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ID1720204400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 43: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der elterlichen Sorge nicht mitei- nander verheirateter Eltern (Drucksache 17/11048) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,  Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 44: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Sebastian Edathy, Ingo Egloff, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD sowie den Abgeordneten Renate Künast, Ekin Deligöz, Monika Lazar, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Füh- rungsgremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11139) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 45: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Stabilisierung des Finanzmarktes (Drittes Finanzmarktstabi- lisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksache 17/11138) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24539 A 24539 B 24540 C 24542 A 24543 D 24545 A 24545 D 24547 A 24548 C 24551 A 24552 B 24553 D 24555 A 24556 A 24556 A 24557 D 24559 D 24561 B 24563 A 24564 C 24567 A 24568 C 24569 D 24571 A 24572 A 24573 D 24574 A 24576 A 24576 B 24576 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 46: a) Antrag der Abgeordneten Caren Marks, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Alleinerziehende besser unterstützen (Drucksache 17/11032) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Gabriele Hiller- Ohm, Anette Kramme, Anton Schaaf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Strategien für eine bes- sere Förderung von Alleinerziehenden in der Grundsicherung (Drucksache 17/11038) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehende entlasten – Unterhaltsvorschuss ausbauen (Drucksache 17/11142) . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 47: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksachen 17/243, 17/2070 Buchstabe b) Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahres- steuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24577 C 24579 A 24580 C 24581 D 24582 D 24584 B 24585 C 24586 B 24586 C 24586 C 24586 D 24588 A 24589 B 24590 C 24591 A 24592 B 24593 C 24594 B 24595 C 24596 C 24596 D 24598 A 24599 C 24600 B 24601 A 24602 A 24603 C 24605 A 24606 A 24606 C 24606 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24539 (A) (C) (D)(B) 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24605 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 26.10.2012 van Aken, Jan DIE LINKE 26.10.2012 Altmaier, Peter CDU/CSU 26.10.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 26.10.2012 Barthel, Klaus SPD 26.10.2012 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 26.10.2012 Becker, Dirk SPD 26.10.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 26.10.2012 Brehmer, Heike CDU/CSU 26.10.2012 Burgbacher, Ernst FDP 26.10.2012 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012** Dörflinger, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Ferlemann, Enak CDU/CSU 26.10.2012 Freitag, Dagmar SPD 26.10.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 26.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 26.10.2012 Gabriel, Sigmar SPD 26.10.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 26.10.2012 Golze, Diana DIE LINKE 26.10.2012 Gruß, Miriam FDP 26.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 26.10.2012 Höger, Inge DIE LINKE 26.10.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Hoff, Elke FDP 26.10.2012 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Klimke, Jürgen CDU/CSU 26.10.2012** Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 26.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 26.10.2012 Dr. Lauterbach, Karl SPD 26.10.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Nink, Manfred SPD 26.10.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 26.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 26.10.2012 Schreiner, Ottmar SPD 26.10.2012 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.10.2012* Stracke, Stephan CDU/CSU 26.10.2012 Thönnes, Franz SPD 26.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.10.2012 Vogler, Kathrin DIE LINKE 26.10.2012 Dr. Volk, Daniel FDP 26.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 26.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 26.10.2012 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 26.10.2012**  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24606 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 127. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetz- entwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tages- ordnungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentli- che Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist offensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Der in Rede stehende Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grü- nen hingegen setzt auf pure Effekthascherei, diese Art der politischen Auseinandersetzung lehne ich ab. