frauen“ gibt es ganz klar den gemeinsamen





    Elisabeth Winkelmeier-Becker


    (A) (C)



    (D)(B)


    Standpunkt, dass das ein No-Go ist und wir da ein wirk-
    sames Hilfesystem entgegensetzen müssen.

    Dieses Hilfesystem ist in Deutschland sehr vielfältig
    gewachsen in der Zuständigkeit der Länder und Kom-
    munen. Da wird bereits jetzt sehr fachkundige, enga-
    gierte und auch wirkungsvolle Hilfe geleistet.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unterfinanziert!)


    Trotzdem ist klar – das ist der Befund –, dass der Bedarf
    an niedrigschwelliger und erreichbarer Hilfe noch nicht
    gedeckt ist.

    Wir haben deshalb in dieser Legislaturperiode zwei
    Dinge auf den Weg gebracht, um das System gezielt zu
    verbessern. Zum einen haben wir für Frauen in Notsitua-
    tionen eine Helpline organisiert, ein Telefonangebot, das
    rund um die Uhr, 24 Stunden, niedrigschwellig und
    schnell zu erreichen ist.

    Am anderen Ende dieser Helpline sitzen qualifizierte,
    gut ausgebildete Beraterinnen mit mehrsprachigem An-
    gebot – denn es richtet sich ja auch an Frauen mit unter-
    schiedlichem Sprachhintergrund –, die dann beraten
    können, was in der jeweiligen Situation schnell an Hilfe
    verfügbar und erreichbar ist. Das ist ein ganz wichtiges
    Hilfsangebot, um die verschiedenen Dinge zu koordinie-
    ren und die Frau wirklich dorthin zu lotsen, wo ihr ge-
    holfen werden kann. Voraussetzung ist natürlich, dass es
    ein Angebot gibt.

    Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, ob das An-
    gebot reicht. Das ist der zweite Punkt, den wir im Koali-
    tionsvertrag festgeschrieben hatten, nämlich zunächst
    einmal eine gesicherte Faktenbasis über das zu schaffen,
    was denn in Deutschland in den verschiedenen Regionen
    bisher schon besteht und wo Defizite sind.

    Wir haben über 350 Frauenhäuser plus weitere
    Schutzwohnungen, die zusammen 6 000 Plätze bieten.
    Insgesamt werden diese 6 000 Plätze pro Jahr von etwa
    15 000 bis 17 000 Frauen und ihren Kindern, zusammen
    etwa 34 000 Personen, in Anspruch genommen. Dazu
    kommen 750 Fachberatungsstellen mit verschiedenen
    Arbeitsschwerpunkten, Migration, sexueller Missbrauch
    usw. Da sind verschiedene Themen von besonderer Be-
    deutung.

    Dieser Bericht konstatiert allerdings auch Zugangs-
    schwierigkeiten. 9 000 Frauen werden bei der Einrich-
    tung, bei der sie zunächst anklopfen, abgewiesen und
    müssen weitervermittelt werden, wenn es denn über-
    haupt gelingt, etwas Angemessenes für sie zu finden.

    Klar ist also, dass weiterer Bedarf besteht, dass Defi-
    zite ausgemerzt werden müssen. Da stellen sich – wie
    immer – zwei Fragen. Das eine ist die Frage: Was soll
    passieren, und wie wird es finanziert? Die zweite Frage
    ist: Wer ist zuständig, wer soll es machen?

    Die Linken schlagen in ihrem Antrag vor, das alles
    auf der Bundesebene zu machen und ein Bundesgesetz
    zur Regelung der Finanzierung der Frauenhäuser zu
    schaffen. Wir haben aber – ich sagte es eingangs – eine

    historisch gewachsene Situation, was die Kommunen
    und die Länder angeht. Diese haben sich auf der gemein-
    samen Frauenministerkonferenz im Jahre 2010 auch fes-
    ten Willens gezeigt, diese Aufgabe weiter wahrzuneh-
    men. Wir haben konstatiert, dass sie diese Aufgabe sehr
    ernst nehmen. Sie haben sich auch den Bericht angese-
    hen und werden jetzt schauen, was für sie daraus für
    Schlüsse zu ziehen sind. Daher dürfte es auch unter ver-
    fassungsrechtlichen Gesichtspunkten sehr schwierig
    sein, zu sagen: Nein, Länder, ihr macht das alles nicht
    gut genug. Der Bund ist zuständig.

    Ich sehe auch nicht, dass sich die Hoffnung, die Sie
    damit verbinden, erfüllt, nämlich dass der Bund so etwas
    per se alles besser machen würde. Wenn der Bund die
    Länder aus dieser Aufgabe entlässt, heißt das ja zunächst
    auch, dass die Länder das Geld, das sie da bisher hinein-
    stecken, nicht mehr für diese Aufgabe zur Verfügung
    stellen würden. Es müsste also der Bund all das substitu-
    ieren, was die Länder jetzt tun, und er müsste dann, da-
    mit sich vielleicht die Erwartung erfüllt, dass es besser
    wird, noch etwas obendrauf legen. Es ist zunächst sehr
    zweifelhaft, ob das passiert.

    Ich sehe, wie gesagt, auch nicht per se einen Vorteil
    darin, die Zuständigkeitsebene zu ändern. Die Länder
    sind durchaus in der Lage, da, wo es sinnvoll und not-
    wendig ist, zu kooperieren. Das haben sie gerade bei ih-
    rem Plan gezeigt, die Abiturprüfungen über die Länder
    hinweg in eigener Zuständigkeit besser zu koordinieren,
    weil da durchaus ein Bedarf gesehen wird. Das können
    sie auch bei anderen Aufgaben machen, sodass sich
    nicht unbedingt die Notwendigkeit ergibt, den Bund in
    die Aufgabe eintreten zu lassen und damit die Länder
    aus der Aufgabe herauszudrängen.

    Das heißt nicht, dass der Bund sich damit automatisch
    aus dem ganzen Thema verabschiedet. Der Bund hat
    durchaus eigene Möglichkeiten, die Situation der betrof-
    fenen Frauen zu verbessern. Viele beziehen Leistungen
    nach SGB II oder SGB XII. Genau in diesem Rege-
    lungsbereich sind Probleme ausgemacht, zum Beispiel
    wenn es um die Situation von Studentinnen, von Mi-
    grantinnen geht oder wenn es auch nur darum geht, die
    Bewilligungszeiten zu verkürzen, damit die Frau nicht
    schon wieder aus dem Frauenhaus weg ist, bevor der be-
    willigende Bescheid kommt.

    Ich würde vorschlagen, wir machen da, wo wir mit
    Sicherheit zuständig sind, unsere Hausaufgaben und ent-
    lassen die Länder nicht aus der Pflicht, sondern sorgen
    dafür, dass auch sie weiterhin für die gemeinsame Auf-
    gabe zuständig sind.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)