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Olaf Gutting (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentliche Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist of- fensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag Kranke entlasten – Praxisgebühr abschaffen auf Drucksache 17/11140 zurückzieht. Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 26.10.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24607 (A) (C) (D)(B) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Teilhabe und Perspektiven für Langzeitarbeitslose mit einem verlässlichen So- zialen Arbeitsmarkt schaffen auf Drucksache 17/1205 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Einführung des Luftverkehrsteuergesetzes auf den Luftverkehrssektor und die Entwicklung der Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer – Drucksachen 17/10225, 17/10707 Nr. 1.3 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 14 Titel 712 01 – Baumaßnah- men von mehr als 1 Mio. Euro im Einzelfall – bis zur Höhe von 13,5255 Mio. Euro – Drucksachen 17/10336, 17/10707 Nr. 1.7 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.1  EuB-BReg 39/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.3 EuB-BReg 48/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.10 Ratsdokument 12616/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.21 Ratsdokument 18645/11 Finanzausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.31 Ratsdokument 12771/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.21  Ratsdokument 12483/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.11  Ratsdokument 16301/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.22  Ratsdokument 16844/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.23 Ratsdokument 16845/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/10710 Nr. A.47  EP P7_TA-PROV(2012)0209 Drucksache 17/10710 Nr. A.48  Ratsdokument 10746/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.9 Ratsdokument 13211/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.10 Ratsdokument 13264/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.19 Ratsdokument 10166/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.20 Ratsdokument 10907/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.52 Ratsdokument 12756/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.56 Ratsdokument 12969/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.12 Ratsdokument 13301/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/9797 Nr. A.8  EP P7_TA-PROV(2012)0147 Drucksache 17/10208 Nr. A.22  Ratsdokument 10923/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.23  Ratsdokument 10926/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.58  Ratsdokument 12013/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.61 Ratsdokument 13052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10710 Nr. A.71  EP P7_TA-PROV(2012)0235 Drucksache 17/10710 Nr. A.72  Ratsdokument 11490/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.73 Ratsdokument 11491/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.74 Ratsdokument 11938/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.75 Ratsdokument 12216/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.78  Ratsdokument 12400/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.79  Ratsdokument 12968/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.80  Ratsdokument 13107/12  Drucksache 17/10898 Nr. A.13 Ratsdokument 13220/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/6407 Nr. A.31  Ratsdokument 11205/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.32  Ratsdokument 11237/11  Drucksache 17/6985 Nr. A.74  Ratsdokument 12141/11 Drucksache 17/7091 Nr. A.10  Ratsdokument 13478/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.29  Ratsdokument 15247/11  Drucksache 17/8426 Nr. A.58 Ratsdokument 17273/11 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 43 Elterliche Sorge nicht verheirateter Eltern TOP 44 Frauen in Führungsgremien TOP 45 Finanzmarktstabilisierungsgesetz TOP 46 Unterstützung Alleinerziehender TOP 47 Finanzierung von Frauenhäusern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Nicole Bracht-Bendt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir
    haben in den letzten Monaten hier im Plenum schon sehr
    häufig über die Frage diskutiert, wie wir den Anteil
    weiblicher Führungskräfte in Spitzenpositionen der
    deutschen Wirtschaft steigern können. Wir sind uns ei-
    nig: Dieser Anteil ist noch viel zu gering und passt nicht
    zum Ausbildungsstand der Frauen, da der Anteil der
    Hochschulabsolventinnen über dem Anteil männlicher
    Akademiker liegt. Wir brauchen mehr Frauen in Füh-
    rungspositionen, und zwar nicht nur in Vorständen und
    Aufsichtsräten, sondern überall dort, wo Entscheidungen
    gefällt werden.

    Allerdings halten wir Liberale – da sage ich Ihnen
    nichts Neues – eine Zwangsquote für den denkbar
    schlechtesten Weg. Der Staat hat sich aus unternehmeri-
    schen Entscheidungen herauszuhalten. Wie wir gerade
    am Beispiel der EU-Kommission erleben durften, stehen
    wir damit keineswegs alleine da. Ich bin nicht über-
    rascht, dass Frau Reding am Dienstagabend mit ihrer
    EU-Quoten-Forderung für Aufsichtsräte gescheitert ist.
    Es ist bezeichnend, dass es ausgerechnet drei Kommis-
    sarinnen waren, die das Projekt Zwangsquote verhindert
    haben.

    Aus der Kommission ist zu hören, dass der Begriff
    „Quote“ im neuen Vorschlag von Frau Reding gar nicht
    mehr auftauchen darf. Das finde ich sehr interessant. Es
    geht laut einem FAZ-Bericht eher darum, Unternehmen
    zu bewegen, den geringen Frauenanteil in Führungsposi-
    tionen auszubauen, und zwar durch ein – ich zitiere –
    „faires, transparentes Verfahren“. Das entspricht genau
    dem, was wir als FDP-Fraktion seit langem fordern.


    (Beifall bei der FDP)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Fraktion Bünd-
    nis 90/Die Grünen, aus diesem Grund wird die FDP-
    Fraktion Ihrem vorliegenden Gesetzentwurf nicht zu-
    stimmen. Ich mache aber keinen Hehl daraus, dass ich
    Ihrem Gesetzentwurf, was die relativ langen Übergangs-
    fristen betrifft, durchaus etwas Positives abgewinnen
    kann. Dazu, wie Sie in Ihrem Gesetzentwurf auf mehr
    als einer Seite das Grundgesetz auslegen, muss ich Ihnen
    allerdings sagen: Hier habe ich eine ganz andere Auffas-
    sung. Da können Sie, Frau Künast – sie hört leider nicht
    zu –, wie beim letzten Mal auch heute gerne wieder mit
    dem Grundgesetz wedeln und Art. 3 Abs. 2 Grundgesetz
    vortragen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit dem GG wedelt man nicht!)


    Für mich zählt die unmissverständliche Aussage in
    Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz, in dem es heißt:

    Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner
    Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Sie können es sich aussuchen! Da steht ja sozusagen jeder drin!)


    seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, sei-
    ner religiösen oder politischen Anschauungen be-
    nachteiligt oder bevorzugt werden.





    Nicole Bracht-Bendt


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wenn das Thema Quote für Aufsichtsräte wieder ein-
    mal auf der Tagesordnung steht, wird automatisch das
    Beispiel Norwegen als vorbildlich herausgestellt. Das
    war auch heute schon der Fall. Aber auch in Norwegen
    hat die Quote nicht das bewirkt, was sie sollte, nämlich
    dass die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten insgesamt
    steigt.


    (Zuruf von der SPD: Doch!)


    In Wirklichkeit ist es doch so, dass eine Elite von rund
    70 Topmanagerinnen 300 Aufsichtsratsmandate auf sich
    vereint.

    Warum Sie im Bundestag nicht schon zu rot-grünen
    Zeiten eine Quote gefordert haben, sondern ausgerech-
    net zu einem Zeitpunkt, an dem sich etwas bewegt, einen
    Gesetzentwurf dazu vorlegen, erschließt sich mir nicht.
    Laut einer neuen Untersuchung wurden rund 40 Prozent
    aller neu zu besetzenden Führungspositionen im vergan-
    genen Jahr an Frauen vergeben. Das ist immer noch
    nicht der große Wurf – das gestehe ich ein –, aber es ist
    ein klarer Trend. Wir brauchen keine gesetzlichen Quo-
    tenregelungen. Das sage nicht nur ich, sondern das ist
    die Meinung der meisten Menschen, auch der überwie-
    genden Zahl der Frauen.

    Wir brauchen gesellschaftliche Akzeptanz. Diese lässt
    sich nicht per Gesetz verordnen. Ich bin sicher, dass wir
    hier auf einem guten Weg sind.


    (Beifall bei der FDP)


    Die FDP-Fraktion hat im vergangenen Jahr ein Posi-
    tionspapier für mehr Frauen in Führungspositionen
    vorgelegt, und zwar unter dem Motto „Rahmenbedin-
    gungen für mehr Teilhabe verbessern“. Einige Stich-
    worte hieraus sind:

    Erstens. Grundlagen für mehr Frauen in Führungs-
    positionen schaffen. Dazu gehört der Führungskräf-
    tenachwuchs. Hier müssen unbedingt die Bedingungen
    verbessert werden. Nicht die oberste Hürde ist die
    schwerste, sondern die darunter: Auf der zweiten Ebene
    müssen mehr Frauen im operativen Geschäft gefördert
    werden.


    (Christel Humme [SPD]: Da könnte man auch eine Quote einführen!)


    Zweitens. Flexibilisierung von Arbeitszeiten. Das ist
    erklärtermaßen ein häufig genannter Wunsch von Müt-
    tern und Vätern, auch von solchen in Führungspositio-
    nen.

    Drittens. Verbindliche Berichtspflichten und transpa-
    rente Selbstverpflichtungen. Das sind sozusagen Quoten,
    die sich die Unternehmen selbst geben. Wenn das auf
    freiwilliger Basis geschieht, sind auch wir Liberalen für
    eine Quote.


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Weil sie nichts ändert!)


    Meine Damen und Herren, beim Thema gleichberech-
    tigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungsgre-
    mien konzentrieren wir uns meiner Meinung nach viel
    zu sehr auf die börsennotierten DAX-Unternehmen. In

    den mittelständischen Unternehmen sind Frauen sowohl
    als Unternehmerinnen als auch in leitender Position
    längst keine Exoten mehr. Weit über 20 Prozent beträgt
    der Anteil von Chefinnen und leitenden Mitarbeiterin-
    nen.

    Warum funktioniert das im Mittelstand viel besser?
    Diese Frage sollten wir uns häufiger stellen.


    (Zuruf von der FDP: Ja!)


    Wenn es nach den Erfahrungen von Personalberatern
    geht, stehen die Zeichen gut, dass auch große Unterneh-
    men nachziehen. Bei allen Führungspositionen, für die
    Bewerber gesucht werden, heißt es: Es sind explizit
    Kandidatinnen erwünscht.

    Ich gebe zu: Dieser Wandel ist zum Teil vermutlich
    auf die öffentliche Debatte über eine staatliche Frauen-
    quote zurückzuführen. Das ist auch gut so. Dann hätte
    dieser unerträgliche Streit aus meiner Sicht wenigstens
    etwas Gutes bewirkt.


    (Stefan Liebich [DIE LINKE]: Sie können froh sein, dass Sie uns haben!)


    Ich möchte zum Schluss noch auf eines hinweisen,
    das mir in jeder Quotendiskussion extrem missfällt. Ge-
    setzlich verordnete Quoten sind auf Ergebnisgleichheit
    ausgerichtete Vorgaben, also nichts anderes als Planwirt-
    schaft.


    (Zurufe von der LINKEN: Oh!)


    Dieser unsägliche Kollektivismus steht in krassem Wi-
    derspruch zu unserer freiheitlichen Gesellschaftsord-
    nung.


    (Widerspruch bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die FDP-Fraktion bleibt dabei: Wir wollen keine
    Quote für die Aufsichtsräte.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir sind sicher, dass wir es auch ohne eine Quote hinbe-
    kommen und dass die Zeiten, in denen dezentes Grau
    das Bild der Aufsichtsräte und Vorstände prägt, auch
    ohne eine Zwangsquote ein Ende haben.


    (Ingo Egloff [SPD]: Das zeigt einmal mehr, dass Sie gesellschaftspolitisch überflüssig sind!)


    Danke.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Yvonne Ploetz für die Fraktion Die

Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Yvonne Ploetz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    denke, in der Debatte wurde eines klar: Wir sind uns alle





    Yvonne Ploetz


    (A) (C)



    (D)(B)


    einig, dass Frauen ein strukturelles Karriere-Handicap
    haben und dass wir dringend etwas dagegen tun müssen.

    Umso unerträglicher ist es für mich, dass es bei die-
    sem Gezerre um die Frauenquote immer noch kein Ende
    gibt. Umso unerträglicher ist für mich auch, dass die
    Quote auf EU-Ebene diese Woche wieder ausgebremst
    wurde.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deutschland hat sich nur zu einer sehr mutigen Enthal-
    tung durchgerungen, und das, obwohl wir gerade jetzt
    ein sehr couragiertes Signal in Richtung Quote dringend
    gebraucht hätten.

    2013 ist das Superwahljahr der Aufsichtsräte. Viele
    Posten werden neu besetzt. Ich frage mich ernsthaft:
    Wann, wenn nicht jetzt, wollen Sie damit beginnen,
    männliche Machtzirkel zu knacken?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wann, wenn nicht jetzt, wollen Sie damit beginnen, die
    Türen für Frauen in Spitzenjobs zu öffnen? Wann, wenn
    nicht jetzt, wollen Sie mit sozialer Gerechtigkeit und
    Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt beginnen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wann, wenn nicht jetzt, wollen Sie Frauen die Möglich-
    keit eröffnen, andere Frauen nachzuziehen und zu för-
    dern? Wann, wenn nicht jetzt, wollen Sie damit begin-
    nen, in den Unternehmen die Weichen in Richtung
    Gleichberechtigung zu stellen?

    Ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dazu. Um all
    das geht es, wenn wir über die Quote reden. Es geht aber
    nicht etwa darum, dass das eventuell der Wirtschaft
    dient.

    Dennoch möchte ich heute einen Satz dazu verlieren.
    Seit der letzten Woche wissen wir, dass die Quote unter
    anderem auch volkswirtschaftliche Vorteile mit sich
    bringt. 100 Milliarden Euro mehr in der Staatskasse ist
    schon etwas, über das man reden sollte. Ich finde, dass
    man auch darüber nachdenken sollte, die Krise als frau-
    enpolitische Chance zu nutzen.

    Das ist dank der schwarz-gelben Blockade reine Zu-
    kunftsmusik. Ich beschäftige mich gerade mit etwas
    ganz anderem, nämlich mit den vorläufigen Ergebnissen
    des 4. Armuts- und Reichtumsberichts. Diese belegen
    nämlich, dass die ungleichen Chancen von Frauen und
    Männern auf dem Arbeitsmarkt mit dafür verantwortlich
    sind, dass auf der einen Seite privater Reichtum rasant
    zunimmt und auf der anderen Seite das öffentliche Ver-
    mögen rasant abnimmt.

    Ein Forschungsprojekt der Internationalen Arbeits-
    organisation, ILO, bestätigte, dass die Entgeltungleich-
    heit und der hohe Anteil von Frauen in Minijobs mit ver-
    antwortlich dafür sind, dass die Schere zwischen Arm
    und Reich in Deutschland immer weiter auseinander-
    geht. Sie befeuern das aktuell auch noch, indem Sie die
    Minijobs ausweiten, und zwar ohne Rücksicht auf Ver-
    luste aufseiten der Frauen, die bewiesenermaßen heute

    Armutslöhne und morgen Armutsrenten beziehen. Ich
    denke, beides ist völlig unerträglich.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich muss Ihnen von der Union recht geben, wenn Sie
    sagen, dass die Forderung nach mehr Frauen in Auf-
    sichtsräten nicht weit genug geht. Das sehe ich genauso.
    Darüber sollten Sie aber auch einmal mit Ihrer Frauen-
    ministerin reden, die seit Beginn ihrer Amtszeit als frau-
    enpolitische Mottenkugel unterwegs ist und alles zur
    Seite schiebt, was mit Frauenpolitik zu tun hat.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Unverschämt!)


    Unterm Strich bleibt stehen: Die Armutsfalle Mini-
    jobs, Niedriglöhne und Lohnunterschiede zwischen
    Mann und Frau müssen zurückgedrängt werden. Altba-
    ckene Unternehmenskulturen müssen verändert werden.
    Wir brauchen ein Entgeltgleichheits- und ein Wahlar-
    beitszeitengesetz. Wir brauchen eine Mindestquotierung
    von 50 Prozent für Aufsichtsrats- und auch für Vor-
    standsposten; das sehe ich als vordringlich an. Wir brau-
    chen aber auch eine Individualbesteuerung anstatt eines
    Ehegattensplittings. Wir brauchen Kitaplätze statt Be-
    treuungsgeld.

    Außerdem brauchen wir endlich eine Aufwertung der
    sogenannten Care-Tätigkeiten, also der Sorgearbeit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Pflege und Erziehung bleiben seit jeher sehr versteckt in
    familiären Kreisen und werden von Frauen – meistens
    unentgeltlich – erledigt. Wenn diese Tätigkeit dann doch
    beruflich ausgeübt wird, zum Beispiel als Kranken-
    schwester, als Hebamme, als Sozialarbeiterin oder als
    Altenpflegerin, dann leben diese Frauen oftmals existen-
    ziell am Rande der Gesellschaft.

    Ich verlange heute nicht mehr und nicht weniger, als
    dass wir gemeinsam eine Care-Revolution vorantreiben.
    Die Arbeit am Menschen darf niemals weniger wert sein
    als die Arbeit beispielsweise mit Geld.

    Anstatt sich den zahlreichen Aufgaben zu stellen, fuhr
    Frau Schröder zum Beispiel in der letzten Woche zur
    Konferenz „Männerpolitik“.


    (Zuruf von der FDP: Ja, und?)


    Ich finde, es war sehr peinlich, dass ihr dort vom öster-
    reichischen Arbeitsminister Hundstorfer gesagt wurde,
    dass er sehr wohl eine feste Quote bevorzuge. Ich zitiere
    ihn: Dies sei ein Anstoß zur Veränderung. Damit erntete
    er begeisterten Applaus. Das ist ein wichtiges Signal, das
    wir brauchen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die selbstverpflichtende Flexiquote hat bis heute kei-
    nen Beifall bekommen. Ich glaube, das ist ein ebenso
    wichtiges Signal.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (D)(B)